-
Zur Behandlung von Herz-Rhythmus-Störungen werden
Acylguanidine, wie beispielsweise Amilorid, eingesetzt (Circulation
79: 1257–1263,
1989). Einer breiten Anwendung von Amilorid steht jedoch entgegen,
dass die antiarrhythmischen Eigenschaften von Amilorid nur sehr
schwach ausgeprägt
sind. Außerdem
zeigt diese Substanz eine bei der Behandlung von Arrhythmien unerwünschte blutdrucksenkende
und saluretische Wirkung. Die
EP
04 16 499 beschreibt strukturell ähnliche Acylguanidine zur Infarktprophylaxe
und Behandlung von Infarkten, Angina pectoris und Arrhythmien, die
keine saluretische Wirkung aufweisen.
-
Die
EP
0 589 336 Beispiel beschreibt Benzoylguanidine, beispielsweise
Cariporide zur Behandlung zur Behandlung von Krankheiten, beispielsweise
Arrythmien und Herzinfarkt. K. Kusumoto et. al. (Am. J. Physiol.
Heart Circ. Physiol. 280: H738–H745,
2001) und H. Yoshida et al. (Am. J. Physiol. Heart Circ. Physiol.
278: H300–H304,
2000) beschreiben die Verwendung von Cariporide zur Verhinderung
einer Hypertrophie nach einem Infarkt. Es vermag so ebenfalls Arrhythmien
und einer Herzinsuffizienz infolge eines Myokardinfarkts vorzubeugen.
Hierzu wird Ratten vor oder unmittelbar nach einer Koronararterienligatur über 13–15 Wochen
hinweg Cariporide in einer Dosierung von 3000 ppm verabreicht, wodurch
eine Plasmakonzentration von 336–419 ng/ml erreicht wird (K.
Kusumoto et. al., Am. J. Physiol. Heart Circ. Physiol. 280: H738–H745, 2001
und N. Yoshida et al., Am. J. Physiol. Heart Circ. Physiol. 278:
H300–H304,
2000). Vom Na
+/H
+-Antiporter
sind sieben unterschiedliche Isoformen bekannt: NHE1 – NHE7 (Na
+/H
+-exchanger).
Für die Wirksamkeit
von Cariporide bei der Behandlung obengenannter Krankheiten ist
dessen NHE1-inhibitorische Aktivität verantwortlich (NHE1: Na
+/N
+-Antiporter Isoform
1). Bei einer Cariporide-Plasmakonzentration von 336–419 ng/ml
wird eine ca. 90%ige Hemmung (84–93%) des NHE1 erreicht, ausgehend von
eigenen Befunden, die zeigen, dass der NHE1 durch Cariporide mit
IC
5
0-Werten im Bereich
von 108 nM (Hemmung der
22Na-Aufnahme in Kaninchen-Erythrozyten
bei einer Na
+-Konzentration von 100 mM im
Assay-Puffer) bis 166 nM gehemmt wird (Plättchenschwellungstest mit humanen
Plättchen bei
einer Na+-Konzentration von 90 mM).
-
Die
EP
0758644 beschreibt 4-Sulfonyl- oder 4-Sulfinyl-benzoylguanidin-Derivate und deren
Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von
Arrhythmien, Angina pectoris, Infarkten sowie zur präventiven
Behandlung der genannten Indikationen. Sie beschreibt weiterhin
die Verwendung dieser 4-Sulfonyl- oder 4-Sulfinyl-benzoylguanidin-Derivate
zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Krankheiten,
die mit dem Na
+/H
+-Antiport
im Zusammenhang stehen und durch die Inhibierung desselben behandelt
werden können. Die
Verbindungen hemmen den zellulären Na
+/H
+-Antiporter,
d.h. es handelt sich um Wirkstoffe, die den Na
+/H
+-Austauschmechanismus der Zellen inhibieren
(Düsing
et al., Med. Klin. 87: 378–384, 1992)
und somit gute Antiarrhythmika darstellen. Sie eignen sich insbesondere
zur Verhinderung von reversiblen und irreversiblen Myokard-Schädigungen, die
als Folge eines akuten Sauerstoffmangels auftreten. 4-Sulfonyl- oder 4-Sulfinyl-benzoylguanidin-Derivate,
wie N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
werden in diesen Situationen in einer Dosierung von 3–7 mg/kg
KG i.v. akut eingesetzt. Aus einer Dosierung von 1 mg/kg KG bzw.
3 mg/kg KG resultiert eine Plasmakonzentration von ca. 2000 ng/ml bzw.
6000 ng/ml. Der NHE1 wird durch N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin mit einer IC
50 von 455 nM gehemmt (Plättchenschwellungstest mit humanen
Plättchen
bei einer Na
+-Konzentration von 90 mM).
Bei Plasmakonzentrationen von 2000 bzw. 6000 ng/ml kommt man so
zu einer ca. ca. 92%igen bzw. 97%igen Hemmung, d.h. zu einer praktisch
vollständigen
Hemmung des NHE1.
-
Die Langzeitanwendung der vorgenannten NHE1-Inhibitoren
in einer Dosierung, die zu einer annähernd vollständigen Hemmung
des NHE1 führt, kann
jedoch die physiologischen Funktionen des NHE1 beeinträchtigen
und damit Nebenwirkungen hervorrufen. Wie bei anderen Wirkstoffen
ist es deshalb auch hier wünschenswert,
den therapeutischen Wirkstoff in seiner geringsten, aber noch voll
wirksamen Konzentration zu verwenden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war es Arzneimittel und pharmazeutische Zubereitungen unter Verwendung
von Inhibitoren des Na+/N+-Antiports, insbesondere
des NHE1, zu finden, die zur Behandlung von Arrhythmien, Angina
pectoris, Hypertrophie, Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz sowie
zur präventiven
Behandlung der genannten Indikationen verwendet werden können und
die nicht die obengenannten Nachteile aufweisen.
-
Es wurde überraschend gefunden, dass
für die
Wirksamkeit von NHE1-Inhibitoren
bei der Behandlung von Herzinsuffizienz bereits eine partielle Hemmung
des NHE1 ausreicht. Eine 60%ige Hemmung des NHE1 reicht beispielsweise
aus, um eine Hypertrophie vollständig
zu vermeiden (s. Beispiel 9 und 2 und 3). Eine ausreichende therapeutische Wirkung
von NHE1-Inhibitoren
bei der Behandlung und Prävention
von Arrhythmien, Angina pectoris, Hypertrophie, Myokardinfarkt und
Herzinsuffizienz, kann folglich schon bei partieller Hemmung des NHE1
erzielt werden, bei gleichzeitiger Reduktion von möglichen
Nebenwirkungen.
