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Die Erfindung betrifft ein Mehrwegeventil,
mit einem Ventilgehäuse,
in dem sich ein zwischen mehreren Schaltstellungen umschaltbarer
Ventilschieber befindet, der von mehreren axial beabstandeten Dichtungen
umschlossen ist, und mit Erfassungs mitteln zur Erfassung wenigstens
einer Schaltstellung des Ventilschiebers.
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Bei einem aus der
EP 1184611 A2 bekannten
Mehrwegeventil dieser Art ist ein mit mehreren axial beabstandeten
Dichtungen bestückter
Ventilschieber in einem Ventilgehäuse untergebracht und kann
mittels einer aus zwei Vorsteuerventilen bestehenden Antriebseinrichtung
in unterschiedlichen Schaltstellungen positioniert werden. Um wenigstens eine
der Schaltstellungen erfassen zu können, ist ein mit dem Ventilschieber
bewegungsgekoppelter Magnet vorgesehen, der berührungslos mit einem gehäusefesten
Sensor zusammenarbeitet. Bei der zu detektierenden Schaltstellung
wird der Sensor vom Magnet betätigt
und gibt ein Signal ab, das einer externen elektronischen Auswerteeinrichtung
zugeführt wird.
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Da die bei dem bekannten Mehrwegeventil vorgesehenen
Maßnahmen
zur Schaltstellungserfassung relativ aufwendig sind und nicht unerhebliche konstruktive
Eingriffe in den Aufbau des Ventils erforderlich machen, hat sich
die vorliegende Erfindung zur Aufgabe gestellt, ein Mehrwegeventil
mit einfacheren und kostengünstigeren
Erfassungsmitteln zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Dichtungen gehäusefest angeordnet
sind, wobei wenigstens eine der Dichtungen zu den Erfassungsmitteln
gehört
und zur Mitwirkung an der Schaltstellungsabfrage mit einer Auswerteeinrichtung
verbunden oder verbindbar ist.
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Auf diese Weise kann mindestens eine Schaltstellung
des Ventilschiebers unter Verwendung wenigstens einer der Dichtungen
ermittelt werden, die gehäusefest
fixiert sind und den Ventilschieber umschließen, wobei sie je nach Schaltstellung
in oder außer
Dichtkontakt mit dem Ventilschieber stehen. Da für die Abdichtung zwischen dem
Ventilschieber und dem Ventilgehäuse
sowieso entsprechende Dichtungen erforderlich sind, lässt sich
der für
die Schaltstellungserfassung erforderliche konstruktive Aufwand
sehr gering halten, was sich positiv auf die Herstellungskosten
des Mehrwegeventils auswirkt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Prinzipiell sind verschiedene Möglichkeiten denkbar,
um auf Basis mindestens einer der Dichtungen eine Schaltstellungserfassung
zu realisieren. Möglich
ist beispielsweise eine induktive Abfrage mittels eines in die Dichtung
integrierten Transponders. Auch denkbar wäre beispielsweise die Integration
eines optisch aktiven Elementes, beispielsweise eines Lichtleiters,
der durch das Einlaufen des Ventilschiebers in die Dichtung durch
die sich aufbauenden Radialspannungen optisch bedämpft wird.
Als besonders einfach und vorteilhaft wird jedoch eine Bauform angesehen,
bei der die wenigstens eine Dichtung und der Ventilschieber elektrisch
leitfähig
ausgebildet sind und gemeinsam in einem Stromkreis liegen, der entsprechend
der momentanen Schaltstellung des Ventilschiebers durch vorhandenen
oder nicht vorhandenen Kontakt mit der leitfähigen Dichtung geschlossen
oder offen ist. Hier kann dann durch die zugeordnete Auswerteeinrichtung
insbesondere der sich beim Öffnen
oder Schließen ändernde
Widerstand des Stromkreises erfasst werden, was einen Rückschluss
auf die momentane Schaltstellung zulässt.
