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Die Erfindung betrifft einen Mähdrescher
mit einer Trenneinrichtung, aus der ein erster Erntegutrestestrom
einem Strohhäcksler
mit einer sich horizontal und quer zur Fahrtrichtung des Mähdreschers
erstreckenden Drehachse zuführbar
ist, einer Reinigungseinrichtung, von der dem Strohhäcksler ein
zweiter Erntegutrestestrom zuführbar
ist, und mit einer Fördereinrichtung
zur Förderung
des zweiten Erntegutrestestroms von der Reinigungseinrichtung zum
Strohhäcksler,
die eingerichtet ist, den zweiten Erntegutrestestrom mechanisch
zu fördern
und in zwei Teilströme
aufzuteilen, die dem Strohhäcksler an
den beiden Seiten seiner Mittelebene zuführbar sind.
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Die
EP 0 727 135 A beschreibt einen Mähdrescher,
bei dem das Stroh von den Strohschüttlern durch ein Leitblech
in einer Langstrohablagebetriebsart in einem Schwad auf dem Boden
abgelegt oder in einer Häckselbetriebsart
einem Strohhäcksler
zugeführt
wird, in der es gehäckselt
und auf dem Feld verteilt wird. Das Leitblech kann in eine dritte
Stellung verbracht werden, in der sowohl das Stroh als auch die
Spreu durch den Strohhäcksler
geführt
werden. Die Spreu wird durch Gebläse von der Reinigung in den
Strohhäcksler
gefördert.
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In der WO 01/01754 A wird ein Mähdrescher mit
einem Strohhäcksler
und einem Spreuverteiler beschrieben. Der Spreuverteiler ist derart
angeordnet, dass er die Spreu stromauf des Strohhäckslers
in den Strohstrom einwerfen kann, so dass sie gemeinsam mit dem
Stroh den Strohhäcksler
durchläuft
und etwa über
die Arbeitsbreite des Schneidwerks auf dem Feld verteilt wird.
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In der
DE 100 64 356 A wird vorgeschlagen, die
Spreu stets durch den Strohhäcksler
zu leiten, während
das Stroh entweder im Häckselbetrieb durch
den Strohhäcksler
geleitet oder im Schwadablagebetrieb an dessen Rückseite vorbeigeleitet und
in einem Schwad auf dem Boden abgelegt wird. Im Schwadablagebetrieb werden
die Strohleitbleche in eine Stellung gebracht, in der die Spreu
beidseits des Schwads über
die Arbeitsbreite verteilt wird. Im Langstrohablagebetrieb werden
Spreu und Stroh über
die Arbeitsbreite des Felds verteilt. Die Spreu soll durch das Gebläse der Reinigung
und die Saugwirkung des Strohhäckslers
in letzteren hineingefördert
werden.
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Ähnliche
Anordnungen sind auch aus den Prospekten „Deutz-Fahr Topliner 8XL", Druckvermerk 91
532 01 Printed in Germany 9906, „Case IH Cross-Flow", Druckvermerk CF80-D-BR-10/99,
und New Holland CX-Mähdrescher,
Druckvermerk Printed in Italy – 01/09 – Satiz
Srl (Turin) – Cod.
N. 12003/BR/D00 bekannt. Dort wird das Stroh entweder durch den
Strohhäcksler
gefördert,
gehäckselt und über die
Arbeitsbreite verteilt, oder an dessen Rückseite vorbeigeführt und
in einem Schwad auf dem Feld abgelegt. Die Spreu wird durch Spreuverteilergebläse (Deutz-Fahr),
Wurfgebläse-Spreuverteiler
(Case IH) oder hydraulisch angetriebene Radialgebläse (New
Holland) in den Strohhäcksler
gefördert.
Da der Strohhäcksler
auch im Schwadablagebetrieb arbeitet, wird die Spreu über die
Arbeitsbreite verteilt und das Stroh kann ohne Spreuanteil geerntet werden.