-
Gegenstand der Erfindung ist deshalb
die Verwendung von NHE1-Inhibitoren zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung und Prävention von
Krankheiten, dadurch gekennzeichnet, dass der NHE1 nur partiell
gehemmt wird.
-
Gegenstand der Erfindung ist somit
auch die Verwendung von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung und Prävention von Krankheiten, dadurch
gekennzeichnet, dass der NHE1 nur partiell gehemmt wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Verwendung von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung und Prävention von Krankheiten, die
mit dem Na+/H+-Antiport
im Zusammenhang stehen und durch die Inhibierung desselben behandelt
werden können,
dadurch gekennzeichnet, dass der NHE1 nur partiell gehemmt wird.
-
Gegenstand der Erfindung ist darüber hinaus die
Verwendung von NHE1-Inhibitoren,
besonders bevorzugt N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin und/oder
eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon, zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung und Prävention von Krankheiten, ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Arrhythmien, Angina pectoris, Hypertrophie,
Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Hirnödeme, Schockzustände, zur
Behandlung und Prävention
von Krankheiten bei denen Zellproliferation eine Rolle spielt, ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Arteriosklerose, diabetische Spätkomplikation,
Tumorerkrankungen, Fibrosen, essentielle Hypertonie, Organhypertrophien
und -hyperplasien, insbesondere Erkrankungen der Prostata und zur
Langzeit-Behandlung und
Prävention
von Erkrankungen aufgrund zeitweilig unterversorgter Organe nach
Organtransplantationen, Gefäß- und Herzeingriffen,
dadurch gekennzeichnet, dass der NHE1 nur partiell gehemmt wird.
-
Nach eigenen Befunden hemmt N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin den NHE1 mit
einer IC50 von 455 nM (Plättchenschwellungstest mit
humanen Plättchen
bei einer Na+-Konzentration von 90 mM).
Bei einer Plasmakonzentration von 500 ng/ml bzw. 238 ng/ml ergibt
sich so eine 75%ige bzw. 60%ige Hemmung des NHE1. Wie oben erwähnt, reicht
bereits eine 60%ige Hemmung des NHE1 aus, um eine Hypertrophie vollständig zu
verhindern (s. Bsp. 9 und 2 und 3).
-
Gegenstand der Erfindung ist somit
auch die Verwendung von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung und Prävention von Krankheiten, dadurch
gekennzeichnet, dass in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung
eine mittlere N-(4,5- Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Plasmakonzentration
von 500 ng/ml nicht überschritten
wird.
-
Ein besonders bevorzugter Gegenstand
der Erfindung ist die Verwendung von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung und Prävention von Krankheiten, dadurch
gekennzeichnet, dass in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung eine
mittlere N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Plasmakonzentration
von 400 ng/ml nicht überschritten
wird.
-
Dabei handelt es sich um Krankheiten,
die mit dem Na+/H+-Antiport
im Zusammenhang stehen und durch die Inhibierung desselben behandelt
werden können,
insbesondere um die oben aufgeführten Krankheiten.
Zur Behandlung und Prävention
obengenannter Krankheiten wird durch gegebenenfalls mehrmalige und
bevorzugt orale Applikation unter Verwendung einer geeigneten galenischen
Formulierung über
24 Stunden eine Plasmakonzentration von 300–500 ng/ml aufrechterhalten.
-
Ein ganz besonders bevorzugter Gegenstand
der Erfindung ist die Verwendung von NHE1-Inhibitoren, besonders
bevorzugt N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon, zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung und Prävention von Krankheiten, insbesondere
obengenannter Krankheiten, dadurch gekennzeichnet, dass in den ersten
24 Stunden nach Verabreichung die mittlere Hemmung des NHE1 unter
80%, insbesondere zwischen 50 und 80%, besonders bevorzugt zwischen
60 und 80% liegt.
-
Ein Gegenstand der Erfindung sind
auch pharmazeutische Zubereitungen enthaltend wenigstens einen NHE1-Inhibitor,
dadurch gekennzeichnet, dass der NHE1 bei Verabreichung der pharmazeutischen
Zubereitung nur partiell gehemmt wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
sind auch pharmazeutische Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie wenigstens N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon enthalten und
dass der NHE1 bei Verabreichung der pharmazeutischen Zubereitung
nur partiell gehemmt wird.
-
Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind
auch pharmazeutische Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, dass
sie wenigstens N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon enthalten und
dass in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung eine mittlere N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Plasmakonzentration
von 500 ng/ml, vorzugsweise von 400 ng/ml nicht überschritten wird.
-
Ein Gegenstand der Erfindung ist
außerdem ein
Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer pharmazeutischer Zubereitungen,
dadurch gekennzeichnet, dass man N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon mit wenigstens
einem festen, flüssigen
und/oder halbflüssigen
Träger-
oder Hilfsstoff in eine geeignete Dosierungsform bringt, so dass
in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung eine mittlere N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Plasmakonzentration
von 500 ng/ml, vorzugsweise von 400 ng/ml nicht überschritten wird.
-
Erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitungen
können
als Arzneimittel in der Human- oder Veterinärmedizin verwendet werden und
enthalten wenigstens einen NHE1-Inhibitor, besonders bevorzugt N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und/oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon, sowie gegebenenfalls
Träger-
und/oder Hilfsstoffe und gegebenenfalls weitere Wirkstoffe in einer
geeigneten Dosierungsform.
-
Mögliche
Trägerstoffe
sind organische oder anorganische Substanzen, die sich für enterale
(z.B. orale), partenterale oder topikale Verabreichung eignen und
nicht mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin und/oder
einem physiologisch unbedenklichen Salz davon reagieren. Beispiele hierfür sind Trägerstoffe
wie Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole,
Polyethylenglykole, Glycerintriacetat, Gelatine, Kohlenhydrate,
wie Lactose oder Stärke,
Magnesiumstearat, Talk, Lanolin oder Vaseline.
-
Mögliche
Darreichungsformen sind Tabletten, Dragees, Kapseln, Sirups, Säfte, Tropfen,
Suppositorien bei enteraler Verabreichung, ölige oder wässrigen Lösungen, sowie Suspensionen,
Emulsionen oder Implantate bei parenteraler Verabreichung und Salben,
Pasten, Lotionen, Cremes, Gele, Schäume, Aerosole, Lösungen (z.B.
