DE10300544A1 - Hochspannungs-Versorgung für eine Röntgeneinrichtung - Google Patents

Hochspannungs-Versorgung für eine Röntgeneinrichtung Download PDF

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    • H05G1/00X-ray apparatus involving X-ray tubes; Circuits therefor
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) für eine Röntgeneinrichtung. Die Röntgeneinrichtung weist eine Röntgenröhre (15) und einen Röntgengenerator (1) zur Erzeugung der für den Betrieb der Röntgenröhre (15) erforderlichen Hochspannung auf. Die Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) weist eine elektrisch leitfähige Leitung (11, 13) zur Verbindung des Röntgengenerators (1) mit der Röntgenröhre (15) auf. Gemäß der Erfindung ist die Leitung (11, 13) als sogenannte Skin-Effekt-Leitung ausgeführt, die einen Kern (37) und einen Randbereich (39) aufweist, wobei der Randbereich (39) einen höheren elektrischen Widerstand als der Kern (37) hat.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Hochspannungs-Versorgung für eine Röntgeneinrichtung, die im wesentlichen aus elektrischen Leitungen besteht, die zwischen einem Hochspannungskreis und einer Röntgenröhre der Röntgeneinrichtung angeordnet sind.
  • Röntgenröhren sind als Hochvakuumröhren aufgebaut. Durch das Hochvakuum werden Überschläge zwischen der Kathode und der Anode der Röntgenröhre bei Anlegen der Röntgenspannung, die sich im Kilo-Volt-Bereich bewegt, grundsätzlich verhindert. Geringe Mengen an Restgasen, die das Hochvakuum verunreinigen, sind jedoch unvermeidlich. Dies gilt insbesondere deshalb, weil im Laufe des Betriebs der Röntgenröhre gasförmige Materialbestandteile im Inneren der Röhre austreten. Die Restgase können durch die Röntgenspannung ionisiert werden. Durch die Ionisation kommt es zum Überschlag und damit zum Kurzschluss innerhalb der Röntgenröhre.
  • Die zeitlichen Verläufe der Kurzschlussströme und der dadurch verursachten Vorgänge zum Ladungsausgleich in der Leitungen der Hochspannungs-Versorgung weisen teilweise sehr hohe Flankensteilheiten auf. Das resultierende Störspektrum reicht daher bis in den oberen Mega-Hertz-Bereich hinein und ist sehr breitbandig. Zudem verursachen die Kurzschluss- und Ladungsausgleich-Ströme mit Überspannungen verbundene Schwingungen, die nur sehr langsam abklingen.
  • Durch derartige Störsignale und Überspannungen im Hochspannungskreis der Röntgeneinrichtung kann es zu Funktionsstörungen der Elektronik und der Computereinrichtung kommen. Häufig treten auch Bauteilausfälle auf, vor allem im Hochspannungskreis des Röntgengenerators. Neben Ausfallzeiten beim Betrieb und kostspieligen Schäden an der Röntgeneinrichtung verursachen die Störungen auch eine erhöhte Strahlungsbelastung der zu untersuchenden Patienten, die aufgrund von Anlagenausfällen wiederholt untersucht werden müssen. Eine Dämpfung der Störsignale durch ausreichend hochohmige Leitungen in der Hochspannungs-Versorgung verbietet sich jedoch, da Nutzsignale gleichermaßen stark gedämpft würden, z.B. der Kathoden-Heizstrom, der maßgeblich für die Elektronen-Emissivität der Kathode ist.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Hochspannungs-Versorgung für eine Röntgeneinrichtung anzugeben, in der Störsignale und Überspannungen, die aufgrund von Kurzschlüssen in der Röntgenröhre auftreten, so stark gedämpft werden, dass Funktionsstörungen der Elektronik und Bauteilbeschädigungen innerhalb der Röntgeneinrichtung vermieden werden, während gleichzeitig Nutzsignale möglichst verlustfrei geleitet werden.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Röntgeneinrichtung mit den Merkmalen des ersten Patentanspruchs.
  • Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, Schwingungen und Störsignale innerhalb der Hochspannungs-Versorgung der Röntgeneinrichtung, also zwischen Röntgengenerator und Röntgenröhre, zu dämpfen. Die Dämpfung wird durch Verwendung von Hochspannungs-Leitungen in der Hochspannungs-Versorgung bewirkt, deren elektrischer Widerstand für elektrische Signale mit zunehmender Frequenz stark wächst. Dazu werden die Widerstandseigenschaften der Hochspannungs-Leitungen unter Ausnutzung des sogenannten Skin-Effekts geeignet eingestellt. Durch den Skin-Effekt verlagert sich der von der elektrischen Leitung durchdrungene Bereich zum äußeren Rand einer Leitung hin. Zur Einstellung geeigneter Dämpfungseigenschaften genügt es daher, den Randbereich der Hochspannungs-Leitungen aus einem für hochfrequente Signale hochohmigen Material aufzubauen, während der Kern aus einem für die Nutzsignale niederohmigen Material besteht. Durch Verwendung derart aufgebauter sogenannter Skin-Effekt-Leitungen werden hochfrequente Stör signale stark gedämpft, während niederfrequente Nutzsignale mit nur geringen Verlusten geleitet werden. Die Erfindung ist einfach und unaufwändig realisierbar und erfordert außer geeignet aufgebauten Hochspannungs-Leitungen keinerlei zusätzliche Bauelemente.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Widerstandseigenschaften der Hochspannungs-Leitung so eingestellt werden, dass sie für Frequenzen im Bereich von bis zu 100 kHz einen geringen Widerstand aufweist, für Frequenzen von mehr als 1 MHz einen äußerst hohen Widerstand. Dadurch können Störsignale, die normalerweise Frequenzen von mehr als 1 MHz haben, stark gedämpft werden. Gleichzeitig jedoch werden Nutzsignale wie der Kathoden-Heizstrom, der normalerweise eine Frequenz einer Größenordnung von einigen kHz hat, nahezu verlustfrei geleitet. Welche Maße für den Randbereich und den Kern der Leitungen zu verwenden sind und welche Materialien eingesetzt werden, ist je nach den weiteren Umständen wählbar und durch den Fachmann ohne weiteres ermittelbar.
  • Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
  • Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren näher beschrieben. Die Figuren zeigen:
  • 1 prinzipieller Aufbau des Hochspannungskreises einer Röntgeneinrichtung,
  • 2 Spannungsverhältnisse in der Hochspannungs-Versorgung während des Betriebs der Röntgeneinrichtung,
  • 3 Spannungsverhältnisse in der Hochspannungs-Versorgung unmittelbar nach Auftreten eines Kurzschlusses in der Röntgenröhre,
  • 4 Querschnitt durch eine Variante der Skin-Effekt-Leitung gemäß der Erfindung,
  • 5 Querschnitt durch eine weitere Variante der Skin-Effekt-Leitung gemäß der Erfindung.
  • In 1 ist der prinzipielle Aufbau des Hochspannungskreises einer Röntgeneinrichtung gemäß Stand der Technik dargestellt. Innerhalb des Röntgengenerators 1 erzeugt ein Primärspannungsgenerator 3 eine Primärspannung, die an Hochspannungs-Transformatoren 5 weitergeleitet und von diesen in eine für den Betrieb der Röntgenröhre ausreichende Hochspannung transformiert wird. Die von den Hochspannungs-Transformatoren 5 abgegebene Hochspannung wird an die Bauelemente 7, in denen eine Gleichrichter-Diode und eine Glättungs-Kapazität angedeutet sind, weitergeleitet und von diesen gleichgerichtet und geglättet. Die Bauelemente 7 geben die Hochspannung an die Dämpfungs-Widerstände 9 (RD) ab. Die Dämpfungs-Widerstände 9 (RD) haben die Aufgabe, den Röntgengenerator 1 weitgehend vor Überspannungen und Störsignalen aus der Hochspannungs-Versorgung zu schützen. Sie weisen normalerweise Werte in der Größenordnung einiger Kilo-Ohm auf.
