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Die
Erfindung betrifft ein Werkzeug für die spanabhebende Bearbeitung
von Werkstückoberflächen, insbesondere
ein Fräswerkzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der
Technik
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Werkzeuge
der einleitend bezeichneten Art sind bereits bekannt geworden. Aus
dem Abstract zur japanischen Patentanmeldung
JP 62199339 A ist ein Fräswerkzeug
zum Umfangsfräsen
bekannt, bei welchem die Schneiden an einer Nut angeordnet sind, aus
welcher mit einer Absaugeinrichtung bei der Bearbeitung einer Werkstückoberfläche entstehende Späne mit einer
Absaugeinrichtung abgesaugt werden können. Die Absaugeinrichtung
dreht sich mit den Schneiden nicht mit, sondern ist kugelgelagert an
einem Werkzeuggrundkörper
angeordnet.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 195 01 657 A1 ist ein Verfahren und eine
Anordnung zum spanenden Bearbeiten von Werkstücken mit einem, wenigstens
ein spanabhebendes Element aufweisenden Werkzeug offenbart, wobei
eine Einrichtung zum Zuführen
eines Schmiermittels und eine Einrichtung zum Abführen von
Spänen
vorgesehen ist. Der Bearbeitungsbereich wird mit einer definierten
Schmiermittelmenge sowie einem Unterdruck beaufschlagt. Eine Einrichtung
zum Zuführen
des Schmiermittels weist eine wählbar
einstellbare Dosiervorrichtung und die Einrichtung zum Abführen der Späne eine
Unterdruckquelle auf.
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Aufgabe und
Vorteile der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug für die spanabhebende
Bearbeitung, insbesondere ein Fräswerkzeug
bereitzustellen, bei welchem eine verbesserte Spanabfuhr ermöglicht ist.
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Die
Erfindung geht von einem Werkzeug für die spanabhebende Bearbeitung,
insbesondere Feinbearbeitung (Schlichten) von Werkstückoberflächen, z.B.
Metalloberflächen,
beispielsweise einem Fräswerkzeug
aus. Das Werkzeug umfasst einen Werkzeugkörper, der bei einer Werkstückbearbeitung
rotiert, an dessen Umfang mehrere Schneiden ausgebildet sind und
der Mittel zur Spanabfuhr besitzt. Der Kern der Erfindung liegt
nun darin, dass zur Spanabfuhr ins Innere des Werkzeugkörpers jeder Schneide
ein separater Kanal zugeordnet ist, welcher mit der Schneide mitrotiert
und in radialer Richtung hinter der Schneide beginnend in Richtung
eines Werkzeugspannabschnittes, z.B. eines Kegelschafts, sowie radial
nach außen
verläuft.
Die Kanäle laufen
bevorzugt kontinuierlich nach außen. Sie werden vorzugsweise über eine
Absaugvorrichtung mit Unterdruck beaufschlagt, so dass die bei einem
Bearbeitungsprozess, z.B. beim Schlichtfräsen, entstehenden Späne abgesaugt
werden. Dabei begünstigt die
Führung
der Kanäle
radial nach außen
den Absaugprozess, da z.B. Fliehkräfte bei entsprechenden Drehzahlen
zum Spantransport beitragen. Die Kanäle im Werkzeug ermöglichen
außerdem
eine vergleichsweise große
freie Verfahrbarkeit des Schneidenbereichs, da eine Absaugeinrichtung
des Werkzeugspannabschnitts vergleichsweise weit entfernt von den
Schneiden angeordnet werden kann.
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Im
Weiteren ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein Kanal, vorzugsweise
jeder Kanal entlang der jeweiligen Schneide eine schlitzförmige Öffnung aufweist.
Durch die schlitzförmige Öffnung können Späne, die
an der Schneide entstehen, in den Kanal abgeführt werden. Eine schlitzförmige Öffnung hat
dabei den Vorteil, dass sie durch insbesondere variieren der Schlitzbreite
auf die bei einem Bearbeitungsprozess entstehende Spangeometrie
derart abgestimmt werden kann, dass eine bestmögliche Spanabfuhr gewährleistet
ist. Um eine möglichst
vollständige Spanabfuhr
zu erzielen, verläuft
die schlitzförmige Öffnung vorteilhafter
Weise entlang zumindest des größten Teils
der Länge
1 einer Schneide.
