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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Kugellaufbahnen
an Gleichlaufgelenknaben unter Verwendung spanabhebender Schneidwerkzeuge.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine hierzu geeignete Vorrichtung.
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Die
Erfindung steht in besonderem Zusammenhang mit Gelenken in VL-Bauart,
die durch gekreuzte Kugellaufbahnen an der Nabe, d. h. am Innenteil
des Gelenks und am Gelenkstück,
d. h. am Gelenkaußenteil
gekennzeichnet sind. Dabei sind an der Nabe wie auch am Gelenkstück in der
Abwicklung jeweils gleiche Anzahlen links- und rechtssteigender
Laufbahnen vorgesehen. Jedoch lassen sich das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
sowie die erfindungsgemäße Fertigungsvorrichtung
auch zur Herstellung von Gleichlaufgelenkwellen mit nicht-gekreuzten
Laufbahnen verwenden.
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Diese
Laufbahnen werden derzeit insbesondere bei VL-Gelenken sowohl an
der Nabe als auch am Gelenkstück
durch Formfräsen
oder Räumen spanend
hergestellt. Beim Formfräsen
werden die einzelnen Laufbahnen nacheinander gefertigt, so daß sich für jede Bahn
ein eigener Bearbeitungsschritt ergibt. Die Herstellung der Laufbahnen
ist damit entsprechend zeitaufwendig. Zudem muß sehr genau gearbeitet werden,
um Toleranzfehler zu vermeiden, da Abweichungen in der Teilung der
Laufbahnen am Umfang später
am zusammengebauten Gelenk Funktionsstörungen verursachen können. Bei
Räum- und
Läppverfahren
werden hingegen meist zwei einander gegenüberliegende Bahnen gleichzeitig
bearbeitet.
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Ein
Verfahren zur Fertigbearbeitung der Laufbahnen an einer Gleichlaufgelenknabe
eines VL-Gelenks ist beispielsweise aus der
DE 18 10 177 A bekannt. Bei
diesem Verfahren werden zwei einander gegenüberliegende, scheibenförmige Schneidwerkzeuge
mit einem großen
Durchmesser verwendet, um an den Laufbahnen der Nabe in Laufbahnenmitte einwärts gekrümmte Vertiefungen
zu läppen. Dementsprechend
muß die
Nabe stationär
festgehalten werden, während
die Schneidwerkzeuge radial einwärts
in das Werkstück
fahren. Die Drehachsen der Schneidwerkzeuge sind dabei quer zur
Längsrichtung
der Laufbahnen angeordnet.
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Ein
weiteres Verfahren zur Bearbeitung von Gleichlaufgelenknaben ist
aus der
DE 100 56
132 C2 bekannt. Auch hier wird die Nabe während der
Fertigung stationär
festgehalten, während
sich ein scheibenförmiger
Formfräser
mit einer quer zur Laufbahn verlaufenden Drehachse entlang der jeweiligen
Laufbahn abwälzt.
Aufgrund der nach außen
gerichteten Krümmung
der Laufbahnen und des großen
Durchmessers des Formfräsers
gestaltet sich die Aufspannung des Werkstücks schwierig. Die hierzu vorgesehene
Halterung muß mit
einer deren Querschnitt schwächenden
Ausnehmung versehen werden, welche die Bearbeitung von jeweils nur
einer Laufbahn mit dem Formfräser
erlaubt. Wie oben bereits angedeutet, müssen mit Formfräsverfahren,
wie in der
DE 100
56 132 C2 vorgeschlagen, die Laufbahnen zeitaufwendig nacheinander
bearbeitet werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Insbesondere beabsichtigt diese eine schnellere und effizientere
Fertigung von Gleichlaufgelenknaben unter Verwendung spanender Schneidwerkzeuge.
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Hierzu
wird zunächst
ein Herstellungsverfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1
vorgeschlagen, das sich insbesondere dadurch auszeichnet, daß mehrere
spanabhebende Schneidwerkzeuge in vorzugsweise hälftiger Anzahl der herzustellenden
Kugellaufbahnen in Umfangsrichtung gleichbeabstandet um einen Bearbeitungsraum
angeordnet werden und die jeweils zu bearbeitende Nabe translatorisch
an den Schneidwerkzeugen vorbeibewegt wird, wobei in einem Arbeitsgang
mehrere Laufbahnen und in einem weiteren Arbeitsgang weitere Laufbahnen
jeweils gleichzeitig spanabhebend gefertigt werden.
