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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Bestimmung von Parametern von Schnee oder
Eis mittels eines LASERs.
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Unter „Parametern" sind solche Parameter zu
verstehen, die für
hydrometerologische Berechnungen von Bedeutung sind. Beispielhaft
seien hier genannt: Dicke der Schnee- oder Eisschicht, Schnee- oder
Eisdichte, Schichtungsaufbau und Schnee-Wasser-Äquivalent. Die Kenntnis des Schnee-Wasser-Äquivalent
ist insbesondere zur Vorhersage eines durch Lawinen- und Hochwassergefahrenpotentials
von besonderer Bedeutung.
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Ebenso ist es wichtig für die Vorhersage
des Füllstandes
der Reservoire von Wasserkraftwerken.
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Zur Ermittlung der vorgenannten Parameter ist
es bekannt, Kernlochbohrungen in Schnee- oder Eisschichten vorzutreiben
und den Kern nach dessen Ziehung auf seine Beschaffenheit hin zu
untersuchen. Zwar erlaubt dieses Verfahren die Durchführung umfangreicher
Untersuchungen an den unterschiedlichen Schichtungen der Schnee-
oder Eisschicht, in die die Kernlochbohrung niedergebracht wurde,
nachteilig ist jedoch einerseits, dass die Anwendung des Verfahrens
mit einem erheblichen technischen Aufwand verbunden ist, andererseits
jedoch die zu untersuchende Schicht über ein relativ großes Volumen
zerstört
ist, was die Gefahr eines Kolabierens nach Ziehen des Kerns wesentlich
erhöht.
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Es besteht daher bereits seit längerem das Bestreben,
Verfahren und Vorrichtungen zu entwickeln, die eine Untersuchung
der Parameter von Eis und Schnee zumindest im Wesentlichen ohne
Zerstörung
der Schnee- oder Eisschichten ermöglichen. Es wurde in diesem
Zusammenhang insbesondere vorgeschlagen, die gewünschten Parameter durch Messung
der dieelektrischen Eigenschaften der Schnee- oder Eisschichten
zu bestimmen (vgl. beispielsweise M. Schneebeli und C. Cloleou,
Measurement of Density and Wetness in Snow, Using Time-Domain-Reflectomentry, Ann.
Glaciology 26, 1977; und C. Mätzler,
Microwave Permittivity of Dry Snow, IEEE Trans. on Geoscience and
Remote Sensing, Vol. 34 No. 2, March 1966).
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Bereits M. Schneebeli und C. Cloleou
stellten fest, dass die Time-Domain Reflectometry (TDR) allein für die Erfassung
der dieelektrischen Eigenschaften zur Bestimmung von Nass-Schnee-Parameter nicht
geeignet ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, ein Verfahren und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete
Vorrichtung zu schaffen, mittels der die Bestimmung von Parametern
von Schnee oder Eis im Wesentlichen zerstörungsfrei durchgeführt werden
kann.
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Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch
1 wiedergegebene Verfahren sowie die in Anspruch 13 wiedergegebene
Vorrichtung gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Parameter durch Vergleich mit der zum Aufschmelzen eines
bestimmten Schnee- oder Eisvolumens aufzubringenden Schmelzenergie
ermittelt, wobei die Schmelzenergie mit einem LASER aufgebracht
wird.
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Die Messung der aufzubringenden Schmelzenergie
kann vorzugsweise dadurch erfolgen, dass die durch den LASER zur
Erzeugung des Aufschmelzvorgangs aufgebrachte Energie ermittelt wird.
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Die Abhängigkeit des zu bestimmenden
Parameters in Abhängigkeit
der Tiefe der zu untersuchenden Schnee- oder Eisschicht kann dadurch
erfolgen, dass in einer Schrittfolge von einer Oberfläche ausgehend
zu größeren Tiefen
aufgeschmolzen und bei jedem Schritt das geschmolzene Volumen der
hierfür
benötigen
Schmelzenergie zugeordnet wird. Es erfolgt mit anderen Worten ein
wiederholtes Aufbringen einer vom LASER emitierten Energiemenge,
die aufgrund des hierdurch bedingten Schmelzvorgangs zu einem Vortrieb
einer durch den Schmelzvorgang bewirkten Lochung durch die Schnee-
oder Eisschicht führt.
