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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Hochdurchsatz-geeignetes Screening-Verfahren zur Identifikation von Wirkstoffen.
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Nahezu alle klassischen Antibiotika
wurden durch Optimierung von Substanzen erhalten, die eine antimikrobielle
Wirkung im Ganzzellen-Screening zeigten. Die Verfahren haben jedoch
den Nachteil, dass sie unempfindlich sind und gefundene Wachstumsinhibitoren
häufig
auch für
den Menschen zytotoxisch wirken.
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Des weiteren ist der Wirkort gefundener
Substanzen meist unbekannt, was eine rationale Optimierung der antimikrobiellen
Substanzen erschwert. Somit ist nicht verwunderlich, dass diese
Strategie der Wirkstofffindung in den vergangenen Jahren nur zu
wenigen neuen Wirkstoffen geführt
hat.
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Deshalb hat sich die pharmazeutische
Forschung im Laufe der vergangenen Jahre auf eine Zielort-gerichtete
Technologie konzentriert, bei der gezielt durch die Störung essentieller
Stoffwechselwege bzw. Strukturen („Ziele", „Targets") ein Abtöten bzw.
eine Wachstumshemmung des Mikroorganismus erzielt wird.
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In Zielort-gerichteten Ansätzen werden
Substanzen gesucht, die spezifisch eine biochemische Reaktion oder
intermolekulare Wechselwirkung inhibieren. Der Vorteil solcher Zielort-gerichteter
Ansätze ist,
dass völlig
neue Zielorte für
Antibiotika bestimmt werden können,
die bisher noch nicht durch antimikrobielle Substanzen angegriffen
werden.
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Neue Zielorte bzw. Wirkmechanismen
für Wirkstoffe
sind insbesondere deshalb notwendig, da hierfür noch keine Resistenzen entwickelt
werden konnten. Dies ist für
nahezu alle gängigen
antimikrobiellen Substanzen bereits geschehen und sie haben so an
Wirksamkeit eingebüßt. Zum
Beispiel sind Candida albicans Stämme, die durch Veränderung oder Überexpression
des Wirkortes bzw. Überexpression
von Efflux-Pumpen resistent gegen die Stoffklasse der Azole sind,
keine Seltenheit mehr.
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Das Rohmaterial für in silico Wirkstoffzielort- (Drug-Target)
Identifizierung stellt die Sequenzinformation der Genome in Verbindung
mit der Funktionsanalyse der entdeckten Gene dar. Zum Anmeldetag der
vorliegenden Erfindung sind mehr als 60 mikrobielle Genome komplett
sequenziert und allgemein zugänglich.
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Auswahlverfahren von Drug-Targets
stellen mindestens zwei Anforderungen an einen geeigneten Zielort.
Zum einen sollte die Genfunktion essentiell für den Organismus sein, woraus
geschlossen werden kann, dass auch die Inhibition des dazugehörigen Genproduktes
(Protein) durch Wirkstoffe einen toxischen Effekt auf den Mikroorganismus
zeigt.
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Damit Substanzen mit breitem Wirkspektrum gegen
Schadorganismen gefunden werden können ist es zum anderen wichtig,
dass der Zielort (Zielprotein) möglichst
unter den Schadorganismen konserviert ist (z.B. unter Bakterien
und/oder Pilzen), d.h. dass die Proteinsequenzen der Zielorganismen
hohe Übereinstimmung
aufweist.
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Bisherige Auswahlverfahren berücksichtigen nur
solche Targets, zu denen es beim Menschen kein homologes Gen bzw.
Protein gibt. Dies erhöht
die Wahrscheinlichkeit, dass ein gefundener Wirkstoff keine negativen
Auswirkungen auf menschliche Zellen hat und somit nebenwirkungsarm
ist. Gleichzeitig schränkt
diese Bedingung aber die Auswahl der zur Verfügung stehenden Targets drastisch
ein, insbesondere bei der Suche nach neuen antimykotisch wirksamen
Substanzen.
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Dies beruht darauf, dass Pilze, genauso
wie der Mensch, Eukaryonten sind bei denen sehr viele zelluläre Prozesse
konserviert sind. Insbesondere die essentiellen Gene der Pilze kodieren
zu einem Großteil
für grundlegende,
für zelluläre Prozesse wichtige
Proteine, zu denen es homologe Proteine bei allen Eukaryonten und
somit auch beim Menschen gibt. Es konnte durch Arbeiten der Anmelderin gezeigt
werden, das zu etwa 80% aller essentiellen S. cerevisiae Proteine
ein menschliches Homologes existiert und diese somit nach obigen
Kriterien nicht als Targets in Frage kommen.
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Die Effizienz von Screening-Systemen
hängt im
Wesentlichen von deren Spezifität
ab, d.h. es müssen
geeignete Parameter gefunden werden, die die Zahl der falsch positiven
Ergebnisse minimieren.
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Bei Screening-Systemen im in vitro
Verfahren (zellfreie Zielort-gerichtete Ansätze) wird meist die Bindung
von Effektoren an aufgereinigte Proteine gemessen. Hierbei wird
in großen
Substanzbibliotheken im Hochdurchsatzverfahren (HTS) nach interessanten
Leitstrukturen gesucht. Als Messsignal dient dabei der Funktionsausfall
des Targets, was in der Regel eine katalytische Aktivität voraussetzt.
Dies schränkt
zum einen die Zahl der geeigneten Targetproteine stark ein und zum
anderen muss die physiologische Funktion des Targetproteins bereits
bekannt sein.
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Der Vorteil Zielort-basierender in
vitro Ansätze
ist, dass völlig
neue Zielorte für
Antibiotika bestimmt werden können,
die bisher noch nicht durch antimikrobielle Substanzen angegriffen
werden. Sie sind empfindlicher als Ganzzell-Screenings und auch schwach inhibierende
Substanzen werden damit gefunden, die dann rational optimiert werden
können, da
der Wirkort bekannt ist.
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Ein Nachteil zellfreier/biochemischer
Testsysteme zur Identifizierung neuer inhibierender Substanzen ist,
dass oftmals eine sehr große
Menge möglicher
Treffer („Hits") detektiert wird,
die in anschließenden
Tests aufwändig
verifiziert werden müssen,
wobei sich viele falsch-positiv erweisen. Für die gefundenen Substanzen
steht zu diesem Zeitpunkt noch keine Information zur Verfügung, ob
der gefundene Inhibitor des Enzyms auch eine Beeinflussung von Mikroorganismen
in vivo bewirkt.
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So müssen die Substanzen zunächst an
ihre Wirkorte gelangen, d.h. in aller Regel in das Zellinnere. Die
Zellwand sowie die Zytoplasmamembran stellen selektive Barrieren
dar, die nicht alle Substanzen in ausreichender Menge penetrieren
können.
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Bei in vivo Testsystemen werden ganze
Zellen eingesetzt. Hier ist die Erfassung des Messsignals oft ein
Problem, es sei denn, dass das Wachstum der Zellen als besonders
kostengünstiger
und einfacher Parameter herangezogen werden kann. Bei Screening-Systemen,
die Wachstum als Messparameter ausnutzen, besteht das Hauptproblem
darin, die proteinspezifisch toxische Wirkung von einer allgemein
zytotoxischen Wirkung zu unterscheiden. Dies ist bei essentiellen
Proteinen als Targets sehr schwierig, da sowohl die proteinspezifische
Wirkung als auch die zytotoxische Wirkung zum gleichen Ergebnis,
dem Zelltod führen.
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Die
US 6228588 B1 beschreibt ein Verfahren zur
Identifizierung essentieller Gene von S. aureus mittels konditional
letaler Mutanten, Sequenzen essentieller S. aureus Gene (und derenen
Homologe in anderen Baktereien) und den Aufbau von Screening-Verfahren
mittels konditional letaler Mutanten.
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Beschrieben wird u.a. die Nutzung
einer Kollektion konditional letaler Mutanten (bekannte Mutationen
in essentiellen Genen) zur Identifizierung der Targets bekannter
Wachstumsinhibitoren. Dies ist möglich,
da bei konditional letalen Mutanten das Genprodukt oftmals nur partiell
funktionell ist und eine weitere Beeinflussung genau dieses Genproduktes
schneller zur Wachstumshemmung führt
als bei dem Wildtyp.
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Aus der WO 9526400 A1 ist eine Hefezell-basierte
Methode (Reverse Twohybrid) bekannt, mit der nach Substanzen gesucht
werden kann, die spezifisch die Wechselwirkung zwischen zwei Proteinen
stören.
Es kann nach kleinen Molekülen
gesucht werden, die ganz spezifisch die Wechselwirkung zwischen
zwei Proteinen (jedweder Herkunft, z.B. Mensch, Pflanze, Bakterium,
Pilz) stören.
Ausgelesen wird die Störung
der Wechselwirkung durch eine dadurch bedingte Induktion der Expression
eines Reportergenes. Allerdings kann mit diesem Verfahren nicht
nach Wachstumsinhibitoren gesucht werden.
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Die WO 9957536 C2 beschreibt das
CAK1 (cdk-activating kinase) Gen/Protein von C. albicans (u.a.).
Es werden Methoden eines Zielort-gerichteten Protein-Differenz-Screenings
(„Differential
Screening Formats" S.53)
für CAK1
erläutert,
bei der die Wirkung von Substanzen gegen ein pilzliches CAK1 mit der
Wirkung gegen humanes CAK1 verglichen wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
neues Screening-Verfahren bereitzustellen, das möglichst viele der Vorteile
eines Zielort-gerichteten Testverfahrens mit denen eines in vivo
Verfahrens kombiniert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Hochdurchsatzgeeignetes Screening-Verfahren zur Identifikation
von Wirkstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a)
einen Zielorganismus (Targetorganismus) auswählt, den die zu identifizierenden
Wirkstoffe inhibieren oder abtöten
sollen,
- b) ein Zielgen (Target) auswählt,
das oder dessen Genprodukt durch die zu identifizierenden Wirkstoffe
deaktiviert werden soll,
- c) einen zu schützenden
Organismus auswählt, der
vor Schädigung
durch den Zielorganismus bewahrt werden soll,
- d) einen Testorganismus auswählt,
der ein dem Zielgen funktionshomologes Testgen trägt,
- e) zwei Teststämme
eines Testorganismus konstruiert, die sich genotypisch in genau
zwei Merkmalen unterscheiden, nämlich
i.
in dem Zielgen, dadurch, daß einer
der Teststämme
eine höhere
Dosis eines das Zielgen oder dessen Genprodukt deaktivierenden Wirkstoffes toleriert
als der andere Teststamm und
ii. in einem Gen, das für eine gut
detektierbare Eigenschaft kodiert (phänotypische Marke), für die Vitalität und Proliferationsfähigkeit
des Testorganismus aber nicht essentiell ist,
- f) beide Teststämme
mischt und gemeinsam inkubiert,
- g) einen potentiellen Wirkstoff zugibt und
- h) anhand des gegebenenfalls unterschiedlich starken Wachstums
der beiden Teststämme
einen Wirkstoff identifiziert
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Gegenüber dem bekannten Stand der
Technik weist das erfindungsgmäße Verfahren
beträchtliche
Vorteile auf:
- – Eine Vielzahl neuer Targets
(Zielgene) kann erschlossen werden, ohne dass die genaue Funktion
des Targets bekannt ist (beispielsweise essentielle Gene/Proteine
von humanpathogenen Organismen).
