DE10308308A1 - Roll-Nick-Ausgleich - Google Patents

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Gerhard Danzl
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63BSHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING 
    • B63B39/00Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude
    • B63B39/14Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude for indicating inclination or duration of roll

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Abstract

Für gegenüber einem Inertialsystem verdrehbare Plattformen, insbesondere für Werfer auf Schlitten, werden für eine bezüglich dem Inertialsystem durch Azimut (alpha) und Elevation (epsilon) vorgegebene Zielrichtung entsprechende Azimut- und Elevationswinkel (alpha¶s¶, epsilon¶2¶) bezüglich der Plattform bestimmt, indem mittels zweier Meßvorrichtungen, insbesondere zweier Inklinometer, der Roll- und der Nickwinkel (rho, nu) der Plattform gegenüber dem Inertialsystem ermittelt und auf Basis dieser Werte die Winkel bezüglich der Plattform bestimmt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Roll-Nick-Ausgleich, insbesondere für einen Werfer für Täuschkörper auf Waffenträgern wie Schiffen, Booten oder Flugzeugen. Im weiteren wird hierzu exemplarisch ein Werfer auf einem Schiff betrachtet.
  • Zur Abwehr von anfliegenden Flugkörpern mit Zielsuchköpfen ist es bekannt, Täuschkörper auszubringen, die durch Vortäuschen eines Scheinzieles oder Störung der Elektronik und/oder Sensorik des Flugkörpers diesen zum Absturz oder zur Detonation in ausreichender Entfernung des Schiffes bringen. So können ganze "Wände" von Radar-, Infrarot oder ähnlichen Quellen erzeugt werden, hinter denen das Schiff für den anfliegenden Flugkörper verborgen ist.
  • Zur Erzeugung einer solchen Wand müssen die einzelnen Störquellen zu vorbestimmten Zeiten an vorbestimmten Orten derart angeordnet sein, daß sich bezüglich eines Inertialsystems I- bspw. eines erdfesten Koordinatensystems, dessen z-Achse in Gravitationsrichtung und dessen x-Achse in Nord-Süd-Richtung zeigen, oder eines "schleifenden" Koordinatensystems mit z-Achse in Gravitationsrichtung und x-Achse in Schiffslängsrichtung – die gewünschte Wand ergibt. Hierzu können beispielsweise für einen bestimmten Zeitpunkt die x- und z-Koordinaten der Täuschkörper bezüglich des Inertialsystems äquidistant, die y-Koordinaten identisch vorgegeben werden.
  • Damit kann die Feuerrichtung p, in die ein Werfer die einzelnen Störquellen abschießt, durch Azimut αI und Elevation εI bezüglich des I-Systems vorgegeben werden.
  • 1 zeigt hierzu eine Prinzipskizze, bei der eine Zielrichtung p bezüglich eines Inertialsystems I gegeben ist, dessen z-Achse (zI) in Gravitationsrichtung und dessen x-Achse (xI) in Fahrtrichtung des Schiffes zeigt. In 1 ist eine Einheitskugel um den Ursprung des I-Systems dargestellt, so daß sich die Winkel (im Bogenmaß) direkt als Großkreissegmente darstellen lassen.
  • Ein auf dem Schiff montierter Werfer wird jedoch bezüglich eines schiffsfesten Systems ausgerichtet, d.h., mittels Azimut αS und Elevation εS bezüglich eines schiffsfesten Systems S, dessen x-Achse (xS) in Fahrtrichtung des Schiffes zeigt.
  • Bedingt durch Seegang etc. ist die Schiffsoberfläche, auf der der Werfer montiert ist, jedoch meist nicht koplanar zur xI-zI-Ebene. Vielmehr rollt ein Schiff beständig um seine Längsachse (xS) und nickt um seine Querachse (yS) (ein Gieren des Schiffes ist hier unbeachtlich, da das I-System insofern "schleifend" definiert ist). Dies ist in 1 durch die hellgraue Schiffsebene angedeutet.
