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Die vorliegende Erfindung betrifft
Kunststoff-Formkörper,
Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Kunststoff-Formkörper aufweisend
eine Barriereschicht aus Polyvinylalkohol und eine Deckschicht,
welche sich zur Lagerung von kohlensäurehaltigen und/oder oxidationsempfindlichen
Flüssigkeiten
hervorragend eignen.
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Der Einsatz von gewichtsreduzierten
Verpackungen, speziell im Bereich der Getränkeverpackungen, nimmt ständig zu
und die Substitution von Glas durch Kunststoffe, insbesondere durch
Polyethylenterephthalat (PET)-Gebinde, schreitet stetig voran. Um
jedoch die Eigenschaften von Glas insbesondere im Hinblick auf die Gasbarriere-Eigenschaften,
insbesondere bezüglich
Kohlendioxid und Sauerstoff, zu erzielen, reicht Polyethylenterephthalat
nur dann aus, wenn die Flaschen entsprechend dickwandig sind. Damit
ist jedoch ein höherer Materialeinsatz
notwendig als aus statischen Gründen
erforderlich wäre.
Dieser wirkt sich aber neben höheren Materialeinsatzkosten
insbesondere nachteilig zu Lasten der gewünschten Gewichtsreduktion aus.
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Aus diesem Grunde wird in der Literatur
der Einsatz von mit Barriereschichten versehenen Polyethylenterephthalat-Gebinden
vorgeschlagen, welche beispielsweise mittels Coextrusion, bei welcher
im einfachsten Falle eine Mehrschichtabfolge, wie z.B. Polyethylenterephthalat
(PET)/Barriereschicht/Polyethylenterephthalat (PET), erzeugt wird,
oder mittels plasmagestützten
Bedampfungsverfahren, vorzugsweise mit Aluminium bzw. dessen Oxiden,
Silizium bzw. dessen Oxiden oder Kohlenstoff als primärem Schichtmaterial,
hergestellt werden sollen. Obwohl man auf diese Weise prinzipiell
die Gasbarriere-Eigenschaften der Gebinde verbessern kann, sind
beide Vorgehensweisen für
die Praxis wenig geeignet, weil sie zum einen aufgrund der hohen
Einstandskosten der erforderlichen Maschinen, der geringen Maschinenlaufzeit
und der hohen Empfindlichkeit der Maschinen äußerst kostenintensiv und zeitaufwendig
sind. Darüber
hinaus sind die auf diese Weise erzielbaren mechanischen Eigenschaften
der Gebinde für
den Alltag nicht ausreichend. Die großen mechanischen Belastungen,
denen die beschichteten Gebinde schon während dem normalen Füll- und
Verpackungsprozess und erst recht später im Vertrieb und beim Gebrauch
ausgesetzt sind, führen
häufig
zu einer Verletzung der Oberfläche
der Barriereschicht, welches wiederum die Gasbarrierewirkung der
Barriereschicht dramatisch reduziert.
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Einen ersten Ansatz zur Lösung dieser
Probleme wird in der Druckschrift GB 2 337 470 A beschrieben, welche
vorschlägt,
die Gasdurchlässigkeit
eines Substrates, wie beispielsweise einer PET-Flasche, dadurch zu
verringern, indem man eine Barriereschicht eines ersten Polymers,
wie beispielsweise Polyvinylalkohol, auf das Substrat aufbringt,
und die Barriereschicht dann durch Aufbringen einer Schutzschicht
eines zweiten Polymers mit einem Molekulargewicht im Bereich von
5.000 bis 50.000 g/mol vor der Umgebung schützt. Als mögliche Materialien für die Schutzschicht
werden Polyethylenterephthalat, Polyester, Polyester-Copolymere, Polycarbonate,
Polyolefine, PEN, Polyvinylchlorid, Polyamide, Polypropylen, Polystyrol,
aliphatische Polyketone und/oder Polyethylen genannt.
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Ein Vorteil dieser Lösung ist
in der Verwendung von Polyvinylalkohol als Barrierepolymer zu sehen,
da dieses zum einen hervorragende Gasbarriere-Eigenschaften, insbesondere gegenüber Kohlendioxid
und Sauerstoff, zeigt. Gleichzeitig wird Polyvinylalkohol als gesundheitlich
unbedenklicher und umweltfreundlicher Rohstoff eingestuft, welcher
ohne Bedenken für
Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden kann. Nachteilig ist
jedoch, dass die gemäß
GB 2 337 470 A erhältlichen
beschichteten PET-Flaschen den großen mechanischen Belastungen
während
dem normalen Füll-
und Verpackungsprozess sowie später
im Vertrieb und beim Gebrauch immer noch nicht gewachsen sind. Im
Gegenteil häufig
werden schon nach kurzer Zeit Risse in der Schutzschicht beobachtet,
welche dazu führen,
dass entweder die Schutzschicht in manchen Fällen sogar inklusive der Barriereschicht
teilweise oder vollständig
abblättert
und/oder die Barriereschicht durch Kontakt mit Wasser, wie beispielsweise
Kondenswasser, Wasserdampf usw., abgelöst wird, wodurch die gewünschte Barrierewirkung
nahezu vollständig
verloren geht.
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In Anbetracht dieses Standes der
Technik war es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Kunststoff-Formkörper mit
möglichst
geringer Gaspermeabilität,
insbesondere für
Sauerstoff und Kohlendioxid, bereitzustellen, welche gleichzeitig
möglichst
hohe mechanische Stabilität
und Beständigkeit
aufweisen, so dass sie den großen
mechanischen Belastungen während
dem normalen Füll-
und Verpackungsprozess sowie später
im Vertrieb und Gebrauch standhalten. Insbesondere sollten die Kunststoff-Formkörper auch
nach längerem
Gebrauch nahezu unveränderte
Gasbarriere-Eigenschaften aufweisen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung bestand darin, Kunststoff-Formkörper anzugeben, welche als
Lebensmittelverpackungen ohne Bedenken eingesetzt werden können. Sie
sollten daher möglichst aus
gesundheitlich unbedenklichen und umweltfreundlichen Materialien
bestehen und vorzugsweise auf möglichst
einfache Art und Weise recycelbar sein.
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Eine dritte Aufgabe der vorliegenden
Erfindung war darin zu erblicken, ein Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörper anzugeben,
welche auf möglichst
einfache Art und Weise, großtechnisch
und kostengünstig
durchführbar
ist. Dabei sollte insbesondere der Einsatz technisch aufwendiger
Apparaturen möglichst
vermieden werden, um die Maschinenlaufzeiten zu maximieren und gleichzeitig
die nötigen
Investitions- und
Unterhaltungskosten der Maschinen zu minimieren.
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Weiterhin sollten mögliche Anwendungsgebiete
der erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörper aufgezeigt
werden.
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Gelöst werden diese sowie weitere
nicht explizit genannte Aufgaben, die jedoch aus den hierin diskutierten
Zusammenhängen
ohne weiteres ableitbar oder erschließbar sind, durch einen Kunststoff-Formkörper mit
allen Merkmalen des Patentanspruches 1. Zweckmäßige Abwandlungen des erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörpers werden
in den auf Anspruch 1 rückbezogenen
Unteransprüchen
unter Schutz gestellt. Die Ansprüche
der Verfahrenskategorie schützen
besonders günstige
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörpers und
die Ansprüche
der Verwendungskategorie betreffen besonders vorteilhafte Anwendungsgebiete
der erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörper.