- – Das
Screeningverfahren ist HTS-tauglich (96 well als auch 384 well Platten)
und ermöglicht
ein sehr einfaches Auslesen der Ergebnisse.
- – Ziel-
und Kontrollstämme
werden gemischt und gemeinsam inkubiert. Dies führt beim Einsatz im HTS zu
einer 50%igen Reduktion der Gesamt-Well-Zahl und damit zu einer deutlichen Kostenersparnis.
- – Die
Empfindlichkeit des Screeningverfahrens kann durch unterschiedliche
Animpfungsmengen und Animpfungsverhältnisse der Teststämme moduliert
werden und zeigt somit je nach Bedarf eine sehr hohe bis sehr schwache
Empfindlichkeit.
- – Selbst
minimal inhibierende Wirkstoffkonzentrationen sind messbar bzw.
detektierbar, da die daraus resultierenden längeren Verdopplungszeiten bis
in die stationäre
Phase zu einer Akkumulation des nicht-gehemmten Stammes und damit
des phänotypischen
Markers führt.
So führt
eine selektiv wirkortspezifische Hemmung, die lediglich in einem
10% langsamer wachsenden Stamm resultiert nach ca. 10 Verdopplungen
des nicht gehemmten Stammes zu doppelt so vielen Zellen dieses Stammes
wie des gehemmten Stammes in der Kultur.
- – Durch
den Einsatz von Mikroorganismen (z.B. Hefe) können komplexe Extrakte untersucht
werden ohne dass dies den Assay beeinträchtigt.
- – Nach
Erstellung der Tests ist das Verfahren schnell und kostengünstig, da
sich das Testmaterial selbst vervielfältigt.
- – Nur
relevante Substanzen generieren ein auslesbares Signal („Hits"). Dadurch werden
tatsächlich
nur wirkortspezifische Substanzen identifiziert und übermäßig viele
falsch-positiver Treffer vermieden. Dies erspart eine weitere zeit-
und kostenaufwendige Verifikation/Analyse der Hits.
- – „Hits" besitzen mit hoher
Wahrscheinlichkeit „Leadpotential", da die Substanz
den Wirkort erreicht (die Zelle penetrieren kann) und ein starker Einfluss
auf das Target in vivo gezeigt ist.
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Vorzugsweise ist der Zielorganismus
ausgewählt
unter Menschen und Mikroorganismen, insbesondere pathogenen Organismen,
vorzugsweise unter pflanzen-, tier- und/oder humanpathogenen Organismen,
bevorzugt unter humanpathogenen Pilzen oder Bakterien.
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Targetorganismen sind insbesondere
Pflanzenpathogene und Human- bzw. Tierpathogene (Viren, Pro- und
Eukaryonten), Mikroorganismen und Pflanzen (Algen), die die industrielle
Produktion stören
(Biofilme, Ablagerungen in Kühlkreisläufen usw.) oder
der Mensch z.B. zur Auffindung von Cytostatika zur Behandlung gegen
Krebs oder der Suche nach Enzyminhibitoren (HMG-CoA Reduktase Inhibitoren zur
Behandlung von Arteriosklerose).
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Besonders geeignete human- bzw. tierpathogene
Targetorganismen sind Organismen der Gattungen Streptococcus, Staphylococcus,
Bordetella, Corynebacterium, Mycobacterium, Neisseria, Haemophilus,
Nocardia, Enterobacter, Yersinia, Francisella, Pasturella, Moraxella,
Acinetobacter, Erysipelothrix, Branhamella, Actinobacillus, Streptobacillus, Listeria,
Brucella, Bacillus, Clostridium, Treponema, Escherichia, Salmonella,
Klebsiella, Vibrio, Proteus, Borrelia, Lep tospira, Spirillum, Campylobacter, Shigella,
Legionella, Pseudomonas, Aeromonas, Rickettsia, Chlamydia, Borrelia,
Mycoplasma, Aspergillus, Blastomyces, Candida, Coccidioides, Exophalia, Histoplasma,
Pneumocystis, Cryptococcus, Trichosporon, Absidia, Mucor, Rhizomucor,
Rhizopus, Mitglieder der Spezies oder Gruppe Gruppe A Streptococcus,
Gruppe B Streptococcus, Gruppe C Streptococcus, Gruppe D Streptococcus,
Gruppe G Strepfococcus, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes,
Streptococcus agalactiae, Streptococcus faecalis, Streptococcus
faecium, Streptococcus durans, Neisseria gonorrhoeae, Neisseria
meningifidis, Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis,
Corynebacterium diphteriae, Gardnerella vaginalis, Mycobacterium
tuberculosis, Mycobacterium bovis, Mycobacterium ulcerans, Mycobacterium
leprae, Actinomyces israelii, Listeria monocytogenes, Bordetella
pertussis, Bordetella parapertussis, Bordetella bronchiseptica,
Escherichia coli, Shigella dysenteriae, Haemophilus influenzae,
Haemophilus parainfluenzae, Salmonella typhi, Citrobacter freundii,
Proteus mirabilis, Proteus vulgaris, Yersinia pestis, Klebsiella
pneumoniae, Serratia marcescens, Serratia liquefaciens, Vibrio cholerae,
Shigella dysenterii, Pseudomonas aeruginosa, Francisella tularensis, Brucella
abortis, Bacillus anthracis, Bacillus cereus, Clostridium perfringens,
Clostridium tetani, Clostridium botulinum, Treponema pallidum, Rickettsia
rikkettsii, Chlamydia trachomifis, Aspergillus fumigatus, Blastomyces
dermatidis, Candida dublinensis, Candida glabrata, Candida krusei,
Candida albicans, Candida fropicalis, Candida parapsilopsis, Histoplasma
capsulatum, Pneumocystis carinii, Cryptococcus neoformans.
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Geeignete pflanzenpathogene Targetorganismen
sind Organismen der Gattungen Alternaria, Gaeumannomyces, Cercospora,
Botrytis, Claviceps, Corticium, Colletotrichum, Didymella, Endothia,
Exobasidium, Sclerotinia, Erysiphe, Fusarium, Magnaporuthe, Plasmopara,
Penicillium, Peronospora, Pseudoperonospora, Phytophthora, Pythium,
Monilia, Mucor, Trametes, Ophiostoma, Rhizoctonia, Sphacelotheca,
Septoria, Sclerospora, Venturia, Verticillium, Puccinia, Phoma,
Tilletia, Ustilago, und Urocystis.
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Mit Targetgenen (Zielgenen) bzw.
Taurgetproteinen sind erfindungsgemäß Gene/Proteine bezeichnet,
die essentiell für
das vegetative Wachstum des Targetorganismus sind. Die Störung, Hemmung oder
Inauktivierung der Gene bzw. der zugehörigen Genprodukte (Proteine)
führt zu
einer Abtötung
bzw. Wachstumshemmung des Targetorganismus. Hierunter fallen insbesondere
alle Proteine/Gene eines Targetorganismus die Funktionshomologe
zu essentiellen Genen/Proteinen von S. cerevisiae darstellen. Um
essentielle Gene der Hefe S. cerevisiae handelt es sich bei folgendenden
Genen:
YER022w, YBR211c, YDR118w, YOR249c, YKL004w, YHR101c,
YDL220c, YLR459w, YMR168c, YER026c, YMR094w, YDR016c, YGR113w, YOL149w,
YJL090c, YMR220w, YBR102c, YKL060c, YNL256w, YPR136c, YNL038w, YJR016c,
YER038C, YLR317w, YDR499w, YBR193c, YEL019c, YKL186c, YGR158c, YGR147c,
YML031w, YPL124w, YJL039c, YPR168w, YLL004w, YCL052c, YNL282w, YGR030c,
YBR167c, YBL018c, YGR075c, YFR029w, YJL173c, YBR256c, YOR095c, YMR200w,
YBL093c, YML091c, YML043c, YLR141w, YBL014c, YJL025w, YMR270c, YCR035c,
YDR303c, YLR033w, YDR041W, YER147c, YNR026c, YDR498c, YMR059w, YPL083c,
YLL003w, YGL113w, YIL147c, YDR478w, YDL098c, YDR240c, YDR201w, YBR253w, YHR178w,
YDR082w, YIR011c, YJL035c, YPL128c, YGR099w, YLR010C, YAL001c, YDR362c, YPL007c,
YJL054w, YNL131w, YBR126c, YJL087c, YDR407c, YDR472w, YEL035c, YAL035C-A, YBL073W,
YBL077W, YBR168w, YBR190w, YCL041C, YCR013C, YDL016C, YDL163W, YDL196W,
YDL221W, YDR053w, YDR187C, YDR327W, YDR355c, YDR367w, YDR396w, YDR413C,
YDR526C, YFR042W, YGL069C, YGL074C, YGL102C, YGL239C, YGL247W, YGR046W,
