DE10311810B3 - Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen in Leitungen und Verfahren hierfür - Google Patents

Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen in Leitungen und Verfahren hierfür Download PDF

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Abstract

Dämpfungseinrichtung (60) zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen (42, 44) in Leitungen (36) von insbesondere hydraulischen Steuerungen (10) für Arbeitszylinder (14), mit einem mit der Leitung (36) verbindbaren Zylinder (62), mit einem in dem Zylinder (62) verschiebbar gelagerten Kolben (64), wobei der Kolben (64) den Zylinder (62) in einen mit der Leitung verbindbaren Hydraulikdruckraum (66) und einen Gasdruckraum (68) unterteilt, wobei eine den Gasdruckraum (68) mit einem Gasdruckspeicher (P1) verbindende Gasdruckleitung (70) und eine zwischen dem Gasdruckspeicher (P1) und dem Gasdruckraum (68) ansteuerbare Ventilanordnung (72,76) vorgesehen ist, wobei ein Messsystem (78, 80) zur Erfassung der Position des Kolbens (64), zur Erfassung der Geschwindigkeit des Kolbens (64) und/oder zur Erfassung des Gasdrucks im Gasdruckraum (68) vorgesehen ist, und wobei das Messsystem (78, 80) mit einem Steuergerät (74) verbunden ist, das zur Ansteuerung der Ventilanordnung (72,76) und damit der Druckbeaufschlagung im Gasdruckraum (68) in Abhängigkeit der Position (x1, x2) des Kolbens und/oder...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Dämpfungseinrichtung und ein Verfahren zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen in Leitungen von insbesondere hydraulischen Steuerungen für Arbeitszylinder, mit einem mit der Leitung verbindbaren Zylinder, mit einem in dem Zylinder verschiebbar gelagerten Kolben, wobei der Kolben den Zylinder in einen mit der Leitung verbindbaren Hydraulikraum und in einen Gasdruckraum unterteilt.
  • Aus dem Stand der Technik sind hydraulische Steuerungen 10 für Arbeitszylinder 12 bekannt, wie sie in der 1 gezeigt sind.
  • Der Arbeitszylinder 12 umfasst einen Arbeitskolben 14, der zwischen seinen Endlagen 16 und 17 zur Führung beispielsweise eines Stanz- oder Prägwerkzeuges mit möglichst hoher Frequenz bewegt wird. Zur Bewegung des Arbeitskolbens 14 werden die Druckräume 18, 19 jeweils abwechselnd mit Hydraulikflüssigkeit druckbeaufschlagt.
  • Die hydraulische Steuerung 10 umfasst einen Tank 20 für Hydraulikflüssigkeit, die über eine Pumpe 22 und eine optionale Einrichtung zur Druckkonstanthaltung, bestehend aus einem Membranspeicher 24, einem Rückschlagventil 26 und einem Überdruckventil 28, Arbeitsdruck an einer Druckleitung 30 zur Verfügung stellt. Über ein Steuerventil 32, das als 3- oder 4-Wege-Ventil ausgebildet sein kann, werden die beiden Hydraulikdruckräume 18, 19 wechselseitig druckbeaufschlagt. Das Steuerventil 32 wird über ein Steuergerät 34 angesteuert.
  • Die Steuerung 10 umfasst außerdem eine Tankleitung 36 zur Rückführung der verbrauchten Hydraulikflüssigkeit in den Tank 20.
  • In der 2 ist der Weg s/Zeit t-Verlauf des Arbeitskolbens 14 als Linie 38 gezeigt. Zum Zeitpunkt t0 befindet sich der Arbeitskolben 14 in seiner oberen Endlage. Im Zeitpunkt t1 ist er in der unteren Endlage und im Zeitpunkt t2 wieder in der oberen Endlage.
  • 2 zeigt außerdem den Druckverlauf 40 in der Tankleitung 36. Während der Abwärtsfahrt des Arbeitskolbens 14 zwischen den Zeitpunkten t0 und t1 wird die Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikdruckraum 19 über die Tankleitung 36 zum Tank 20 gefördert. Während einer Änderung der Geschwindigkeit des Kolbens 14 treten in der Tankleitung 36 Überdruckstöße 42 und Unterdruckstöße 44 auf. Derartige Druckstöße belasten die Tankleitung sowie in der Tankleitung vorhandene Elemente, wie beispielsweise Ölkühler, Filter und erzeugen außerdem störende Geräusche.
