-
Die
Erfindung betrifft ein Gehäuse
eines Installationsgerätes,
wobei ein Gehäusegrundteil
eine Frontplatte aufweist, welche zusammen mit einem auf diese aufsetzbaren
Deckel eine im Wesentlichen rechteckige Abdeckung des Gehäuses bildet.
-
Ein
Installationsgerät,
beispielsweise zum Einbau in eine Unterputzdose, weist häufig einen
Deckel auf, welcher zumindest einen Teil einer rechteckigen Abdeckung
bildet und an einer Frontplatte eines Gehäusegrundteils beispielsweise
verschraubt ist oder durch eine Schnappverbindung mit diesem verbunden
ist. Eine Schnappverbindung ist in der Regel leichter montierbar
als eine Schraubverbindung und erfordert keine Zusatzteile, ist
jedoch mechanisch weniger belastbar oder, falls die Schnappverbindung
auf hohe Belastbarkeit ausgelegt ist, nur schwer wieder demontierbar.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuse eines Installationsgerätes anzugeben, wobei
auf besonders einfache Weise auf einer Frontplatte eines Gehäusegrundteils
ein Deckel unter Bildung einer im Wesentlichen rechteckigen Abdeckung montierbar
ist. Gleichzeitig soll eine stabile Halterung des Deckels auf der
Frontplatte sowie eine leichte Demontierbarkeit des Deckels gegeben
sein.
-
Aus
der Gebrauchsmusterschrift
DE
92 17 409 U1 ist ein Gehäuse für ein Installationsgerät mit einer
Geräteträger- und
Abdeckplatte sowie einem Befestigungsrahmen bekannt. Die Geräteträger- und Abdeckplatte
ist mittels federbelasteten Verbindungselementen mit den Befestigungsrahmen
lösbar verbunden.
-
Darüber hinaus
zeigt die Gebrauchsmusterschrift
DE 200 02 200 U1 ein Gehäuse für Unterflurgeräte mit einem Rahmen
bzw. einer Frontplatte. An der Ansatzseite des Gehäuses ist
ein Federrastsystem und an der gegenüberliegenden Seite entsprechend
eine Anschlaglasche vorgesehen.
-
Die
oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Gehäuse mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Gehäuse weist hierbei ein Gehäusegrundteil
mit einer Frontplatte auf, auf welches unter Bildung einer im Wesentlichen
rechteckigen Abdeckung ein Deckel aufsetzbar ist. Der Deckel kann
dabei eine geschlossene Form aufweisen, so dass er die gesamte Frontplatte
abdeckt, oder eine teilweise offene, beispielsweise rahmenförmige Gestalt
haben, so dass die Frontplatte nur teilweise vom Deckel abgedeckt
ist. Ebenso kann die Frontplatte des Ge häusegrundteils eine geschlossene
oder offene, insbesondere rahmenförmige, Gestalt aufweisen. Teile
des Gehäusegrundteils,
beispielsweise mechanische Schaltelemente oder Anzeigeelemente können, abhängig von
der Art des Installationsgerätes, die
Frontplatte und/oder den Deckel durchdringen.
-
Die
aus der Frontplatte und dem Deckel gebildete Abdeckung des Gehäusegrundteils
weist zwei gegenüberliegende
Rastseiten auf, von welchen eine als Ansatzseite und eine als Einschnappseite
bezeichnet wird. An jeder dieser Rastseiten befindet sich eine Rastvorrichtung,
welche analog als Ansatzrastvorrichtung bzw. als Einschnapprastvorrichtung
bezeichnet wird. An jeder Rastvorrichtung ist der Deckel zumindest
geringfügig
unter Beibehaltung der Verrastung senkrecht zu den Rastseiten parallel zur
Frontplatte verschiebbar. Der maximale Verschiebeweg, um den der
Deckel bei bestehender Verrastung verschoben werden kann, wird als
Rastverschiebung bezeichnet. Auf der Ansatzseite der Abdeckung wird
die Rastverschiebung als Ansatzrastverschiebung und auf der Einschnappseite
als Einschnapprastverschiebung bezeichnet. Die letztgenannte Verschiebung
auf der Einschnappseite ist geringer als die Ansatzrastverschiebung.
-
An
der Ansatzseite der Abdeckung ist ein Tangentialfederelement angeordnet,
welches zwischen der Frontplatte und dem Deckel eine Kraft ausübt, welche
zumindest annähernd
parallel zur Oberfläche
der Frontplatte ausgerichtet ist. Vorzugsweise übt das Tangentialfederelement
eine derart abstoßende
Kraft zwischen der Frontplatte und dem Deckel aus, dass dieser in
Richtung zur Ansatzseite hin von der Frontplatte weggeschoben wird.