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Der Ventilschieber kann komplett
aus elektrisch leitfähigem
Material bestehen, beispielsweise aus Aluminiummaterial, oder kann
lediglich über
eine elektrisch leitende Beschichtung verfügen.
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Neben der Auswertung der Schaltstellung könnten auch
die Einflüsse
anderer Parameter als Summenabfrage mit überwacht werden, beispielsweise
der Dichtungsverschleiß und/oder
der Verschmutzungsgrad.
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Es besteht die Möglichkeit, in dem zur Erfassung
der Schaltstellung herangezogenen Stromkreis lediglich eine leitfähige Dichtung
anzuordnen, wobei dann ein weiterer elektrischer Abgriff des Ventilschiebers über mindestens
eine andere mit dem Ventilschieber kontaktierte Ventilkomponente
erfolgt. Stützt
sich beispielsweise eine Federeinrichtung zwischen dem Ventilschieber
und dem Ventilgehäuse ab,
kann die Federeinrichtung und vorzugsweise auch das Ventilgehäuse in den
Stromkreis integriert sein.
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Als zweckmäßiger wird derzeit allerdings eine
Variante angesehen, bei der in den zur Erfassung herangezogenen
Stromkreis wenigstens zwei elektrisch leitfähige Dichtungen eingeschaltet
sind. Es können
dann diese beiden leitfähigen
Dichtungen mit der Auswerteeinrichtung verbunden werden, wobei unterschiedliche
Schaltstellungen detektiert werden, wenn entweder beide Dichtungen
gleichzeitig in Kontakt mit dem elektrisch leitfähigen Ventilschieber stehen
oder wenn wenigstens eine dieser leitfähigen Dichtungen momentan keinen
Kontakt zum Ventilschieber hat. Es sind hier Bauformen möglich, bei
denen wenigstens eine leitfähige
Dichtung in ständigem Berührkontakt
mit dem Ventilschieber steht und somit der detektierte Schaltzustand
davon abhängt,
ob die andere Dichtung momentan ebenfalls den Ventilschieber kontaktiert
oder den Ventilschieber nicht berührt.
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Insbesondere wenn, in dem Stromkreis
wenigstens zwei und vorzugsweise genau zwei elektrisch leitfähige Dichtungen
angeordnet sind, können mehrere
derartige Stromkreise in ein und demselben Mehrwegeventil vorgesehen
werden, um unabhängig voneinander
mehrere unterschiedliche Schaltstellungen des Ventilschiebers erfassen
zu können.
Dadurch kann insbesondere auch eine definitive Schaltstellungserfassung
bei solchen Mehrwegeventilen realisiert werden, deren Ventilschieber
mehr als zwei Schaltstellungen einnehmen kann, wie dies beispielsweise
bei einem 5/3-Wegeventil der Fall ist.
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Die elektrisch leitfähige Dichtung
verfügt zweckmäßigerweise über einen
Dichtkörper,
dessen Dichtmaterial zumindest in dem zum Berühren des Ventilschiebers vorgesehenen
Dichtabschnitt aus einem elektrisch leitfähigen Dichtmaterial besteht. Hierbei
kann es sich beispielsweise um ein mit elektrisch leitfähigen Bestandteilen
vermischtes Elastomer-Material handeln, wie es exemplarisch in der
DE 19733627 C1 beschrieben
wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
der beiliegenden Zeichnung näher
erläutert.
