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Die Erfindung betrifft eine Kommunikationseinrichtung
zum Datenaustausch zwischen einer Vorrichtung, insbesondere einem
Laborgerät,
mit einer elektronischen Steuerung und einem externen Rechner, insbesondere
PC, oder Rechnernetz, wobei die Kommunikationseinrichtung aufweist:
eine erste standardisierte Schnittstelle, die mit einer korrespondierenden
Schnittstelle des externen Rechners oder Rechnernetzes verbindbar
ist, und einen Datenspeicher zum Speichern von zwischen der Vorrichtung
und dem externen Rechner oder Rechnernetz auszutauschenden Daten.
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Bekannte Laborgeräte weisen eine Kommunikationseinrichtung
zum Datenaustausch mit einem externen PC, Drucker oder Modem mittels
eines Schnittstellenkabels auf. An dem Laborgerät ist dazu eine erste standardisierte
Schnittstelle vorgesehen, die mit einer korrespondierenden Schnittstelle
an dem externen Rechner oder Rechnernetz verbindbar ist. Sie weist
ferner einen Datenspeicher zum Speichern von Daten auf, die zwischen
dem Laborgerät und
dem externen PC auszutauschen sind.
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Derartige Laborgeräte haben
jedoch häufig einen
wesentlichen längeren
Produktlebenszyklus als die gängigen
PCs, Drucker oder Modems. Daher sind derartige Laborgeräte nicht
auf Schnittstellenänderungen,
die regelmäßig in zunehmend
kürzeren Abständen in
der Technik Einzug halten, vorbereitet.
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Es besteht daher der Nachteil, dass
die sich an einem Laborgerät
befindende Schnittstelle während
der Lebensdauer bzw. Nutzungsdauer des Laborgeräts inkompatibel zu modernen
PC-Schnittstellen wird. In diesem Fall müsste das Laborgerät kostspielig
umgerüstet
werden oder der Betreiber des Laborgeräts muss mit veralteter Technik
auf der PC-Seite weiterarbeiten.
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Der Erfindung liegt daher das Problem
zugrunde, den Datenaustausch zwischen einem Laborgerät oder,
allgemein gesagt, einer Vorrichtung mit einer elektronischen Steuerung
sowie einem PC oder, allgemein gesagt, einem externen Rechner bzw. Rechnernetz
zu verbessern.
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Die Erfindung löst dieses Problem bei einer Kommunikationseinrichtung
der eingangs genannten Art dadurch, dass die Kommunikationseinrichtung
als externes, unabhängig
von der Vorrichtung und dem externen Rechner oder Rechnernetz transportables Modul
ausgebildet ist und eine zweite Schnittstelle aufweist, die mit
einer korrespondierenden Schnittstelle der Vorrichtung verbindbar
ist.
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Die Erfindung stellt somit als Kommunikationseinrichtung
einen transportablen Schnittstellenadapter mit einer Speichereinheit
zur Verfügung.
Ein Laborraum kann daher ohne störende
EDV-Geräte, wie
PCs, Bildschirme und Drucker ausgestattet werden, ohne dass der
Datenaustausch zwischen Laborgeräten
und externen Geräten
beeinträchtigt
würde. Der
Datenaustausch erfolgt nämlich
durch die Ankopplung der mobilen Kommunikationseinrichtung an das Laborgerät. Dabei
werden Daten aus dem Laborgerät
in die Kommunikationseinrichtung geladen oder – umgekehrt – von der
Kommunikationseinrichtung in das Laborgerät transportiert. Sodann wird
die Kommunikationseinrichtung von dem Laborgerät physisch getrennt und an
einem anderen Ort mit einem Rechner oder Rechnernetz verbunden.
Dort werden die entsprechenden Daten des Laborgeräts ausgelesen
und/oder neue Daten für
das Laborgerät in
die Kommunikationseinrichtung eingelesen.
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Die Erfindung vermeidet daher auf
vorteilhafte Weise Kabel und EDV-Großgerät im Arbeitsbereich
eines Labortisches. Die Vermeidung von Kabeln ist insbesondere unter
Arbeitssicherheitsaspekten vorteilhaft, da Stolperfallen durch Kabel
beseitigt werden. Ferner sorgt ein Vermeiden von Kabeln für einen
aufgeräumten,
ordentlichen und übersichtlichen
Arbeitsplatz.
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Ferner kann dank der Erfindung auf
vorteilhafte Weise der mit dem Verlegen von Kabeln in Verbindung
stehende Aufwand, deutlich reduziert bzw. ganz vermieden werden.
Hierdurch reduzieren sich die Installationskosten von EDV-Anlagen.
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Ferner ermöglicht die erfindungsgemäße Kommunikationseinrichtung
jederzeit eine kostengünstige
Adaption eines Laborgeräts
an geänderte Schnittstellenstandards
im PC-Bereich. Sollten sich die Schnittstellenstandards im PC-Bereich ändern, muss
dank der Erfindung nicht mehr das Laborgerät kostspielig umgebaut werden,
sondern es genügt eine
neue kostengünstige
Kommunikationseinrichtung, die für
die Kommunikation zwischen dem Laborgerät und dem PC sorgt.