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Dabei
kann z.B. auf einem Hinweg die halbe Anzahl der Laufbahnen und nach
einer Rotation der Nabe um ihre Bauteilachse auf einem Rückweg die verbleibende
Anzahl der Laufbahnen gleichzeitig spanabhebend gefertigt werden.
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Dies
ermöglicht
eine kostengünstige
und zeitsparende Herstellung der Kugellaufbahnen durch eine gegenüber dem
Stand der Technik erhöhte
Zerspanungsleistung. Durch die gleichzeitige Bearbeitung und die
gleichbeabstandete Anordnung der Schneidwerkzeuge wird zudem ein
guter Kraftausgleich in Radialrichtung erhalten. Überdies
ermöglicht
das vorgeschlagene Verfahren eine einfache Maschinensteuerung. Aufgrund
der gemeinsamen Bearbeitung werden Teilungsfehler gering gehalten.
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Wird
das Werkzeug allein translatorisch an den Schneidwerkzeugen vorbeigeführt, ergeben
sich an der Nabe entsprechend parallel zu deren Längsachse
ausgerichtete Kugellaufbahnen.
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Durch
eine zweimalige Ausführung
des Verfahrens an einer Nabe können
auch mehrere Laufbahngruppen gefertigt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung läßt sich das Verfahren vor allem
für die Herstellung
der Laufbahnen von Gelenken in VL-Bauart verwenden. In diesem Fall
wird die Nabe während
ihrer translatorischen Bewegung gleichzeitig um ihre Bewegungsachse
gedreht. Dadurch entstehen an der Nabe spiralförmige Rillen. Die Steigung
der Spiralrillen ist dabei vorzugsweise so gewählt, daß sich ähnliche Schrägungswinkel
wie bei herkömmlichen
VL-Gelenken ergeben, die in der Größenordnung von etwa 15 Grad
liegen. Im Unterschied zu den erfindungsgemäß hergestellten Gleichlaufgelenknaben
mit spiralförmigen
Laufbahnen verlaufen die in herkömmlicher
Art und Weise hergestellten Laufbahnen geradlinig unter einem Schrägungswinkel
von z. B. 15 Grad zur Bauteillängsachse.
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Abwechselnd
links- und rechtssteigende Spiralen lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch erhalten, indem auf dem Rückweg die Drehrichtung des
Hinwegs beibehalten wird. Bereits ausschließlich durch die umgekehrte
translatorische Vorschubbewegung entstehen so jeweils abwechselnd
entgegengerichtet geneigte Kugellaufbahnen, die unter ansonsten
gleichen Verhältnissen betragsgleiche
Steigungen aufweisen. Diese Vorgehensweise besitzt aufgrund ihres
einfachen Bewegungsablaufs den Vorteil einer hohen Zeiteffizienz.
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Weiterhin
kann die Umschaltzeit der Axialbewegung zwischen dem Hinweg und
dem Rückweg dazu
genutzt werden, um nach dem Hinweg und vor Beginn des Rückwegs eine
Drehung der Nabe um den Teilungswinkel der Laufbahnen oder ein ganzzahliges
Vielfaches davon vorzunehmen.
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Vorzugsweise
wird der Drehwinkel zwischen Schneidende und erneutem Schneidbeginn
durch Unterbrechung der translatorischen Bewegung bei Aufrechterhaltung
der Drehbewegung eingestellt. Durch die kontinuierliche Drehvorschubbewegung werden
Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge vermieden,
die sich ansonsten ungünstig
auf die Genauigkeit der Teilung auswirken könnten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden drei Schneidwerkzeuge
vorgesehen, die unter einen Winkel von 120 Grad zueinander angeordnet
sind. Bei größeren Anzahlen
von Kugellaufbahnen können auch
mehr Schneidwerkzeuge, nämlich
beispielsweise vier Schneidwerkzeuge eingesetzt werden.