In dieser zeigen:
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1 eine
bevorzugte erste Bauform des erfindungsgemäßen Mehrwegeventils im Längsschnitt in
einer Ausgestaltung als 5/2-Wegeventil, wobei oberhalb und unterhalb
der Mittelachse die beiden möglichen
Schaltstellungen gezeigt sind,
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2 eine
weitere Bauform des Mehrwegeventils in einer der 1 entsprechenden Längsschnittdarstellung, allerdings
in einer Bauform als 5/3-Wegeventil, wobei oberhalb und unterhalb
der Mittelachse zwei der möglichen
drei Schaltstellungen gezeigt sind,
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3 eine
Einzeldarstellung der bei den Bauformen der 1 und 2 eingesetzten
elektrisch leitfähigen
Dichtungen in einer axialen Ansicht gemäß Pfeil III aus 1, wobei in der linken Bildhälfte der
Dichtkörper
entfernt ist,
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4 eine
weitere Ausführungsform
einer möglichen
elektrisch leitfähigen
Dichtung im Schnitt vergleichbar den 1 und 2 und
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5 die
Dichtung aus 4 in einer
axialen Ansicht mit Blickrichtung gemäß Pfeil V, wobei wiederum in
der linken Bildhälfte
der Dichtkörper nicht
abgebildet ist.
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Die 1 und 2 zeigen zwei verschiedene Bauformen
von Mehrwegeventilen 1, bei denen die Erfindung realisiert
ist. Die 1 zeigt eine
Ausgestaltung als 5/2-Wegeventil, die 2 eine
Ausgestaltung als 5/3-Wegeventil.
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Das Mehrwegeventil 1 enthält jeweils
ein Ventilgehäuse 2,
in dem eine längliche
Ventilkammer 3 ausgebildet ist, in der sich ein ebenfalls
länglicher Ventilschieber 4 befindet.
Bei dem Ventilschieber 4 handelt es sich bevorzugt um einen
Ko1-benschieber.
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Die Ventilkammer 3 wird
durch eine Mehrzahl axial beabstandet zueinander angeordneter und zueinander
koaxialer gehäusefester
Dichtungen 5 in mehrere axial aufeinanderfolgende Ventilkammerabschnitte 6 unterteilt,
in die jeweils ein das Ventilgehäuse 2 durchsetzender
Ventilkanal 7 einmündet.
In an sich bekannter Weise handelt es sich hierbei um einen mit
einer Druckquelle verbindbaren Speisekanal 7a, zwei den
Speisekanal 7a axial beidseits flankierende und jeweils
mit einem Verbraucher verbindbare Arbeitskanäle 7b, 7c und
zwei jeweils auf einen Arbeitskanal folgende, mit einer Drucksenke – beispielsweise
die Atmosphäre – verbindbare
Entlüftungskanäle 7d, 7e.
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Der Ventilschieber 4 verfügt über mehrere axial
aufeinanderfolgende Schieberabschnitte größeren und kleineren Durchmessers 8a bzw. 8b.
Die Dichtungen 5 sind, wie dies insbesondere auch aus 3 und 5 hervorgeht, ring- oder rahmenartig
ausgebildet und verfügen über eine
zentrale Durchbrechung 12 mit etwas geringerem Durchmesser
als die Schieberabschnitte größeren Durchmessers 8a. Taucht
ein solcher Schieberabschnitt größeren Durchmessers 8a in
die zentrale Durchbrechung 12 einer Dichtung 5 ein,
wird er von einem die zentrale Durchbrechung 12 definierenden
gummielastischen ringförmigen
Dichtabschnitt 13 unter Berührkontakt dicht umschlossen.
Die Fluidverbindung zwischen den beiden beidseits der betreffenden
Dichtung 5 liegenden Ventilkammerabschnitten 6 ist
dadurch unterbrochen. Befindet sich hingegen ein Schieberabschnitt
kleineren Durchmessers 8b innerhalb der zentralen Durchbrechung 12,
so ergibt sich ein ringförmiger Überströmbereich 14,
durch den hindurch die beiden angrenzenden Ventilkammerabschnitte 6 fluidisch
miteinander kommunizieren können.
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Somit ergeben sich, je nach Schaltstellung des
Ventilschiebers 4, unterschiedliche fluidische Verbindungen
zwischen den einzelnen Ventilkanälen 7.
Bei dem Ventil gemäß 1 sind zwei Schaltstellungen
möglich,
während
das Mehrwegeventil der 2 insgesamt
drei Schaltstellungen zulässt.
