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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung sowie auf ein Verfahren zum Auffinden von Fehlstellen,
insbesondere in Form von Materialrissen oder Oberflächendefekten,
in einem rotationssymmetrischen Prüfling aus einem zumindest metallische Materialanteile
aufweisenden Werkstoff, mit wenigstens zwei elektromagnetischen
Ultraschallwandlern (EMUS), die beabstandet voneinander zur elektroakkustischen
Kopplung mit einer Oberfläche
des Prüflings
in Kontakt stehen, von denen ein Ultraschallwandler als Sender und
der andere Ultraschallwandler als Empfänger dient, sowie mit einer
Auswerteeinheit, die zumindest mit dem als Empfänger dienenden Ultraschallwandler
verbunden ist.
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Stand der Technik
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Auf dem Gebiet der zerstörungsfreien
Prüftechnik
von vorzugsweise aus metallischen Materialien gefertigten Prüflingen,
hat sich die Durchschallung der Prüflinge mit Ultraschallwellen
sowie deren Detektion und entsprechende Auswertung als besonders
geeignet erwiesen. So werden heutzutage bspw. Eisenbahnräder in regelmäßigen Wartungsabständen auf
Risse und sonstige Materialdefekte mit Hilfe geeigneter Ultraschallprüftechniken überprüft.
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Aus der
DE 199 43 215 C2 ist diesbezügliches
Ultraschalluntersuchungsverfahren entnehmbar, das auf der Basis
der sogenannten V-Durchschallungstechnik arbeitet. Hierbei werden
ein Ultraschallsender sowie ein Ultraschallempfänger mit einem gegenseitigen
peripheren Abstand längs
des Umfangsrandes eines Eisenbahnrades positioniert, wobei die vom
Ultraschallsender in das Eisenbahnrad eingekoppelten Ultraschallwellen
sowohl an innen liegenden Eisenbahnradrandkonturen als auch an möglicher
Weise längs
des Schallausbreitungsweges vorhandenen Fehlstellen reflektiert
werden. Die reflektierten Signale werden von dem Ultraschallempfänger detektiert
und mit einer geeigneten Auswerteeinheit ausgewertet. Als Ultraschallsender
sowie -empfänger
werden in dem vorstehend genannten Fall piezoelektrische Ultraschallwandler
eingesetzt, die jedoch mit einer Reihe von Nachteilen verbunden
sind. So bedürfen
piezoelektrische Ultraschallwandler zur Einkopplung von Ultraschallwellen in
einen Prüfkörper einem
Koppelmittel. Weist die Prüfkörperoberfläche, über die
die Schallein- bzw. Schallauskopplung erfolgen soll, Unregelmäßigkeiten
auf, bspw. eine rauhe Oberflächen,
so hat dies einen negativen Einfluss auf die in das Prüfteil einzukoppelnde
Schallleistung und damit verbunden letztlich auch auf die Nachweisempfindlichkeit
der gesamten Messung.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil
der in der vorstehenden Druckschrift beschriebenen V-Durchschallung
ist zudem die nur segmentierte Prüfweise des Eisenbahnrades.
So lässt
sich mit einer einmaligen Durchschallung nicht das Eisenbahnrad
in der Gesamtheit erfassen, wodurch gravierende, örtliche Zeitstandrisse
oder andere Einzelfehler übersehen werden
können.
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Als weitere, bekannte zerstörungsfreie
Prüftechnik
ist die Wirbelstromprüfung
an elektrisch leitfähigen
Prüflingen
zu nennen. Der Nachteil von an sich bekannten Wirbelstromprüfungsverfahren
ist jedoch die nur relative niedrige Leistung, mit der Wirbelströme innerhalb
des zu untersuchenden Prüflings
eingekoppelt werden, da zumeist nur kleindimensionierte Wirbelstromsonden
eingesetzt werden, um eine möglichst
konturgetreue Abtastung der Oberfläche eines zu untersuchenden
Prüflings
zu gewährleisten.
