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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Kompensation von Bildstörungen
bei einer Strahlungsbildaufnahme hervorgerufen durch eine Defokussierung
eines im Strahlengang zwischen einer Strahlenquelle und einem digitalen
Strahlungsbildempfänger
angeordneten, bezüglich
eines bestimmten Abstands zum Fokus der Strahlenquelle fokussierten
Streustrahlenrasters, welche Bildstörungen durch eine defokussierungsbedingte Schwächung der
auf den Festkörperbilddetektor
einfallenden Primärstrahlung
verursacht sind, wobei der Strahlungsbildempfänger matrixförmig angeordnete
strahlungssensitive Pixel und eine Einrichtung zur pixelweisen Verstärkung der
strahlungsabhängigen
Signale aufweist.
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Der Einsatz von Streustrahlenrastern
in der Strahlen-, insbesondere der Röntgendiagnostik ist die am meisten
verwendete und anerkannte Methode, um den Streustrahlenanteil an
der bildgebenden Strahlung, der Primärstrahlung zu reduzieren und
den Kontrast der Strahlungsbildaufnahme zu verbessern. Die heute
meist verwendeten Raster sind fokussierte Linienraster. Diese Linienraster
bestehen aus Absorberlamellen, in der Regel Bleilamellen, die in
ein Trägermaterial,
in der Regel Papier- oder Kunststofflagen, eingebettet sind. Zur Fokussierung
sind die Absorberlamellen so derart bezüglich der Vertikalen stehend
angeordnet beziehungsweise geneigt, dass die divergierende Primärstrahlung
zwischen den Lamellen hindurchtreten kann, die Streustrahlung aber
blockiert wird (Rasterfokussierung). Jeder Raster ist bezüglich eines
bestimmten, definierten Abstandes zum Fokus der Strahlenquelle fokussiert.
Die Neigung der Absorberlamellen stimmt mit der Divergenz des Primärstrahlenkegels
in einem bestimmten Abstand, bezüglich
welcher der Raster fokussiert ist, überein. Jedes Abweichen vom
Fokussierungsabstand führt
zu einem Dosisabfall der Primärstrahlung
vor allem in den Bildrandgebieten. Dies liegt darin begründet, dass
bei einer Abweichung vom Fokussierungsabstand die lichte Weite der
zwischen den Lamellen abnimmt und mithin mehr Primärstrahlung über die
Absorberlamellen absorbiert wird, wobei die Absorption mit zunehmender
Abweichung vom Fokussierungsabstand, also mit zunehmender Defokussierung
zunimmt.
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Die bei jedem Raster angegebenen
Abstandstoleranzen, innerhalb welcher eine Defokussierung noch zu
annehmbaren, diagnostisch aussagekräftigen Bildern führt, gehen
von einem Dosisabfall von 40 % am Bildempfängerrand von der Rastermitte
gesehen aus (IEC/DIN 60627). Dabei ist der Abfall nicht nur durch
die unterschiedliche Durchlässigkeit
des Rasters bei Nichtfokussierung, sondern auch durch die nach außen hin geringer
werdende Dosis (Abstandsquadratgesetz) gegeben. Der unter diesen
Voraussetzungen verwendete Abstandstoleranzbereich ist vor allem
vom Schachtverhältnis „R", also dem Verhältnis der
Breite des Schachtes zwischen zwei Lamellen zur Höhe der Lamellen
bestimmt. Bei den zunehmend verwendeten digitalen Strahlungsbildempfängers, z.B.
in Form von Festkörperdetektoren
oder Flachdetektoren, werden Streustrahlenraster mit gegenüber den
z.B. bei Filmsystemen verwendeten Rastern deutlich höherer Linienzahl
(von z.B. 80 Linien/cm) verwendet. Um die gleiche Selektivität (Streustrahlenunterdrückung) wie
bei den bei der konventionellen Filmradiographie verwendeten bewegten
Rastern (Schachtverhältnis
R = 8 oder 12) zu erhalten, verwendet man bei Rastern mit hoher
Linienzahl höhere
Schachtverhältnisse
(z.B. R = 15).
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Nachteilig bei der Verwendung derartiger
Raster im Zusammenhang mit digitalen Bilddetektoren ist aber der
Abstandstoleranzbereich, also der Bereich, innerhalb welchem eine
noch zu akzeptablen Bildern führende
Defokussierung gegeben sein kann, gegenüber den z.B. bei üblichen
Filmsystemen bewegten Rastern mit geringeren Schachtverhältnissen
deutlich eingeschränkt.
