DE10307334B4 - Abdeckeinrichtung oder Bestandteil einer Abdeckeinrichtung für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Abdeckeinrichtung oder Bestandteil einer Abdeckeinrichtung für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeuges Download PDFInfo
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Abstract
Abdeckeinrichtung
oder Bestandteil einer Abdeckeinrichtung für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeuges,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese in einem Spritzgussprozess aus mindestens zwei Materialströmen unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlicher Eigenschaften zur Erzeugung von unterschiedlichen Kunststoff-Teilkomponenten hergestellt ist,
dass die Kunststoff-Teilkomponenten derart in der Abdeckeinrichtung verteilt sind, dass ein Emblem zur Darstellung von Herkunftsangaben, Gebrauchsinformationen und/oder optischen Strukturen ausgebildet ist,
dass die Kunststoff-Teilkomponenten unterschiedliche Beschichtungseigenschaften für eine Beschichtung mit einem Material aufweisen,
und dass wenigstens eine der Kunststoff-Teilkomponenten zur Ausbildung des Emblems mit einem Material beschichtet ist.
dass diese in einem Spritzgussprozess aus mindestens zwei Materialströmen unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlicher Eigenschaften zur Erzeugung von unterschiedlichen Kunststoff-Teilkomponenten hergestellt ist,
dass die Kunststoff-Teilkomponenten derart in der Abdeckeinrichtung verteilt sind, dass ein Emblem zur Darstellung von Herkunftsangaben, Gebrauchsinformationen und/oder optischen Strukturen ausgebildet ist,
dass die Kunststoff-Teilkomponenten unterschiedliche Beschichtungseigenschaften für eine Beschichtung mit einem Material aufweisen,
und dass wenigstens eine der Kunststoff-Teilkomponenten zur Ausbildung des Emblems mit einem Material beschichtet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Abdeckeinrichtung oder einen Bestandteil einer Abdeckeinrichtung für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeuges gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Oberflächen von Kunststoffkörpern werden für die verschiedensten Einsatzfälle strukturiert ausgebildet und mit farblich voneinander abgrenzbaren Teilbereichen versehen. So haben insbesondere dem Verwendungszweck entsprechend gestaltete Kunststoffformkörper auch im Innenraum von Kraftfahrzeugen Einzug gehalten. Sie finden unter anderem Verwendung im Bereich von nicht aktivierten Insassen-Rückhaltesystemen, wie der Abdeckung von Airbags, wo neben einer ansprechenden Gestaltung der betreffenden Oberfläche die Erfüllung von vorgegebenen Sicherheitsstandards, beispielsweise die Einhaltung von bestimmten Schichtdicken und die Einbeziehung von Sollbruchstellen in den Aufbau des Kunststoffformkörpers, im Vordergrund steht.
- Aus der
EP 0 756 972 B1 ist eine Gassack-Abdeckung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem bekannt, die mit einem Emblem versehen ist und durch direktes Bedrucken einer vorbestimmten Fläche der Kunststoff-Abdeckung mit einer oder mehreren Druckfarben und anschließendem Aufprägen einer metallisierenden Prägefolie erzeugt wird. Die vorbestimmte Fläche der Abdeckung kann dabei die Vorderseite eines, aus einem Kunststoffspritzteil gebildeten Emblemträgers sein, der mittels eines an seiner der Abdeckung zugewandten Rückseite angeordneten Befestigungselements an der Abdeckung befestigt ist. - Mit einer solchen Lösung wird eine einteilige Emblembefestigung bereitgestellt. Die Gefahr der Ablösung von Teilen der Emblembefestigung, beispielsweise durch Lösen der Verbindung zwischen einer Metall-Plakette und einer Deckelplatte der Abdeckung, soll vermieden werden. Jedoch ist das Verfahren zur Herstellung der mit einem Emblem versehenen Gassack-Abdeckung unter anderem infolge der Notwendigkeit eine metallisierende Prägefolie aufzubringen aufwendig und mit Prozessrisiken behaftet.
