DE10305701B4 - Anordnung zur Erzeugung von EUV-Strahlung mit hohen Repetitionsraten - Google Patents
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Abstract
– in der Vakuumkammer mehrere baugleiche Quellenmodule (1), die jeweils ein Strahlung emittierendes Plasma erzeugen und eine gebündelte EUV-Strahlung aufweisen, gleichverteilt um die optische Achse (4) angeordnet sind, um aufeinanderfolgend Strahlungsimpulse bereitzustellen, wobei die gebündelten Strahlen der einzelnen Quellenmodule (1) Strahlachsen aufweisen, die einander in einem Punkt der optischen Achse (4) schneiden,
– eine um die optische Achse (4) drehbar gelagerte Reflektoreinrichtung (2) vorhanden ist, die die aus den Quellenmodulen (1) bereitgestellte gebündelte Strahlung zeitlich aufeinanderfolgend in Richtung der optische Achse (4) ablenkt, und
– eine Synchronisationseinrichtung (3) zur zirkular aufeinanderfolgenden Triggerung der Quellenmodule (1) in Abhängigkeit von der aktuellen Drehstellung der Reflektoreinrichtung (2) und der über die Drehgeschwindigkeit...
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Erzeugen von EUV-Strahlung auf Basis elektrisch ausgelöster Gasentladungen, bei der zur Strahlungserzeugung eine Vakuumkammer vorgesehen ist, die eine optische Achse für die erzeugte EUV-Strahlung beim Verlassen der Vakuumkammer aufweist, mit hohen Repetitionsraten und hohen mittleren Leistungen, vorzugsweise für den Wellenlängenbereich von 13,5 nm.
- Quellen für EUV- bzw. weiche Röntgenstrahlung haben gute Aussichten als Strahlungsquellen für die nächste Generation in der Halbleiter-Lithographie. Solche gepulst arbeitenden Strahlungsquellen können auf unterschiedlicher Weise Strahlung emittierendes Plasma erzeugen, auf Basis einer Laseranregung oder einer elektrisch ausgelösten Gasentladung. Auf letztere ist die vorliegende Erfindung gerichtet.
- Mit EUV-Strahlung (vornehmlich im Wellenlängenbereich von 13,5 nm) sollen Strukturbreiten zwischen 25 bis 50 nm erzeugt werden. Um in der Halbleiter-Lithographie einen genügend hohen Durchsatz (Throughput) von Wafern pro Stunde zu erzielen, sind für die einzusetzenden EUV-Quellen „in-band"-Strahlungsleistungen von 600 – 700 W in einem Raumwinkel von 2π·sr geplant. Als „in-band"-Strahlungsleistung wird dabei der von der Abbildungsoptik verarbeitbare spektrale Anteil der insgesamt emittierten Strahlung bezeichnet.
- Eine charakteristische Größe für eine EUV-Quelle ist die sogenannte Konversionseffizienz, die als Quotient aus „EUV-in-band"-Leistung (in 2π·sr) und der im Entladungssystem dissipierten elektrischen Leistung definiert ist. Ihr Wert liegt typischerweise bei etwa 1 bis 2 %. Das bedeutet, im Elektrodensystem für die Erzeugung der Gasentladung werden elektrische Leistungen von ca. 50 kW umgesetzt. Das führt zu einer außerordentlich starken Aufheizung der Elektroden.
- Experimentelle Befunde zeigen, dass die Lebensdauer der Elektroden durch zwei Effekte begrenzt wird:
- a) Elektrodenabbrand infolge des Stromflusses (Imax ≈ 30 – 50 kA, Dauer ≈ 500 ns) während eines Entladungsvorganges. Es findet eine lokale Überhitzung und Verdampfung in einer sehr dünnen Oberflächenschicht statt.
- b) Elektrodenabbrand durch Schmelzen und Verdampfen des Elektrodenmaterials bei hohen mittleren Eingangsleistungen.
- Der Beitrag a) stellt eine prinzipielle Grenze dar. Dieser Beitrag kann nur durch Einsatz von Elektrodenmaterialien geringster Zerstäubungsneigung (Sputterraten) und/oder durch Reduktion der Stromdichte durch Wahl geeigneter Elektrodengeometrien reduziert werden. Der Beitrag b) wird regelmäßig durch gute Kühlung verringert.
- Bei hoher Impulsfolgefrequenz, d.h. bei hohen Repetitionsraten der EUV-Quelle, ist aber noch ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen.