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Schließlich ist auch der Einsatz
von sog. elektromagnetischen Ultraschallwandlern (EMUS) bekannt,
mit denen insbesondere eine zerstörungsfreie Untersuchung rotationssymmetrischer
Prüfkörper möglich ist,
wie bspw. Rohre, die aus ferritischen, nichtferritischen, austenitischen
Werkstoffen sowie auch nicht Eisen-Metallen (NE-Metalle) bestehen. Insbesondere ist
der Einsatz sog. EMUS-Sensoren zur zerstörungsfreien Prüfung von
Rohren aus ferromagnetischen oder nichtferromagnetischen Materialien
bekannt, die lediglich zur Erzeugung sog. linearpolarisierter Transversalwellen
in der Lage sind, d. h. linearpolarisierte Ultraschallwellen, die
sich senkrecht zur Einkoppeloberfläche innerhalb des Prüflings ausbreiten
und eine senkrecht zur Ausbreitungsrichtung orientierte Schwingungsebene
vorsehen. Derartige EMUS-Sensoren sind hinlänglich bekannt und erlauben
insbesondere durch bloßen
Kontakt mit der Oberfläche
des Prüflings
eine koppelmittelfreie Einkopplung von Ultraschallwellen im Wege einer
elektromagnetischen Schallwandlung innerhalb des zu untersuchenden
Prüflings.
Zur Fehlerbestimmung wird die Durchschallungstechnik eingesetzt, die
vergleichbar mit der vorstehend beschriebenen V-Durchschallung ist.
Auch in diesem Fall ist eine ganzheitliche Erfassung des rotationssymmetrischen Prüfkörpers, bspw.
des gesamten Rohrumfanges nicht möglich. Vielmehr müssen zur
gesamtheitlichen Erfassung, bspw. eines Rohres die EMUS-Sensoren vollständig um
den Umfangsrand des zu untersuchenden Rohres bewegt werden. Eine
durchaus zeitraubende Massnahme, die zudem in einigen Fällen nicht
durchführbar
ist, zumal nicht alle Prüflinge
an ihrem gesamten Umfangsrand zugänglich sind.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Vorrichtung sowie ein Verfahren zur zerstörungsfreien Untersuchung von
rotationssymmetrischen Prüflingen,
insbesondere Rohre, zum Auffinden von Fehlstellen, insbesondere
in Form von Materialrissen derart anzugeben, dass zum einen die
Erfassung sämtlicher
Fehlstellen innerhalb des rotationssymmetrischen Prüflings möglich ist
und zugleich der damit verbundene messtechnische Aufwand gering
gehalten wird. Insbesondere soll eine Möglichkeit geschaffen werden,
den rotationssymmetrischen Prüfling
in der Gesamtheit zumindest innerhalb einer Querschnittsebene zu
erfassen, um auf diese Weise ein gesamtheitliches Querschnittsbild
durch einen Prüfling
und die darin möglicherweise
enthaltenen Fehlstellen zu erhalten.
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Die Lösung der der Erfindung zugrunde
liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben, der eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Auffinden von Fehlstellen beschreibt. Gegenstand des Anspruches
12 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Auffinden entsprechender Fehlstellen. Den Erfindungsgedanken
vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche sowie
der Beschreibung insbesondere unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Auffinden von Fehlstellen, insbesondere in Form von Materialrissen
oder Oberflächendefekten
in einem rotationssymmetrischen Prüfling, wie bspw. innerhalb eines
Rohres gemäß der Merkmale
im Oberbegriff des Anspruches 1, zeichnet sich dadurch aus, dass die
elektromagnetischen Ultraschallwandler horizontal polarisierte Transversalwellen,
sog. SH-Wellen, zu erzeugen und/oder nachzuweisen in der Lage sind.