- Außerdem offenbart die
DE 195 17 338 A1 ein Verfahren zum selektiven Beschichten eines Kunststofferzeugnisses, welches beispielsweise als Stoßstange, Kühlergrill oder Radkappe an der Außenseite des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Die Herstellung erfolgt, indem das Erzeugnis aus mindestens zwei Teilen aus unterschiedlichen Polymeren geformt wird. Ein erstes Teil besteht aus einem beschichtbaren Kunststoff, während ein zweites Teil aus einem nicht beschichtbaren Kunststoff besteht, welches über das erste Teil so geformt wird, dass ein Teil des ersten Teiles durch das zweite Teil hindurch frei bleibt. Schließlich wird eine metallische Beschichtung auf im Wesentlichen dem gesamten frei gebliebenen Bereich des ersten Teils aufgebracht. - Bei dem aus der
DE 195 17 338 A1 bekannten Verfahren ist es nicht bekannt, das Kunststofferzeugnis derart auszubilden, dass ein Emblem ausgebildet ist. Tatsächlich geht es bei diesem darum, die Kfz-Außenstrukturteile großflächig mit einer metallischen Schicht zu versehen. - Weiter ist es aus der
JP 032 03 617 A - Außerdem ist aus der
DE 38 05 693 A1 ein Kfz-Emblem bekannt, das aus nur einem Kunststoff hergestellt ist. Zudem ist auf einer Stirnseite des Kunststoffformkörpers lediglich eine metallisch glänzende Prägefolie aufgebracht. - Des Weiteren offenbart die
DE 44 16 986 A1 ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils aus thermoplastischem Kunststoff mit wenigstens einem integrierten, elektrisch leitenden Abschnitt sowie ein nach diesem Verfahren hergestelltes Bauteil. - Weiter ist aus der
DE 199 19 709 A1 ein partiell galvanisiertes Polymerbauteil bekannt, das unterschiedliche Teilbereiche aufweist. Diese Teilbereiche bestehen aus galvanisierbaren oder nicht galvanisierbaren Polymeren und sind durch Nuten mit V-Profil voneinander getrennt, wobei die aus galvanisierbaren Polymeren bestehenden Teilbereiche eine galvanische Beschichtung aufweisen. - Schließlich ist aus der
DE 295 12 551 U1 eine Abdeckvorrichtung mit einem Emblem für ein Gassack-Rückhaltesystem in Fahrzeugen bekannt, wobei das Emblem durch ein direktes Bedrucken einer vorbestimmten Fläche der Abdeckung aus nur einem Kunststoff mit einer oder mehreren Druckfarben und/oder Aufprägen einer Prägefolie auf die vorbestimmte Fläche der Abdeckung hergestellt wird. Dabei kann die vorbestimmte Fläche auch ein integraler Bestandteil der Abdeckung sein. - Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckeinrichtung oder einen Bestandteil einer solchen Abdeckeinrichtung für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeuges zu schaffen, die mit vergleichsweise einfachen Mitteln hergestellt werden kann und die Ausbildung auch komplizierter und komplexer Strukturen, wie etwa eines Emblems, erlaubt.
- Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst durch eine Abdeckeinrichtung oder ein Bestandteil einer Abdeckeinrichtung für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeuges, die dadurch gekennzeichnet ist, dass diese in einem Spritzgussprozess aus mindestens zwei Materialströmen unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlicher Eigenschaften zur Erzeugung von unterschiedlichen Kunststoff-Teilkomponenten hergestellt ist, dass die Kunststoff-Teilkomponenten derart in der Abdeckeinrichtung verteilt sind, dass ein Emblem zur Darstellung von Herkunftsangaben, Gebrauchsinformationen und/oder optischen Strukturen ausgebildet ist, dass die Kunststoff-Teilkomponenten unterschiedliche Beschichtungseigenschaften für eine Beschichtung mit einem Material aufweisen, und dass wenigstens eine der Kunststoff-Teilkomponenten zur Ausbildung des Emblems mit einem Material beschichtet ist.
- Die Erfindung ist mit dem Vorteil verbunden, dass die den einzelnen Materialströmen zuzuordnenden Oberflächenbereiche des als Abdeckeinrichtung oder Teil einer Abdeckeinrichtung ausgebildeten Kunststoffformkörpers ausreichend unterschiedliche Beschichtungseigenschaften aufweisen, sodass die Begrenzungskonturen der Kunststoffteil-Komponenten auch in einem nachfolgenden Beschichtungsprozess weitgehend erhalten bleiben. Damit besteht die Möglichkeit, filigrane Strukturen der Kunststoffteil-Komponenten auch auf die jeweilige Beschichtung zu übertragen, was sehr anspruchsvolle Gestaltungen erreichen lässt.
- In vorteilhaften Varianten der Erfindung unterscheiden sich die Beschichtungseigenschaften der Kunststoffteil-Komponenten des Kunststoffformkörpers hinsichtlich des einsetzbaren Beschichtungsverfahrens.
- Außerdem liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Beschichtungseigenschaften der Kunststoffteil-Komponenten des Kunststoffformkörpers in Abhängigkeit von dem für die Beschichtung eingesetzten Stoff variieren.
- Bei der mit einer Galvanikschicht beschichtbaren Kunststoffteil-Komponente kann es sich um eine ABS-Komponente handeln, die vorzugsweise aus den bekannten Materialien Cycolac S705 oder DL100 hervorgeht. Auch besteht die Möglichkeit als ABS-Komponente eine mit Kautschuk angereicherte Polycarbonat-Komponente zu verwenden.
- In Ausgestaltung der Erfindung kann es sich bei der im Rahmen eines Galvanisierprozesses nicht galvanisierbaren Komponente der Abdeckeinrichtung um eine Polycarbonat-Komponente handeln, wobei vorzugsweise die bekannten Werkstoffe Lexan 123R, Lexan 143R oder Bayblend-Typen zum Einsatz kommen.