Lösungen
in Alkoholen wie Ethanol oder Isopropanol, Acetonitril, DMF, Dimethylacetamid,
1,2-Propandiol oder deren Gemischen untereinander und/oder mit Wasser)
oder Puder bei topikaler Verabreichung. Die Verbindungen können außerdem lyophilisiert
und die erhaltenen Lyophilisate z.B. zur Herstellung eines Injektionspräparats verwendet
werden. Insbesondere für
die topische Anwendung kommen auch liposomale Zubereitungen in Betracht.
-
Die Zubereitungen können sterilisiert
sein und/oder Hilfsstoffe enthalten, wie Gleitmittel, Konservierungsstoffe,
Stabilisatoren und/oder Netzmittel, Emulgatoren, Puffersubstanzen,
Farb-, Geschmacks- und/oder Aromastoffe. Falls erwünscht, können erfindungsgemäße Zubereitungen
oder Medikamente einen oder mehrere weitere Wirkstoffe enthalten,
beispielsweise ein oder mehrere Vitamine.
-
Erfindungsgemäße NHE1-Inhibitoren umfassen
alle in den nachfolgenden Schutzrechten beschriebenen Verbindungen
mit NHE1-inhibitorischer Aktivität:
DE4212304 ,
DE4326005 ,
DE4337611 ,
DE5325822 ,
EP416499 ,
EP556672 ,
EP556673 ,
EP556674 ,
EP577024 ,
EP589336 ,
EP590455 ,
EP602522 ,
EP602523 ,
EP603650 ,
EP604852 ,
EP612723 ,
EP622356 ,
EP627413 ,
EP628543 EP638548 ,
EP639573 ,
EP640587 ,
EP640588 ,
EP640593 ,
EP659748 ,
EP666252 ,
EP667341 ,
EP694537 ,
EP699660 ,
EP699663 ,
EP699666 ,
EP704431 ,
EP708088 ,
EP723963 ,
EP725062 ,
EP743301 ,
EP758644 ,
EP760365 ,
EP873335 , WO94/26709.
-
Erfindungsgemäße Arzneimittel und pharmazeutische
Zubereitungen können
an Menschen und Tiere, insbesondere Säugetiere wie Affen, Hunde,
Katzen, Ratten oder Mäuse
verabreicht und bei der therapeutischen Behandlung des menschlichen oder
tierischen Körpers
sowie bei der Bekämpfung und
Prävention
von Krankheiten verwendet werden, die mit dem Na+/H+-Antiport im Zusammenhang stehen und durch
die Inhibierung desselben behandelt werden können, insbesondere bei Störungen des kardiovaskulären Systems.
-
Eine NHE1-Inhibition vermindert den
Remodellingprozeß nach
einem Infarkt bzw. macht diesen Remodellingprozeß sogar auch dann wieder rückgängig, auch
wenn mit der Verabreichung erst Wochen nach dem Infarkt begonnen
wird (s. Beispiel 9, Behandlungsbeginn 2 bis 4 Wochen nach Koronararterienligatur).
So eignen sich erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitungen und Arzneimittel insbesondere zur Behandlung und Prävention
von Hypertrophie und Herzinsuffizienz nach einem Myokardinfarkt.
-
Sie eignen sich jedoch auch insbesondere zur
Behandlung von Arrhythmien, insbesondere wenn diese durch Sauerstoffarmut
hervorgerufen werden, von Angina pectoris, Infarkten, Ischämien des
Nervensystems wie z.B. Schlaganfall oder Hirnödeme, von Schockzuständen und
zur Prophylaxe vorgenannter Erkrankungen. Ferner wirken die Substanzen
allen pathologischen hypoxischen und ischämischen Schädigungen entgegen, so daß die dadurch
primär
oder sekundär
verursachten Krankheiten behandelt werden können. Die Wirkstoffe sind ebenfalls
für präventive
Anwendungen gut geeignet.
-
Aus den protektiven Wirkungen erfindungsgemäßer Arzneimittel
und pharmazeutischer Zubereitungen bei pathologischen hypoxischen
oder ischämischen
Situationen resultieren weitere Anwendungsmöglichkeiten bei chirurgischen
Eingriffen zum Schutz zeitweilig minderversorgter Organe, bei Organtransplantationen
zum Schutz der entnommenen Organe, bei angioplastischen Gefäß- oder
Herzeingriffen, bei Ischämien
des Nervensystems, bei der Therapie von Schockzuständen und
zur präventiven Verhinderung
der essentiellen Hypertonie.
-
Erfindungsgemäße Arzneimittel und pharmazeutische
Zubereitungen können
ferner als Therapeutika und zur Prävention bei Erkrankungen eingesetzt
werden, bei denen Zellproliferationen eine Rolle spielen wie Arteriosklerose,
diabetische Spätkomplikationen,
Tumorerkrankungen, Fibrosen sowie Organhypertrophien und -hyperplasien,
insbesondere bei Erkrankungen der Prostata.
-
Darüber hinaus eignen sich erfindungsgemäße Arzneimittel
und pharmazeutische Zubereitungen zur diagnostischen Anwendung zur
Erkennung von Krankheiten, die von einer gesteigerten Aktivität des Na+/H+-Antiporters z.B.
in Erythrozyten, Thrombozyten oder Leukozyten begleitet werden.
-
Die Wirkungen der Verbindungen können mit Hilfe
an sich bekannter Methoden ermittelt werden, wie sie z.B. von N.
Escobales and J. Figueroa in J. Membrane Biol. 120, 41–49 (1991)
oder von L. Counillon, W. Scholz, H.J. Lang und J. Pouysségur in Mol.
Pharmacol. 44, 1041–1045
(1993) angegeben werden. Als Versuchstiere eignen sich z.B. Mäuse, Ratten,
Meerschweinchen, Hunde, Katzen, Affen oder Schweine. Die erfindungsgemäßen Arzneimittel und
pharmazeutischen Zubereitungen können
daher sowohl in der Humanmedizin als auch in der Veterinärmedizin
verwendet werden.