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Die der WO 01/01754 A vorgeschlagenen Ausführungsformen
erlauben durch die Verwendung separater Spreuverteiler eine Vielzahl
von Betriebsarten. Allerdings sind die Spreuverteiler relativ kostenaufwändig und
schwer. Bei den Ausführungsformen
gemäß
EP 0 727 135 A ,
DE 100 64 356 A und den
erwähnten
Prospekten erübrigen
sich die Spreuverteiler, da die Strohhäcksler deren Aufgabe übernehmen.
Allerdings sind bei der Ausführungsform
nach
DE 100 64 356
A Schwierigkeiten bei der Förderung der Spreu zu erwarten,
da sie ausschließlich
durch das Gebläse
der Reinigung und die Saugwirkung des Strohhäckslers in den Strohhäcksler gefördert wird.
Die in den erwähnten
Prospekten und der
EP
0 727 135 A vorgestellten Ausführungsformen nutzen Gebläse zur Förderung
der Spreu, bei denen in der Regel der Wirkungsgrad recht gering
ist.
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In der
DE 44 31 802 A wird vorgeschlagen, die Spreu
durch einen hin- und herschwingenden Eingabeboden einer horizontalen Förderschnecke zuzuführen, die
sie gemeinsam mit dem Stroh einem oder zwei Strohhäckslern
mit vertikalen Drehachsen zuführt.
Gemäß der
US 5 232 405 A dient
ein Förderband
zur Förderung
der Spreu von der Reinigung in einen Strohhäcksler mit horizontaler, quer
zur Fahrtrichtung verlaufender Drehachse. Bei den beiden letztgenannten
Druckschriften wird keine Möglichkeit offenbart,
das Stroh in einem Schwad abzulegen. Somit wird die Spreu stets über die
gesamte Schnittbreite verteilt.
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In der
EP 0 958 727 A wird vorgeschlagen, die von
der Reinigung freigegebene Spreu durch eine Querförderschnecke
zunächst
quer zur Fahrtrichtung nach außen
zu fördern.
Es entstehen an beiden Seiten des Mähdreschers zwei Teilströme, die
durch weitere Förderschnecken
nach hinten gefördert
und einem Strohhäcksler
mit horizontaler, quer zur Fahrtrichtung verlaufender Drehachse
axial zugeführt
werden. Allerdings ist als nachteilig anzusehen, dass die bei der
Abgabe durch den Schneckenförderer
bereits vorhandene Geschwindigkeit der Spreu durch die axiale Zuführung zum
Strohhäcksler
verloren geht, so dass sie allein durch den Strohhäcksler gefördert wird.
Die Reichweite und die Streubreite der Spreu ist somit recht gering.
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Gemäß der nachveröffentlichten
DE 102 56 744 A wird
die Spreu durch einen Schwingboden von der Reinigung zum Einlass
des Strohhäckslers
gefördert.
Um zu erreichen, dass die Spreu im Schwadablagebetrieb, in dem das
Stroh an der Rückseite des
Strohhäckslers
entlang geleitet und somit ungehäckselt
auf dem Erdboden abgelegt wird, seitlich neben dem Strohschwad abgelegt
wird, ist eine entsprechende Verstellung der Strohleitbleche vorgesehen, ähnlich wie
bei der
DE 100 64 356
A .
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Die der Erfindung zu Grunde liegende
Aufgabe wird darin gesehen, einen verbesserten Mähdrescher bereitzustellen,
bei dem auch die Spreu durch einen Strohhäcksler verteilbar ist, und
bei dem die oben erwähnten
Nachteile nicht oder in einem verminderten Maß auftreten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Lehre des Patentanspruches 1 gelöst,
wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind,
die die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Gemäß der Erfindung ist eine Fördereinrichtung
vorgesehen, die den zweiten Erntegutrestestrom von der Reinigung
auf mechanische Weise zum Strohhäcksler
fördert.
Der Strohhäcksler
wird um eine horizontale und quer zur Fahrtrichtung des Mähdreschers
orientierte Achse in Rotation versetzt. Die Oberfläche der
Fördereinrichtung
wirkt mechanisch auf die Partikel des zweiten Erntegutrestestroms
ein. Sie teilt ihn in zwei Teilströme, die dem Strohhäcksler beidseits
seiner Mittelebene zugeführt werden.
