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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Sortieren von Sendungen nach ihren Zieladressen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Die Aufbereitung von unsortierten
Sendungen geschieht durch mehrere nacheinander geschaltete Sortierprozesse,
bis eine gewünschte
Sortiertiefe erreicht wird (z.B. Stadt, Stadtteil, Postcode, Zusteller
oder Zustellpunkt). Jede der vorgenannten Sortiertiefen repräsentiert
eine aufeinanderfolgende schrittweise Verfeinerung. Diese wird mitzunehmender
Sortiertiefe immer genauer bis hin zur eindeutigen Information des
Zustellpunktes. Die dazu nötige Information
ist in der Zieladresse enthalten (vgl.
EP 0 509 280 A2 , WO 03/004
178 A1). Zur Reduzierung der benötigten
Sortiertechnik werden Radix-Sortierverfahren
eingesetzt. Sie bieten eine sehr hohe Sortiertiefe mit wenigen Sortierendstellen.
Die Zahl der verfügbaren
Sortierziele am Ende des Radix-Sortierverfahrens ergibt sich aus
der Anzahl der verfügbaren
Sortierendstellen potenziert mit der Anzahl Durchläufe, die
die Sendungen durch die Maschine absolvieren.
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Mit anderen Worten, mit einer 20
Fach Sendungssortieranlage bei dem jede Sendung 3 mal. von der Maschine
verarbeitet wurde, kann man auf 20·20·20 = 8000 = 20
3 Sortierziele/Zieladressen
sortieren (vgl.
DE
43 02 231 C2 ,
EP
1 258 297 A1 ).
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Obwohl in der Theorie das Radix-Sortierverfahren
hoch effizient erscheint, kommt es bei der Anwendung von physikalischen
Objekten und insbesondere bei der Sortierung von Sendungen zu signifikanten
Problemen. Wenn man sich vor Augen führt, dass Sendungen in einem
existierenden Netzwerk (1) sortiert
werden, merkt man schnell, dass man nicht in der Lage ist, insbesondere
im ersten Sortierschritt alle Sortier endstellen der Sortiermaschine
(selbst bei Maschinen mit wenigen Sortierendstellen) zu benutzen.
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Während
in den späteren
Sortierschritten das Radix-Sortierverfahren
voll genutzt werden kann, um die Sendungen schrittweise auf Hunderte
von Zustellämtern,
Tausende von Zustellern und schließlich Millionen von Zustellpunkten
zu sortieren, ist dieses während
der Abgangssortierung normalerweise nicht möglich. Während der Abgangssortierung,
in der nur auf die Anzahl der landesweiten Sortierzentren sortiert
wird (vgl. WO 03/004 178 A1), wird üblicherweise nur ein relativ
kleiner Anteil der Sortierendstellen benutzt. Dieses gilt im übrigen selbst
bei relativ großen Ländern und
damit relativ großen
postalischen Netzwerken.
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Wenn man nun in Betracht zieht, dass
während
des ersten Radix-Sortierlaufes (Abgangssortierung) nur ein Teil
der Sortierendstellen benutzt wurde und außerdem durch den Transport
zwischen den Sortierzentren weitere Zeit verbraucht wird, stellt man
fest, dass die für
die Eingangssortierung zur Verfügung
stehende Zeit sehr stark limitiert ist. Aus diesem Grund kann die
volle Effektivität
des Radix-Sortierverfahrens nicht genutzt werden. Selbst wenn man
die Anzahl der zur Verfügung
stehenden Fächer
in jedem Sortierzentrum auf mehrere Hundert vergrößern würde, ist
es nicht mehr möglich
die verloren gegangene Effizienz während der Abgangssortierung
(durch Nutzung nur eines kleinen Teils der Sortierendstellen) wieder
auszugleichen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein gattungsgemäßes Sortierverfahren
zu schaffen, mit welchem die Sortierkapazitäten im ersten Sortierlauf besser
genutzt werden, so dass die nachfolgenden Sortierläufe hinsichtlich
Anzahl der Sortierläufe
und/oder Anzahl der benötigten
Sortierendstellen entlastet werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
die Zusteller jedes Zustellamtes logisch durchnummeriert und die
Zu steller mit den gleichen zugeordneten logischen Nummern zu Gruppen
zusammengefasst werden. Die Sendungen werden in den jeweiligen Sortierzentren
im ersten Sortierlauf, der sogenannten Abgangssortierung, nach Sortierzentren
und den Zustellergruppen sortiert, wobei jede Zustellergruppe einer
Sortierendstelle zugeordnet ist. Nach Beendigung der Abgangssortierung werden
die sortierten Sendungen zu den jeweiligen Sortierzentren transportiert
und in den nun folgenden Sortierläufen, der sogenannten Eingangssortierung, wird
jedem Zustellamt des Sortierzentrums eine Sortierendstelle zugeordnet.
