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Die
Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug
bestehend aus einem Sicherheitsgurt, dessen eines Ende mittels eines
Endbeschlagstraffers an der Fahrzeugkarosserie befestigbar ist,
wobei der Endbeschlagstraffer aus einem das Ende des Sicherheitsgurtes
aufnehmenden Gurtaufroller und einer daran angeschlossenen Straffvorrichtung
für die
Gurtwelle des Gurtaufrollers besteht, mit einer als Hohlwelle ausgebildeten
Gurtwelle und einem im Gefahrenfall ausgelösten Sperrglied zur Blockierung
der Gurtwelle.
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Soweit
es gemäß der
DE 195 45 898 C2 bekannt
ist, einen Endbeschlag zur Befestigung des Endes eines Sicherheitsgurtes
an einem fahrzeugfesten Teil als Gurtaufroller mit einer daran angeschlossenen
Straffvorrichtung auszubilden, sind derartige Gurtaufroller-Straffer-Kombinationen als
gurtbandsensitiv und/oder fahrzeugsensitiv gesteuerte selbstsperrende
Gurtaufroller bekannt, die aufgrund ihrer sensitiven Steuerung dazu
geeignet sind, den Bewegungen des angeschnallten Fahrzeuginsassen
folgend entweder Gurtband entgegen der Wirkung einer zugeordneten
Aufwickelfeder auszulassen oder aber das Gurtband entsprechend einzuziehen,
wobei bei Überschreiten
entsprechender Sensierungsschwellen ein Blockiersystem des Gurtaufrollers
ausgelöst
wird und auch eine anschließende
Deblockierung vorgesehen ist. Eine derartige, auch als Endbeschlagstraffer
einsetzbare Gurtaufroller-Straffer-Kombination
mit den gattungsgemäßen Merkmalen
ist aus der
DE 43 31
027 A1 bekannt, wobei die zugehörige Gurtwelle zur Aufnahme
eines sich durch sie erstreckenden Torsionsstabes als Kraftbegrenzungselement
hohl ausgebildet ist. Auch der in der
DE 195 45 898 C2 beschriebene
Endbeschlagstraffer ist mit einer Kraftbegrenzungseinrichtung in
Form eines Torsionsstabes ausgerüstet.
Hierbei ist die Gurtwelle im Anschluss an die Straffbewegung unter
Beaufschlagung eines in ihr integrierten Torsionsstabes in Gurtauszugsrichtung
drehbar und gibt somit im Sinne einer Kraftbegrenzung ein gewisses
Maß an Gurtband
wieder frei. Es ist jedoch nach wie vor wünschenswert, insbesondere bei
weiteren in das Rückhaltesystem
integrierten oder damit zusammenwirkenden Sicherheitskomponenten
im Anschluß an
die Straffbewegung die Kraftanbindung für den angeschnallten Insassen
möglichst
schnell und ohne eine im Anschluß an den Straffvorgang anschließend entstehende
gurtlose sicherzustellen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rückhaltesystem
mit den gattungsgemäßen Merkmalen
und somit einen Endbeschlagstraffer für eine schnelle Blockierung
der Gurtwelle ohne weiteren Gurtauslass im Anschluss an die Gurtstraffung bei
einer gleichzeitig einfachen konstruktiven Ausgestaltung einzurichten.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Anspruch 1; vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass sich der Wellenmantel
der eigentlichen Gurtwelle durch die Gehäuseschenkel des Gurtaufrollergehäuses hindurcherstreckt
und an dem Wellenmantel der Gurtwelle wenigstens eine Blockierkontur
zum Eingriff wenigstens einer an dem Gehäuse des Gurtaufrollers gelagerten
Sperrklinke ausgebildet ist, wobei die Sperrklinke von einer Druckfeder in
Richtung des Wellenmantels vorgespannt ist und mit wenigstens einem
Zahn in Eingriff mit der Blockierkontur steht, und dass die Sperrklinke
so ausgebildet ist, dass sie bei Drehung der Gurtwelle in Straffrichtung über die
Blockierkontur der Gurtwelle hinwegratscht und bei einer nach Abschluß der Straffbewegung
erfolgenden Drehung der Gurtwelle in Gurtauszugsrichtung die sofortige
Blockierung der Gurtwelle bewirkt. Mit der Erfindung ist der Vorteil
verbunden, dass aufgrund des ständigen
Eingriffs der federbelasteten Sperrklinke in die Blockierkontur
der Hohlwelle mit einem Überratschen
der Sperrklinke bei Drehung der Gurtwelle in Straffrichtung die
Sperrklinke bei einer anschließenden
Drehung der Gurtwelle in Gurtauszugsrichtung eine sofortige Blockierung der
Gurtwelle bewirkt. Da die Blockierkontur erstmalig unmittelbar an
dem Wellenmantel der als Hohlwelle ausgebildeten Gurtwelle ausgebildet
ist, so dass die Blockierung der Gurtwelle unmittelbar in den Wellenkörper hinein
erfolgt, ergibt sich ein einfacher konstruktiver Aufbau der Sperrvorrichtung
für die
Gurtwelle.