Dieser eingeschränkte
Abstandstoleranzbereich verlangt ein konsequentes Wechseln der Raster
bei sich änderndem
Film-Fokus-Abstand, also dem Abstand des Fokus der Strahlenquelle
zum Festkörperbilddetektor.
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Der Wechsel des Rasters jedoch ist
zeitaufwendig und lässt
einen kontinuierlichen Arbeitsfluss im Rahmen der Patientenuntersuchung
nicht zu. Darüber
hinaus sind jeweils unterschiedliche Raster vorzuhalten, die bezüglich unterschiedlicher
Film-Fokus-Abstände
fokussiert sind, um beispielsweise einen üblichen Abstandsbereich von
115 cm bis 180 cm abdecken zu können.
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Der Erfindung liegt damit das Problem
zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung anzugeben, das oder
die die genannten Probleme beseitigt.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei
einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass zumindest ein Teil der pixelweise gelieferten Signale über die
Verstärkungseinrichtung
in Abhängigkeit
des Ist-Abstands des Streustrahlenrasters zum Fokus verstärkt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren schlägt vor,
den sich allein durch die Defokussierung ergebenden Störungsanteil,
also die defokussierungsbedingte Dosisschwächung, die sich in entsprechend
schwächeren Pixelsignalen
zeigt, elektronisch zu kompensieren, in dem wenigstens ein Teil
der störungsbedingt
geschwächten
Signale über
die Verstärkungseinrichtung,
die einem üblichen
Strahlungsdetektor zugeordnet ist, verstärkt werden. Hierdurch ist es
möglich,
je nach Bedarf und Anforderung die defokussierungsbedingte Störung kompensieren
zu können,
in dem eben die fokussierungsbedingt schwächeren Signale angehoben und
mithin elektronisch angepasst und ausgeglichen werden. Hierdurch
kann sich ein zum Rand des Festkörperbilddetektors hin
etwas stärker
werdendes Rauschen einstellen, was jedoch im Hinblick auf den informations-
und arbeitstechnischen Gewinn toleriert werden kann. Im Idealfall besteht
so die Möglichkeit,
fast die gesamte defokussierungsbedingte Signalschwächung hierdurch über die
gesamte Detektorfläche
beziehungsweise Fläche
der Pixelmatrix kompensieren zu können. Die erfindungsgemäße Kompensation
greift zusätzlich
zur bei digitalen Bilddetektoren üblichen „Flat-Field"-Korrektur, mittels welcher die sich
aus dem Abstandsquadratgesetz ergebende Dosisschwächung zum
Detektorrand hin korrigiert wird. Es lässt sich also unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowohl die übliche
Flat-Field-Korrektur
wie auch die defokussierungsbedingte Korrektur erreichen. Hierdurch
ist es möglich,
ein und denselben Raster, das auf einen bestimmten Film-Fokus-Abstand
fokussiert ist, über
den gesamten Routinearbeitsbereich (z.B. von 100 cm bis 200 cm Film-Fokus-Abstand)
zu verwenden. Damit ist ein kontinuierliches Arbeiten möglich, die
manuellen Wechseltätigkeiten,
die umständlich
sind und den Untersuchungsfluss unterbrechen, fallen damit nicht
mehr an. Im Folgenden wird von Festkörperbilddetektoren gesprochen,
jedoch kann anstelle eines solchen jeder andersartig digitale Strahlungsbildempfänger verwendet
werden.
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Nach einer ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
kann vorgesehen sein, die pixelbezogenen Verstärkungsfaktoren rechnerisch
für den
gegebenen Ist-Abstand des Streustrahlenrasters zum Fokus bezogen auf
den originären
Fokussierungsabstand zu bestimmen. Nach dieser Erfindungsausgestaltung
werden also die Verstärkungsfaktoren, über die
jedes einzelne Pixelsignal verstärkt
wird, berechnet. Für
die Berechnung der Verstärkungsfaktoren
benötigte
Parameter, wie rasterspezifische Werte (Schachtverhältnis, Fokussierungsabstand
des Rasters, der Ist-Film-Fokus-Abstand, die Detektorempfindlichkeit
etc.) sind bei Festkörperbilddetektor-Systemen
verfügbar,
so dass auf die bekannten, sich bereits aus der genannten Vorschrift IEC/DIN
60627 ergebenden Formeln zurückgegriffen
werden kann. Anhand dieser ist es möglich, zu einem gegebenen Ist-Abstand
des Rasters zum Fokus den tatsächlichen
defokussierungsbedingten Signalschwächungsverlauf zu bestimmen
und damit zu ermitteln, wie die lokale, pixelbezogene Signalschwächung beziehungsweise
deren Größe ist.