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Dadurch, dass man einen Kunststoff-Formkörper aufweisend
eine Barriereschicht und eine Deckschicht bereitstellt, wobei die
Barriereschicht Polyvinylalkohol enthält, und wobei sich, der Kunststoff-Formkörper dadurch
auszeichnet, dass die Deckschicht durch Polymerisation einer Acryl-Zusammensetzung erhältlich ist,
welche die folgenden Komponenten enthält:
- A)
10,0 bis 90,0 Gew.-% mindestens eines (Meth)acryl-funktionalisierten
Oligomers oder Polymers aufweisend mindestens eine Gruppe der Formel
(1) wobei
R1 Wasserstoff oder eine Methylgruppe und
R2 Wasserstoff oder eine Carboxylgruppe
ist,
- B) 10,0 bis 70,0 Gew.-% mindestens eines (Meth)acryl-Monomers
aufweisend mindestens eine Gruppe der Formel (1) und
- C) 0,0 bis 30,0 Gew.-% mindestens eines von B) verschiedenen
ethylenischungesättigten
Monomers,
wobei sich die Angaben jeweils auf das Gesamtgewicht
der Acryl-Zusammensetzung
beziehen und die Summe der Anteile A), B) und C) 100,0 Gew.-% ergibt,
gelingt
es auf nicht ohne weiteres vorhersehbare Weise, einen Kunststoff-Formkörper mit
einer äußerst geringen
Gaspermeabilität,
insbesondere für
Sauerstoff und Kohlendioxid, zugänglich
zu machen, welcher gleichzeitig eine äußerst hohe mechanische Stabilität und Beständigkeit
aufweist und daher den großen mechanischen
Belastungen während
dem normalen Füll-
und Verpackungsprozess sowie später
im Vertrieb und beim Gebrauch ohne weiteres standhält. Die
Bildung von Rissen in der Deckschicht oder gar ein Abblättern der
Deckschicht ist auch nach längerem
Gebrauch nicht zu beobachten.
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Zugleich weist der erfindungsgemäße Kunststoff-Formkörper eine
Reihe weiterer Vorteile auf. Hierzu zählen u. a.:
- – Der erfindungsgemäße Kunststoff-Formkörper weist
auch nach längerem
Gebrauch nahezu unveränderte
Gasbarriere-Eigenschaften auf.
- – Der
erfindungsgemäße Kunststoff-Formkörper ist – bei Bedarf – auf einfache
Art und Weise, großtechnisch
und kostengünstig
recycelbar.
- – Die
Herstellung des erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörpers ist
auf einfachste Art und Weise, großtechnisch und kostengünstig möglich. Ein
Einsatz von technisch aufwendigen Apparaturen ist dabei nicht erforderlich,
so dass die Maschinenlaufzeiten maximiert und gleichzeitig die nötigen Investitions-
und Unterhaltungskosten der Maschinen zu minimiert werden können.
- – Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Aushärtung der Deckschicht durch
UV- und/oder Elektronenstrahlung. Dies ist im Vergleich mit den
ansonsten üblichen
Verfahren, wie beispielsweise die Auftragung der Deckschicht aus
einer Lösung,
besonders vorteilhaft, da auf diese Weise u.U. lösungsmittelfrei gearbeitet
und die damit verbundenen lebensmittelrechtlichen Probleme vermieden
werden können.
Weitere Vorteile die sich auf diese Weise ergeben sind u. a.:
– Die Aushärtung erfolgt
auf diese Weise extrem schnell und erlaubt eine rasche Weiterverarbeitung
der resultierenden Kunststoff-Formkörper.
– Es besteht ein wesentlich
geringerer Energiebedarf im Vergleich mit thermischen Trocknungsverfahren.
– Auch hitzeempfindliche
Materialien können
ohne Probleme beschichtet werden.
– Gegebenenfalls verwendete
Farbstoffe trocknen nicht auf den zur Beschichtung verwendeten Hilfsmitteln, wie
beispielsweise Druckwalzen, Rakeln usw., an. Dies reduziert den
Reinigungsaufwand erheblich.
– Die Strahlungsaushärtung führt zu sehr
regelmäßigen und
glatten Oberflächen.
- – Aufgrund
ihrer äußerst geringen,
dauerhaften Gaspermeabilität,
insbesondere für
Sauerstoff und Kohlendioxid, eignet sich der erfindungsgemäße Kunststoff-Formkörper insbesondere
für die
Lagerung von kohlensäurehaltigen
und/oder oxidationsempfindlichen Flüssigkeiten, vor allem von Bier,
Tee, kohlensäurehaltigen
Fruchtsäften
und anderen gashaltigen und/oder oxidationsempfindlichen Getränken (carbonated
softdrinks).
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Kunststoff-Formkörper,
welche, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, vorzugsweise zu mindestens
80,0 Gew.-% , zweckmäßigerweise
zu mindestens 90,0 Gew.-% ,insbesondere zu mindestens 95,0 Gew.-%
, aus Kunststoff bestehen. Dabei können – je nach Anwendung – prinzipiell
alle bekannten Kunststoffe eingesetzt werden, wobei sich jedoch
der Einsatz von thermoplastisch verarbeitbaren Kunststoffen, insbesondere
von Polyethylenterephthalat (PET), ganz besonders bewährt hat.
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Weiterhin kann es sich bei dem Kunststoff-Formkörper sowohl
um einen so genannten Vorformling (Preform) als auch um einen bereits
(blas-)extrudierten fertigen Formkörper handeln. Besonders die
Verwendung eines Preforms, insbesondere für Kunststoff-Flaschen, hat
den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Beschichtung bereits bei
der Herstellung desselben aufgebracht werden kann und die nachfolgende
Verwendung, beispielsweise bei den Abfüllern, nur geringe Änderungen
in den vorhandenen Anlagen bedarf.
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Erfindungsgemäß weist der Kunststoff-Formkörper, vorzugsweise
auf seiner Außenseite
eine Barriereschicht auf, die Polyvinylalkohol enthält. Dabei
unterliegt der Polyvinylalkohol prinzipiell keinen weiteren Beschränkungen,
es können
vielmehr alle bekannten Polyvinylalkohol-Typen eingesetzt werden.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung hat es sich jedoch als ganz besonders
günstig
erwiesen, einen Polyvinylalkohol zu verwenden, welcher, jeweils
bezogen auf sein Gesamtgewicht,
- a.) 15,0 bis
99,9 Gew.-%, vorzugsweise 25,0 bis 99,9 Gew.-%, zweckmäßigerweise
40,0 bis 99,9 Gew.-% ,insbesondere 50,0 bis 99,9 Gew.-% Struktureinheiten
der Formel (2)
- b.) 0,0 bis 50,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 50,0 Gew.-%, Struktureinheiten
der Formel (3)
- c.) 0,0 bis 50,0 Gew.-% Struktureinheiten der Formel (4)
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Dabei sind die jeweiligen Struktureinheiten
natürlich
voneinander verschieden, insbesondere umfasst die Struktureinheit
der allgemeinen Formel (4) nicht die Struktureinheiten der allgemeinen
Formel (2) und/oder (3).
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Der Rest R3 stellt
jeweils unabhängig
voneinander Wasserstoff oder Methyl, vorzugsweise Wasserstoff, dar.
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Der Rest R4 kennzeichnet
einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, zweckmäßigerweise
eine Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-, sec-Butyl-, tert-Butyl-,
n-Pentyl- oder eine n-Hexylgruppe, vorteilhafterweise eine Methyl-
oder eine Ethylgruppe, insbesondere eine Methylgruppe.
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Die Reste R5,
R6, R7 und R8 sind jeweils unabhängig voneinander Reste mit
einem Molekulargewicht im Bereich von 1 bis 500 g/mol, zweckmäßigerweise
Wasserstoff, ein gegebenenfalls verzweigter, aliphatischer oder
cycloaliphatischer Rest mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls
eine oder mehrere Carbonsäure-,
Carbonsäureanhydrid-,
Carbonsäureester-,
Carbonsäureamid-.
Silyl- und/oder Sulfonsäuregruppen
enthalten kann.
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Besonders bevorzugte Struktureinheiten
der Formel (4) leiten sich von geradkettigen oder verzweigten Olefinen
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, (Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, (Meth)acrylamiden,
Trialkoxyvinylsilan und/oder Ethylensulfonsäure ab. Dabei haben sich Olefine,
insbesondere solche mit einer endständigen C-C-Doppelbindung, die
vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen, insbesondere Ethylen,
als ganz besonders günstig
erwiesen. Weiterhin führen auch
Struktureinheiten (4), die sich von Acrylamidopropenylsulfonsäure (AMPS)
ableiten, erfindungsgemäß zu ganz
besonders vorteilhaften Ergebnissen.
