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Stand der
Technik
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Die Erfindung geht aus von einem
Verfahren zum Betreiben eines im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine
angeordneten Stickoxid (NOx)-Speicherkatalysators nach der Gattung
des unabhängigen
Anspruchs.
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In der
DE 198 43 879 A1 ist ein
Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine beschrieben, in deren
Abgasbereich ein NOx-Speicherkatalysator angeordnet ist. In einer
ersten Betriebsphase, in welcher die Brennkraftmaschine im Rahmen
einer geschichteten Zylinderfüllung
mager betrieben wird, erfolgt eine Einlagerung des entstehenden
NOx in den NOx-Speicherkatalysator. In einer zweiten Betriebsphase,
in welcher die Brennkraftmaschine im Rahmen einer homogenen Zylinderfüllung stöchiometrisch
oder fett betrieben wird, erfolgt ein Regenerieren des NOx-Speicherkatalysators.
Ein hinter dem NOx-Speicherkatalysator angeordneter NOx-Sensor detektiert
eine ansteigende NOx-Konzentration im Abgas während der Einlagerungsphase.
Ein Wechsel in die Regenerationsphase wird eingeleitet, sobald die
NOx-Konzentration einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt.
In anderen Ausführungsbeispielen
erfolgt ein Wechsel von der Einlagerungsphase zur Regenerationsphase
dann, wenn der NOx-Massenstrom oder das Integral des NOx-Massenstroms in
der Einlagerungsphase hinter dem NOx-Speicherkatalysator einen vorgegebenen
Schwellenwert übersteigt.
Der NOx-Massenstrom
hinter dem NOx-Speicherkatalysator kann aus dem NOx-Sensorsignal,
dem Abgasmassenstrom, der beispielsweise aus dem gemessenen Ansaugluftmassenstrom
ermittelt werden kann, und einem konstanten Faktor, der die Molmasse
wiedergibt, erhalten werden.
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In der
DE 197 39 848 A1 ist ebenfalls
ein Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine beschrieben, in deren
Abgasbereich ein NOx-Speicherkatalysator angeordnet ist. Ein Wechsel
von der Einlagerungsphase zur Regenerationsphase wird in Abhängigkeit
von der im NOx-Speicherkatalysator eingelagerten NOx-Masse vorgenommen.
Die Masse wird aus dem Integral des NOx-Massenstroms ermittelt, der
aus dem gemessenen Luftmassenstrom oder aus der bekannten Last der
Brennkraftmaschine erhalten wird. Gegebenenfalls kann die Drehzahl
der Brennkraftmaschine und/oder das Abgas-Lambda und/oder die Katalysatortemperatur
und/oder das Sättigungsverhalten
des Katalysators mitberücksichtigt
werden.
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In der
DE 100 36 453 A1 ist ebenfalls
ein Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine beschrieben, in deren
Abgasbereich ein NOx-Speicherkatalysator angeordnet ist. Der Wechsel
von der Einlagerungsphase zur Regenerationsphase erfolgt in Abhängigkeit
von der im NOx-Speicherkatalysator eingelagerten NOx-Masse. Der
nach dem NOx-Speicherkatalysator
auftretende NOx-Massenstrom wird sowohl anhand eines Modells des
NOx-Speicherkatalysators berechnet als auch aus dem Signal eines NOx-Sensors
ermittelt. Durch Vergleich der beiden Massenströme wird das Modell des NOx-Speicherkatalysators
korrigiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Betreiben eines im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine
angeordneten Stickoxid (NOx) -Speicherkatalysators anzugeben, das
die Ermittlung des richtigen Zeitpunkts für den Wechsel von der Einlagerungsphase
zur Regenerationsphase ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch die im unabhängigen Anspruch
angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteile der Erfindung
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Das Verfahren zum Betreiben eines
im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten NOx-Speicherkatalysators
sieht vor, dass in einer Einlagerungsphase NOx eingespeichert wird
und dass der NOx-Speicherkatalysator in einer Regenerationsphase
vom eingelagerten NOx regeneriert wird. Der Wechsel zwischen den
Phasen erfolgt in Abhängigkeit
von der im NOx-Speicherkatalysator eingelagerten oder hinter dem
NOx-Speicherkatalysator
auftretenden NOx-Masse.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in einem
ersten Zeitbereich, der mit dem Wechsel von der Einlagerungsphase
zur Regenerationsphase endet, die NOx-Masse anhand des NOx-Sensorsignals
eines hinter dem NOx-Speicherkatalysator angeordneten NOx-Sensors ermittelt
wird, dass die Steigung des Verlaufs der NOx-Masse ermittelt wird,
dass eine Interpolation der NOx-Masse in einem zweiten Zeitbereich
vorgesehen ist, der mit der Einlagerungsphase beginnt, dass bei
der Interpolation von null ausgegangen und die ermittelte Steigung
zugrunde gelegt wird und dass der Endwert der Interpolation als
Anfangswert der gemessenen NOx-Masse zum Beginn des zweiten Zeitbereichs übernommen
wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die
Ermittlung des richtigen Zeitpunkts, zu welchem von der Einlagerungsphase
in die Regenerationsphase gewechselt werden soll.