Dies jeweils bezogen auf eine Belichtung ohne Untersuchungsobjekt,
wenn also lediglich das Streustrahlenraster im Strahlengang angeordnet
ist. Anhand dieser lokalen Pixelverstärkungsfaktoren kann dann jedes
Pixelsignal der eigentlichen Strahlungsbildaufnahme des Untersuchungsobjekts
entsprechend der allein vom Streustrahlenraster herrührenden
Defokussierungsschwächung
verstärkt
werden.
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Eine Alternative zur rechnerischen
Ermittlung der Verstärkungsfaktoren
sieht dem gegenüber
vor, die pixelweisen Verstärkungsfaktoren
aus einer dem Ist-Abstand des Streustrahlenrasters zum Fokus zugeordneten
Tabelle zu wählen.
Bei dieser Erfindungsausgestaltung sind in der Verstärkungseinrichtung
mehrere Korrekturtabellen hinterlegt, die zu bestimmten Abständen eines
fokussierten Streustrahlenrasters zum Fokus aufgenommen wurden.
Zur Aufnahmen der Korrekturtabellen befindet sich lediglich der
Streustrahlenraster im jeweils gewählten, vom Fokussierungsabstand
abweichenden Abstand im Strahlengang. Man erhält hierüber einen Signalverlauf über die
Pixelmatrix, der die defokussierungsbedingte Signalschwächung wiedergibt.
Hieraus können
nun entsprechende pixelbezogene Verstärkungsfaktoren bestimmt werden,
die in der endgültigen Korrekturtabelle
zusammengefasst werden. Ist nun der Ist-Abstand des Rasters zum
Fokus bekannt, wird die diesem Ist-Abstand zugeordnete Korrekturtabelle
oder die ihm nächst
kommende Korrekturtabelle (sofern zum Ist-Abstand keine Korrekturtabelle,
die bei genau diesem Abstand erstellt wurde, vorliegt) gewählt und
diejenigen Verstärkungsfaktoren
aus der Tabelle verwendet, die den tatsächlich zu verstärkenden
Pixelsignalen zugeordnet sind.
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Dabei kann bei einer Differenz zwischen
dem Ist-Abstand und dem der Tabelle zugrunde liegenden Abstand der
jeweilige Verstärkungsfaktor,
wie er der Tabelle zu entnehmen ist, rechnerisch angepasst werden. Nachdem
wie beschrieben in der Regel nur eine bestimmte Anzahl an Tabellen
zu bestimmten Abständen
aufgenommen wurde, und der Ist-Abstand nicht mit dem der Korrekturtabelle
zugrunde liegenden Abstand übereinstimmen
muss, kann auf diese Weise eine rechnerische Anpassung erfolgen,
gegebenenfalls durch geeignete Interpolation zwischen den Werten
zweier nächstliegender
abstandsspezifischer Tabellen etc.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung
des Erfindungsgedankens kann vorgesehen sein, dass nur die Pixelsignale
derjenigen Pixel verstärkt
werden, deren Signale – bezogen
auf die defokussierungsbedingte Signalschwächung ausschließlich des
Streustrahlenrasters ohne im Strahlengang befindlichem Durchleuchtungsobjekt – unterhalb
eines bestimmten Schwellwert liegen. Wie oben ausgeführt gelten
Strahlungsbilder mit einem Dosisabfall bis zu maximal 40 % als noch
annehmbar. Ergibt sich nun, dass die tatsächliche Defokussierung des
Streustrahlenrasters zum gewählten
Fokusabstand zu einer stärkeren
Schwächung
als den genannten 40 % z.B. nur in schmalen Pixelmatrixbereichen
an den gegenüberliegenden
Detektorrändern
führt, werden
im Rahmen der Kompensation auch nur die Pixelsignale dieser stärker als
um 40 % geschwächten Signale
verstärkt.
Dabei kann der Schwellwert eine defokussierungsbedingte Schwächung von
40 % definieren, wie gemäß Vorschrift
vorgesehen, jedoch auch weniger, je nach Auslegung.
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Eine entsprechend zweckmäßige Erfindungsausgestaltung
sieht ferner vor, die Signale durch die Verstärkungsfaktoren auf einen vorgegebenen
Schwellwert zu verstärken.