  • An den Röntgengenerator 1 ist durch eine dazwischen liegende Hochspannungs-Versorgung die Röntgen-Röhre 15 angeschlossen, wobei die Hochspannungs-Versorgung im wesentlichen aus einer anodischen Hochspannungs-Leitung 11 und einer kathodische Hochspannungs-Leitung 13 besteht. Die Hochspannungs-Leitungen 11 und 13 sind als koaxial abgeschirmte Leitungen aufgebaut, was durch die zeichnerische Darstellung als Kasten anstelle einer Linie angedeutet ist. Die anodische Hochspannungs-Leitung 11 verbindet den Ausgang des Röntgengenerators 1 mit der Anode 17 der Röntgenröhre 15. Analog verbindet die kathodische Hochspannungs-Leitung 13 die Kathode 19 der Röntgenröhre 15. Die Röntgenröhre 15 kann zweistrahlig, d.h. als Zweifokusröhre, ausgebildet sein, weswegen die Kathode 19 andeutungsweise mit zwei Wendeln dargestellt ist. Die beiden Wendeln der Kathode 19 werden durch den Heiztransformator 21 mit Heizstrom versorgt, um die Elektronen-Emissivität zu erhöhen.
  • Um die Probleme zu verringern, die in Zusammenhang mit in der Röntgenröhre 15 auftretenden Kurzschlüssen verursacht werden, ist es bekannt, am Röntgengenerator 1 hochohmige Dämpfungs-Widerstände 9 (RD) im Kilo-Ohm-Bereich vorzusehen und weiter in der gesamten Röntgeneinrichtung auf die saubere Erdung aller Komponenten zu achten, um eindeutige Bezugspotentiale zu gewährleisten und Induktionsschleifen zu vermeiden. Die saubere Erdung aller Komponenten ist durch die mehrfache Erdung 23 der durch eine koaxiale Abschirmung umgebenen Hochspannungs-Leitungen dargestellt.
  • 2 zeigt eine schematische Darstellung des Hochspannungskreises einer Röntgeneinrichtung. Durch den Generator 31 wird die Röntgenspannung U0 erzeugt und über die Dämpfungs-Widerstände 9 (RD) an die Hochspannungs-Leitungen 11 und 13 abgegeben. Über die Hochspannungs-Leitungen 11 und 13 liegt die Spannung an der Röntgenröhre an, die hier als Lastwiderstand 33 (RL) eingezeichnet ist. Der Hochspannungskreis ist während des Betriebs dargestellt, d.h. in eingeschwungenem Zustand. Die anodische Hochspannungs-Leitung 11 liegt auf ihrer gesamten Länge auf Potential U0, die kathodische Hochspannungs-Leitung 13 liegt auf ihrer gesamten Länge auf –U0 Volt. Der Anschaulichkeit halber wird in 2 und in der folgenden 3 lediglich die anodische Seite betrachtet und die kathodische außer Acht gelassen. Die Potenzialverteilung auf der anodischen Hochspannungs-Leitungen ist in 2 durch Pfeile angedeutet, die mit plus, minus und U0 bezeichnet sind. Der Potentialabfall in den Dämpfungs-Widerständen 9 (RD) soll vernachlässigt werden.
  • 3 zeigt die gleiche schematische Darstellung des Hochspannungskreises wie zuvor 2 unter Verwendung der gleichen Bezugszeichen. 3 zeigt den Hochspannungskreis je doch zu einem anderen Zeitpunkt, nämlich unmittelbar nach Auftreten eines Kurzschlusses in der Röntgenröhre. Das Auftreten eines Kurzschlusses in der Röntgenröhre ist damit gleichbedeutend, dass der Lastwiderstand 33 (RL) verschwindend gering wird, d.h. RL = 0.
  • Das Verschwinden des Lastwiderstandes 33 (RL) hat zur Folge, dass die Spannung an den Hochspannungs-Leitungen 11 sowie 13 zusammenbricht, weil die Ladungen, die sich auf den Hochspannungsleitungen 11 sowie 13 befinden, über den Kurzschluss in der Röntgenröhre abfließen können. Diese Art der Entladung einer gleichmäßig aufgeladenen Leitung ist ein Standardproblem, das in der Literatur bestens bekannt ist. Näherungsweise kann der Entladungsvorgang so beschrieben werden, dass die Hälfte der Ladungen auf der Leitung nach links läuft, die andere Hälfte der Ladungen nach rechts. Dadurch bewegen sich Wellen mit der halben Ausgangsspannung, also U0/2, auf jeder Leitung nach links und rechts voneinander weg. Dies ist in 3 lediglich für die anodische Hochspannungs-Leitung 11 durch Pfeile angedeutet, die mit + und U0/2 bezeichnet sind, und die entlang der Hochspannungs-Leitung 11 nach rechts bzw. links gerichtet sind. Die Pfeile sollen das Abfließen der Ladungen symbolisieren.