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Ferner müssen Funktionen, wie Drucken, Dokumentieren,
Datensicherung und Datenfernübertragung,
nicht mehr im Bereich des Laborgeräts durchgeführt, sondern können zu
einem PC hin verlagert werden. In der Regel stehen Drucker, Datenspeicher
und Datenfernübertragungsmittel
ohnehin bei einem PC zur Verfügung.
Daher vermeidet die erfindungsgemäße Kommunikationseinrichtung
eine mehrfache Anschaffung derartiger Geräte, insbesondere wenn eine
Vielzahl von Laborgeräten
sich in einem Labor befindet. Hierdurch können auf vorteilhafte Weise
weitere Kosten im EDV-Bereich eingespart werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüche sowie anhand des in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
In der Zeichnung zeigt:
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1 ein
vereinfachtes Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kommunikationseinrichtung.
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1 zeigt
eine transportable Kommunikationseinrichtung 1, die eine
erste Schnittstelle 2 aufweist, über die die Kommunikationseinrichtung
mit einem (nicht dargestellten) PC oder einem Rechnernetz verbindbar
ist. Diese erste Schnittstelle 2 ist standardisiert und
bspw. vom USB (Universal Serial Bus)-Typ.
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Die Kommunikationseinrichtung 1 weist
ferner eine zweite Schnittstelle 3 auf, die an eine Schnittstelle
einer Vorrichtung, insbesondere einem (nicht dargestellten) Laborgerät, angepasst
ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Laborgerät
um ein Gießgerät der Dentaltechnik,
das eine elektronische Steuerung aufweist zum Steuern eines Schmelz-
und Gießprozesses
zum Herstellen von Zahnbrücken,
Zahnkronen, Implantaten, etc. Bei derartigen Schmelz- und Gießprozessen
kommt es wesentlich auf eine sehr exakte Steuerung der Schmelz-
und Gießtemperatur
und deren zeitlichen Verlauf an. Hierbei wird eine hochentwickelte
Steuerungstechnik eingesetzt, die auch einen umfassenden Datenaustausch
erfordert. Dieser Datenaustausch ist einerseits erforderlich, um
Prozessparameter in das Gießgerät zu laden,
die insbesondere bei der Verwendung neuartiger Legierungen in die Vorrichtung
geladen werden müssen.
Andererseits ist der Datenaustausch erforderlich, um während des Schmelz-
und Gießvorgangs
gemessene Prozessdaten, insbesondere Temperaturdaten, zeitlicher
Verlauf der Temperatur der Schmelze etc. zu Kontroll- und Dokumentationszwecken
herunterzuladen.
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Derartige Gießgeräte sind hochentwickelte Vorrichtungen
mit hochentwickelten elektronischen Steuerungen. Sie sind daher
kostspielig und werden deshalb über
viele Jahre hinweg verwendet. Demgegenüber sind die o.g. Rechner bzw.
Rechnernetze viel kurzlebiger.
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Die Kommunikationseinrichtung 1 weist
für den
Datenaustausch mit dem Laborgerät
eine an das Laborgerät
angepasste, zweite Schnittstelle 3 auf. Hierbei kann es
sich um eine herstellertypische Schnittstelle oder auch um eine
standardisierte Schnittstelle handeln.
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Demgegenüber ist die erste Schnittstelle 2 eine
Schnittstelle eines herkömmlichen
Typs, wie sie standardmäßig im EDV-Bereich
eingesetzt wird. Daher können
die erste Schnittstelle 2 und die zweite Schnittstelle 3 entweder
unterschiedlich oder gleichartig ausgebildet sein.
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Die Kommunikationseinrichtung 1 weist
ferner einen Datenspeicher 4 auf, der mehrteilig mit mehreren
Speicherbausteinen 5, 6 ausgebildet sein kann.
Dieser Datenspeicher 4 ist über eine elektrische Leitung,
insbesondere einen Bus 7, mit einem Mikrocontroller 8 verbunden,
welcher das Ein- und Auslesen von Daten im bzw. aus dem Datenspeicher 4 und
die Kommunikation mit dem Laborgerät bzw. dem externen Rechner
oder Rechnernetz steuert. Der Mikrocontroller 8 ist hierzu
mit einem elektronischen Treiberbaustein 9 über eine
elektrische Leitung bzw. einen Bus 10 verbunden, der die
zweite Schnittstelle 3 mit dem erforderlichen Datensignal bzw.
den erforderlichen Datensignalen versorgt. Die zweite Schnittstelle 3 weist
einen Stecker oder eine Buchse 11 auf, die mit dem Treiberbaustein 9 über eine
Leitung 12 verbunden ist.