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Die jeweilige Schaltstellung kann
bei den Ausführungsbeispielen
durch eine elektrisch betätigbare
Antriebseinrichtung 15 vorgegeben werden. Diese enthält beim
Ausführungsbeispiel
der 1 ein elektrisch
betätigbares
Vorsteuerventil 16, das einen Steuerkanal 17 beherrscht, über den
der Ventilschieber 4 – insbesondere
unter Vermittlung eines vorgelagerten Steuerkolbens 18 – mit einer
ersten Stellkraft F1 beaufschlagt werden
kann. Durch eine dem entgegengesetzten Ende des Ventilschiebers 4 zugeordnete
Federeinrichtung 22, die sich zwischen dem Ventilschieber 4 und
dem Ventilgehäuse 2 abstützt, erfolgt
eine ständige
Beaufschlagung des Ventilschiebers 4 mit einer entgegengesetzt
gerichteten zweiten Stellkraft F2. Es ergibt
sich somit ein monostabiles Ventil, bei dem die Einnahme der jeweiligen Schaltstellung
davon abhängt,
ob über
das Vorsteuerventil 16 eine erste Stellkraft F1 aufgebracht
wird oder nicht.
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Das Mehrwegeventil der 1 könnte ohne weiteres auch als
bistabiles Ventil ausgeführt
werden, wenn anstelle der Federeinrichtung 22 eine vergleichbare
Ausstattung wie auf der entgegengesetzten Seite, also mit einem
Vorsteuerventil 16 etc., vorgesehen wird.
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Bei dem Mehrwegeventil der 2 können die erste und zweite Stellkraft
F1 und F2 jeweils
fluidisch aufgebracht werden, zu welchem Zweck jedem Endbereich
des Ventilschiebers 4 ein von einem Vorsteuerventil 16 beherrschter
Steuerkanal 17 zugeordnet ist. Die Antriebseinrichtung 15 verfügt somit über zwei
Vorsteuerventile 16, die aber auch als Baueinheit ausführbar sind.
Zusätzlich
ist eine sich zwischen dem Ventilschieber 4 und dem Ventilgehäuse 2 abstützende Mittelstellungs- Einrichtung 23 vorgesehen,
die über
eine Federeinrichtung 24 verfügt, die im drucklosen Zustand
beider Steuerkanäle 17 dafür sorgt,
dass der Ventilschieber 4 eine oberhalb der Mittellinie
gezeigte Mittelstellung einnimmt. Ausgehend von hier kann der Ventilschieber 4 durch
Ansteuerung des entsprechenden Vorsteuerventils 16 in die
eine oder andere Richtung verlagert werden, um wahlweise eine von
zwei weiteren Schaltstellungen zu erhalten.
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Jedes Mehrwegeventil 1 ist
mit in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 25 bezeichneten
Erfassungsmitteln versehen, die die Erfassung einer oder mehrerer
relativ zum Ventilgehäuse 2 eingenommener
Schaltstellungen des Ventilschiebers 4 gestatten. Die Erfassungsmittel 25 beinhalten
wenigstens eine der zur Kooperation mit dem Ventilschieber 4 vorgesehenen
gehäusefesten
Dichtungen 5 – zur
besseren Unterscheidung im Folgenden mit Bezugsziffern 5a und 5b versehen
-, die zum Anschluss an eine Auswerteeinrichtung 26 ausgebildet
oder mit einer solchen verbunden ist, sodass die besagte mindestens
eine Dichtung 5a, 5b an der Schaltstellungsabfrage
mitwirkt.
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Die Erfassungsmittel 25 der
Ausführungsbeispiele
enthalten jeweils einen Stromkreis 27, der an die Auswerteeinrichtung 26 angeschlossen
ist und der zwei elektrisch leitfähig ausgebildete Dichtungen 5a, 5b sowie
den ebenfalls elektrisch leitfähig
ausgestalteten Ventilschieber 4 in Reihenschaltung beinhaltet.