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Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass
das NOx-Sensorsignal nicht zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung steht.
Das NOx-Sensorsignal ist beispielsweise nach der Inbetriebnahme
des NOx Sensors während
der Aufheizphase, die einige Minuten betragen kann, noch nicht stabil.
Weiterhin ist das NOx-Sensorsignal während der Regenerationsphase
und einige Sekunden danach, also bereits während der Einlagerungsphase,
instabil. Der Grund hierfür
ist die hohe NOx-Konzentration während
der Regenerationsphase, bei welcher die heute zur Verfügung stehenden
preiswerten NOx-Sensoren in Sättigung
gehen und anschließend
eine gewisse Erholungszeit benötigen,
die bereits in die neue Einlagerungsphase fällt. Außerdem liegt beim Wechsel von
der Regenerationsphase zur Einlagerungsphase ein instationärer Betriebszustand
vor, sodass bereits aus diesem Grund das NOx-Sensorsignal in der
Anfangsphase der Einlagerungsphase nicht zuverlässig ist.
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Die direkte Messung der NOx-Masse
im NOx-Speicherkatalysator oder nach dem NOx-Speicherkatalysator ist mit preiswerten
NOx-Sensoren nicht möglich.
Die derzeit eingesetzten NOx-Sensoren erfassen die NOx-Konzentration
im Abgasstrom. Die Messung der NOx-Masse, die auf einer Integration
beruht, startet deshalb in jeder Einlagerungsphase mit dem Anfangswert
Null. Hierdurch entsteht ein Fehler bei der gemessenen NOx-Masse,
wodurch eine Festlegung eines Schwellenwerts, bei dessen Erreichen
zur Regenerationsphase gewechselt werden soll, erschwert wird. Mit
der erfindungsgemäß vorgesehenen
Maßnahme
kann die tatsächlich
im NOx-Speicherkatalysator
eingelagerte oder die hinter dem NOx-Speicherkatalysator auftretende NOx-Masse
mit vergleichsweise hoher Genauigkeit ermittelt werden, sodass der
Schwellenwert einfach festgelegt werden kann.
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Gleichbedeutend mit einer Interpolation
ist eine Extrapolation des gemessenen Verlaufs der NOx-Masse in
den zweiten Zeitbereich hinein, wobei die Extrapolation derart festzulegen
ist, dass der Endwert der Extrapolation mit dem Beginn der Einlagerungsphase
gleich null wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus abhängigen
Ansprüchen.
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Eine erste Ausgestaltung sieht ein
Sensor-Gültigkeitssignal
vor, welches anzeigt, dass das NOx-Sensorsignal des NOx-Sensors
gültig
ist.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass
das Sensor-Gültigkeitssignal
während
des ersten Zeitbereichs einen Ungültigkeitspegel und während des zweiten
Zeitbereichs einen Gültigkeitspegel
aufweist.