  • In dem Hochspannungskreis treffen die auseinander laufenden Wellen sowohl links als auch rechts auf Impedanz-Sprungstellen. Links sind dies die Dämpfungs-Widerstände 9 (RD), rechts ist dies der Kurzschluss in der Röntgenröhre, also der Lastwiderstand 33 (RL), der den Wert RL = 0 angenommen hat. Die Sprungstellen in der Impedanz reflektieren die voneinander fort laufenden Wellen, wobei ein Kurzschluss einen Reflexions-Faktor r = –1 bewirkt. An einem Kurzschluss reflektierte Wellen wechseln daher das Vorzeichen, vorliegend wechselt ihre Spannung also von +U0/2 auf –U0/2.
  • Die reflektierten Wellen laufen anschließend wieder aufeinander zu, begegnen sich und laufen erneut auseinander, bis sie wieder an den Sprungstellen der Leitungsimpedanz reflektiert werden. Für die hin und herlaufenden Wellen ergibt sich eine von der Länge der Hochspannungs-Leitungen 11 bzw. 13 abhängige Schwingungsdauer. Nach einem Viertel dieser Schwingungsdauer nimmt die Hochspannungs-Leitung auf der gesamten Länge die Spannung 0 an, nach der Hälfte der Schwingungsdauer die Spannung –U0 und nach drei Vierteln der Schwingungsdauer wiederum die Spannung 0, bis sich der Schwingungsvorgang nach einer ganzen Schwingungsdauer zu wiederholen beginnt. Die Schwingung setzt sich grundsätzlich endlos fort, wird in der Realität aber durch Leitungsverluste gedämpft.
  • Der Vereinfachung halber wurde der Vorgang nur für die anodische Hochspannungs-Leitung 11 beschrieben, die Vorgänge auf der kathodischen Hochspannungs-Leitung 13 verlaufen grundsätzlich analog dazu mit umgekehrtem Vorzeichen.
  • Im Ergebnis wird auf den Hochspannungs-Leitungen 11 und 13 eine Schwingung erhalten, bei der auf der jeweiligen Leitung selbst zwar keine Überspannungen auftreten, die aber wechselnd die Spannungen +U0 und –U0 annimmt. Daher tritt an den Dämpfungs-Widerständen 9 (RD) im Verlauf der Schwingung die doppelte Spannung auf, also 2U0. Bei einer Länge der Hochspannungs-Leitungen von beispielsweise 12 Metern ergibt sich je nach Ausführung eine Schwingungsdauer von etwa 250 Nanosekunden, also eine Frequenz in der Größenordnung von einigen Mega-Hertz. Diese Schwingung, die als Störsignal aufzufassen ist, und die dabei auftretenden Überspannungen, können Bauteilausfälle und Betriebsstörungen in der Röntgeneinrichtung bewirken.
  • 4 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung. Dargestellt ist ein Querschnitt durch eine der Hochspannungs-Leitungen 11, 13. Der Querschnitt zeigt einen Kern 37 und einen Randbereich 39. Die Materialien sind so gewählt, dass der Randbereich 39 einen höheren elektrischen Widerstand als der Kern 37 aufweist.
  • Aufgrund des sogenannten Skin-Effekts durchdringen elektrische Signale mit zunehmenden Frequenzen einen immer geringeren, außenliegenden Bereich des Querschnitts der Leiter 11, 13. Die elektrische Leitung verläuft also in zunehmendem Maße nur noch im äußeren Bereich des Querschnitts, dessen elektrischer Widerstand damit die Leitfähigkeit der Leiter 11, 13 bestimmt. Im Gegensatz dazu werden Signale niedriger Frequenzen oder Gleichstrom-Signale nahezu durch den gesamten Querschnitt der Leiters 11, 13 geleitet, so dass bei niedrigeren Frequenzen die Materialien des gesamten Leiter-Querschnitts dessen elektrischen Widerstand beeinflussen.