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Die zu ermittelnden Parameter können zahlenmäßig dadurch
bestimmt werden, dass die durch den LASER zum Aufschmelzen eines
bestimmten Schnee- oder Eisvolumens aufgebrachte Energie mit zuvor
durchgeführten
Kalibriermessungen verglichen wird.
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Diese Kalibriermessungen berücksichtigen vorzugsweise
die Eigenschaften des verwendeten LASERs und des Schnee- oder Eisvolumens.
Unter Eigenschaften des LASERs sind. insbesondere seine Wellenlänge, seine
Leistung und die Fläche,
auf der der LASER auf die Schnee- oder Eisoberfläche einwirkt, zu verstehen.
Mit Eigenschaften des Schnee- oder Eisvolumens sind insbesondere
die Schnee- oder Eisdichte sowie die Temperatur gemeint. Die Kalibriermessungen
werden demnach vorzugsweise mit unterschiedlich dichten Schneeproben bei
ggfs. verschiedenen Temperaturen durchgeführt.
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In einer bevorzugten, konkreten Ausgestaltung
des Verfahrens wird die Schmelzenergie durch einen für eine bestimmte,
vorgegebene Zeitdauer auf den Schnee oder das Eis einwirkenden LASER-Strahl
aufgebracht und das Volumen des während dieser Zeitdauer durch
den Aufschmelzvorgang in dem Schnee oder Eis entstehenden Loches
ermittelt.
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Die Vermessung des Lochvolumens erfolgt vorzugsweise
mittels eines LASER-Vermessungsgerätes.
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Umfasst Letzteres ein LASER-Distanzmessgerät, so kann
die Eindringtiefe des durch wiederholte LASER-Einstrahlung durch
die Schnee- oder Eisschicht vorgetriebenen Loches zuverlässig bestimmt werden.
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Versuche haben gezeigt, dass die
Schmelzenergie besonders wirksam mittels eines CO2-LASERs
aufgebracht werden kann. Da die Ankopplung sich bei Verwendung dieses
LASERs als besonders wirksam erwiesen hat, können die Messzeiten auf einen
niedrigen Wert reduziert werden.
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Demgegenüber ist es wichtig, dass der
für das
Laser-Vermessungsgerät
in einem LASER-Distanzmessgerät
verwendete LASER möglichst schlecht
an die zu untersuchende Schnee- oder Eisschicht ankoppelt, da dies
durch ein ungewolltes Aufschmelzen zu Fehlmessungen führen würde. Versuche
haben gezeigt, dass ein HeNe-LASER eine Wellenlänge von 635 nm mit einer Leistung,
die zumindest eine Größenordnung
niedriger als diejenige des CO2-LASERs ist,
gute Ergebnisse liefert.
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Eine insbesondere zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bestimmung von Parametern von Eis und Schnee geeignete Vorrichtung
umfasst einen LASER, dessen abgegebene Energie erfassbar ist, und
Mittel zur Bestimmung des Schnee- oder Eisvolumens, dass aufgrund
der abgegebenen LASER-Energie aufgeschmolzen wurde.
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Bei dem LASER handelt es sich vorzugsweise
um einen CO2-LASER, der vorzugsweise eine Leistung
von 1 – 10
Watt, besonders bevorzugt eine Leistung von 5 Watt aufweist.
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Die Mittel zur Bestimmung des Schnee-
oder Eisvolumens, das aufgrund der abgegebenen LASER-Energie aufgeschmolzen
wurde, umfassen vorzugsweise ein LASER-Distanzmessgerät einer
Bauart und Funktionsweise, die aus dem Stand der Technik bekannt
ist. Beispielhaft seien hier erwähnt:
- – Die
Distanzmessung mittels eines modulierten LASER-Strahls. Bei diesem
Verfahren wird der modulierte, reflektierte Strahl auf den Eingang
eines Phasenmessgeräts
und ein Teil des modulierten Strahls auf direktem Wege, d.h. ohne
Objektberührung
auf einen zweiten Eingang des Phasenmessgeräts geführt. Der Phasenunterschied der
beiden Modulationssignale ist dann ein Maß für den Wegunterschied zwischen
den zwei Strahlstrecken.