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Das Sensor-Gültigkeitssignal hängt zweckmässigerweise
von der Betriebsbereitschaft des NOx-Sensors ab. Vorzugsweise weist
das Sensor-Gültigkeitssignal
den Ungültigkeitspegel
für eine vorgegebene
Zeitdauer auf.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass
die Steigung zu vorgegebenen Zeitpunkten ermittelt wird. Alternativ
wird die Steigung in Abhängigkeit
von der Änderung
der gemessenen NOx-Masse ermittelt.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass
der Wechsel zur Regenerationsphase in Abhängigkeit von einer berechneten,
im NOx-Speicherkatalysator eingelagerten NOx-Masse oder in Abhängigkeit
von einer berechneten, hinter dem NOx-Speicherkatalysator auftretenden
NOx-Masse erfolgt, die anhand eines Katalysatormodells des NOx-Speicherkatalysators
ermittelt wird.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass
der Wechsel zur Regenerationsphase in Abhängigkeit von der gemessenen,
im NOx-Speicherkatalysator eingelagerten NOx-Masse oder in Abhängigkeit
von der gemessenen, hinter dem NOx-Speicherkatalysator auftretenden
NOx-Masse erfolgt.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus weiteren abhängigen
Ansprüchen
und aus der folgenden Beschreibung.
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Zeichnung
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1 zeigt
ein technisches Umfeld, in welchem ein endungsgemäßes Verfahren
abläuft
und 2a bis 2c zeigen Signalverläufe in Abhängigkeit von
der Zeit.
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1 zeigt
eine Brennkraftmaschine 10, die ein Drehzahlsignal n an
eine Steuerung 11 abgibt. Ein in einem Ansaugbereich der
Brennkraftmaschine 10 angeordneter Luftmassenstromsensor 12 gibt
ein Luftmassenstromsignal msl an die Steuerung 11 ab, der
weiterhin ein Leistungssollsignal ps zugeführt ist. In einen Abgasbereich
der Brennkraftmaschine 10 ist ein NOx-Speicherkatalysator 13 angeordnet.
Vor dem NOx-Speicherkatalysator 13 ist
ein Lambdasensor 14 vorgesehen, der ein Lambdasignal lam
an die Steuerung 11 abgibt. Hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 ist
ein NOx-Sensor 15 angeordnet, der ein NOx-Sensorsignal
nos an einen Umrechnungsblock 16 und an eine Sensorheizungssteuerung 17 abgibt.
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Das Luftmassenstromsignal msl wird
weiterhin einem Berechnungsblock 18 zugeführt, der
ein Signal, das den Abgasmassenstrom msabg repräsentiert, an den Umrechnungsblock 16 abgibt.
Der Berechnungsblock 18 gibt weiterhin ein Signal, das dem
NOx-Massenstrom msnovk vor dem NOx-Speicherkatalysator 13 repräsentiert,
ein Signal, das die berechnete Abgastemperatur tabgm repräsentiert, und
ein Signal, das die Raumgeschwindigkeit vr des Abgasstroms repräsentiert,
an ein Katalysatormodell 19 ab.
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Der Umrechnungsblock 16 ermittelt
aus dem Abgasmassenstrom msabg, dem NOx-Sensorsignal nos und einem Umrechnungsfaktor
nok einen gemessenen NOx-Massenstrom
msnohks hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13. Ein erster
Integrator 20 ermittelt aus dem gemessenen NOx-Massenstrom msnohks
eine gemessene NOx-Masse mnohks hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13.
Ein erster Subtrahierer 21 ermittelt aus dem NOx-Massenstrom
msnovk vor dem Speicherkatalysator 13 und dem gemessenen
NOx-Massenstrom msnohks hinter dem Speicherkatalysator 13 einen
gemessenen, in den NOx-Speicherkatalysator 13 fließenden NOx-Massenstrom
msnosps, aus dem ein zweiter Integrator 22 die gemessene
NOx-Masse mnosps im NOx-Speicherkatalysator 13 ermittelt.
