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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Aufbereiten von Schmutzwasser mit einer Aufbereitungsstufe,
der Sauerstoff zum Aufbereiten des Schmutzwassers mittels Zuführmitteln
zuführbar
ist. Außerdem
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufbereiten von Schmutzwasser,
bei dem Schadstoffe mittels Sauerstoffzufuhr in einer Aufbereitungsstufe
abgebaut werden.
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Eine solche Vorrichtung und ein solches
Verfahren dienen zum Aufbereiten von kommunalen wie auch von industriellem
Abwasser. Obwohl sich die typische Schadstoffbelastung beider Abwässer von einander
unterscheidet, wird üblicherweise
in einer ersten Aufbreitungsstufe Sauerstoff zugesetzt, was zu einem
aeroben Schadstoffabbau führt.
Nachgeschaltet ist dann eine zweite Aufbereitungsstufe in der anaerob
weitere Schadstoffe abgebaut werden. Kenngrößen für die Schadstoffbelastung des
Abwassers sind unter anderem der CSB-Wert (chemischer Sauerstoffbedarf)
und der BSB-Wert (biologischer Sauerstoffbedarf). Der BSB-Wert liegt
sowohl bei kommunalem Abwasser wie auch bei industriellem Abwasser
typischerweise um 200. Große
Unterschiede ergeben sich jedoch in dem CSB-Wert, bei der kommunalen
Abwasser um 400 und bei industriellem Abwasser um 1000 liegt. Ein
Absenken des CSB-Wertes läßt sich
gut auf anaerobe Weise erreichen. Problematisch hierbei ist allerdings,
daß für den anaeroben
Schadstoffabbau erforderliche Substanzen, wie beispielsweise Kohlenstoff,
bei der vorhergehenden aeroben Abbaustufe bereits weitgehend verbraucht
werden. Folglich ist ein Kohlenstoffzusatz in der anaeroben Stufe
erforderlich. Weiter erfordern unterschiedliche CSB-Werte bei kommunalem
Abwasser und bei industriellem Abwasser eine unterschiedliche Steuerung
des Verfahrens.
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Das der Erfindung zugrundeliegende
Problem ist es eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, mit
denen sich Schmutzwasser einfach und effizient und ohne unerwünschte Chemikalienzugaben
aufbereiten läßt.
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Das Problem wird dadurch gelöst, daß bei einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art die Zuführmittel zum Erzeugen einer
Walzenströmung
in der Aufbereitungsstufe vorgesehen sind. Die Walzenströmung kann
kontinuierlich betrieben werden, wodurch sich eine hohe Energieeffizienz
ergibt, da der beim Anfahren entstehende Schlupf im kontinuierlichen
Betrieb weitgehend vermieden wird. Es ergibt sich ferner eine gute
Durchmischung des Schmutzwassers in der Aufbereitungsstufe und eine lange
Verweilzeit des Sauerstoffs in dem Schmutzwasser. Ferner hat sich überraschenderweise
ergeben, daß es
im Zentrum der Walzenströmung
ruhige Zonen gibt, in denen ein Sauerstoffmangel herrscht. In diesen
ruhigen Zonen ist parallel zu dem aeroben Schadstoffabbau in den äußeren Bereichen
der Walzenströmung
ein anaerober Schadstoffabbau möglich.
Auf diese Weise wird einerseits eine weitere Aufbereitungsstufe
vermieden. Andererseits kann eine unerwünschte Chemikalienzugabe dadurch
verhindert werden, daß bereits
in der aeroben Stufe, in der die erforderlichen Nährstoffe
vorhanden sind, auch der anaerobe Schadstoffabbau durchgeführt wird. Auf
diese Weise läßt sich
der CSB-Wert von
kommunalem wie auch von industriellem Abwasser auf Werte unter 50
senken.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung
ist der Sauerstoff gasförmig
in feinverteilter Form zuführbar. Es
kann hierzu gasförmiger
reiner Sauerstoff oder auch der in der Umgebung vorhandene Luftsauerstoff
zugesetzt werden. Die Zuführmittel
sollten eine Düse
aufweisen. Damit läßt sich
die Walzenströmung durch
das Zuführen
des gasförmigen
Sauerstoffs mittels der Düse
einfach und kostengünstig
erzeugen. Für
eine gerichtete Anströmung
auch parallel zum Boden läßt sich
beispielsweise eine sogenannte Venturidüse verwenden.