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Bei der zweiten Schnittstelle 3 handelt
es sich bspw. um eine serielle Schnittstelle RS232 mit einem 9-poligen
Steckverbinder des Typs DSUB. Alternativ können aber auch andere Schnittstellentypen
oder Steckverbindertypen verwendet werden.
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Der Mikrocontroller 8 ist
ferner über
eine weitere Leitung bzw. einen Bus 13 mit einem weiteren Treiberbaustein 14 für die erste
Schnittstelle 2 verbunden. Der Treiberbaustein 14 ist
wiederum über (nicht
näher dargestellte)
Datenleitungen mit einem Steckverbinder der ersten Schnittstelle 2 verbunden. Dieser
Steckverbinder ist bspw. vom USB-Typ und kann somit ohne weiteres
an andere USB-Steckverbinder von einem externen PC angeschlossen
werden. Alternativ können
auch andere Schnittstellenstandards und Steckverbinder-Typen verwendet werden.
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Der Aufbau des Treiberbausteins 14 lässt sich
auf viele verschiedene Weisen realisieren. In 1 ist lediglich ein beispielhafter Aufbau
dargestellt.
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Der Mikrocontroller 8 sowie
die Treiberbausteine 12 und 14 wandeln zwischen
dem Laborgerät und
dem PC auszutauschende Daten derart um, dass sie kompatibel mit
der jeweiligen Schnittstelle 2, 3 sind. Der Datenspeicher 4 dient
dabei zur Zwischenspeicherung von Daten, während des Transports der Kommunikationseinrichtung 1 vom
Laborgerät
zum PC.
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Die Kommunikationseinrichtung ist
mit dem Laborgerät
und/oder dem externen PC bzw. Rechnernetz steckbar verbindbar. Alternativ
kann jedoch auch eine oder beide der Schnittstellenverbindungen 2, 3 drahtlos,
insbesondere per Funk oder Infrarotverbindung, ausgeführt sein.
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Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel ist
der Treiberbaustein 14 und/oder Mikrocontroller 8 derart
ausgebildet, dass die erste Schnittstelle 2 ein Netzwerkprotokoll
unterstützt.
Somit kann die Kommunikationseinrichtung 1 direkt an eine
Netzwerkdose eines Rechnernetzes angeschlossen werden. Die Kommunikationseinrichtung 1,
insbesondere der Treiberbaustein 14 oder der Mikrocontroller 8,
stellen zu diesem Zweck eine sogenannte IP-Adresse (Internetprotokoll-Adresse)
bereit, so dass die Kommunikationseinrichtung 1 innerhalb
eines Netzwerkes (bzw. weltweit) eindeutig identifizierbar ist.
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Über
die Kommunikationseinrichtung 1 können Daten jeglicher Art zwischen
dem Laborgerät und
dem PC ausgetauscht werden. Ferner wird eine Datenfernübertragung über die
Kommunikationseinrichtung 1 ermöglicht, indem bspw. eine Datei
aus dem Internet geladen und über
den Speicherbaustein 5 der Kommunikationseinrichtung 1 an
das Laborgerät übertragen
werden kann.
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Die Erfindung ermöglicht es, viele Funktionen
eines Laborgerätes
in einen PC oder ein Rechnernetz zu verlagern. Auf diese Weise können Daten des
Laborgerätes
unmittelbar in gängige
Software portiert bzw. über
eine Datenfernübertragungsverbindung
des PCs, bspw. aus dem Internet mittels der Kommunikationseinrichtung 1 an
das Laborgerät übergeben
werden.
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Der Betreiber eines Laborgeräts hat die
Möglichkeit
eine Dokumentation der in seinen PC geladenen Protokolldaten eines
mit dem Laborgerät
ausgeführten
Vorgangs frei zu gestalten, da die aus dem Laborgerät ausgelesenen
Daten bspw. über
herkömmliche
OLE (Object Linking and Embedding)-Funktionen automatisch in herkömmliche
Textverarbeitungsprogramme übertragen
werden können.
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Auf diese Weise in einen PC übertragene Daten
können
auf einfachste Art gespeichert und archiviert werden. Dies ermöglicht auch
eine umfassende Datensicherung. Protokollpapiere herkömmlicher
Laborgeräte
können
somit entfallen.
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Die erfindungsgemäße Kommunikationseinrichtung
ermöglicht
somit einen fortdauernden Betrieb hochentwickelter, komplizierter
und teurer Laborgeräte über Jahr
hinweg. Selbst eine Änderung von
Schnittstellenstandards beeinträchtig
die Funktion derartiger Laborgeräte
nicht mehr. Durch einen einfachen Austausch der erfindungsgemäßen Kommunikationseinrichtung
kann ein derartiges Laborgerät
ohne weiteres an neue Standards angepasst werden.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf
Laborgeräte,
insbesondere Gießgeräte, beschränkt. Sie
findet überall
Anwendung, wo langlebige hochentwickelte Vorrichtungen mit elektronischen
Steuerungen eingesetzt werden.