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Das Katalysatormodell 19 ermittelt
einen berechneten, in den NOx-Speicherkatalysator 13 fließenden NOx-Massenstrom
msnospm, aus dem ein dritter Integrator 23 die im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerte
NOx-Masse mnospm berechnet, die an das Katalysatormodell 19 zurückgeführt und
einem Vergleicher 24 sowie einem Anfangswertspeicher 25 zur
Verfügung
gestellt wird. Ein zweiter Subtrahierer 26 stellt aus der
Differenz zwischen dem NOx-Massenstrom msnovk vor dem Speicherkatalysator 13 und
dem berechneten NOx-Massenstrom msnospm in den NOx-Speicherkatalysator 13 einen berechneten,
hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 auftretenden NOx-Massenstrom msnohkm
bereit, aus dem ein vierter Integrator 27 eine berechnete NOx-Masse mnohkm hinter
dem NOx-Speicherkatalysator 13 berechnet.
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Der Vergleicher 24, der
die berechnete NOx-Masse mnospm im NOx-Speicherkatalysator 13 mit
einem Schwellenwert sw vergleicht, gibt ein Betriebsphasensignal
b an einen Zeitgeber 28 sowie an die Steuerung 11 ab.
Der Zeitgeber 28 wird weiterhin von einem Heizungsbereitschaftssignal
h angesteuert, das die Sensorheizungssteuerung 17 bereitstellt. Der
Zeitgeber 28 gibt ein Sensor-Gültigkeitssignal
g sowohl an den Anfangswertspeicher 25 als auch an eine
Steigungsermittlung 29 und den zweiten Integrator 22 ab.
Die von der Steigungsermittlung 29 aus dem zeitlichen Verlauf
der gemessenen NOx-Masse mnosps im NOx-Speicherkatalysator 13 ermittelte Steigung
st gelangt in einen Interpolierer 30.
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Der Interpolierer 30 gibt
einen Endwert ew an den Anfangswertspeicher 25 weiter,
der einen Anfangswert aw an einen Addierer 31 abgibt. Der
Addierer 31 addiert den Anfangswert aw zur gemessenen NOx-Masse
mnosps im NOx-Speicherkatalysator 13 und leitet ein Ausgangssignal
as an den Vergleicher 24 weiter.
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2a zeigt
die berechnete NOx-Masse mnospm im Speicherkatalysator 13 sowie
das Ausgangssignal as in Abhängigkeit
von der Zeit t. Eingetragen ist der Anfangswert aw sowie der Schwellenwert
sw. In einem ersten Zeitbereich 40, der sich von einem
zweiten bis zu einem fünften
Zeitpunkt T2, T5 erstreckt, liegt das Ausgangssignal as vor. In
einem zweiten Zeitbereich 41, der sich von einem ersten
bis zum zweiten Zeitpunkt T1, T2 erstreckt, wird die NOx-Masse mnospm
im NOx-Speicherkatalysator 13 berechnet. Der Anfangswert
aw tritt zum zweiten Zeitpunkt T2 auf. Eingetragen ist ein dritter
und vierter Zeitpunkt T3, T4. Mit dem Erreichen des Schwellenwerts
sw durch das Ausgangssignal as ist der fünfte Zeitpunkt T5 gegeben.
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2b zeigt
das Betriebsphasensignal b in Abhängigkeit von der Zeit t. Das
Betriebsphasensignal b ändert
zum ersten, zum zweiten und zum fünften Zeitpunkt T1, T2, T5
seinen Zustand. Zwischen dem ersten und fünften Zeitpunkt T1, T5 signalisiert das
Betriebsphasensignal b eine Einlagerungsphase 42 und zwischen
dem fünften
und einem sechsten Zeitpunkt T5, T6 signalisiert das Betriebsphasensignal
b eine Regenerationsphase 43.
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2c zeigt
das Sensor-Gültigkeitssignal
g in Abhängigkeit
von der Zeit t. Zwischen dem ersten und zweiten Zeitpunkt T1, T2
weist das Sensor-Gültigkeitssignal
g einen Ungültigkeitspegel 44 und
zwischen dem zweiten und es sechsten Zeitpunkt T2, T6 einen Gültigkeitspegel 44 auf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet folgendermaßen:
Die
Steuerung 11 der Brennkraftmaschine 10 legt das
Kraftstoffmengensignal msk zumindest in Abhängigkeit vom Leistungsvorgabesignal
ps, das beispielsweise von der Stellung eines nicht näher gezeigten
Fahrpedals eines nicht näher
gezeigten Kraftfahrzeugs abgeleitet ist, vom Luftmassenstromsignal
msl, das der Luftmassenstromsensor 12 bereitstellt, und
vom Lambdasignal lam fest, das der Lambdasensor 14 zur
Verfügung
stellt.