Derartige Ultraschallwandler vermögen senkrecht über eine
Oberfläche
des Prüflings
Ultraschallwellen innerhalb des Prüflings mit einer Ausbreitungsrichtung
zu erzeugen, die parallel zur Einkoppeloberfläche orientiert ist, d. h. die
Ultraschallwellen breiten sich im wesentlichen parallel zur Einkoppeloberfläche aus
und nicht wie im Falle des vorstehend zitierten Standes der Technik,
bei dem zwar ebenso elektromagnetische Ultraschallwandler zum Einsatz kommen,
die jedoch Ultraschallwellen in den Prüfkörper einkoppeln, deren Ausbreitungsrichtung
senkrecht zur Einkoppeloberfläche
orientiert ist.
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Ferner weisen die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eingesetzten elektromagnetischen Ultraschallwandler eine zweiseitige
Richtcharakteristik auf, d. h. ausgehend von der Koppelstelle des
als Sender betriebenen Ultraschallwandlers gehen zwei in entgegengesetzter
Ausbreitungsrichtung zueinander verlaufende horizontal polarisierte
Transversalwellen aus. Ebenso vermag ein diesbezüglicher als Empfänger betriebener
elektromagnetischer Ultraschallwandler aus zwei entgegengesetzt
gerichteten Ausbreitungsrichtungen zulaufende Ultraschallwellen
entsprechend zu detektieren, d. h. in elektrische Signale umzusetzen.
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Im einfachsten Fall gilt es wenigstens
einen als Sender dienenden Ultraschallwandler sowie einen als Empfänger dienenden
elektromagnetischen Ultraschallwandler in einer gemeinsamen Querschnittsebene
durch den zu überprüfenden rotationssymmetrischen
Prüfling
an einer frei zugänglichen Oberfläche beabstandet
voneinander derart anzuordnen, dass die vom Sender ausgehenden mit
einer doppelten Richtcharakteristik verlaufenden Ultraschallwellen
sich längs
des Umfangsrandes innerhalb des ansonsten rotationssymmetrischen
Prüflings
ausbreiten.
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Je nach gegenseitiger Beabstandung
zwischen Sender und Empfänger
längs des
Umfangsrandes des Prüflings
treffen die vom Sender mit unterschiedlichem Umlaufsinn ausgehenden
Schallwellen zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Ort des Empfängers ein.
So werden bei einer festgelegten Messkonfiguration am Empfänger mehrfache
periodisch sich wiederholende Umlaufechos von den jeweiligen umlaufenden
Schallwellen empfangen. Ist innerhalb des Prüflings eine Fehlstelle, bspw.
in Form eines Materialrisses vorhanden, so werden auch die im Umlauf befindlichen
Ultraschallwellen zumindest teilweise an der Fehlstelle reflektiert,
so dass am Empfänger
zusätzlich
von der Fehlstelle hervorgerufene Echosignale empfangen werden,
die es gilt aus den normalen Umlaufechos, der ansonsten ungestört sich
längs des
Prüflings
ausbreitenden Schallwellen zu selektieren. Dies erfolgt im Wesentlichen
mit einer Auswerteeinheit, an die die Messsignale des Empfängers weitergeleitet
werden.
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Von einer Fehlstelle herrührende Echosignale
lassen sich durchaus charakterisieren, da in der Regel das Reflexionsvermögen einer
Fehlstelle in verschiedenen Richtungen nicht gleichmäßig ausgebildet
ist und sehr stark von der Fehlstellenform sowie deren räumlicher
Orientierung abhängt.
Zumal die eingesetzten elektromagnetischen Ultraschallwandler sowohl
im Falle des Senders als auch im Falle des Empfängers über eine doppelt gerichtete Richtcharakteristik
verfügen,
wird einerseits die Fehlstelle von zwei Richtungen aus beschallt
und andererseits werden die von der Fehlstelle durch Reflexion ausgehenden
Teilwellen ebenso unter Maßgabe einer
doppelten Richtcharakteristik im Empfänger detektiert. Hierdurch
ist grundsätzlich
ein vollständiger Fehlerstellennachweis
längs des
gesamten Umfangsrandes bzw. Umfangsbereiches eines zu untersuchenden
rotationssymmetrischen Prüflings
möglich.