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Die Gesamtanzahl an Struktureinheiten
der Formel (3) ist vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 50 mol-%,
vorteilhafterweise im Bereich von 0,1 bis 30 mol-%, zweckmäßigerweise im Bereich von 0,1
bis 20 mol-%, insbesondere im Bereich von 0,1 bis 16 mol-%, jeweils
bezogen auf die Gesamtanzahl an Struktureinheiten der Formel (2)
und (3). Besonders vorteilhafte Ergebnisse sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung für
eine Gesamtanzahl an Struktureinheiten der Formel (3) im Bereich
von 0,3 bis 13 mol-%, insbesondere im Bereich von 0,5 bis 10 mol-%,
jeweils bezogen auf die Gesamtanzahl an Struktureinheiten der Formel
(2) und (3), zu beobachten.
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Die Gesamtanzahl an Struktureinheiten
der Formel (4) ist vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 20 mol-%,
zweckmäßigerweise
im Bereich von 2 bis 19 mol-%, insbesondere im Bereich von 2,5 bis
17 mol-%, jeweils bezogen auf die Gesamtanzahl an Struktureinheiten
der Formel (2), (3) und (4). Besonders vorteilhafte Ergebnisse sind
im Rahmen der vorliegenden Erfindung für eine Gesamtanzahl an Struktureinheiten
der Formel (4) im Bereich von 3,0 bis 15 mol-%, insbesondere im
Bereich von 3,5 bis 13 mol-%, jeweils bezogen auf die Gesamtanzahl
an Struktureinheiten der Formel (2), (3) und (4), zu erzielen.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird als Polyvinylalkohol ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer
mit 1 bis 19 mol-%, vorzugsweise 2 bis 10 mol-% , Einheiten (4),
die sich von Ethylen ableiten, und 75 bis 99 mol %, vorzugsweise
90 bis 98 mol-%, Einheiten (2), wobei R' Wasserstoff ist, jeweils bezogen auf
die Gehalt an Einheiten (2), (3) und (4) eingesetzt. Derartige Copolymere sind
beispielsweise unter dem Handelsnamen Exceval® kommerziell
erhältlich.
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Erfindungsgemäß enthält der Polyvinylalkohol, jeweils
bezogen auf sein Gesamtgewicht, vorzugsweise > 60 Gew.-%, vorteilhafterweise > 70 Gew.-%, insbesondere > 80 Gew.-% an Struktureinheiten
der Formel (2) und/oder (3). Besonders vorteilhafte Ergebnisse können dabei
mit Polyvinylalkoholen erzielt werden, die, jeweils bezogen auf
ihr Gesamtgewicht, > 85
Gew.-%, zweckmäßigerweise > 90 Gew.-%, vorteilhafterweise > 95 Gew.-%, insbesondere > 99 Gew.-% an Struktureinheiten
der Formel (2) und/oder (3) enthalten.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
kann der Polyvinylalkohol einen syndiotaktischen, isotaktischen
und/oder ataktischen Kettenaufbau besitzen. Weiterhin kann es gegebenenfalls
sowohl als random- als auch als Blockcopolymer vorliegen.
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Die Herstellung dieser Polyvinylalkohole
kann auf an sich bekannte Weise in einem zweistufigem Verfahren
erfolgen. In einem ersten Schritt wird der entsprechende Vinylester
in einem geeigneten Lösungsmittel, in
der Regel Wasser oder ein Alkohol, wie Methanol, Ethanol; Propanol
und/oder Butanol, unter Verwendung eines geeigneten Radikalstarters,
radikalisch polymerisiert. Wird die Polymerisation in der Gegenwart
radikalisch copolymerisierbarer Monomere durchgeführt, so
erhält
man die entsprechenden Vinylester-Copolymere.
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Das Vinylester(co)polymer wird dann
in einem zweiten Schritt, üblicherweise
durch Umesterung mit Methanol, verseift, wobei man den Verseifungsgrad
auf an sich bekannte Weise, beispielsweise durch Variation der Katalysatorkonzentration,
der Reaktionstemperatur und/oder der Reaktionszeit, gezielt einstellen
kann. Für
weitere Details wird auf die gängige
Fachliteratur, insbesondere auf Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry,
Fifth Edition on CD-Rom Wiley-VCH, 1997, Keyword: Poly(Vinyl Acetals)
und die dort angegebenen Literaturstellen verwiesen.
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Die Herstellung erfindungsgemäß besonders
geeigneter Copolymere wird in der europäischen Patentanmeldung
EP-1,008,605 A beschrieben,
auf deren Offenbarung hiermit explizit Bezug genommen wird.
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Die Viskosität der Polyvinylalkohole ist
erfindungsgemäß von untergeordneter
Bedeutung, prinzipiell können
sowohl niedermolekulare als auch hochmolekulare Polyvinylalkohole
benutzt werden. Dennoch hat es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung
als ganz besonders günstig
erwiesen, dass der Polyvinylalkohol eine Viskosität im Bereich
von 2 bis 100 mPas, vorzugsweise im Bereich von 2 bis 40 mPas, zweckmäßigerweise
im Bereich von 3 bis 30 mPas, insbesondere im Bereich von 3 bis
15 mPas, aufweist (gemessen als 4 Gew.-%ige wässrige Lösung nach Höppler bei 20°C, DIN 53015).
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
weist der Kunststoff-Formkörper
weiterhin eine Deckschicht auf, welche die Barriereschicht, insbesondere
vor Luftfeuchtigkeit, Wasserdampf und Wasser sowie mechanischer
Beanspruchung, beispielsweise beim Füllprozess, schützt. Sie
wird zweckmäßigerweise
direkt auf Barriereschicht aufgebracht.
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Erfindungsgemäß ist die Deckschicht durch
Polymerisation einer Acryl-Zusammensetzung
erhältlich, welche
die folgenden Komponenten enthält:
- A) 10,0 bis 90,0 Gew.-% , vorzugsweise 20,0
bis 80,0 Gew.-%, insbesondere 30,0 bis 70,0 Gew.-%, mindestens eines
(Meth)acryl-funktionalisierten Oligomers oder Polymers aufweisend
mindestens eine Gruppe der Formel (1)
- B) 10,0 bis 70,0 Gew.-% , vorzugsweise 20,0 bis 60,0 Gew.-%
,insbesondere 30,0 bis 50,0 Gew.-%, mindestens eines (Meth)acryl-Monomers
aufweisend mindestens eine Gruppe der Formel (1) und
- C) 0,0 bis 30,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20,0 Gew.-%, insbesondere
1,0 bis 10,0 Gew.-%, mindestens eines von B) verschiedenen ethylenischungesättigten
Monomers.
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Dabei beziehen sich die Angaben jeweils
auf das Gesamtgewicht der Acryl-Zusammensetzung
und die Summe der Anteile A), B) und C) ergibt 100,0 Gew.-% der
polymerisierbaren Bestandteile der Acryl-Zusammensetzung.
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Der Rest R1 bezeichnet
Wasserstoff oder eine Methylgruppe, vorzugsweise Wasserstoff.
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Der Rest R2 ist
Wasserstoff oder eine Carboxylgruppe, vorzugsweise Wasserstoff.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bezeichnen Oligomere bzw. Polymere Verbindungen, welche aus einer
(=Homopolymer) oder mehreren wiederkehrenden Struktureinheiten (
= Copolymer), den sogenannten Wiederholungseinheiten, sowie zwei
Endgruppen aufgebaut ist. Je nach Polymerisationsgrad, d. h. je
nach der Anzahl, wie häufig
sich die wiederkehrende Struktureinheit im Molekül wiederholt, spricht man dabei
von Oligomeren, wenn der Polymerisationsgrad im Bereich von 2 bis
8 liegt, bzw. von Polymeren, wenn der Polymerisationsgrad größer 8 ist.