Auch hier wird der Umstand genutzt, dass bei bis zu 40 % Signalabfall
noch akzeptable Bilder vorliegen. Pixelsignale, die stärker geschwächt sind, werden
nun nicht auf 100 % angehoben, sondern lediglich beispielsweise
auf 60 %, das heißt,
dass effektiv ein Signalabfall bezüglich des angehobenen Pixels
von nur zulässigen
40 % vorliegt. Dies führt
zum einen zu einem akzeptablen Strahlungsbild, zum anderen hält sich
das verstär kungsbedingte
Rauschen in völlig
akzeptablen Grenzen. Selbstverständlich
ist es möglich,
auch andere Schwellwerte, z.B. 70 % oder 80 % zu wählen. Zweckmäßig ist
es dabei, wenn der Schwellwert (sei es der, der die Pixelsignale
definiert die anzuheben sind, oder sei es der Schwellwert, der die
Verstärkungsgrenze
definiert) einstellbar ist, mithin also während des Betriebs gewählt werden
kann.
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Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren
betrifft die Erfindung ferner eine Vorrichtung zur Strahlungsbildaufnahme,
insbesondere geeignet zur Durchführung
des Verfahrens, umfassend eine Strahlenquelle, einen digitalen Strahlungsbilddetektor
mit matrixförmig
angeordneten strahlungssensitiven Pixeln mit zugeordneter Einrichtung
zur pixelweisen Verstärkung
der Pixelsignale, und einen zwischen Strahlenquelle und Strahlungsbilddetektor
angeordneten, bezüglich
eines bestimmten Abstands zum Fokus der Strahlenquelle fokussierten
Streustrahlenraster. Diese Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch
aus, dass die Einrichtung zur Kompensation von Bildstörungen hervorgerufen
durch eine Defokussierung des Streustrahlenrasters, welche Bildstörungen durch
eine defokussierungsbedingte Schwächung der auf den Strahlungsbilddetektor einfallenden
Primärstrahlung
verursacht sind, zur pixelweisen Verstärkung zumindest eines Teils
der gelieferten Signale in Abhängigkeit
des Ist-Abstands des Streustrahlenrasters zum Fokus ausgebildet
ist.
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Dabei kann die Einrichtung zur rechnerischen
Ermittlung der pixelbezogenen Verstärkungsfaktoren für den gegebenen
Ist-Abstand des
Streustrahlenrasters zum Fokus bezogen auf den originären Fokussierungsabstand
ausgebildet sein. Diese zusätzliche
Verstärkung
ist eine zu der ohnehin von der Verstärkungseinrichtung vorzunehmenden
Flat-Field-Korrektur, die zur Kompensation der durch das Abstandsquadratgesetz
bedingten Schwächung
zum Rand hin tritt. Alternativ zur rechnerischen Ermittlung (oder
zusätzlich
dazu) können in
der Einrichtung eine oder mehrere, einem oder mehreren bestimmten Abständen des
Streustrahlenrasters zum Fokus zugeordnete Tabellen mit pixelspezifischen
Verstärkungsfaktoren
abgelegt sein, wobei die Einrichtung die pixelweisen Verstärkungsfaktoren
aus einer dem Ist-Abstand des Streustrahlenrasters zum Fokus zugeordneten
Tabelle wählt.
Dabei kann die Einrichtung zur rechnerischen Anpassung der der gewählten Tabelle entnommenen
Verstärkungsfaktoren
bei einer Differenz zwischen dem Ist-Abstand und dem der Tabelle
zugrunde liegenden Abstand ausgebildet sein. Beispielsweise werden
bei einem auf einem Film-Fokus-Abstand von 150 cm fokussierten Streustrahlenraster
Korrekturtabellen zu den Abständen
170 cm, 190 cm beziehungsweise 130 cm, 110 cm erstellt. Um nun bei
einem Ist-Abstand, der zwischen diesen Werten liegt, eine optimale Verstärkung zu
erzielen, können
die der nächstliegenden
Tabelle entnommenen und zu verarbeitenden Verstärkungsfaktoren rechnerisch
angepasst werden, z.B. in der Abhängigkeit der Differenz „Ist-Abstand:Tabellen-Abstand" etc.