YGR073C, YGR114C, YGR128c, YGR190C, YGR251W, YGR265W, YGR277C, YHR083w,
YHR196w, YJL009W, YJL010C, YJL015C, YJL018W, YJL032W, YJL086C, YJL091C, YJL195C,
YJL202C, YJR012C, YJR023c, YJR041c, YJR046w, YJR136c, YKL014c, YKL036c,
YKL083W, YKL111C, YKL153W, YKR081C, YKR083C, YLL037w, YLR007w, YLR076c,
YLR101c, YLR112w, YLR132c, YLR140w, YLR145w, YLR198c, YLR230W, YLR339C,
YLR379W, YLR440C, YLR458W, YML023C, YML127W, YMR134W, YMR290w-a,
YMR298w, YNL114C, YNL149C, YNL150W, YNL158W, YNL194C, YNL260c, YNL306W,
YNL310C, YOL026C, YOL134C, YOR060C, YOR102W YOR146W, YOR169C, YOR203W,
YOR218C, YOR282W, YDL235c, YPL044C, YPL142C, YPL233W, YPL238C, YPL251W,
YPR085C, YPR142C, YPR177C, YHR148w, YFL039c, YER133w, YFL037w, YDR064w,
YGL048c, YLR229c, YLR293c, YLR167W, YER148w, YEL026W, YPR016c, YML085c,
YER025w, YOR117w, YDL007w, YPL235w, YDR190c, YMR043w, YLR029c, YBR109c,
YDL126c, YER070w, YOR259c, YBR143c, YER043c, YKL145w, YDR021w, YKL049c,
YOR210w, YHL015w, YDR091c, YKL013c, YOR063w, YDR394w, YDL143w, YOR145C,
YJL026w, YPL204w, YJL034w, YPR082c, YIL142w, YDL047w, YBL026w, YGL030w, YJR045c,
YJR064w, YPR043w, YDR212w, YOL094c, YFR004w, YOR257w, YCL059c, YBR160w,
YPR103w, YDL029w, YGL120c, YLR075w, YLR359w, YJR123w, YPR165w, YMR290c,
YJL111w, YHR174w, YNL244c, YDL084w, YHR183w, YOL127w, YJL014w, YDR331w,
YOL038w, YLR147c, YHR165c, YOL133w, YPL266w, YCR012w, YLR175w, YER136w,
YNL1u78w, YDL055c, YGR267c, YDL014w, YOR074c, YMR260c, YIL003W, YKR068c,
YJL001w, YDR339C, YOL077c, YPL211w, YGL103w, YDR373w, YLR340w, YOL040c,
YER094c, YGL091c, YLR008c, YLR275w, YDL064w, YDR188w, YHR065c, YKL035w, YHR005c-a,
YGR253c, YER146W YHR074w, YLR378c, YGR185c, YLR259c, YFL017w-a, YHR143w-a,
YHR068w, YCL017c, YOR151c, YFL005w, YOL097c, YBL092w, YJR007w, YIL143c, YDR037w,
YDL208w, YKR038C, YGL011c, YGL123w, YBL076c, YER171w, YNR053C, YOR157c,
YNL189w, YKL210w, YOL120C, YOL066c, YOR159c, YKL024c, YBR196c, YBR135w,
YPR094W, YIL078w, YBL105c, YPR176c, YNL132w, YPL218w, YNL290w, YPL151c,
YER159c, YBR011c, YDR454c, YHR072w-a, YLR009w, YBL040c, YDR172w, YHR020w,
YLL018c, YJR058c, YBR252w, YJL050w, YGL022w, YOR244w, YMR314w, YMR301c, YJR065c,
YOR046c, YDR047w, YDR510w, YJR068w, YKL180W, YDL140c, YOR362c, YNL075w,
YIL126w, YHR019c, YOR261C, YPR182w, YHR122w, YFL022c, YAL025c, YGR180c,
YGR024C, YKL152c, YGR264c, YBR202w, YOL005c, YER013w, YOL100W, YLR197w,
YIL048w, YER048W-A, YDR050c, YLR243W YLR186w, YAL038w, YOR103c, YPL131w,
YOR262W, YML092c, YHR005c, YDR062w, YOR116c, YGL137w, YPR110c, YOL123w,
YOR310c, YDL108w, YMR288w, YLR298c , YKR002w, YGR029w, YGR094w, YER036c,
YDR044w, YGR218w, YPR088c, YOR335c, YLR208w, YPR181c, YPL117c, YPL028w,
YIL106w, YKL196c, YPR019w, YJR057w, YDL102w, YLL034c, YNL113w, YPL252c,
YBR080c, YDR002w, YJL143w, YHR170w, YDR086c, YML126C, YIR022w, YPL093w,
YER012w, YJR072c, YDR397c, YPR033c, YDL097c, YKR086w, YNL267w, YLR336c,
YDL147w, YML015c, YJL008c, YPL175w, YMR213w, YBR154c, YER165w, YLR163c,
YNL232w, YPR107c, YFR050c, YCR072c, YMR46c, YGL201c, YEL032w, YNL222w,
YDL166C, YJL167w, YBL041w, YNL006w, YLR022c, YHR089c, YFL009w, YLR274w,
YGL245W, YOR204w, YHR190w, YDR378C, YPR010c, YKL193c, YPL143w, YBR087w,
YDR238c, YER172c, YDL031w, YDR328c, YOR020c, YLL011w, YPL160w, YNL061w,
YLR314c, YIL021w, YNR011c, YBR121c, YER029c, YLR438c-a, YGL106w, YPR187w,
YGL171w, YHR088w, YDL145c, YDR341c, YBR088c, YNR016c, YNR043w, YLR397c,
YLR276c, YBR247c, YKL058w, YDL028c, YLR060w, YDR457w, YBR091c, YDR460w, YDR404c,
YPL010w, YLR153c, YCR057c, YAR019c, YOL010w, YBL023c, YLR066w, YDR023w,
YGR211w, YLR212c, YPL209c, YNL247w, YLL031c, YAL003w, YER082C, YKL088W,
YNL088w, YHR102w, YER009w, YJL095w, YKL203c, YEL020w-a, YOR048c, YDR054c,
YDR045c, YJR017c, YLR195c, YDR145w, YGR172c, YDR412w, YNL262w, YEL058w,
YAL035w, YKL078w, YGR103W, YDL205c, YOR323c, YDL164c, YHR169w, YNL048w,
YGL068W, YOR326w, YMR128w, YDR267C, YLR277c, YLR117c, YPL063W, YLL050c,
YLR268w, YGL055w, YFR031c, YIL075c, YOL021c, YNL317w, YJL104w, YNL207w, YDR280w,
YHR107c, YJL167w, YHR024c, YKR026c, YOR232w, YML098w, YPR108W, YPL237w,
YBR192w, YOR319w, YBR243c, YER003c, YOL139c, YLR086w, YBR029c, YOR224c,
YDL103c, YGL238w, YER021w, YHR027c, YGR195w, YGL065c, YKL165c, YNL110C,
YDR052c, YOR294w, YLL008w, YLR005w, YHR069c, YHR072w, YBL050w, YOR207c,
YBR123c, YJL033w, YJR022w, YJL125c, YJL074c, YLR215C, YOR119c, YFL038c,
YML125C, YPL094c, YPR113w, YLR129w, YKL045w, YDL087C, YMR236w, YGL029w,
YBR234c, YNL007c, YGL001c, YDR527W, YNL163c, YGL003c, YNL221c, YIL083C,
YKL189w, YOR287C, YNL287w, YGR048w, YBR017c, YNL263c, YPL122c, YHR007c,
YBR170c, YIL004c, YGL018c, YPR041w, YKL022c, YPR180w, YDR449C, YGR145W,
YDL207w, YML064c, YDR189w, YDL008w, YKL172w, YPR086w, YNL280c, YGR091w,
YGR175c, YOR077w, YAR007c, YLR321c, YPL217c, YGR060w, YDR292c, YPL082c, YOR168w,
YGL207w, YKL099C, YNR054C, YIR008c, YPR161c, YPL242c, YJR013W, YDL017w, YML077w,
YER023w, YGL112c, YFL008w, YDR196C, YGL116w, YDR243c, YBR070c, YMR208w,
YOL142w, YBR159w, YCL031c, YGR245c, YDR365c, YFR052w, YBR142w, YNL258c,
YFR028c, YLR347c, YOL102c, YBR110w, YLR323C, YPR178w, YLR291c, YDR167w, YDR013w,
YMR131c, YOR361c, YDL152W, YIR015w, YIL109c, YKL012w, YHR070w, YBR237w, YIL061c,
YML069w, YER125w, YKL173w, YDR429c, YIL046w, YGR083c, YDR531W, YDR390c, YDR208w,
YMR277w, YOL135c, YBR254c, YFL002c, YGR216c, YKL095w, YMR235c, YML130c,
YGR278W, YNR003c, YGR005c, YDL111c, YMR001c, YKL082C, YER008c, YPR183w,
YBR198c, YHR164c, YOR341w, YHR042w, YNL102w, YLR051c, YOR281c, YOR057w,
YNL002c, YDR170c, YDR437W, YOR206W, YOR148c, YNL245c, YDR236C, YBR236c,
YJL097W, YFR051c, YDL060w, YNR038w, YDL132w, YCL004W, YNL039w, YKR063c,
YMR093W, YKL006c-a, YKL019w, YHR062c, YDL015c, YDR376w, YOR004W, YLR222C,
YKR008w, YLR166c, YPR048W, YDR398w, YBR079c, YMR308c, YNL059c, YNL026w,
YGL073w, YLR116w, YOR174w, YPL190c, YPR143W, YGR255c, YDR211w, YMR112C,
YMR239c, YJL072C, YFL017c, YMR079w, YPL020c, YPR056w, YPL153c, YGR246c,
YIL022w, YPR162c, YIL129C, YOR353c, YLR196w, YOR217w, YOL052c, YIL091C,
YCL043c, YJL031c, YGR167w, YPR112c, YMR296c, YLR002c, YPR144C, YDR141c,
YGR074w, YGR095c, YLR430w, YMR197c, YMR061w, YDL045c, YER006W, YJR006w,
YPR190c, YOL034W, YAL034w-a, YNL151c, YDR087c, YHR166c, YMR240c,
YNR017w, YBR257w, YLR026c, YBL020w, YML010w, YDR416w, YJR002w, YNR046W,
YGL111W, YJR112w, YDR300c, YDL141w, YIL019W, YBR155w, YOR194c, YLR457c,
YER112w, YLR310c, YGL047W, YMR281w, YLR105c, YDR361c, YJR067c, YNL126w,
YJL002c, YEL055c, YDR302w, YHR085w, YJL109C, YHR188c, YPL228w, YGL008c,
YDR353w, YDL217c, YJL069C, YGL098W, YML065w, YDR473c, YML093W YGR047c,
YLR409C, YGR002C, YDR228c, YDR168w, YGR274c, YFR037c, YMR005w, YJL005w,
YGL044c, YJL061w, YLR383w, YMR013c, YDL139c, YDR468c, YHR197w, YGR098c, YNL181W,
YHR099w, YOR250c, YIL171w, YMR309c, YNL240c, YIL104C, YPR137w, YDR060W,
YOR340c, YMR028w, YDR301w, YCL054w, YDL058w, YGR156w, YOR370c, YMR091c,
YJL081c, YKL018w, YDR308c, YBL084c, YPR186c, YDL088c, YOR122c, YHR052w, YNL308c,
YDL148c, YLR103c, YFR002w, YMR049c, YKL195W, YDR164c, YHR058c, YDL193W,
YAL043c, YLR088w, YLR272c, YMR211w, YBR055c, YLR305c, YIR010w, YER168c,