Die elektrische Leitfähigkeit
des Ventilschiebers
4 bezieht sich zumindest auf seine
Außenfläche, soweit
sie mit den beiden leitfähigen
Dichtungen 5a, 5b in Kontakt treten kann. Sie
lässt sich
beispielsweise durch eine leitfähige
Beschichtung eines Kunststoff-Ventilkörpers erhalten oder, wie beim
Ausführungsbeispiel,
durch eine komplett metallische Ausführung des Ventilschiebers 4.
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Bei den beiden elektrisch leitfähigen Dichtungen 5a, 5b besteht
zumindest der oben erwähnte Dichtabschnitt 13 aus
einem elektrisch leitfähigen Dichtmaterial,
bei dem es sich insbesondere um ein Elastomer-Material handelt.
Die Leitfähigkeit
lässt sich
beispielsweise durch Einlagerung elektrisch leitfähiger Partikel
in das Elastomer-Material erzielen, sodass trotz der vorhandenen
elektrischen Leitfähigkeit
weiterhin die für
eine gute Abdichtqualität
erwünschte
Gummielastizität
gewahrt bleibt.
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Der Dichtabschnitt 13 ist
bei allen Ausführungsbeispielen
Bestandteil eines aus Elastomer-Material bestehenden Dichtkörpers 28.
Dieser besteht bei den Ausführungsbeispielen
der 1 bis 3 vollständig aus dem erläuterten,
elektrisch leitfähigen
Dichtmaterial. Beim Ausführungsbeispiel
der 4 und 5 ist der Dichtkörper 28 als
einstöckiger Mehrkomponenten-Kunststoffkörper ausgeführt, der sich
aus dem elektrisch leitfähigen
Dichtabschnitt 13 und einem daran angeformten, elektrisch
nicht leitenden Basisabschnitt 32 zusammensetzt, wobei
der Basisabschnitt 32 zweckmäßigerweise ebenfalls aus Elastomer-Material
besteht. Der Basisabschnitt 32 schließt sich radial außen an den
Dichtabschnitt 13 an, wobei letzterer von dem Basisabschnitt 32 radial außen umschlossen
ist.
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Zur elektrischen Kontaktierung der
Auswerteeinrichtung 26 verfügen die Dichtungen 5a, 5b jeweils über mindestens
eine mit dem elektrisch leitfähigen
Dichtabschnitt 13 elektrisch leitend verbundene oder verbindbare
Abgriffsstelle 33. Sie könnte unmittelbar am elektrisch
leitfähigen
Material des Dichtkörpers 28 vorgesehen
sein. Zweckmäßig ist
allerdings eine Realisierung an einem für eine elektrische Kontaktierung
besser geeigneten härteren
Material, weshalb beim Ausführungsbeispiel
die Dichtungen 5a, 5b jeweils zusätzlich mit
einem elektrisch leitfähigen,
biegesteifen Stützkörper 34 ausgestattet
sind, der vom Material des Dichtkörpers 28 zumindest
partiell umschlossen ist.
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Der Stützkörper 34 ist bevorzugt
ein ring- oder rahmenartiges Gebilde mit einem zentralen Durchgangsloch 35,
wobei die zentrale Durchbrechung 12 von dem im Bereich
des Durchgangsloches 35 an den Stützkörper 34 insbesondere
angeformten Dichtmaterial gebildet ist. Der bevorzugt Flachgestalt aufweisende
Stützkörper 34 kann,
insbesondere in der Nähe
des Durchgangsloches 35, über mehrere entlang des Umfanges
des Durchgangsloches 35 verteilte Durchbrechungen 36 verfügen, die
vom Dichtmaterial durchsetzt werden, sodass sich eine innige Ver bindung
mit dem Stützkörper 34 einstellt.
Der Stützkörper 34 ist
auch für
die Stabilität
der Dichtung verantwortlich.