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Handelt es sich bei dem zu untersuchenden Prüfling bspw.
um ein Rohr, so ermöglicht
die erfindungsgemäße Vorrichtung
das Rohr innerhalb einer Rohrquerschnittsebene, die senkrecht zur
Rohrlängsachse
orientiert ist, mit nur einer einzigen Ultraschallwellenmessung
vollständig
auf Fehlstellen zu überprüfen.
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Auf der Grundlage der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sowie des damit erfindungsgemäß durchführbaren
Verfahrens zur zerstörungsfreien Überprüfung eines
rotationssymmetrischen Prüflings,
vorzugsweise Rohres auf Fehlstellen sei im Weiteren unter Bezugnahme
auf vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindungsgedanke in weiteren Details erklärt.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die Erfindung wird nachstehend ohne
Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
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1 schematisierte
Querschnittsdarstellung durch einen rohrförmigen Prüfling mit zwei Ultraschallwellenwandlern,
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2 schematisierte
Darstellung einer Rohrvermessung mit drei Ultraschallwellenwandlern mit
einer entsprechenden Auswerteeinheit,
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3a, b bildliche Darstellung der
Signalantwort an den in 2 eingesetzten
Empfängern,
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4a, b bildliche Darstellung zur
Signalauswertung und Fehlerstellenanalyse.
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5 Messvorrichtung
mit sechs EMUS sowie
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6 alternative
Messvorrichtung zu 5.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das damit
durchführbare
Verfahren zur Überprüfung von
Fehlstellen innerhalb rotationssymmetrischer Prüflinge eignet sich insbesondere
für das
Auffinden von Materialrissen oder Materialdefekten innerhalb von
Rohren oder an Rohroberflächen,
wobei die Fehlstellen zumindest eine Komponente parallel zur Rohrlängsachse
aufweisen sollten. Die zu untersuchenden Rohre können aus ferritischen oder
austenitischen Werkstoffen sowie auch aus NE-Metallen sein. Insbesondere ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung
für austenitische
Schleudergussrohre optimiert, zumal derartige Rohre sehr kostspielig
sind, da sie für
den Transport bzw. die Leitung von aggressiven Medien unter hohen
Temperaturen Drucken eingesetzt werden, so bspw. vorwiegend in der
chemischen Industrie. So treten während des Betriebes derartiger
Rohrleitungen durchaus Ermüdungsrisse oder
Spannungsrisskorrosionen auf, die es gilt vor Eintritt respektive
vor einem Totalausfall dieser Schleudergussrohre zu detektieren.
Derartige Fehler entstehen zumeist im oberflächennahen Bereich der inneren
Rohroberfläche
und breiten sich in Richtung der Rohrwände aus.
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In 1 ist
ein schematisierter Querschnitt eines Rohres R dargestellt, das
es gilt von der zugänglichen
Rohrwandaußenseite
auf mögliche
vorhandene Fehlstellen zu überprüfen. Hierzu
ist ein als Sender betreibbarer elektromagnetischer Ultraschallwandler
S an der zumeist rauhen äußeren Rohroberfläche angebracht
und regt im Wege der elektromagnetischen Schallanregung horizontal
polarisierte Transversalwellen A, B innerhalb des Rohres 1 an. Der
Sender verfügt über eine
zweiseitige, doppelte oder bidirektionale Richtcharakteristik, so
dass symmetrisch zu einer Sendersymmetrieachse zwei in entgegengesetzten
Richtungen horizontal polarisierte Transversalwellen A, B innerhalb
der dargestellten Querschnittsebene längs des Rohrwandbereiches umlaufen.
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An einer von dem Sender S beabstandeten Stelle
längs des
Umfangsrandes ist ein als Empfänger
arbeitender elektromagnetischer Ultraschallwandler E angebracht,
der unabhängig
von seiner Position die mehrfach längs des Rohrbereiches umlaufenden
Umlaufechos A, B empfängt.