Für weitere
Details zu diesem Thema wird auf die gängige Fachliteratur, beispielweise
auf Hans Georg Elias; Makromoleküle;
Basel, Heidelberg, New York; Hüthig
und Wepf; 5. Auflage; 1990 verwiesen.
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Das (Meth)acryl-funktionalisierte
Oligomer oder Polymer A) kann sich prinzipiell von jedem beliebigen Oligomer
bzw. Polymer ableiten. Auch die Art der Anbindung der (Meth)acryl-Gruppe
der Formel (1) ist prinzipiell beliebig, sie kann sowohl an einem
oder an beiden Kettenenden als auch an einer oder mehreren wiederkehrenden
Struktureinheiten erfolgen. Erfindungsgemäß besonders geeignete Oligomere
oder Polymer A) werden in der Druckschrift Peter Garrat; Strahlenhärtung; Hannover:
Vincentz 1996; S. 71 bis 82 beschrieben, auf deren Offenbarung hiermit
explizit bezug genommen wird.
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Vorzugsweise genügt das (Meth)acryl-funktionalisierte
Oligomer oder Polymer A) der Formel (5) oder (6)
wobei
X und Y, jeweils unabhängig
voneinander, eine Bindung oder einen zweibindigen Rest mit einem
Molekulargewicht im Bereich von 14 bis 1.000 g/mol sind, welcher
vorzugsweise aus den optionalen Atomen C, H, O und N, zweckmäßigerweise
aus den optionalen Atomen C, H und O, insbesondere aus den optionalen
Atomen C und H besteht.
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Z bezeichnet einen Rest mit einem
Molekulargewicht im Bereich von 1 bis 1.000 g/mol, welcher vorzugsweise
aus den optionalen Atomen C, H, O und N, zweckmäßigerweise aus den optionalen
Atomen C, H und O, insbesondere aus den optionalen Atomen C und
H besteht.
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R9 steht
für einen
oligomeren oder polymeren Rest, welcher aus mindestens einer wiederkehrenden Struktureinheit
aufgebaut ist (=Homopolymer). Für
den Fall, dass R9 mehrere verschiedene wiederkehrende Struktureinheiten
aufweist, ist die Abfolge der jeweiligen Struktureinheiten (block,
statistisch, alternierend) prinzipiell beliebig.
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Erfindungsgemäß besonders geeignete Reste
R9 leiten sich von einem Polyurethan, einem
Polyether, einem Polyester oder einem Poly(meth)acrylat ab.
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Dabei haben sich für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung die folgenden Verbindungen ganz besonders
bewährt:
wobei
R
15 Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
vorzugsweise eine Methylgruppe, und R
16 ein
aliphatischer oder cycloaliphatischer Rest mit 1 bis 20, vorzugsweise
1 bis 8, Kohlenstoffatomen ist. Der Index n steht für eine ganze
Zahl größer gleich
2, insbesondere im Bereich von 2 bis 1000.
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Das (Meth)acryl-Monomer B) ist von
dem (Meth)acryl-funktionalisierten Oligomer/Polymer A) verschieden.
Es genügt
vorzugsweise der Formel (7)
wobei
der Rest R
10 einen Rest mit einem Molekulargewicht
im Bereich von 1 bis 10.000 g/mol, vorzugsweise im Bereich von 1
bis 5.000 g/mol, zweckmäßigerweise
im Bereich von 1 bis 1.000 g/mol, insbesondere im Bereich von 1
bis 500 g/mol, kennzeichnet. Dabei besteht R
10 vorzugsweise
aus den optionalen Atomen C, H, O und N, zweckmäßigerweise aus den optionalen
Atomen C, H und O, insbesondere aus den optionalen Atomen C und
H. R
1 ist vorzugsweise Wasserstoff.
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Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Monomere
B) werden in der Druckschrift Peter Garrat; Strahlenhärtung; Hannover:
Vincentz 1996; S. 82 bis 94 beschrieben, auf deren Offenbarung hiermit
explizit bezug genommen wird.
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Erfindungsgemäß ganz besonders geeignete
(Meth)acryl-Monomere B) umfassen u. a.:
(Meth)acrylate, die
sich von gesättigten
Alkoholen ableiten, wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
n-Propyl(meth)acrylat, iso-Propyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat,
sec-Butyl(meth)acrylat, tert-Butyl(meth)acrylat, Pentyl(meth)acrylat,
Hexyl(meth)acrylat, Heptyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Octyl(meth)acrylat, Nonyl(meth)acrylat, iso-Octyl(meth)acrylat,
iso-Nonyl(meth)acrylat, 2-tert.-Butylheptyl(meth)acrylat, 3-iso-Propylheptyl(meth)acrylat,
Decyl(meth)acrylat, Undecyl(meth)acrylat, 5-Methylundecyl(meth)acrylat,
Dodecyl(meth)acrylat,
2-Methyldodecyl(meth)acrylat, Tridecyl(meth)acrylat, 5-Methyltridecyl(meth)acrylat,
Tetradecyl(meth)acrylat, Pentadecyl(meth)acrylat, Hexadecyl(meth)acrylat,
2-Methylhexadecyl(meth)acrylat, Heptadecyl(meth)acrylat, 5-iso-Propylheptadecyl(meth)acrylat,
4-tert.-Butyloctadecyl(meth)acrylat, 5-Ethyloctadecyl(meth)acrylat,
3-iso-Propyloctadecyl(meth)acrylat, Octadecyl(meth)acrylat, Nonadecyl(meth)acrylat,
Eicosyl(meth)acrylat, Cetyleicosyl(meth)acrylat, Stearyleicosyl(meth)acrylat,
Docosyl(meth)acrylat und/oder Eicosyltetratriacontyl(meth)acrylat;
Cycloalkyl(meth)acrylate,
wie Cyclopentyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat, 3-Vinyl-2-butyl-cyclohexyl(meth)acrylat
und Bornyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate, die sich von ungesättigten
Alkoholen ableiten, wie 2-Propinyl(meth)acrylat,
Allyl(meth)acrylat und Oleyl(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat;
Aryl(meth)acrylate,
wie Benzyl(meth)acrylat oder Phenyl(meth)acrylat, wobei die Arylreste
jeweils unsubstituiert oder bis zu vierfach substituiert sein können;
Hydroxylalkyl(meth)acrylate,
wie 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3,4-Dihydroxybutyl(meth)acrylat,
2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 2,5-Dimethyl-l,6-hexandiol(meth)acrylat,
1,10-Decandiol(meth)acrylat, 1,2-Propandiol(meth)acrylat;
Di(meth)acrylate,
wie 1,2-Ethandioldi(meth)acrylat, 1,4-Butandioldi(meth)acrylat,
2,2'-Thiodiethanoldi(meth)acrylat
(Thiodiglykoldi(meth)acrylat),
Aminoalkyl(meth)acrylate, wie
tris(2-Methacryloxyethyl)amin, N-Methylformamidoethyl(meth)acrylat,
2-Ureidoethyl(meth)acrylat;
carbonylhaltige (Meth)acrylate,
wie 2-Carboxyethyl(meth)acrylat, Carboxymethyl(meth)acrylat, Oxazolidinylethyl(meth)acrylat,
N-(Methacryloyloxy)formamid, Acetonyl(meth)acrylat, N-Methacryloylmorpholin,
N-Methacryloyl-2-pyrrolidinon;
(Meth)acrylate von Etheralkoholen,
wie Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat, Vinyloxyethoxyethyl(meth)acrylat,