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Die
Ausbildung einer als Verzahnung gestalteten Blockierkontur unmittelbar
an einem Wellenkörper
ist aus der
DE 201
13 834 U1 bekannt, allerdings für die Sperranordnung eines
selbstsperrenden Gurtaufrollers; aus dieser gleichen Druckschrift
ist auch die Anordnung einer am Gehäuse des Gurtaufrollers gelagerten
und in Eingriff mit der Verzahnung verschwenkbaren, sensorgesteuerten
Sperrklinke bekannt.
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Eine
als Hohlwelle ausgebildete Gurtwelle eines Gurtaufrollers ist aus
der
DE 298 10 223
U1 bekannt, an deren seitlichen Enden jeweils ein Bund
mit einer daran ausgebildeten Verzahnung als Blockierkontur in einer
einstückigen
Ausbildung angeordnet ist.
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Nach
Ausführungsbeispielen
der Erfindungen kann die Blockierkontur aus einer in den Wellenmantel
der Hohlwelle eingebrachten Ausnehmung oder aus einer in den Wellenmantel
eingeprägten Blockiersicke
bestehen; es ist auch vorgesehen, dass die Blockierkontur aus einer
an dem Wellenmantel der Hohlwelle ausgebildeten Verzahnung besteht.
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Mit
Blick auf die gewünschte
rasche Blockierung ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen,
dass in einer regelmäßigen Anordnung über den
Umfang des Wellenmantels verteilt eine Mehrzahl von Blockierkonturen
angeordnet ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei
im Umfangsabstand zueinander angeordnete Sperrklinken vorgesehen
sind, deren Winkelabstand ungleich dem Winkelabstand der Blockierkonturen
ist. Der mit dem Winkelabstand der Blockierkonturen ungleiche Winkelabstand
der Sperrklinken sorgt dafür,
dass eine Verkürzung
des Drehwinkels der Gurtwelle gegenüber der Lage der Sperrklinken
eingerichtet ist, so dass eine entsprechend rasche Blockierung gegeben
ist. Dabei ist die Erfindung nicht nur auf die Anordnung von zwei
Sperrklinken beschränkt,
sondern kann auch eine Mehrzahl von Sperrklinken zum Gegenstand
haben, wodurch ein weiterer Spielraum im Hinblick auf die Verkürzung der
Ansprechschwelle der Blockierung verbunden ist.
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Hierbei
ist nach einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung vorgesehen, dass die Bestandteile der Gurtblockierung,
nämlich
die Blockierkonturen und die Sperrklinken, jeweils auf einer Seite
des Gurtaufrollers ausgebildet sind.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die Blockierkonturen an beiden Enden
der Gurtwelle ausgebildet und die Sperrklinken an beiden Gehäuseseiten
des Gehäuses
angeordnet sind. Im Hinblick auf die Verkürzung des Blockierweges kann
dabei vorgesehen sein, dass entweder die auf den unterschiedlichen
Gehäuseseiten
angeordneten Sperrklinken mit einem Winkelversatz gegeneinander
angeordnet sind oder dass die an beiden Enden der Hohlwelle ausgebildeten
Blockierkonturen mit einem Winkelversatz gegeneinander angeordnet
sind.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sperrklinken einschließlich der
sie beaufschlagenden Druckfedern in in den Seitenschenkeln des U-förmigen Gehäuses des
Gurtaufrollers ausgebildeten Ausnehmungen ausgebildet sind.