- – Der
Messstrahl wird pulsmoduliert oder mit einem Marker (in seiner Amplitude)
versehen. In diesem Fall wird an Stelle eines Phasenmessgeräts ein Zeitmessgerät genutzt.
Der Zeitunterschied zwischen reflektiertem und dem auf dem direkten
Weg geführten
Signal ist dann ein Maß für den Abstand.
- – Bei
der sog. Triangolationsmessung bilden der LASER-Generator, das Objekt
und der Strahlempfänger,
der den von dem Objekt reflektierten Strahl aufnimmt, ein Dreieck
mit einem Abstand zwischen Generator und Empfänger. Für die Messung wird ein modulierter
oder ein pulsmodulierter LASER eingesetzt. Der Vorteil dieser Triangolationsmessung
ist, dass die Trennung des reflektierten Strahls eindeutiger ist,
er ist für
Nebenreflektionen weitgehend unempfindlich. Der Nachteil ist, dass
der reflektierte Strahl ohne Hinderung den Empfänger erreichen muss, wodurch
der Platzbedarf für
diese Art der Messung vergleichsweise groß ist.
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Es können theoretisch alle drei
oben genannten Methoden auch mit dem zum Aufschmelzen verwendeten
LASERs durchgeführt
werden. Da jedoch ein LASER mit einer guten Ankopplung, d.h. guter
Energiedeposition in Schnee oder Eis sich nur langsam modulieren
lässt,
und weil dessen Detektoren auch nur langsamen Änderungen folgen können, ist
es sehr vorteilhaft, für
die Abstandsmessung einen anderen, schnell modulierbaren und schnell
detektierbaren LASER zu verwenden. Versuche haben gezeigt, dass
ein HeNe-LASER hierfür
besonders gut geeignet ist. Zudem kann dieser LASER mit einer um zumindest
eine Größenordnung
geringeren Leistung betrieben werden, wodurch weitestgehend vermieden
werden kann, dass während
des Distanzmessvorganges ein weiteres Aufschmelzen des zu untersuchenden
Schnees oder Eises erfolgt.
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Im Folgenden soll der prinzipielle
Aufbau dreier Ausführungsformen
einer zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Vorrichtungen anhand von 1 bis 4 sowie einer Versuchsdurchführung, bei
der das erfindungsgemäße Verfahren
Anwendung fand, erläutert
werden. Es zeigen:
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1 – schematisch
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung während des
Energieeintrags in eine Schnee- oder Eisschicht;
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2 – dasselbe
Ausführungsbeispiel
während
der Bestimmung des durch den Schmelzvorgang hervorgerufenen Schmelzvolumens;
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3 – den prinzipiellen
Aufbau eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4 – den prinzipiellen
Aufbau eines dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
sowie
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5 – die Funktionsweise
eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand
eines Blockschaltbildes.
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Das in den 1 und 2 dargestellte
Ausführungsbeispiel
umfasst einen CO2-LASER 1, der in einzelnen Pulsen
Zeit intermittierend betrieben werden und dessen während eines
Pulses abgegebene Energie erfasst werden kann. Die Zeitdauer eines Pulses
ist mittels einer Blende 2 einstellbar, die wahlweise in
den Strahlengang des LASERs hinein und aus diesem heraus verschwenkbar
angeordnet ist.
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Der von dem LASER 1 emitierte
Strahl 3 weist einen Durchmesser von 5 mm auf. Bei dem
in 1 dargestellten Betriebszustand
ist die Blende 2 aus dem LASER-Strahl herausverschwenkt, so dass dieser
auf die Schnee- oder Eis-Schicht 4 trifft und in diese
ein Loch 5 durch Energieübertrag einschmilzt, dessen
Tiefe von der Dauer eines Pulses abhängt.