- Während eines Anregungsimpulses wird die Elektrodenoberfläche gemäß Beitrag a) sehr stark aufgeheizt (siehe auch
3a ). Wegen der endlichen Dicke (z.B. 5 mm) der Wolframschicht der Elektroden und der endlichen Geschwindigkeit des Wärmeflusses zur eigentlichen Wärmesenke (abhängig von Material und Geometrie der Elektrode beträgt die Abkühlzeit einige 10 μs) passiert es, dass die nächste Entladung bereits stattfindet, wenn die Elektrodenoberfläche noch nicht wieder die Kühlmitteltemperatur erreicht hat. Die Elektrodenoberfläche wird also während einer Folge von Entladungen weiter aufgeheizt. Abschätzungen zeigen, dass für eingangsseitige Impulsenergien von 10 J bei Repetitionsraten von mehr als 5 kHz (kontinuierlicher Betrieb) die Oberflächentemperaturen der Elektroden permanent (und nicht nur periodisch bei jeder einzelnen Entladung) über der Schmelztemperatur liegen würden. Das bedeutet praktisch die Unmöglichkeit eines kontinuierlichen Betriebes einer gasentladungsgepumpten EUV-Quelle für Repetitionsraten > 5 kHz. Ein Versuch, Elektrodenerosionen zu vermindern, wurden von M. W. McGeoch unternommen. In der Druckschrift WO 01/91523 A2 wird eine Photonenquelle beschrieben, bei der eine Vielzahl von Teilchenstrahlen erzeugt wird, die über kugelförmige Elektrodenflächen verteilt so angeordnet sind, dass sie sich in einem Punkt, der sogenannten Entladungszone, treffen. Die in einer Vakuumkammer erzeugten Ionenstrahlen werden über konzentrische (zylindrische oder sphärische) Elektrodenanordnungen mit kreisförmigen Durchlässen, die einen linearen Beschleunigungskanal für jeden Ionenstrahl ergeben, zum Zentrum der Entladungszone hin beschleunigt und teilweise entladen. Im Zentrum der Anordnung entsteht dadurch ein dichtes heißes Plasma, das EUV- bzw. weiche Röntgenstrahlung abgibt. - Nachteilig ist dabei, dass der Aufwand für die genaue Zentrierung erheblich groß ist und das so erzeugte Plasma in der zentralen Entladungszone nicht zu reproduzierbaren Strahlungsverhältnissen führt.
- Des Weiteren ist in der nicht vorveröffentlichten
EP 1 319 988 A2 eine Hochintensitätsquelle für die EUV-Lithographie offenbart, bei der von mehreren individuellen EUV-Punktlichtquellen jeweils fokussierte Strahlen erzeugt und auf einen schwenkbaren Spiegel gerichtet werden. Dabei neigt ein Mechanismus bei dessen Aktivierung den Spiegel jeweils um einen Winkel, der mit der Position einer der individuellen Lichtquellen korrespondiert, um einen zusammengesetzten Strahl in einer konstanten Richtung zu erzeugen. - Als nachteilig an dieser Lösung erweist sich vor allem die Trägheit des Schwingspiegels, weshalb ein impulsweises Umschalten zur Erzielung einer hohen Impulsrate der Gesamtquelle bei niedriger Impulsrate der individuellen Quellen nicht realisierbar ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit zur Erzeugung von EUV-Strahlung auf Basis eines gasentladungsgepumpten Plasmas zu finden, die EUV-Impulsfolgen mit einer Wiederholrate von > 5 kHz bei Impulsenergien ≥ 10 mJ/sr zu generieren gestattet, ohne einen erhöhten Elektrodenverschleiß in Kauf nehmen zu müssen.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Anordnung zum Erzeugen von EUV-Strahlung auf Basis elektrisch ausgelöster Gasentladungen, bei der zur Strahlungserzeugung eine Vakuumkammer vorgesehen ist, die eine Symmetrieachse aufweist, die eine optische Achse für die erzeugte EUV-Strahlung beim Verlassen der Vakuumkammer darstellt, dadurch gelöst, dass in der Vakuumkammer mehrere baugleiche Quellenmodule, die jeweils ein Strahlung emittierendes Plasma erzeugen und eine gebündelte EUV-Strahlung aufweisen, gleichverteilt um die optische Achse angeordnet sind, um aufeinanderfolgend Strahlungsimpulse bereitzustellen, wobei die gebündelten Strahlen der einzelnen Quellenmodule Strahlachsen aufweisen, die einander in einem Punkt der optischen Achse schneiden, dass eine um die optische Achse drehbar gelagerte Reflektoreinrichtung vorhanden ist, die die aus den Quellenmodulen bereitgestellte gebündelte Strahlung zeitlich aufeinanderfolgend in Richtung der optische Achse ablenkt, und dass eine Synchronisationseinrichtung zur zirkular aufeinanderfolgenden Triggerung der Quellenmodule in Abhängigkeit von der aktuellen Drehstellung der Reflektoreinrichtung und der über die Drehgeschwindigkeit vorgewählten Impulsfolgefrequenz vorhanden ist.