YKR025w, YLR106c, YHR186c, YJL011C, YOR056C, YOL022C, YFR005c, YGL097w,
YMR203w, YOR143c, YCR093w, YLL035w, YAL033w, YER018c, YLR249w, YBL034c, YKL021c,
YDR283c, YBR136w, YDR489W, YPR175w, YOR149c, YOR254c, YBL035c, YGR280c,
YOR260w, YGL142c, YBR049c, YPL012w, YAL032c, YEL002c, YKL108W, YKR079C,
YLR100w, YNL172w, YAL047c, YDR081c, YMR117c, YIL026c, YJL194w, YGR140w, YGR116w,
YDR246W, YFR003C, YNL312w, YDL043c, YCR042c, YBR060c, YGL075c, YDL030w,
YML049c, YLR316c, YNL313C, YGL108C, YKL059c, YKL028w, YJL203w, YGR009c,
YKL154w, YDR356w, YPL231w, YMR227c, YPL043w, YGR179C, YKR037c, YKL182w,
YDR324C, YLL036c, YGL130w, YHR090C, YKR062w, YGR119c, YFL029c, YDR235w,
YAR008w, YAL041w, YPR025c, YPL255w, YNL062c, YOR110w, YNL251c, YFR027W,
YER127w, YJL012c, YGL155w, YIL144w, YHR040w, YNL216w, YBL004W, YKL144c, YPL076w,
YDR325W, YLR045c, YDR288W, YIL150c, YOL069w, YKL125w, YHR036w, YML025C,
YMR268c, YKR071C, YPL210c, YBR265w, YDR381w, YMR229c, YGL233w, YMR149w,
YOL146W, YGL061c, YKL112w, YPL243w, YLR115w, YLR071c, YOR336w, YPL146C,
YNL124W, YIL068c, YJR141w, YDL195w, YLR078c, YGL172w, YPL011c, YLR127c,
YKL042w, YIR012w, YNL261w, YGR013w, YGR090W, YDR299w, YNL188w, YIL115c,
YDL153c, YGR115C, YJL019W YOR256C, YBL097w, YDL003w, YMR218c, YDL105w,
YGR191w, YGL092w, YMR076c, YOR075w, YPR055w, YJR093c, YNL272c, YDR180w,
YDR432w, YNL182C, YML104c, YPR105C, YKL052c, YFL024c, YML046w, YGL093w,
YGL2u25w, YKR022C, YDR434w, YDL150w, YDR311w, YPL085w, YPL169c,
YPR034w, YOR372c, YOR373w, YML114c, YPR169W, YHR118c, YGL145w, YGR186w,
YDR088c, YDL209C, YOL078W, YLR424W, YNL152W, YJL041w, YGR198W, YPL126w,
YNL18C, YKL033w, YMR033w, YOL130w, YDR420w, YJL085w, YDR207c, YKL089w,
YDR166c, YDR182w, YHR172w, YDR464w, YOL144W, YJR089W, YIR006c, YCR052w,
YLR223c, YOR329c, YBR156c, YJL042w, YDR113c, YGL122c, YMR113W, YPR035W,
YHR026W, YJR139C, YBR153W, YHR066W , YOR272W, YJL153C, YDR120C, YDR329C,
YFL045C, YGL033W, YLR185W, YHR205W, YPR133C, YDR066C, YLR136C, YLR064w,
YLR143w, YCR054C, YBL074c, YBL030c, YBR002c, YBR004c, YBR089w, YBR118w,
YBR124w, YBR140c, YCR064c, YDL212w, YDL165w, YDL092w, YDL004w, YDR160w,
YDR177w, YDR224c, YDuR232w, YDR427w, YDR487c, YEL034w, YER093c, YER104w,
YER107c, YER126c, YER157w, YGL169w, YGL150c, YGL040c, YGR065c, YGR082w,
YGR120c, YHR023w, YHR084w, YIL118w, YIL063c, YIL062c, YIL033c, YIL031w, YJL174w,
YJL156c, YJR042w, YJR0u76c, YKL209c, YKL192c, YKL181w, YKL141w,
YKL122c, YKL104c, YLR355c, YML105c, YMR047c, YMR108w, YMR165c, YMR217w,
YNL161w, YNL137c, YNL112w, YNR035c, YOR098c, YOR160w, YOR176w, YOR181w,
YOR236w, YOR278w, YPL075w, YPuL016w, YCL053c, YFL035c, YFL060c,
YIL051c, YLR084c, YNL018c, YNL103w, YOL166c, YPR104c
-
Interessant sind Gene bzw. Proteine
von Targetorganismen insbesondere dann, wenn die Ähnlichkeit
der abgeleiteten Aminosäuresequenzen
mindestens 30% zu den abgeleiteten Aminosäuresequenzen der S. cerevisae
essentiellen Gene beträgt oder
durch Komplementation gezeigt werden konnte, dass das Gen/Protein
des Targetorganismus das entsprechende Gen/Protein aus S. cerevisiae
ersetzen kann.
-
Besonders geeignete Targets sind
solche, zu denen keine homologen Vertreter bei höheren Eukaryonten (z.B. Mensch)
existieren. Dies sind insbesondere homologe Gene/Proteine zu den
folgenden essentiellen S. cerevisiae Genen bzw. deren Genprodukten:
YER022w,
YBR211c, YDR118w, YOR249c, YKL004w, YHR101c, YDL220c, YLR459w, YMR168c,
YER026c, YMR094w, YDR016c, YGR113w, YOL149w, YJL090c, YMR220w, YBR102c,
YKL060c, YNL256w, YPR136c, YNL038w, YJR016c, YER038C, YLR317w, YDR499w,
YBR193c, YEL019c, YKL186c, YGR158c, YGR147c, YML031w, YPL124w, YJL039c,
YPR168w, YLL004w, YCL052c, YNL282w, YGR030c, YBR167c, YBL018c, YGR075c, YFR029w,
YJL173c, YBR256c, YMR200w, YML091c, YML043c, YLR141w, YBL014c, YJL025w, YMR270c,
YCR035c, YDR303c, YLR033w, YDR041W, YER147c, YNR026c, YDR498c, YMR059w,
YPL083c, YLL003w, YGL113w, YIL147c, YDR478w, YDL098c, YDR240c, YDR201w, YBR253w,
YHR178w, YDR082w, YIR011c, YJL035c, YPL128c, YGR099w, YLR010C, YAL001c, YDR362c,
YPL007c, YJL054w, YNL131w, YBR126c, YJL087c, YDR407c, YDR472w, YEL035c, YAL035C-A,
YBL073W, YBL077W, YBR168w, YBR190w, YCL041C, YCR013C, YDL016C, YDL163W,
YDL196W, YDL221W, YDR053w, YDR187C, YDR327W, YDR355c, YDR367w, YDR396w,
YDR413C, YDR526C, YFR042W, YGL069C, YGL074C, YGL 102C, YGL239C, YGL247W,
YGR046W, YGR073C, YGR114C, YGR128c, YGR190C, YGR251W, YGR265W, YGR277C,
YHR083w, YHR196w, YJL009W, YJL010C, YJL015C, YJL032W, YJL086C, YJL091C, YJL195C,
YJL202C, YJR012C, YJR023c, YJR041c, YJR046w, YJR136c, YKL014c, YKL036c,
YKL083W, YKL111C, YKL153W, YKR081C, YKR083C, YLL037w, YLR007w, YLR076c,
YLR101c, YLR112w, YLR132c, YLR140w, YLR145w, YLR198c, YLR230W, YLR339C,
YLR379W, YLR440C, YLR458W, YML023C, YML127W, YMR134W, YMR290w-a,
YMR298w, YNL114C, YNL149C, YNL150W, YNL158W, YNL260c, YOL026C, YOL134C,
YOR060C, YOR102W, YOR146W, YOR169C, YOR203W, YOR218C, YOR282W, YDL235c,
YPL044C, YPL142C, YPL233W, YPL238C, YPL251W, YPR085C, YPR142C, YPR177C,
YLR336c, YML015c, YNL232w, YER029c, YLR438c-a, YBR091c, YCR054C, YDR412w,
YDR052c, YBR123c, YJR022w, YDR527W, YNL221c, YIL004c, YDL207w, YPL242c, YCL031c,
YNL258c, YIR015w, YKL012w, YGR005c, YER008c, YOR148c, YNL039w, YKR063c, YKR008w,
YLR166c, YDR398w, YOR174w, YPL190c, YMR112C, YMR239c, YOR353c, YER104w,
YPR190c, YAL034w-a, YNL151c, YJR112w, YIL019W, YOR194c, YLR457c,
YLR105c, YJR067c, YEL055c, YJL109C, YDR353w, YGL098W, YGR047c, YLR409C,
YDR228c, YDR168w, YMR005w, YJL061w, YDL139c, YDR468c, YHR197w, YOR340c,
YGR156w, YDR308c, YOR122c, YHR052w, YMR049c, YKL195W, YAL043c, YMR211w,
YIR010w, YER168c, YKR025w, YLL035w, YAL033w, YER018c, YBL034c, YKL
108W, YDR081c, YMR117c, YGR140w, YFR003C, YGL075c, YLR316c, YKL059c,
YGR009c, YPL231w, YGR179C, YKL182w, YKR062w, YDR235w, YPL255w, YOR110w,
YNL251c, YER127w, YHR040w, YNL216w, YKL144c, YPL076w, YLR045c, YDR288W,
YHR036w, YML025C, YMR149w, YOL146W, YGL061c, YLR071c, YJR141w, YLR078c,
YPL011c, YKL042w, YGR013w, YGR090W, YNL188w, YGR115C, YDL003w, YMR218c,
YOR075w, YNL272c, YPR105C, YKL052c, YFL024c, YML046w, YGL093w, YGL225w,
YKR022C, YPL085w, YOR372c, YML114c, YPR169W, YHR118c, YGL145w, YGR186w,
YDL209C, YNL152W, YGR198W, YPL126w, YMR033w, YOL130w, YKL089w, YDR166c,
YDR182w, YDR464w, YOL144W, YJR089W, YDR113c, YGL122c
-
Weiterhin besonders geeignete essentielle Gene
eines Targetorganismus sind solche Gene bzw. Proteine, die zwar
Funktionshomologe in höheren Eukaryonten
besitzen, bei denen aber Unterschiede (idealerweise maximal) in
der Proteinstruktur zwischen dem Protein aus höheren Eukaryonten (Kontrollprotein)
und dem Targetprotein bestehen (in Primär-, und/oder Sekundär-, und/oder
Tertiär-, und/oder
Quartärstruktur).
Das Kontrollgen bzw. Protein kann hierbei insbesondere von einem
Säuger (z.B.
Mensch) oder einer Pflanze stammen. Besonders geeignete Targetgene/Proteine
des humanpathogenen Targetorganismus Candida albicans sind homologe
Gene/Proteine zu den essentiellen S. cerevisiae Genen/Proteinen
YDR236c (FMuN1), YBR265w (TSC10), YPR113w (PIS1), YOR122c (PFY1)
und YMR197c (VTI1).
