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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Anordnung zum Bewegen einer Anzahl von Gegenständen unabhängig voneinander in den Koordinaten
X, Y. Die erfindungsgemäße Anordnung
ermöglicht
es, einen oder mehrere Gegenstände,
die auf einer in den Koordinaten X, Y ausgedehnten Auflagefläche aufliegen,
unabhängig
voneinander von aktuellen Ausgangspositionen in jeweils vorzugebende
Zielpositionen zu verschieben und in einer besonderen Ausgestaltung
auch in der Koordinate φ zu
verdrehen.
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Aus dem Stand der Technik sind Planarmotoren
bekannt, die ein oder mehrere Abtriebselemente aufweisen und mit
denen es möglich
ist, die Abtriebselemente in den Koordinaten X, Y einer Ebene zu
bewegen und dabei auch in dieser Ebene zu drehen.
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So ist z.B. in
DE 197 1 2 893 A1 ein asynchroner
Mehrkoordinatenantrieb beschrieben, bei dem ein Objekt relativ zu
einer ebenen oder gering gewölbten
Fläche,
die durch die Koordinaten X, Y aufgespannt ist, durch Lorentz-Kräfte verschoben
und/oder gedreht wird. Das Objekt ist mit einem beweglichen Primärteil gekoppelt,
auf dem mindestens zwei Induktoren so angeordnet sind, daß ihre Wirkungslinien
unterschiedliche Ausrichtungen zueinander haben. Von besonderer
Bedeutung hierbei ist, daß die
Induktoren mit getrennten Ansteuereinrichtungen verknüpft sind
und über
diese Ansteuereinrichtungen der Erregerstrom für jede Wicklung eines Induktors
gesondert beeinflußt
wird.
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Nachteiligerweise muß das bewegliche
Primärteil über Steuer-
bzw. Energiezuleitungen versorgt werden. Es ist dadurch in seiner
Beweglichkeit eingeschränkt.
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Weiterhin sind Anordnungen bekannt,
bei denen Gegenstände
in einer von den Koordinaten X, Y aufgespannten Ebene bewegt werden
können,
ohne daß diesen
Gegenstän den
Steuersignale oder Betriebsspannungen über Zuleitungen zugeführt werden
müssen.
Dazu wird ein Primärteil,
dem die Energie zugeführt
wird, ortsfest ausgeführt
und die zu bewegenden Gegenstände
werden als Sekundärteil
betrieben.
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Eine solche, zum Transport von Wafer
ausgebildete Anordnung ist beispielsweise als „transport apparatus" in
US 6,160,338 beschrieben. Dabei ist
vorgesehen, in den Wafer kapazitiv elektrische Ströme einzuspeisen,
und es wirkt ein magnetisches Feld auf die stromdurchflossenen Bereiche
des Wafers, so daß Lorentz-Kräfte entstehen,
die als Vorschubkräfte
genutzt werden. Anordnungen, die nach diesem Prinzip arbeiten, setzen
allerdings funktionsbedingt eine relativ große Fläche des zu bewegenden Gegenstandes
voraus. Auch können
nur kleine Kräfte
erzeugt werden.
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Bekannt sind weiterhin Verfahren
und Anordnungen zum berührungslosen
Bewegen von Körpern,
wie beispielsweise in
DE
384101 1 A1 veröffentlicht.
Dort wird die Bewegung der Körper
erzielt, indem von ersten Permanentmagneten, die sich auf einer
rotierenden Welle befinden, Vorschubkräfte auf zweite Permanentmagnete übertragen
werden, die mit dem zu bewegenden Gegenstand gekoppelt sind. Nachteilig
hierbei ist, daß die
zu bewegenden Gegenstände
relativ groß sein
müssen
und in Folge dessen auch relativ schwer sind, was einer schnellen
und genauen Positionierung entgegensteht.
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Des weiteren ist in
DE 299 08 715 U1 eine Vorrichtung
zum linearen Bewegen von Teilen beschrieben, bei der die Teile durch
Magnetkraft an ein sich bewegendes Band gekoppelt und dann mit diesem
Band transportiert werden. Nachteiligerweise müssen dabei alle Teile gleichzeitig
an das Band gekoppelt und transportiert werden. Es ist mit dieser
Vorrichtung nicht möglich,
einzelne Teile gesondert und unabhängig voneinander in getrennte
Positionen in den Koordinaten X, Y zu verschieben.