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Vorzugsweise weist die Aufbereitungsstufe ein
Wirbelbett auf. Das Wirbelbett kann als Bettmaterial Tragkörper mit
einer großen
inneren Oberfläche aufweisen.
Die Tragkörper
sollten 10 % bis 20 % des Volumens der Aufbereitungsstufe betragen.
Die Tragkörper
können
beispielsweise aus einem Schaumstoff bestehen. Es ist dann zweckmäßig, wenn
die Tragkörper
30 bis 40 Poren pro Inch aufweisen. Vorzugsweise sollten die Tragkörper außerdem eine
Beschichtung zur Ansiedlung von Mikroorganismen haben. Diese Tragkörper unterstützen in
vorteilhafter Weise die Wirkung der Walzenströmung zum parallelen anaeroben
und aeroben Schadstoffabbau. Es hat sich dabei insbesondere gezeigt,
daß Tragkörper mit
Abmessungen von 7 × 7 × 14 mm
eine optimale Wirkung zeigen. Wesentlich größere Tragkörper hingegen ermöglichen
keinen vollständigen
Sauerstofftransport auch bis ins Innere der Tragkörper. Die
beschriebenen Tragkörper
können
auch als schwimmendes Bett im Bereich einer Nachklärung verwendet
werden. In diesem Fall sollte die Füllhöhe der Tragkörper in
der Nachklärung
30 bis 40 cm betragen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung
zeichnet sich durch einen Absenkbereich zum Absenken von Schadstoffen
aus. In diesem Absenkbereich kann gleichzeitig die Nachklärung stattfinden.
Vorzugsweise ist eine Rückführung der
Senkstoffe vorgesehen. Der Absenkbereich kann beispielsweise in
seinem unteren Bereich mit der Aufbereitungsstufe in Verbindung
stehen. Wenn hier der Absenkbereich eine schräge Fläche aufweist, die zu der Aufbereitungsstufe
hin abfällt,
kann mittels dieser Verbindung sowohl Flüssigkeit aus der Aufbereitungsstufe
austreten als auch Schlamm in die Aufbereitungsstufe rückgeführt werden.
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Es ist außerdem von Vorteil, wenn Rückhaltemittel
zum Zurückhalten
großer
Bestandteile in der Aufbereitungsstufe vorgesehen sind. Diese Rückhaltemittel
können
einerseits zum Zurückhalten
der Tragkörper
dienen. Andererseits können
Algen und andere schwimmende Bestandteile zurückgehalten werden. Als Rückhaltemittel
eignet sich beispielsweise ein in einem oberen Bereich durchbrochener Wandabschnitt.
Dies kann in Form einer Lochung oder in Form von kammartigen Einsenkungen
ausgebildet sein. Es ist aber auch möglich, daß die Rückhaltemittel ein im Bereich
der Wasseroberfläche
angeordnetes Rohr aufweisen, das eine sich in seiner Längsrichtung
erstreckende Öffnung
aufweist. Diese Öffnung
kann entweder ein langgestreckter Schlitz oder ebenfalls eine Vielzahl
in Axialrichtung voneinander beabstandet am Außenrand des Rohres angeordnete
Löcher
sein. Mittels Drehen dieses Rohres läßt sich dann auf einfache Weise
die Ausflußmenge aus
der Aufbereitungsstufe oder aus dem Absenkbereich steuern. Wenn
beispielsweise die Öffnung
in etwa auf der Höhe
der Wasseroberfläche
angeordnet ist, ergibt sich nur eine verhältnismäßig geringe austretende Wassermenge.
Ist dagegen die Öffnung
an der Unterseite des Rohres angeordnet, fließt mehr Wasser durch die Öffnung in
das Rohr. Das Problem der Verschmutzung eines Rückhaltemittels läßt sich auf
diese Weise einfach lösen.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß der
Aufbereitungsstufe eine elektrochemische Zelle zum Entkeimen aus
der Aufbereitungsstufe austretenden Wassers nachgeschaltet ist.