Die nach Zustellergruppen zusammengefassten Sendungen jeweils eines
Zustellamtes werden dann getrennt nach den Zustellern in die zugeordneten
Sortierendstellen sortiert.
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Dadurch wird
- – die Eingangssortierung
vereinfacht, da die Sortierendstellen nicht mehr so häufig geleert
werden müssen,
- – die
Anzahl der Transportbehälter
für die
Sendungen bei der Auslieferung von den Sortierzentren an die Zustellämter minimiert,
- – die
Anzahl der benötigten
Sortiermaschinen gegenüber
derzeit gängigen
Verfahren deutlich reduziert,
- – die
Anzahl der benötigten
Sortierendstellen pro Maschine minimiert.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
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Sind in einigen Zustellämtern besonders
viele Zusteller tätig,
so können
zur Reduzierung der Anzahl der benötigten Sortierendstellen die
Zusteller eines Zustellamtes auf zwei imaginäre Zustellämter aufgeteilt werden.
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Damit im jeweiligen Zustellamt die
Sendungen für
die einzelnen Zusteller gut separiert werde können, wird in vorteilhafter
Weise während
der Eingangssortierung das Ende oder der Anfang des sortierten Sendungsstapels
jeweils eines Zustel lers gegenüber
dem angrenzenden Sendungsstapel des nächsten Zustellers gekennzeichnet.
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Dies kann besonders günstig durch
Einfügen von
Trennkarten erfolgen.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn in
jedem Sortierzentrum bei der Eingangssortierung die Sendungen der
lokalen Zustellergruppen mit den von den anderen Sortierzentren
gelieferten Sendungen der entsprechenden Zustellergruppen zusammengefasst und
gemeinsam sortiert werden.
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Vorteilhaft kann es aber auch unter
Berücksichtigung
der zur Verfügung
stehenden Kapazitäten und
der anfallenden Sendungsmengen sein, in jedem Sortierzentrum die
Sendungen der lokalen Zustellergruppen und die von den anderen Sortierzentren
gelieferten Sendungen der entsprechenden Zustellergruppen getrennt
zu sortieren.
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Um den Aufwand zum Entleeren der
Sortierendstellen gering zu halten, ist es vorteilhaft, bei der Eingangssortierung
die Sortierendstellen nur dann zu leeren, wenn diese voll sind oder
nach dem Einsortieren der Sendungen für den letzten Zusteller.