-
Erfindungsgemäße Arzneimittel und pharmazeutische
Zubereitungen werden so verabreicht, dass der NHE1 nur partiell
gehemmt wird. Bevorzugt werden pharmazeutische Zubereitungen enthaltend erfindungsgemäße NHE1-Inhibitoren so verabreicht, dass
in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung die mittlere Hemmung
des NHE1 unter 80% liegt, vorzugsweise zwischen 50 und 80%, besonders
bevorzugt zwischen 60 und 80%. Initial, d.h. in den ersten Stunden
nach Verabreichung kann die Hemmung des NHE1 auch mehr als 80% betragen,
die mittlere Hemmung des NHE1 in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung,
d.h. der Mittelwert gemessen über die
ersten 24 Stunden nach Verabreichung hinweg, liegt jedoch unter
80%, vorzugsweise zwischen 50 und 80%, besonders bevorzugt zwischen
60 und 80%.
-
Pharmazeutische Zubereitungen enthaltend N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin werden
bevorzugt so verabreicht, dass in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung
eine mittlere Plasmakonzentration von 500 ng/ml, vorzugsweise 400 ng/ml
nicht überschritten
wird. Initial, d.h. in den ersten Stunden nach Verabreichung kann
die N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Plasmakonzentration
auch über
500ng/ml liegen. Eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung
enthaltend N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
wird jedoch so verabreicht, dass in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung eine
mittlere N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Plasmakonzentration,
d.h. der Mittelwert gemessen über
die ersten 24 Stunden nach Verabreichung hinweg, von 500ng/ml, vorzugsweise 400ng/ml
nicht überschritten
wird.
-
Erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitungen
können
in einer oder mehreren Anwendungseinheiten pro Tag verabreicht werden.
Bevorzugt ist die Verabreichung mehrerer Anwendungseinheiten pro
Tag, besonders bevorzugt ist die gleichmäßige Verteilung der Verabreichung
der Anwendungseinheiten über
den Tag hinweg. Vorzugsweise erfolgt die Verabreichung von pharmazeutischen
Zubereitungen enthaltend N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
mehrmals täglich
in Dosierungen zwischen 0,1 und 400 mg, insbesondere 1 und 200 mg
N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin pro Anwendungseinheit.
-
Die individuelle Dosierung für eine Patienten hängt jedoch
von einer großen
Zahl individueller Faktoren ab, wie beispielsweise vom Alter, Körpergewicht,
allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, Ernährung, vom Verabreichungszeitpunkt
und -weg, von der Ausscheidungsrate, von der Kombination mit anderen
Arzneimitteln und von der Schwere und Dauer der jeweiligen Erkrankung.
-
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel und pharmazeutischen
Zubereitungen werden vorzugsweise in Verbindung mit einer Standardtherapie
zur Behandlung oder Prävention
einer von Herzinssuffizienz oder als Einzeltherapie verwendet.
-
Auch ohne weitere Ausführungsformen
wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die obige Beschreibung
im weitesten Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen
sind deshalb lediglich als beschreibende, keineswegs aber als in
irgendeiner Weise limitierende Offenbarung aufzufassen.
-
Die folgenden Beispiele sollen somit
die Erfindung erläutern,
ohne sie zu begrenzen. Sofern nichts anderes angegeben ist, bedeuten
Prozentangaben Gewichtsprozent. Alle Temperaturen sind in Grad Celsius
angegeben. "Übliche Aufarbeitung": Man gibt, falls
erforderlich, Wasser hinzu, stellt, falls erforderlich, je nach
Konstitution des Endprodukts auf pH-Werte zwischen 2 und 10 ein,
extrahiert mit Ethylacetat oder Dichlormethan, trennt ab, trocknet die
organische Phase über
Natriumsulfat, dampft ein und reinigt durch Chromatographie an Kieselgel und/oder
durch Kristallisation. Rf-Werte an Kieselgel.
-
Die nachfolgenden Beispiele betreffen
pharmazeutische Zubereitungen:
-
Beispiel 1: Injektionsgläser
-
Eine Lösung von 100 g N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
und 5 g Dinatrium-hydrogenphosphat wird in 3 l zweifach destilliertem
Wasser mit 2 n Salzsäure
auf pH 6,5 eingestellt, steril filtriert, in Injektionsgläser abgefüllt, unter
sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jedes
Injektionsglas enthält
5 mg N-(4,5-Methansulfonyl-2-rnethyl-benzoyl)-guanidin.
-
Beispiel 2: Suppositorien
-
Man schmilzt ein Gemisch von 20 g N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin mit 100
g Sojalecithin und 1400 g Kakaobutter, gießt in Formen und lässt erkalten.
Jedes Suppositorium enthält
20 mg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin.
-
Beispiel 3: Lösung
-
Man bereitet eine Lösung aus
1 g N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin, 9,38 g NaH2PO4 2 H2O, 28,48 g
NaHPO4·12
H2O und 0,1 g Benzalkoniumchlorid in 940
ml zweifach destilliertem Wasser. Man stellt auf pH 6,8 ein, füllt auf
1 l auf und sterilisiert durch Bestrahlung. Diese Lösung kann
in Form von Augentropfen verwendet werden.
-
Beispiel 4: Salbe
-
Man mischt 500 mg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
mit 99,5 g Vaseline unter aseptischen Bedingungen.
-
Beispiel 5: Tabletten
-
Ein Gemisch von 1 kg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin,
4 kg Lactose, 1,2 kg Kartoffelstärke,
0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird in üblicher Weise zu Tabletten
verpresst, derart, dass jede Tablette 10 mg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
enthält.
-
Beispiel 6: Dragees
-
Analog Beispiel E werden Tabletten
gepreßt, die
anschließend
in üblicher
Weise mit einem Überzug
aus Saccharose, Kartoffelstärke,
Talk, Tragant und Farbstoff überzogen
werden.
-
Beispiel 7: Kapseln
-
2 kg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
werden in üblicher
Weise in Hartgelatinekapseln gefüllt,
so dass jede Kapsel 20 mg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin enthält.
-
Beispiel 8: Ampullen
-
Eine Lösung von 1 kg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
in 60 l zweifach destilliertem Wasser wird steril filtriert, in
Ampullen abgefüllt,
unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen.
Jede Ampulle enthält
10 mg N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin.
-
Beispiel 9:
-
Material und Methoden:
-
Wirkstoff: N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
von Merck KGaA.