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Hinweise auf eine besondere Verfahrensweise
zum Transportieren passiver, nicht mit Energie oder Steuerbefehlen
beaufschlagter Teile sind der Veröffentlichung
DE 199 16 922 A1 zu entnehmen.
Die Bewegungskräfte
werden hier durch Schallwellen erzeugt und sind deshalb naturgemäß verhältnismäßig gering. Eine
schnelle und exakte Positionsänderung
für mehrere
Teile unabhängig
voneinander ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich.
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Weiterhin ist aus
DE 100 15 706 A1 ein Linear-Schwingförderer bekannt,
der durch schnelle Schwingungen mit kleiner Amplitude vorwärts-aufwärts und
rückwärts-abwärts Gegenstände bewegt.
Allerdings werden alle Gegenstände,
die sich auf dem Linear-Schwingförderer befinden,
in gleicher Weise bewegt. Die getrennte Bewegung einzelner Gegenstände in den
Koordinaten X, Y ist nicht möglich.
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Ausgehend davon liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, daß die
Bewegung und Positionsänderung
eines oder mehrerer Gegenstände in
den Koordinaten X, Y und/oder φ möglich ist
und die Beweglichkeit der Gegenstände nicht durch Zuleitungen
behindert wird.
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Erfindungsgemäß umfaßt eine Anordnung zum Bewegen
einer Anzahl von Gegenständen
in den Koordinaten X, Y
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- – eine
sich in den Koordinaten X, Y erstreckende Auflagefläche für die Gegenstände,
- – eine
mit der Auflagefläche
gekoppelte Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer schwingenden
Bewegung der Auflagefläche
mit stetig wechselnden, wiederkehrenden Richtungskomponenten in
den Koordinaten X, Y und/oder φ,
- – eine
Vielzahl von parallel zu der Auflagefläche nebeneinander angeordneten
Aktoren, von denen jeder während
einer vorzugebenden Aktivierungszeit tA eine
Normalkraft FN auf einen sich in seinem
Wirkungsbereich befindenden Gegenstand ausübt und so während der Aktivierungszeit
tA diesen Gegenstand kraftschlüssig an
die Auflagefläche
koppelt, und
- – eine
Ansteuereinrichtung zur Vorgabe von Aktivierungszeiten tA für
ausgewählte
Aktoren, wobei
- – mit
der Ansteuereinrichtung Beginn und Ende der Aktivierungszeiten tA in Abhängigkeit
von vorbestimmten Phasen der schwingenden Bewegung veranlaßt werden.
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Mit den periodisch wiederkehrenden
Richtungskomponenten in den Koordinaten X, Y und/oder φ während der
Bewegung der Auflagefläche
wird erreicht, daß deren
Bewegung während
jeder Periode kurzzeitig in Richtungen weist, in die einer oder
mehrere der aufliegenden Gegenstände
befördert
werden sollen.
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Aufgrund der Vielzahl der nebeneinander
angeordneten Aktoren, die unabhängig
voneinander ansteuerbar sind und deren Größe bzw. Ausdehnung in den Koordinaten
X, Y unter Berücksichtigung
der Ausdehnung und Masse der Gegenstände so bemessen sind, daß mit der
Ansteuerung eines oder mehrerer Aktoren eine Normalkraft FN generiert wird, die auf einen Gegenstand
wirkt, kann dieser Gegenstand an einer vorgegebenen Position auf
der Auflagefläche
gehalten werden.
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Werden ein oder mehrere Aktoren,
in deren Wirkungsbereich sich ein Gegenstand befindet, aktiviert, so
erzeugen diese die Normalkraft FN, durch
die dieser Gegenstand an die Auflagefläche gekoppelt wird.
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Dabei ist es in Abhängigkeit
von der Größe der Normalkraft
FN sowohl möglich, daß der Gegenstand fest an die
Auflagefläche
gekoppelt wird und keine Relativbewegung zwischen dem Gegenstand
und der Auflagefläche
stattfindet als auch, daß der
Gegenstand über
die Auflagefläche
gleitet, daß also
auch im aktivierten Zustand von Aktoren, in dessen Wirkungsbereich
sich der betreffende Gegenstand befindet, eine Relativbewegung zwischen
diesem Gegenstand und der Auflagefläche stattfindet.