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Anschließend wird die Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigen
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1 ein
postalisches Netzwerk, in dem das Sortierverfahren angewendet wird,
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2 eine
schematische Darstellung zur Gruppierung der Zusteller eines Sortierzentrums,
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3 eine
schematische Darstellung zur Herleitung der benötigten Zustellergruppen,
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4 eine
schematische Darstellung der Belegung der Sortierendstellen während der
Abgangssortierung,
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5 eine
schematische Darstellung über die
Aufteilung eines Zustellamtes auf zwei virtuelle Zustellämter zur
Reduzierung der Anzahl der Zusteller pro Zustellamt,
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6 eine
schematische Darstellung zum Austausch der Sendungen für die Zustellergruppen zwischen
den Sortierzentren,
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7 eine
schematische Darstellung zur Konsolidierung der Sendungen für 4 Zustellergruppen
im Eingangssortierzentrum A aus den jeweils lokalen Anteilen der
Zustellergruppe und aus den Anteilen aus den beiden anderen Sortierzentren,
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8 eine
schematische Darstellung der Belegung der Sortierendstellen während der
Eingangssortierung,
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9 eine
schematische Darstellung des Inhalts einer Sortierendstelle während der
Eingangssortierung,
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10 eine
schematische Darstellung von zwei Sortierzentren mit zugehörigen Zustellämtern und
Zustellern,
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11 eine
herkömmliche
Gruppierung der Zusteller für
die Abgangssortierung gemäß 10,
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12 eine
herkömmliche
Belegung der Sortierendstellen für
die Abgangssortierung gemäß 10,
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13 eine
herkömmliche
Belegung der Sortierendstellen für
die ersten zwei Sortierläufe
der Eingangssortierung im Sortierzentrum A gemäß 10
(Nomenklatur: ZA1-1 bedeutet:
Zustellamt 1, Zusteller 1),
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14 eine
erfindungsgemäße Gruppierung der
Zusteller für
die Abgangssortierung,
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15 eine
erfindungsgemäße Belegung der
Sortierendstellen für
die Abgangssortierung,
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16 eine
erfindungsgemäße Belegung der
Sortierendstellen für
die Eingangssortierung im Sortierzentrum B.
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In 1 ist
schematisch ein postalisches Netzwerk mit dem Sendungsfluss dargestellt.
Wie bislang ist eine Bedingung für
die Abgangssortierung, dass Sendungen basierend auf geografischen Merkmalen
sortiert werden können.
Dabei werden die Sendungen auf die Sortierzentren 1 verteilt,
in denen anschließend
die Eingangssortierung stattfindet. Das neue Prinzip macht es nötig, dass
die Grundlage der Abgangssortierung nicht mehr rein geografisch bedingt
ist, sondern dass die Information über das Zustellamt 2 und
den entsprechenden Zusteller 3, der die Sendungen an die
Zustellpunkte 4 verteilt, mit herangezogen wird.
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Das neue gemischte (hybride) Verfahren
zur Abgangs- und Eingangssortierung wird erreicht, indem, wie in 2 dargestellt, die Zusteller 3 eines Sortierzentrums 1 gruppiert
werden. Dazu werden die Zusteller 3 der zu diesem Sortierzentrum 1 gehörenden Zustellämter 2 für jedes
Zustellamt 2 virtuell durchnummeriert. Die Anzahl der benötigten Zustellergruppen
pro Sortierzentrum 1 ergibt sich aus der maximalen Anzahl
Zusteller 3 in dem Zustellamt 2 mit den meisten
Zu stellern 3. Auf diese Weise wird die benötigte Anzahl
an Zustellergruppen pro Sortierzentrum 1 ermittelt. Die
Addition aller Gruppen aller Sortierzentren 1 ergibt die
Anzahl der benötigten
Sortierendstellen während
der Abgangssortierung (siehe 3).
Die Anzahl der benötigten
Sortierendstellen und deren Belegung ist in allen Sortierzentren 1 während der
Abgangssortierung gleich. Ein Beispiel für die Belegung der Sortierendstellen
während
der Abgangssortierung ist in 4 dargestellt.
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Sollte sich dabei herausstellen,
dass einige wenige Zustellämter 2 deutlich
mehr Zusteller 3 verwalten als andere, könnten diese
Zustellämter 2 durch
virtuelle Zustellämter
ergänzt
werden (siehe 5). Auf
diese Weise kann die Anzahl der benötigten Sortierendstellen während der
Abgangssortierung kleiner gehalten werden.
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Jeder Gruppe von Zustellern 3 wird
während der
Abgangssortierung in einem Sortierzentrum 1 eine Sortierendstelle
zugewiesen. Auf diese Weise werden nun die Sendungen der einzelnen
Zustellergruppen im Abgangssortierzentrum sortiert. Anschließend werden
die entsprechenden Gruppen zwischen den Sortierzentren ausgetauscht
(siehe 6).