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In
diesem Zusammenhang ist es überdies bevorzugt,
dass im Bereich der schlitzförmigen Öffnung Mittel
vorgesehen sind, um die Schlitzlänge 1 und/oder
-breite b einstellen zu können.
In diesem Zusammenhang ist es außerdem bevorzugt, wenn im Bereich
der schlitzförmigen Öffnungen
Mittel vorgesehen sind, um die Schlitzlänge 1 und/oder Breite
b einstellen zu können.
Die Mittel können
beispielsweise eine am Werkzeugkörpergrundteil
befestigbare Abdeckung umfassen. Durch die Abdeckung kann die Breite
b so eingestellt werden, dass diese in einer zumindest annähernd gleich
bleibenden Relation zu einer entstehenden Spangröße steht. Hierdurch wird eine
Spanabfuhr und gegebenenfalls das Aufrollen des Spans begünstigt.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verläuft wenigstens
ein Kanal, vorzugsweise verlaufen alle Kanäle zumindest abschnittsweise
im Werkzeugkörper
wendelförmig,
z.B. in der Art einer Spanabfuhrnut in einem Bohrwerkzeug. Durch
diese Maßnahme
der geometrischen Ausgestaltung der Kanäle wird die Abfuhr von entstehenden
Spänen
unter Nutzung der Rotationsbewegung des Werkzeugs weiter verbessert.
Es ist jedoch auch denkbar, die Kanäle für die Spanabfuhr axial ohne
Wendelansatz zu führen.
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Um
eine weitere Verbesserung der Spanabfuhr zu erzielen, wird außerdem vorgeschlagen,
dass sich die Breite wenigstens eines Kanals, vorzugsweise aller
Kanäle
in Umfangsrichtung in Richtung Werkzeugspannabschnitt vergrößert.
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Die
Erfindung sieht weiterhin vor, dass ein Kanal vorzugsweise alle
Kanäle
zumindest abschnittsweise durch eine Bohrung gebildet sind. Hierdurch
ist es vergleichsweise einfach möglich,
den Kanal im Vollmaterial des Werkzeugkörpers herzustellen.
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Erfindungsgemäß ist überdies
vorgesehen, dass wenigstens ein Kanal, vorzugsweise alle Kanäle zumindest
abschnittsweise durch eine Ausnehmung ausgebildet sind. Die Ausgestaltung
der Kanäle
durch eine Ausnehmung kann z.B. durch Fräsen in einfacher weise erzielt
werden. Ohnehin müssen
die Kanäle
jeweils in einem vorgegebenen Bereich frei liegen, um diese mit
Unterdruck beaufschlagen zu können.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens
ein Kanal, vorzugsweise sind alle Kanäle an dem dem Werkzeugspannabschnitt
entgegengesetzten Ende durch eine radial nach außen gekippte und vorzugsweise
auch in eine Richtung senkrecht hierzu gekippte mit der Drehachse
einen zusätzlichen
Achswinkel einschließende
Bohrung und im weiteren Verlauf durch eine wendelförmig verlaufende
Ausnehmung gebildet. Bei dieser Vorgehensweise macht man sich die
Erkenntnis zunutze, dass radial hinter den Schneiden normalerweise
im Vollmaterial des Werkzeugkörpers
der Kanal am einfachsten durch Bohren erzeugt werden kann, in Richtung
Werkzeugspannabschnitt hinter den Schneiden das Ausbilden des Kanals
mit einer Ausnehmung vorteilhaft ist, da sich diese in vielfältigen geometrischen
Formen, z.B. eben auch wendelförmig,
erzeugen lässt.
Damit ist insbesondere in diesem Bereich eine optimierte Geometrie
für eine
möglichst
effektive Spanabfuhr realisierbar.
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Für eine bestmögliche Spanabfuhr
wird in diesem Zusammenhang außerdem
vorgeschlagen, dass sich der Querschnitt der Ausnehmung, senkrecht
zur Drehachse des Werkzeugs in Richtung Werkzeugspannabschnitt betrachtet,
verringert.