-
Vorzugsweise ist der zu schützende Organismus
ausgewählt
unter Pflanzen, Tieren und Menschen, insbesondere Menschen.
-
Testorganismen, Teststämme bzw.
Kulturen, die hierbei zum Einsatz kommen können sind grundsätzlich alle
Organismen bzw. Zellkulturen, die einfach (z.B. Bakterien im Reagenzglas/Mikrotiterplatte oder
Zellkulturen in Zellkulturflaschen/Mikrotiterplatte) zu kultivieren
sind.
-
Diese können sowohl prokaryontischen
als auch eukaryontischen Ursprungs sein. Bevorzugt finden hierbei
Organismen Verwendung, die genetisch zugänglich sind und in denen Gene
heterolog exprimiert werden können.
-
Unter den prokaryontischen Testorganismen eignen
sich sowohl Gram-positive als auch Gram-negative Bakterien. Exemplarische,
jedoch nicht ausschließliche,
Testorganismen aus dem Reich der Prokaryonten sind beispielsweise
Spezies der Gattungen Bacillus (B. subtilis), Escherichia (E. coli), Klebsiella
(K. planticola), Lactobacillus (L. delbruckii, L. lactis), Pseudomonas
(P. aeroginosa, P. fluorescens) Salmonella (S. typhimurium) Serratia
(S. marcescens) Streptococcus (S. lactis, S. mutans, S. pyogenes),
Staphylococcus (S. aureus, S. epidermidis) Vibrio (V. cholerae)
Yersinia (Y. ruckeri).
-
Besonders geeignet sind hierbei Testorganismen
für die
eine Reihe molekularbiologischer Werkzeuge (z.B. Vektoren) zur Verfügung steht
wie etwa Escherichia coli und Bacillus subtilis.
-
Bei den eukaryotischen Testorganismen
eignen sich sowohl eukaryotische Einzeller (Protozoen, Schleimpilze,
Pilze usw.) als auch eukaryotische Zellkulturen. Unter den eukaryotischen
Einzellern eignen sich insbesondere Hefen. Unter den Hefen wiederum sind
besonders Spezies aus den Gattungen Saccharomyces, Schizosaccharomyces,
Candida, Kluyveromyces, Yarrowia, Ashbya, Hansenula, Pichia, geeignet.
Hierunter sind insbesondere Saccharomyces cerevisae, Schizosaccharomyces
pombe und Candida albicans besonders geeignet.
-
Ganz besonders geeignet sind Saccharomyces
cerevisiae Stämme,
bevorzugt die Stämme CEN.PK2,
BY4743, BMA46 (W303), FY1679 sowie deren haploide Derivate.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
zum Hochdurchsatzscreening, vorzugsweise durch Parallelisierung,
besonders bevorzugt, indem es in einer Mehrzahl paralleler Ansätze, ganz
besonders bevorzugt in Mikrotiter-Platten oder anderen dem Fachmann
bekannten Vorrichtungen durchgeführt
wird, die die Paralellisierung von Ansätzen erlauben.
-
Unterschiedliche genotypische Merkmale stellen
erfindungsgemäß die differentielle
Expression des Targetgens in den Teststämmen dar (unterschiedliche „Gendosis"), z.B. hervorgerufen
durch die Deletion eines Targetgen-Allels (für Testorganismen mit Ploidie > 1), Einbringen zusätzlicher
Targetgenkopien in einen der Teststämme oder unterschiedlich regulierte
Expression der Targetgene in den Teststämmen.
-
Zellen, die ein Targetgen stärker exprimieren und
somit mehr Targetprotein bilden, tolerieren eine viel höhere Wirkstoffkonzentration,
die gegen genau dieses Tagetprotein gerichtet sind. Ein weiteres
Unterscheidungsmerkmal stellt eine genetische Veränderung
des Targetgenes in einem der Teststämme dar. Dies kann hervorgerufen
werden durch konditionale Mutationen (Punktmutationen, Deletionen
oder Trunkierung).
-
Solche genetische Veränderungen
führen häufig zu
partiell funktionellen Proteinen die leichter durch Wirkstoffe inhibiert
werden können
als Wildtyp-Proteine. Auch können
sich die Teststämme durch
die Substitution essentieller Gene durch funktionshomologe Proteine
aus anderen Organismen (Eubakterien, Archaea, Eukaryonten Viren)
unterscheiden. Hierbei können
je nach Ziel Tests mit unterschiedlichsten Teststamm-Kombinationen
gebildet werden.
-
Neben diesem genotypischen Merkmal
unterscheiden sich die Stämme
in einem weiteren Merkmal, da einer der beiden Teststämme eine
phänotypische
Marke erhält.
Phänotypische
Marken bezeichnen hierbei phänotypische
Merkmale, die keinen oder nur geringen Einfluss auf das Wachstum des
Teststammes haben. Dies kann z.B. eine Deletion in einem weiteren
Genlokus sein, was zur Folge hat, dass die Zellen ein farbiges Pigment
akkumulieren oder dadurch besondere biochemische Eigenschaften verliehen
werden, die gut auszulesen sind. So führt beispielsweise die Deletion
des ADE2 Genlokus bei Hefen (z.B. Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces
pombe oder Candida albicans) zur Akkumulation von Phosphoribosylaminoimidazol
in der Vakuole, das durch Sauerstoff in ein rotes Pigment überführt wird.
Das Zell-Sediment einer solchen Kultur ist rot und kann mit dem
Auge einfach erfasst werden. Damit böte sich die ADE2 Deletion grundsätzlich als
eine phänotypische
Marke an, unglücklicherweise
führt die
Akkumulation des roten Pigmentes jedoch zu einer Wachstumsverschlechterung
des Deletionsstammes im Vergleich zum Wildtyp-Stamm (Ugolini und Bruschi, 1996), was
sehr nachteilig für
einen Einsatz im weiter unten beschriebenen Verfahren ist. Durch
eine geschickte Anordnung des Versuchs- bzw. Verfahrensablaufs,
wird die Akkumulation des wachstumshemmenden Pigmentes jedoch erst
nach Anzucht der Zellen induziert, so dass die ADE2 Deletion doch
genutzt werden kann und sogar eine besonders geeignete phänotypische Marke
darstellt. Weitere phänotypische
Marken sind die Expression des Grün-Fluoreszierenden-Proteins (GFP)
in einem der Stämme
oder die Expression von anderen Reportergenen wie etwa der β-Galactosidase,
der Luziferase oder ähnliches.
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Die beiden Teststämme (Target- und Kontrollstamm),
die sich nur durch das Zielgen/protein und die phänotypische
Marke unterscheiden werden angezogen und gemischt. Mit einer geringen
Zellzahl dieses Stammgemisches wird frisches Medium beimpft. Nach
Applikation von Testsubstanzen werden die Kulturen bis in die stationäre Wachstumsphase
angezogen. Die End-Zusammensetzung
der resultierenden Mischkulturen, kann nun durch eine Quantifizierung
der charakteristischen phänotypischen
Marke sehr leicht ermit telt werden. Wird beispielsweise einer der
beiden Stämme
spezifisch bzw. stärker
durch eine Substanz im Wachstum inhibiert, so führt dies zu einer Verstärkung bzw.
Abschwächung
der entsprechenden phänotypischen
Marke, was wiederum durch stärkere/schwächere Fluoreszenz
oder intensivere/schwächere
Färbung
oder stärkerer/schwächerer biochemischer
Reaktion ausgelesen werden kann.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Test-Kit zur Identifikation von Wirkstoffen, das Mittel
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfaßt.
-
Ein weiterer Gegegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung einer kosmetischen oder pharmazeutischen
Zubereitung, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a)
das erfindungsgemäße Verfahren
durchführt und
so einen Wirkstoff ermittelt und
- b) als wirksam befundene Wirkstoffe mit kosmetisch und/oder
pharmakologisch geeigneten und verträglichen Trägern vermischt.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Auffinden
von Wirkstoffen.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die
Erfindung, ohne sie jedoch darauf einzuschränken:
-
Beispiel 1:
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Target-Auswahl zur Identifizierung
antibiotischer Substanzen im Substitutionsverfahren des Protein-Differenz-Screenings
-
Targets für das PDS-Substitutionsverfahren zur
Identifizierung antibiotischer Substanzen sind essentiell für das vegetative
Wachstum des Krankheitserregers unter Vollmedium-Bedingungen und
sind konserviert unter Pathogenen. Für die Targets muss im Testorganismus
ein funktionshomologes Gen/Protein existieren, das auch für den Testorganismus
ein essentielles Gen/Protein darstellt. Das Rohmaterial für die Targetauswahl
stellt die Sequenzinformation der Genome in Verbindung mit der Funktionsanalyse der
entdeckten Gene dar.
-
In vielen Fällen unterscheiden sich Proteine, die
die gleiche Funktion (in der Regel ist hier die enzymkatalytische
Funktion gemeint) im Mensch (bzw. Tier) und im Infektionskeim ausüben (funktionshomologe
Proteine), in molekularen Strukturbereichen (Proteindomänen). Es
ist davon auszugehen, dass die Störung dieser spezifischen Proteindomänen durch
die Bindung von Wirkstoffen, auch zum Funktionsausfall des Gesamtproteins
führen
kann. Derartige Wirkstoffe wären
somit in ihrer hemmenden Funktion spezifisch für das Protein des Infektionskeims, ohne
dass die Funktion des isofunktionellen Kontrollproteins (der menschlichen
bzw. pflanzlichen Zelle) betroffen ist. Ideale Targets für das hier
beschriebene Verfahren zeigen dementsprechend lediglich geringe Sequenzübereinstimmungen
mit deren Kontrollproteinen bei gleichzeitiger Funktionsidentität.
-
Das im Beispiel ausgewählte Target
ist die bakterielle Dihydrofolatreduktase. Die Dihydrofolatreduktase
katalysiert in einer zweistufigen Reaktion die Reduktion von Folsäure durch
NADPH zu Tetrahydrofolsäure,
einem wichtigen Coenzym für
die Übertragung
von C1-Einheiten. Dieses Enzym ist essentiell für das vegetative Wachstum des
Infektionskeimes. Des weiteren existieren sowohl im Testorganismus
S. cerevisiae als auch im Menschen funktionshomologe Enzyme. Das
menschliche Protein, das in dem Verfahren als Kontrollprotein eingesetzt
wird, weist eine 47%ige Sequenzähnlichkeit
und eine 27% Sequenzidentität
zur Dihydrofolatreduktase (FoIA) von E. coli auf.