Dabei wird dem Strohhäcksler
der zweite Erntegutstrom durch die Fördereinrichtung in einer quer
zu seiner Drehachse orientierten Richtung zugeführt, insbesondere tangential
oder radial.
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Da die Strömungsrichtung beibehalten wird, vermeidet
man eine energieaufwändige
Umlenkung des zweiten Erntegutstroms am Einlass des Strohhäckslers.
Auf diese Weise ergibt sich eine betriebssichere und energiesparende
Förderung
des zweiten Erntegutrestestroms in den Strohhäcksler.
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Als Fördereinrichtung kommt beispielsweise ein
Schwingboden in Frage, der durch einen geeigneten Antrieb in eine
hin und her verlaufende Schwingbewegung versetzbar ist, wie sie
beispielsweise von Rücklaufböden in Mähdreschern
an sich bekannt ist. Die Oberfläche
des Schwingbodens kann glatt, aufgeraut oder mit Stufen bzw. sägezähnartigen
Erhebungen versehen sein. Es wäre aber
auch möglich,
als Fördereinrichtung
einen beliebigen anderen, nicht auf einer pneumatischen Förderwirkung
beruhenden, sondern mechanisch arbeitenden Stetigförderer zu
verwenden, wie z. B, einen Becherförderer, Paddelförderer,
Kettenförderer,
Gurtförderer
und/oder einen Schneckenförderer.
Diese Fördereinrichtungen
sind mit Mitteln zur Aufteilung des zweiten Erntegutstroms versehen,
z. B. V- oder pyramidenförmigen
Erhebungen oder sich mit dem Förderer
bewegenden bzw. am Rahmen des Mähdreschers
befestigten Kufen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist als Fördereinrichtung
eine rotativ angetriebene Fördertrommel
vorgesehen. Sie ist in ihrem mittleren Bereich mit geeigneten Führungskufen
versehen, die den zweiten Erntegutstrom zu beiden Seiten nach außen fördern. Derartige
Führungskufen
sind insbesondere V-förmig.
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Die Fördereinrichtung ist vorzugsweise
eine unterschlächtig
arbeitende Ausführungsform,
die besonders effizient arbeitet. Es könnte aber auch eine oberschlächtig arbeitende
Ausführungsform
zur Anwendung kommen.
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Der Fördereinrichtung kann der zweite
Erntegutstrom von der Reinigungseinrichtung durch einen beliebigen
Förderer,
z. B. einen Fördergurt,
zugeführt
werden. Bevorzugt ist jedoch ein Schwingförderer. Die Fördereinrichtung
wird vorzugsweise an der Rückseite
des Förderers
angeordnet.
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Die vorliegende Erfindung lässt sich
besonders sinnvoll an einem Mähdrescher
einsetzen, bei dem der erste Erntegutstrom (d. h. das Stroh) in
einer Häckselbetriebsart
dem Strohhäcksler
zugeführt
und in einer Langstrohablagebetriebsart daran vorbeigeleitet wird,
in der Regel an der Rückseite
des Strohhäckslers.
Der zweite Erntegutrestestrom wird bei der Häckselbetriebsart dem Strohhäcksler zugeführt und
gemeinsam mit dem ersten Erntegutstrom näherungsweise über die
Breite des Schneidwerks über das
Feld verteilt. Bei der Langstrohablagebetriebsart wird der zweite
Erntegutstrom ebenfalls dem Strohhäcksler zugeführt, um
ihn mit einer zum unproblematischen Verlassen des Mähdreschers
hinreichenden Geschwindigkeit zu versehen. Der zweite Erntegutstrom
kann in der Langstrohablagebetriebsart mit im Schwad abgelegt werden.
Er wird in das Strohschwad eingebracht oder darunter abgelegt. Dadurch
kann die Spreu gemeinsam mit dem Stroh aufgenommen und verwertet
werden.