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Anschießend müssen im Eingangssortierzentrum
die lokalen Zustellergruppen mit den von den anderen Sortierzentren
gelieferten konsolidiert werden. Im folgenden Beispiel gibt es nur
die drei Sortierzentren A, B und C. Im Sortierzentrum A werden während der
Abgangssortierung die Sendungen der Gruppe der ersten Zusteller
in eine Sortierendstelle sortiert (wie oben beschrieben). In den
weiteren Sortierzentren B und C werden die Sendungen für die Gruppe
der ersten Zusteller im Sortierzentrum A ebenfalls jeweils in eine
Sortierendstelle sortiert. Anschließend werden die Sendungen für diese
Gruppe von den Sortierzentren B und C nach A transportiert. Nach
Empfang der Sendungen im Sortierzentrum A werden nun alle Sendungen
der ersten Gruppe der Zusteller zusammengefasst (siehe 7). Dieses Verfahren wird
mit allen Gruppen von Zustellern durchgeführt. Nach dieser Konsolidierung
können
die Sendungen dem nächsten
Sortierschritt zugeführt werden.
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Aufgrund der oben beschriebenen Abgangssortierung
wird es nun möglich,
mit nur einem weiteren Radix-Sortierschritt (der Eingangssortierung)
die Sendungen auf jeden einzelnen Zusteller 3 zu sortieren.
Das dabei verwendete Verfahren wird im Folgenden beschrieben.
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Für
die Eingangssortierung wird jedem Zustellamt 2 nun eine
Sortierendstelle zugewiesen. Die Anzahl der benötigten Sortierendstellen in
einem Sortierzentrum 1 ergibt sich aus der Anzahl der diesem
Sortierzentrum 1 zugehörigen
Zustellämter 2 (siehe 8; Anmerkung: Diese Zahl
wird voraussichtlich in jedem Sortierzentrum unterschiedlich groß sein).
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Für
die Eingangssortierung sind nun alle Gruppen von Zustellern vorbereitet
und stehen für
die Verarbeitung bereit. Bevor nun mit der Sortierung begonnen wird,
müssen
noch Trennkarten bereit gestellt werden. Als Trennkarten können bei
diesem Verfahren einfache farbige (zur besseren Erkennung) Pappkartons
verwendet werden. Diese Pappkartons sollten die durch die Maschine
maximal mögliche
verarbeitbare Größe aufweisen.
Auf diese Weise können
die Trennkarten später
leicht gefunden werden (s. unten.). Diese Trennkarten können später (nachdem
jeder Zusteller 3 im Zustellamt 2 die Sendungen für seinen
Bezirk erhalten hat) wieder eingesammelt und erneut verwendet werden.
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Die Eingangssortierung erfolgt nun
nach folgendem Verfahren: Zuerst werden die Sendungen der ersten
Gruppe von Zustellern in die Sortierendstellen verteilt (auf die
Zustellämter).
Danach wird in jede Sortierendstelle eine Trennkarte verteilt. Anschließend werden
die Sendungen der zweiten Gruppe von Zustellern in die Sortierendstellen
verteilt. Dann folgen wieder Trennkarten und anschließend kann
mit den Sendungen der dritten Gruppe von Zustellern begonnen werden.
Dieses wechselnde Verteilen von Sendungen einer Gruppe und Trennkarten wird
solange fortgesetzt, bis die Sendungen der letzten Gruppe von Zustellern
in die Sortierendstellen verteilt wurde. So ergibt sich dann folgende
Reihenfolge für
das Verteilen der Sendungen während
der Eingangssortierung:
Zustellergruppe 1 → Trennkarte → Zustellergruppe 2 → Trennkarte → Zustellergruppe 3 → ...
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In jeder Sortierendstelle ergibt
sich dann eine Sequenz wie sie in 9 schematisch
dargestellt ist.
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Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens wird
dabei deutlich:
Bei herkömmlichen
Verfahren, in denen die Sendungen auf den einzelnen Zusteller 3 verteilt
werden, wird jedem Zusteller 3 eine einzelne Sortierendstelle zugewiesen.