-
a) Expression von Na+/H+-Austauscher-Isoformen und
Bestimmung der Spezifität
von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin in Fibroblasten der
Maus
-
Das Untersuchungssystem ist eine
Fibroblastenzelllinie der Maus (LAP-1), die sich durch fehlende
NHE-Aktivität
auszeichnet und drei LAP-1-Zelllinien, die die drei verschiedenen
NHE-Isoformen NHE1, NHE2 oder NHE3 exprimieren. Diese können beispielsweise
von Prof. Jaques Pouysségur
(Nizza, Frankreich) erhalten werden. Sowohl die Expression der drei
verschiedenen Isoformen, als auch die Zellkultur werden nach bereits
für Fibroblasten
des chinesischen Hamsters (CCL-39 Zellinie) bekannten Verfahren
durchgeführt.4 Die cDNAs der NHE1-, NHE2- und NHE3-Isoformen
werden ebenfalls nach bekannten Verfahren hergestellt.5-7 Die
LAP-1-Zelllinien werden in "Dulbeccos
modified Eagles medium", dem
10% fötales
Kälberserum
zugesetzt wird, in feuchter Umgebung bei 10% CO2 und
90% Luft bei 37°C
gehalten. Dann wird unter Verwendung einer NH4Cl-Prepulstechnik
eine Säurebeladung
der Zellen durchgeführt.
Das Kulturmedium wird anschließend
beseitigt und die Zellen zweimal mit der NH4Cl-haltigem
Inkubationspuffer gewaschen: 40 mM NH4Cl,
70 mM Cholinchlorid, 5 mM KCl, 1 mM MgCl2,
2 mM CaCl2, 5 mM Glukose, 5 mM HEPES/Tris,
pH 7,0.
-
Danach werden die Zellen in diesem
Puffer 30 Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach dieser Inkubation wird der NH4Cl-Puffer
abgesaugt und durch einen NaCl-enthaltenden Puffer ersetzt: 120
mM NaCl, 5 mM KCl, 1 mM MgCl2, 2 mM CaCl2, 5 mM Glukose, 5 mM HEPES/Tris, pH 7,0.
Die Zellen werden rasch dreimal gewaschen und dann 60 Minuten in
diesem Puffer inkubiert. Nach der 60-minütigen Inkubation wird der NaCl-Puffer
beseitigt. Schließlich
werden die Zellen mit frischem Kulturmedium gefüttert. 24 Stunden danach werden
die lebenden gegen die toten Zellen ausgezählt. Nur die Zellen, die NHE-Aktivität zeigen, überleben
die Säurebeladung.
Dieser Selektionsassay wird wenigstens alle zwei Wochen durchgeführt oder
gegebenenfalls auch häufiger,
bis die Überlebensrate > 90% beträgt. Die
Zellen, die die drei verschiedenen NHE-Isoformen exprimieren, werden
in 24-Well-Platten ausgesät
und zur Konfluenz vermehrt. Das Kulturmedium wird beseitigt und die
Zellen 60 Minuten bei 37°C
in 50 mM NH4Cl, 15 mM 4-Morpholinpropansulfonsäure (MOPS),
70 mM Cholinchlorid, pH 7.0 inkubiert.
-
Anschließend werden die Zelle rasch
zweimal mit Waschpuffer (120 mM Cholinchlorid, 15 mM 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure PIPES/Tris,
pH7,4) gewaschen und dann in Aufnahmepuffer, enthaltend 9,3 kBq
trägerfreies 22Na/ml, 120 mM Cholinchlorid, 15 mM PIPES/Tris,
0,1mM Ouabain, 1 mM MgCl2, 2 mM CaCl2, pH7,4 in Gegenwart oder Abwesenheit ansteigender
Konzentrationen der Testsubstanzen inkubiert. Die Inkubationsdauer
beträgt
6 Minuten. Nach Beendigung der Inkubation werden die Überstände der
Zellmonolayer gleichzeitig aus 4 Wells abgesaugt und mit eiskalter
phosphatgepufferter Salzlösung
gewaschen. Die Zellen werden in insgesamt 0.9 ml 0,1 NaOH (3 × 0,3 ml)
solubilisiert. Die NaOH-Waschlösung
eines Wells wird in ein Scintillationsgefäß überführt zu dem 3 ml Scintillationscocktail
zugegeben wird. Die Radioaktivität wird
durch Flüssigscintillation
in einem β-Counter
bestimmt.
-
Die Na+/H+-abhängige 22Na-Aufnahme wird aus der Differenz der 22Na-Aufnahme
mit und ohne 1 mM Ethylisopropyl-Amiloride (EIPA) bestimmt. Für die 22Na-Aufnahme von NHE-Isoformen-exprimierende
Zellen kann gezeigt werden, dass sie in Gegenwart von EIPA denselben
Wert aufweist, wie bei Verwendung der höchsten Konzentration der Testverbindung.
Die Zahlenwerte, die in Gegenwart von Inhibitoren des Na+/H+-Antiports erhalten
werden, werden nachfolgend als Prozentanteil der Zahlenwerte angegeben,
die ohne diese Verbindung erhalten werden, wobei man zuvor von allen
Daten die Werte in Anwesenheit von EIPA subtrahiert. Die prozentuale 22Na-Aufnahme
wird in einem semilogarithmischen Plot gegen die Konzentration der
Verbindung aufgetragen. Durch nicht-lineare Regressionsanalyse,
bei der eine Kurvensteigung von –1 angenommen wird, wird den
Daten eine sigmoidale Kurve gemäß der Gleichung
f(x) = 100/(1 + IC50/x) angepasst.
-
b) Tiergruppen und chirurgische
Eingriffe
-
Die Experimente werden mit Sprague-Dawley-Ratten
eines Gewichts zwischen 275–300 Gramm
durchgeführt.
Die Tiere werden zufällig
den folgenden fünf Behandlungsgruppen
zugeteilt: Kontrolle, durch Koronararterienligatur hervorgerufener Myokardinfarkt
(MI), MI mit unmittelbar nach Koronarligatur beginnender Behandlung
mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin, MI mit 2 Wochen nach Ligatur
beginnender Behandlung mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin und
MI mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Behandlung
4 Wochen nach Ligatur. Die unterschiedlichen Parameter werden 3
Monate nach der Ligatur gemessen. Bei einer Dosierung von ca. 200
ppm N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin (Futterbeimischung)
wird eine Plasmakonzentration von ca. 500 ng/ml erreicht (führt zu einer
ca. 75%igen Hemmung des NHE1), nach 3 Monaten wird eine Plasmakonzentration
von 238 ng/ml (223–264
ng/ml) gemessen, was zu einer ca. 60%igen Hemmung des NHE1 führt (ausgehend
von eigenen Befunden: IC50 von 455 ng/ml).