Die elektrochemische Zelle sollte zu diesem Zweck großflächige Elektroden
aufweisen. Die Elektroden können
beispielsweise großflächige Bleche
sein, die zur Obenflächenvergrößerung außerdem gelocht
sein können. Überraschenderweise
läßt sich
durch diese elektrochemische Behandlung die Keimbelastung des behandelten
Wasser soweit reduzieren, daß eine
weitere Nachbehandlung nicht erforderlich ist. Dadurch läßt sich
insbesondere Chemikalienaufwand einsparen und eine unerwünschte Aufsalzung
des behandelten Abwassers vermeiden.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet
sich durch Einbringmittel zum flächigen
Einbringen des Schmutzwassers in die Aufbreitungsstufe über die
volle axiale Länge
der Strömungswalze aus.
Diese Einbringmittel ermöglichen
einerseits ein Einbringen von Schmutzwasser auf eine solche Art, daß die Walzenströmung nicht
beeinträchtig
wird. Außerdem
kann auf diese gleichmäßige flächige Weise
des Einbringens verhindert werden, daß sich Schmutzwasser in großer Menge über die
Walzenströmung
direkt vom Einbringungsort in den Austragungsort bewegen kann und
die Aufbereitungsstufe dadurch gleichsam kurzgeschlossen wird.
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Nach dem anderen Aspekt der Erfindung wird
das Problem dadurch gelöst,
daß bei
dem Verfahren der eingangs genannten Art in der Aufbereitungsstufe
mittels der Sauerstoffzufuhr eine Walzenströmung zum Aufbereiten des Schmutzwassers
erzeugt wird. Die Vorteile entsprechen den vorstehend zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bereits erläuterten.
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Vorzugsweise finden in der Aufbereitungsstufe
ein anaerober und aerober Schadstoffabbau parallel statt. Dadurch
wird eine hohe Effizienz erzielt und insbesondere der Zusatz von
Nährstoffen
für den anaeroben
Schadstoffabbau vermieden.
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Zum Unterstützen des parallelen anaeroben und
aeroben Schadstoffabbaus wird ein Wirbelbett mit porösen Tragkörpern verwendet.
Hierdurch hat sich eine besonders gute Steigerung der Wirksamkeit
ergeben.
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Es ist außerdem von Vorteil, wenn das
aufbereitete Schmutzwasser und/oder rückgeführte Senkstoffe elektrochemisch
zum Entkeimen behandelt werden. Diese Entkeimung macht eine nachfolgende
Behandlung vor der Freisetzung des behandelten Abwassers entbehrlich.
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Im folgendem wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Aufbereiten von Schmutzwasser
mit den Erfindungsmerkmalen,
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2 eine
zweite Vorrichtung zum Aufbereiten von Schmutzwasser mit den Erfindungsmerkmalen,
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3 eine
dritte Vorrichtung zum Aufbereiten von Schmutzwasser mit den Erfindungsmerkmalen,
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4 eine
vierte Vorrichtung zum Aufbereiten von Schmutzwasser mit den Erfindungsmerkmalen,
und
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5 eine
weitere Vorrichtung zum Aufbereiten von Schmutzwasser mit den Erfindungsmerkmalen,
bei der mehrere Vorrichtungen gemäß 1 hintereinander geschaltet sind.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 mit
den Erfindungsmerkmalen zum Aufbereiten von Schmutzwasser. Die Vorrichtung 10 weist
eine Aufbereitungsstufe 11 und eine dieser benachbart angeordnete
Nachklärstufe 12 auf.
Die Aufbereitungsstufe 11 und die Nachklärstufe 12 sind
voneinander mittels einer Trennwand 13 und einer Leitwand 14 getrennt.
Die Trennwand 13 weist in ihrem oberen Bereich mehrere Öffnungen
auf. In ihrem unteren Bereich ist die Trennwand 13 von
dem Boden der Aufbereitungsstufe 11 und der Nachklärstufe 12 beabstandet
angeordnet, so daß ein
Zwischenraum zwischen der Unterkante der Trennwand 13 und
dem Boden der Aufbereitungsstufe 11 und der Nachklärstufe 12 verbleibt.
Die Leitwand ist an der von der Nachklärstufe 12 abgewandten
Seite der Trennwand 13 und von dieser beabstandet angeordnet.