-
Beispiele für weitere Targets dieser Target-Katergorie,
d.h. bakterielle Targets mit homologen Proteinen in Pilzen (S. cerevisiae)
und im Menschen sind funktionshomologe Proteine zu folgenden essentiellen
Proteinen der Hefe S. cerevisiae:
Acs2p (Acetyl-Coenzyme A
Synthetase), Ala1p (Alanyl-tRNA Synthetase), Hsp60p (heat shock
protein; 60kD), Gua1p (GMP synthetase), Kar2p (nuclear fusion protein),
IIv2p (Acetolactate Synthase), Gnd1 (6-Phosphogluconate Dehydrogenase),
Ths1p (Threonyl tRNA Synthetase), Nfs1p (NifS-like protein), GIn4p
(Glutaminyl-tRNA Synthetase), Prp22p (Helicase-like protein), Prp43p
(involved in spliceosome disassembly), Eno2p (Enolase), Ssc1p (mitochondria)
heat shock protein 70-related protein), Vas1p (Valyl-tRNA Synthetase),
Sgv1p (ser/thr protein kinase), Rrp46p (involved in rRNA processing), Krs1p
(lysyltRNA synthetase), Prp16p (RNA-dependent ATPase), Cdc19p (pyruvate
kinase), Kre30p (strong similarity to members of the ABC transporter family),
Dhr2p (RNA helicase, involved in ribosomal RNA maturation), IIs1p
(cytoplasmic isoleucyl-tRNA synthetase), Prp2p (RNA splicing factor
RNA-dependent NTPase with DEAD-box motif), Yg1245wp (Glutamyl-tRNA
synthetase), Pro2p (gammaglutamyl phosphate reductase), Trr1p (Thioredoxin
reductase), Erg10 (Acetyl-CoA
C-acetyltransferase), Gfa1p (Glutamine-fructose-6-phosphate aminotransferase), Hem13p
(Coproporphyrinogen III oxidase), Rrp3p (required for maturation
of the 35S primary transcript), Ydr341 cp (arginyl-tRNA synthetase), Hem12p
(uroporphyrinogen decarboxylase), Gpm1p (phosphoglycerate mutase),
Pgk1p (3-phosphoglycerate kinase), Hip1p (histidine permease), Mes1p (methionyl
tRNA synthetase), Pma1p (N+-transporting P-type ATPase), Ded1p (ATP-dependent
RNA helicase), Fall p (involved in maturation of 18S rRNA), Rnr1p
(ribonucleoside-diphosphate reductase), Dbp2p (ATP-dependent RNA
helicase of the DEAD-box family), Drs1p (RNA helicase of the DEAD box
family), Atm1p (ATP-binding cassette transporter protein), Acc1p
(acetyl-CoA carboxylase), Sub2p (RNA helicase), Prp28 (pre-mRNA
splicing factor RNA helicase of DEAD box family), Hem 1p (5-aminolevulinate
synthase), Pro1p (glutamate 5-kinase), Tpi1p (Triosephosphate isomerase),
Hem2p (Porphobilinogen synthase), Ynl247wp (cysteinyl-tRNA synthetase),
Hem3p (phorphobilinogen deaminase), Ded81p (asparaginyl-tRNA-synthetase),
Ses1p (seryl-tRNA synthetase), Pmi40p (mannose-6-phosphate isomerase),
Lcb2p (serine Cpalmitoyltransferase), Guk1p (guanylate kinase),
Prs1p (Phosphoribosylpyrophosphate synthetase), Fol3p (Dihydrofolate
synthetase), Rer2p (cisprenyltransferase), Fol2p (GTP cyclohydrolase
I), Dps1p (aspartyl-tRNA synthetase), Frs2p (Phenylalanyl-tRNA synthetase),
Lcb1p (serine Cpalmitoyltransferase), Pro3p (delta 1-pyrroline-5-carboxylate
reductase), Ura6p (uridine-monophosphate kinase), Hem15p (Ferrochelatase),
Rib2p (DRAP deaminase), Hts1p (histidine-tRNA ligase), Rki1p (Ribose-5-phosphate
ketolisomerase), GIn1p (glutamine synthetase).
-
Weiterhin sind bakterielle Targets
interessant, für
die keine sequenzhomologen Proteine im Menschen existieren, wohl
aber in Pilzen (z.B. der Hefe S. cerevisiae). Als Targetprotein
kann hierbei das bakterielle Homologe dienen, als Kontrollprotein das
Protein des Pilzes. Treffer die in einem solchen Ansatz erzielt
werden sind entweder interessante Fungizide und/oder Antibiotika.
-
Besonders interessante Beispiele
dieser Target-Kategorie sind Homologe der S. cerevisae Proteine
Fba1p (Fructose-bisphosphate Aldolase), IIv3p (Dihydroxyacid Dehydratase),
Tps1p (alpha,alpha-Trehalose- phosphate Synthase), Ssy1p (regulator
of transporters), Rib3p (3,4-Dihydroxy-2-butanone 4-phosphate Synthase),
Hom6p (Homoserine dehydrogenase) Erg8p (Phophomevalonat Kinase), IIv5p
(Ketol-acid Reduktoisomerase), Fol1p (Dihydroneopterin Aldolase)
und RibSp (Riboflavin Synthase).
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Ideale Targets für das Protein-Differenz-Screening
im Substitutionsverfahren weisen bei Funktionshomologie eine maximale
Differenz in der Struktur der beiden homologen Proteine (Target-
und Kontrollprotein) auf.
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Für
die Identifizierung fungizider Substanzen sind daher insbesondere
Homologe zu folgenden essentiellen Proteinen der Hefe S. cerevisiae
interessant: Thi80p (thiamin pyrophosphokinase), Pfy1p (profilin),
Pro1p (glutamate 5-kinase),
Vti1p (v-SNARE: involved in Golgi retrograde protein traffic), Ero1p
(required for protein disulfide bond formation in the ER), Pro3p
(delta 1-pyrroline-5-carboxylate
reductase), Cds1p (CDP-diacylglycerol synthase), Ole1p (delta-9-fatty
acid desaturase), Erg8p (phosphomevalonate kinase), Fba1p (fructose-bisphosphate
aldolase), Tsc10p (3-ketosphinganine reductase), Gna1p (glucosamine-phosphate
N-acetyltransferase), Fmn1p (Riboflavin kinase), Fad1p (flavin adenine
dinucleotide synthetase), Pgs1p (phosphatidylglycerolphosphate synthase),
Fol3p (Dihydrofolate synthetase), Pis1p (CDP diacylglycerol-inositol 3-phosphatidyltransferase),
Lcb1p (serine Cpalmitoyltransferase).
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Beispiel 2:
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Target-Validierung
-
Ist noch nicht bekannt, ob das ausgewählte Target
ein essentielles Gen/Protein des Infektionskeimes darstellt, muss
dies noch bestätigt
werden. Dies ist auch dann der Fall, wenn putative Targets aufgrund
der bekannten essentiellen Funktion eines homologen Proteins in
einem verwandtschaftlich nahestehenden Organismus ausgewählt werden.
So kennt man beispielsweise alle essentiellen Gene der Bäckerhefe
S. cerevisiae ( ca. 1100) und kann dementsprechend mutmaßen, dass
die funktionshomologen Proteine in verwandten pathogenen Pilzen
auch essentielle Proteine sind und somit interessante Wirkstoffzielorte
darstellen. Dies muss jedoch noch nachgewiesen werden beispielsweise
durch eine Gendeletion des putativen Targetgens in dem Infektionskeim
mit anschließender
Phänotypanalyse.
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Im Fall der Dihydrofolatreduktase
ist bekannt, dass es sich um ein essentielles Enzym von E. coli
handelt.
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Beispiel 3:
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Klonierung der Target-
und Kontrollgene in Testorganismus-Expressionsvektoren.
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Zur Konstruktion der Teststämme mussten zunächst das
Targetgen, die bakterielle Dihydrofolatreduktase (E. coli folA)
als auch das Kontrollgen (humane DHFR) in für den Testorganismus geeignete Expressionsvektoren
kloniert werden. Als Testorganismus wurde die Bäckerhefe S. cerevisea ausgewählt, von
der bekannt ist, dass die Dihydrofolatreduktase (codiert durch DFR1)
ein essentielles Protein in dem Organismus darstellt. Dieser Testorganismus
ist des weiteren gut geeignet für
solche Analysen, da eine große
Auswahl molekularbiologischer Werkzeuge wie etwa Expressionsvektoren
und regulierbare Promotoren zur Verfügung steht. Als Expressionsvektor
dient pDE95, ein Centromerbasierender Vektor, der als Selektionsmarke
das HIS3 Gen trägt und
einklonierte Gene mittels des Hefe MET25 Promotors exprimiert werden.
Zur Klonierung von E. coli folA wurde mittels der Primerkombination
ecfolA 5' GGA AAT
CGA TAT GAT CAG TCT GAT TGC GG und ecfolA 3' TTC TCT CGA GAA TTA CCG CCG CTC CAG
AAT C das Gen aus genomischer E. coli DNS amplifiziert und in pDE95
kloniert (mit molekularbiologischer Methoden, die dem Stand der
Technik widerspiegeln). Der resultierende Vektor hat den Namen pDE95-ecfolA. Eine cDNS
der humanen DHFR wurde mittels der Primerkombination HDFR 5' CGC TAT CGA TAT
GGT TGG TTC GCT AAA CTG und HDFR 3' ACA CCT CGA GAT TAA TCA TTC TTC TCA
TAT AC aus einer cDNS Genbank amplifiziert und wie oben beschrieben
ebenfalls in pDE95 kloniert. Dieser Vektor besitzt den Namen pDE95-HDFR.
-
Beispiel 4:
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Herstellung der Teststämme für das PDS-Substitutionsverfahren.
-
Als Testorganismus wurde S. cerevisiae
gewählt.
Pro Test, d.h. pro zu untersuchendem Target müssen zwei S. cerevisiae Stämme hergestellt
werden, einen Targetstamm, dem die eigene Dihydrofolat-reduktase
fehlt (durch eine Deletion des endogenen DFR1 -Gen), der dafür aber das
Gen für
die bakterielle Dihydrofolatreduktase enthält und ein Kontrollstamm dem
ebenfalls die eigene Dihydrofolatreduktase fehlt, der dafür aber das
Gen für
die humane Dihydrofolatreduktase exprimiert.
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Einer der beiden Teststämme wird
zusätzlich mit
einer phänotypischen
Marke versehen, hierfür wurde
die ADE2-Deletion ausgewählt.
Eine Deletion dieses Genlokus führt
bei S. cerevisiae zur Akkumulation eines roten Zwischenproduktes
(Dorfman, 1969) in der Vakuole. Dieses Pigment besitzt fluoreszierende
Eigenschaften und kann mit Licht der Wellenlänge 488 nm (blau) angeregt
werden. Das Emmisionsmaximum des Pigmentes liegt im Rotlichtbereich
bei 569 nm (Brushi und Chuba, 1988).