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Die Brennkraftmaschine 10 kann
zumindest in zwei unterschiedlichen Betriebsarten betrieben werden.
In dem eingangs genannten Stand der Technik ist die Brennkraftmaschine 10 als
direkt einspritzende Brennkraftmaschine ausgebildet, die in einem Schichtbetrieb
und in einem Homogenbetrieb betrieben werden kann. Der Schichtbetrieb
kommt bei einer geringeren Leistungsanforderung zum Einsatz, während der
Homogenbetrieb eine erhöhte
Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine 10 ermöglicht. Im
Schichtbetrieb wird die Brennkraftmaschine 10 entdrosselt
betrieben, wobei eine nicht näher
gezeigte Drosselklappe, die sich im Ansaugbereich der Brennkraftmaschine 10 befindet,
weitgehend geöffnet
ist. Im Schichtbetrieb wird die Brennkraftmaschine 10 mit
einer Luftzahl Lambda größer 1 betrieben. Auf
Grund des Luftüberschusses
entsteht eine erhöhte
NOx-Konzentrationen im Abgas der Brennkraftmaschine 10,
die in einem Drei-Wege-Katalysator nicht mehr unschädlich gemacht
werden kann. Der im Abgasbereich angeordneten NOx-Speicherkatalysator 13 speichert
in diesem Fall das Stickoxid. Da die Speicherkapazität des NOx-Speicherkatalysators 13 begrenzt
ist, muss dessen Betriebsbereitschaft durch eine Regeneration von
Zeit zu Zeit wieder hergestellt werden. Während der Regenerationsphase 43 muss
dem NOx-Speicherkatalysator 13 ein Reduziermittel zur Verfügung gestellt
werden, das beispielsweise innermotorisch bereitgestellt werden kann.
Das Reduziermittel besteht in diesem Fall hauptsächlich aus unverbrannten Kohlenwasserstoffen
und aus Wasserstoff. Diese Abgasbestandteile treten auf, wenn die
Brennkraftmaschine 10 mit einer Luftzahl Lambda von kleiner
oder mindestens gleich 1 betrieben wird. Nachdem der NOx-Speicherkatalysator 13 von
der eingelagerten NOx-Masse befreit ist, kann wieder in die Einlagerungsphase 42 des
Stickoxids übergegangen
werden.
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Eine erste Möglichkeit zum Erkennen, wann der
NOx-Speicherkatalysator 13 regeneriert werden muss, beruht
auf der Ermittlung der im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerten
NOx-Masse. Die Ermittlung
erfolgt entweder anhand eines Modells oder anhand einer Messung.
In beiden Fällen
wird von dem von der Brennkraftmaschine 10 emittierten NOx-Massenstrom
msnovk vor dem NOx-Speicherkatalysator 13 ausgegangen.
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Eine andere Möglichkeit zum Erkennen, wann
der NOx-Speicherkatalysator 13 regeneriert werden muss,
beruht auf der Ermittlung der hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 auftretenden NOx-Masse,
die ebenfalls entweder anhand eines Modells oder anhand einer Messung
ermittelt werden kann. Die anhand des Katalysatormodells 19 berechnete
NOx-Masse mnohkm hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 stellt
der Integrator 27 bereit. Die gemessenen NOx-Masse mnohks
hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 liefert der erste
Integrator 20.
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Im Folgenden wird detailliert nur
auf die Ermittlung der im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerten
NOx-Masse eingegangen. Gleichermaßen geeignet wäre aber
auch die Zugrundelegung der hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 auftretenden NOx-Masse.
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Wie bereits erläutert, steht das NOx-Sensorsignal
nos nicht immer zur Verfügung.