-
Der chirurgische Eingriff wird nach
bekannten Verfahren durchgeführt.1,2 Die Ratten werden mit intraperitonealem
(i.p.) Na-Pentobarbital betäubt,
intubiert und künstlich
mit einem Nagetier-Respirator (Modell 683, Harvard Apparatus) ventiliert.
Dann wird der linke Thorax geöffnet
und das Herz vorsichtig exponiert. Während der Untersuchung wird
die Rektaltemperatur bei 37°C
gehalten. Zur Auslösung
eines Myokardinfarkts wird die linke Hauptkoronararterie etwa 3
mm von ihrem Ursprung entfernt mit einem fest gebundenen Seidenfaden
(5-0) ligiert. Bei der Kontrollgruppe wird die Ligatur in identischer
Weise angelegt, jedoch der Faden nicht zugezogen. Schließlich wird
der Brustkorb in seinen drei Lagen verschlossen (Rippen, Muskel,
Haut) und die Tiere können
sich erholen.
-
e) Bestimmung der Hämodynamik
-
Drei Monate nach dem chirurgischen
Eingriff werden unter Betäubung
mit Na-Pentobarbital (40–50 mg/kg,
i.p.) hämodynamische
in-vivo-Messwerte erhoben. Zur Messung der simultanen Veränderungen
des Drucks, wird ein an einen Verstärker (Grass 7P1G) angeschlossener
Katheder (3Fr. ATOM Medical Ltd., Japan) in die rechte Karotisarterie
eingeführt
und in den linken Ventrikel vorgeschoben. Zur Messung des systemischen
Blutdrucks wird ein weiterer Katheder (Clay Adams PE50) in die Femoralarterie
eingeführt.
Die Herzfrequenz erhält
man unter Verwendung eines Tachymeters (Grass 7P44B) aus den LV-Aufzeichnungen.
Das Herzminutenvolumen wird durch Thermodilutionstechnik bestimmt
(Baxter Modell VGS).
-
d) Messung der Infarktgröße
-
Die Infarktgröße wird durch Picrosirius-Rot-Färbung bestimmt.
Die Fotos werden entwickelt und Epikard- und Endokardumrisse und
Infraktregionen mit Hilfe eines Planimeters ausgemessen. Die Infarktgröße wird
aus dem Quotienten aus LV-Umriss und der Summe der Infarktregion
errechnet.
-
e) Untersuchung der Myozyteneigenschaften
-
Zur Bestimmung der Myozyteneigenschaften und
-funktionen werden die Zellen aus lebenden, nicht vom Infarkt betroffenen
Regionen des Myokards durch Standard-Kollagenasedispersion isoliert. Ein
Aliquot der Zellen wird 5 Minuten auf dem thermoregulierten (35°C) Objekttisch
eines Invertmikroskops (Zeiss Axiovert 65) gebracht und mit HEPES-Lösung, die
1 mM CaCl2 enthält, mit einer Rate von 1 ml/min
gespült.
Das Bild der Zellen wird auf einem Video-Bildschirm beobachtet und Zellälnge und -breite
mit einem Argus 10 Bildprozessor (Hamamatsu, Japan) gemessen.
-
Die Fläche der Zellen wird durch Multiplikation
von Länge
und Breite errechnet. Von jedem Herz werden 50 Zellen für die Messung
zufällig
ausgewählt
und der Mittelwert wird als individueller Wert eines Herzens herangezogen
(n = 1). Dann führt
man mit Hilfe bipolarer Platinelektroden eine Feldstimulierung (0,5
Hz, 20–25V,
Dauer 5 msec.) durch und zeichnet die Zellverkürzung mit einem S-VHS Videorekorder
(JVC, BR-S601 MU) auf einem für
medizinische Anwendungen geeigneten Videoband auf und analysiert
diese mit einem Argus 10 Bildprozessor. Die Zellverkürzung wird
als prozentuale Verkürzung der
Zelllänge
im Vergleich zur diastolischen Länge ausgedrückt. Bei
jedem Herz werden mindestens 10 Zellen zur Messung der Zellverkürzung verwendet, so
erhält
man für
jeden Wert einen Mittelwert.
-
f) Bestimmung der molekularen
und biochemischen Marker
-
Zur Bestimmung der NHE1- und ANP-Expression
wird eine semiquantitative, im Detail vorbeschriebene RT-PCR verwendet.3 Bei NHE1 wird eine PCR durchgeführt, während für ANP β-Actin oder GAPDH
als Referenzgen dient. Da in keinem der Gene Veränderungen auftraten, werden
nur die Ergebnisse von β-Actin
gezeigt. Plasmalevel von ANP und von prepro-ANP werden nach Extraktion
mit Hilfe kommerzieller Radioimmunassays (Phoenix Peptide, Mountain
View, CA) gemäß den Herstelleranweisungen
bestimmt.
-
g) Statistische Analyse
-
Die Daten werden mit ANOVA analysiert,
lediglich Sterblichkeitsdaten werden mit Chi square ausgewertet.
-
Ergebnisse:
-
h) Selektivität und Spezifität von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
-
Wie in 1 zusammengefasst,
betragen die IC50-Werte der Inhibition der
NHE1-, NHE2- bzw. NHE3-Isoformen 113 ± 6 nM, 5830 ± 514 nM
bzw. 1330 ± 70 μM. Weitere
Untersuchungen zeigen, dass bis zu 1,0 mM N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
keine Wirkung auf die NHE-4-Isoform ausüben (U.
Seidler, persönliche
Mitteilung). Die NHE5-Isoform wird durch N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
mit einer IC50 von 200 μM gehemmt (J. Orlowski, persönliche Mitteilung). Somit
ist N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
ein selektiver Inhibitor der NHE-1-Isoform und zeigt eine Selektivität von etwa
52 von Isoform 1 gegenüber
Isoform 2 und eine Selektivität
von annäherungsweise
1200 von Isoform 1 gegenüber Isoform
3.
-
i) Sterblichkeitsrate
-
Die Sterblichkeitsrate nach dem chirurgischen
Koronarverschluss beschränkt
sich im Allgemeinen auf akute Antworten innerhalb der ersten 48 Stunden
nach dem Eingriff. Nach den Kontrolleingriffen sterben keine Tiere,
während
der Mittelwert der Sterblichkeitsrate in den Gruppen, bei denen N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin nicht
appliziert oder vorenthalten wird, 31% beträgt (gepoolte Daten der drei
Gruppen). Wenn jedoch N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin unmittelbar
nach dem Koronarverschluss verabreicht wird, vermindert sich die
akute Sterblichkeit auf 4% (P < 0,01).