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Schließlich kann die Einrichtung
zur Verstärkung
der Pixelsignale nur derjenigen Pixel, deren Signale – bezogen
auf die defokussierungsbedingte Signalschwächung ausschließlich des
Streustrahlenrasters ohne im Strahlengang befindlichem Durchleuchtungsobjekt – unterhalb
eines vorbestimmten Schwellwerts ausgebildet sein, wobei dieser
Schwellwert eine defokussierungsbedingte Schwächung von 40 % oder weniger
definieren kann. Auch eine Ausbildung der Einrichtung zur Verstärkung der
Signale auf einen vorgegebenen Schwellwert, der unterhalb von 100
% bezogen auf das über
die Flat-Field-Korrektur, die im Rahmen einer früheren Kalibrierung bestimmt
wurde, korrigierte Signal liegt, ist denkbar. Auch hier kann der
Schwellwert eine Signalschwächung
von 40 % oder weniger definieren und kann wie der vorgenannte Schwellwert
einstellbar sein.
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Der Streustrahlenraster selbst kann
ein Linienraster mit fokussierten Absorptionslamellen sein. Daneben
kann es sich auch um ein Zellen-Raster mit einer die fokussierten
Rechteck-Zellen mit einer eine Strahlendurchtrittsöffnung defi nierenden
Trägerstruktur
mit an den zu den Strahlendurchtrittsöffnungen weisenden Innenseiten
der Trägerstruktur
aufgebrachter Absorptionsbeschichtung handeln. Solche Zellen-Raster
werden z.B. in einem Rapid-Prototyping-Verfahren unter Verwendung
der Stereolithographietechnik aus strahlentransparentem Polymerharz
gebildet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten
der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnungen:
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1 eine
erfindungsgemäße Bildaufnahmevorrichtung,
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2 ein
Diagramm zur Darstellung des Signalverlaufs und damit der Schwächung über die
Pixelmatrix bei fokussierter und defokussierter Rasteranordnung
vor einer Verstärkung
der Pixelsignale zur Kompensation,
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3 das
Diagramm aus 2 nach
der erfindungsgemäßen Signalanhebung,
und
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4 ein
Diagramm zur Darstellung des berechneten Schwächungsverlaufs für verschiedene
Rasterabstände.
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1 zeigt
in Form einer Prinzipskizze eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur
Strahlungsbildaufnahme. Diese umfasst eine Strahlungsquelle 2 mit
einem Fokus 3, einem Festkörperstrahlungsdetektor 4 mit einer
aus einer Vielzahl von Pixel 5 (z.B. ca. 3000 × 3000 Pixel)
sowie eine dem Festkörperstrahlungsdetektor 4 zugeordnete
Einrichtung 6 zur Aufnahme der pixelseitig erzeugten Signale,
zur Verarbeitung derselben und zur Erstellung eines an einem Monitor 7 ausgebbaren
Strahlungsbildes.
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Im Strahlengang 8, der ersichtlich
ausgehend vom Fokus divergiert, ist ein Streustrahlenraster 9 angeordnet,
im gezeigten Ausführungsbeispiel
in Form eines Linienrasters, mit einer Vielzahl von Absorptionslamellen 10,
die bezüglich
des Fokus 3 ausgerichtet sind. Es handelt sich also um
ein fokussiertes Linienraster. Über
diesen fokussierten Streustrahlenraster 9 wird Streustrahlung,
die bei Durchstrahlen eines im Strahlengang befindlichen Objekts 11 gestreut
wird, absorbiert, da der Streustrahlenraster im Wesentlichen nur
die nicht gestreute, also geradlinig vom Fokus zum Festkörperbilddetektor 4 laufende
Primärstrahlung
durchlässt.
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Der Streustrahlenraster 9 ist
bezüglich
eines bestimmten Abstands des Fokus 3 zur Fläche der
Pixelmatrix 5 fokussiert und zentriert. Ändert sich
nun der Abstand, wird also die Strahlungsquelle 2 näher zum
Festkörperbilddetektor 4 oder
von diesem weg bewegt, so befindet sich der Streustrahlenraster 9 in
defokussierter Stellung, das heißt die Absorberlamellen sind
nicht mehr exakt bezüglich
des Fokus 3 ausgerichtet. Dies führt dazu, dass mit zunehmender
Fokussierung der ungewollt über
die Absorberlamellen 10 ebenfalls absorbierte Anteil an
Primärstrahlung
größer wird,
mithin also die auf die Pixelmatrix 9 treffende bildgebende
Primärstrahlendosis
reduziert wird. Der Dosisabfall tritt verstärkt zum Rand hin auf, wesentlich
weniger in der Bildmitte, da sich an den im Bildmittenbereich im
Wesentlichen senkrecht stehenden Absorberlamellen 10 hinsichtlich
ihrer Ausrichtung zum Fokus auch im defokussierten Fall kaum etwas ändert.