Methoxyethoxyethyl(meth)acrylat, 1-Butoxypropyl(meth)acrylat, 1-Methyl-(2-vinyloxy)ethyl(meth)acrylat,
Cyclohexyloxymethyl(meth)acrylat, Methoxymethoxyethyl(meth)acrylat,
Benzyloxymethyl(meth)acrylat, Furfuryl(meth)acrylat, 2-Butoxyethyl(meth)acrylat,
2-Ethoxyethoxymethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Allyloxymethyl(meth)acrylat,
1-Ethoxybutyl(meth)acrylat, Methoxymethyl(meth)acrylat, 1-Ethoxyethyl(meth)acrylat,
Ethoxymethyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate von halogenierten
Alkoholen, wie 2,3-Dibromopropyl(meth)acrylat, 4-Bromophenyl(meth)acrylat,
1,3-Dichloro-2-propyl(meth)acrylat, 2-Bromoethyl(meth)acrylat, 2-Iodoethyl(meth)acrylat, Chloromethyl(meth)acrylat;
Oxiranyl(meth)acrylate,
wie 2,3-Epoxybutyl(meth)acrylat, 3,4-Epoxybutyl(meth)acrylat, Glycidyl(meth)acrylat;
heterocyclische
(Meth)acrylate, wie 2-(1-Imidazolyl)ethyl(meth)acrylat, 2-(4-Morpholinyl)ethyl(meth)acrylat und
1-(2-Methacryloyloxyethyl)-2-pyrrolidon;
Phosphor-,
Bor- und/oder Silicium-haltige (Meth)acrylate, wie 2-(Dimethylphosphato)propyl(meth)acrylat, 2-(Ethylenphosphito)propyl(meth)acrylat,
Dimethylphosphinomethyl(meth)acrylat, Dimethylphosphonoethyl(meth)acrylat,
Diethyl(meth)acryloylphosphonat, Dipropyl(meth)acryloylphosphat;
schwefelhaltige
(Meth)acrylate, wie Ethylsulfinylethyl(meth)acrylat, 4-Thiocyanatobutyl(meth)acrylat,
Ethylsulfonylethyl(meth)acrylat, Thiocyanatomethyl(meth)acrylat,
Methylsulfinylmethyl(meth)acrylat, Bis((meth)acryloyloxyethyl)sulfid;
Tri(meth)acrylate,
wie Trimethyloylpropantri(meth)acrylat und Glycerintri(meth)acrylat;
Erfindungsgemäß umfasst
der Ausdruck (Meth)acrylate Methacrylate und Acrylate sowie Mischungen
aus beiden. Dementsprechend umfasst der Ausdruck (Meth)acrylsäure Methacrylsäure und
Acrylsäure
sowie Mischungen aus beiden.
-
Zweckmäßigerweise wird als (Meth)acryl-Monomer
B) eine Mischung eingesetzt, welche aus den folgenden Komponenten
besteht,
- B-1) 80,0 bis 99,9 Gew.-% mindestens
eines monofunktionellen (Meth)acryl-Monomers mit genau einer Gruppe der
Formel (1) pro Molekül
und
- B-2) 0,1 bis 20,0 Gew.-% mindestens eines di- bzw. polyfunktionellen
(Meth)acryl-Monomers mit mindestens zwei Gruppen der Formel (1)
pro Molekül
enthält, wobei
sich die Angaben jeweils auf das Gesamtgewicht des (Meth)acryl-Monomers B) beziehen
und die Summe der Anteile B-1) und B-2) 100,0 Gew.-% ergibt.
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In diesem Zusammenhang besonders
geeignete (Meth)acryl-Monomere B-1) mit genau einer Gruppe der Formel
(1) pro Molekül
umfassen 2- Ethylhexyl(meth)acrylat,
2-Phenoxyethyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, Isodecyl(meth)acrylat,
Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat, Dicyclopentyl(meth)acrylat,
Dicyclopentenyloxyethyl(meth)acrylat oder Mischungen dieser Verbindungen.
-
Besonders geeignete di- bzw. polyfunktionelle
(Meth)acryl-Monomere B-2) mit mindestens zwei Gruppen der Formel
(1) pro Molekül
umfassen Pentaerythritoltri(meth)acrylat, Trimethylolpropan-tri(meth)acrylat, 1,6-Hexandiol-di(meth)acrylat,
Trimethylolpropanethoxylat-tri(meth)acrylat, Bisphenol-A-ethoxylat-di(meth)acrylat,
Thiodiethylenglykol-di(meth)acrylat, Tetraethylenglykol-di(meth)acrylat,
Tripropylenglykoldi(meth)acrylat, Dipropylenglykol-di(meth)acrylat,
Triethylenglykol-di(meth)acrylat, Trimethylolpropan-tri(meth)acrylat,
Hexadioldi(meth)acrylat, Butandioldi(meth)acrylat,
oder Mischungen
dieser Verbindungen.
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Das von A) und B) verschiedenen ethylenisch-ungesättigte Monomer
C) kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung prinzipiell beliebig
gewählt
werden. Es genügt
vorzugsweise der Formel (8)
wobei
R
11, R
12, R
13 und R
14, jeweils
unabhängig
voneinander, einen Rest mit einem Molekulargewicht im Bereich von
1 bis 10.000 g/mol, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 5.000 g/mol,
zweckmäßigerweise
im Bereich von 1 bis 1.000 g/mol, insbesondere im Bereich von 1
bis 500 g/mol, kennzeichnen, welche auch miteinander verbrückt sein
können.
Dabei bestehen die Reste vorzugsweise aus den optionalen Atomen
C, H, O und N, zweckmäßigerweise
aus den optionalen Atomen C, H und O, insbesondere aus den optionalen
Atomen C und H. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind R
11 und
R
12 Wasserstoff. Gemäß einer weiteren besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist R
13 Wasserstoff.
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Erfindungsgemäß besonders geeignete ethylenisch-ungesättigte Monomere
C) umfassen u. a.:
Amide der (Meth)acrylsäure, wie Isobutoxymethylacrylamid
und Dimethylacrylamid;
Vinylhalogenide, wie beispielsweise
Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid und Vinylidenfluorid;
Vinylester,
wie Vinylacetat;
Styrol, substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten
in der Seitenkette, wie z. B. α-Methylstyrol
und α-Ethylstyrol,
substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten am Ring, wie
Vinyltoluol und p-Methylstyrol, halogenierte Styrole, wie beispielsweise
Monochlorstyrole, Dichlorstyrole, Tribromstyrole und Tetrabromstyrole;
Heterocyclische
Vinylverbindungen, wie 2-Vinylpyridin, 3-Vinylpyridin, 2-Methyl-5-vinylpyridin,
3-Ethyl-4-vinylpyridin, 2,3-Dimethyl-5-vinylpyridin, Vinylpyrimidin,
Vinylpiperidin, 9-Vinylcarbazol, 3-Vinylcarbazol, 4-Vinylcarbazol,
1-Vinylimidazol, 2-Methyl-l-vinylimidazol, N-Vinylpyrrolidon, 2-Vinylpyrrolidon,
N-Vinylpyrrolidin, 3-Vinylpyrrolidin, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylbutyrolactam,
Vinyloxolan, Vinylfuran, Vinylthiophen, Vinylthiolan, Vinylthiazole
und hydrierte Vinylthiazole, Vinyloxazole und hydrierte Vinyloxazole;
Vinyl-
und Isoprenylether;
Maleinsäure
und Maleinsäurederivate,
wie beispielsweise Mono- und Diester der Maleinsäure, wobei die Alkoholreste
1 bis 9 Kohlenstoffatome aufweisen,
Maleinsäureanhydrid, Methylmaleinsäureanhydrid,
Maleinimid, Methylmaleinimid;
Fumarsäure und Fumarsäurederivate,
wie beispielsweise Mono- und Diester der Fumarsäure, wobei die Alkoholreste
1 bis 9 Kohlenstoffatome aufweisen; Diene, wie beispielsweise 1,2-Divinylbenzol,
1,3-Divinylbenzol, 1,4-Divinylbenzol,
1,2-Diisopropenylbenzol, 1,3- Diisopropenylbenzol und 1,4-Diisopropenylbenzol
sowie
Mischungen der genannten Verbindungen.