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Im ersten Fall wird aufgrund einer
verhältnismäßig stark
wirkenden Normalkraft FN die schwingende Bewegung
der Auflagefläche
auf diesen Gegenstand übertragen,
und zwar so lange, bis die Deaktivierung erfolgt bzw. die Wirkung
der Normalkraft FN aufgehoben oder verringert
wird.
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Die Zeitdauer, während der die Normalkraft FN wirkt und die Kopplung des Gegenstandes
an die Auflagefläche
erfolgt, wird im Rahmen dieser Erfindung als Aktivierungszeit tA bezeichnet.
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Im zweiten Fall ist die Wirkung der
von den Aktoren erzeugten Normalkraft FN schwächer, die
Bewegung der Auflagefläche
wird nicht vollständig
auf den Gegenstand übertragen,
sondern es findet trotz des aktivierten Zustandes der Aktoren eine
Relativbewegung zwischen Gegenstand und Auflagefläche statt.
Dabei wird jedoch trotz der Relativbewegung, bedingt durch die Reibkraft
zwischen Gegenstand und Auflagefläche, ein Bewegungsimpuls auf
den Gegenstand übertragen.
Dieser Bewegungsimpuls hat eine Richtung, die durch den Bewegungsverlauf
bzw. die Bewegungsrichtungen der Auflagefläche während der Aktivierungszeit
tA bestimmt wird. Dabei ist das Vorzeichen
des Impulses so gerichtet, daß der
Gegenstand in Richtung der Relativbewegung beschleunigt wird.
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Sind dagegen keine Aktoren aktiv
und wirken demzufolge keine Normalkräfte FN auf
einen oder mehrere Gegenstände
ein, wirkt lediglich eine durch die Schwerkraft hervorgerufene Normalkraft
FN0. Die betreffenden Gegenstände sind
dadurch nur geringfügig
an die Auflagefläche
gekoppelt bzw. werden nicht zwangsweise mit der Bewegung der Auflagefläche mitgenommen.
Dabei sind die Gegenstände
relativ zur Auflagefläche
in den Koordinaten X, Y verschiebbar bzw. um eine Normale auf die
Auflagefläche
in der Koordinate φ verdrehbar.
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In diesem Zustand findet ebenfalls
eine Relativbewegung zwischen den Gegenständen und der Auflagefläche statt,
die von der Übertragung
eines Impulses von der Auflagefläche
auf den jeweiligen Gegenstand beeinflußt ist.
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Soll in dem beschriebenen zweiten
Fall, bei dem die schwingende Bewegung nicht vollständig übertragen
wird, ein Gegenstand in eine vorgegebene Richtung parallel zur Auflagefläche verschoben
werden, so werden dann, wenn die Auflagefläche bei ihrer wechselnden und
wiederkehrenden Bewegung Bewegungskomponenten in der gewünschten
Richtung hat, die Aktoren aktiviert, in dessen Wirkungsbereich sich
der Gegenstand augenblicklich befindet. Es werden die entsprechenden
Normalkräfte
FN wirksam, der Gegenstand unter Einwirkung
dieser Normalkräfte
FN an die Auflagefläche gekoppelt und somit Bewegungsimpulse
in der gewünschten
Bewegungsrichtung auf diesen Gegenstand übertragen, die dem Reibfaktor μ, der Normalkraft FN und der Zeit, in der die Normalkraft FN wirkt, proportional sind.
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Dieser Vorgang der Ankopplung und Übertragung
von Bewegungsimpulsen kann mit jedem Zyklus bzw. jeder Periode der
wiederkehrenden Bewegung der Auflagefläche wiederholt werden. Der
Gegenstand wird dann in der gewünschten
Bewegungsrichtung zunehmend beschleunigt.
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Im beschriebenen ersten Fall, bei
dem die schwingende Bewegung vollständig auf den Gegenstand übertragen
wird, wird über
einen von der Ansteuereinrichtung ausgegebenen Abschaltbefehl die
Aktivierungszeit tA beendet, wenn eine Bewegungskomponente
im wesentlichen in die Richtung weist, in die der betreffende Gegenstand
verschoben werden soll, wobei Nachlauf- bzw. Verzögerungszeiten
zu berücksichtigen
sind.