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Bei einer anderen (insbesondere wahlweise möglichen)
Betriebsart wird der zweite Erntegutstrom in der Langstrohablagebetriebsart
nach dem Durchlaufen des Strohhäckslers über das
Feld verteilt. Die erfindungsgemäße Fördereinrichtung,
die den Strohhäcksler
nur an seinen beiden Seiten, jedoch nicht in seiner Mitte beaufschlagt,
ermöglicht
es, dass ein Bereich des Strohhäckslers,
der den zweiten Erntegutstrom in das Schwad abgeben würde, nicht
mit dem zweiten Erntegutstrom beaufschlagt wird. Man erhält auf diese
Weise ein Strohschwad, das frei von Spreu und Kaff ist, so dass
das Stroh ohne Spreuanteil durch eine Ballenpresse oder dergleichen
aufgenommen und der Weiterverarbeitung zugeführt werden kann.
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Die Ablage des zweiten und ggf. ersten
Erntegutrestestroms kann durch mehrere seitlich nebeneinander angeordnete
Strohleitbleche gesteuert werden, die sich stromab des Auslasses
des Strohhäckslers
befinden. Sie können
bewirken, dass die Erntegutreste aus dem Strohhäcksler im Schwad abgelegt oder
etwa über
die Arbeitsbreite des Schneidwerks des Mähdreschers verteilt werden.
Bei einem Langstrohablagebetrieb können sie – aufgrund der fehlenden Beaufschlagung
des Strohhäckslers
in seinem mittleren Bereich sogar ohne Verstellung der Strohleitbleche
gegenüber
der Häckselbetriebsart – den zweiten
Erntegutrestestrom auch derart weit nach außen ablenken, dass er seitlich
neben dem Schwad zu liegen kommt.
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In den Zeichnungen ist ein nachfolgend
näher beschriebenes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Mähdreschers mit einem Axialabscheider
und einem Strohhäcksler,
der zum Ausbringen der Spreu dient,
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2 eine
seitliche Ansicht der Fördereinrichtung,
die in dem Mähdrescher
aus 1 die Spreu in den
Strohhäcksler
fördert,
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3a und 3b eine schematische seitliche Ansicht
und Draufsicht auf den Mähdrescher
in einem Betriebsmodus, bei dem das Stroh in einem Schwad abgelegt
wird, während
die Spreu durch den Strohhäcksler über die
Arbeitsbreite verteilt wird,
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4a und 4b eine schematische seitliche Ansicht
und Draufsicht auf den Mähdrescher
in einem Betriebsmodus, bei dem das Stroh in einem Schwad abgelegt
wird, während
die Spreu durch den Strohhäcksler
in das Strohschwad eingebracht wird, und
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5a und 5b eine schematische seitliche Ansicht
und Draufsicht auf den Mähdrescher
in einem Betriebsmodus, bei dem das Stroh und die Spreu den Strohhäcksler durchlaufen
und über
die Arbeitsbreite verteilt werden.
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Die 1 zeigt
einen selbstfahrenden Mähdrescher 10 mit
einem Tragrahmen 12, der sich über vordere, angetriebene und
hintere lenkbare Räder 14 auf
dem Boden abstützt
und von diesen fortbewegt wird. Die Räder 14 werden mittels
nicht gezeigter Antriebsmittel in Drehung versetzt, um den Mähdrescher 10 z.
B. über
ein abzuerntendes Feld zu bewegen. An den vorderen Endbereich des
Mähdreschers 10 ist
eine Erntegutbergungsvorrichtung in Form eines Schneidwerks 16 angeschlossen,
um Erntegut von dem Feld zu ernten und es nach oben und hinten durch
einen Schrägförderer 18 Dresch-
und Abscheidemitteln zuzuführen.