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2 zeigt
in Form eines Prinzipdiagramms den Verlauf der Pixelsignale über die
Fläche
der Pixelmatrix 5, wobei hier 3000 Pixel in einer Detektorrichtung
senkrecht zum Verlauf der Absorberlamellen des Rasters vorgesehen
sind. Die lokale Pixelposition ist längs der Abszisse, die Signalstärke längs der
Ordinate aufgetragen. Bei 100% liegt keinerlei Schwächung vor.
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Dargestellt sind drei Kurven I, II
und III. Die Kurve I, die nahe der 100 %-Linie verläuft, ist
die Kurve, die man erhält, wenn
der Streustrahlenraster 9 exakt im Fokussierungsabstand
angeordnet ist. Zum Rand hin ergibt sich eine minimale Schwächung, die
durch das Abstandsquadratgesetz bedingt ist. Diese von Haus aus gegebene
Schwächung
wird über
die Einrichtung 6 kompensiert, und zwar rechnerisch im
Rahmen einer Global-Gain-Korrektur,
wo die divergenzbedingte Schwächung
ausgeglichen wird. Hierzu wird zunächst eine erste Kalibration
durchgeführt,
im Rahmen welcher lediglich ein Kupfer-Filter in den Strahlengang
gebracht wird, der Streustrahlenraster 9 befindet sich
nicht im Strahlengang. Es wird dann eine Signalkurve aufgenommen,
die ausschließlich
die eigentlich ungeschwächten
Signale zeigt und aus der dann der Dosisabfall zum Rand hin erkennbar
ist. Dieser sich hier ergebende Dosisabfall wird erfasst und im
Rahmen der Flat-Field-Korrektur ausgeglichen. Die 2 und 3 zeigen
die Kurven jeweils unter Berücksichtigung
dieser Flat-Field-Korrektur und geben nur die fokussierungsbedingte
Schwächung
an.
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Wie beschrieben zeigt die Kurve I
den Signalverlauf nach Flat-Field-Korrektur bei im Fokussierungsabstand
befindlichem Streustrahlenraster. Die Kurve II zeigt den Signalverlauf,
wenn der Abstand des Fokus 3 zur Pixelmatrix 5 vergrößert wird,
also die Strahlenquelle 2 vom Festkörperbilddetektor 4 wegbewegt
wird. Ersichtlich ist dort zu den Randbereichen hin eine immer stärker werdende
Schwächung,
die im gezeigten Beispiel am Rand bis etwas unter 80 % geht, das
heißt
es liegt eine Schwächung
von etwas über
20 % am Rand vor. Ausgehend vom einen Fokussierungsabstand, auf
den der Streustrahlenraster 9 fokussiert ist, von z.B. 150
cm, zeigt die Kurve II den Beispielsfall für einen Abstand von 180 cm.
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Die Kurve III zeigt nun den Signalverlauf
bei einer Verkürzung
des Abstands, wenn also die Strahlenquelle 2 ausgehend
vom Fokussierungsabstand zum Festkörperbilddetektor 4 hinbewegt
wird, z.B. in einen Abstand von 115 cm. In diesem Fall setzt ein
deutlich stärker
Dosisabfall zum Rand hin ein, da die lichte Weite der Kanäle zwischen
den Absorberlamellen 10 wesentlich stärker abnimmt als bei einer
Abstandsvergrößerung.
Der Dosisabfall beträgt
in den Randbereichen bis zu ca. 50 %.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wie auch die erfindungsgemäße Vorrichtung
lässt es
nun zu, diesen defokussierungsbedingten Signalabfall soweit erforderlich
zu kompensieren. Hierzu sind – siehe 1 – in der Einrichtung 6 entweder
verschiedene Korrekturtabellen 12 abgelegt, in der pixelspezifische
Verstärkungsfaktoren
abgelegt sind, über
die die Signale der Beispielskurven II und III verstärkt werden.
Alternativ dazu kann die Einrichtung auch zu rein rechnerischen
Ermittlung der Verstärkungsfaktoren
anhand der Formel oder des Rechenalgorithmus 13 ausgebildet
sein.