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Die durch Bewegungsimpulse auf den
Gegenstand übertragene
Bewegungsenergie wird nun freigesetzt, und der entkoppelte Gegenstandes
führt über die
Auflagefläche
gleitend eine Bewegung in der vorgegebenen Richtung aus.
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Dabei kann sich der Gegenstand von
einer Ausgangsposition über
Aktoren hinweg bewegen, die nicht aktiviert sind. Soll der sich über die
Aktoren bewegende Gegenstand an einer vorgegebenen Sollposition,
auch als Zielposition bezeichnet, auf der Auflagefläche festgehalten
werden, ist dies mit der erfindungsgemäßen Anordnung auf verschiedene,
nachfolgend geschilderte Weise möglich.
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So kann in einer ersten Ausgestaltungsvariante
vorgesehen sein, daß die
gleitende Bewegung des Gegenstandes relativ zur Auflagefläche dann
gezielt beendet wird, wenn dieser einen bestimmten Weg s zurückgelegt
hat, indem ein oder mehrere Aktoren aktiviert werden, die sich in
einer dem Weg s entsprechenden Entfernung von der Position befinden,
an welcher der Gegenstand zuvor von der Auflagefläche entkoppelt
worden ist.
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In einer zweiten Ausgestaltungsvariante
kann vorgesehen sein, daß der
sich bewegende Gegenstand, wenn er sich einer vorgegebenen Zielposition
nähert,
abgebremst wird, indem Aktoren in einer Bewegungsphase der Auflagefläche aktiviert
werden, in der ihre Bewegung Richtungskomponenten besitzt, die der
Bewegungsrichtung des Gegenstandes entgegengesetzt sind. Auf Grund
der Reibung und auf Grund der von den aktivierten Aktoren erzeugten
Normalkräfte
FN wird die Bewegungsenergie des Gegenstandes
abgebaut. Dieser Vorgang kann mit jedem Zyklus der schwingenden
Bewegung der Auflagefläche
so oft wiederholt werden, bis der Gegenstand zum Stillstand gekommen
ist.
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Im Stillstand erfolgt keine Kopplung
des Gegenstandes an die Auflagefläche, so daß sich die Auflagefläche unter
dem Gegenstand bewegt, ohne den Gegenstand zu beschleunigen. In
Abhängigkeit
von den Reibkräften
zwischen Auflagefläche
und den Gegenständen
kann jeder Gegenstand nahezu in einer relativen, beispielsweise
auf ein Gestell bezogenen Zielposition verharren, während sich
die Auflagefläche
relativ zu diesem Gestell bewegt. Kommt es allerdings zu Abweichungen
von dieser Position, wird der beschriebene Vorgang der Bewegung
des Gegenstandes wieder so lange und so oft in Gang gesetzt, bis
der Gegenstand wieder die gewünschte
Zielposition einnimmt.
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Erfolgt dann wieder mit der Aktivierung
von Aktoren die Kopplung des Gegenstandes an die Auflagefläche, wird
die Bewegung auf den Gegenstand übertragen,
und zwar wiederum für
die Dauer der Aktivierungszeit tA. Mit Beendigung
der Aktivierungszeit tA kann der Gegenstand
sofort wieder entkoppelt werden, sobald die übertragene Bewegung in Richtungskomponenten
stattfindet, die einer Richtung R entsprechen, in welche dieser
Gegenstand weiter befördert
werden sollen. Dies kann mit mehreren der vorhandenen Gegenstände gleichzeitig
und unabhängig
voneinander in verschiedenen , Richtungen vorgenommen werden.
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Die Aktivierungszeit tA kann
so vorgegeben werden, daß sowohl
die Ankopplung eines Gegenstandes an die Auflagefläche als
auch dessen Entkopplung von der Auflagefläche innerhalb von einem Zyklus
bzw. einer Periode der schwingenden Bewegung der Auflagefläche erfolgt.
Bei einer Kreisbewegung kann also sowohl die Ankopplung als auch
die Entkopplung erfolgen, noch bevor die Auflagefläche bzw.
jeder Punkt der Auflagefläche
einmal eine Kreisbahn in der Ebene X, Y beschrieben hat.