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Vorzugsweise
werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Laufbahnen in einem Durchgang gleichzeitig hergestellt und fertigbearbeitet,
wodurch gegenüber
herkömmlichen
Verfahren, bei denen das Fräsen
jeder einzelnen Kugellaufbahn durch mehrere Bearbeitungsvorgänge erfolgt,
ein erheblicher Zeitgewinn erzielt wird.
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Es
ist jedoch auch möglich,
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bereits angelegte, zum Beispiel vorgeschmiedete Laufbahnen fertigzubearbeiten.
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Prinzipiell
ist es möglich,
die Laufbahnen durch spanabhebende Verfahren wie Drehen, Schleifen
oder Läppen
herzustellen oder feinzubearbeiten. In einer vorteilhaften Verfahrensausgestaltung
können
diese jedoch mit den Schneidwerkzeugen gefräst werden. Die Drehachsen der
Schneidwerkzeuge befinden sich während
der Bearbeitung bevorzugt in radialer Anordnung zu der Nabe.
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Die
obengenannte Aufgabe wird weiterhin durch eine Vorrichtung zur Herstellung
von Kugellaufbahnen an Gleichlaufgelenknaben gelöst, die im folgenden umfaßt: mehrere
spanabhebende Schneidwerkzeuge, die in vorzugsweise hälftiger
Anzahl der herzustellenden Kugellaufbahnen in Umfangsrichtung gleichbeabstandet
um einen Bearbeitungsraum angeordnet sind, eine Einspannvorrichtung
für die
Nabe, und eine Vorschubeinrichtung, die mit der Einspannvorrichtung
wirkverbunden ist und in bezug auf den Bearbeitungsraum einen Axialvorschub
und einen Drehvorschub aufweist.
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Damit
läßt sich
das oben erläuterte
Verfahren in vorteilhafter Weise durchführen. Eine gezielte Abstimmung
des Axialvorschubs und des Drehvorschubs erlaubt die Einstellung
der Steigung an spiralförmigen
Kugellaufbahnen. Zu diesem Zweck kann eine Steuereinrichtung zur
Vorgabe des Axialvorschubs und des Drehvorschubs vorgesehen werden, die
derart konfiguriert ist, um während
einer Bearbeitung einer Nabe beide Vorschubbewegungen miteinander
zu koppeln.
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Im
Verbund mit einer Axialbewegbarkeit der Schneidwerkzeuge ist bei
entsprechender Ansteuerung auch die Herstellung geradliniger Kugellaufbahnen
unter einem festen Schrägungswinkel
zur Bauteilachse möglich.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind drei spanabhebende
Schneidwerkzeuge vorgesehen, deren Drehachsen in einer gemeinsamen
Ebene liegen und radial zu dem Bearbeitungsraum verlaufen. Hierdurch läßt sich
ein guter radialer Kraftausgleich am Werkstück gewährleisten und die Aufnahme
der Gegenkräfte
in einen Maschinenrahmen günstig
gestalten. So ist beispielsweise eine die einzelnen Schneidwerkzeuge
tragende Rahmenkonstruktion denkbar, welche den Bearbeitungsraum
ringartig umgibt und damit eine hohe Steifigkeit aufweist, welche
sich günstig
auf die Fertigungsgenauigkeit auswirkt. Zudem kann die Werkstückaufnahme
schwächer
gestaltet werden, da sich die Bearbeitungskräfte im wesentlichen gegenseitig
aufheben.
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Wie
bereits oben erläutert,
sind bei herkömmlichen
VL-Gelenken die Kugellaufbahnen geradlinig in einem bestimmten Steigungswinkel
zur Bauteillängsachse
ausgebildet. Durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Kugellaufbahnen
sind hingegen in bezug auf die Bauteillängsachse in der Art einer Spirale
gekrümmt.
Damit ergeben sich modifizierte Gleichlaufgelenke.