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Im erst genannten Fall liegen im
gezeigten Beispiel zwei Korrekturtabellen vor, die vor der eigentlichen Bildaufnahme
in Kalibrierungsaufnahmen bestimmt wurden. Hierzu befindet sich
kein Objekt im Strahlengang, sondern lediglich der Streustrahlenraster 9,
das in bestimmten defokussierten Abständen positioniert ist. Im Falle
der Tabelle T120 betrug der Fokusabstand
zur Pixelmatrix 120 cm, im Falle der Tabelle T180 betrug
er 180 cm. Zur Kompensation wird nun je nach tatsächlichem
Ist-Abstand diejenige Tabelle gewählt, die dem Ist-Abstand am nächsten liegt.
Bezüglich
der Kurve II wird zur Kompensation die Tabelle T180 gewählt, da
der Ist-Abstand, der der Kurve II zugrunde liegt, dem Korrekturtabellenabstand
entspricht. Im Falle der Kurve III wird die Tabelle T120 gewählt, wobei
in diesem Fall der Ist-Abstand von 115 cm nicht dem Korrekturtabellenabstand
entspricht.
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In den Korrekturtabellen 12 ist
für jeden
Pixel der entsprechende Verstärkungsfaktor
abgelegt, um welchen das Pixelsignal verstärkt werden muss, um die der
fokussierungsbedingte Signalschwächung
auf einen gewünschten
Wert zu kompensieren. Nachdem bezüglich der Kurve II der Ist-Abstand
und der Tabellen-Abstand übereinstimmen,
können
die Verstärkungsfaktoren dieser
Tabelle unmittelbar verwendet werden. Im Falle der Kurve III und
der Tabelle T120 ist es erforderlich, die
Verstärkungsfaktoren
der Tabelle etwas rechnerisch anzupassen, um die Differenz zwischen
dem Ist-Abstand und dem Tabellen-Abstand
(115 cm zu 120 cm) kompensieren beziehungsweise ausgleichen zu können.
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Bezüglich der Kompensierung sind
nun verschiedene Verfahrensvarianten denkbar, die bezüglich der Kurve
III dargestellt sind. Zum einen besteht die Möglichkeit, nur diejenigen Pixelsignale
zu verstärken,
die unterhalb eines bestimmten Schwellwerts beziehungsweise Schwellwertsignals
liegen. Im gezeigten Beispiel gemäß 2 wurde ein erstes Schwellwertsignal
S1 entsprechend 60 % Signal
beziehungsweise 40 % Schwächung
gewählt.
Wie durch den Pfeil a dargestellt, werden im Rahmen der Signalverstärkung nur
die Pixelsignale angehoben, die unterhalb dieses Schwellwerts S1 liegen. Diese können nun auf einen beliebigen
Wert verstärkt
werden, in 3 ist der
Fall dargestellt, dass die Pixelsignale auf genau den Schwellwert
S1 verstärkt werden,
wodurch sich die in 3 gezeigte
Kurve III' ergibt.
Daneben besteht natürlich
die Möglichkeit,
diese zu verstärkenden
Pixelsignale auch weiter anzuheben, z.B. auf einen zweiten Schwellwert.
Dieser kann je nach Auslegung der Vorrichtung gewählt werden,
er kann auch gegebenenfalls vor Ort eingestellt werden.
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Ferner zeigt 2 einen zweiten Schwellwert S2, der im gezeigten Beispiel 80 % Signalstärke beziehungsweise
20 % Schwächung
entspricht. Die Pfeile b zeigen, dass wiederum nur diejenigen Pixelsignale
angehoben werden, die um mehr als 20 % geschwächt werden, die also unterhalb
von S2 liegen. Die sich hieraus ergebende
verstärkte
Kurve II' ist in 3 ebenfalls dargestellt.
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Ersichtlich lässt es diese Verstärkung zu,
die sich defokussierungsbedingte Signalschwächung hinreichend zu kompensieren.
Wird nun ein Objekt untersucht, so erhält man selbstver ständlich über die
gesamte Pixelmatrix eine sich von den in 2 gezeigten Signalverläufen ohne
Untersuchungsobjekt abweichenden Signalverlauf, der abhängig von
der Objektschwächung
ist. Aus den Korrekturtabellen ist jedoch bekannt, wie die tatsächliche
defokussierungsbedingte Schwächung,
die zur eigentlichen Objektschwächung
noch hinzutritt und einen Störanteil
darstellt, sich auf die Signale auswirkt. Die tatsächlichen
Objektbildsignale werden dann – sofern
sie gemäß den Korrekturtabellen
anzuheben sind – entsprechend
angehoben, so dass im Endeffekt zur eigentlichen Bilderzeugung nur
Signale verwendet werden, die im Wesentlichen der tatsächlichen
Objektschwächung
entsprechen beziehungsweise diese wiedergeben.