Die Oberkante der Leitwand 14 reicht nicht vollständig bis
zu einer Flüssigkeitsoberfläche in der
Vorrichtung 10 und die Unterkante der Leitwand 14 reicht nicht
bis zum Boden der Vorrichtung 10. Im Bereich der Aufbereitungsstufe 11 sind
Tragkörper 15 angeordnet.
Die Tragkörper 15 bestehen
aus einem porösen
Schaumstoff. Der Schaumstoff weist 30 bis 40 Poren pro Inch auf.
Insgesamt sind 10 bis 20 % des Volumens der Aufbereitungsstufe 11 mit
Tragkörpern 15 gefüllt. Die
Tragkörper 15 weisen
außerdem
eine Beschichtung auf, die das Ansiedeln von Mikroorganismen begünstigt.
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An der von der Trennwand 13 und
der Leitwand 14 abgewandten Seite der Aufbereitungsstufe 11 sind
Zuführmittel 16 für Sauerstoff 17 angeordnet. Die
Zuführmittel 16 sind
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine langgestreckte Vielkanaldüse,
die sich nahezu über
die gesamte Breite der Aufbereitungsstufe 11 erstreckt
und rechtwinklig zur Papierebene angeordnet ist. Die Vielkanaldüse 16 weist
in ihrer Längsrichtung
eine Vielzahl Öffnungen
auf, durch die Sauerstoff 17 in Form von Luftblasen 17 austreten
kann. Die Vielkanaldüse 16 wird
mittels einer Luftzuleitung 18 mit Luft versorgt. Nicht
in der Zeichnung eingezeichnet sind Kompressionsmittel zum Bereitstellen
der Luft für
die Luftzuleitung 18. Schmutzwasser wird der Vorrichtung 10 mittels
einer Zuleitung 19 zugeliefert. Die Zuleitung 19 endet
in einer Versorgungskammer 20. Die Versorgungskammer 20 weist
eine Art Überlauf
auf, wobei mittels Verstellen der Höhe des Überlaufes die Durchflußmenge regulierbar
ist.
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Die eingestellte Schmutzwassermenge
gelangt sodann mittels Einbringmitteln 21 in die Aufbereitungsstufe 11.
Die Einbringmitteln 21 weisen einen langgestreckten Auslaß auf, der
sich an der Oberseite der Aufbereitungsstufe 11 parallel
zu der Vielkanaldüse 16 erstreckt.
Dadurch wird im Bereich des Auslasses eine geringe Strömungsgeschwindigkeit
erzielt. Mittels Beaufschlagen der Vielkanaldüse 16 mit Druckluft
erzeugen die aufsteigenden Luftblasen 17, die in der 1 in Form dreier gepunkteter
Linien dargestellt sind, eine Walzenströmung 22, die in der 1 durch einen ellipsenförmigen geschlossenen Pfeil 22 dargestellt
ist. Die Walzenströmung 22 reißt die Tragkörper 15 mit
sich. Nach dem Einstellen der gewünschten Luftmenge durch die
Vielkanaldüse 16 stellt
sich ein Gleichgewicht mit einer verhältnismäßig hohen Strömungsgeschwindigkeit
der Walzenströmung 22 ein.
Im Inneren der Walzenströmung 22 bildet
sich eine ruhige Zone aus, in der ein relativer Sauerstoffmangel
herrscht. Dies unterstützt
die Denitrifikation.
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Weiter wird dieser anaerobe Prozeß außerdem durch
die Tragkörper 15 unterstützt. Es
ist dabei außerdem
vorteilhaft, wenn zusätzlich
eine zweite Sorte Tragkörper 15 mit
einer höheren
Dichte verwendet wird. Dies führt
dazu, daß sich
die Träger
höherer
Dichte im Zentrum der Strömungswalze
anreichern, ähnlich
wie das mit Teeblättern
in einer umgerührten
Teetasse der Fall ist. Die Tragkörper 15 werden
größtenteils
von der Leitwand 14 bereits abgehalten und in der 1 nach unten hin abgelenkt. Zwischen
der Leitwand 14 und der Trennwand 13 bildet sich
trotzdem eine geringe Strömung
aus, die in der 1 ebenfalls
nach unten gerichtet ist. Ein Teil der über die Leitwand 14 hinweg
gelangenden Flüssigkeit
tritt durch die Öffnungen
in der Trennwand 13 in die Nachklärstufe 12 ein. Dort
senken sich enthaltene Senkstoffe langsam ab und gleiten entlang
einer schrägen
Fläche 23 zum
Boden der Aufbereitungsstufe 11. In diesem Bereich werden
die Senkstoffe von der Strömung
zwischen der Trennwand 13 und der Leitwand 14 erfaßt und wieder
zurück
in den Bereich der Walzenströmung 22 befördert. Auf
diese Weise wird ohne zusätzliche
Pumpe eine Schlammrückführung gewährleistet.