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Nachfolgend
wird die Erfindung nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Schnittansicht durch
die Bearbeitungsebene für
ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung von Kugellaufbahnen
an einer Gleichlaufgelenknabe,
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2 eine schematische Seitenansicht
der Vorrichtung aus 1,
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3 eine Detailansicht zur
Veranschaulichung der Anstellung eines Schneidwerkzeugs,
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4 eine Detailansicht in
Richtung A-A in 4 zur
Veranschaulichung eines Schrägungswinkels
des Schneidwerkzeugs, und in
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5 eine Detailansicht in
Richtung B-B in 4.
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Das
Ausführungsbeispiel
zeigt in den 1 und 2 eine Vorrichtung 1,
mit der mehrere Kugellaufbahnen 2 an Gleichlaufgelenknaben 3 gleichzeitig hergestellt
werden können.
Nachfolgend wird das mit der Vorrichtung 1 durchführbare Herstellungsverfahren
anhand einer Nabe 3 für
ein Gelenk in VL-Bauart mit gekreuzten Laufbahnen erläutert, ohne
daß hiermit
jedoch eine Beschränkung
auf solche Laufbahnkonfigurationen verbunden wäre. Vielmehr kann die Vorrichtung 1 auch
zur Herstellung von Kugellaufbahn dienen, die parallel zur Bauteilachse
einer Gleichlaufgelenknabe 3 verlaufen.
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Wie
insbesondere 2 zeigt,
weist die Vorrichtung 1 einen ringartigen Maschinenrahmen 5 auf, an
dem mehrere Zerspaneinheiten 6 sternförmig in einer Zerspanungsebene
angeordnet sind. Jede Zerspaneinheit 6 umfaßt eine
Spindel 7 mit einem spanabhebenden Schneidwerkzeug 8 in
Form eines Fräskopfs
sowie einen Antriebsmotor 9. Bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind insgesamt drei Schneidwerkzeuge 8 vorgesehen, deren
Drehachsen A1, A2 und
A3 jeweils um 120 Grad beabstandet in einer
gemeinsamen Ebene liegen und radial zu einem Bearbeitungsraum im
Zentrum des Maschinenrahmens 5 verlaufen.
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Die
Anzahl der Zerspaneinheiten 6 orientiert sich an der Anzahl
der an einer Nabe 3 herzustellenden Kugellaufbahnen 2.
Im Hinblick auf eine effiziente Fertigung werden vorzugsweise genau
halb so viele Zerspaneinheiten 6 wie Kugellaufbahnen 2 vorgesehen.
So lassen sich mit einer Fertigungsvorrichtung 1 mit insgesamt
vier jeweils um 90 Grad versetzt angeordneten Zerspaneinheiten 6 Gleichlaufgelenknaben 3 mit
acht Kugellaufbahnen 2 herstellen.
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Die
Vorrichtung 1 umfaßt
weiterhin eine zentrale Einspannvorrichtung 10 für die Nabe 3 sowie eine
Vorschubeinrichtung 11, die mit der Einspannvorrichtung 10 wirkverbunden
ist und in bezug auf den Bearbeitungsraum einen Axialvorschub (vgl. Doppelpfeil
a) in Richtung der Bauteilachse B und einen Drehvorschub (vgl. Pfeil
b) um die Bauteilachse B aufweist. Zudem ist eine Steuereinrichtung 12 zur Ansteuerung
des Axialvorschubs a und des Drehvorschubs b vorgesehen, welche
derart konfiguriert ist, um während
einer Bearbeitung einer Nabe 3 beide Vorschubbewegungen
a und b miteinander zu koppeln.
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Durch
eine gezielte Abstimmung der Vorschubbewegungen a und b lassen sich
an dem Außenumfang
der Nabe 3 mehrere, zur Bauteilachse B spiralförmig gekrümmte Kugellaufbahnen 2 gleichzeitig
herstellen, wobei das Verhältnis
a/b die Steigung der Spiralen vorgibt.
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Zusätzlich kann
eine axiale Zustellung an den Spindeln 7 der Zerspaneinheiten 6 vorgesehen sein,
welche es ermöglicht,
eine Konturierung des Nutgrundes der Kugellaufbahnen 2 in
bezug auf die Bauteilachse B vorzunehmen. Über eine gezielte Ansteuerung
der axialen Zustellung der Spindeln 7, die beispielsweise über die
Steuereinrichtung 12 erfolgt, ist es überdies möglich, mehrere geradlinige
Kugellaufbahnen mit einem Schrägungswinkel
zur Bauteilachse B gleichzeitig herzustellen.