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Die gleiche Korrektur kann auch unter
Verwendung der mit 13 gekennzeichneten Formel beziehungsweise
diesem Algorithmus erfolgen. Hierüber ist es möglich, aus
der Kenntnis des Ist-Abstandes
des Fokus 3 zur Pixelmatrix 5 sowie der Kenntnis
der relevanten Rasterparameter die jeweilige Schwächung, die
defokussierungsbedingt bei diesem Ist-Abstand auftritt, zu ermitteln
und rechnerisch die Verstärkungsfaktoren
zu bestimmen, ohne dass es der Hinterlegung der bereits beschriebenen
Korrekturtabellen bedarf.
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Die Berechnung des Schwächungsverlaufs über die
Detektorfläche
kann anhand folgender Formeln erfolgen:
Dabei gilt:
V1, V2 =
Schwächung
r
= Schachtverhältnis
c
= horizontaler Abstand von der Rastermitte in cm (Ort der zu berechnenden
Schwächung)
f0
= Fokussierungsabstand in cm
f1, f2 = Ist-Abstand des Rasters
zum Fokus in cm
wobei V1 die Schwächung bei einer Verkürzung des
Abstands unter den Fokussierungsabstand (f1 < f0) und V2 die Schwächung bei
einer Vergrößerung des
Abstands über
den Fokussierungsabstand (f2 > f0)
angibt.
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Anhand der Formeln (I) und (II) kann
der Verlauf der Schwächung
in Abhängigkeit
des Ist-Abstands für
jeden relevanten Punkt in Horizontalrichtung errechnet werden. Nachdem
der Zentralstrahl die Mitte definiert, wird bei einem Detektor mit
einer Kantenlänge
von 40 cm der Wert c aus dem Intervall von 0 bis +/– 20 cm
je nach vorgegebener Teilung gewählt,
z.B. in 1 cm-Schritten. Als f1 bzw. f2 wird der mittels einer geeigneten
Positionssensorik erfasste Ist-Abstand des Rasters zum Fokus erfasst.
Je nach dem, ob der Ist-Abstand größer oder kleiner als f0 ist,
wird entweder die Formel (I) oder (II) gewählt.
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Ist die tatsächliche Schwächung im
jeweils betrachteten Punkt bekannt, die im Berechnungsfall linear verläuft, kann
zu jedem betrachteten Punkt ermittelt werden, ob er zu verstärken ist
oder nicht. Z.B. werden nur diejenigen Punkte bzw. Pixelsignale
verstärkt,
die unterhalb des beschriebenen Schwellwerts, z.B. von 40% Schwächung liegen.
Je nach Ausgestaltung des Verstärkungsmodus
können
nun die anzuhebenden Signale z.B. auf einen zweiten Schwellwert
verstärkt
werden, z.B. auf die genannten 40%, so dass insgesamt noch vorschriftsgemäße Bilddaten
vorliegen bzw. ein normgemäßes Bild
erzeugt werden kann. Hierzu werden zu jedem tatsächlich zu verstärkenden
Signal der relevante, die gewünschte
Verstärkung
ermöglichende
Verstärkungsfaktor
aus dem gegebenen Ist-Schwächungsfaktor
bestimmt. Dieser wird dann zusammen mit dem Global-Gain-Verstärkungsfaktor
verarbeitet.
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4 zeigt
exemplarisch den Schwächungsverlauf
für einige
ausgewählte
Defokussierungsabstände. Der
Fokussierungsabstand wurde zu 150 cm angenommen. Dargestellt sind
zusätzlich
die Schwächungsverläufe für die Abstände f2 =
160cm, 170cm und 180cm. Längs
der Abszisse ist c, also der Abstand vom Zentralstrahl in mm aufgetragen,
wobei exemplarisch nur die Werte für f2 in 10mm-Abständen dargestellt
sind. Längs
der Ordinate ist die Schwächung
V2 angegeben. Dargestellt ist nur ein Teil des Gesamtschwächungsverlaufs
in „positiver" c-Richtung, die
Kurven verlaufen mit entgegengesetzter Steigung für die andere
Diagrammhälfte.
Ersichtlich verlaufen die Schwächungskurven
linear. Die Schwächungskurve
im Fokussierungsabstand läuft
zwangsläufig
genau auf der Abszisse, während
die Steigung mit zunehmendem Defokussierungsabstand zunimmt. Dasselbe
Verhalten ergibt sich, wenn der Ist-Abstand unter den Fokussierungsabstand
verkürzt
wird.