  • Zur Dämpfung derartiger Druckstöße ist es gemäß 1 bekannt, eine Dämpfungseinrichtung 46 in der Tankleitung 36 vorzusehen. Die bekannte Dämpfungseinrichtung 46 weist einen mit der Tankleitung 36 verbundenen Zylinder 48 auf, in dem ein verschiebbar gelagerter Kolben 50 angeordnet ist. Der Kolben 50 unterteilt den Zylinder 48 in einen mit der Tankleitung 36 verbundenen Hydraulikdruckraum 52 und einen zur Atmosphäre hin offenen Gasdruckraum 54. Die bekannte Dämpfungseinrichtung 46 sieht ferner zwei Federelemente 56 vor, die den Kolben in einer mittleren Lage druckbeaufschlagt einspannen. Bei Auftreten eines Überdruckstoßes in der Tankleitung 36 füllt sich der Hydraulikdruckraum 52 gegen die Federkraft des im Gasdruckraum 54 angeordneten Federelements 56 und der Kolben 50 wandert nach oben. Nach Abfallen des Überdrucks wird aufgrund der Federkraft die Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikdruckraum 52 in die Tankleitung 36 herausgedrückt.
  • Entsprechend wird bei einem Unterdruckstoß die im Hydraulikdruckraum 52 gespeicherte Hydraulikflüssigkeit in die Tankleitung 36 abgegeben und der Kolben 50 nach unten bewegt.
  • Nach Abfallen des Unterdruckstoßes wird der Kolben 50 aufgrund der Federkraft der Federelemente 56 wieder in seine mittige Lage bewegt.
  • Die bekannte Dämpfungseinrichtung 46 zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen hat allerdings den Nachteil, dass sie ein sehr begrenztes Schluckvolumen aufweist. Die beiden Federn 56 benötigen einen entsprechenden Bauraum, wodurch die Hublänge des Kolbens 50 sehr eingeschränkt ist. Ferner weisen die Federelemente 56 eine nicht veränderbare Federkonstante auf, die in der Regel auf mittlere Unter- und/oder Überdruckstöße ausgelegt ist.
  • Aus der DE 196 08 582 A1 ist eine tankleitungsseitige Dämpfungseinrichtung bekannt geworden, bei der zur Beaufschlagung des Kolbens der Dämpfungseinrichtung keine Federelemente vorgesehen sind. Die der Tankleitung abgewandte Kolbenseite ist als Gasdruckraum ausgebildet, der über ein zu ihm hin öffnendes Rückschlagventil mit einem Gasreservoir verbunden ist. Der vorgespannte Gasdruckraum übernimmt dabei die Funktion des Federelements 56 gemäß 1. Der Druckverlauf einer solchen Dämpfungseinrichtung entspricht im wesentlichem dem Druckverlauf gemäß 2.
  • Aus der US 2,592,613 ist eine adaptive Dämpfungseinrichtung bekannt geworden, die zwei parallel geschaltete Ausgleichkolben vorsieht. Dadurch werden auftretende Druckverhältnisse ausgemittelt.
  • Die bekannten Dämpfungseinrichtung haben insbesondere den Nachteil, dass eine optimale Reaktion auf unterschiedlich hohe Spannungsspitzen nicht individuell angepasst erfolgen kann.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dämpfungseinrichtung für insbesondere eine hydraulische Steuerung gemäß 1 vorzuschlagen, die eine verbesserte Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen ermöglicht. Die Dämpfungsvonrichtung soll insbesondere sehr kompakt bauen und dennoch ein möglichst großes Schluckvolumen aufweisen. Ferner soll eine möglichst optimale Dämpfung auch von verschieden großen Unter- und/oder Überdruckstößen, also von auftretenden Spannungsspitzen, gewährleistet sein.
  • Diese Aufgabe wird mit einer Dämpfungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Das Messsystem dient zur Erfassung der Position des Kolbens, zur Erfassung der Geschwindigkeit des Kolbens und/oder zur Erfassung des Gasdrucks im Gasdruckraum. Das Messsystem teilt dem Steuergerät mit, wann der Gasdruckraum mit Gasüberdruck zu beaufschlagen ist. Die Ausgangsgröße des Messsystems dient folglich als Eingangsgröße des Steuergeräts, welches die Ventilanordnung dann zur Erzeugung des Gegendrucks bzw. einer Gegenkraft entsprechend ansteuert.