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Der Stützkörper 34 hat eine vom
Dichtkörper 28 nicht
bedeckte, bevorzugt nach radial außen orientierte Außenfläche 37,
die als Abgriffsstelle 33 herangezogen werden kann. Es
besteht beispielsweise die Möglichkeit,
mit der Auswerteeinrichtung 26 verbundene elektrische Leiter 38 in
Anschlussöffnungen 39 des
Ventilgehäuses 2 einzuführen, die
zu den Abgriffsstellen 33 führen, um auf diese Weise einen elektrisch
leitenden Berührkontakt
herzustellen.
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Es besteht auch die Möglichkeit,
die Abgriffsstellen 33 als Anschlussstellen für eine elektrische Steckverbindung
auszubilden. Ferner könnten
die Abgriffsstellen 33 genutzt werden, um abgehende Kabel
oder sonstige Anschlussmittel anzulöten oder in sonstiger Weise
anzubringen.
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Bei einer möglichen Betriebsweise der Anordnung
wird über
die Auswerteeinrichtung 26 an den zugeordneten Stromkreis
eine Spannung angelegt und wird der in dem Stromkreis herrschende
ohmsche Widerstand gemessen, um den momentanen Schaltzustand zu
ermitteln. Oberhalb der Mittellinie in 1 und unterhalb der Mittellinie in 2 sind Schaltstellungen
des Ventilschiebers 4 gezeigt, bei denen nur eine elektrisch
leitfähige
Dichtung 5a von einem Schieberabschnitt größeren Durchmessers 8a kontaktiert
ist, während
die andere Dichtung 5b im Bereich eines Schieberabschnittes
kleineren Durchmessers 8b liegt, sodass der Stromkreis
offen ist. Als Folge detektiert die Auswerteeinrichtung 26 einen sehr
hohen ohmschen Widerstand. Befindet sich der Ventilschieber 4 hingegen
in einer in 1 unterhalb der
Mittellinie und in 2 oberhalb
der Mittellinie gezeigten Schaltstellung, bei der beide Dichtungen 5a, 5b von
einem Schieberabschnitt größeren Durchmessers 8a kontaktiert
sind, detektiert die Auswerteeinrichtung 26 einen geringen
ohmschen Widerstand. Auf diese Weise kann die entsprechende Schaltstellung
ermittelt werden.
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Bevorzugt erfolgt die Kontaktierung
der beiden Dichtungen 5a, 5b im Falle des geschlossenen Stromkreises
durch ein und denselben Schieberabschnitt größeren Durchmessers 8a.
Die dem Stromkreis zugeordneten Dichtungen 5a, 5b sind
dann solche der Dichtungen 5, die axial unmittelbar aufeinanderfolgen.
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Handelt es sich bei dem Mehrwegeventil
um ein Zweistellungsventil, wie dies in 1 der Fall ist, genügt ein Stromkreis, um die beiden
möglichen Schaltstellungen
des Ventilschiebers 4 zuverlässig zu detektieren. Sind jedoch
mehr als zwei Schaltstellungen des Ventilschiebers 4 möglich – dies ist
beim Ausführungsbeispiel
der 2 der Fall -, empfiehlt sich
die Ausstattung der Erfassungsmittel 25 mit zusätzlichen,
gesonderten Stromkreisen 27',
die vergleichbar den beschriebenen Stromkreisen 27 aufgebaut
sind und die zum Zusammenwirken mit anderen Schieberabschnitten
größeren Durchmes sers 8a des Ventilschiebers 4 vorgesehen
sind (in 2 strichpunktiert
angedeutet). Empfehlenswert bei einem Dreistellungsventil gemäß 2 sind wenigstens zwei,
vorzugsweise jedoch drei Stromkreise 27, 27', um die möglichen
drei Stellungen des Ventilschiebers 4 exakt erfassen zu
können.
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Wie dies bei dem Stromkreis gemäß 1 der Fall ist, kann eine
der beiden leitfähigen
Dichtungen 5a in ständigem
Berührkontakt
mit dem Ventilschieber 4 stehen. Es ist dies die zuäußerst angeordnete
Dichtung 5, die den letzten Ventilkammerabschnitt 6 axial
außen
abdichtet. Entsprechendes gilt im Übrigen auch für die 2, wobei der ständige Kontakt
dort auf die beiden einander entgegengesetzt angeordneten äußersten
Dichtungen 5 zutrifft.