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Zusätzlich kann im unteren Bereich
der schrägen
Fläche 23 eine
Ableitung 24 angeordnet sein. Die Ableitung 24 kann
zum Absaugen von abgesenktem Schlamm aus der Nachklärstufe 12 und zum
Leiten des Schlammes in einen nicht in der Fig. dargestellten Sumpf
dienen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Ableitung 24 mit einer elektrochemischen Zelle 25 verbunden.
Die elektrochemische Zelle 25 weist zwei Elektroden 26, 27 auf,
und ist an ihrem von der Ableitung 24 abgewandten Ende mit
einer weiteren Leitung 28 verbunden. Die weitere Leitung 28 führt, wie
vorstehend bereits erläutert,
zu einem nicht in der Fig. dargestellten Sumpf, aus dem Mittels
der Zuleitung 19 der Schlamm wiederum entnommen und der
Vorrichtung 10 erneut zugeführt wird. Der die elektrochemische
Zelle 25 durchströmende
Schlamm wird mittels der zwischen den Elektroden 26, 27 stattfindenden
Elektrolyse entkeimt. Zu diesem Zweck sind die Elektroden 26, 27 mit
einer nicht in der Fig. dargestellten Stromquelle verbunden.
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Im Bereich der Flüssigkeitsoberfläche ist
in der Nachklärstufe 12 ein
Rohr 29 angeordnet. Das Rohr 29 erstreckt sich über die
volle Breite der Nachklärstufe 12 rechtwinklig
zur Zeichenebene. Das Rohr 29 weist in Längsrichtung
eine Vielzahl Öffnungen
an seinem Außenumfang
auf. Mittels Drehen des Rohres 29 um seine Längsachse
läßt sich
so die Menge durch die Öffnungen
in das Rohr tretender Flüssigkeit
beeinflussen. Wenn die Öffnungen
beispielsweise im Bereich der Flüssigkeitsoberfläche angeordnet
sind, tritt nur verhältnismäßig wenig
Flüssigkeit
in das Rohr 29. Sind die Öffnungen dagegen unterhalb
der Flüssigkeitsoberfläche angeordnet,
tritt viel Flüssigkeit
in das Rohr 29 ein. Das Rohr 29 ist mittels einer
Leitung 30 mit einer elektrochemischen Zelle 31 ähnlich der
elektrochemischen Zelle 25 verbunden. Die elektrochemische
Zelle 31 weist ebenfalls Elektroden 32, 33 auf
und ist an ihrem von der Leitung 30 abgewandten Ende mit
einer Leitung 34 verbunden. Die Leitung 34 ist
der Auslaß der
Vorrichtung 10. Die elektrochemische Zelle 31 dient ähnlich wie
die elektrochemische Zelle 25 zum Entkeimen durch sie hindurchgeleiteten
Wassers.
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2 zeigt
eine zweite Vorrichtung 35 mit den Erfindungsmerkmalen.
Gleiche Elemente tragen die gleichen Bezugsziffern wie bei der Vorrichtung 10.
Im Unterschied zu der Vorrichtung 10 weist die Vorrichtung 35 eine
Düse 36 auf,
die unterhalb der Trennwand 13 und der Leitwand 14 angeordnet
ist. Die Düse 36 ist
mit einer Luftzuleitung 37 ähnlich der Luftzuleitung 18 verbunden.
Die Düse 36 kann
beispielsweise eine Venturidüse 36 sein.
Die Düse 36 ist im
Bodenbereich der Aufbereitungsstufe 11 zu der von der Trennwand 13 und
der Leitwand 14 abgewandten Seite der Vorrichtung 35 gerichtet.
Auf diese Weise wird mittels der Venturidüse 36 ähnlich wie
mit der Vielkanaldüse 16 die
Walzenströmung 22 hervorgerufen.