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Im
Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Ausnehmung teilweise durch
eine Ringmanschette, z.B. eine geschlitzte Hülse, abgedeckt ist. Damit lässt sich insbesondere
im Bereich der Ausnehmung ebenfalls ein geschlossener Kanal erzeugen.
Das ermöglicht es,
die Absaugvorrichtung weiter in Richtung Werkzeugspannabschnitt
zu versetzen, was die freie Positionierbarkeit des Werkzeugs an
einem Werkstück verbessert.
Das heißt,
eine Absaugvorrichtung am äußeren Umfang
des Werkzeugkörpers
wirkt sich weniger beeinträchtigend
im Hinblick auf die Anfahrbarkeit von teilweise schwerer zugänglichen
Werkstückoberflächen aus.
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Die
Manschette beginnt vorzugsweise unmittelbar an der Stelle, an der
die Bohrung in die Ausnehmung übergeht
bzw. die Bohrung aus der Umfangsoberfläche eines Werkzeugkörpergrundteils stößt. Am Werkzeugkörpergrundteil
kann die Hülse z.B.
angeschraubt sein.
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Die
Absaugeinrichtung ist dann vorzugsweise im offenen Bereich der Kanäle nach
den Schneiden angeordnet.
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In
einer überdies
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Stirnseite des
Werkzeugs eine separate Abdeckplatte auf, die z.B. angeschraubt
ist. Durch die Abdeckplatte lassen sich beispielsweise die Spanabfuhrkanäle an der
Stirnseite verschließen.
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Um
auch im vordersten Bereich, in Richtung Stirnseite des Werkzeugs
betrachtet, effektiv Späne absaugen
zu können,
wird außerdem
vorgeschlagen, dass in der Abdeckplatte Ausnehmungen vorgesehen
sind, die die Spanabfuhrkanäle
etwas zur Stirnseite verlängern.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Abdeckplatte
bündig
in eine entsprechende Vertiefung der Stirnseite eingesetzt.
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Durch
diese Vorgehensweise lassen sich auf besonders elegante Art in jeder
Schneide Kühl- und/oder
Schmiermittelkanäle
führen.
Hierzu sind vorzugsweise in der Abdeckplatte Nuten vorgesehen, die
zusammen mit der Stirnseite eines verbleibenden Werkzeugkörpergrundteils
Abschnitte von Kanälen
bilden.
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Im
Weiteren ist es günstig,
wenn die Nuten beispielsweise in der Mitte der Abdeckplatte zusammengeführt sind
und auf eine Bohrung treffen, die in der Drehachse des Werkzeugkörpergrundteils
verläuft.
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Damit
kann eine zentrale Schmiermittelversorgung realisiert werden.
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Weiterhin
ist es günstig,
wenn die durch die Nuten gebildeten Kühl- und/oder Schmiermittelkanalabschnitte
in der Abdeckplatte in Ausnehmungen in einen Ringrandbereich der
Stirnseite übergehen,
die mit der Abdeckplatte jeweils einen letzten Kühl- und/oder Schmiermittelkanalabschnitt
zu vorzugsweise jeder Schneide bilden.
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Obwohl
damit ein Werkzeug mit einer komplexen Geometrie entsteht, lässt sich
dieses vergleichsweise einfach warten, da die Kanäle bzw.
Kanalabschnitte durch Abnehmen der Abdeckplatte leicht zugänglich sind.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
sind die Schneiden in das Werkzeugkörpergrundteil eingesetzt und
bestehen z.B. aus PKD (polykristalline Diamanten).
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Es
ist jedoch ebenso möglich,
die Schneiden aus dem gleichen Material wie das Werkzeugkörpergrundteil
zu bilden und z.B. anschließend
zu beschichten.
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Das
Werkzeug kann aus einem hochfesten Werkstoff gefertigt sein wie
z.B. aus Hartmetall, Schnellstahl, wie HSS, HSSE oder HSSEBM, Keramik,
Cermet oder aus einem anderen Sintermetallwerkstoff.