-
Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ganz besonders geeignete ethylenisch-ungesättigte Monomere
C) umfassen Vinylacetat, N-Vinylpyrrolidon, Styrol, Isobutoxymethylacrylamid,
Dimethylacrylamid oder Mischungen dieser Verbindungen.
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Das ethylenisch-ungesättigte Monomere
C) umfasst insbesondere ethylenischungesättigte Monomere, die sich mit
den (Meth)acryl-Monomeren B) copolymerisieren lassen.
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Für
die Initiierung der Polymerisation wird der Acryl-Zusammensetzung
zweckmäßigerweise
mindestens ein Polymerisationsinitiator zugesetzt. In diesem Zusammenhang
besonders geeignete Polymerisationsinitiatoren umfassen insbesondere
die für
die radikalische Polymerisation verwendeten Initiatoren und Initiatorsysteme.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden zur Initiierung der Polymerisation
lipophile radikalische Polymerisationsinitiatoren verwendet. Die
radikalischen Polymerisationsinitiatoren sind insbesondere deswegen
lipophil, damit sie sich in der Acryl-Zusammensetzung lösen. Zu
einsetzbaren Verbindungen gehören
neben den klassischen Azoinitiatoren, wie Azoisobuttersäurenitril
(AIBN) bzw. 1,1-Azobiscyclohexancarbonitril, u. a. aliphatische
Peroxyverbindungen, wie z. B. tert.-Amylperoxyneodecanoat, tert.-Amylperoxypivalat,
tert.-Butylperoxypivalat,
tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat, tert.-Amylperoxy-3,5,5,-trimethylhexanoat,
Ethyl-3,3-di-(tert.-amylperoxy)-butyrate, tert.-Butylperbenzoat,
tert.-Butylhydroperoxid, Decanoylperoxid, Laurylperoxid, Benzoylperoxid
und beliebige Mischungen der genannten Verbindungen. Von den vorgenannten
Verbindungen ist AIBN ganz besonders bevorzugt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Einleitung der Polymerisation
unter Verwendung bekannter Photoinitiatoren durch Bestrahlen mit
UV-Strahlen oder dergleichen.
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Hier können die gängigen, kommerziell erhältlichen
Verbindungen wie z. B. Benzophenon, α,α-Diethoxyacetophenon, 4,4-Diethylaminobenzophenon,
2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon,
4-Isopropylphenyl-2-hydroxy-2-propylketon, 1-Hydroxycyclohexylphenylketon,
Isoamyl-p-dimethylaminobenzoat, Methyl-4-dimethylaminobenzoat, Methyl-o-benzoylbenzoat,
Benzoin, Benzoinethylether, Benzoinisopropylether, Benzoinisobutylether,
2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on,
2-Isopropylthioxanthon, Dibenzosuberon, 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid,
Bisacylphosphinoxid und andere zum Einsatz kommen, wobei die genannten
Photoinitiatoren allein oder in Kombination von zwei oder mehreren
oder in Kombination mit einem der obigen Polymerisationsinitiatoren
benutzt werden können.
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Die Menge der Radikalbildner kann
in weiten Bereichen variieren. Bevorzugt kommen beispielsweise Mengen
im Bereich von 0,1 bis 10,0 Gew.-% , bezogen auf das Gewicht der
Gesamtzusammensetzung aus Acryl-Zusammensetzung und Polymerisationsinitiator
zum Einsatz. Besonders bevorzugt werden Mengen im Bereich von 0,1
bis 7,0 Gew.-% ,insbesondere Mengen im Bereich von 0,2 bis 5,0 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung aus Acryl-Zusammensetzung
und Polymerisationsinitiator.
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Der Acryl-Zusammensetzung können eine
Reihe weiterer Additive zugesetzt sein. Hierbei kann es sich um
Additive handeln, die gezielt die Eigenschaften der aus der Acryl-Zusammensetzung
nach der Härtung resultierenden
Schicht beeinflussen und somit einstellen können.
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So kann man der Acryl-Zusammensetzung
Haftvermittler oder Haftverbesserer zugeben, welche die Haftung
auf dem Untergrund oder zu weiteren Überzugsschichten verbessern.
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Es ist auch möglich, der Acryl-Zusammensetzung
Stoffe zur Verbesserung der Härte
des Überzugs oder
zur Verbesserung der Kratzfestigkeit oder zur gezielten Einstellung
anderer Oberflächeneigenschaften zuzufügen.
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Die Menge solcher Additive kann über weite
Bereiche variieren. Sie ist jedoch im Allgemeinen geringer als 50
Gew.-% bezogen auf das gesamte Gewicht der Acryl-Zusammensetzung.
Vorzugsweise liegt sie im Bereich von 0,1 – < 50 Gew.-%. Besondere Bereiche umfassen
0,5 – 15
Gew.-% sowie 16 – 40
Gew.-% .
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
enthält
eine UV/EB-strahlungshärtende Deckschicht
Additive, welche die Haftung auf dem Untergrund verbessern und/oder
die Kratzhärte
oder die Elastizität
verbessern. Als Additive eignen sich Polyvinylacetale und hier insbesondere
Polyvinylbutyrale und Polyvinylacetal-Copolymere. Als Polyvinylbutyrale
können
dabei alle dem Fachmann bekannten Polyvinylbutyrale eingesetzt werden.
Ferner können
auch Polyvinylacetale, hergestellt aus zwei oder mehreren unterschiedlichen
Aldehyden, eingesetzt werden, wie zum Beispiel Gemische aus Butyraldehyd
mit Acetaldehyd und/oder Formaldehyd. Auch ist der Einsatz von Mischungen
von Polyvinylacetalen (z.B. mit unterschiedlichen Molekulargewichten,
unterschiedlichen Restacetatgehalten, unterschiedlichen Acetalisierungsgraden
und/oder unterschiedlichen Acetalisierungskomponenten (Aldehyden))
möglich.
Beispielsweise können
Polyvinylacetale, welche aus jeweils anderen Aldehyden als Ausgangsmaterial
hergestellt wurde, gemischt und eingesetzt werden. Den Kombinationsmöglichkeiten
sind hier keine Grenzen gesetzt. Weiterhin eignen sich anorganische und
organische Additive, die Nanopartikel enthalten. Die Additive können auch
aus anorganischen und/oder organischen Hybridpolymeren bestehen,
die sich inert verhalten oder während
der Aushärtung
der Beschichtung chemische Reaktionen untereinander oder mit anderen
Komponenten der Beschichtungszusammensetzung eingehen. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
können
die beschriebenen Additive auch die Hauptkomponenten in einer Beschichtungszusammensetzung
sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Acryl-Zusammensetzung vernetzbare Rohstoffe, die sich von Silanen,
Silanolen und deren Abkömmlingen
ableiten. Bei den Silizium-haltigen Rohstoffen kann es sich um Monomere,
Oligomere und Polymere handeln. Die Silizium-haltigen Verbindungen können bei
Anwesenheit von Wasser (etwa durch die Luftfeuchtigkeit nach dem
Aufbringen der Beschichtung) kondensieren, oder sie vernetzen mit
sich selbst oder mit Reaktionspartnern aus der Acryl-Zusammensetzung durch
thermische, UV/EB bzw. redoxinitiierte Härtung. Die Verbindungen können Größen im Nanometerbereich
aufweisen und damit als Nanopartikel in der Schicht vorliegen. Die
mit Silizium-haltigen Verbindungen modifizierte Acryl-Zusammensetzung
kann zur Verbesserung der Haftung und Flexibilisierung auch Polyvinylacetale
enthalten.
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In einer weiteren besonders bevorzugten
Ausführungsform
wird die Deckschicht durch eine Zusammensetzung erzeugt, die zum überwiegenden
Teil aus den beschriebenen Silizium-haltigen Verbindungen besteht.