  • Die zuvor in 2 und 3 beschriebenen Störsignale in der Hochspannungs-Versorgung 11, 13, 23 weisen Frequenzen in der Größenordnung von mehreren Megahertz auf. Im Gegensatz dazu wird die Röntgenspannung als Gleichstrom-Signal erzeugt und der Kathoden-Heizstrom weist Frequenzen in der Größenordnung von einigen kHz auf. Daher ist bei geeigneter Ausführung der Leiter 11, 13 damit zu rechnen, dass die Störsignale vor allem den Randbereich 39 der Leitung 11, 13 durchdringen, während Nutzsignale hauptsächlich durch den Kern 37 geleitet werden. Um eine verlustfreie Leitung von Nutzsignalen zu gewährleisten, besteht der Kern 37 daher aus einem gut leitfähigem Material, z.B. aus Kupfer. Um andererseits hochfrequente Störsignale möglichst stark zu dämpfen, besteht der Randbereich 39 aus einem Material geringerer Leitfähigkeit, z.B. aus Eisen.
  • Die Frequenzabhängigkeit der Leitfähigkeit der beschriebenen Skin-Effekt-Leitung hängt zum einen von dem elektrischen Widerstand der gewählten Materialien ab. Zum anderen hängt sie aber aber auch von dem mit zunehmender Frequenz geringer werdenden Leitungsquerschnitt, der zur elektrischen Leitung beiträgt, ab; Leitungsquerschnitt und Leitfähigkeit verhalten sich proportional zueinander. Darüber hinaus kann die Verringerung des zur Leitfähigkeit beitragenden Leitungsquer schnitts mit zunehmender Frequenz aufgrund der Abhängigkeit der Eindringtiefe von der Permeabilität durch geeignete Materialwahl noch weiter verstärkt werden.
  • Für die Eindringtiefe der elektrischen Signale in den Querschnitt des Leiters gilt die Formel
    Figure 00090001
    mit δ = Eindringtiefe, f = Frequenz, σ = spezifischer Widerstand, μ = Permeabilität.
  • Aus der Formel ist ersichtlich, dass die Eindringtiefe mit zunehmender Permeabilität des Leitermaterials abnimmt. Die Permeabilität von Eisen ist größer als die von Kupfer, so dass bei höheren Frequenzen, in denen nur noch der Randbereich 39 aus Eisen zur Leitung beiträgt, die Eindringtiefe in verstärktem Maße abnimmt. Dadurch wird also der zur elektrischen Leitung beitragende Querschnitt des Leiters 11, 13 in verstärktem Maße geringer und die Leitfähigkeit schlechter.
  • Unter Berücksichtigung der oben genannten Formel muss die Dicke des Randbereichs 39 in Abhängigkeit von der Permeabilität und den erwarteten Signal-Frequenzen nun so bemessen werden, dass niederfrequente Nutzsignale mit Frequenzen bis zu derjenigen des Kathoden-Heizstroms, die üblicherweise in der Größenordnung von einigen kHz liegt, überwiegend durch den niederohmigen Kern 39 geleitet werden, dahingegen hochfrequente Störsignale üblicherweise mit mehr als 1 MHz überwiegend und möglichst ausschließlich im hochohmigen Randbereich 39. Aufgrund der hohen Störsignal-Frequenzen in Röntgeneinrichtungen ist eine sehr geringe Eindringtiefe zu erwarten und die Dicke des Randbereichs 39 kann dementsprechend verhältnismäßig dünn gewählt werden, z.B. als Überzug oder als Folie des Kerns 37.
  • Die Bemessung der Dicke des Randbereichs 39 und des Durchmessers des Kerns 37 nimmt der Fachmann unter Beachtung der oben genannten Formel ohne weitere Schwierigkeiten vor, je nach dem, welches Leiter-Material mit welcher Permeabilität eingesetzt werden soll, welches Ausmaß des Dämpfungseffektes erreicht werden soll und welche weiteren Bedingungen vorgegeben sind, zum Beispiel dem maximal zulässigen Nutzstrom oder tolerierbaren Störstrom. Für eine möglichst gute Leitung für Gleichstrom-Nutzsignale wird der Kern 37 dabei von vorneherein in Anpassung an diese Signale ausreichend Dick gewählt werden.