- Vorteilhaft weist die Reflektoreinrichtung als rotierendes reflektierendes optisches Bauteil einen ebenen Spiegel auf. In einer besonders zweckmäßigen Variante ist das rotierende reflektierende Bauteil ein optisches Gitter, das vorzugsweise spektral selektiv für die gewünschte, von nachfolgenden Optiken übertragbaren Bandbreite der EUV-Strahlung ist. Es ist zweckmäßig, die rotierende Reflektoreinrichtung geeignet zu kühlen.
- Die Quellenmodule können beliebige herkömmlichen EUV-Quellen (z.B. Z-Pinch-, Theta-Pinch-, Plasmafokus- oder Hohlkatodenanordnung) enthalten und jeweils separate Hochspannungsladekreise aufweisen. Vorteilhaft weisen die einzelnen Quellenmodule jedoch ein gemeinsames Hochspannungslademodul auf, das von der Synchronisationseinrichtung getriggert, sukzessive die Gasentladung in den einzelnen Quellenmodulen auslöst. Dabei kann die Synchronisationseinrichtung einfach direkt mit dem Drehmechanismus (z.B. Inkrementalgeber) gekoppelt sein.
- Vorteilhaft weist die Synchronisationseinrichtung einen positionsempfindlichen Detektor je Quellenmodul auf, der von einem über die Reflektoreinrichtung reflektierten Laserstrahl getroffen wird, wenn eine für Auslösung eines Gasentladungsimpulses eines Quellenmoduls geeignete Drehstellung der Reflektoreinrichtung erreicht ist. Dabei enthält die Synchronisationseinrichtung in einer zweckmäßigen Variante einen Laserstrahl, der entlang der optischen Achse entgegengesetzt zur erzeugten EUV-Strahlung eingekoppelt und an der Reflektoreinrichtung reflektiert wird, und für jedes Quellenmodul einen zugeordneten Detektor, der für das zugeordnete Quellenmodul die Triggerung der Gasentladung auslöst. In einer anderen Ausführung besitzt die Synchronisationseinrichtung für jedes Quellenmodul einen zugeordneten Laserstrahl sowie einen positionsempfindlichen Detektor.
- Die Quellenmodule bestehen vorteilhaft aus EUV-Quelle, Debrisfilter und Kollektoroptik. Dabei weist jedes Quellenmodul vorzugsweise eine EUV-Quelle mit zugehörigem Hochspannungsladekreis auf. Es kann sich aber als zweckmäßig erweisen dass alle Quellenmodule ein gemeinsames Hochspannungslademodul haben, das in Abhängigkeit von der von der Drehstellung der Reflektoreinrichtung abgeleiteten Triggerung aufeinanderfolgend die Gasentladung auslöst.
- In einer weiteren vorteilhaften Gestaltung enthalten die Quellenmodule je eine EUV-Quelle und eine mit Debrisfilter und Sammeloptik ausgestattete Optikeinheit, wobei eine für alle Quellenmodule gemeinsame Kollektoroptik der Reflektoreinrichtung nachgeordnet auf der optischen Achse angeordnet ist.
- Zweckmäßig ist in der erfindungsgemäßen Anordnung eine solche Anzahl von Quellenmodulen vorgesehen, bei der für eine resultierende Impulsfolgefrequenz bei aufeinanderfolgender Ansteuerung der Quellenmodule die Impulsfolgefrequenz jedes einzelnen Quellenmoduls nicht höher als 1500 Hz ist.
- Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich, EUV-Strahlung auf Basis eines gasentladungsgepumpten Plasmas zu erzeugen, bei der die EUV-Impulsfolgen mit einer Wiederholrate von > 5 kHz bei Impulsenergien ≥ 10 mJ/sr generiert werden können, ohne dass ein erhöhter Elektrodenverschleiß in Kauf genommen werden muss.
- Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung der Erfindung mit vier einzelnen Quellenmodulen, -
2 eine Gestaltungsvariante der Erfindung mit einem ebenen rotierenden Spiegel bei drei Quellenmodulen, -
3a eine Temperaturkurve der Elektrodenoberfläche bei impulsförmiger elektrischer Anregung, -
3b die minimale Temperatur auf der Elektrodenoberfläche für Folgefrequenzen von 1 kHz und 2 kHz, -
4 eine bevorzugte Ausführung der Erfindung mit rotierendem Gitter bei sechs Quellenmodulen. - In einer Grundvariante, wie sie in
1 dargestellt ist, weist die erfindungsgemäße Anordnung mehrere (hier beispielhaft vier) Quellenmodule1 auf, die jeweils an sich eigenständig und auf beliebige herkömmliche Weise (Z-Pinch-, Theta-Pinch-, hohlkatodengetriggerte Pinch- oder Plasmafokus-Anordnungen) EUV-Strahlung erzeugen. Jedes dieser Quellenmodule1 arbeitet z.B. mit einer Impulsfolgefrequenz (Repetitionsrate) von 1500 Hz. Bei einer solchen Repetitionsrate liegt die Oberflächentemperatur im kontinuierlichen Betrieb mit etwa 1500 K wesentlich unter der Schmelztemperatur von Wolfram, mit dem die Elektrodenoberflächen herkömmlich (z.B. 5 mm dick) überzogen sind. - Die optischen Strahlengänge aller Quellenmodule
1 sind so auf eine rotierende Reflektoreinrichtung2 gerichtet, dass die gebündelte EUV-Strahlung der einzelnen Quellenmodule1 zeitlich gleichmäßig aufeinanderfolgend auf eine gemeinsame optische Achse4 der gesamten Anordnung abgelenkt wird. Das geschieht vorteilhaft unter streifender Reflexion, wie es in der Schnittzeichnung im rechten Teil von1 angedeutet ist. Wie die linke Darstellung von1 in einer Draufsicht zeigt, befindet sich die rotierende Reflektoreinrichtung2 innerhalb einer Vakuumkammer5 , in der die Quellenmodule1 geeignet rotationssymmetrisch und gleichverteilt angebracht und integriert sind, und dreht bei einer Anordnung mit vier Quellenmodulen1 z.B. mit 1500 U/s (die zugleich der Repetitionsrate jedes Quellenmoduls1 entspricht) um eine Rotationsachse21 , die mit der gemeinsamen optischen Achse4 zusammenfällt. Durch die Drehbewegung der Reflektoreinrichtung2 wird nacheinander von den einzelnen Quellenmodulen1 gebündelte Strahlung reflektiert und auf eine (nicht gezeichnete) nachfolgend angeordnete Beleuchtungsoptik für die technische Anwendung gerichtet. - Die rotierende Reflektoreinrichtung
2 ist – um die erforderlichen Drehzahlen (im hier gewählten Beispiel 90.000 U/min) zu gewährleisten – mit einem ausgewuchteten, magnetgelagerten Drehmechanismus22 ausgestattet, wie er beispielsweise prinzipiell aus Ultrazentrifugen oder auch Drehspiegelanordnungen für Güteschalter von Lasern bekannt ist, wobei Drehzahlen bis zu mehreren hunderttausend Umdrehungen heute technisch präzise realisierbar sind. - Die synchronisierte Triggerung der einzelnen Quellenmodule
1 kann durch Direkterfassung der Drehstellung der rotierende Reflektoreinrichtung2 mittels einer Synchronisationseinrichtung3 erfasst werden. Diese triggert entsprechend der Stellung der Reflektoreinrichtung2 , in der ein vom Quellenmodul1 ausgehender Leitstrahl über die Reflektoreinrichtung2 in Richtung der optischen Achse4 reflektiert würde, die Auslösung einer Gasentladung zur Plasma- und Strahlungserzeugung in dem betroffenen Quellenmodul1 . - Durch die fortlaufende Drehung der Reflektoreinrichtung