Die Dresch- und Abscheidemittel umfassen eine quer angeordnete Dreschtrommel 20 und
einen dieser zugeordneten Dreschkorb 21, denen das geerntete
Gut zuerst zugeführt
wird. Es ist aber auch denkbar, die Dreschtrommel 20 wegzulassen
und einen Axialabscheider zu verwenden, der einen Dreschabschnitt
und einen Trennabschnitt aufweist. Es kann ein einziger Axialabscheider
oder zwei (oder mehrere) nebeneinander angeordnete Axialabscheider
Verwendung finden. Auch die Verwendung von stromab einer Dreschtrommel
angeordneten Strohschüttlern
oder Abscheidetrommeln als Abscheidemittel ist denkbar. Eine Abstreifrolle 23 und
eine Wendetrommel 22 führen
gemeinsam mit einem Zufuhrgehäuse
das gedroschene Erntegut von der Dreschtrommel 20 und dem
Dreschkorb 21 einem Axialabscheider 24 zu. Der
Axialabscheider 24 wird an seiner Rückseite durch ein Getriebe 80 angetrieben.
Im Folgenden beziehen sich alle Richtungsangaben, wie vorn, hinten,
Ober- und unterhalb auf die Vorwärtsfahrtrichtung
V des Mähdreschers 10.
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Getreide und Spreu, die während des Dreschvorgangs
abgeschieden werden, fallen auf wenigstens einen Schneckenförderer 30,
der beides einem Vorbereitungsboden 33 zuführt. Getreide
und Spreu, die hingegen aus dem Axialabscheider 24 austreten,
fallen auf einen Schüttelboden 32,
der sie zur Weitergabe auf den Vorbereitungsboden 33 führt. Der
Vorbereitungsboden 33 gibt das Getreide und die Spreu einer
Reinigungseinrichtung 34 mit darin angeordneten Sieben 35 weiter,
der ein Gebläse 36 zugeordnet
ist, um die Abscheidung der Spreu von dem Getreide zu unterstützen. Gereinigtes
Getreide wird mittels einer Körnerschnecke 38 einem
nicht gezeigten Elevator zugeführt,
der es in einen Korntank 40 befördert. Eine Überkehrschnecke 42 gibt
unausgedroschene Ährenteile
durch einen weiteren nicht gezeigten Elevator zurück in den
Dreschprozess. Die Spreu wird an der Rückseite der Reinigungseinrichtung 34 auf
einen sich in einer Schwingbewegung befindlichen Schwingboden 84 ausgeworfen.
Das gereinigte Getreide aus dem Korntank 40 kann durch ein
Entladesystem mit Querschnecken 44 und einem Entladeförderer 46 entladen
werden.
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Die genannten Systeme werden mittels
eines Verbrennungsmotors 48 angetrieben, der von einer
Bedienungsperson aus einer Fahrerkabine 50 heraus kontrolliert
wird. Die verschiedenen Vorrichtungen zum Dreschen, Fördern, Reinigen
und Abscheiden befinden sich innerhalb des Tragrahmens 12.
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Vom Axialabscheider 24,
der als Trenneinrichtung dient (oder einer der anderen oben genannten,
alternativ verwendbaren Trenneinrichtungen), wird ein erster Erntegutrestestrom,
der im Wesentlichen aus ausgedroschenen Erntegutresten (Stroh) besteht,
durch einen Auslass 64 an der Unterseite des rückwärtigen Endes
des nach hinten geschlossenen Axialabscheiders 24 nach
unten ausgeworfen. Durch die Wirkung der Fliehkraft und der Schwerkraft fallen
die Erntegutreste in einen vertikalen Auswurfschacht, der nach vorn
durch eine vordere Wand 62 begrenzt wird. Unterhalb des
Auslasses 64 ist eine Auswurftrommel 66 angeordnet,
um deren Umfang Mitnehmer 67 verteilt sind. Nach hinten
ist die Auswurftrommel 66 von einer rückwärtigen Wand 86 eingeschlossen.
Die Auswurftrommel 66 wird um ihre Längsachse, die sich quer zur
Fahrtrichtung erstreckt, durch einen Antrieb in Drehung versetzt,
in 1 im Gegenuhrzeigersinn.
Etwa auf der halben Höhe
der vorderen Wand 62 liegt an ihr, etwa unterhalb der Drehachse
der Auswurftrommel 66, ein als Ganzes um die Drehachse
der Auswurftrommel 66 schwenkbares Strohleitelement 68 an.