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Durch
die vorstehend erläuterte,
punktsymmetrische Anordnung der Zerspaneinheiten 6 ist
ein Kraftausgleich in radialer Richtung stets gewährleistet.
Hieraus resultieren geringe Verformungen zwischen der Herstellungsvorrichtung 1 und
dem zu bearbeitenden Werkstück,
woraus wiederum eine hohe Maßgenauigkeit
der Kugellaufbahnen 2 folgt. Durch eine genaue Ausrichtung
der Spindeln 7 zueinander werden überdies Teilungsfehler vermieden.
Als Nebeneffekt des Kraftausgleichs kann die zentrale Einspannvorrichtung 10 verhältnismäßig leicht
ausgeführt
werden.
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Bei
der Herstellung der Kugellaufbahnen 2 bleiben die Zerspaneinheiten 6 bzw.
deren Schneidwerkzeuge 8, abgesehen von einer etwaigen
axialen Zustellung in Richtung der radialen Spindelachsen A1, A2 und A3, stationär. Die zu bearbeitende Nabe 3 wird
mittels der Vorschubeinrichtung 11 translatorisch an den
Schneidwerkzeugen 8 vorbeibewegt, die hierbei mit der Nabe 3 in
Eingriff gelangen. Dabei wird auf einem Hinweg der Translationsbewegung zunächst die
halbe Anzahl der Laufbahnen 2 gefräst. Bei einer gleichzeitigen
Drehung der Nabe 3 um ihre Bauteilachse B entstehen dabei
spiralförmige
gekrümmte
Laufbahnen 2, die alle die gleiche Steigung aufweisen.
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Anschließend wird
die Translationsbewegung a in ihrer Richtung umgekehrt, so daß nach einer
zwischenzeitlichen Rotation der Nabe 3 zwecks Einstellung
der korrekten Teilung auf einem Rückweg die verbleibenden Laufbahnen 2 spanabhebend
geschnitten werden. Da auf dem Rückweg
die Drehrichtung des Hinwegs beibehalten wird, entstehen ebenfalls
spiralförmig
gekrümmte
Laufbahnen 2 mit umgekehrter, jedoch betragsmäßig gleicher
Steigung.
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Die
so hergestellte Gleichlaufgelenknabe 3 weist als Kugellaufbahnen 2 folglich
Spiralrillen auf, die in Umlaufrichtung abwechselnd linkssteigend
und rechtssteigend angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
damit eine vorteilhafte Herstellung von Gleichlaufgelenken mit gekreuzten, spiralförmig gekrümmte Kugellaufbahnen.
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Bei
der Umschaltung zwischen dem Hinweg und dem Rückweg kann zwischen dem Schneidende und
dem erneuten Schneidbeginn eine Drehung der Nabe um den Teilungswinkel
der Laufbahnen oder auch eine Weiterdrehung um ein ganzzahliges
Vielfaches davon vorgenommen werden. Vorzugsweise wird dabei so
vorgegangen, daß die
Umkehrung der translatorischen Bewegung a bei Aufrechterhaltung der
Drehbewegung b erfolgt. Dadurch wird ein Abbremsen und erneutes
Beschleunigen der Einspanneinrichtung und des Werkstücks vermieden
und damit der Steuerungsaufwand gering gehalten. Zudem wird eine
zusätzliche
Störungsquelle
für Lagefehler ausgeschaltet.
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Mit
dem vorstehend erläuterten
Verfahren können
sämtliche
Laufbahnen 2 an einer Gleichlaufgelenknabe 3 in
einem Durchgang bestehend aus einem Hinweg und einem Rückweg gleichzeitig
hergestellt und fertigbearbeitet werden. Gegenüber herkömmlichen Verfahren, bei denen
jede Laufbahn 2 einzeln und in mehreren Bearbeitungsschritten
gefertigt wird, ergibt sich ein ohne weiteres erkennbarer Zeitvorteil.