2 werden nacheinander alle vier Quellenmodule1 ausgelöst und geben bei einer Impulsfolgefrequenz von 1500 Hz der einzelnen Quellenmodule1 – infolge ihrer Gleichverteilung um die Drehachse21 – am Ausgang der Vakuumkammer5 in Richtung der gemeinsamen optischen Achse4 die gewünschte EUV-Strahlung mit einer Repetitionsrate von 6 kHz ab. Das bedeutet, dass höhere Impulsfolgefrequenzen (> 5 kHz), wie sie von der Halbleiterindustrie bei hohen durchschnittlichen Strahlungsleistungen gefordert werden, problemlos erreicht werden können, ohne im quasi-kontinuierlichen Betrieb eine Schmelzung des Elektrodenmaterials, und damit einen erhöhten Elektrodenverschleiß in Kauf nehmen zu müssen. - In einer weiteren Variante, wie sie in
2 dargestellt ist, weist die erfindungsgemäße Anordnung drei Quellenmodule1 auf, die jeweils aus einer EUV-Quelle11 , einem Debrisfilter12 und einer Kollektoroptik13 bestehen und eigenständig auf herkömmliche Weise EUV-Strahlung erzeugen. Jede dieser Quellen11 arbeitet z.B. mit einer Impulsfolgefrequenz (Repetitionsrate) von 2 kHz, womit eine resultierende Repetitionsrate von 6 kHz erreicht wird. Bei dieser hohen Einzelrepetitionsrate liegt die Oberflächentemperatur im kontinuierlichen Betrieb schon erheblich höher (als im ersten Beispiel gemäß1 oder der bevorzugten Variante gemäß4 ), jedoch noch deutlich unter der Schmelztemperatur von Wolfram, wie man aus der Zusammenschau der3a und3b ersehen kann.3a stellt dabei den zeitlichen Verlauf der Oberflächentemperatur für eine quasikontinuierliche Impulsfolge mit 10 J Eingangsleistung bei einer Folgefrequenz von 1 kHz für eine mit 5 mm Wolfram beschichtete Elektrode dar.3b zeigt dazu die Abhängigkeit der Temperatur für Repetitionsraten von 1 kHz (durchgezogene Linie) und 2 kHz (gestrichelte Linie), so dass eine Impulsfolgefrequenz von 2 kHz für die angegebenen Parameter noch vertretbar erscheint, obwohl eine Sättigung dieser Temperaturkurve in langen Impulsfolgen erst bei höheren Impulszahlen eintritt. - Als rotierende Reflektoreinrichtung
2 wird in diesem Fall ein ebener Spiegel23 , der sich auf der Rotationsachse21 dreht, verwendet. Der Spiegel23 kann für streifende Strahlungsreflxion mit einem für den EUV-Bereich üblichen Material (wie z.B. Rhodium, Palladium, Molybdän o.ä.) oder aber mit einem Mehrschichtspiegelsystem (üblicherweise aus Mo/Si-Schichten) beschichtet sein. - Die synchronisierte Triggerung der einzelnen Quellenmodule
1 wird in diesem Beispiel durch optische Erfassung der Drehstellung des Spiegels23 besonders genau mittels eines positionsempfindlichen Detektors31 und eines Laserstrahls32 vorgenommen. Der Laserstrahl32 wird zweckmäßig am reflektierenden Element der rotierenden Reflektoreinrichtung2 , das auch die Einkopplung der EUV-Strahlung aus den Quellenmodulen1 in Richtung der optischen Achse4 vornimmt, nämlich dem Spiegel23 , reflektiert. Dazu genügt es, einen Laserstrahl32 als Pilotlaserstrahl entlang der optischen Achse4 einzukoppeln, so dass er über die rotierende Reflektoreinrichtung2 zeitlich aufeinanderfolgend in Richtung der einzelnen Quellenmodule1 abgelenkt wird. Zu den drei Quellenmodulen1 werden drei positionsempfindliche Detektoren31 so positioniert, dass die Quellentriggerung bzw. die EUV-Strahlungsemission im richtigen Zeitpunkt der Drehstellung des Spiegels23 erfolgt. Beim Erreichen der übereinstimmenden Winkellage des rotierenden Spiegels23 mit einem der Quellenmodule1 wird der diesem Quellenmodul1 zugeordnete Detektor31 vom reflektierten Laserstrahl32 getroffen und triggert für dieses Quellenmodul1 die Auslösung der die EUV-Strahlung erzeugenden Gasentladung. Die Triggerungenauigkeit („Triggerjitter"), die sich aus Laufzeitschwankungen der elektronischen Kette vom Detektor31 über die Triggerschaltung und die Anstiegszeit der elektrischen Ladespannung bis zur Gasentladung der einzelnen EUV-Quelle11 ergibt, bestimmt die räumlichen Fluktuationen des Quellenbildes im Zwischenfokus41 , der sich zum Zwecke der weiteren Abbildung zweckmäßig im Lichtweg nach dem Spiegel23 und vor der Beleuchtungsoptik für die Anwendung befindet. - Die EUV-Quellen