Diesen Zustand spiegelt das Sensor-Gültigkeitssignal g, das der
Zeitgeber 28 abgibt, mit dem Ungültigkeitspegel 44 wider.
Das Sensor-Gültigkeitssignal
g gibt der Zeitgeber 28 in Abhängigkeit entweder von Betriebsphasensignal
b oder vom Heizungsbereitschaftssignal h ab.
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Das Heizungsbereitschaftssignal h
zeigt an, dass der NOx-Sensor 15 seine Betriebstemperatur noch
nicht erreicht hat. Bei einem Kaltstart der Brennkraftmaschine 10 kann
die Zeit bis zum Erreichen der Betriebsbereitschaft mehrere Minuten
betragen. Der Zeitgeber 28 ist als retriggerbarer Zeitgeber
ausgestaltet, der somit den Ungültigkeitspegel 44 zunächst solange
ausgibt, wie die Betriebsbereitschaft noch nicht vorliegt. Wenn
die Betriebsbereitschaft vorliegt, muss noch die vom Zeitgeber 28 vorgegebene
Zeit abgewartet werden, bis das Sensor-Gültigkeitssignal g
vom Ungültigkeitspegel 44 zum
Gültigkeitspegel 45 wechselt.
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Das Betriebsphasensignal b tritt
am Vergleicher 24 auf, wenn entweder die berechnete NOx-Masse mnospm im NOx-Speicherkatalysator 13 oder
das Ausgangssignal as den Schwellenwert sw übersteigt. Die Schwellenüberschreitung
legt den fünften
Zeitpunkt T5 fest, zu dem von der Einlagerungsphase 40 zur
Regenerationsphase 41 gewechselt wird. Das Betriebsphasensignal
b startet ebenfalls den Zeitgeber 28.
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Die NOx-Masse mnospm im NOx-Speicherkatalysator 13 kann
folgendermaßen
berechnet werden:
Der NOx-Massenstrom msnovk vor dem NOx-Speicherkatalysator 13 wird
im Berechnungsblock 18 wenigstens näherungsweise erhalten aus zumindest
einer Größe, die
dem Steuergerät 11 bekannt
ist. Eine solche Größe ist beispielsweise
das Luftmassenstromsignal msl. Alternativ oder zusätzlich kann
das Kraftstoffmengensignal msk und/oder das Drehzahlsignal n bei
der Ermittlung des NOx-Massenstroms msnovk vor dem NOx-Speicherkatalysator 13 berücksichtigt
werden. Zur weiteren Erhöhung
der Genauigkeit kann beispielsweise eine Abgasrückführrate eines nicht näher gezeigten
Abgasrückführsystems
berücksichtigt
werden, die zu einer Reduzierung des NOx-Rohmassenstroms msnovk
führt.
Weiterhin kann gegebenenfalls die zusätzliche Kraftstoffrate berücksichtigt
werden, die von einem Tankentlüftungssystem
bereitgestellt wird. Weiterhin kann noch gegebenenfalls eine geringfügige Korrektur
durch die Luftzahl Lambda erfolgen.
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Ausgehend von dem ermittelten NOx-Massenstrom
msnovk vor dem NOx-Speicherkatalysator 13 kann der in den
NOx-Speicherkatalysator fließende
NOx-Massenstrom msnospm anhand des Katalysatormodells 19 berechnet
werden. Das Katalysatormodell 19 berücksichtigt zu diesem Zweck
weiterhin vorzugsweise die berechnete Abgastemperatur tabgm, die
im Katalysatormodell 19 zur Berechnung der Temperatur des
NOx-Speicherkatalysators 13 herangezogen werden kann. Das
Katalysatormodell 19 berücksichtigt zu diesem Zweck
vorzugsweise weiterhin die Raumgeschwindigkeit vr des Abgasstromes.
Die Raumgeschwindigkeit vr ist eine Funktion des Abgasmassenstroms
und des Volumens des NOx-Speicherkatalysators 13. Der Abgasmassenstrom
kann seinerseits in Abhängigkeit
vom gemessenen Luftmassenstromsignal msl angegeben werden.