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Im
Bereich der am höchsten
beanspruchten Abschnitte, z.B. im Bereich der Schneiden, lässt sich das
Werkzeug mit einer Beschichtung versehen, die vorzugsweise als Hartstoffschicht
ausgebildet ist. Für diese
Hartstoffschicht kommt z.B. Diamant, vorzugsweise nanokristalliner
Diamant, Titan-Nitrid- oder
Titan-Aluminium-Nitrid in Frage. Besonders geeignet ist auch u.a.
eine Mehrlagenschicht aus Titan-Nitrid und Titan-Aluminium-Nitrid.
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Überdies
sind auch Verschleißschichten
vorteilhaft, die im Wesentlichen aus Nitriden mit den Metallkomponenten
Chrom, Titan und Aluminium und vorzugsweise einem geringen Anteil
von Elementen zur Kornverfeinerung bestehen. Dabei liegt der Chromanteil,
z.B. bei 30 bis 65 %, vorzugsweise 30 bis 60 %, insbesondere 40
bis 60 %, der Aluminiumanteil bei 15 bis 35 %, insbesondere 17 bis
25 %, und der Titananteil bei 16 bis 40 %, vorzugsweise 16 bis 35 %,
insbesondere 24 bis 35 %, und zwar jeweils bezogen auf alle Metallatome
in der gesamten Schicht. Der Schichtaufbau kann einlagig sein mit
einer homogenen Mischphase oder er kann auch aus mehreren homogenen
Lagen bestehen, die abwechselnd einerseits aus (TixAlyYz)N mit x
= 0,38 bis 0,5 und y = 0,48 bis 0,6 und z = 0 bis 0,04 und andererseits
aus CrN bestehen, wobei vorzugsweise die oberste Lage der Verschleißschutzschicht
von die Chrom-Nitrid-Schicht
bildet ist.
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Das
Werkzeug kann zusätzlich
zur Hartstoffschicht oder auch in Alleinstellung mit einer Festkörperschmierstoffschicht,
beispielsweise im Bereich der Spanabfuhrkanäle, versehen sein. Eine solche Oberflächenbeschichtung
besteht bevorzugt aus mindestens einer Verbindung aus mindestens
einem der Hauptelemente der sechsten Gruppe des Periodensystems
einerseits und mindestens einem der Nebengruppenelemente der fünften und
sechsten Gruppe des Periodensystems andererseits. Als Hauptelemente
der sechsten Gruppe des Periodensystems kommen in Frage: O, S, Se
und Te. Als Nebengruppenelemente der fünften und sechsten Gruppe des
Periodensystems kommen in Frage: V, Nb, Ta, Cr, Mo und W. Typische
Vertreter der für
die Beschichtung geeigneten Verbindungen sind: MoS2, NbS2, TaS2 , WS2 , MoSe2 , NbSe2 , TaSe2 , WSe2 , MoTe2 , NbTe2 , TaTe2 und WTe2 oder Mischverbindungen davon. Die Beschichtungsmaterialien
sind bekannte Schmier- und Gleitstoffe, welche vorzugsweise nach
dem PVD (Physical Vapor Deposition)-System abgeschieden werden.
Die Festkörperschmierstoffschicht
besteht vorzugsweise aus Molybdändisulfid
(MoS2), das sich ebenfalls nach dem PVD-Verfahren auf die
jeweiligen Oberflächen
auftragen lässt.
Bei der physikalischen Abscheidung nach dem PVD-Verfahren werden
bei relativ tiefen Prozesstemperaturen, unter 550° C, durch
Kathodenzerstäubung
dünne Schichten
aufgetragen. Das Verfahren bewirkt keine Deformation an den zu beschichtenden
Komponenten, was eine Nachbehandlung erübrigt.