  • Somit sind schiffsfestes und Inertialsystem i.a. nicht identisch, so daß ein Werfer, der mit den für das I-System berechneten Winkeln αI, εI feuert, die einzelnen Störquellen nicht an den vorgesehenen Orten plaziert. Dies führt insbesondere bei der Erzeugung der o.g. Wände zu Löchern in diesen Wänden, durch die anfliegende Flugkörper hindurchgelangen und das Schiff erneut erfassen können.
  • Zur Lösung dieses Problems ist es, beispielsweise aus der Zielregelung des Panzers "Leopard 2", bekannt, ein sogenanntes inertiales Meßsystem zu verwenden. In solchen Meßsystemen werden Drehbewegungen und Beschleunigungen gemessen und über der Zeit aufintegriert, so daß (nach entsprechender Kalibrierung) zu jeder Zeit die Orientierung des Meßsystems in einem sogenannten erdfesten Navigationssystem bekannt ist und ein Werfer entsprechend nachgeführt werden kann. Hierbei muß gegebenenfalls noch die Schiffsfahrtrichtung berücksichtigt werden, wenn die Zielrichtung bezüglich der Fahrtrichtung ermittelt wurde.
  • Solche inertialen Meßsysteme umfassen stets wenigstens drei Beschleunigungssensoren zur Messung der Beschleunigung des Meßssystems aus dessen Trägheitskräften sowie drei Drehratensensoren zur Kompensation von Rotationskräften. Daher sind solche inertialen Meßsysteme teuer und – nicht zuletzt durch die numerische Drift, die bei der Integration auftritt, und die Fehlerfortpflanzung bei Verknüpfung mehrerer Sensorergebnisse, – fehleranfällig.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, durch die bzw. das die Roll- und/oder Nickbewegung einer gegenüber einem Inertialsystem beweglichen Plattform ausgeglichen und insbesondere eine Zielrichtung eines auf dieser Plattform montierten Werfers aus der Zielrichtung bezüglich des Inertialsystems ermittelt werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 6 gelöst.
  • Ein Verfahren zum Roll-Nick-Ausgleich gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt die Schritte:
    Ermitteln eines Nickwinkels zwischen der x-Achse eines plattformfesten Koordinatensystems und der x-Achse des Inertialsystems mittels einer ersten Meßvorrichtung;
    Ermitteln eines Rollwinkels zwischen der y-Achse des plattformfesten Koordinatensystems und der zu der z-Achse des Inertialsystems senkrechten Ebene mittels einer zweiten Meßvorrichtung;
    Erfassen einer Zielrichtung, die durch einen inertialen Azimut und eine inertiale Elevation gegeben ist, wobei der inertiale Azimut und die inertiale Elevation bezüglich des Inertialsystems definiert sind; und
    Berechnen des zugehörigen Plattform-Azimuts und der zugehörigen Plattform-Elevation, wobei der Plattform-Azimut und die Plattform-Elevation bezüglich des plattformfesten Koordinatensystems definiert sind.
  • Die Zielrichtung, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren erfaßt wird, kann sich aus der gewünschetn Zielrichtung zur Erzeugung einer Wand aus Täuschkörpern ergeben, die bezüglich des Inertialsystems vorgegeben ist und beispielsweise vorab berechnet oder fest abgespeichert wird.
  • Da hier nur zwei Winkel (Roll- und Nickwinkel), vorzugsweise in der Ebene der Gravitationsrichtung, zu ermitteln sind, können als Meßvorrichtungen vorteilhafterweise Inklinometer oder ähnliche Vorrichtungen verwendet werden. Hierdurch werden sowohl die Kosten für eine entsprechende Meßeinrichtung als auch die Einflüsse von Meßfehlern auf die Genauigkeit der Ergebnisse deutlich reduziert. Zudem wird das Problem der numerischen Drift und der Fehlerkummulierung von bekannten inertialen Meßsystemen vermieden. Da die Schiffsbewegungen im übrigen relativ zur Kinematik der Täuschköper wesentlich langsamer sind, müssen die zwei Winkel auch nicht fortwährend erfaßt werden.