Die Überlebensrate
nach 48 Stunden ist in allen MI-Gruppen mit einer Todesrate von
weniger als 10% nach bis zu 3 Monaten identisch.
-
j) Körpergewichte
-
Am Ende der 3-monatigen Behandlungsperiode
treten keine Unterschiede beim Köpergewicht auf.
Das Körpergewicht
(Gramm) verhält
sich in den 5 Behandlungsgruppen wie nachfolgend beschrieben: 515 ± 7,8 (Kontrolle,
481 ± 26,5
(unbehandelte MI), 529 ± 9,3
(MI-unmittelbar N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin), 512 ± 8,1 (MI,
2 Wochen später
N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin),
518 ± 11,2
(MI, 4 Wochen später N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin).
-
k) Infarktgrößen
-
Die Infarktgröße bleibt von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
unbeeinflusst. Man erhält
in den 5 Gruppen nachfolgend die jeweilige Infarktgröße (%LV):
0 (Kontrolle), 34 ± 2
(unbehandelte M1), 31 ± 2
(MI, unmittelbar N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin),
33 ± 2
(MI, 2 Wochen später
N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin), 31 ± 2 (MI,
4 Wochen später N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin).
-
l) Anzeichen von Hypertrophie
-
Man bewertet den Grad der hypertrophen Antworten
im vom Infarkt betroffenen Myokard durch drei verschiedene Annäherungen:
1) Messung der Gewebegewichte, 2) der Zelldimensionen und 3) mit molekularen
Markern, insbesondere der ANP-Expression in ventrikulären Geweben.
Die Bewertung der Gewebegewichte von Tieren, die einem dreimonatigen
Koronarverschluss ausgesetzt waren, zeigt einen signifikanten Anstieg
sowohl in den Gesamt- als auch in den LV-Gewichten, während sich
keine signifikante Erhöhung
im RV-Gewicht zeigt.
Insgesamt mildert (wie beim Herzgesamtgewicht) oder vermindert (wie
beim LV-Gewicht) N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin den Anstieg
der Gewebegewichte, auch mit verzögerter Behandlung (2). Diese antihypertrophe
Wirkung von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin wird weiterhin bei
Bewertung der Dimensionen der überlebenden
LV-Myozyten evident, da hier der Anstieg der Zellfläche signifikant
vermindert ist (3). Die
RV-Zellfläche
erhöht
sich ebenfalls signifikant, jedoch nicht bei Behandlung mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin.
LV-Gewebe, jedoch nicht RV-Gewebe, zeigt eine mehr als verdoppelte ANP-mRNA-Expression,
was ebenfalls eine hypertrophe Antwort auf die Ligatur zeigt, ein
Effekt, der fast vollständig
durch Behandlung mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
aufgehoben wird, selbst wenn die Behandlung mit 4-wöchiger Verzögerung begonnen
wird (4). Die NHE-1-Expression
erhöht
sich ebenfalls signifikant im LV-Ventrikel, was wiederum auch durch
Behandlung mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl- benzoyl)-guanidin gehemmt wird (5). Die Plasmalevel von
ANP und pro-ANP
erhöhen
sich bei Kontrolltieren mit ligierter Koronararterie signifikant,
diese Antworten werden jedoch bei allen Behandlungsprotokollen durch N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin signifikant
gehemmt (6).
-
m) Hämodynamische Antworten
-
Die hämodynamischen Antworten werden
in separaten Tiergruppen ausgewertet, die nicht zur Hypertrophieanalyse
herangezogen werden. Eine dreimonatige Koronararterienligatur bewirkt
eine signifikante Verminderung des Herzminuten- und Schlagvolumens
(7) und einen mehr als
dreifachen Anstieg des LVEDP (8),
der durch N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin signifikant
vermindert wurde. Der mittlere arterielle Druck bei operierten Kontrollratten
beträgt
135 ± 2,9 mm
Hg und ist bei der unbehandelten MI-Gruppe auf 199 ± 4,4 mm
Hg (P < 0,05) reduziert.
Jedoch normalisiert sich der Druck bei Tieren, die unmittelbar,
2 bzw. 4 Wochen nach dem Infarkt mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin
behandelt werden auf 128 ± 5
mm Hg, 135 ± 2,9
mm Hg, 131 ± 3,0 mm
Hg bzw. 129 ± 3,2
mm Hg.
-
n) Funktion isolierter
Myozyten
-
Um tieferen Einblick in die Ursache
der verbesserten hämodynamischen
Parameter zu gewinnen, wird eine weitere Untersuchung angelegt,
in der die Funktion der überlebenden
LV-Myozyten ex vivo als prozentuale Verminderung der Zelllänge ausgehend
von der diastolischen Länge
bestimmt wird. Die Werte liegen bei der Kontrollgruppe bei 10,3 ± 0,4%, während sie
bei Zellen von unbehandelten Infarktherzen auf 6,7 ± 0,6%
(P < 0,05, n =
10) signifikant vermindert sind. Mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin bleibt jedoch
die Zellverkürzung
mit Werten von 9,7 ± 0,5%,
10,1 ± 0,7%
bzw. 10,2 ± 0,7%
in Herzzellen aus Infarkttieren, die unmittelbar, mit 2 Wochen bzw.
4 Wochen Verzögerung
mit N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin behandelt werden,
gegenüber
der Kontrollgruppe gänzlich
unverändert.
-
Figuren:
-
1:
Hemmung der 22Na-Aufnahme in NHE1, NHE2
und NHE3 exprimierenden Fibroblastenzellen der Maus durch N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin.
-
2:
Einfluss von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin auf
das Herzgewicht, LV-Gewicht und RV-Gewicht nach einer Koronarligatur.
Aufgetragen ist jeweils der Quotient aus Herzgewicht, LV-Gewicht
bzw. RV-Gewicht
und Körpergewicht
(in g/kg KG) bei den nachfolgenden Tiergruppen: (1) Kontrolle,
(2) MI (Myokardinfarkt nach Ligatur), (3) MI und
Behandlung unmittelbar nach Ligatur, (4) MI und Behandlung
2 Wochen nach Ligatur, (5) MI und Behandlung 4 Wochen nach
Ligatur. Gemessen 3 Monate nach Ligatur. Bei einer Dosierung von
ca. 200 ppm N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin (Futterbeimischung)
wird eine Plasmakonzentration von ca. 500 ng/ml erreicht (führt zu einer
ca. 75%igen Hemmung des NHE1), zum Messzeitpunkt nach 3 Monaten
wird eine Plasmakonzentration von 238 ng/ml (223–264 ng/ml) gemessen, was zu
einer ca. 60%igen Hemmung des NHE1 führt.