11 sind die eigentlichen Entladungseinheiten zur Plasmaerzeugung. Diese enthalten in der Regel jeweils einen eigenen elektrischen Hochspannungsladekreis (in2 nicht explizit gezeigt). Der positionsempfindliche Detektor31 ist in diesem Beispiel jeweils direkt im Quellenmodul1 integriert und löst die Triggerung der ihm zugehörigen Quelle11 aus. Da jedoch jeweils zeitlich nacheinander die Auslösung der Gasentladung der einzelnen Quellen11 erfolgt, ist ein einziger Hochspannungsladekreis für alle Quellenmodule1 , wie es nachfolgend zu4 beschrieben ist, auch in diesem Beispiel eigentlich ausreichend. - Ein weiteres Ausführungsbeispiel – entsprechend
4 – ist so gestaltet, dass sechs Quellen11 und sechs Optikeinheiten14 , die sowohl ein Debrisfilter und eine Sammeloptik enthalten, sechs Quellenmodule1 bilden, von denen jedoch nur die in einer Schnittebene durch die optische Achse4 gegenüberliegenden Quellenmodule1 gezeigt sind. Die übrigen vier Quellenmodule1 sind gleichverteilt auf einer Kreislini, die senkrecht und spiegelsymmetrisch die Zeichenebene durchstöß, angeordnet. - Die mittels der Optikeinheiten
14 gebündelte Strahlung aus den Quellenmodulen1 wird in diesem Fall auf ein rotierendes optisches Gitter24 gerichtet. Das Gitter24 , das – wie zu1 beschrieben – auf einem magnetgelagerten Drehmechanismus22 (in4 nicht gezeichnet) auf einer Rotationsachse21 angebracht ist, reflektiert die Strahlung in eine nachgeordnete Kollektoroptik6 , die in diesem Fall nur einmal auf der gemeinsamen optischen Achse4 vorhanden ist. Diese Kollektoroptik6 , die die Anforderungen an die Optikeinheiten14 in den Quellenmodulen1 auf den Status von Debrisfiltern und Hilfsoptiken zur Strahlungsbündelung reduziert und somit die Kosten senkt, ist im optischen Strahlengang zwischen rotierendem Gitter24 und einer nachfolgenden Beleuchtungsoptik für die Anwendung angeordnet. Als Gitter24 wird zweckmäßig eine Art von Reflexionsgittern eingesetzt, die als EUV-Bandpassfilter zur Erzielung spektraler Reinheit (spectral purity filter) gebräuchlich sind (z.B. im Wellenlängenbereich zwischen 5 und 20 nm). Die Verwendung des Gitters24 als konkrete Realisierung der Reflektoreinrichtung2 hat damit den Vorteil, dass das Gitter24 neben den sehr guten Reflexionseigenschaften zusätzlich als spektrales Filter zur Reduktion der sogenannten „Out-of-band"-Strahlung wirkt. - Die Synchronisation übernimmt für jedes Quellenmodul
1 ein separates Paar aus Laserstrahl33 und positionsempfindlichem Detektor31 , die durch ein Seitenfenster in die Vakuumkammer eingekoppelt sind. Die Laserstrahlen33 werden vorzugsweise von Laserdioden preiswert bereitgestellt, so dass durch die Mehrzahl der Laserstrahlen33 kein erheblicher Kostenaufwand entsteht. Zum Zwecke der Erläuterung sind die gezeichneten Detektoren31 in4 mit D1 und D4 bezeichnet, um die Anordnung um die optische Achse4 herum zu verdeutlichen und die Zuordnung für die Triggerung des Hochspannungslademoduls34 zu erleichtern. - Wie bereits oben erwähnt, ist es aufgrund der aufeinanderfolgenden Auslösung der Gasentladung in den einzelnen Quellenmodulen