  • Weitere Merkmale, Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen und den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen. Hierzu zeigt:
  • 1 ein Inertialsystem I und die Zielrichtung p in einer Einheitskugel;
  • 2 ein gegenüber dem Inertialsystem verdrehtes schiffsfestes Koordinatensystem S und die Zielrichtung in diesem System;
  • 3 eine Skizze mit Hilfspunkten und Hilfswinkeln gem. einer zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung;
  • 4 eine Skizze zur zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung mit einer Einheitskugel;
  • 5 eine Skizze mit Hilfspunkten und Hilfswinkeln gem. einer zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung in der Einheitskugel;
  • 6 einen Ausschnitt aus 3;
  • 7 eine Skizze mit Hilfspunkten und Hilfswinkeln gem. einer zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung; und
  • 8 ein Blockdiagramm zur Implementierung des Verfahrens gemäß der zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung.
  • Auf einer fest mit dem Schiff verbundenen Werferplattform (nicht dargestellt) sind zwei Inklinometer derart angeordnet, daß ein erstes Inklinometer in Schiffslängsrichtung (xS) und ein hierzu normal angeordnetes zweites Inklinometer in Schiffsquerrichtung (yS) zeigen. Mittels dieser Inklinometer werden gleichzeitig ein Nickwinkel ν und ein Rollwinkel ρ zwischen der xS-Achse und der xI-Achse bzw. zwischen der yS-Achse und der xI-yI-Ebene gemessen, indem das jeweilige Inklinometer den Winkel zwischen seiner Referenzachse und deren Projektion in die zur Gravitationsrichtung (zI) senkrechte xI-yI-Ebene ermittelt.
  • Die xS-Achse ergibt sich im I-System zu
    Figure 00060001
    wobei der tief vorangestellte Index die Darstellung im I-System kennzeichnet.
  • Die yS-Achse ergibt sich im I-System zu
    Figure 00060002
    wobei sich der Winkel η aus der Orthogonalität der x- und y-Achse ergibt: cos(η) = –tan(ρ)tan(ν) (3).
  • Die zS-Achse ergibt sich im I-System als Kreuzprodukt von x- und y-Achse zu
    Figure 00060003
  • Die Zielrichtung im schiffsfesten System S ergibt sich nun aus
    Figure 00070001
    mit der Zielrichtung im I-System
    Figure 00070002
    bzw. im S-System
    Figure 00070003
    und der Transformationsmatrix vom S- in das I-System, deren Spalten die x-, y- und z-Achse des S-Systems bilden (der hochgestellte Index T bezeichnet die Transponierte einer Matrix)
    Figure 00070004
  • Unter vorzeichenrichtiger Beachtung der Hauptwerte der Arcsin- und Arccos-Funktion ergeben sich damit Azimut αS und Elevation εS im Schiffssystem direkt aus den im Inertialsystem vorgegebenen αI, εI und den gleichzeitig gemessenen Roll- und Nickwinkeln ρ, ν, indem man die Gl. (6)–(8) in Gl. (5) einsetzt und nach αS bzw. εS auflöst:
    Figure 00080001
  • Eine entsprechende Routine kann beispielsweise in einem Mikorprozessor oder einem Computer implementiert sein.
  • Azimut αS und Elevation εS im Schiffssystem lassen sich mathematisch auch auf anderem Wege ermitteln. Nachfolgend wird hierzu eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. Gemessen werden wiederum wie oben erläutert gleichzeitig ein Nickwinkel ν und ein Rollwinkel ρ zwischen der xS-Achse und der xI-Achse bzw. zwischen der yS-Achse und der xI-yI-Ebene. Aus Bequemlichkeitsgründen sind hier die Größen z.T. unterschiedlich zur ersten Ausführungsform definiert (vg. Figuren).