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Andererseits ist es denkbar, die
Aktivierungszeit tA auszudehnen und ausgewählte Gegenstände für längere Zeit
an die Auflagefläche
zu koppeln, so daß diese
Gegenstände
die Richtungskomponenten in den Koordinaten X, Y bzw. φ mehrfach
wiederholt durchlaufen, bis die Entkopplung von der Auflagefläche durch Beendigung
der Aktivierungszeit tA veranlaßt wird.
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Bevorzugt sind die Aktoren in einem
Array aus Zeilen i und Spalten j angeordnet, wobei die Zeilen i parallel
zur Koordinatenrichtung X und die Spalten j parallel zur Koordinatenrichtung
Y ausgerichtet sind. Damit befindet sich jeder der Aktoren an einer
durch Koordinaten x, y definierten Position Px,y der
Auflagefläche.
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Die Auflagefläche ist vorteilhaft durch die
Summe von Außenflächen der
nebeneinander angeordneten und dabei fest miteinander verbundenen
Aktoren gebildet.
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Das Vorhandensein von Reibung zwischen
den Berührungsflächen der
Gegenstände
und der Auflagefläche
ist funktionsnotwendig. Dabei kann die Reibungszahl μ prinzipiell
in einem großen
Bereich liegen. Die als Koppelkraft wirkende Reibkraft Fι0 = μ∙m∙g (mit
m der Masse eines Gegenstandes und g = 9,81 m/s2 als Erdbeschleunigung)
im nichtaktiven Zustand der Aktoren, die durch die auf die Gegenstände wirkende Schwerkraft
hervorgerufen wird, darf allerdings nur so groß sein, daß sie bei der schwingenden
Bewegung der Auflagefläche
durch die Trägheitskräfte FT = m∙amax (mit amax der
maximalen Beschleunigung der Auflagefläche) der Gegenstände überwunden
wird. Daraus läßt sich
ableiten, daß die
Reibungszahl μ kleiner
als das Verhältnis
von amax zu g sein muß.
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Bei einer kreisförmigen Bewegung der Auflagefläche mit
einer Drehzahl von beispielsweise 3000 Umdrehungen/min (dies entspricht
einer Winkelbeschleunigung von Ω =
314 rad/s) und einer Exzentrizität
von r = 1 mm entstehen maximale Beschleunigungen von amax =
r∙Ω2 = 98,6 m/s2. Unter
diesen Bedingungen würde die
erfindungsgemäße Anordnung
selbst noch mit einer hypothetischen Reibungszahl von μ = 10 arbeiten.
Die Reibungszahl einer Reibpaarung von Stahl gegen Stahl liegt in
der Größenordnung
von μ ≈ 0,1 .
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Zur Erzeugung der schwingenden Bewegung
eines solchen Verbundes von Aktoren mit einer Auflagefläche für die Gegenstände kann
beispielsweise eine Antriebseinrichtung genutzt werden, die eine
Kreisbewegung der Auflagefläche
in der Ebene X, Y erzeugt.
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Eine solche Antriebseinrichtung kann
aus einem über
ein Exzentergetriebe mit den Aktoren und somit der Auflagefläche verbundenem
Rotationsmotor bestehen, so daß diese
die Kreisbewegung in der Ebene X, Y ausführen.
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Alternativ hierzu ist es denkbar,
Linearmotoren zu verwenden, um die Richtungskomponenten in den Koordinaten
X, Y und/oder φ zu
erzeugen. Dabei können
beispielsweise zwei unabhängig
voneinander ansteuerbare Linearmotoren genutzt werden, von denen
einer die Richtungskomponente in der Koordinate X und der andere
die Richtungskomponente in der Koordinate Y generiert, oder es können vier
Linearmotoren vorgesehen sein, die in ihrem Zusammenwirken eine
schwingende Bewegung in den Koordinaten X, Y und φ ermöglichen.
Wie dies bewerkstelligt werden kann, ist beispielsweise zu entnehmen
aus Stöltig,
N.; Kallenbach, E.: „Handbuch
elektrischer Kleinantriebe",
Karl Hanser Verlag 2002, insbesondere Kapitel 4.2.3., Seiten 178 bis
191.
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Eine weitere Möglichkeit, die schwingende
Bewegung zu erzeugen, ergibt sich aus
DE 197 12 893 A1 , wo ein
ebenfalls für
diese Zwecke geeigneter Mehrkoordinatenantrieb beschrieben ist.