Im Gegensatz zu der Vorrichtung 10 weist die Vorrichtung 35 nicht
das Rohr 29 auf. Vielmehr ist die Leitung 30 mit
einem Überlauf
verbunden, der sich über
die volle Breite der Nachklärstufe 12 erstreckt
und im wesentlichen kammförmig
ausgebildet ist.
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3 zeigt
eine dritte Vorrichtung 38 mit den Erfindungsmerkmalen. Ähnliche
Elemente tragen die gleichen Bezugsziffern wie bei den Vorrichtungen 10 und 35.
Die Vorrichtung 38 hat ebenfalls die Aufbereitungsstufe 11 und
die Nachklärstufe 12.
Zusätzlich
ist der Aufbereitungsstufe 11 eine erste Stufe 39 und eine
anaerobe Stufe 40 vorgeschaltet. Die erste Stufe 39 ist
von der anaeroben Stufe 40 mittels einer Wand 51 getrennt,
die im Bodenbereich einen Durchlaß zur Verbindung der ersten
Stufe 39 mit der anaeroben Stufe 40 läßt. Die
erste Stufe 39 dient als Puffer und zum Ansäuern des
zugeführten
Schmutzwassers. Die anaerobe Stufe 40 hat einen Gasauslaß 41 zum
Auslassen in der anaeroben Stufe 40 produzierten Biogases,
wie dies durch einen Pfeil B angedeutet ist. Außerdem weist die anaeroben
Stufe 40 in ihrem Bodenbereich einen Anschluß für ein Ventil 22 auf,
daß wiederum
mit der Leitung 28 verbunden ist. Das Ventil 42 dient
zum Ablassen von in der anaeroben Stufe 40 angesammeltem Schlamm.
Die anaerobe Stufe 40 ist mittels einer Wand 43,
die mindestens in ihrem oberen Bereich Öffnungen aufweist, von der Aufbereitungsstufe 11 getrennt.
Durch die Öffnungen in
der Wand 43 kann Schmutzwasser aus der anaeroben Stufe 40 in
die Aufbereitungsstufe 11 gelangen.
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Wie sich der Fig. weiter entnehmen
läßt, ist ein
Verdichter 44 für
die Vielkanaldüse 16 vorgesehen.
Bei der Vorrichtung 38 erfolgt der Auslaß behandelten
Schmutzwassers mittels eines Überlaufs 45, der
kammartig ausgebildet ist. Das behandelte Wasser wird mittels der
Leitung 30 abgegeben, wie dies mit einem Pfeil C angedeutet
ist. Zum Entfernen von Senkstoffen aus der Nachklärstufe 12 ist
im Bereich der schrägen
Wand 23 ein Auslaß mittels
eines Ventils 46 mit der Leitung 28 verbunden.
Die Leitung 28 führt
in einen Sumpf 47, in den ebenfalls mittels einer Leitung 49 Schmutzwasser
eingeleitet wird, wie dies mittels eines Pfeils A angedeutet ist.
In dem Sumpf 47 ist eine Pumpe 48 angeordnet,
deren Druckseite mit der Zuleitung 19 verbunden ist. Eine
Leitung 50 führt
von einem Überlauf
in der Versorgungskammer 20 in den Sumpf 47.
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Im Betrieb wird Schmutzwasser durch
die Leitung 49 in den Sumpf 47 geleitet. Aus dem
Sumpf 47 gelangt das Schmutzwasser mittels der Pumpe 48 in
die Versorgungskammer 20. Dort läßt sich durch Einstellen eines Überlaufs
die gewünschte
Schmutzwassermenge durch die Einbringmittel 21 in die erste Stufe 39 einbringen.
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4 zeigt
eine vierte Vorrichtung 52 mit den Erfindungsmerkmalen.
Gleiche Elemente tragen die gleichen Bezugsziffern wie bei den Vorrichtungen 10, 35 und 38.