Gleichzeitig wird die Einschnappseite des Deckels mittels der Einschnapprastvorrichtung
an der Einschnappseite der Frontplatte gehalten. Alternativ kann
das Tangentialfederelement jedoch auch derart ausgebildet sein, dass
die durch dieses erzeugte Kraft die Ansatzseite des Deckels in Richtung
zur Einschnappseite der Frontplatte verschiebt. In diesem Fall ist
die Einschnapprastvorrichtung derart gestaltet, dass ein Wegschieben
des Deckels parallel zur Frontplatte in Richtung zur Einschnappseite
verhindert ist.
-
Als
weiteres Federelement ist mindestens ein Normalfederelement vorgesehen,
welches senkrecht zur Frontplatte und zum Deckel eine Kraft zwischen
diesen Teilen ausübt.
In konstruktiv einfacher Weise ist das Normalfederelement vorzugsweise
als Druckfeder ausgebildet, welche den Deckel von der Frontplatte
abstößt. Mit
Hilfe des Normalfederelementes ist sichergestellt, dass die Oberfläche des Deckels
bei eingeschnappten Rastvorrichtungen einen definierten Abstand
von der Oberfläche
der Frontplatte hat. Ebenso ist damit die Winkellage des Deckels
in Relation zur Frontplatte bestimmt. Vorzugsweise ist der Deckel
parallel zur Frontplatte ausgerichtet, jedoch ist in Abhängigkeit
von der Gestaltung des Gehäuses,
insbesondere der Rastvorrichtungen, auch eine gezielte Schrägstellung
des Deckels relativ zur Frontplatte möglich.
-
Die
Rastvorrichtungen sind derart gestaltet, dass diese eine zumindest
geringfügige
Verschiebung des Deckels auf der Frontplatte, jedoch, solange der
Deckel nicht gegen die Kraft des Tangentialfederelementes verschoben
ist, kein Abziehen des Deckels senkrecht von der Frontplatte erlauben.
Somit ist sichergestellt, dass sich der Deckel nicht oder nur mit
hohen Kräften,
welche eventuell zur Zerstörung des
Deckels und/oder der Frontplatte führen würden, von der Frontplatte abheben
lässt.
Die unterschiedlich langen Rastverschiebungen auf der Ansatzseite einerseits
und der Einschnappseite andererseits stellen zusammen mit dem Tangentialfederelement
an der Ansatzseite sicher, dass der auf der Frontplatte aufgesetzte
Deckel sowohl auf der Ansatzseite als auch auf der Einschnappseite
eingerastet ist. Trotz der sehr stabilen Halterung des Deckels auf
der Frontplatte ist nicht nur eine einfache Montage, sondern auch
eine einfache Demontage möglich.
Hierzu wird zunächst
der Deckel auf der Frontplatte senkrecht zu den Rastseiten verschoben
und kann anschließend
leicht ab gehoben werden. Beim Abheben sind keine mechanischen Widerstände von
Rastvorrichtungen zu überwinden.
Sofern das Normalfederelement eine abstoßende Kraft zwischen dem Deckel und
der Frontplatte ausübt,
wird das Abheben des Deckels von der Frontplatte sogar durch das
Normalfederelement unterstützt.
-
Sowohl
das Tangentialfederelement als auch das Normalfederelement kann
entweder am Gehäusegrundteil
oder am Deckel angeordnet sein. Vorzugsweise weist der Deckel keine
Federelement auf. Hierdurch ist eine besonders flache Gestaltung
und rationelle Fertigung des Deckels ermöglicht. In fertigungstechnisch
besonders vorteilhafter Weise sind die Federelemente bevorzugt einstöckig mit
der Frontplatte ausgebildet, vorzugsweise als Kunststoffspritzgussteil.
Um die Federkraft, insbesondere des Tangentialfederelementes, zu
erhöhen,
können
zusätzliche
Federn, insbesondere Blattfedern, vorgesehen sein, welche vorzugsweise
in die aus Kunststoff gebildeten Federelemente eingelegt sind.
-
Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Gehäuse sowohl mehrere Tangentialfederelemente
als auch mehrere Normalfederelemente auf. Durch die Mehrzahl an
Federelementen, welche bevorzugt in der Nähe der Ecken der Abdeckung
angeordnet sind, wird die exakte Positionierung des Deckels relativ
zur Frontplatte unterstützt.