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Ausgangspunkt zur Herstellung der
Teststämme
war ein diploider S. cerevisiae Laborstamm (BY4743). Bei diesem
wurde eines der beiden Allele des DFR1-Genes deletiert. Dies erfolgt über eine PCR-vermittelte
Gendeletion mit kurzen homologen Flanken wie sie beispielsweise
in Patent-Nr. WO 99/55907 beschrieben ist und den Stand der Technik darstellt.
In diesem diploiden Stamm, der nun heterozygot für den Genlokus DFR1 war, wurde
zum einen das Plasmid pDE95-ecfolA und zum anderen das Plasmid pDE95-HDFR
eingebracht. Beide resultierende Stämme wurden einer Tetradenanalyse
unterzogen, bei der eine Reduktionsteilung induziert wird mit 4
haploiden Sporen als Ergebnis. Zwei der Sporen enthielten die DFR1
Deletion und konnten nur wachsen, weil sie das funktionshomologe
Protein/Gen aus E. coli (folA) bzw. des Menschen (HDFR) exprimierten,
das nun die Funktion von Dfr1p übernahm.
-
Um einen der beiden Stämme mit
der phänotypischen
Marke zu versehen, wurde ein Allel des ADE2-Genes mit dem oben beschriebenen
Verfahren in dem S. cerevisiae Laborstamm (BY4743) deletiert. Bei
dem resultierenden Stamm wurde die Sporulation induziert. Zwei der
Sporen trugen nun die ADE2 Deletion. Eine der ADE2 Mutanten wurde
mit den hergestellten Teststämmen
gekreuzt und bei den resultierenden Stämmen erneut die Sporulation
induziert. In den so erzeugten haploiden Stämmen wurde nach solchen gesucht,
die sowohl die DFR1 als auch ADE2 Deletion trugen.
-
Nach Herstellung der hier beschriebenen Testtämme standen
folgende Teststamm-Kombinationen für das weitere Screening zur
Verfügung:
Stamm-Kombination
A
Targetstamm: BY4743 Δdfr1
+ pDE95-ecfolA
Kontrollstamm: BY4743 Δdfr1 Δade2 + pDE95-HDFR und
Stamm-Kombination
B
Targetstamm: BY4743 Δdfr1 Δade2 + pDE95-ecfolA
Kontrollstamm:
BY4743 Δdfr1
+ pDE95-HDFR
-
Beispiel 5:
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Analyse Target-spezifischer
Inhibitoren durch das PDS-Substitutionsverfahren (Testorganismus:
S. cerevisiae).
-
Es ist bekannt, das Diamino-Benzylpyrimidine
spezifisch die bakterielle Dihydrofolatreduktase inhibieren und
eine um mehrere Zehnerpotenzen geringere Affinität zu Dihydrofolatreduktasen
von Säugern
besitzen. Ein Wirkstoff dieser Substanzklasse ist Trimethoprim,
das in der Medizin bereits seit langem zur Behandlung bakterieller
Infektionen eingesetzt wird. Diese Substanz bot die Möglichkeit
das PDS im Substitutionsverfahren bezüglich seiner Funktionalität und Empfindlichkeit
genauer zu analysieren.
-
Hierzu wurden die Stämme aus
Beispiel 4 (Stamm-Kombination A und Stamm-Kombination B) über Nacht angezogen und jeweils
Kavitäten
einer 96 well Mikrotiterplatte, die 100 μl frisches Medium enthielten
mit Stamm-Kombination A bzw. Stammkombination B in einer 1:2000
Verdünnung
beimpft. Anschließend
wurden 1,5 μl
Trimethoprim-Lösung
unterschiedlicher Konzentration (500 mM, 250 mM 100 mM, 50 mM, 25
mM, 10 mM, 5 mM, 2,5 mM, 1 mM, 0,5 mM, 0,25 mM, 0,1 mM, 0,05 mM – alle gelöst in DMSO)
in die Kavitäten
pipettiert.
-
Die Mikrotiterplatte wurde nun bei
30°C stehend
(d.h. nicht schüttelnd)
inkubiert. Die Zellen setzen sich dabei rasch ab und das Wachstum
findet ausschließlich
am Grund der einzelnen Kavitäten statt.
Hier existieren nahezu anaerobe Bedingungen, was die Bildung des
toxischen roten Pigmentes im ADE2 Deletionsstamm verhindert. Nach
2 Tagen Inkubation befanden sich die Zellgemische in der stationären Wachstumsphase
und die Umsetzung des untoxischen Phosphoribosylaminoimidazol zu
einem roten Pigment konnte induziert werden. Dazu wurde das Medium
in jeder Kavität
bis auf wenige μl
abgezogen, anschließend
das Zell-Sediment in dem Restmedium durch schütteln resuspendiert und diese Suspension
für 1 h
bei Zimmertemperatur inkubiert. Nun erfolgte eine durch den Luftsauerstoff
vermittelte Oxidation des akkumulierten farblosen Zwischenproduktes
Phosphoribosylaminoimidazol und es wurde in ein nicht näher charakterisiertes
farbiges Endprodukt überführt.
-
Die Auswertung konnte nun ohne weitere Auswertegeräte erfolgen,
da der phänotypische
Marker das Sediment der Kulturen rot färbte, was mit dem Auge deutlich
zu erkennen war. Alle Kavitäten, denen
nichts bzw. nur DMSO zugesetzt wurde zeigten einheitlich eine schwache
Rosafärbung.
In dem Konzentrationsbereich 500 mM – 2,5 mM zeigten die Sedimente
der Mischkulturen bei Stamm-Kombination A eine deutliche Rotfärbung (Endkonzentrationen 2,1
mg/ml – 10,5 μg/ml). Im
Konzentrationsbereich 1 mM – 0,1
mM zeigten die Sedimente der Stamm-Kombination A eine abgestuft
schwächer werdende
Rotfärbung
hin zur Rosafärbung,
die jedoch noch deutlich intensiver und damit gut unterscheidbar
von der Rosafärbung
der Kontrollen war (Endkonzentrationen 4,2 μg/ml – 0,42 μg/ml). Bei der Konzentration
von 0,05 mM zeigte das Sediment der Stamm-Kombination A keinen erkennbaren
Unterschied zu den Sedimenten der unbehandelten Kulturen bzw. den
DMSO applizierten Kulturen (Kontrollen).
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Im Konzentrationsbereich 500 mM – 0,5 mM zeigten
die Kavitäten
der Stamm-Kombination
B einheitlich weiße
Sedimente (Endkonzentrationen 2,1 mg/ml – 2,1 μg/ml).
-
Im Konzentrationsbereich 0,5 mM – 0,05 mM zeigten
die Sedimente der Stamm-Kombination B keinen erkennbaren Unterschied
zu den Sedimenten der unbehandelten Kulturen bzw. den DMSO applizierten
Kulturen (Kontrollen).
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Somit steht ein hochempfindlicher
Assay zur Verfügung,
mit dessen Hilfe Substanzen identifiziert werden, die gegen Targets
aus ausgewählten
Organismen gerichtet sind ohne ein Kontrollproteine von anderen
Organismen (z.B. des Menschen) übermäßig zu inhibieren.
Der Assay arbeitet über
weite Konzentrationsbereiche, so dass sowohl sehr spezifische als
auch weniger spezifische Substanzen identifiziert werden können.
-
Durch die Wahl unterschiedlicher
Start-Verdünnungen
der Stamm-Kombinationen
kann zudem die Empfindlichkeit des Tests modifiziert werden. Je stärker verdünnt die
beiden Teststämme
angeimpft werden, umso stärker
macht sich eine differentielle Hemmung der Target-/Kontrollstämme bemerkbar (auslesbar
durch den phänotypischen
Marker).
-
Beispiel 6:
-
Übertragung der Assays in das
384 well Format für die
Suche nach Targetspezifischen Inhibitoren im High-Throughput Screening
(HTS)
-
Der in Beispiel 5 verwendete Test (Stamm-Kombination
A) wurde in Mikrotiterplatten des 384 well Formats übertragen.
Diese Mikrotiterplatten stellen ein gängiges Format dar, um im Hochdurchsatzverfahren
(High-Throughput Screening) in Substanzbibliotheken nach interessanten
Wirkstoffen zu suchen. Hier kann mit Hilfe des neuen Assays nach
Wirkstoffen gesucht werden, die spezifisch das bakterielle Targetprotein
inhibieren ohne die Funktion des humanen Kontrollproteins übermäßig zu stören.
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Die Teststämme wurden über Nacht in Vollmedium angezogen
und die Zelldichte der Kulturen auf identische Werte eingestellt.
Anschließend
wurden die Kulturen ca. 5000fach in frischem Medium verdünnt und
vereinigt. Die so erhaltene Zellsuspension wurde gut gemischt und
damit die Kavitäten
von 384 well Mikrotiterplatten (100 μl) befüllt. Nach Zugabe von 0,8 μl Trimethoprim-Lösung unterschiedlicher Konzentration
(5 mM, 1 mM 0,25 mM, 0,1 mM) wurden die Platten für 2 Tage
bei 30°C
inkubiert und anschließend
wie in Beispiel 5 beschrieben behandelt. Die farbliche Auswertung
zeigte, dass im Konzentrationsbereich von 5 mM bis 0,25 mM die Sedimente der
Mischkulturen deutlich rot gefärbt
waren und sich von den unbehandelten Kulturen deutlich unterschieden.
-
Wird mit Substanzbibliotheken gearbeitet,
so ist diese bereits in den Mikrotiterplatten vorgelegt oder wird
mittels Pipettierroboter zugegeben. Neben Reinsubstanzen können auch
komplexe Extrakte auf Wirksamkeit untersucht werden, da Hefezellen
und damit das Screening-Verfahren sehr robust bezüglich Störungen durch
Lösungsmittel
oder andere Substanzen ist und keine falschpositiven Treffer oder
unerwünschtes „Hintergrund-Rauschen" entsteht.
-
Es werden nur Signale generiert,
wenn das Target- und/oder das Kontrollprotein getroffen werden und
damit der entsprechende Stamm inhibiert wird. Dies erspart ein zeit-
und kostenaufwändiges Aufreinigen
komplexer Extrakte. Die Platten werden nun für 2 Tage bei 30°C bebrütet und
anschließend ausgewertet.
Zur Auswertung eignen sich Fluorimeter (aufgrund der fluoreszierenden
Eigenschaften des akkumulierten Pigmentes) oder Systeme die Farbintensitäten (CCD-Kameras)
messen können.
-
Mit Hilfe eines FACS Gerätes kann
sogar die zahlenmäßige Zusammensetzung
der einzelnen Kavität-Kulturen
bestimmt werden, was eine sehr genaue Aussage über das spezifisch hemmende
Potential einer Substanz zulässt.