Im Falle von sechs Laufbahnen 2 je Gleichlaufgelenknabe 3 liegt
dieser in der Größenordnung
von 66 Prozent, und zwar selbst dann, wenn in Abhängigkeit
des Zerspanungsvolumens die Laufbahnen 2 eventuell in mehreren
Schritten gefräst werden.
Die Zustellung in Richtung der Achsen der Spindeln 7 erfolgt
dabei vorzugsweise während
die Schneidwerkzeuge 8 nicht in Eingriff sind.
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Es
ist jedoch auch möglich,
das beschriebene Verfahren dazu einzusetzen, um bereits angelegte,
beispielsweise vorgeschmiedete Laufbahnen 2 fertigzubearbeiten.
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Im
Falle einer Fertigbearbeitung kommen, wie oben bereits beschrieben,
als Schneidwerkzeuge 8 geeignet konturierte Fräsköpfe zum
Einsatz. Es ist jedoch auch möglich,
die Laufbahnen 2 zu schleifen oder im Falle von bereits
angelegten Laufbahnen 2 zu läppen.
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Bevorzugt
werden die Drehachsen A1, A2 und A3 der Schneidwerkzeuge 8 bzw.
Fräser
nicht in einer Ebene senkrecht zur Bauteilachse B der Nabe 3,
sondern unter einem Anstellwinkel α angeordnet, wie dies in 3 dargestellt ist. Dieser
Winkel liegt in der Größenordnung
von 20°.
Hierbei ist erforderlich, die Drehachsen A1,
A2 und A3 zusätzlich um
den Schrägungswinkel β der Laufbahnen 2,
den diese mit der Bauteilachse B einschließen, zu neigen, wie dies in 4 dargestellt ist.
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Bei
der Fertigung der zweiten Hälfte
der Laufbahnen 2 muß die
Schrägung
denselben Winkel β mit
umgekehrtem Vorzeichen aufweisen. Dies entfällt lediglich bei einem senkrechten
Fräser
(α = 90°).
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In
einer Abwandlung ist es auch denkbar, alle Laufbahnen "im Vorwärtsgang" zu fertigen, also
lediglich bei einer Bewegung des Werkstücks 3 in positive
a-Richtung. In diesem Fall wird nach der Fertigung der ersten Hälfte der
Laufbahnen 2 das Werkstück 3 in
den Ausgangszustand zurückgefahren. Dies
gilt entsprechend auch für
die Schneidwerkzeuge B. Bei angestellten Schneidwerkzeugen 8 ist
dann allerdings auch der Schrägungswinkel β zu ändern, nämlich von
z. B. 15° Grad
zu –15° Grad.
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Das
vorstehend anhand einer Vorrichtung 1 und seiner verfahrenstechnischen
Merkmale erläuterte
Maschinenkonzept ermöglicht
eine erhebliche Verminderung der Fertigungszeit für Gleichlaufgelenknaben.
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Durch
einen guten Kraftausgleich in Radialrichtung sowie die gleichzeitige
spanende Herstellung mehrerer Kugellaufbahnen wird mit geringem Aufwand
eine hohe Fertigungsgenauigkeit sowohl in bezug auf die Laufbahnen
selbst als auch auf deren Ausrichtung untereinander erzielt.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der sehr einfachen Steuerung.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern umfaßt
vielmehr alle in den Patentansprüchen
angegebenen Lösungen.
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- 1
- Vorrichtung
zur Herstellung von Kugellaufbahnen an Gleichlaufgelenknaben
- 2
- Kugellaufbahn
- 3
- Gleichlaufgelenknabe
- 5
- Maschinenrahmen
- 6
- Zerspaneinheit
- 7
- Spindel
- 8
- Schneidwerkzeug
- 9
- Antriebsmotor
- 10
- Einspannvorrichtung
- 11
- Vorschubvorrichtung
- 12
- Steuereinrichtung
- a
- Axialvorschub
- b
- Drehvorschub
- A1
- Drehachse
- A2
- Drehachse
- A3
- Drehachse
- B
- Bauteilachse
- α
- Anstellwinkel
- β
- Schrägungswinkel