Dadurch bedingt benötigt
man bei herkömmlichen
Verfahren entweder Maschinen mit vielen Sortierendstellen oder man
benötigt
viele voneinander unabhängige
Sortierungen, zwischen denen die Sortierendstellen komplett geleert
werden müssen.
Ersteres bedingt hohe Investitionskosten und eine große Aufstellfläche und
letzteres bedingt längere
Stillstandszeiten der Sortiermaschine während der Sortierendstellenentleerung.
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Im Gegensatz dazu wird bei dem neuen
Verfahren nur pro Zustellamt 2 eine Sortierendstelle benötigt und
die vollständige
Leerung der Sortierendstellen fällt
nur einmal am Ende der Eingangssortierung an. Dadurch werden deutlich
kleinere Maschinen benötigt
und die Stillstandszeiten der Sortiermaschinen werden minimiert.
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Auf die oben beschriebene Weise werden die
Sendungen für
jeden einzelnen Zusteller 3 physikalisch voneinander getrennt
(durch die Trennkarten), aber die Sendungen für ein Zustellamt 2 verbleiben
beieinander. So ist es anschließend
im Zustellamt 2 leicht, die Sendungen der einzelnen Zusteller 3 wieder
voneinander zu trennen, da die Sendungen für einen Zusteller 3 jeweils
zwischen 2 Trennkarten liegen. Außerdem erhält jeder Transportbehälter ein Etikett,
auf dem vermerkt ist, für
welchen oder welche Zusteller 3 die Sendungen in diesem
Transportbehälter
bestimmt sind.
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Hierin zeigt sich nun ein weiterer
deutlicher Vorteil des Verfahrens:
Bei herkömmlichen Verfahren werden nur
die Sendungen eines Zustellers 3 in eine Sortierendstelle sortiert.
Anschließend
wird diese Sortierendstelle geleert. Die Entleerung geschieht durch
Entnahme der Sendungen aus der Sortierendstelle und dem anschließenden Ablegen
in einen Transportbehälter, auch
Tray genannt. Dabei bekommt jeder Zusteller 3 einen eigenen
Transportbehälter.
Statistisch werden aber nicht alle Behälter vollständig gefüllt, wodurch ein entsprechender
Verschnitt entsteht. Dadurch bedingt müssen mehr Transportbehälter später zu den Zustellämtern 2 transportiert
werden als es eigentlich nötig
wäre. Dieses
kann nur umgangen werden, indem die teilgefüllten Behälter wieder manuell mit anderen
teilgefüllten
Behältern
zusammengelegt werden.
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Im Gegensatz dazu wird bei dem neuen
Verfahren eine Sortierendstelle immer nur dann entleert, wenn sie
vollständig
gefüllt
ist, so dass die Kapazität des
Behälters
vollständig
genutzt wird. Auf diese Weise ist es nicht nötig wie bisher einen weiteren
manuellen Arbeitsschritt einzuschieben (um teilgefüllte Transportbehälter zu
vermeiden) oder teilgefüllte Transportbehälter zu
transportieren (was dazu führt, dass
größere LKWs
oder mehr LKWs benötigt
werden).
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Im folgenden sollen anhand eines
einfachen Beispiels noch einmal die wichtigsten Merkmale und Vorteile
erläutert
werden:
Eine Postgesellschaft hat 2 Sortierzentren 1 (Sortierzentrum
A und B) mit 7 bzw. 9 Zustellämtern 2.
Von jedem Zustellamt 2 werden zwischen 3 und 5 Zusteller 3 betreut.
Zum Sor tierzentrum A gehören
insgesamt 30 Zusteller 3 und zum Sortierzentrum B 36 Zusteller 3 (siehe 10).