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Zur
besseren Lagerung der Gurtwelle in dem Gehäuse des Gurtaufrollers wie
auch zur Führung der
Sperrklinken während
deren radialer Ausschwenkbewegung bis zum Eingriff in den Wellenmantel
der Gurtwelle ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
vorgesehen, dass in den Lageröffnungen
auf der Gurtwelle sitzende, die Seitenschenkel des Gehäuses einschließlich der
darin angeordneten Sperrklinken wenigstens teilweise umfassende
Sicherungsscheiben angeordnet sind.
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Hinsichtlich
einer möglichst
einfachen konstruktiven Ausbildung der als Hohlwelle ausgebildeten
Gurtwelle kann vorgesehen sein, dass die Hohlwelle aus einem als
ebener Zuschnitt ausgebildeten und in einer Rolle geformten Wellenmantel
gebildet ist, wobei der Wellenmantel aus einem dünnen Stahlblech bestehen kann.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es
zeigen:
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1 einen
Endbeschlagstraffer in einer Ansicht auf seine Blockierseite,
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2 den
Gegenstand der 1 in einer Ansicht auf dessen
Strafferseite,
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3 den
Gegenstand der 1 bzw. 2 in einer
geschnittenen Frontansicht,
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4 einen
Gurtaufroller mit darin gelagerter Gurtwelle in einer herausgezogenen
Einzeldarstellung,
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5 den
einen Seitenschenkel des Gurtaufrollergehäuses mit Blockiereinrichtung
in einer Einzeldarstellung,
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6 den
anderen Seitenschenkel des Gurtaufrollergehäuses mit Blockiervorrichtung
in einer Einzeldarstellung.
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Der
in den 1 und 2 dargestellte Endbeschlagstraffer 10 besteht
aus einem U-förmigen
Gurtaufrollergehäuse 11,
in dessen Seitenschenkeln 12 eine Gurtwelle 13 gelagert
ist, auf der ein Gurtband 14 aufgewickelt ist. An einen
Seitenschenkel 12 ist eine Straffvorrichtung 15 angeschlossen,
bestehend aus einem Strafferrohr, an weiches eine Treibladung 16 angeschlossen
ist. Die Verbindung zwischen der Straffvorrichtung 15 und
der Gurtwelle 13 geschieht über ein Strafferseil 17,
welches auf einem Wellenfortsatz 18 der Gurtwelle 13 aufgewickelt
und mit seinem Ende in einer Seileinhängung 19 der Gurtwelle 13 befestigt
ist (2).
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Wie 4 im
einzelnen zu entnehmen ist, ist die Gurtwelle 13 als Hohlwelle
ausgebildet, bestehend aus einem zunächst als ebener Zuschnitt ausgebildeten
und in eine Rolle geformten Wellenmantel 20, wobei der
Wellenmantel 20 vorzugsweise aus einem dünnen Stahlblech
besteht und die Enden des ebenen Zuschnitts zur Bildung der Rolle über eine Verklinkung 21 miteinander
verbunden sind.
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Bei
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind in beiden
Seitenschenkeln 12 des Gurtaufrollergehäuses 11 Ausnehmungen 24 ausgebildet,
in denen jeweils eine Sperrklinke 22 einschließlich einer
die Sperrklinke 22 in Richtung des Wellenmantels 20 vorspannenden
Druckfeder 23 angeordnet und gelagert ist, wobei die jeweilige
Sperrklinke 22 mit einer Lagerverdickung 25 in
einem entsprechend zugeordneten Bereich der Ausnehmung 24 schwenkbar
gelagert ist. Die Sperrklinken 22 verfügen an ihrem vorderen Ende über wenigstens
einen Zahn 26, der zum Eingriff in eine in den Wellenmantel 20 als Blockierkontur
eingebrachte Ausnehmung 27 eingerichtet ist. Dabei ist
der betreffende Zahn 26 der zugehörigen Sperrklinke 22 derart
orientiert, dass der Zahn 26 bei Drehung der Gurtwelle 13 in
Straffrichtung über
die Ausnehmung 27 des Wellenmantels 20 hinwegratscht,
während
es bei Drehung der Gurtwelle in der Gegenrichtung, also in Gurtauszugsrichtung,
aufgrund der Federbelastung der Sperrklinke 22 zu einem
unmittelbaren Eingriff des Zahns 26 in die Ausnehmung 27 des
Wellenmantels 20 und damit zur Blockierung der Gurtwelle 13 gegen eine
Drehung in Gurtauszugsrichtung kommt.