  • Der Vektor P (mit der Länge 1!) legt im Inertialsystem die Schussrichtung über die Winkel α und ε fest. Über die Inklinometer werden der Nickwinkel (in Fahrtrichtung = 0°) und der Rollwinkel (rechtwinklig zur Fahrtrichtung, bei 90°), senkrecht zum ebenen Koordinatensystem gemessen. Über die Nick- und Rollwinkel lassen sich die Koordinaten der Punkte Pr und Pn berechnen, die zusammen mit dem Mittelpunkt M der Einheitskugel, die Ebene abbilden, auf der sich der Werfer befindet.
  • Die Koordinaten der Punkte P, Pn und Pr werden als Kugelkoordinaten wie folgt berechnet:
    Figure 00090001
  • Für weitere Berechnung werden zusätzliche Hilfspunkte und Winkel eingeführt (vgl. 3).
  • Als Hilfspunkte werden die Punkte P1, P* und P2 berechnet. Der Punkt P1 wird über die senkrechte Projektion von P3 (Koordinaten durch α und ε = 0 bekannt) auf den Großkreis des Schiffssystems abgebildet. Zur Berechnung der Kugelkoordinaten von P1 wird neben dem gegebenen Azimut α noch der Neigungswinkel ϕ zwischen P3 und P1 benötigt.
  • Den Neigungswinkel ϕ zwischen P3 und P1 läßt sich über das sphärische Dreieck gem. 5 berechnen. Zuvor benötigt man jedoch den Winkel λ aus 3, der sich aus den sphärischen Dreiecken zu den bekannten Roll- und Nickwinkel ν und ρ berechnen läßt. Hierzu wird zunächst P2 wie folgt berechnet: Die Messung von v findet bei α = 0° (αa), die von ρ bei α = 90° (α90) statt. Je nach Größe und Vorzeichen von ν und ρ liegt zwischen α0 und α90 ein maximaler Neigungswinkel ϕMax, ein minimaler Neigungswinkel ϕMin oder ein Schnittpunkt mit dem ebenen System ϕ0. Zwischen dem Schnittpunkt und dem Maximum ϕMax bzw. Minimum ϕMin liegt ein Winkel von jeweils exakt 90°.
  • Sind ν und ρ negativ, dann liegt zwischen α0 und α90 ein Minimum. Sind beide Winkel positiv, so befindet sich zwischen α0 und α90 ein Maximum. Bei unterschiedlichen Vorzeichen von ν und ρ liegt ein Schnittpunkt ϕ0 zwischen α0 und α90. Darüberhinaus liegt zwischen einem Extrema und einem Schnittpunkt ein Winkel von 90°.
  • Aus 4 folgt für einen Punkt Q auf dem Großkreis der Schiffsebene:
    Figure 00100001
  • Ebenso folgt für den selben Punkt Q in der Inertialebene:
    Figure 00100002
    aus EQ 3 = –sinφ folgt sin φ = sin αx·sin ρ + cos αx·sin ν
  • Für den Schnittpunkt P2 gilt damit: φ = a sin(sin αx·sin φ + cos αx·sin ν) = 0und damit
    Figure 00110001
    für sinρ ≠ 0 bzw.αx = ρ für sin ρ = 0.
  • Über den Schnittpunkt P2 läßt sich nun der Winkel λ über das sphärische Dreieck zu dem bekannten Nick- bzw. Rollwinkel berechnen.
    Figure 00110002
    mit a gegeben durch ν bzw. ρ.
  • Die Koordinaten von P2 ergeben sich aus:
    Figure 00110003
    wobei αE den Winkel zwischen der x-Achse und P2 in der Inertialebene bezeichnet.