Vorzugsweise sind an den sich zwischen den Rastseiten erstreckenden
Längsseiten
jeweils zwei Normalfederelemente angeordnet. Der Begriff "Längsseiten" impliziert hierbei nicht, dass diese
Seiten länger
als die Rastseiten sind.
-
Nach
einer bevorzugten Weiterbildung ist ein Abnehmen des Deckels durch
Unbefugte mittels einer Verschraubung zumindest erschwert und insbesondere
nur mit Werkzeug möglich.
Die Verschraubung verhindert ein Verschieben des Deckels auf der Frontplatte
und ist bevorzugt optisch kaum wahrnehmbar an einer Umrandung des
Deckels, beispielsweise an der Ansatzseite, angeordnet. Dabei dringt
die Schraube, deren Achse parallel zur Oberfläche der Frontplatte liegt,
nicht notwendigerweise in diese oder in das Gehäusegrundteil ein. Durch eine Verschraubung
an der Ansatzseite oder an der Einschnappseite kann zudem die Wirkung
des Tangentialfederelementes verstärkt werden, wodurch die Stabilität der Halterung
des Deckels auf der Frontplatte erhöht ist.
-
Eine
weitere Erhöhung
der Stabilität
der Halterung des Deckels auf der Frontplatte ist nach einer bevorzugten
Weiterbildung durch eine Zusatzrastvorrichtung zwischen der Frontplatte
und dem Deckel erreicht. Vorzugsweise sind zwei solcher Zusatzrastvorrichtungen
symmetrisch an gegenüberliegenden Seiten,
nämlich
den sich zwischen den Rastseiten erstreckenden Längsseiten der Abdeckung, angeordnet.
-
Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen jeweils
in perspektivischer Darstellung:
-
1 ein
Gehäuse
eines Installationsgerätes,
und
-
2 ein
Detail des Gehäuses
nach 1.
-
Die 1 zeigt
ein Gehäuse 1,
welches ein Gehäusegrundteil 2 und
einen darauf aufsetzbaren Deckel 3 aufweist. Eine Frontplatte 4 als
Gehäusevorderteil
des Gehäusegrundteils 2 bildet
zusammen mit dem Deckel 3 eine etwa rechteckige Abdeckung 5.
Die Darstellung zeigt das Gehäuse 1 von
hinten. Ein gegebenenfalls im Gehäusegrundteil 2 eingebauter
mechanischer Schalter oder ein sonstiges den Deckel 3 durchdringendes
oder von diesem nicht abgedecktes Bauelement, beispielsweise Anzeigeelement,
ist nicht sichtbar. Eine so genannte Ansatzseite 6 der
Abdeckung 5 befindet sich in der Darstellung unten; ihr
gegenüber
liegt eine so genannte Einschnappseite 7. Zwischen diesen
auch als Rastseiten 6,7 bezeichneten Seiten erstrecken
sich Längsseiten 8,9 der
Abdeckung 5, d.h. jeweils sowohl am Deckel 3 als
auch an der Frontplatte 4.
-
An
der Ansatzseite 6 befindet sich eine Rastvorrichtung 10,
welche aus zwei Rastnasen 11 am Deckel 3 und zwei
mit diesen korrespondierenden Rastflächen 12 an der Frontplatte 4 gebildet
ist. Die Rastnasen 11 sowie die Rastflächen 12 liegen parallel
zur Ebene der Frontplatte 4 und ermöglichen somit ein geringfügiges Verschieben
des Deckels 3 längs einer
Ansatzrastverschiebung Va (2).
Bei einer Verschiebung des Deckels 3 innerhalb der Ansatzrastverschiebung
Va bleibt die als Ansatzrastvorrichtung
bezeichnete Rastvorrichtung 10 eingerastet, d.h. kann der
Deckel 3 nicht von der Frontplatte 4 abgehoben
werden.
-
An
der Einschnappseite 7 befindet sich eine Einschnapprastvorrichtung 13,
welche ähnlich
der Ansatzrastvorrichtung 10 geformt ist und aus zwei Rastnasen 14 am
Deckel 3 und zwei mit diesen korrespondierenden Rastflächen 15 an
der Frontplatte 4 gebildet ist. Die Einschnapprastvorrichtung 13 weist analog
der Ansatzrastvorrichtung 10 eine Einschnapprastverschiebung
Ve auf, welche jedoch geringer als die Ansatzrastverschiebung
Va ist.
-
Beim
Aufsetzen des Deckels 3 auf die Frontplatte 4 wird
zunächst
der Deckel 3 leicht zur Ansatzseite 6 hin, in
der Darstellung nach unten, versetzt auf die Frontplatte 4 aufgesetzt.