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Nach der gewünschten Einstrahlungsdauer des
CO2-LASERs 1 in die Schnee- oder
Eisschicht 4 wird die Blende 2 in den Strahlengang
zurückverschwenkt,
wie dies in 2 schematisch
dargestellt ist. Anschließend
wird ein LASER-Distanzmessgerät 6 in
den Strahlengang geschoben, welches die Distanz zwischen der LASER-Quelle 7 und
der Sohle 8 des Loches 5 beispielsweise nach dem
oben beschriebenen Modulationsverfahren, das in der Zeichnung nicht
näher dargestellt
ist, mißt.
Durch das so erfasste Fortschreiten der Sohle 8 der Lochung 5 in Abhängigkeit
der Gesamtdauer des LASER-Pulses bzw. der mittels des LASERs eingestrahlten
Gesamtenergie läßt sich
das Volumen der aufgeschmolzenen Schnee- oder Eismenge bestimmen.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in 3 dargestellt. Der
Unterschied zum vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel besteht im Wesentlichen
darin, dass das LASER-Distanzmessgerät 6 ortsfest gegenüber dem
CO2-LASER 1 angeordnet ist. Die
von dem CO2-LASER 1 und dem LASER-Distanzmessgerät 6 emitierten
LASER-Strahlen 3, 3 sind derart justiert, dass
sie sich in einem spitzen Winkel α schneiden, derart,
dass sie beide auf die Sohle 8 des Loches 5 auftreffen.
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Voraussetzung dafür, eine derartige Anordnung
wählen
zu können,
ist es, dass der Durchmesser des von dem CO2-LASERs 1 emitierte
Strahl 3 erheblich größer ist
als der LASER-Strahl 3, der von dem LASER-Distanzmessgerät 6 emitiert
wird, wie dies aus 3 sinnfällig wird.
Ein zu kleiner Durchmesserunterschied und/oder ein zu großer Winkel führen dazu,
dass der LASER-Strahl 3 nicht mehr auf der Sohle 8 des
Loches 5 auftreffen würde,
sondern auf die seitliche Lochungswandung 9, wodurch das Messergebnis
unbrauchbar würde.
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Die dritte, in 4 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unterscheidet sich von derjenigen in 3 durch
einen seitlich des von dem CO2-LASERs 1 emitierten
Strahles 3 in einem Winkel α von 45° zu diesem angeordnetem Spiegel 10, über den
der Strahl 3 des LASER-Distanzmessgerät 6 um 90° abgelenkt wird. Durch diese Maßnahme kann
im Vergleich zur Ausführungsform gemäß 3 der Winkel verkleinert
werden, wodurch die maximal erzielbare Lochtiefe T, die dadurch begrenzt
ist, dass bei Überschreiten
derselben der Strahl 3 auf die Seitenwandung 9 des
Loches trifft, vergrößert ist.
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In den in der Zeichnung dargestellten
Fällen, in
denen das Loch von der Oberfläche
der Schnee- oder Eisdecke zur Sohle 8 hin nach unten geneigt
ist, ist es für
eine einwandfreie Messung wünschenswert,
dass durch den Schmelzvorgang entstandenes Wasser aus dem Loch 5 abfließt. Weist
die Schnee- oder Eisschicht eine ausreichende Porösität auf, so erfolgt
dies selbsttätig.
Im Falle massiver Eisschichten kann es erforderlich sein, das Schmelzwasser
abzusaugen, oder der von dem CO2-LASER 1 emitierte Stahl 3 wird – soweit
möglich – schräg nach oben weisend
beispielsweise in eine auf senkrechte Richtungskomponente aufweisende
Schichtwandung gelenkt, so dass ein zur Sohle hin ansteigendes Loch entsteht,
aus dem das Schmelzwasser selbsttätig abfließt.
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Im Folgenden soll die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
an einem Labor- und an einem Freilandversuch erläutert werden.