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Zeichnungen
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und unter Angabe
weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 ein Fräswerkzeug mit einem Werkzeugkörper und
einer Absaugeinrichtung in perspektivischer Darstellung,
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2 das Fräswerkzeug gemäß 1 ohne Absaugeinrichtung
in einer perspektivischen Darstellung,
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3 den vorderen Teil des
Fräswerkzeugs ohne
eine aufgeschraubte Abdeckplatte in perspektivischer Darstellung,
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4 das Fräswerkzeug ohne Absaugeinrichtung
und stirnseitiger Abdeckplatte sowie Befestigungsschrauben in einer
Draufsicht,
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5 ein Werkzeugkörpergrundteil
des Fräswerkzeugs
gemäß 1 in einer Seitenansicht,
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5a + 5b zwei Schnitte des Werkzeugkörpergrundteils
entlang der Schnittlinien A-A (5a) bzw.
der Schnittlinie B-B (5b)
in 5,
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6, 6a – 6f die gleiche Seitenansicht
wie in 5, jedoch mit
sechs Schnittbildern (6a bis 6f) entlang der entsprechend
bezeichneten Schnittlinien jedoch in einer Blickrichtung nach links
(s. Pfeile),
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7a + 7b eine teilweise geschnittene Draufsicht
(Stirnseite) sowie Seitenteilansicht des Werkzeugkörpers gemäß 2,
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8 in Seitenansicht den Werkzeugkörper gemäß 2,
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8a ein Schnittbild des Werkzeugkörpers entlang
der Schnittlinie A-A in 8,
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9 eine zu 5 und 6 entsprechende Abbildung
mit der Schnittlinie A-A,
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9a ein Schnittbild des Werkzeugkörpergrundteils
entlang der Schnittlinie A-A in 9,
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10 – 13 eine
Stirnplatte des Fräswerkzeugs
in Draufsicht (10),
Seitenansicht (11), Unteransicht
(12), Unteransicht mit
eingezeichneten Schnittlinien (13)
und
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10a, 13a und 13b die
zu den 10 und 13 zugehörigen Schnitte entlang der
jeweiligen Schnittlinien A-A (10a)
bzw. A-A und B-B in 13 (13a sowie 13b).
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 ist ein Fräswerkzeug 1 mit
Absaugeinrichtung 2 und einem Werkzeugkörper 3 abgebildet.
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Die
Absaugeinrichtung 2 ist auf den Werkzeugkörper 3 über Federkugeln
(nicht dargestellt), die in entsprechende Bohrungen bzw. Ausnehmungen 4 auf
einem Kragenteil 5 des Werkzeugkörpers 3 passen, aufgeclipst.
Damit ist die Absaugeinrichtung 2 leicht abnehmbar, kann
aber auch in einfacher Weise vor der Montage des Werkzeugs an einer Maschine
an diesem eingerastet werden.
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Für einen
Maschineneinsatz wird zunächst der
Werkzeugkörper 3 über den
Kegelschaft 6 montiert. Anschließend wird der Haltebolzen 7 (s. 1) an der Absaugeinrichtung 2 mit
einer entsprechenden Halterung an der Maschine in Verbindung gebracht.
Hierzu werden die Rastkugeln aus den Bohrungen 4 ausgeclipst,
so dass diese über
der Ringnut 8 des Werkzeugkörpers 3 positioniert
sind. Über
den Haltebolzen 7 wird die Absaugeinrichtung derart zum Werkzeugkörper 3 positioniert,
dass diese an keiner Stelle mehr mit dem Werkzeugkörper 3 in
Berührung steht.
Dadurch kann der Werkzeugkörper 3 berührungslos
in der Absaugeinrichtung 2 rotieren, die in Bezug auf den
Werkzeugkörper 3 positionsgenau festgelegt
ist, sich also nicht bewegt. An der Öffnung 9 der Absaugeinrichtung 2 ist
ein Absaugschlauch oder -rohr angebracht, mit dem sich in dem dahinter liegenden
Volumen ein Unterdruck erzeugen lässt.
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Der
Unterdruck wirkt auf Absaugkanäle 10a bis 10b (s.
hierzu z.B. 2 und 4), über welche die an Schneiden 11a beim
Bearbeitungsprozess entstehenden Späne abgesaugt werden können. Hierzu
sind in Arbeitsrichtung vor den Schneiden Schlitze 12a bis 12d vorhanden,
so dass jeweils ein Zugang zum darunter liegenden Kanal entsteht.
Die Schlitze 11a bis 11d verlaufen für eine effektive Spanabfuhr
zumindest über
den größten Teil
der Schneide (s. 3).