  • Vorteilhafter Weise wird der Fachmann die Dicke des Randbereichs 39 dabei so bemessen, dass Störsignale mit Frequenzen in der Größenordnung von MHz vollständig im Randbereich 39 geleitet werden. Die Dicke des Randbereichs wird dazu größer als die Eindringtiefe der Störsignale gewählt. Gleichzeitig wird er die Dicke des Randbereichs aber so gering halten, dass Nutzsignale zu möglichst großen Teilen im Kern 37 geleitet werden. Die Dicke wird dazu also kleiner als die Eindringtiefe der Nutzsignale gewählt. Um eine möglichst gute Leitfähigkeit für Nutzsignale zu erzielen, wird die Dicke des Randbereichs dazu sogar wesentlich kleiner als die Eindringtiefe der Nutzsignale gewählt werden, z.B. um mindestens den Faktor 5 kleiner.
  • In 5 ist ein weiteres, besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel dargestellt, in dem die Leitung 11, 13 einen zentralen Bereich mit drei einzelnen Kernen 37 aufweist. Der Randbereich 39 kann wie zuvor beschrieben verhältnismäßig dünn sein und z.B. als Folie um die Kerne 37 gewickelt werden. Die Kerne 37 können einzelne, elektrisch voneinander isolierte Leiter sein. Es kann sich z.B. um die drei Kathoden-Heizstrom-Leiter handeln, die in der vorangehenden 1 dargestellt sind.
  • Die in 5 beschriebene Variante weist den Vorteil auf, dass die hochfrequenten Störsignale im Randbereich 39 stark gedämpft werden, während die Nutzsignale ausschließlich durch die Kerne 37 geleitet werden, ohne durch das Material oder die Leitfähigkeit des Randbereichs 39 beeinflusst zu werden. Gleichzeitig ist die Herstellung durch einfache Umwicklung der Kerne 37 mit Eisenfolie besonders einfach und unaufwendig.
  • Die in 4 und 5 dargestellten Skin-Effekt-Leitungen können ohne zusätzliche Maßnahmen in eine Röntgeneinrichtung, wie sie in 1 dargestellt ist, als Hochspannungs-Leitungen 11, 13 eingebaut werden. Sie sind, wie oben beschrieben, als koaxial abgeschirmte Leitungen ausgeführt, was in 4 und 5 aber nicht dargestellt ist. Stattdessen sind hier lediglich die innerhalb des koaxialen Schirms liegenden Signalleiter dargestellt.

Claims (5)

  1. Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) für eine Röntgeneinrichtung, wobei die Röntgeneinrichtung eine Röntgenröhre (15) und einen Röntgengenerator (1) zur Erzeugung der für den Betrieb der Röntgenröhre (15) erforderlichen Hochspannung aufweist, und wobei die Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) eine elektrisch leitfähige Leitung (11, 13) zur Verbindung des Röntgengenerators (1) mit der Röntgenröhre (15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (11, 13) einen Kern (37) und einen Randbereich (39) aufweist, und dass der Randbereich (39) einen höheren elektrischen Widerstand als der Kern (37) hat.
  2. Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Randbereichs (39) in Abhängigkeit von der Permeabilität des Materials so bemessen ist, dass sie kleiner ist als die Eindringtiefe elektrischer Signale mit Frequenzen von bis zu 100 kHz.
  3. Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Randbereichs (39) in Abhängigkeit von der Permeabilität des Materials so bemessen ist, dass sie im wesentlichen größer ist als die Eindringtiefe elektrischer Signale mit Frequenzen von mehr als 1 MHz.
  4. Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (37) und der Randbereich (39) in eine gemeinsame Leitung (11, 13) integriert sind.
  5. Hochspannungs-Versorgung (11, 13, 23) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Randbereich (39) als Ummantelung um einen einzigen Kern (37) oder um mehrere einzelne Kerne (37) gelegt ist.
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