1 möglich, die Hochspannungsaufladung zentral auszuführen. Dazu ist in4 ein einziges Hochspannungslademodul34 vorgesehen, das mit allen Quellenmodulen1 in Verbindung steht und durch zugeordnete Triggerung von einer Synchronisationseinrichtung3 (d.h. einem der Detektoren31 mit zugehörigem Laserstrahl33 ) lediglich die zutreffende EUV-Quelle11 entsprechend der Drehstellung des Gitters24 auflädt. Durch angedeutete Zuleitungen von den Detektoren31 , die mit der Kennzeichnung D1 und D4 in der Zeichenebene, mit den Bezeichnungen D2 und D3 oberhalb und mit D5 und D6 unterhalb der Zeichenebene liegen, wird dem Hochspannungslademodul34 jeweils ein Trigger-Eingangssignal bereitgestellt. Daraufhin leitet letzteres die Spannungsaufladung ein und gibt die entsprechende Zuleitung zu den mit Q1 bis Q6 gekennzeichneten EUV-Quellen11 frei, so dass in Abhängigkeit von der durch den Detektor31 erkannten Drehstellung des Gitters24 für die zugeordnete Quelle11 die Gasentladung und damit ein Strahlungsimpuls ausgelöst wird. - In
4 ist die konkrete Situation dargestellt, dass der mit D1 bezeichnete Detektor31 ein Signal an das Hochspannungslademodul34 abgibt, da das Gitter24 (dargestellt als durchgehende schräggestellte Linie zur Rotationsachse21 ) in der zum Quellenmodul Q1 zugeordneten Lage eingestellt ist. Damit generiert das Hochspannungslademodul34 die Ladespannung und gibt diese für mit Q1 gekennzeichneten Quellenmodul1 frei, dessen Strahlung somit das Gitter24 trifft und über die Filterwirkung des Gitters24 die gewünschte Bandbreite der EUV-Strahlung („in-band"-Strahlung) in die auf der optischen Achse4 befindliche Kollektoroptik6 ablenkt. Analoges ist für den D4-Detektor31 für die Triggerung der mit Q4 bezeichneten Quelle11 für die gestrichelte Position des Gitters24 aus4 entnehmbar. - In diesem Beispiel arbeitet jede der sechs EUV-Quellen
11 mit einer Impulsfolgefrequenz (Repetitionsrate) von 1 kHz. Bei dieser Repetitionsrate liegt die Oberflächentemperatur im kontinuierlichen Betrieb bei etwa 1300 K (« Schmelztemperatur von Wolfram), wie man aus3a für die angegebenen Randbedingungen ersehen kann. Die in3b verzeichnete durchgezogene Sättigungskurve für Impulsfolgefrequenzen von 1 kHz zeigt dazu die vorteilhafte Begrenzung der Elektrodentemperatur auch für lange Impulsfolgen (quasikontinuierlicher Betrieb), wobei die Gesamtanordnung in der vorstehend beschriebenen Variante eine Repetitionsrate von 6 kHz für den Anwender bereitstellt. -
- 1
- Quellenmodul
- 11
- EUV-Quelle
- 12
- Debrisfilter
- 13
- Kollektoroptik
- 14
- Optikeinheiten
- 2
- rotierende Reflektoreinrichtung
- 21
- Rotationsachse
- 22
- Drehmechanismus
- 23
- Spiegel
- 24
- Gitter
- 3
- Synchronisationseinrichtung
- 31
- Detektor
- 32
- zentraler Laserstrahl
- 33
- Laserstrahlen
- 34
- Hochspannungslademodul
- 4
- optische Achse
- 41
- Zwischenfokus
- 5
- Vakuumkammer
- 6
- gemeinsame Kollektoroptik
Claims (16)
- Anordnung zum Erzeugen von EUV-Strahlung auf Basis elektrisch ausgelöster Gasentladungen, bei der zur Strahlungserzeugung eine Vakuumkammer vorgesehen ist, die eine Symmetrieachse aufweist, die eine optische Achse für die erzeugte EUV-Strahlung beim Verlassen der Vakuumkammer darstellt, dadurch gekennzeichnet, dass – in der Vakuumkammer mehrere baugleiche Quellenmodule (
1 ), die jeweils ein Strahlung emittierendes Plasma erzeugen und eine gebündelte EUV-Strahlung aufweisen, gleichverteilt um die optische Achse (4 ) angeordnet sind, um aufeinanderfolgend Strahlungsimpulse bereitzustellen, wobei die gebündelten Strahlen der einzelnen Quellenmodule (1 ) Strahlachsen aufweisen, die einander in einem Punkt der optischen Achse (4 ) schneiden, – eine um die optische Achse (4 ) drehbar gelagerte Reflektoreinrichtung (2 ) vorhanden ist, die die aus den Quellenmodulen (1 ) bereitgestellte gebündelte Strahlung zeitlich aufeinanderfolgend in Richtung der optische Achse (4 ) ablenkt, und – eine Synchronisationseinrichtung (3 ) zur zirkular aufeinanderfolgenden Triggerung der Quellenmodule (1 ) in Abhängigkeit von der aktuellen Drehstellung der Reflektoreinrichtung (2 ) und der über die Drehgeschwindigkeit vorgewählten Impulsfolgefrequenz vorhanden ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektoreinrichtung (