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Anhand einer Integration des berechneten, in
den NOx-Speicherkatalysator 13 strömenden NOx-Massenstroms msnospm
im dritten Integrator 23 wird die im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerte
NOx-Masse mnospm berechnet. Durch die Zurückführung der berechneten, im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerten
NOx-Masse mnospm zum Katalysatormodell 19 wird zum Ausdruck
gebracht, dass bei der Berechnung des in den NOx-Speicherkatalysator 13 fließenden NOx-Massenstroms
msnospm auch die im NOx-Speicherkatalysator 13 bereits
eingelagerte NOx-Masse mnospm berücksichtigt werden sollte.
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Aus einem Vergleich der berechneten,
im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerten NOx-Masse mnospm im Vergleicher 24 mit
dem Schwellenwert sw wird entschieden, ob die Grenze des Beladungszustands
des NOx-Speicherkatalysators 13 erreicht ist und die Regenerationsphase 43 eingeleitet
werden muss. Der Schwellenwert sw muss an die Beladungsgrenze angepasst
sein. Es kann durchaus die Betriebssituationen vorliegen, dass das
Sensor-Gültigkeitssignal
g bis zum Erreichen des Schwellenwerts sw den Ungültigkeitspegel 44 beibehält. Der
Wechsel von der Einlagerungsphase 42 zur Regenerationsphase 43 kann
in dieser Situation ausschließlich
anhand der berechneten, im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerten NOx-Masse
mnospm entschieden werden.
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Sofern das Sensor-Gültigkeitssignal
g innerhalb der Einlagerungsphase 42 zum zweiten Zeitpunkt T2 vom
Ungültigkeitspegel 44 zum
Gültigkeitspegel 45 wechselt,
kann die im NOx-Speicherkatalysator 13 eingelagerte
NOx-Masse ab dem zweiten Zeitpunkt T2 gemessen werden.
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Zur Messung der NOx-Konzentrationen
im Abgas ist der NOx-Sensor 15 hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 vorgesehen.
Der gemessene NOx-Massenstrom msnohks hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 wird
im Umrechnungsblock 16 erhalten durch eine Multiplikation
mit dem gesamten Abgasmassenstrom msabg, den der Berechnungsblock 18 bereitstellt.
Weiterhin wird der Umrechnungsfaktor nok für die Molmassen benötigt, um
zum gemessenen NOx-Massenstrom msnohks hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 zu
gelangen.
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Die gemessene NOx-Masse mnosps im NOx-Speicherkatalysator 13 ergibt
sich aus dem Integral der Differenz des NOx-Massenstroms msnovk vor
dem NOx-Speicherkatalysator 13 und dem gemessenen NOx-Massenstrom
msnonks hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13. Die Differenz
stellt der erste Subtrahierer 21 bereit, die der zweite
Integrator 22 integriert.
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Da die zum ersten Zeitpunkt T1 beginnende Integration
im zweiten Integrator 22 auf Grund der Zurücksetzung
des zweiten Integrators 22 durch das Sensor-Gültigkeitssignal
g zum ersten Zeitpunkt T1 mit dem Wert Null beginnt, wird zweckmäßigerweise im
Addierer 31 der Anfangswert aw addiert, sodass das Ausgangssignal
as um die berechnete NOx-Masse mnospm im NOx-Speicherkatalysator 13 angehoben
wird. Der Anfangswert aw stellt der Anfangswertspeicher 25 bereit,
in welchem der zuletzt berechnete Betrag der NOx-Masse mnospm im NOx-Speicherkatalysator 13 hinterlegt
ist. In Abhängigkeit
von der Genauigkeit der berechneten NOx-Masse mnospm im NOx-Speicherkatalysator 13 stimmt
das Ausgangssignal as mit der tatsächlich eingelagerten NOx-Masse überein oder
weicht davon ab.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Steigung
st des Verlaufs der gemessenen NOx-Masse mnosps im NOx-Speicherkatalysator 13 sofort nach
deren Verfügbarkeit
in der Steigungsermittlung 29 ermittelt und dem Interpolator 30 zugeführt wird. Der
Interpolator 30 interpoliert zwischen dem ersten und zweiten
Zeitpunkt T1, T2, während
das Sensor-Gültigkeitssignal
g den Ungültigkeitspegel 42 aufweist.