Damit können
in diesem Bereich Späne
in den jeweils darunter verlaufenden Kanal eingesaugt werden. Die
Schlitze 11a bis 11d besitzen eine Breite b und
eine Länge
l (s. 3).
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In 3 ist eine Stirnplatte 13 (s. 1 oder 2) nicht dargestellt, um den Blick auf
die dahinter liegend ankommenden Kanäle 10a bis 10d freizugeben.
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In 4 sind zusätzlich die
in 3 noch angeordneten Schneiden
entfernt.
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Im
Folgenden wird der Verlauf der Kanäle 10a bis 10d zur
Spanabfuhr an den 5 bis 7b detailliert erläutert.
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In 5 ist hierzu ein Werkzeugkörpergrundteil 14 dargestellt.
Das Werkzeugkörpergrundteil 14 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
einstückig.
Entfernt wurden die Absaugeinrichtung 2, die Stirnplatte 13 samt
Befestigungsschrauben 13a bis 13d sowie eine geschlitzte
Abdeckhülse 15 mit
Befestigungsschrauben 16 (s. hierzu insbesondere 2 sowie 8) und die Schneiden 11a bis 11d.
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In 8 ist ein Schlitz 17 in
der Abdeckhülse 15 ersichtlich.
Durch den Schlitz lässt
sich die Abdeckhülse 15 in
ihrem Durchmesser aufweiten und so vom Werkzeugkörpergrundteil 14 abziehen.
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Mit
der Abdeckhülse 15 werden
Ausnehmungen 17a bis 17d zur Ausbildung der Kanäle 10a bis 10d über einem
Bereich von einem ersten Absatz 18 bis zu einem zweiten
Absatz 19 (s. hierzu 5 oder 9) abgedeckt.
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Die
Kanäle 10a bis 10d werden
wie folgt aufgebaut: Bis zur Schnittlinie A-A in 5 bestehen die Kanäle aus Bohrungen, die von der
Stirnseite her in den Werkzeugkörpergrundteil
eingebracht sind, wobei die Bohrungen nicht nur radial nach außen verlaufen,
sondern darüber
hinaus zur Drehachse des Werkzeugs einen zusätzlichen Achswinkel α einschließbar.
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Die
geometrische Anordnung der Bohrungen ist auch in 4 deutlich erkennbar.
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Ab
der Schnittlinie A-A sind die Kanäle durch die Ausnehmungen 17a bis 17d definiert,
deren Querschnitt in Richtung Kegelschaft 6 beim wendelförmigen Verlauf
stetig abnimmt. Die abnehmenden Querschnitte der Ausnehmungen 17a bis 17d werden
an den Schnittbildern 5a und 5d deutlich. Den Wendelverlauf
der Ausnehmungen 17a bis 17d kann man überdies
an den Schnittbildern 6a bis 6e deutlich nachvollziehen.
Bei diesen Schnittbildern wird jedoch in eine zu den Schnittbildern
gemäß 5a und 5b entgegengesetzte
Blickrichtung geschaut. Die Stelle der Schnittlinie B-B in 6 entspricht dabei der Schnittlinie
A-A in 5.
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Dadurch,
dass die Bohrungen 20 radial nach außen verlaufen, durchstoßen diese,
bevor sie vollständig
in die Ausnehmungen 17a bis 17d übergehen,
bereits die Oberfläche
des Werkzeugkörpergrundteils.
Dies erfolgt in einem Bereich kurz nach dem Absatz 18 bis
zur Schnittlinie B-B in 6.
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Die
Ausnehmungen 17a bis 17d sind hier beispielhaft
in einer weise wendelförmig
ausgestaltet, so dass sich der jeweilige Kanal bis ans Ende der Ausnehmungen,
in Richtung Kegelschaft 6 betrachtet, um ca. 45° verdreht.
Dies ist ebenfalls insbesondere an den Schnittbildern gemäß 5a und 5b nachvollziehbar. Im vorliegenden Beispiel
verdrehen sich auf einer Länge,
die ungefähr
dem mittleren Durchmesser des Werkzeugkörpergrundteils entspricht,
die Ausnehmungen 17a bis 17d um ungefähr 45° wendelförmig. In
den teilweise geschnittenen Ansichten des Werkzeugkörpers 3 gemäß den 7a bzw. 7b lässt
sich insbesondere aus 7b klar
entnehmen, wie die jeweilige Bohrung 20 im Werkzeugkörpergrundteil 14 radial
nach außen
läuft.