Das Strohleitelement 68 kann um diese Achse zwischen der
in den 1, 3a und 4a dargestellten Langstrohablageposition
und der in der 5a dargestellten
Häckselposition
verschwenkt werden.
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Unterhalb und geringfügig hinter
der Auswurftrommel 66 ist in einem Gehäuse 72 ein an sich bekannter
Strohhäcksler 70 angeordnet,
der um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse
(in den Figuren im Gegenuhrzeigersinn) durch einen Antrieb in Drehung
versetzbar ist. Er umfasst einen zylindrischen Körper mit pendelnd daran aufgehängten Häckselmessern,
die mit im Gehäuse 72 angeordneten
stationären
Gegenmessern zusammenwirken, um die Erntegutreste zu häckseln und
mittels einer mit Strohleitblechen 82 ausgestatteten Strohverteilerhaube 74 etwa über die
Schnittbreite des Mähdreschers 10 auf
dem Feld zu verteilen. Er kann auch mit Elementen zum Luftschaufeln
versehen sein. Ein Teil des Gehäuses 72 erstreckt
sich oberhalb des Strohhäckslers 70 vom
vorderen Ende der Strohverteilerhaube 74 kreisbogenförmig bis
etwa zu einem Punkt oberhalb der Drehachse des Strohhäckslers 70,
wie in den 1, 3a, 4a und 5a dargestellt.
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Das Strohleitelement 68 ist
in sich konkav (und kreisbogenförmig)
gekrümmt
und umschließt die
Auswurftrommel 66 um einen Winkelbereich von etwa 45° konzentrisch.
Es ist an seinen in Querrichtung äußeren Enden schwenkbar am Tragrahmen 12 des
Mähdreschers 10 angelenkt.
Das Strohleitelement 68 erstreckt sich in der in den 1, 3a und 4a wiedergegebenen
Langstrohablageposition von der vorderen Wand 62 bis etwa über die
Drehachse des Strohhäckslers 70.
In dieser Position bewirkt das Strohleitelement 68, dass
die ausgedroschenen Erntegutreste, d. h. der erste Erntegutstrom,
von der Auswurftrommel 66 unterhalb einer Auswurfhaube 76 schräg nach hinten
und unten abgegeben werden. Die Auswurfhaube 76 ist – wie die
Strohverteilerhaube 74 – an ihrer Unterseite mit Strohleitblechen 78 versehen,
um die Breite des Schwads, in der die Erntegutreste abgelegt werden,
zu definieren.
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Der Schwingboden 84 erstreckt
sich vom hinteren, unteren Ende der Reinigungseinrichtung 34 schräg nach hinten
und oben bis zu einem Häckslereinlass,
der als eine sich über
die Breite des Auswurfschachts und des Strohhäckslers 70 erstreckende Öffnung zwischen
dem unteren Ende der vorderen Wand 62 des Auswurfschachts
und dem oberen Ende des Gehäuses 72 des
Strohhäckslers 70 gestaltet
ist. Der Schwingboden 84 wird durch geeignete Antriebe,
z. B. Exzenter, ähnlich
dem Schüttelboden 32 entlang
seiner Längsrichtung
in eine hin- und hergehende Schwingbewegung versetzt. Da der Schwingboden 84 an
seiner Oberseite mit sägezahnförmigen Stufen
oder einer anderen geeigneten Oberflächenstruktur versehen ist,
wandern die Spreu und andere Kurzstrohanteile, die als zweiter Erntegutrestestrom
von der Reinigungseinrichtung 34 an deren hinterem Ende
durch die Wirkung des Gebläses 36 und
durch die Schwerkraft auf den Schwingboden 84 abgegeben
werden, auf dem Schwingboden 84 nach hinten und oben.
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Oberhalb des hinteren, oberen Endes
des Schwingbodens 84 ist eine Fördereinrichtung 88 in Form
einer Fördertrommel
angeordnet. Die Fördereinrichtung 88 arbeitet
unterschlächtig
und steht vorzugsweise mit dem Strohhäcksler 70 in Antriebsverbindung,
beispielsweise durch einen Treibriemen. Sie wird mit einer relativ
hohen Drehzahl angetrieben, um den zweiten Erntegutstrom mit hoher
Geschwindigkeit in das Gehäuse 72 zu
fördern
und dem Strohhäcksler 70 näherungsweise
tangential zuzuführen.