Werden die Empfangssignale am Empfänger E im Wege einer Auswerteeinheit
aufbereitet und entsprechend an einer Darstellungseinheit sichtbar
gemacht, so ergibt sich typischerweise ein zeitliches Signalempfangsspektrum
gemäß der Bilddarstellung
in 3a. Aus dieser Bilddarstellung
gehen in zeitlich periodischen Abständen wiederkehrende Signalpeaks
hervor, die den am Empfänger
ankommenden Umlaufechos entsprechen, wobei deren Signalamplituden
mit zunehmenden Zeitfortschritt aufgrund der im Rohr vorhandenen
Schwingungsdämpfung
abnehmen.
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Ist innerhalb der in 1 dargestellten Querschnittsebene des
Rohrs eine Fehlstelle F vorhanden, so wird diese beidseitig ebenfalls
von den umlaufenden Ultraschallwellen A und B beschallt. Teile dieser
Wellen werden an der Fehlstelle F reflektiert und bilden für sich zueinander
gegenläufig
reflektierte Echosignale A*, B* ausgehend von der Fehlstelle F.
Diese breiten sich ebenso wie die Umlaufsignale A, B in beide Umfangsrichtungen
des Rohres innerhalb der in 1 dargestellten
Querschnittsfläche
aus.
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Werden nun zusätzlich zu den von dem Empfänger E detektierten
Umlaufechos bezüglich der
Schallwellen A und B, die in 3a als
sichtbare Echosignale dargestellt sind, weitere Echosignale detektiert,
so sind diese weiteren Echosignale auf die Fehlstelle F zurückzuführen.
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Jedoch sind die mit der in 1 dargestellten Prüfvorrichtung
detektierten, auf eine Fehlstelle zurückführbare Echosignale nur in jenen
Fällen
von den übrigen
Umlaufechosignale eindeutig zu trennen, sofern die Umlaufechos bezüglich der
Schallwellen A, B und die Echosignale, ausgehend von der Fehlstelle
A*, B* zeitlich nicht überlappend
am Empfänger
E eintreffen. Somit stellen die durch die Schallwellen A und B am
Empfänger
E erzeugten Umlaufechos vielmehr unerwünschte Störsignale dar, die ein eindeutiges
Auffinden und Bewerten der auf eine Fehlstelle F zurückzuführenden
Echosignale erschweren.
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Bei Verwendung nur eines einzigen
Senders und eines einzigen Empfängers
gemäß der in 1 dargestellten Vorrichtung
ist es daher erforderlich für einen
eindeutigen Fehlernachweis den Sender und den Empfänger vorzugsweise
unter Beibehaltung ihres äquidistanten
Abstandes solange in Umfangsrichtung des Rohres zu verdrehen, bis
alle Echosignale zeitlich jeweils zwischen den durch den Empfänger E detektierten
Umlaufechos zu liegen kommen.
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In 2 ist
die schematisierte Darstellung einer erweiterten Prüfvorrichtung
dargestellt, die über zwei
als Empfänger
dienende elektromagnetische Ultraschallwandler 2 und 3 verfügt, die
längs des
Umfangsrandes des Rohres R in einer senkrecht zur Rohrachse orientierten
Querschnittsfläche
angebracht sind. Mittig zwischen den Empfängern 2 und 3 ist
ein als Sender arbeitender elektromagnetischer Ultraschallwandler 1 vorgesehen.
Alle im Einsatz befindlichen Ultraschallwandler weisen, wie auch
im vorstehenden Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf 1,
eine zweiseitige Richtcharakteristik auf.
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Der äquidistant zu beiden Empfängern 2 und 3 angeordnete
Sender 1 ist mit einem Signalgenerator 4 verbunden,
durch den der Sender 1 nach einem vorgegebenen Sendemuster,
meist im Pulsbetrieb, horizontal polarisierte Transversalwellen
A, B gemäß der Darstellung
in 2 in das Rohr R abstrahlt.