-
3:
Einfluss von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin auf
die Zellfläche
von LV- und RV-Myozyten (in μm2) nach einer Koronarligatur bei den nachfolgenden
Tiergruppen: (1) Kontrolle, (2) MI (Myokardinfarkt
nach Ligatur), (3) MI und Behandlung unmittelbar nach Ligatur,
(4) MI und Behandlung 2 Wochen nach Ligatur, (5)
MI und Behandlung 4 Wochen nach Ligatur. Gemessen 3 Monate nach
Ligatur. Die N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Behandlung
führt zu
einer ca. 60%igen Hemmung des NHE1 (siehe 2).
-
4:
Einfluss von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin auf
die ANP-mRNA-Expression nach einer Koronarligatur bei den nachfolgenden
Tiergruppen: (1) Kontrolle, (2) MI (Myokardinfarkt
nach Ligatur), (3) MI und Behandlung unmittelbar nach Ligatur,
(4) MI und Behandlung 2 Wochen nach Ligatur, (5)
MI und Behandlung 4 Wochen nach Ligatur. Aufgetragen der Quotient
aus ANP-mRNA- und β-Actin-Expression.
Gemessen 3 Monate nach Ligatur. Die N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Behandlung
führt zu einer
ca. 60%igen Hemmung des NHE1 (siehe 2).
-
5:
Einfluss von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin auf
die NHE1-Expression im LV- bzw. RV-Ventrikel nach einer Koronarligatur
bei den nachfolgenden Tiergruppen: (1) Kontrolle, (2)
MI (Myokardinfarkt nach Ligatur), (3) MI und Behandlung
unmittelbar nach Ligatur, (4) MI und Behandlung 2 Wochen
nach Ligatur, (5) MI und Behandlung 4 Wochen nach Ligatur.
Gemessen 3 Monate nach Ligatur. Die N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Behandlung
führt zu
einer ca. 60%igen Hemmung des NHE1 (siehe 2).
-
6:
Einfluss von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin auf
die Plasmalevel von ANP (weiße
Säule)
und pro-ANP (schwarze Säule)
(in pg/ml) nach einer Koronarligatur bei den nachfolgenden Tiergruppen:
(1) Kontrolle, (2) MI (Myokardinfarkt nach Ligatur),
(3) MI und Behandlung unmittelbar nach Ligatur, (4)
MI und Behandlung 2 Wochen nach Ligatur, (5) MI und Behandlung
4 Wochen nach Ligatur. Gemessen 3 Monate nach Ligatur. Die N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Behandlung
führt zu
einer ca. 60%igen Hemmung des NHE1 (siehe 2).
-
7:
Einfluss von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin auf
die auf Herzminuten- und Schlagvolumen (in ml/min/kg KG) nach einer Koronarligatur
bei den nachfolgenden Tiergruppen: (1) Kontrolle, (2)
MI (Myokardinfarkt nach Ligatur), (3) MI und Behandlung
unmittelbar nach Ligatur, (4) MI und Behandlung 2 Wochen
nach Ligatur, (5) MI und Behandlung 4 Wochen nach Ligatur.
Gemessen 3 Monate nach Ligatur. Die N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Behandlung
führt zu einer
ca. 60%igen Hemmung des NHE1 (siehe 2).
-
8:
Einfluss von N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin auf
die auf den LVEDP (in mmHg) nach einer Koronarligatur bei den nachfolgenden
Tiergruppen: (1) Kontrolle, (2) MI (Myokardinfarkt
nach Ligatur), (3) MI und Behandlung unmittelbar nach Ligatur,
(4) MI und Behandlung 2 Wochen nach Ligatur, (5)
MI und Behandlung 4 Wochen nach Ligatur. Gemessen 3 Monate nach
Ligatur. Die N-(4,5-Methansulfonyl-2-methyl-benzoyl)-guanidin-Behandlung führt zu einer
ca. 60%igen Hemmung des NHE1 (siehe 2).
-
Literatur:
-
- 1. Yoshida, H.; Karmazyn, M.; Na+/H+ exchange inhibition attenuates hypertrophy
and heart failure in 1-wk postinfarction rat myocardium. Am J Physiol. 2000;
278:H300–H304.
- 2. Kusumoto, K.; Haist, J. V.; Karmazyn, M.; Na+/H+ exchange inhibition reduces hypertrophy
and heart failure after myocardial infarction in rats. Am J Physiol.
2001; 280: H738–H745.
- 3. Chen, L.; Gan, X. T.; Haist, J. V.; Feng, Q.; Lu, X.; Chakrabarti,
S.; Karmazyn, M.; Attenuation of compensatory right ventricular
hypertrophy and heart failure following monocrotaline induced pulmonary
vascular injury by the Na+-H+ exchange
inhibitor cariporide. J Pharmacol Exp Ther. 2001; 298: 469–476.
- 4. Counillon, L.; Scholz, W.; Lang, H. J.; Pouysségur, J.;
Pharmacological characterisation of stably transfected Na+/H+ antiporter isoforms
using amiloride analoges and an new inhibitor exhibiting antiischchemic
properties. Mol Pharmacol. 1993; 44: 1041–1045.
- 5. Sandet, C.; Franchi, A.; Pouysségur, J.; Molecular cloning,
primary structure and expression of the human growth factor-activatable
Na+/H+ antiporter.
Cell. 1989; 56: 271–280.
- 6. Tse, M.; Levine, S. A.; Yun, C. H. C.; Montrose, M. H.; Little,
P. J.; Pouysségur,
J.; Donowitz, M.; Cloning and expression of a rabbit cDNA encoding
a serum-activated ethylisopropylamiloride resistant epithialial
Na+/H+ exchanger
isoform (NHE-2). J Biol Chem. 1993; 268: 11917–11924.
- 7. Orlowski, J.; Kandasamy, R. A.; Shull, G. E.; Molecular cloning
of a putative member of a Na+/H+ exchanger
gene family. J Biol Chem. 1992; 267: 9331-9339.
- 8. Franchi, A.; Perucca-Lostanlen, D.; Pouysségur, J.;
Funcional expression of a human Na+/H+ antiporter gene transfected into antiporter-deficient
mouse L cells. Proc Natl Acad Sci. 1986; 83: 9338–9392.