  • Erfindungsgemäß wird vorteilhafterweise erreicht, dass je nach Größe des auftretenden Überdruckstoßes eine entsprechende Gegenkraft durch Aufbringung des Gasüberdrucks im Gasdruckraum erzeugt werden kann. Überdruckstöße können dadurch folglich optimal gedämpft werden. Bei sehr hohen Druckstößen, die den Kolben relativ schnell nahe seiner Endlage bringen, beziehungsweise die einen relativ hohen Gasdruck im Gasdruckraum zur Folge haben, wird zur Dämpfung des Überdrucks der Gasdruckraum mit entsprechendem Gasüberdruck druckbeaufschlagt.
  • Das Messsystem zur Erfassung der Position des Kolbens und/oder der Geschwindigkeit der Bewegung des Kolbens weist insbesondere am und/oder im Kolben angeordnete Signalgeber und zylinderseitig angeordnete Signalempfänger auf. Als Signalgeber kommen insbesondere Magnete und als Signalempfänger Magnetfeldsensoren in Betracht. Je nach Anzahl der Signalempfänger kann aus der zeitlichen Betrachtung der Positionsänderung des Kolbens die Kolbengeschwindigkeit bestimmt werden. Erfindungsgemäß kann allerdings ausreichend sein, nur wenige Signalempfänger, insbesondere einen Signalempfänger an einer oberen Grenzposition, einen Signalempfänger an einer mittleren Position und einen Signalempfänger an einer unteren Grenzposition des Kolbens vorzusehen. Bei Erreichen der oberen Grenzposition wird der Gasdruckraum mit Gasüberdruck beaufschlagt; bei Erreichen der mittleren Position wird der Gasdruckraum verschlossen.
  • Vorteilhafterweise kann in Abhängigkeit der Position des Kolbens und/oder in Abhängigkeit des Gasdrucks im Gasdruckraum den Gasdruckraum drucklos geschalten oder verschlossen sein. Ein Drucklosschalten des Gasdruckdruckraums ist dann vorteilhaft, wenn der Überdruckstoß abklingt. Dadurch wird der Kolben wieder in seine Ausgangsposition bewegt. Insbesondere bei Auftreten von Unterdruckstößen wird der Gasdruckraum vorteilhafterweise verschlossen, wodurch im Gasdruckraum ein den Unterdruckstoß dämpfender Unterdruck entsteht.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Steuergerät zur Einstellung der Position des Kolbens in Abhängigkeit von zu erwartenden Betriebszuständen geeignet ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit einem Arbeitszyklus des Arbeitskolbens charakteristische Unter- und Überdruckstöße auftreten, wie sie beispielsweise in der 2 gezeigt sind.
  • Bei Durchlaufen mehrerer Arbeitszyklen treten diese ` Druckstöße wiederholt auf. Je nach zu erwartenden Betriebszuständen beziehungsweise je nach zu erwartenden Druckstößen kann es vorteilhaft sein, wenn die Ausgangslage des Kolbens nicht die Mittellage, sondern eine zur Mittellage beabstandete Ausgangslage ist. Werden beispielsweise sehr hohe Überdruckstöße erwartet, so ist die Ausgangslage des Kolbens vorteilhafterweise auf der der Leitung zugewandten Seite; das heißt das Schluckvolumen in Form des Gasdruckvolumens ist entsprechend größer. Aufgrund der Kenntnis der kommenden Betriebszustände ist eine vorausschauende, adaptive Regelung möglich.
  • Dabei kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Steuergerät mit einem übergeordneten Steuergerät verbunden ist, von dem es Informationen über die zu erwartenden Betriebszustände erhält. Das übergeordnete Steuergerät kann beispielsweise das in der 1 mit 34 bezeichnete Steuergerät zur Ansteuerung der Ventilanordnung 32 zum Bewegen des Arbeitskolbens 14 sein. Das übergeordnete Steuergerät 34. versorgt folglich das Steuergerät der Dämpfungseinrichtung mit den kommenden Betriebszuständen; das Steuergerät kann dann die Position des Kolbens in Abhängigkeit von den kommenden Betriebszuständen einstellen.
  • Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen nach Anspruch 6 gelöst. Dabei wird in Abhängigkeit der Position des Kolbens und/oder in Abhängigkeit des Gasdrucks im Gasdruckraum der Gasdruckraum mit einem Gasüberdruck druckbeaufschlagt. Außerdem wird vorteilhafterweise in Abhängigkeit von der Position des Kolbens und/oder in Abhängigkeit vom Gasdruck im Gasdruckraum der Gasdruckraum drucklos geschaltet oder verschlossen. Besonders vorteilhaft ist, wenn erfindungsgemäß der Gasdruckraum dann mit Gasüberdruck druckbeaufschlagt wird, wenn der Kolben eine der Leitung abgewandte Grenzposition erreicht. Aufgrund eines Überdruckstoßes füllt sich der Hydraulikraum mit Hydraulikflüssigkeit, weshalb der Kolben in Richtung der Grenzposition bewegt wird.
  • Bei Auftreten von Unterdruckstößen wird der Gasdruckraum vorteilhafterweise dann verschlossen, wenn der Kolben eine der Leitung zugewandte Grenzposition erreicht. Hierdurch entsteht im Gasdruckraum ein Unterdruck.
  • Besonders vorteilhaft ist, wenn die Einstellung der Position des Kolbens in Abhängigkeit von zu erwartenden Betriebszuständen erfolgt.
  • Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der 3 gezeigten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert ist.
  • Die 3 zeigt eine erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung 60, die anstelle der Dämpfungseinrichtung 46 gemäß 1 in einer hydraulischen Steuerung 10 gemäß 1 Verwendung finden kann. Die 3 ersetzt dann den in der 1 gestrichelt angedeuteten, mit X bezeichneten Bereich.
  • Die Dämpfungseinrichtung 60 sieht einen mit der Tankleitung 36 verbundenen Zylinder 62 vor, in dem ein verschiebbar gelagerter Kolben 64 angeordnet ist. Der Kolben 64 unterteilt den Zylinder 62 in einen mit der Tankleitung 36 verbundenen Hydraulikdruckraum 66 und einen Gasdruckraum 68. Der Gasdruckraum 68 ist über eine Gasdruckleitung 70 mit einem Gasdruckspeicher P1 verbindbar, der einen Gasdruck in Höhe von cirka 6 bis 10 bar liefert. In der Gasdruckleitung ist eine erste Ventilanordnung 72 vorgesehen, die über ein Steuergerät 74 ansteuerbar ist. Um den Gasdruckraum 68 drucklos (P0) zu schalten, ist eine zweite Ventilanordnung 76 vorgesehen, die ebenfalls von dem Steuergerät 74 ansteuerbar ist. In der in der 3 dargestellten Stellung der Ventilanordnung mit 72, 74 ist der Gasdruckraum verschlossen. Anstelle von zwei Ventilanordnungen kann auch nur eine einzige, entsprechende Ventilstellungen aufweisende Ventilanordnung Verwendung finden.
  • Die Dämpfungseinrichtung 60 sieht außerdem ein Messsystem 78 zur Erfassung der Position des Kolbens 60 vor, das mit dem Steuergerät 74 verbunden ist. Das Messsystem 78 kann beispielsweise Magnetfeldsensoren aufweisen, die die Signale von einem in dem Kolben 64 vorhandenen Dauermagneten empfangen. Je nach Anzahl der vorgesehenen Magnetfeldsensoren kann die Position des Kolbens 64 mehr oder weniger genau bestimmt werden. Ferner ist denkbar, aus der zeitlichen Betrachtung der Positionsänderung die Geschwindigkeit des Kolbens 64 zu ermitteln.
  • Die Dämpfungseinrichtung 60 kann außerdem zusätzlich oder alternativ ein Messsystem 80 zur Erfassung des Gasdrucks im Gasdruckraum 68 aufweisen. Ein derartiges Messsystem 80 erfasst den Gasdruck vorzugsweise über einen Drucksensor. Das Messsystem 80 ist mit dem Steuergerät 74 verbunden.