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Die Empfänger 2 und 3 sind
zur Signalauswertung der von ihnen detektierten Ultraschallwellen mit
einer Auswerteeinheit verbunden, die sich aus folgenden Komponenten
zusammensetzt. Die an den Empfänger 2 und 3 anliegenden
Messsignale werden zunächst über entsprechende
Vorverstärker 5 und 6 verstärkt. Die
von dem Empfänger 3 herrührenden, verstärkten Signale
gelangen an einen Invertiere 7, der die vorverstärkten Messsignale
invertiert und diese gemeinsam mit den vom Empfänger 2 herrührenden,
vorverstärkten
Messsignale in einem Addiere 8 summiert. Das aus dem Addierer 8 stammende
Summensignal gelangt über
einen weiteren Verstärker 9 zu
einer Darstellungseinheit 10, an der die verstärkten Summensignale
zur visuellen Darstellung gebracht werden. Zur Synchronisation der
Signaldarstellung auf der Darstellungseinheit 10 ist diese über eine
entsprechende Steuereinheit 11 mit dem Generator 4 verbunden.
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Geht man zunächst von der Überlegung
aus, dass der Sender 1 durch den Generator 4 durch
einen kurzzeitigen Anregungsimpuls angeregt wird, so entstehen innerhalb
des Rohres R zwei sich in Gegenrichtung gleichphasig längs des
Rohrquerschnittes ausbreitende Ultraschallwellen A, B, die den Rohrkreis
mehrfach umlaufen bis sie durch die vorherrschende Materialdämpfung zum
Erliegen kommen. Die Empfänger 2 und 3 empfangen
die durch die Schallwellen A und B erzeugten mehrfachen Umlaufechosignale,
die in den 3a und 3b dargestellt sind.
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In den 3a und 3b sind tatsächliche
Messergebnisse dargestellt, die bei einer Messung an einem austenitischen
Rohr mit 127 mm Durchmesser und 15 mm Wanddicke registriert worden
sind. Die Sendeimpulsfrequenz des Generator 4 beträgt hierbei
100 kHz, die kurzzeitig zur Schwingungsanregung des Senders generiert
worden ist. 3a zeigt das
von dem Empfänger 2 aufgenommene
Messsignal, 3b zeigt
das von dem Empfänger 3 gewonnene
Messsignal. Die in den 3a und 3b dargestellten Messsignale
stellen eine zeitlich periodisch sich wiederkehrende Folge der Umlaufechos
dar, deren Amplitude im Wege der Dämpfung stetig abnimmt.
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Sind keine Fehlstellen innerhalb
des Rohres vorhanden, so zeigt sich nach vorstehend beschriebener
Auswertung der in den 3a und 3b gezeigten Messsignale,
dass sich nach entsprechender Vorverstärkung, Invertierung des Signals
vom Empfänger 2 und
Addition der Signale die Umlaufechos gegenseitig aufheben. Dies
ist in 4a gezeigt, die die
visuelle Darstellung des Summensignals zeigt, nämlich eine gegenseitige vollständige Auslöschung beider
Wellenzüge,
zumal sie phasengleich und nach identischen Laufzeiten an den Empfänger 2 und 3 ankommen
und daher durch die vorstehend beschriebene Differenzierung sich
gegenseitig auslöschen.
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Ist hingegen eine Fehlstelle im Rohr
vorhanden, die unterschiedlich weit von den Empfänger 2 und 3 entfernt
liegt, wie es in der schematischen Darstellung gemäß 2 gezeigt ist, werden die
auf die Fehlstelle zurückzuführenden
Echosignale im Unterschied zu den normalen Umlaufechos nicht kompensiert.
Dieser Fall ist in 4b dargestellt,
in der das Summensignal gezeigt ist, das auf einen Fehler zurückzuführen ist,
der künstlich
in das Rohr eingearbeitet worden ist, in Form eines 5 mm tiefen
und 40 mm langen Sägeschnittes.
Die in 4b dargestellten
Echosignale sind daher ausschließlich das Ergebnis der mehrfachen
Reflexion der umlaufenden Ultraschallwellen an der Fehlstelle F.