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Sollen nun die Sendungen auf die
Zusteller 3 mit nicht mehr als 2 Maschinendurchläufen pro
Sendung sortiert werden, werden nach dem Stand der Technik Maschinen
mit 30 bzw. 36 Sortierendstellen benötigt. Bei der Abgangssortierung
werden nur 2 Sortierendstellen belegt (eines für das Sortierzentrum A und
eines für
das Sortierzentrum B). Nun könnten
zur Verkleinerung der Maschinen aber auch in der Eingangssortierung 3 voneinander
unabhängige
Sortierläufe
vorgesehen werden, wodurch sich die benötigte Fachanzahl auf 12 reduzieren
würde (es könnte auch
eine andere Anzahl von Eingangssortierläufen vorgesehen werden – aus Vereinfachungsgründen wird
in diesem Beispiel nur eine Variante betrachtet). Dazu müssten die
Zusteller 3 zu Gruppen in der Abgangssortierung zusammengefasst
werden (siehe 11). Die
hier dargestellte Gruppierung ist eine klassische Gruppierung wie
sie typischerweise heute in der Praxis vorgenommen wird. Dadurch
werden in der Abgangssortierung nun 6 Sortierendstellen belegt:
eine pro Eingangssortierlauf und Maschine (siehe 12).
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Bei der Eingangssortierung werden
nun nacheinander die 3 Gruppen in jedem Sortierzentrum sortiert.
Dabei wird jedem Zusteller 3 in genau einem Eingangssortierlauf
eine Sortierendstelle zugewiesen. In diese Sortierendstelle werden
alle Sendungen für
diesen Zusteller 3 sortiert. Ein Beispiel für eine solche
Sortierendstellenbelegung für
den ersten und zweiten Eingangssortierlauf ist in 13 dargestellt.
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Fazit: Wie oben bereits erwähnt, werden
entweder Maschinen mit vielen Sortierendstellen benutzt oder aber
Maschinen mit weniger Sortierendstellen, auf denen dann aber mehrere
Eingangssortierläufe
stattfinden (oder mehrere Maschinen mit wenigen Sortierendstellen).
Ersteres führt
zu einem hohem Investitionsvolumen und erhöhten Anforderungen an die Aufstellfläche. Letzteres
führt zu
zeitlichen Restriktionen, da zwi schen den unterschiedlichen Eingangssortierläufen jedes
Mal alle Sortierendstellen der Maschine entleert werden müssen. Für diesen
Entleerungsvorgang wird in der Praxis eine nicht unerhebliche Zeit
benötigt.
Das Problem verschärft
sich dadurch, dass in der Praxis mehrere solcher Entleerungsvorgänge pro
Eingangssortierung nötig
werden. Diese Zeit steht aber typischerweise nicht zur Verfügung.
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Im Gegensatz dazu wird für das Sortieren
mit Hybrid Sorting pro Amt nur eine Maschine mit 10 Sortierendstellen
benötigt.
Dazu werden die Zusteller 3 gruppiert, wie in 14 dargestellt. Für die Abgangssortierung
benötigt
man fünf
Sortierendstellen für
das Sortierzentrum A und fünf
Sortierendstellen für
das Sortierzentrum B (siehe 15).
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Für
die Eingangssortierung benötigt
man im Sortierzentrum A sieben Sortierendstellen (entspricht der
Anzahl der Zustellämter)
und im Sortierzentrum B neun Sortierendstellen (siehe 16). Nun werden in der Eingangssortierung
die Sendungen der Zustellergruppe 1 als erstes in die Sortierendstellen
sortiert. Anschließend
wird je eine Trennkarte in alle benutzten Sortierendstellen sortiert.
Dann folgen die Sendungen der Zustellergruppe 2, gefolgt
von einer Trennkarte, gefolgt von den Sendungen der Zustellergruppe 3 usw.
bis die Sendungen der Zustellergruppe 5 sortiert sind.
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Fazit: Wie man diesem einfachen Beispiel entnehmen
kann, werden für
das neue Sortierverfahren entweder weniger Maschinen oder Maschinen mit
einer geringeren Anzahl Sortierendstellen oder weniger Sortierläufe oder
eine Kombination dieser Möglichkeiten
benötigt.
Dieses führt
in der Praxis zu deutlich geringeren Investitionen bei den Postgesellschaften
und/oder zu zeitlich optimierten Abläufen.