Diese Zusammensetzung kann zur Verbesserung der Haftung und Flexibilisierung
auch Polyvinylacetale enthalten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Deckschicht Komponenten, die durch chemische oder thermische
Vernetzung geeigneter Rohstoffe entstanden sind. Als Rohstoffe eignen
sich Monomere, Oligomere und Polymere, die über reaktive Atomgruppen in
der Lage sind, Vernetzungsreaktionen einzugehen. Insbesondere eignen
sich Rohstoffe, die in ihrer Molekülstruktur über Hydroxid-, Carbonyl-, Aldehyd-,
Carboxyl- sowie Stickstoff- und Silizium-haltige Gruppen verfügen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Barriere- und/oder die Deckschicht mindestens einen Farbstoff
und/oder ein Pigment. Dabei sind die Begriffe „Pigmente" und „Farbstoffe" dem Fachmann aus
der Literatur bestens bekannt. „Pigmente" bezeichnen im Anwendungsmedium praktisch
unlösliches,
anorganisches oder organisches, buntes oder unbuntes Farbmittel
und „Farbstoffe" stehen für im Anwendungsmedium
lösliche,
anorganisches oder organisches, buntes oder unbuntes Farbmittel.
Für weitere
Details wird auf die gängige
Fachliteratur, beispielsweise Römpp-Lexikon
Chemie; Hrsg.: Jürgen
Falbe, Manfred Regitz; Stuttgart, New York; Thieme; 10. Auflage;
1997; Stichwörter „Pigmente" und „Farbstoffe" und die dort angegebenen
Literaturstellen verwiesen.
-
Erfindungsgemäß besonders geeignete Farbstoffe
für die
Barriereschicht umfassen wasserlösliche Farbstoffe,
insbesondere die ®Vitasyn-Farbstoffe, wie
beispielsweise ®Vitasyn-Blau
AE 90 und ®Vitasyn-Tartrazine
X 90, der Firma Clariant GmbH. Demgegenüber haben sich wasserunlösliche Farbstoffe,
Pigmente oder Mischungen aus diesen, insbesondere die Pigment-Präparation ®Renol
HW 30 (Firma Clariant GmbH) und/oder ®Savinal-Farbstoffe
(Firma Clariant GmbH), für
die Anfärbung
der Deckschicht ganz besonders bewährt. Die Menge an Farbstoff
und/oder Pigment liegt vorzugsweise im Bereich von 0,0001 bis 20,0
Gew.-%, insbesondere im Bereich von 0,01 bis 10,0 Gew.-% , jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der gefärbten Barriere- und/oder Deckschicht.
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Die Anfärbung der Barriere- und/oder
Deckschicht des Kunststoff-Formkörpers
ist u. a. deshalb besonders vorteilhaft, weil derartig an gefärbte Kunststoff-Formkörper nach
Ablösen
der gefärbten
Barriere- und/oder Deckschicht auf einfache Art und Weise recycelt
werden können.
Demgegenüber
müssen
Formkörper,
bei denen der Kunststoff-Kern gefärbt ist, in einem aufwendigen
Verfahren aussortiert und getrennt recycelt werden.
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Die Deckschicht kann gegebenenfalls
weitere Zusatzstoffe, wie beispielsweise Dispergierhilfsmittel, Wachse,
Entschäumer
und Weichmacher enthalten. Diese liegen vorzugsweise in einer Menge
von bis 10,0 Gew.-%, zweckmäßigerweise
von bis zu 5,0 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 0,1 bis 2,0 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Deckschicht, vor.
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Der erfindungsgemäße Kunststoff-Formkörper zeichnet
sich insbesondere durch eine dauerhafte niedrige Gaspermeabilität, insbesondere
für Kohlendioxid
und Sauerstoff aus. Dabei kann die durch die Beschichtung erzielte
Gasbarriere-Wirkung
mittels an sich bekannter Verfahren bestimmt werden. Diese Messungen
beruhen in der Regel entweder auf der Messung einer Druckzunahme
in einem Messzylinder oder auf den Nachweis des betreffenden Gases
außerhalb
des zu untersuchenden Objekts (ebenfalls in einem abgeschlossenen
Zylinder) mittels Infrarotspektroskopie. Verglichen mit einem Standard
ergibt sich dabei ein Faktor für die
Verbesserung der Barriereeigenschaft, der im englischen Sprachgebrauch
mit Barriereverbesserungsfaktor („barrier improvement factor"; BIF) bezeichnet
wird. Der BIF einer unbeschichteten PET-Flasche beträgt demnach
ungefähr
1.
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Ein BIF von 3 bedeutet dann, dass
die shelf life time des abgefüllten
Produkts (COz Verlust und Sauerstoffeindringung) dreimal so lang
ist wie bei einer unbeschichteten PET-Flasche; also statt einem
(1) Monat drei (3) Monate beträgt.
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Neben der Sperrwirkung beispielsweise
gegenüber
Kohlendioxid und Sauerstoff nach außen, besteht andersherum auch
eine Sperrwirkung von außen.
Das bedeutet, dass insbesondere das Eindringen von Sauerstoff von
außen
durch die Gefäßwand unterbunden
wird. Dies ist besonders bei Gütern
wichtig, die (leicht) oxidierbar sind bzw. die durch Reaktion mit
Sauerstoff geschädigt
werden können,
was den Verderb des Füllguts
bedeutet. Hierzu zählen
insbesondere Vitamine, Aromen und Enzyme. Insofern ist die Barriere
nicht nur auf eine Richtung beschränkt, vielmehr erfüllt sie
gleichzeitig zwei Funktionen (beispielsweise: Kohlensäureverbleib
in der Flasche (Barriere nach außen) und Schutz gegen Oxidation
(Sauerstoff) von außen
(Barriere von außen)).
Konsequenterweise bedeutet die Barriereverbesserung der vorliegenden
Erfindung eine längere Haltbarkeit
des Füllguts,
welches auch mit dem Begriff shelf life bezeichnet wird. Bei einem
BIF von 1 beträgt die
Haltbarkeit (shelf life) beispielsweise einen Monat, bei einem BIF
vor. 2 verdoppelt sich diese Zeit auf 2 Monate. Bei höheren BIF-Werten
entsprechend länger.
Diese Beispiele gelten für
kohlensäurehaltige,
alkoholfreie Getränke
(Colas und Limonaden).
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Bei Bier kommt der Sauerstoffbarriere,
neben der Kohlendioxidbarriere, eine noch größere Bedeutung Rolle zu. Es
werden in der Regel noch höhere
Mindestanforderungen an die BIF-Werte gestellt, der BIF sollte üblicherweise
mindestens 5 betragen. Dies entspricht einer Shelf life Zeit von
5 Monaten.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörpers kann
auf an sich bekannte Weise einfach und kostengünstig erfolgen. Der Einsatz
spezieller, aufwendiger Techniken, wie beispielsweise die Coextrusion
oder die Plasmabeschichtung, sind erforderlich. Vorzugsweise wird
der Kunststoff- Formkörper zunächst dem
gewünschten
Polyvinylalkohol und dann mit der vorstehend spezifizierten Acryl-Zusammensetzung
beschichtet. Dabei können
prinzipiell alle bekannten Beschichtungsverfahren verwendet werden,
obwohl sich Tauch-, Spritz-, Gieß-, Sprüh- und/oder elektrostatische
Sprühverfahren
ganz besonders bewährt
haben.
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Die Polyvinylalkohol-haltige Barriereschicht
wird vorzugsweise aus wässriger
Lösung
aufgebracht und dann im nächsten
Schritt vorzugsweise getrocknet. Dies ist vorteilhaft, um die Aufbringung
der folgenden Schicht zu optimieren, die gegebenenfalls aus einem
anderen Lösungsmittel
als Wasser aufgetragen wird. Bei nass auf nass Aufträgen besteht
nämlich
die Gefahr der Durchmischung der Schichten, was zum einen die Barrierewirkung
nachteilig beeinflusst und zum anderen die optische Erscheinung
verschlechtert, indem es zu Trübungen
führt.