Wird anschließend der
Deckel 3 zur Einschnappseite 7 hin, in der Darstellung
nach oben, verschoben, so rastet die Ansatzrastvorrichtung 10 ein,
d.h. die Rastnasen 11 des Deckels 3 hintergreifen
die Rastflächen 12 der
Frontplatte 4. Ist der Deckel 3 unter Ausnutzung
der gesamten Ansatzrastverschiebung Va zur
Einschnappseite 7 hin verschoben, so ist die Einschnapprastvorrichtung 13 nicht
eingerastet. In dieser Position ist es möglich, den Deckel 3,
welcher an der Ansatzseite 6 bereits eingerastet ist, auch
an der Einschnappseite 7 vollständig an die Frontplatte 4 zu
drücken.
Der Deckel 3 liegt somit parallel zur Frontplatte 4 auf
dieser auf. Wird anschließend
der Deckel 3, unterstützt durch
die Kraft der Tangentialfederelemente 16, geringfügig zur
Ansatzseite 6 hin, in der Darstellung nach unten, verschoben,
so rastet auch die Einschnapprastvorrichtung 13 ein, wobei
aufgrund der im Vergleich zur Einschnapprastverschiebung Ve längeren
Ansatzrastverschiebung Va der Deckel 3 an der
Ansatzseite 6 eingerastet bleibt. Aufgrund der Ausrichtung
sämtlicher
Rastnasen 11,14 und Rastflächen 12,15 parallel
zu den Oberflächen
der Frontplatte 4 sowie des Deckels 3 kann dieser
nun nicht mehr senkrecht von der Frontplatte 4 abgezogen
werden.
-
An
der Ansatzseite 6 der Frontplatte 4 sind neben
den Rastflächen 12,
seitlich nach außen,
d.h. zu den Ecken der Abdeckung 5 hin versetzt, zwei Tangentialfederelemente 16 angeordnet.
Diese haben die Aufgabe, die Ansatzseite 6 des Deckels 3 derart
mit einer Kraft parallel zur Oberfläche der Frontplatte 4 von
deren Ansatzseite 6 abzustoßen, dass der Deckel 3 an
der Einschnapprastvorrichtung 13 an der Frontplatte 4 fixiert
wird. Die Wirkung der Tangentialfederelemente 16 wird bevorzugt
durch in diese eingelegte, in 1 durch
gerade Linien angedeutete Blattfedern 17 verstärkt.
-
An
den Längsseiten 8,9 der
Frontplatte 4 sind jeweils zwei Normalfederelemente 18 angeordnet,
welche prinzipiell ähnlich
der Tangentialfederelemente 16 als Federzungen ausgebildet
sind, und den Deckel 3 senkrecht zur Oberfläche der
Frontplatte 4 von dieser abstoßen. Der Deckel 3 ist
damit bei eingerasteten Rastvorrichtungen 10,13 in
exakt definierter Position auf der Frontplatte 4 gehalten.
Die Frontplatte 4 ist einschließlich sämtlicher Federelemente 16,18 als
Kunststoffspritzteil gefertigt. An den Längsseiten 8,9 der
Frontplatte 4 sowie des Deckels 3 sind jeweils
etwa mittig Zusatzrastvorrichtungen 19 vorgesehen, welche
beim Aufsetzen des Deckels 3 auf die Frontplatte 4 gleichzeitig
mit der Einschnapprastvorrichtung 13 einrasten und die
Halterung des auch als Designabdeckung bezeichneten Deckels 3 auf
der Frontplatte 4 weiter stabilisieren.
-
Die 2 zeigt
im Detail die Sicherung des Deckels 3 auf der Frontplatte 4 mittels
einer Sicherungsschraube 20. Die Sicherungsschraube 20,
deren Achse parallel zur Oberfläche
der Frontplatte 4 ausgerichtet ist, ist an der Ansatzseite 6 in
ein nicht sichtbares Gewinde im Deckel 3 eingeschraubt
und liegt nahe eines Steges 21 mittig an der Ansatzseite 6 der
Frontplatte 4 an. Die Sicherungsschraube 20 überbrückt hierbei
einen Zwischenraum 22, welcher bei an beiden Rastseiten 6,7 eingeschnapptem
Deckel 3 zwischen diesem und der Frontplatte 4 gebildet
ist. Die durch die Sicherungsschraube 20 hergestellte Verschraubung
befindet sich bei entsprechend der Darstellung montiertem Gehäuse 1 an
dessen Unterseite und stellt somit eine praktisch nicht sichtbare
Sicherung gegen unbefugtes Entfernen des Deckels 3 dar.