  • Die Position des Kolbens 64 wird folglich über das Messsystem 78 erfasst und an das Steuergerät 74 gemeldet. Das Steuergerät 74 betätigt dann die Ventilanordnungen 72, 74, um über den Gasdruck im Gasdruckraum 68 die Position des Kolbens 64 je nach in der Tankleitung 36 auftretenden Unterdruck- oder Überdruckstößen zu regeln.
  • Bei Auftreten eines Überdruckstoßes strömt Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikdruckraum 66 und der Kolben 64 wird nach oben bewegt. Bei Erreichen des Kolbens 64 einer Grenzposition x1 wird die Ventilanordnung 72 kurzzeitig geöffnet, wodurch die Aufwärtsbewegung des Kolbens 64 mit entsprechendem Gegendruck gedämpft wird. Sobald der Überdruck in der Tankleitung 36 abfällt, bewegt sich der Kolben 64 aufgrund des vorhandenen Überdrucks im Gasdruckraum 68 wieder nach unten; die im Hydraulikdruckraum 66 gespeicherte Hydraulikflüssigkeit wird an die Tankleitung 36 abgegeben. Sobald der Kolben 64 seine Mittelposition x0 erreicht, wird über die Ventilanordnung 74 der Überdruck aus dem Gasdruckraum 68 an die Atmosphäre P0 abgegeben; im Gasdruckraum herrscht dann Umgebungsdruck.
  • Bei Auftreten eines Unterdruckstoßes wird die im Hydraulikdruckraum 66 vorhandene Hydraulikflüssigkeit in die Tankleitung 36 gezogen, wodurch sich der Kolben 64 nach unten bewegt. Bei Erreichen einer unteren Grenzposition x2 wird die Ventilanordnung 74 so geschalten, dass der Gasdruckraum 68 gegen den Umgebungsdruck verschlossen wird. Bei einer weiteren Abwärtsbewegung des Kolbens 64 entsteht dann im Gasdruckraum 68 ein Unterdruck, der eine weitere Abwärtsbewegung des Kolbens 64 dämpft.
  • Mit der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung 60 kann der in der 2 dargestellte Druckverlauf 40 in der Tankdruckleitung 36 auf den mit Bezugzeichen 80 gekennzeichneten Druckverlauf gedämpft werden. Überdruck- und Unterdruckstöße werden folglich stark gedämpft und idealerweise vollständig beseitigt.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Steuergerät 74 einen Signaleingang 82 vorsieht, über den Signale aus dem Steuergerät 34 der Steuerung 10 gemäß 1 eingehen. Das übergeordnete Steuergerät 34 teilt hierdurch dem Steuergerät 74 der Dämpfungseinrichtung die zu erwartenden Betriebsstände, und damit die zu erwartenden Druckstöße, mit. Dadurch kann in Abhängigkeit von den zu erwartenden Betriebszuständen erreicht werden, dass die Ausgangslage des Kolbens 64 nicht der Mittellage x0 des Kolbens 64 entspricht, sondern einer den Grenzpositionen x1 beziehungsweise x2 entsprechend näher gelegenen Ausgangsposition. Werden hohe Druckstöße erwartet, so kann die Ausgangsposition des Kolbens 64 durch entsprechendes Erhöhen des Gasdrucks in der Gasdruckkammer 68 in den Bereich nahe der Grenzposition x2 verschoben werden. Werden hohe Unterdruckstöße erwartet, so wird die Ausgangslage des Kolbens 64 vorzugsweise in den Bereich nahe der Grenzposition x1 verschoben. Durch Drucklosschalten des Gasdruckraums 68 bewegt sich der Kolben 64 aufgrund des im Normalzustand in der Tankleitung stets vorhandenen geringen Überdrucks, der zur Förderung der Hydraulikflüssigkeit in den Tank 20 erforderlich ist, nach oben. Bei Erreichen der geeigneten Ausgangsposition wird der Gasdruckraum 68 verschlossen. Die erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung hat den Vorteil, dass sie adaptiv an die jeweiligen Betriebszustände ist. Auftretende Druckstöße können auch bei sehr schnellen Stanz- und Prägehübe des Arbeitskolbens effektiv gedämpft werden.
  • Erfindungsgemäß ist selbstverständlich denkbar, die beiden Steuergeräte 34 und 74 in ein gemeinsames Steuergerät integriert ausgebildet sind.