Die Interpolation beginnt zum ersten Zeitpunkt T1 mit dem Wert Null
und endet zum zweiten Zeitpunkt T2, wobei die ermittelte Steigung
st zugrunde gelegt wird. Mit dem Abschluss der Interpolation steht
der Endwert ew zur Verfügung,
der in den Anfangswertspeicher 25 übernommen wird und als Anfangswert
aw dem Addierer 31 zugeführt wird. Durch die Addition
wird gegebenenfalls das Ausgangssignal as neu festgelegt.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Maßnahme ermöglicht die
Ermittlung des Ausgangssignals as mit einer hohen Genauigkeit, sodass
der Schwellenwert sw für
den Vergleicher 24 definiert festgelegt werden kann.
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Die Interpolation und die daraus
resultierende Bereitstellung des Endwerts ew, der als neuer Anfangswert
aw verwendet wird, erfolgt im unmittelbaren Anschluss an den zweiten
Zeitpunkt T2, sodass ein gegebenenfalls auftretender Unstetigkeitssprung im
Ausgangssignal as vergleichsweise nahe beim zweiten Zeitpunkt T2
auftritt. Der dritte und vierte Zeitpunkt T3, T4 sind nur der Übersichtlichkeit
wegen mit einem verhältnismäßig großen zeitlichen
Abstand zum zweiten Zeitpunkt T2 bzw. mit einem großen zeitlichen
Abstand untereinander eingetragen. Tatsächlich liegen der dritte und
vierte Zeitpunkt T3, T4 nahe am zweiten Zeitpunkt T2. Die Ermittlung
der Steigung st des Verlaufs der gemessenen NOx-Masse mnosps im
NOx-Speicherkatalysator 13 kann
beispielsweise zwischen dem dritten und vierten Zeitpunkt T3, T4
erfolgen, wobei der dritte und vierte Zeitpunkt T3, T4 einen festen
zeitlichen Bezug zum zweiten Zeitpunkt T2 aufweisen. Vorzugsweise
wird die Steigung st des zeitlichen Verlaufs der gemessenen NOx-Masse
mnosps im NOx-Speicherkatalysator 13 in Abhängigkeit
von der gemessenen NOx-Masse selbst ermittelt. Beispielsweise kann
eine vorgegebene Betragänderung
vorgesehen sein.
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Wenn das Ausgangssignal as oder die
berechnete, im Speicherkatalysator 13 eingelagerte NOx-Masse den Schwellenwert
sw erreicht hat, wird zum fünften
Zeitpunkt T5 von der Einlagerungsphase 42 zur Regenerationsphase 43 gewechselt,
in welcher der NOx-Speicherkatalysator 13 wieder
vom eingelagerten NOx befreit wird. Aufgrund der in der Regenerationsphase 43 auftretenden
vergleichsweise hohen NOx-Konzentration, die der NOx-Sensor 15 nicht
mehr richtig messen kann, wechselt das Sensor-Gültigkeitssignal g vom Gültigkeitspegel 45 zum
Ungültigkeitspegel 44.
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Zum Erkennen des Endes der Regenerationsphase 43 stehen
unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Eine Möglichkeit
sieht den Einsatz eines hinter dem NOx-Speicherkatalysator 13 angeordneten
Sensors vor, der einen beginnenden Durchbruch des Regenerationsmittels
erkennt. Beispielsweise kann ein Lambdasensor einen beginnenden
Fettdurchbruch detektieren, der bei einem innermotorisch erzeugten
Reduziermittel auftritt. Zum sechsten Zeitpunkt T6 ist die Regenerationsphase 43 abgeschlossen.
Der sechste Zeitpunkt T6 entspricht dem ersten Zeitpunkt T1, an
welchem die neue Einlagerungsphase 42 beginnt.
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Die beschriebenen Funktionen werden
vorzugsweise in Software realisiert, die in einem Rechner abläuft, der
vorzugsweise die Motorsteuerung 10 enthält.