- Des Weiteren ist es Bestandteil der Erfindung, zumindest Teilflächen der im Rahmen des Galvanisierprozesses nicht galvanisierbaren Bereiche mit einer Kunststoffschicht zu versehen oder einzufärben.
- Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
- In einem Spritzgussprozess zur Herstellung eines Emblems als Bestandteil der Abdeckung eines Fahrer-Airbags wird aus zwei sich in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften unterscheidenden Materialströmen ein Kunststoffformkörper gebildet. Die Eigenschaften der Materialströme sind derart gewählt, dass im Ergebnis des Spritzgussprozesses eine dem ersten Materialstrom zugeordnete Kunststoffteil-Komponente mit einer Galvanikschicht im Rahmen eines Galvanisierprozesses versehen werden kann, während die dem zweiten Materialstrom zugeordnete Kunststoffteil-Komponente ein Aufbringen einer Galvanikschicht jedoch nicht zulässt.
- In einem nachfolgenden Galvanisierprozess wird auf die dem ersten Materialstrom zugeordnete Kunststoffteil-Komponente eine Galvanikschicht aufgebracht, die aber nicht auf die benachbarte, dem zweiten Materialstrom zugeordnete Kunststoffteil-Komponente übergreift, da auf deren Oberfläche eine chemische Bindung zur Galvanikschicht bewusst nicht zugelassen wird. Es besteht daher keine Notwendigkeit, während des Galvanisierprozesses durch zusätzliche Maßnahmen das Auftragen einer Galvanisierungsschicht auf die dem zweiten Materialstrom zugeordnete Kunststoffteil-Komponente zu verhindern.
- Um sicherzustellen, dass der beschriebene Effekt der selektiven Beschichtung der betreffenden Kunststoffteil-Komponente eintritt, wird in dem ersten Materialstrom eine die Beschichtung gewährleistende ABS-Komponente verwendet, wogegen der zweite Materialstrom eine Polycarbonatkomponente enthält, die sicherstellt, dass eine Beschichtung unterbleibt.
- Die Erfindung ist jedoch nicht auf den Einsatz der genannten Verbindungen begrenzt, sondern schließt auch in ihrer Struktur ähnliche Stoffe ein, denen die genannten Beschichtungseigenschaften zugeordnet sind.
- Im Anschluss an den Galvanisierprozess werden insbesondere zur Verbesserung der optischen Wirkung des Kunststoffformkörpers Teilflächen oder auch die gesamte Fläche der im Rahmen des Galvanisierprozesses nicht galvanisierbaren, dem zweiten Materialstrom zugeordneten Kunststoffteil-Komponente mit einer Kunststoffschicht versehen. Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann der betreffende Kunststoff auch eingefärbt werden.
- Der erfindungsgemäße Kunststoffformkörper ist vorzugsweise als Bestandteil einer Airbagabdeckung oder als Einsetzteil in eine Airbagabdeckung in einem Kraftfahrzeug nutzbar, der als Emblem zur Darstellung von Herkunftsangaben, Gebrauchsinformationen und/oder optischen Strukturen ausgebildet sein kann.
Claims (7)
- Abdeckeinrichtung oder Bestandteil einer Abdeckeinrichtung für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeuges, dadurch gekennzeichnet, dass diese in einem Spritzgussprozess aus mindestens zwei Materialströmen unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlicher Eigenschaften zur Erzeugung von unterschiedlichen Kunststoff-Teilkomponenten hergestellt ist, dass die Kunststoff-Teilkomponenten derart in der Abdeckeinrichtung verteilt sind, dass ein Emblem zur Darstellung von Herkunftsangaben, Gebrauchsinformationen und/oder optischen Strukturen ausgebildet ist, dass die Kunststoff-Teilkomponenten unterschiedliche Beschichtungseigenschaften für eine Beschichtung mit einem Material aufweisen, und dass wenigstens eine der Kunststoff-Teilkomponenten zur Ausbildung des Emblems mit einem Material beschichtet ist.
- Abdeckeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial aufgalvanisiert ist.
- Abdeckeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der mit einer Galvanikschicht beschichtbaren Kunststoffteil-Komponente um eine ABS-Komponente handelt.
- Abdeckeinrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass die ABS-Komponente Cycolac S705 oder DL100 aufweist.
- Abdeckeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ABS-Komponente eine mit Kautschuk angereicherte Polycarbonat-Komponente ist.
- Abdeckeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der im Rahmen eines Galvanisierprozesses nicht gal vanisierbaren Komponente um eine Polycarbonat-Komponente, vorzugsweise Lexan 123R, Lexan 143R oder um Bayblend-Typen handelt.
- Abdeckeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teilflächen der im Rahmen des Galvanisierprozesses nicht galvanisierbaren Bereiche mit einer Kunststoffschicht versehen oder eingefärbt sind.
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