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Bevorzugt sollte der Verbund von
Aktoren über
elastische, die schwingende Bewegung aufnehmende Elemente gegen
eine gestellfeste Grundplatte abgestützt sein. Bei einer solchen
Ausführung
der erfindungsgemäßen Anordnung
sind die Antriebe geselltest angeordnet und übertragen mit ihren jeweiligen
Abtriebselemente die zu erzeugende Bewegung auf den Verbund aus
Aktoren.
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Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn
die elastischen Elemente und die zu bewegende Masse der Aktoren
einschließlich
der Auflagefläche
so abgestimmt sind, daß sie
sich bei der schwingenden Bewegung in der Resonanz befinden. Damit
kann die zur Aufrechterhaltung der Bewegung notwendige Energie deutlich
gesenkt werden.
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Die Aktoren sollten im wesentlichen
aus einer Spule und einem Joch bestehen, wobei das Joch aus einem
magnetisch leitfähigen
Material gefertigt ist. In diesem Falle bilden die Außenflächen der
Joche in ihrer Summe die Auflagefläche für die Gegenstände. Die
Gegenstände
bestehen dann zumindest teilweise ebenfalls aus magnetisch leitfähigem Material,
und die Koppelkräfte
werden elektromagnetisch erzeugt.
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Die Außenflächen der Joche, die in ihrer
Summe die Auflagefläche
bilden, sind bezüglich
ihrer Ausdehnung unter Berücksichtigung
der Ausdehnung und Masse der Gegenstände jeweils so dimensioniert,
daß zwei
dicht nebeneinander liegende Gegenstände noch unabhängig voneinander
in Bewegung gesetzt werden können.
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Mit anderen Worten: Bei der konstruktiven
Ausführung
der erfindungsgemäßen Anordnung
wird die maximale Ausdehnung der Aktoren und ihrer Wirkungsbereiche
in Abhängigkeit
davon festgelegt, mit welchen minimalen Abständen die Gegenstände aneinander
vorbei bewegt werden sollen. Haben die Aktoren bzw. ihre Wirkungsbereiche
eine geringe Ausdehnung in der Auflageebene, können die Gegenstände dicht
aneinander vorbei verschoben werden.
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Je kleiner aber die Außenflächen der
Joche im Vergleich zu der Ausdehnung der Gegenstände in der X,Y-Ebene sind,
um so mehr Aktoren müssen
angesteuert bzw. aktiviert werden, um einen Gegenstand in Bewegung
zu setzen oder in Bewegung zu halten. Diesbezüglich wird ein guter Kompromiß erzielt,
wenn die Außenflächen der
Joche wie die aufliegenden Flächen
an den Gegenständen
kreisrund mit etwa gleich großen Durchmessern
ausgeführt
werden.
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Mit der Erhöhung der Normalkräfte FN während
der Ansteuerung der Aktoren durch Erhöhung der Amplitude des Erregerstromes
können
zunehmende Beschleunigungen auf die zu bewegenden Gegenstände übertragen
werden.
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Im Rahmen der Erfindung liegt es
ferner, alternativ zur elektromagnetischen Erzeugung der Normal- bzw.
Koppelkräfte
elektrostatisch arbeitende Aktoren zu nutzen. Dabei werden in an
sich bekannter Weise durch das Anlegen von elektrischen Spannungen
an Elektroden von den Aktoren ausgehende Anziehungskräfte erzeugt.
Die Gegenstände
sollten dann zumindest an ihren aufliegenden Flächen elektrisch nichtleitend sein.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik
ist es mit der erfindungsgemäßen Anordnung
möglich,
Normalkräfte
FN auf die Gegenstände zu übertragen, ohne daß Zuführleitungen
zur Übertragung
von Steuerbefehlen oder Energie zu den Gegenständen erforderlich sind, und
es können
mehrere Gegenstände
gleichzeitig und unabhängig
voneinander bewegt werden. Ein wesentlicher Nachteil des Standes
der Technik ist damit behoben.