Außerdem
ist in 7b der Schlitz 12a nach
der Schneide 11a zur Bohrung 20 (bzw. zum Kanal 10a)
erkennbar.
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Aus 7b ist außerdem ersichtlich,
dass der Kanal 10a sich auch in der Stirnplatte 13 in
einer Ausnehmung 21 fortsetzt (s. hierzu auch 12 bzw. 13a sowie 13b).
Hier ist erkennbar, dass dies für
alle vier Kanäle 10a bis 10d gleichermaßen zutrifft. Überdies
wird deutlich, dass die Ausnehmungen 21 jeweils einen Ausbruch 22 (s.
z.B. 7b oder 12) besitzen, durch den der
jeweilige Schlitz 12a bis 12d soweit wie möglich in
die Stirnplatte 13 verlängert
wird, um eine bestmögliche
Absaugung von an der jeweiligen Schneide 11a bis 11d entstehenden Spänen zu erhalten.
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7b zeigt zusätzlich einen
Justierstift 23, der in einer Weise exzentrisch in der
Stirnplatte 13 und dem Werkzeugkörpergrundteil angebracht ist, dass
sich die Stirnplatte in Bezug zum Werkzeugkörpergrundteil 14 nur
in einer eindeutigen Position montieren lässt. Hierzu ist im Werkzeugkörpergrundteil 14 eine
Bohrung 24 und in der Stirnplatte 13 eine Bohrung 25 vorgesehen.
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Die
Schneiden 11a bis 11d werden über eine zentrale Bohrung 26 konzentrisch
zur Drehachse 27 mit Kühl-
und/oder Schmiermittel versorgt. Hierzu mündet die Bohrung 26 in
der Stirnplatte 13 in Nuten 28 (s. hierzu 8a oder 12 bzw. 13).
Im aufgeschraubten Zustand der Stirnplatte 13 wird über die
Nuten und die Stirnseite 29 des Werkzeugkörpergrundteils 14 (s. 3) jeweils ein Kühl- und/oder Schmiermittelkanal 34 definiert.
Dieser würde
an sich am Rand 30 (s. 3),
der die bündig
eingebettete Stirnplatte 13 umgibt, enden. Um eine Fortführung dieses
Kanals 34 zu der jeweiligen Schneide zu erreichen, sind
im Rand 30 über
der Stirnfläche 29 hier säbelzahnförmige Ausnehmungen 31 in
den Rand 30 eingebracht. In 8 ist
im Schnitt zu sehen, wie im radial äußeren Bereich die jeweilige
Nut 28 auf einer Seite eine Rundung 32 und an
der gegenüberliegenden
Begrenzung 33 eine Rundung 32 in der Ausnehmung 31 ausgebildet
ist, um den Schmiermittel- und/oder Kühlungskanal in diesem Bereich
möglichst ohne
wirbelbildende Kanten in den Abschnitt 31 im Rand 30 zu überführen.
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- 1
- Fräswerkzeug
- 2
- Absaugeinrichtung
- 3
- Werkzeugkörper
- 4
- Bohrung
- 5
- Kragenteil
- 6
- Kegelschaft
- 7
- Bolzen
- 8
- Ringnut
- 9
- Öffnung
- 10a-d
- Kanal
- 11a-d
- Schneide
- 12a-d
- Schlitz
- 13
- Stirnplatte
- 13a-d
- Schraube
- 14
- Werkzeugkörpergrundteil
- 15
- Abdeckhülse
- 16
- Schraube
- 17a-d
- Ausnehmung
- 18
- Absatz
- 19
- Absatz
- 20
- Bohrung
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Ausbruch
- 23
- Justierstift
- 24
- Bohrung
- 25
- Bohrung
- 26
- Bohrung
- 27
- Drehachse
- 28
- Nute
- 29
- Stirnseite
- 30
- Rand
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Rundung
- 33
- Rundung
- 34
- Kühl- und/oder
Schmiermittelkanal