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Wie
sich weiterhin aus 3 entnehmen lässt, ist
die Gurtwelle 13 in in den Seitenschenkeln 12 des
Gurtaufrollergehäuses 11 ausgebildeten
Lageröffnungen 28 gelagert,
wobei an den Lageröffnungen
auf der Gurtwelle 13 bzw. dem Wellenmantel 20 sitzende,
die Seitenschenkel 12 des Gurtaufrollergehäuses 11 einschließlich der
darin angeordneten Sperrklinken 22 wenigstens teilweise
einfassende Sicherungsscheiben 29 angeordnet sind, die
insbesondere für
eine axiale Führung
der Sperrklinken 22 bei deren Ratschenbewegung während des
Straffvorganges sorgen.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
entsprechende Ausnehmungen 27 als Blockierkonturen an den
beiden Enden des Wellenmantels 20 ausgebildet, und entsprechend
sind in beiden Seitenschenkeln 12 des Gurtaufrollergehäuses 11 mit den
Ausnehmungen 27 zusammenwirkende Sperrklinken 22 gelagert.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind in einer regelmäßigen Verteilung über den
Umfang des Wellenmantels 20 wie auch in einer symmetrischen
Anordnung bezüglich
der beiden Wellenenden jeweils vier Ausnehmungen 27a–d als Blockierkonturen
in den Wellenmantel 20 eingebracht, wobei sich jede Ausnehmung 27a–d über einen
Winkel von 45° erstreckt,
wie mit Pfeil 30 angedeutet. In der Darstellung des einen
Seitenschenkels 12 gemäß 5 werden
die beiden in diesem Seitenschenkel angeordneten Sperrklinken 22a und
b durch die zwischen den Ausnehmungen 27a–d liegenden
Abschnitte des Wellenmantels 20 außer Eingriff mit den Ausnehmungen 27 gehalten,
wobei mit 31 derjenige Winkel von ungefähr 22,5° bezeichnet ist, nach dessen Überstreichen
bei Drehung der Gurtwelle die in der 5 obere
Sperrklinke 22a in Eingriff mit der zugeordneten Ausnehmung 27a kommt, indem
die zugehörige
Druckfeder 23 die Sperrklinke 22a mit Zahn 26 in
die Ausnehmung 27a drückt.
In dieser Lage ist die zweite, untere Sperrklinke 22b immer
noch außer
Eingriff mit der nächstfolgenden
Ausnehmung 27b gehalten. Bei dieser Anordnung greift der
Zahn 26 der Klinke 22b nach Überstreichen des mit 32 bezeichneten
Winkels in die Ausnehmung 27b ein.
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Die
dazu korrespondierende Anordnung der Sperrklinken 22 in
dem anderen, gegenüberliegenden
Seitenschenkel 12 des Gurtaufrollergehäuses 11 gemäß 6 zeigt,
dass die in dem anderen Seitenschenkel 12 befindlichen
Sperrklinken 22c und d gegenüber der vorbeschriebenen Anordnung
der Sperrklinken gemäß 5 mit
einem Winkelversatz dazu ausgeführt
ist, der dazu führt,
dass sich eine andere Eingriffsorientierung bei der mit 5 übereinstimmenden
Stellung des Wellenmantels 20 ergibt. Betrachtet man hierbei
wiederum die gemäß 6 obere
Sperrklinke 22c, so ist mit Pfeil 33 ein Winkel
von ungefähr
67,5° angedeutet,
nach dessen Durchschreiten eine Blockierung durch die Sperrklinke 22c mit
Eingriff in die Ausnehmung 27c eintritt.
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Dem
gegenüber
ist die untere Sperrklinke 22d so orientiert, dass ihr
Zahn 26 gerade eben durch die Kante der Ausnehmung 27d noch
festgehalten wird, so dass man bei einer ganz leichten, praktisch
0° (bei 34)
entsprechenden Weiterdrehung der Gurtwelle 13 von einem
Eingriff der Sperrklinke 22d in die Ausnehmung 27d ausgehen
muss, so dass hier der Winkel 34 bis zum Blockierzeitpunkt
mit 0° anzunehmen
ist.
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Durch
den Vergleich der 5 und 6 wird deutlich,
dass der Blockierweg bis zum Eingriff der jeweils nächsten Sperrklinke
maximal 22,5° beträgt, und
zwar in jeder sich bei Abschluss der Straffbewegung einstellenden
Lage der Gurtwelle.