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In einer besonderen Ausgestaltung
der Erfindung ist eine optische Beobachtungseinrichtung vorgesehen,
beispielsweise eine CCD-Kamera, die zur Erfassung der jeweiligen
Istpositionen der Gegenstände,
im folgenden auch als Ausgangspositionen der Bewegung bezeichnet,
und ihrer auf die Winkellage φ bezogenen Verdrehung
auf der Auflagefläche
dient. Zwecks Übermittlung
der Positionsangaben steht die optische Beobachtungseinrichtung
mit der Ansteuereinrichtung in Verbindung, die aus den Positionsangaben
unter Berücksichtigung
der aktuellen Richtungskomponenten der Aktorenbewegung und unter
Berücksichtigung
der Auswahl der zu bewegenden Gegenstände die zu aktivierenden Aktoren
sowie die Zeitpunkte der Aktivierung ermittelt.
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Mit anderen Worten: Die Beobachtungseinrichtung
dient zur Feststellung, welche Aktoren zu aktivieren sind, um einen
sich in einer Istposition befindenden Gegenstand an die Auflagefläche zu koppeln,
und in welche Richtung dieser Gegenstand zu bewegen ist, damit er
eine bestimmte Zielposition erreicht.
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Zur Festlegung der Positionen der
Gegenstände
können
diese mit Markierungen versehen sein, wobei dann vereinbarungsgemäß gilt,
daß sich
ein Gegenstand an einer vor gegebenen Position befindet, wenn die diesem
Gegenstand zugeordnete Markierung sich an dieser Position, bezogen
auf die Koordinaten X, Y und/oder φ, befindet.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, daß eine
Einrichtung zur Erfassung der aktuellen Richtungskomponenten in
den Koordinaten X, Y und/oder φ bei
der Bewegung der Aktoren vorhanden ist. In dem Falle, in dem die
Auflagefläche
bzw. der Verbund von Aktoren eine fortlaufende Kreisbewegung um
den Winkel α =
360° in
der Ebene der Koordinaten X, Y ausführt, kann diese Einrichtung beispielsweise
ein Meßwertgeber
zur Erfassung des aktuellen Winkels α bzw. der Phase der Kreisbewegung sein.
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Diese Einrichtung ist dann ebenfalls
mit der Ansteuereinrichtung verbunden, so daß in der Ansteuereinrichtung
unter Zugrundelegung der jeweils aktuellen Richtungskomponente in
den Koordinaten X, Y und/oder φ und
beispielsweise des aktuellen Winkels α der Kreisbewegung sowohl der
Zeitpunkt des Einschaltbefehls als auch des Abschaltbefehls für den Erregerstrom
und damit für
die Aktivierungszeit tA ermittelt und an
die betreffenden Aktoren ausgegeben wird.
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Bei der konstruktiven Ausführung der
Auflagefläche,
auf der die Gegenstände
aufliegen, sind unterschiedliche Varianten denkbar. So kann beispielsweise
vorgesehen sein, daß die
in einem Array aus Zeilen und Spalten nebeneinander angeordneten
Aktoren mit einander vergossen sind, so daß sich aus den Aktoren und
der Vergußmasse
ein kompakter Verbund ergibt, dessen Oberseite von den Abschlußflächen der
Joche der Aktoren gebildet wird und als Auflagefläche für die Gegenstände dient.
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Um diesem Verbund eine größere mechanische
Stabilität
zu verleihen, kann auf der der Auflagefläche abgewandten Seite eine
durchgehende Platte angebracht und mit den Aktoren verbunden sein.
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Alternativ dazu ist es denkbar, eine
dünne Auflageplatte
vorzusehen, an deren Oberseite die Auflagefläche ausgebildet ist und an
deren Unterseite sich die in einem Array angeordneten Aktoren befinden,
wobei die Auflageplatte ebenso wie die Aktoren die schwingende Bewegung
in den Koordinaten X, Y und/oder φ ausführt.
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Zusätzlich oder auch anstelle einer
solchen Auflageplatte kann eine dünne Beschichtung aus einem besonders
verschleißfesten
Material aufgebracht sein, auf der die Ge genstände bei ihrer Verschiebung
gleiten.
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Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit
besteht darin, eine Auflageplatte vorzusehen, die an ihrer Oberseite
die Auflagefläche
für die
Gegenstände
aufweist und bei der parallel zu ihrer Unterseite das Array aus
nebeneinander angeordneten Aktoren angeordnet ist, wobei jedoch
nur die Aktoren die schwingende Bewegung ausführen und die Auflageplatte
einschließlich
der aufliegenden Gegenstände
sich in relativer Ruhe zu den Aktoren befindet. Mit der Aktivierung
eines oder mehrerer der sich bewegenden , Aktoren werden durch die
Auflageplatte hindurch auf die sich im Wirkungsbereich dieser Aktoren
befindenden Gegenstände
Normalkräfte
FN ausgeübt.