  • Das Vorzeichen von λ ist bei der Berechnung in Abhängigkeit von der Lage des Punktes P1 (rechts oder links von P2 ) zu beachten (vgl. 5).
    Figure 00110004
    P 2 P 3 2 = (P2x – P3x)2 + (P2y – P3y)2 + (P2z – P3z)2
  • Ist λ bekannt, so lässt sich β durch den Winkel-Kosinus-Satz berechnen: cosβ = sinγ·sinλ·cosb – cosγ·cosλ für γ = π/2 folgt: cosβ = sinλ·cosb
    Figure 00120001
  • Aus dem Einheitskreis folgt: a = ϕ
  • Aus den Winkeln ϕ und dem Azimut α ergeben sich nun die Punktkoordinaten von P1:
    Figure 00120002
  • Die Länge des Kreisbogens b wird über das sphärische Dreieck das von P, P1, P* aufgespannt wird, berechnet.
  • Bei der Berechnung in sphärischen Dreiecken müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: 0 < a + b + c < 2π a + b > c a + c > b b + c > a
  • Diese Bedingungen müssen im Programmg geprüft werden, da sie z.B nicht erfüllt werden, wenn Nick- und Rollwinkel 0 sind.
  • Der Kreisbogen c berechnet sich aus den jeweils über den Mittelpunkt M aufgespannten Winkel. Diese lassen sich aus dem Abstand der jeweiligen Punkte und dem Kosinussatz berechnen:
    Figure 00120003
  • Aus dem Kosinussatz folgt auf der Einheitskugel:
    Figure 00130001
  • Der Kreisbogen von PP* wird über den Sinussatz für sphärische Dreiecke unter Berücksichtigung des rechten Winkels bei P* berechnet:
    Figure 00130002
    sin PP* = sin c·sinβ; PP* = a sin(sin c·sinβ)
  • Damit läßt sich direkt die Elevation ε* im Schiffssystem ableiten:
    Figure 00130003
  • Die Berechnung des Azimuts im Schiffssystem erfolgt über die sphärischen Dreiecke (vgl. 7).
    P, P*, Pn
    P, P*, Pr
    P, P*, Pn1 Punkt bei π mit –ν
    P, P*, Pr1 Punkt bei 3*π/2 mit ρ
  • Aus dem sphärischen Pythagoras:
    Figure 00130004
    α* befindet sich in dem Quadranten, in dem die benachbarten Berechnungen von α* (aus den o.g. sphärischen Dreiecken) kleiner π/2 sind.
  • 8 zeigt schematisch ein Blockdiagramm zur oben erläuterten zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Darin werden zunächst der vorgegebene inertiale Azimuth und die vorgegebene inertiale Elevation sowie die gemessenen Roll- und Nickwinkel eingelesen und in die geeignete interne Darstellung umgewandelt (vorzeichenrichtige Darstellung im Bogenmaß).
  • Falls Roll- und Nickwinkel identisch Null sind, entsprechen sich inertiale und Schiffszielwinkel und Azimut und Elevation bezüglich des Schiffssystems können direkt ausgegeben werden.
  • Falls Roll- und Nickwinkel nicht identisch Null sind, wird zunächst der Schnittpunkt P2 zwischen ebenem System (= Inertialsystem) und schrägem System (= Schiffssystem) zwischen 0 und Pi wie oben beschrieben ermittelt.
  • Anschließend wird λ wie oben erläutert berechnet und damit die entsprechenden Hilfspunkte. Aus diesen werden dann unter Verwendung sphärischer Dreiecke wie oben beschrieben die weiteren Hilfspunkte, Hilfswinkel und die Elevation bezüglich des Schiffssystems bestimmt.
  • Anschließend wird noch der Azimut bezüglich des Schiffssystems und der richtige Quadrant wie oben dargestellt berechnet und die Daten abschließend wieder aus der interen Darstellung in das Werfersystem zurückkonvertiert (Umwandlung Bogen-/Gradmaß, Berücksichtigung von Versatz Werfer/Schiff etc.), bevor die Daten ausgegeben werden.