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Zumindest die elektrisch leitenden
Dichtungen 5a, 5b sind zweckmäßigerweise in elektrisch isolierter
Weise im Ventilgehäuse 2 fixiert.
Das Ventilgehäuse 2 enthält ein aus
nicht leitendem Kunststoffmaterial bestehendes Innenteil 42,
das die Ventilkammer 3 definiert und das mit axial beabstandeten, die
Ventilkammer 3 anschneidenden Querschlitzen 43 versehen
ist, in die die Dichtungen 5, insbesondere schottähnlich,
eingesteckt sind. Um diese Anordnung herum erstreckt sich ein insbesondere
koaxial aufgestecktes Hüllteil 44 des
Ventilgehäuses 2, durch
das die Schlitzöffnungen
verschlossen werden, sodass die Dichtungen 5 unverlierbar
gehalten sind. Auch dieses Hüllteil 44 besteht
zweckmäßigerweise aus
nicht leitendem Kunststoffmaterial. Die oben erwähnten Anschlussöffnungen 39 sind
insbesondere in dem Hüllteil 44 ausgebildet.
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Zur Vervollständigung des Ventilgehäuses 2 sind
stirnseitig an die koaxiale Anordnung von Innenteil 42 und
Hüllteil 44 geeignete
Abschlussdeckel 45 angesetzt, deren Material beliebig ist.
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Anstelle eines nicht leitenden Kunststoffmaterials
kann auch ein anderes isolierendes Material oder ein elektrisch
leitfähiges,
jedoch mit einer Isolationsschicht beschichtetes Material eingesetzt
werden.
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Aus Gründen einer einfachen und rationellen Fertigung
empfiehlt es sich, sämtliche
Dichtungen 5 identisch auszubilden, in einer elektrisch
leitenden Bauweise der geschilderten Art. Allerdings können prinzipiell
die nicht zu einem Stromkreis 27, 27' gehörenden Dichtungen
auch einen konventionellen Aufbau haben.
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In 1 ist
strichpunktiert bei 27'' noch eine Variante
eines Stromkreises angedeutet, der nur eine elektrisch leitfähige Dichtung 5b enthält. Der
erforderliche zweite elektrische Abgriff des Ventilschiebers 4 geschieht
hier über
mindestens eine weitere, mit dem Ventilschieber 4 elektrisch
kontaktierte Komponente, nämlich
vorzugsweise die Federeinrich tung 22 und den zugeordneten,
hier elektrisch leitend ausgebildeten Abschlussdeckel 45.
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Somit ist der Stromkreis 27'' über das Ventilgehäuse 2 – hier:
den Abschlussdeckel 45 – und die sowohl mit dem Abschlussdeckel 45 als
auch mit dem Ventilschieber 4 in ständigem elektrisch leitendem
Kontakt stehende Federeinrichtung 22 ständig an den Ventilschieber 4 angeschlossen.
Sobald der Ventilschieber 4 mit einem Schieberabschnitt
größeren Durchmessers 8a in
die zu dem Stromkreis 27'' gehörende leitfähige Dichtung 5b einfährt, schließt sich
der Stromkreis, und die Auswerteeinrichtung 26 detektiert
diesen Umstand.
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Die Auswerteeinrichtung 26 kann
Anzeigemittel enthalten, um die jeweils abgefragte Schaltstellung
zu visualisieren. Ferner kann die Auswerteeinrichtung 26 an
Bord des Mehrwegeventils 1 oder extern vorgesehen werden.
Sie kann Bestandteil einer elektronischen Steuereinrichtung sein,
mit der die Betriebsweise des Mehrwegeventils 1 ansteuerbar ist.
Ferner kann sie Rückmeldesignale
an eine übergeordnete
Steuerung senden, deren Auswertung Aufschluss über die Schaltstellung gibt.