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Jedoch kann auch mit der in 2 dargestellten Messvorrichtung
eine Fallkonstellation auftreten, bei der Messsignale, die auf ein
Reflexionsereignis an einer Fehlstelle zurückzuführen sind, im Wege der gegenseitigen
Kompensation durch die Signalauswertung unberücksichtigt bleiben, nämlich in jenem
Fall, wenn die Fehlstelle gleich weit von den Empfängern 2 und 3 entfernt
ist.
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Um selbst diese Fallkonstellation
messtechnisch auszuschließen,
ist es erforderlich, die drei in 2 dargestellten
elektromagnetischen Ultraschallwandler 1, 2, 3 längs des
Umfangsrandes des Rohres zu verfahren.
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Jedoch sieht eine weitere vorteilhafte
Ausführungsform
(siehe 5) der erfindungsgemäßen Messvorrichtung
die Beseitigung des vorstehend aufgezeigten Problems vor, indem
sechs längs
des Umfangsrandes des Rohres R in einer Querschnittsebene mit äquidistantem
Abstand zueinander angeordnete elektromagnetische Ultraschallwandler
vorgesehen sind, von denen drei als Sender, siehe S1, S2, S3 sowie
drei als Empfänger,
siehe E1, E2, E3 dienen. Die sechs elektromagnetischen Ultraschallwandler
sind über
einen entsprechenden Halterahmen H miteinander in äquidistanten
Abständen
verbunden, und zudem über
entsprechende Leitrollen L, die an dem Halterahmen H angelenkt sind,
längs zum Rohr
R verfahrbar. Auf diese Weise ist es möglich, das Rohr längs der
gesamten Länge
auf Fehlstellen hin zu überprüfen.
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Die Prüfung eines jeweiligen Rohrquerschnittes
wird vorzugsweise in drei Prüftakten
unterteilt, wobei pro Prüftakt
drei Ultraschallwandler beteiligt sind. Dies betrifft im Einzelnen
in einem ersten Prüftakt
die Ultraschallwandler S1, E1, E2, in einem zweiten Prüftakt S2,
E2, E3 und in einem dritten Prüftakt
S3, E1, E3.
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Die einzelnen Prüftakte werden unmittelbar zeitlich
hintereinander durchgeführt,
wobei jeder einzelne Prüftakt
in jener Weise durchgeführt
wird, der unter Bezugnahme auf 2 vorstehend
beschrieben ist.
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Während
der Prüfung
bewegt sich die gesamte Anordnung längs zum Rohr R, wodurch die 100%ige
Prüfung
des Rohrvolumens gewährleistet wird.
Aufgrund der Mehrfachanordnung von Sender- und Empfängerpaaren
können
alle innerhalb des Rohres auftretenden Fehlstellen zuverlässig nachgewiesen
werden.
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Eine weitere Modifizierung im Sinne
einer Vereinfachung sieht das in 6 dargestellte
Ausführungsbeispiel
für eine
erfindungsgemäße ausgebildete
Messvorrichtung vor. Hierbei sind lediglich drei elektromagnetische
Ultraschallwandler (EMUS) an der Rohraußenwand in äquidistanten Abständen zueinander
angeordnet. Die elektromagnetischen Ultraschallwandler EMUS werden
abwechselnd im Sende- und im Empfangsbetrieb betrieben, so dass mit
der in Figur 6 dargestellten Anordnung exakt das gleiche Prüftaktschema
durchgeführt
werden kann, das vorstehend zu 5 erläutert ist.
Auch die in 6 dargestellten
elektromagnetischen Ultraschallwandler (S1, E3) sowie (S3, E2) sowie
(S2, E1) sind über
einen Halterahmen H verbunden, der längs des Rohrs R über Leitrollen
L bewegbar ist. Auch mit dieser Anordnung lässt sich das gesamte Rohrvolumen vollständig überprüfen.
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- 1
- Sender
- 2,
3
- Empfänger
- 4
- Generator
- 5,
6
- Vorverstärker
- 7
- Invertierer
- 8
- Addierer
- 9
- Nachverstärker
- 10
- Darstellungseinheit
- 11
- Steuereinheit