-
Um falsch-positive auszuschließen, werden alle
Substanzen, die ein Signal erzeugt haben („Hits") überprüft, ob sie
auch ein Signal mit Stamm-Kombination B erzeugen. Hierzu werden
die Stämme
dieser Stamm-Kombination über
Nacht in Vollmedium angezogen und die Zelldichte der Kulturen auf
identische Werte eingestellt. Anschließend werden die Kulturen ca.
5000fach in frischem Medium verdünnt
und in einem Verhältnis
80% Targetstamm (BY4743 Δdfr1 Δade2 + pDE95-ecfolA)
zu 20% Kontrollstamm (BY4743 Δdfr1
+ pDE95-HDFR) vereinigt. Die so erhaltene Zellsuspension wird gut
gemischt und damit erneut die Kavitäten von 384 well Mikrotiterplatten (50 μl) befüllt. Nun
werden die Hit-Substanzen
des ersten Screeningdurchlaufs (Screening mit Stamm-Kombination A) zugesetzt.
-
Die Platten werden für 2 Tage
bei 30°C
bebrütet
und anschließend
ausgewertet. Die Sedimente der Kontrollen, d.h. Kavität-Kulturen
denen nichts bzw. nur DMSO zugesetzt wurde, zeigen eine deutliche
Rotfärbung.
Substanzen, die Target-spezifisch die bakterielle Dihydrofolatreduktase
inhibieren, führen
zu einer Abnahme der roten Farbintensität (im Vergleich zur Kontrolle)
bis hin zu weißen
Sedimenten. Substanzen die nicht wirkortspezifisch den Stamm mit
der bakteriellen Dihydrofolatreduktase inhibieren sondern möglicherweise
im ersten Screeningdurchlauf ein Signal erzeugt haben, weil sie
dem Kontrollstamm (BY4743 Δdfr1 Δade2 + pDE95-HDFR)
einen Selektionsvorteil aufgrund der ADE2-Deletion verliehen haben,
sind hier nicht in der Lage die Farbe des Se diments von rot nach
weiß zu
verschieben, sondern führen
auch hier zu einer Farbintensivierung des roten Sediments.
-
Somit sind nach diesen beiden Screeningdurchläufen Substanzen
identifiziert, die spezifisch an dem Wirkort Dihydrofolatreduktase
ansetzen und zugleich selektiv das bakterielle Enzym stärker inhibieren
als das humane Kontrollenzym.
-
Beispiel 7:
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Analyse Target-spezifischer
Inhibitoren durch das PDS-Verfahren (Testorganismus: E. coli)
-
Für
das gleiche Target (Dihydrofolatreduktase) kann auch mit Hilfe eines
bakteriellen Testorganismus (z.B. Escherichia coli) nach Wirkort-spezifischen
Wachstumsinhibitoren gesucht werden.
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Hierzu wird das Gen, das für die humane
Dihydrofolatreduktase kodiert, in einen E. coli Expressionsvektor
kloniert. Als Promotoren können
hierbei sowohl regulierbare (lac, tac, trp, T7, araB, phoA) als auch
konstitutive Promotoren Einsatz finden. Dieses Plasmid wird durch
eine Transformation (z.B. Elektroporation) in den E. coli Kontrollstamm
eingebracht. Der Targetstamm enthält kein Plasmid, bzw. nur einen
leeren Vektor. Somit unterscheiden sich Kontroll- und Targetstamm
nur in einem genetischen Merkmal und zwar in der zusätzlichen
Expression der humanen Dihydrofolatreduktase in dem Kontrollstamm. Hemmt
nun eine Substanz spezifisch die bakterielle Dihydrofolatreduktase
(folA), so führt
dies zu einer spezifischen Wachstumshemmung des Targetstammes.
-
Zusätzlich enthält der Kontrollstamm (alternativ
der Targetstamm) noch ein Plasmid, das die konstitutive Expression
des Grün-fluoreszierenden Proteins
(GFP) gewährleistet.
Der Kontroll- und der Targetstamm werden angezogen, gemischt und
die Kavitäten
einer Mikrotiterplatte (befüllt
mit frischem Medium) dünn
beimpft. Nun werden Substanzen (bzw. ganze Substanzbibliotheken)
zugegeben und anschließend
bei 37°C
inkubiert.
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Nach Erreichen der stationären Wachstumsphase
(über Nacht
Inkubation) wird die Zusammensetzung der Kavität-Kulturen mit Kontroll- und
Targetstamm durch die GFP-Fluoreszenz jeder einzelnen Kavität mittels
Fluorimeter ermittelt. Kavitäten, die
eine erhöhte
Fluoreszenz zeigen enthalten mehr Zellen des Kontrollstammes, was
auf eine selektive Hemmung des Tagetstammes (und damit der bakteriellen
Dihydrofolatreduktase) hinweist.
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Beispiel 8:
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PDS-Haploinsuffizienz-Screening
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In diploiden Organismen ist unter
optimalen Bedingungen (z.B. Vollmedien für Mikroorganismen) zumeist
eine Kopie eines Genes ausreichend für das normale Wachstum des
Organismus.
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Werden jedoch die Wachstumsbedingungen geändert, z.B.
durch Zugabe von Wirkstoffen, die spezifisch gegen das Genprodukt
(Protein/Enzym) des verbliebenen Allels gerichtet sind, wird häufig eine
Haplo-insuffizienz induziert, da der primäre Effekt des Wirkstoffes eine
weitere Beinträchtigung
der Funktion des verbliebenen Proteins bedingt. Nun ist die Menge
und damit die Aktivität
des Proteins (z.B. Enzym-katalytische Aktivität) bei Organismen, die nur
ein Allel des entsprechenden Genes besitzen nicht mehr ausreichend,
um ein normales Wachstum der Zelle zu gewährleisten. Es treten Wachstumsphänotypen
auf, wohingegen Wildtypzellen (2 Allele des Genes) bei gleicher
Wirkstoffkonzentration weniger oder noch gar nicht beeinflusst werden
(Gendosiseffekt).
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Haploinsuffizienz, d.h. Auftreten
von Phänotypen
beim Ausfall eines Allels der ca. 1100 essentiellen Gene wird insbesondere
bei dem Testorganismus S. cerevisiae sehr selten beobachtet. Durch
Zugabe Wirkort-spezifischer Wach stumsinhibitoren, kann jedoch sehr
einfach eine Haploinsuffizienz induziert werden. Diese Tatsache
wurde bereits genutzt, um in S. cerevisae die Wirkorte verschiedener
Substanzen näher
zu charakterisieren (Giaever et al., 1999). Hierzu werden zahlreiche
2n hetreozygote Stämme,
bei denen je ein Allel eines essentiellen Genes deletiert wurde
gemischt. Die Kultur wurde geteilt, eine Hälfte wurde mit einem Wirkstoff
versetzt, der in höherer
Konzentration toxisch auf die Hefe wirkt, währen die andere Hälfte unbehandelt
blieb. Wirkt nun die Substanz ortspezifisch auf eines der essentiellen
Gene/Proteine, dann wird der Stamm, der genau für dieses Gen haploid ist stärker gehemmt
als die anderen Stämme
des Gemisches.
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Bisherige Verfahren haben sich zunutze
gemacht, dass jede Deletionskassette mit der ein Allel in S. cerevisiae
deletiert wurde eine Gen-spezifische 20bp lange Sequenz enthält. Mit
Hilfe dieser Sequenzen ist jeder Gendeletionsstamm mittels molekularbiologischer
Methoden identifizierbar (PCR). Von beiden Gesamtkulturen wird nun
chromosomale DNS isoliert, die spezifischen Sequenzen aller Stämme mittels
PCR amplifiziert und mit den so erhaltenen PCR-Produkten letztendlich über DNA-Array-Analysen
die Repräsentation
der einzelnen Stämme
in den Kulturen ermittelt. Durch die Information, welche Stämme in der
Kultur mit Wirkstoff selektiv gehemmt werden, können letztendlich Aussagen über den Wirkmechanismus
gemacht werden, idealer Weise kann das Target identifiziert werden.
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Dieses Verfahren ist sehr interessant
um Wirkorte und Wirkmechanismen zytotoxischer Extrakte zu identifizieren.
Durch dieses Wissen kann in einer sehr frühen Phase das Potential z.B.
antifungaler Wirkstoffe abgeschätzt
werden. Jedoch ist dieses Verfahren bisher nur mit Hilfe aufwendiger
und technisch anspruchsvollen DNA-Array-Analysen durchführbar und
völlig
ungeeignet um Substanzen im HTS zu untersuchen.
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Mit Hilfe des PDS-Haploinsuffizienz-Screening
wird das Verfahren massiv vereinfacht. Eine Sammlung 2n heterozygoter
Stämme,
bei denen je ein Allel eines essentiellen Genes deletiert wurde (Δess. gen/ESS.GEAn,
wurde stark verdünnt
und in zwei Kavitäten
einer Mikrotiterplatten vorgelegt. Ein diploider Stamm bei dem beide
Allele des ADE2 Genes deletiert wurden (Δade2/Δade2), wurde mit frischem Medium
verdünnt
und je 100 μl
in die Kavitäten
zu den vorgelegten Stämmen
gegeben. Die beiden Stämme
einer Kavität
lagen in gleicher Verdünnung
vor. Nun wurde die Hälfte
der Kavitäten
(jedes Stammgemisch einmal) mit einer subletalen Dosis Ketoconazol
(1,5 μl
einer 0,05 mg Ketokonazol /ml DMSO), die andere Hälfte mit
DMSO versetzt.
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Die Platten wurden für zwei Tage
bei 30°C
inkubiert, die Bildung des roten Farbpigmentes induziert (wie in
Bsp. 5 beschrieben) und anschließend ausgewertet. Ketokonazol
ist eine antifungale Substanz, die spezifisch die Aktivität der Lanosterol
Demethylase (Erg11p) hemmt. Im PDS-Haploinsuffizienz-Screening sah man
dementsprechend ein deutliches rotes Signal in der Kavität mit der
Stammkombination Δade2/Δade2 + Δerg11/ERG11,
der Ketoconazol zugegeben wurde, im Vergleich zur Kontrolle mit
DMSO. Dieses unterschiedliche Färbungsverhalten
ist spezifisch für
diese Stammkombination, alle anderen Stammkombinationen zeigten
keine unterschiedliche Färbung
zwischen der Wirkstoff- und der Kontroll-Kavität.
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Mit Hilfe diese Verfahrens ist die
weiter oben beschriebene DNA-Array-Analyse massiv vereinfacht worden
und es kann nun mit einfachen Mitteln der Wirkmechanismus für eine Vielzahl
antifungaler Substanzen näher
charakterisiert werden, indem deren differenzielle Wirkung auf den
Wildtyp im Vergleich zur Wirkung auf den 2n heterozygoten Deletionsstamm
untersucht wird.