Der Strohhäcksler 70 fördert den
zweiten Erntegutstrom ohne Umlenkung und somit energiesparend nach
hinten und wirft ihn gegen die Strohleitbleche 82.
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Die Fördereinrichtung 88 ist
in der 2 detaillierter
dargestellt. Sie ist aus einer Fördertrommel 92 aufgebaut,
um deren Umfang radial abstehende Führungskufen 90 verteilt
sind. Die Fördereinrichtung 88 weist
einen mittigen Abschnitt 96 auf, in dem die Führungskufen 90 in
der Draufsicht V-förmig
gestaltet sind. In den beiden seitlichen Abschnitten 96 erstrecken
sich die Führungskufen 90 hingegen
parallel zur Längsachse
der Fördertrommel 92.
Die Führungskufen 90 haben
die Wirkung, dass der zweite Erntegutstrom in den seitlichen Abschnitten 96 nach hinten
und unten zum Strohhäcksler 70 hin
gefördert wird,
ohne seitlich abgelenkt zu werden. Im mittigen Abschnitt 96 wird
der zweite Erntegutstrom hingegen durch die V-förmigen Abschnitte der Führungskufen 90 zu
beiden Seiten nach außen
gefördert.
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Die seitliche Verteilung des zweiten
Erntegutstroms ist in der 2 durch
die Pfeile angedeutet. Vor dem Erreichen der Fördereinrichtung 88 ist der
zweite Erntegutstrom über
seine Breite homogen verteilt. Die V-förmigen Abschnitte der Führungskufen 90 der
Fördertrommel 92 führen den
zweiten Erntegutstrom im Bereich des mittigen Abschnitts 96 nach
außen,
so dass man stromab der Fördereinrichtung 88 zwei
getrennte Teilströme
des zweiten Erntegutstroms erhält.
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Der Strohhäcksler 70 wird auch
in der Stellung des Leitblechs 68, wie sie in den 1, 3a und 4a dargestellt
ist, in Drehung versetzt. Er übt
eine Förderwirkung
auf die Spreu und die Kurzstrohanteile auf, die dazu hinreicht,
sie entlang der Strohleitbleche 82 zu fördern und hinter dem Mähdrescher 10 auf
dem Feld auszustoßen.
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Die Strohleitbleche 82 der
Strohverteilerhaube 74 sind um sich quer zu ihren Längsachsen
und der Gutflussrichtung erstreckende Achsen 94 schwenkbar
an der Strohverteilerhaube 74 angelenkt. Die Schwenkachsen
befinden sich in der dargestellten Ausführungsform etwa an den rückwärtigen Enden
der Strohleitbleche. Die Verstellung der Strohleitbleche 82 kann
manuell oder von der Fahrerkabine 50 aus ferngesteuert
durch geeignete Aktoren in Form von Elektro- oder Hydraulikmotoren,
insbesondere mit einer Steuerung durch geeignete Sensoren, die selbsttätig das
Erreichen der gewünschten Streubreite
sicherstellen, erfolgen. Auf diese Weise sind die Strohleitbleche 82 zwischen
der in den 3b und 5b gezeigten Breitablageposition
und der in 4b dargestellten
Schwadablageposition beweglich.
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In der Breitablageposition (3b und 5b) weisen die rückwärtigen Enden der Strohleitbleche 82 nach
außen.
Die mittleren Strohleitbleche 82 legen sich an ihren vorderen
Enden jedoch nicht aneinander. Trotzdem wird die Spreu auf beiden
Seiten des im Langstrohablagemodus in einem Schwad abgelegten Strohs
etwa über
die Breite des Schneidwerks 16 verteilt. Da die Führungseinrichtung 88 den zweiten
Erntegutstrom in zwei Teilströme
getrennt hat, werden die mittleren Strohleitbleche 82 nicht
mit dem zweiten Erntegutstrom beaufschlagt, so dass letzterer auch
nicht in das Strohschwad gelangt. Wie anhand der Pfeile in 3b erkennbar ist, kann das Stroh
ohne Spreuanteil geerntet werden.