2 ) als rotierendes reflektierendes optisches Bauteil einen ebenen Spiegel (23 ) aufweist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektoreinrichtung (
2 ) als rotierendes reflektierendes optisches Bauteil ein optisches Gitter (24 ) aufweist. - Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Gitter (
24 ) spektral selektiv für die gewünschte, von nachfolgenden Optiken (6 ) übertragbaren Bandbreite der EUV-Strahlung ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Reflektoreinrichtung (
2 ) gekühlt wird. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Quellenmodule (
1 ) separate Hochspannungsladekreise aufweisen. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Quellenmodule (
1 ) einen gemeinsamen Hochspannungslademodul (34 ) aufweisen, der, von der Synchronisationseinrichtung (3 ) getriggert, sukzessive die Gasentladung in den einzelnen Quellenmodulen (1 ) auslöst. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisationseinrichtung (
3 ) mit einem Drehmechanismus (22 ) der drehbar gelagerten Reflektoreinrichtung (2 ) gekoppelt ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisationseinrichtung (
3 ) einen positionsempfindlichen Detektor (31 ) aufweist, der von einem über die Reflektoreinrichtung (2 ) reflektierten Laserstrahl (32 ;33 ) getroffen wird, wenn eine für Auslösung eines Gasentladungsimpulses eines Quellenmoduls (1 ) geeignete Drehstellung der Reflektoreinrichtung (2 ) erreicht ist - Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisationseinrichtung (
3 ) einen Laserstrahl (32 ), der in Richtung der optischen Achse (4 ) entgegengesetzt zur erzeugten EUV-Strahlung eingekoppelt und an der Reflektoreinrichtung (2 ) reflektiert wird, und für jedes Quellenmodul (1 ) einen zugeordneten Detektor (31 ) aufweist, der für das zugeordnete Quellenmodul (1 ) die Triggerung der Gasentladung auslöst. - Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisationseinrichtung (
3 ) für jedes Quellenmodul (1 ) einen zugeordneten Laserstrahl (33 ) sowie einen positionsempfindlichen Detektor (31 ) aufweist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellenmodule (
1 ) aus EUV-Quelle (11 ), Debrisfilter (12 ) und Kollektoroptik (13 ) zusammengesetzt sind, - Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellenmodule (
1 ) eine EUV-Quelle (11 ) mit zugehörigem Hochspannungsladekreis enthalten. - Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass alle Quellenmodule (
1 ) ein gemeinsames Hochspannungslademodul (34 ) aufweisen, das in Abhängigkeit von der von der Drehstellung der Reflektoreinrichtung (2 ) abgeleiteten Triggerung aufeinanderfolgend die Gasentladung auslöst. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Quellenmodule (
1 ) je eine EUV-Quelle (11 ) und eine mit Debrisfilter und Sammeloptik ausgestattete Optikeinheit (14 ) enthalten, wobei eine für alle Quellenmodule (1 ) gemeinsame Kollektoroptik (6 ) auf der optischen Achse (4 ) der Reflektoreinrichtung (2 ) nachgeordnet ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine solche Anzahl von Quellenmodulen (
1 ) vorgesehen ist, dass für eine resultierende Impulsfolgefrequenz bei aufeinanderfolgender Ansteuerung der Quellenmodule (1 ) die Impulsfolgefrequenz jedes einzelnen Quellenmoduls (1 ) nicht höher als 1500 Hz ist.
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