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Bei dem Laborversuch wurde mit einem CO2-LASER einer Leistung von 5 Watt, der einen
LASER-Strahl eines Durchmessers von 5 mm emitiert, ein Eisblock
beleuchtet. Die Energiedeposition war so gut, dass ein zylindrisches
Loch von ca. 5,5 mm Durchmesser und einer Tiefe von 20 mm innerhalb von
weniger als 4 Sekunden hergestellt wurde.
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Die Tiefenmessung erfolgte einerseits
mechanisch mittels eines Maßstabs,
andererseits mittels eines LASER-Distanzmessgeräts Typ DLE 30 plus der ROBERT
BOSCH GmbH. Dieses LASER-Distanzmessgerät verwendet einen LASER-Strahl
mit einer Wellenlänge
von 635 nm (HeNe-LASER), der einen Durchmesser von 5 mm aufweist.
In dessen Strahlengang wurde ein Kollimator mit einer Bohrung von
1 mm Durchmesser und 50 mm Länge
eingefügt,
um zu vermeiden, dass der Strahl die seitliche Lochungswandung berührt. Die Einleitung
des von dem CO2-LASERs emitierten LASER-Strahls erfolgte
wiederholt für
jeweils eine Dauer von ca. 4 Sekunden, bis ein Loch einer Tiefe
von ca. 16 cm entstanden war.
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Es wurde festgestellt, dass sich
der Fortschritt der Lochtiefe pro Zeiteinheit nicht mit zunehmender
Lochtiefe ändert.
Ferner wurde gefunden, dass auch der an die Oberfläche des
Eisblocks angrenzende Bereich des Lochs bis auf einen leicht trichterförmigen Teil
von ca. 12 bis 15 mm Länge
eine sehr gleichmäßige Seitenwandung
aufweist. Das Loch ist somit über
nahezu seine gesamte Länge
zylindrisch mit einem Durchmesser von ca. 5,5 mm.
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Die nach jedem Beleuchtungsschritt
mit dem CO2-LASER mit dem LASER-Distanzmessgerät ermittelte
Lochtiefe war stets 18 mm größer als
das Ergebnis der Messung mit dem Maßstab. Eine plausible Erklärung dieser
Diskrepanz ist, dass der von dem LASER-Distanzmessgerät emitierte
Strahl über
die Lochsohle hinaus in das Eis hineinreicht. Die Differenz blieb über sämtliche
Messungen konstant und wurde daher als für das Verwendete als charakterisch
angesehen.
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Bei dem auf einem Schneefeld durchgeführten Freilandversuch
wurde die Wiederholbarkeit und die Absolutgenauigkeit der Lochtiefenmessung
im frischtrockenen und im teilweise verharschten Schnee mit demselben
LASER-Distanzmessgerät durchgeführt. Zudem
wurde derselbe Kollimator wie bei dem Laborversuch verwendet. Die
Abstandsmessungen wurden sowohl mit dem LASER-Distanzmessgerät und einer Schneewand, als
auch zwischen diesem Messgerät
und dem Boden eines mechanisch in den Schnee gebohrten Lochs durchgeführt. Unabhängig der
Lochtiefe war der Mehrabstand, der mit dem LASER-Distanzmessgerät gegenüber der Messung mit dem Maßstab ermittelt
wurde, 15 mm größer, unabhängig, ob
es sich um den frisch-trockenen Schnee, oder um einen bis in eine Tiefe
von ca. 1 cm verharschten Schnee handelte. Der gemessene Mehrabstand
wird auf die Transmissions- und Reflektionsfähigkeit des Schnees zurückgeführt.
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Aufgrund dieser Versuchsergebnisse
wurde beschlossen,
- – dass frisch-trockener Schnee
und Eis die zwei extremen Formen des festen Zustands des Wassers
bilden. Alle anderen (Schnee) Formen liegen innerhalb dieser Extrema.
- – dass
mit einem CO2-LASER mit einer guten Energiedeposition,
d.h., sehr effektiv Löcher
in Schnee- oder Eismassen eingebracht werden können.