Claims (7)

  1. Verfahren zum Roll-Nick-Ausgleich einer Plattform mit einem bezüglich dieser Plattform festem Koordinatensystem (S), die gegenüber einem Inertialsystem (I) verdrehbar ist, mit den Schritten: Ermitteln eines Nickwinkels (ν) zwischen der x-Achse (xs) des plattformfesten Koordinatensystems und der x-Achse (xI) des Inertialsystems mittels einer ersten Meßvorrichtung; Ermitteln eines Rollwinkels (ρ) zwischen der y-Achse (ys) des plattformfesten Koordinatensystems und der zur z-Achse (zI) des Inertialsystems senkrechten Ebene mittels einer zweiten Meßvorrichtung; Erfassen einer Zielrichtung (p), die durch einen inertialen Azimut (αI) und eine inertiale Elevation (εI) gegeben ist, wobei der inertiale Azimut und die inertiale Elevation bezüglich des Inertialsystems definiert sind; und Berechnen des zugehörigen Plattform-Azimuts (αs) und der zugehörigen Plattform-Elevation (εs), wobei der Plattform-Azimut und die Plattform-Elevation bezüglich des plattformfesten Koordinatensystems definiert sind.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als die erste und zweite Meßvorrichtung zwei zueinander senkrechte, bezüglich der Plattform feste Inklinometer verwendet werden.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattform-Rzimut und die Plattform-Elevation unter Verwendung einer Koordinatentransformation berechnet werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattform-Azimut und die Plattform-Elevation gem.
    Figure 00160001
    berechnet werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattform-Azimut und die Plattform-Elevation unter Verwendung einer Einheitskugel mittels der folgenden Schritte berechnet werden: Bestimmung des Schnittpunktes (P2) der Großkreise von Inertial- und plattformfestem Koordinatensystem in der jeweiligen x-y-Ebene; Bestimmung des Schnittwinkels (λ) zwischen diesen Großkreisen; Bestimmung des Schnittpunktes (P*) des Großkreise in der x-y-Ebene des plattformfesten Koordinatensystems mit dem Großkreis, der auf dieser Ebene senkrecht steht und durch den Punkt (P) geht, der in der Einheitskugel die Zielrichtung bezeichnet; Bestimmung von Plattform-Azimut und Plattform-Elevation, auf Großkreisbögen mittels sphärischer Trigonometrie.
  6. Vorrichtung zum Roll-Nick-Ausgleich einer Plattform mit einem bezüglich dieser Plattform festem Koordinatensystem (S), die gegenüber einem Inertialsystem (I) verdrehbar ist, wobei die Vorrichtung umfaßt: erste Meßvorrichtung zum Ermitteln eines Nickwinkels (ν) zwischen der x-Achse (xS) des plattformfesten Koordinatensystems und der x-Achse (xI) des Inertialsystems; zweite Meßvorrichtung zum Ermitteln eines Rollwinkels (ρ) zwischen der y-Achse (yS) des plattformfesten Koordinatensystems und der zu der z-Achse (zI) des Inertialsystems senkrechten Ebene; Mittel zum Erfassen einer Zielrichtung (ρ), die durch einen inertialen Azimut (αI) und eine inertiale Elevation (εI) gegeben ist, wobei der inertiale Azimut und die inertiale Elevation bezüglich des Inertialsystems definiert sind; und Mittel zum Berechnen des zugehörigen Plattform-Azimuts (αs) und der zugehörigen Plattform-Elevation (εS), wobei der Plattform-Azimut und die Plattform-Elevation bezüglich des plattformfesten Koordinatensystems definiert sind, gemäß eines der verfahren nach Anspruch 1 bis 4.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Meßvorrichtung zwei zueinander senkrechte, bezüglich der Plattform feste Inklinometer sind.
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