Bei der Vorrichtung 52 ist der anaeroben Stufe 40 benachbart
eine weitere Leitwand 53 abgeordnet. Die weitere Leitwand 53 dient
dazu, aus der anaeroben Stufe 14 austretendes Wasser nach unten
in den Bereich der Vielkanaldüse 16 zu
führen, um
ein sicheres Eintreten des aus der anaeroben Stufe 40 gelangten
Wassers in die Walzenströmung zu
gewährleisten. Ähnlich wie
bei der Vorrichtung 38 gelangt das Schmutzwasser aus dem
Sumpf mittels der Zuleitung 19 in die Versorgungskammer 20,
wie dies durch den Pfeil D angedeutet ist. Aus der Versorgungskammer 20 gelangt überschüssiges Schmutzwasser
mittels eines Überlaufs
und der Leitung 50 zurück
in den Sumpf, wie dies durch einen Pfeil E angedeutet ist. Aus der
Nachklärstufe 12 und
der anaeroben Stufe 40 mittels Auslässen durch Betätigen der Ventile 42, 46 abgelassener
Schlamm gelangt ebenfalls in den Sumpf, wie dies durch einen Pfeil
F angedeutet ist. Wie sich der 4 außerdem entnehmen läßt, sind
im Bereich der anaeroben Stufe 40 ebenfalls Tragkörper 15 vorgesehen.
Auch wenn bei den Vorrichtungen 38, 52 dies nicht
explizit eingezeichnet ist, können
ebenfalls im Bereich der Aufbereitungsstufe 11 und der
Nachklärstufe 12 Tragkörper 15 vorgesehen
sein, wie dies vorstehend anhand der 1 und 2 zu den Vorrichtungen 10 und 35 erläutert worden
ist.
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5 zeigt
mehrere hintereinander geschaltete Vorrichtungen 10. Genauer
sind der 5 drei hintereinander
geschaltete Vorrichtungen 10 zu entnehmen. Dabei ist die
Nachklärstufe 12 einer
Vorrichtung 10 jeweils mittels eines Überlaufs 54 mit der
Aufbereitungsstufe 11 der nachgeschalteten Vorrichtung 10 verbunden.
Insbesondere wird mittels des Überlaufs 54 Wasser
in den Bereich über
der Vielkanaldüse 16 flächig eingeleitet,
wie dies ebenfalls mittels der Einbringmittel 21 der Fall
ist. Auf die angegebene Weise mittels hintereinander Schalten mehrerer
Vorrichtungen 10 läßt sich
auf überaus
effiziente Weise mit sehr kleinvolumigen Vorrichtungen 10 eine
hohe Schadstoffreduktion erzielen. Ein ähnliches hintereinander Schalten
ist auch mit den Vorrichtungen 35, 38, 52 möglich.
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Während
sich auf herkömmliche
Weise der CSB-Wert von kommunalen Abwasser von etwa 400 auf 100
und der BSB-Wert von etwa 200 auf 5 reduzieren läßt, ist mit den Vorrichtungen 10, 35, 38, 52 ein
Reduzieren des CSB-Wertes auf unter 50 bei einer Reduzierung des
BSB-Wertes auf ebenfalls 5 möglich.
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- 10
- Vorrichtung
- 11
- Aufbereitungsstufe
- 12
- Nachklärstufe
- 13
- Trennwand
- 14
- Leitwand
- 15
- Tragkörper
- 16
- Zuführmittel
- 17
- Luftblasen
- 18
- Luftzuleitung
- 19
- Zuleitung
- 20
- Versorgungskammer
- 21
- Einbringmittel
- 22
- Walzenströmung
- 23
- schräge Fläche
- 24
- Ableitung
- 25
- elektrochemische
Zelle
- 26
- Elektrode
- 27
- Elektrode
- 28
- Zuleitung
- 29
- Rohr
- 30
- Leitung
- 31
- elektrochemische
Zelle
- 32
- Elektrode
- 33
- Elektrode
- 34
- Leitung
- 35
- Vorrichtung
- 36
- Venturidüse
- 37
- Luftzuleitung
- 38
- Vorrichtung
- 39
- erste
Stufe
- 40
- anaerobe
Stufe
- 41
- Gasauslaß
- 42
- Schlammauslaß
- 43
- Wand
- 44
- Verdichter
- 45
- Überlauf
- 46
- Ventil
- 47
- Sumpf
- 48
- Pumpe
- 49
- Zuleitung
- 50
- Leitung
- 51
- Wand
- 52
- Vorrichtung
- 53
- Leitwand
- 54
- Überlauf