- – dass
mit einem LASER-Distanzmessgerät
des verwendeten Typs die Lochtiefe in Schnee- oder Eisschichten
auf ca. 3 mm Genauigkeit gemessen werden kann. Letzteres ergibt
sich daraus, dass der gemessene Mehrabstand im Eis 18 mm, hingegen
in Schnee 15 mm beträgt.
Diese Genauigkeit ist unerwartet hoch. Da zudem nicht senkrecht
gemessen werden muss, sondern auch unter einem schrägen Winkel
ein Loch niedergebracht werden kann, lassen sich bezogen auf die senkrechte
Tiefe nochmals höhere
Genauigkeiten erzielen.
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Schließlich sei noch erwähnt, dass
zur Einbringung des Lochs nicht die Verwendung eines CO2-LASERs
zwingend ist. Es sind auch LASER mit anderen Wellenlängen denkbar,
die eine ausreichende Energiedeposition sicherstellen. Wesentlich
ist lediglich, dass der Durchmesser des mit dem LASER vorgetriebenen
Loches so klein ist, dass es nicht durch die Eigenlast der Schnee-
oder Eisdecke während
der Messung kollabiert.
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Ferner ist es vorteilhaft, die Temperatur
des Schnees oder des Eises, in den bzw. in das Loch vorgetrieben
wird, zu erfassen. Es kann dann zur der Schmelzwärme der Wärmebedarf für das Erwärmen des Schnees bis zum Schmelzpunkt
korrigierend berücksichtigt
werden. Insbesondere sollte die Schneetemperatur sowohl oberhalb,
als auch unterhalb des Loches gemessen werden, da Schneedecken einen erheblichen
Temperaturgradient aufweisen können.
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Die Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
soll nun anhand von 5 erläutert werden.
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In dem Strahl 3 des CO2-LASERs 1 ist ein Strahlleistungs-Messgerät 11 eingeschaltet,
das gemessene Strahlleistungen über
eine Datenleitung 12 einem Rechner 13 übermittelt.
Der Rechner 13 steuert über
eine Signalleitung 14 einen Timer 15, der über eine
Betätigungseinrichtung 16 wahlweise durch Öffnen der
Blende 2 (in 5 durchgezogen dargestellt)
den Strahlengang des Strahls 3 freigibt oder durch Schließen der
Blende 2 (in 5 gestrichelt
dargestellt) unterbricht. Bei geschlossener Blende 2 aktiviert
der Timer 15 über
eine Signalleitung 17 das LASER-Distanzmessgerät 6.
Die gemessene Distanz wird dem Rechner 13 über eine
Datenleitung 18 zugeleitet.
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Der Rechner 13 projiziert
um die erfassten Daten (Produkt aus Strahlleistung und Zeit; Distanz und
Lochtiefe) in eine gespeicherte Kalibrierkurve und übermittelt
das so gewonnene Ergebnis an ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Anzeige- oder Speichergerät.
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Zusätzlich ist der Rechner noch
mit einem Oberflächentemperatur – und mit
einem Bodentemperaturmessgerät 19, 20 verbunden,
um so – wie oben
erwähnt – Temperaturgradienten
in der Schicht berücksichtigen
zu können.
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- 1.
- CO2-LASER
- 2.
- Blende
- 3.
- Strahl
- 4.
- Schnee-
oder Eisschicht
- 5.
- Loch
- 6.
- LASER-Distanzmessgerät
- 7.
- LASER-Quelle
- 8.
- Sohle
- 9.
- Seitenumwandung
- 10.
- Spiegel
- 11.
- Strahlleistungs-Messgerät
- 12.
- Datenleitung
- 13.
- Rechner
- 14.
- Signalleitung
- 15.
- Timer
- 16.
- Betätigungseinrichtung
- 17.
- Signalleitung
- 18.
- Datenleitung
- 19.
- Oberflächentemperaturmessgerät
- 20.
- Bodentemperaturmessgerät