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In der Schwadablageposition (4) erstrecken sich die Strohleitbleche 82 in
der Vorwärtsfahrtrichtung
V des Mähdreschers 10.
Die Spreu wird in einem Schwad, dessen Breite etwa der Breite des Strohschwads
entspricht, in das Strohschwad eingeblasen, so dass ein Stroh/Spreu-Gemisch
im Schwad abgelegt wird, wie anhand der 4a und 4b erkennbar.
Durch manuelles oder motorisches Verschwenken der Strohverteilerhaube 74 um
die horizontale, quer zur Vorwärtsfahrtrichtung
V verlaufende Achse an ihrem Anlenkpunkt am Gehäuse 72 des Strohhäckslers 70 nach
unten könnte
die Spreu auch unterhalb des Strohschwads abgelegt werden.
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Es wäre im Übrigen auch im Langstrohablagebetrieb
denkbar, die Strohleitbleche 82 in eine Stellung zu verbringen,
in der die Spreu über
das Feld verteilt wird, wobei auch ein Teil der Spreu unter dem Strohschwad
zu liegen kommt, indem die Strohleitbleche 82 in eine Stellung
verbracht werden, die zwischen den in den 3b und 4b gezeigten
Stellungen liegt.
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In der Häckselposition ist das Strohleitelement 68 um
die Drehachse der Auswurftrommel 66 (bezüglich der 1 im Uhrzeigersinn) nach
hinten verschwenkt, wie in der 5a dargestellt.
Dadurch wird zwischen der vorderen Wand 62 und der vorderen
Kante des Strohleitelements 68 eine Öffnung freigegeben, durch die
die Erntegutreste in den Strohhäcksler 70 gelangen.
Das Strohleitelement 68 verlängert in dieser Position die
rückwärtige Wand 86 nach
unten und vorn. In ihrem Bereich unterhalb der Linie, an der das
Strohleitelement 68 zum Anliegen kommt, wenn es sich in
der Langstrohablageposition befindet, könnte die vordere Wand 62 ebenfalls
mit Leitkufen 84 versehen sein, um den Strohhäcksler 70 möglichst
gleichmäßig beschicken
zu können.
Im Strohhäcksler 70 werden
das Stroh und die Spreu gemeinsam gehäckselt und schräg nach hinten
und unten ausgeworfen und über
die Arbeitsbreite des Schneidwerks 16 über das Feld verteilt, wie
anhand der Pfeile in der 5b dargestellt.
Die Stellung der Strohleitbleche in 5b ist
mit der in 3b gezeigten
identisch. Der zweite Erntegutstrom wird im Häckselbetrieb seitlich der Bereiche
des Feldes abgelegt, die mit einem Strohschwad belegt werden.
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Das Strohleitelement 68 kann
durch einen Mechanismus von Hand oder durch geeignete Motore vorzugsweise
aus der Fahrerkabine 50 ferngesteuert zwischen der Langstrohablage-
und der Häckselposition
bewegt werden. Dabei können Knöpfe oder
Menüs vorhanden
sein, die gleichzeitige Verstellungen des Strohleitelements 68 und
der Strohleitbleche 82 ermöglichen, so dass jede der in den 3, 4 und 5 dargestellten
Betriebsstellungen des Strohleitelements 68 und der Strohleitbleche 82 durch
Drücken
nur eines Knopfes oder Bestätigung der
Auswahl nur einer Betriebsart auf einem Bildschirm anwählbar ist.
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Anzumerken ist weiterhin, dass der
Strohhäcksler 70 durch
ein Wurfgebläse
ersetzt werden könnte,
das ebenfalls eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung orientierte
Drehachse hat. Ihm wird ein Häcksler
zum Zerkleinern des ersten Erntegutstroms vorgeordnet, der beispielsweise
am Auslass des Axialabscheiders 24 angeordnet sein könnte.