  • Vorteilhafterweisekann bei der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung auf das Vorsehen von Federelementen, wie sie aus dem Stand der Technik zur mittigen Lagerung des Kolbens vorgesehen sind, verzichtet werden.
  • Sämtliche in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarte Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.

Claims (10)

  1. Dämpfungseinrichtung (60) zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen (42, 44) in Leitungen (36) von insbesondere hydraulischen Steuerungen (10) für Arbeitszylinder (14), mit einem mit der Leitung (36) verbindbaren Zylinder (62), mit einem in dem Zylinder (62) verschiebbar gelagerten Kolben (64), wobei der Kolben (64) den Zylinder (62) in einen mit der Leitung verbindbaren Hydraulikdruckraum (66) und einen Gasdruckraum (68) unterteilt, wobei eine den Gasdruckraum (68) mit einem Gasdruckspeicher (P1) verbindende Gasdruckleitung (70) und eine zwischen dem Gasdruckspeicher (P1) und dem Gasdruckraum (68) ansteuerbare Ventilanordnung (72,76) vorgesehen ist, wobei ein Messsystem (78, 80) zur Erfassung der Position des Kolbens (64), zur Erfassung der Geschwindigkeit des Kolbens (64) und/oder zur Erfassung des Gasdrucks im Gasdruckraum (68) vorgesehen ist, und wobei das Messsystem (78, 80) mit einem Steuergerät (74) verbunden ist, das zur Ansteuerung der Ventilanordnung (72,76) und damit der Druckbeaufschlagung im Gasdruckraum (68) in Abhängigkeit der Position (x1, x2) des Kolbens und/oder in Abhängigkeit des Gasdrucks im Gasdruckraum (68) vorgesehen ist.
  2. Dämpfungseinrichtung (60) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (74) die Ventilanordnung (72,76) in Abgängigkeit der Position (x1, x2) des Kolbens (64) und/oder in Abgängigkeit des Gasdrucks im Gasdruckraum (68) derart ansteuert, dass der Gasdruckraum (68) drucklos geschalten oder verschlossen ist.
  3. Dämpfungseinrichtung (60) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (78) zur Erfassung der Position des Kolbens und/oder der Geschwindigkeit der Bewegung des Kolbens am und/oder im Kolben angeordnete Signalgeber und zylinderseitig angeordnete Signalempfänger umfasst.
  4. Dämpfungseinrichtung (60) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (74) zur Einstellung der Position des Kolbens (64) in Abhängigkeit von zu erwartenden Betriebszuständen geeignet ist.
  5. Dämpfungseinrichtung (60) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (74) mit einem übergeordneten Steuergerät (34) verbunden ist, von dem es Informationen über die zu erwartenden Betriebszustände erhält.
  6. Verfahren zur Dämpfung von Unter- und/oder Überdruckstößen (42, 44) in Leitungen (36) von insbesondere hydraulischen Steuerungen für Arbeitszylinder, mit einem mit der Leitung verbindbaren Zylinder (62), mit einem in dem Zylinder (62) verschiebbar gelagerten Kolben (64), wobei der Kolben (64) den Zylinder (62) in einen mit der Leitung verbindbaren Hydraulikdruckraum (66) und einen Gasdruckraum (68) unterteilt, dadurch gekennzeichnet, dass in Abgängigkeit der Position (x1, x2) des Kolbens und/oder in Abgängigkeit des Gasdrucks im Gasdruckraum (68) der Gasdruckraum (68) mit einem Gasüberdruck (P1) druckbeaufschlagt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in Abgängigkeit von der Position des Kolbens (64) und/oder in Abgängigkeit vom Gasdruck im Gasdruckraum (68) der Gasdruckraum (68) drucklos schaltbar oder verschließbar ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasdruckraum (68) dann mit Gasüberdruck (P1) druckbeaufschlagt wird, wenn der Kolben eine der Leitung (36) abgewandte Grenzposition (x1) erreicht.
  9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasdruckraum (68) dann geschlossen wird, wenn der Kolben (64) eine der Leitung (36) zugewandte Grenzposition (x2) erreicht.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Position des Kolbens (64) in Abhängigkeit von zu erwartenden Betriebszuständen erfolgt.
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