Die Trocknung kann auf vielfältige
Art und Weise erfolgen. Wichtig ist dabei, dass das Basismaterial
durch die Trocknung nicht verändert
oder gar beschädigt
wird (beispielsweise durch thermische Verformung). Zur Trocknung
können
neben (Heiß)-Lufttrocknern
auch Infrarot- oder Mikrowellen-Strahlung eingesetzt werden. Das
beste und günstigste
System richtet sich nach den Anforderungen an Verweilzeiten, Durchsätzen, thermische
Belastungen und dergleichen. Die Konzentration der eingesetzten
Lösung
richtet sich nach den makroskopischen Eigenschaften derselben, wobei
es je nach System optimale andere Bereiche gibt, die bei der eingesetzten
Temperatur ein Optimum darstellen. Vorzugsweise liegen die Polyvinylalkohol-Konzentrationen
im Bereich von 1,0 bis 30,0 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich
von 3 bis 20 Gew.-% und insbesondere im Bereich von 5 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der wässrigen Lösung.
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Die fertig ausgebildete und getrocknete
Polyvinylalkohol-enthaltende Barriereschicht ist nun besonders gut
in der Lage, die nächste
Deckschicht aufzunehmen. Dennoch kann es unter Umständen ganz
besonders vorteilhaft sein, die Haftung der Deckschicht an der Barriereschicht
durch einen Primer zu erhöhen.
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Die Deckschicht wird vorzugsweise
ebenfalls mittels der vorstehend beschriebenen Beschichtungstechnologien
aufgetragen, wobei die gewählte
Technologie für
jede Schicht durchaus eine andere sein kann und nicht für beide
Schichten dieselbe sein muss. Dies richtet sich ebenfalls nach den
gewünschten
Anforderungen, die oben bereits näher beschrieben wurden. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird die Acryl-Zusammensetzung ohne Verwendung
eines Lösungsmittels
aufgetragen.
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Die Aushärtung der Deckschicht kann
auch Initiierung der Polymerisation der Acryl-Zusammensetzung auf
an sich bekannte Weise, beispielsweise thermisch und oder durch
Redoxinitiierung, erfolgen. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Polymerisation durch UV-Strahlung
initiiert. Obwohl Bekannterweise bei wässrigen Polyvinylalkohol-Lösungen eine Bestrahlung mit UV-Licht
zu einem Molekulargewicht-Abbau führen kann, wird die erfindungsgemäße Polyvinylalkohol-haltige Barriereschicht
durch die zur Aushärtung
der Deckschicht angewandten UV-Bestrahlung
nicht angegriffen. Im Gegenteil der hohe BIF des beschichteten Kunststoff-Formkörpers bleibt
unverändert
erhalten bzw. wird sogar noch leicht erhöht.
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Gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Polymerisation durch Elektronenstrahlung
(EB-Strahlung) initiiert.
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Die Dicken der applizierten Schichten
richten sich nach den gewünschten
Eigenschaften. Bereits eine Schichtdicke von 2 μm jeder der einzelnen Schichten
ist hinreichend um Barrierewerte > 3
bei gleichzeitiger Wasserresistenz zu erzielen. Dies bedeutet bei
einer 0,5 1 PET-Flasche im allgemeinen eine Gewichtszunahme von
lediglich ca. 0,2 g.
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Werden Vorformlinge beschichtet,
ist es vorteilhaft, die Schichtdicke zunächst entsprechend höher zu wählen, da
beim Streckblasen die Komponenten gedehnt werden. Je nach gewünschter
Endschichtdicke, d. h. gewünschter
Schichtdicke der Barriere- und der Deckschicht des streckgeblasenen
Formkörpers,
sind die Barriereschicht und die Deckschicht entsprechend dicker
aufzutragen. Es kann daher in diesen Fällen ein mehrfaches (wiederholtes)
Aufbringen der einzelnen Komponenten oder der Einsatz von höheren Konzentrationen
von Vorteil sein. Da die Vorformlinge für gewöhnlich nicht sofort in einer
Streckblasmaschine verarbeitet werden, ist die Geschwindigkeit der
Aufbringung der Beschichtungen unabhängig von der Geschwindigkeit
der Befüllanlage.
Daher können
die Vorformlinge auch mittels anderer Techniken, wie zum Beispiel
durch Tauchen, beschichtet werden.
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Mögliche
Einsatzgebiete des erfindungsgemäßen Kunststoff-Formkörpers sind
dem Fachmann unmittelbar offensichtlich. Er eignet sich insbesondere
zur Lagerung von Gas-empfindlichen Substanzen, insbesondere von
kohlensäurehaltigen
und/oder oxidationsempfindlichen Flüssigkeiten. Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Kunststoff-Formkörper zur
Lagerung von Gas-empfindlichen Lebensmitteln, zweckmäßigerweise
von vorzugsweise kohlensäurehaltigen
Getränken, insbesondere
Bier und Bier-haltigen Getränken
verwendet.
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Das nachfolgende Beispiel und Vergleichsbeispiel
dient zur Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung, ohne dass
hierdurch der Erfindungsgedanke in irgendeiner Weise beschränkt werden
soll.
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Beispiel
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Es werden unbehandelte 0,5 Liter
PET-Flaschen, geblasen aus 28 g-PET-Vorformlingen mittels herkömmlicher
Verfahren, zunächst
in eine 5 Gew.-% ige wässrige
Lösung
aus einem Polyvinylalkohol (®Mowiol 28–99, Firma
Kuraray Specialities Europe GmbH) getaucht. Nach dem Abscheiden
des überschüssigen Materials
werden die Flaschen für
4 Stunden bei 50 °C
im Umlufttrockenschrank getrocknet. Anschließend werden die Flaschen mit
einer handelsüblichen
UV-härtenden
Acryl-Zusammensetzung, die der vorstehenden Spezifizierung genügt und keine
Lösemittel
enthält
und auf der Polyvinylalkohol-haltigen Barriereschicht haftet, beschichtet
(Auftrag 0,1 bis 0,15 g pro Flasche). Danach werden die Flaschen
unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre
für 30
sec mit UV-Licht (10 cm Röhre,
Leistung 120 W/cm, Firma Dr. Hönle
AG) belichtet und dadurch ausgehärtet.
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Die beschichteten PET-Flaschen werden
nun in einer Abfüllanlage
mit Wasser befüllt.
Nach Durchlaufen der Anlage werden die Flaschen auf Verkratzungen
der Deckschicht beurteilt und anschließend für 7 Tage in Wasser gelagert.
Nach der Wasserlagerung wird die Güte der Deckschicht beurteilt.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 dargestellt.
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Vergleichsbeispiel
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Es werden unbehandelte 0,5 Liter
PET-Flaschen, geblasen aus 28 g-PET-Vorformlingen mittels herkömmlicher
Verfahren, zunächst
in eine 5 Gew.-% ige wässrige
Lösung
aus einem Polyvinylalkohol (®Mowiol 28–99, Firma
Kuraray Specialities Europe GmbH) getaucht. Nach dem Abscheiden
des überschüssigen Material
werden die Flaschen für
4 Stunden bei 50 °C
im Umlufttrockenschrank getrocknet. Anschließend werden die Flaschen in
eine 10 Gew.-% ige Polyvinylbutyral-Lösung (®Mowital
B 30 H, Firma Kuraray Specialities Europe GmbH) getaucht. Danach
wird erneut im Trockenschrank bei 50 °C getrocknet.
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Die beschichteten PET-Flaschen werden
nun in einer Abfüllanlage
mit Wasser befüllt.
Nach Durchlaufen der Anlage werden die Flaschen auf Verkratzungen
der Deckschicht beurteilt und anschließend für 7 Tage in Wasser gelagert.
Nach der Wasserlagerung wird die Güte der Deckschicht beurteilt.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 dargestellt.
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Tabelle
1: Oberflächengüte der Deckschicht
von beschichteten 0,5 Liter PET-Flaschen
vor und nach Lagerung in Wasser