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Diesbezüglich ist auch die Umkehrung
denkbar, nämlich
daß die
Auflageplatte sich schwingend bewegt und die Aktoren unter der Auflageplatte
sich in relativer Ruhe dazu befinden.
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In einer besonderen Anwendung und
entsprechenden Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist es möglich, die
Aktoren so anzusteuern, daß auf
die Gegenstände
sowohl Normalkräfte
FN als auch in den Koordinatenrichtungen
X,Y und/oder φ wirkende
Vorschubkräfte
ausgeübt
werden, die durch die anziehenden Kräfte der Aktoren auf die Gegenstände in der
Bewegungsebene entstehen.
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Dabei müssen die Vorschubkräfte Ft, die Normalkräfte FN und
die Reibungszahl μ so
bemessen sein, daß die
Flächenpressung
zwischen Auflagefläche
und den Gegenständen
unter Einwirkung der Normalkräfte FN zwar erhöht wird, die Reibung zwischen
Auflagefläche
und diesen Gegenständen
jedoch so gering ist, daß aufgrund
der Vorschubkräfte
Ft die Gegenstände über die Auflagefläche hinweggleitend
die schwingende Bewegung der Aktoren aufnehmen und für die Dauer
der Aktivierungszeit tA mit dieser Bewegung
mitgenommen werden. Die Entkopplung der betreffenden Gegenstände und
ihre Weiterbewegung erfolgt dann in der Weise wie oben beschrieben.
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Die Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Anordnung
sind vielfältig.
So kann z.B. vorgesehen sein, daß die Gegenstände mit
Aufnahmen für
Garnspulen versehen sind, von denen das Garn zu einer Web- oder
Klöppeleinrichtung
geführt
wird. Werden die Positionsänderungen
der Spulen auf der Auflagefläche während eines
maschinellen Web- oder Klöppelvorgangs
durch ein entsprechendes Zeit-Plan-Regime vor gegeben, wird auf diese
Weise die automatische Herstellung komplizierter textiler Erzeugnisse
unterstützt.
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Eine weitere Anwendung, die lediglich
beispielhaft erwähnt
sei, besteht darin, auf den Gegenständen Figuren, etwa Schach-
oder anderweitige Spielfiguren anzuordnen, die infolge eines entsprechenden
Ansteuerprogramms in vorgegebener Weise über die Auflagefläche, die
in diesem Falle der Fläche
eines Spielfeldes entspricht, geführt werden.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben
werden. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1 den
prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen Anordnung in einer Perspektivansicht,
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2 eine
Vergrößerung aus 1 mit einem Teilschnitt
durch einige Aktoren,
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3 ein
Beispiel für
den Bewegungsablauf bei einer Kreisbewegung aller Punkte der Auflagefläche und
der Abläufe
beim Aufbau einer Normalkraft FN in Abhängigkeit
von der Aktivierung und Deaktivierung eines Aktors bei vorgegebenen
Drehwinkeln,
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4 ein
Diagramm zur Darstellung der Zeitpunkte der Aktivierung und Deaktivierung
eines Aktors in Abhängigkeit
vom Drehwinkel,
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5 den
Geschwindigkeitsverlauf der Auflagefläche bei der Bewegungsübertragung
auf einen Gegenstand,
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6 ein
Beispiel für
den Steuer- und Bewegungsablauf bei der Beförderung eines Gegenstandes von
einer Ausgangsposition Px1,y1 in eine Zielposition
Px2,y2.
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7 ein
Ausführungsbeispiel
für eine
Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer schwingenden kreisförmigen Bewegung
der Auflagefläche,
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8 ein
Prinzipschaltbild zur Auswahl und Ansteuerung von Aktoren in Abhängigkeit
von einer gewünschten
Richtung, in die ein Gegenstand bewegt werden soll, und
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9 eine
Möglichkeit,
eine kreisförmigen
Bewegung der Auflagefläche
mit einer Antriebseinrichtung zu erzeugen, die aus vier einzelnen
Linearmotoren aufgebaut ist.
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In 1 ist
eine Auflagefläche 1 zu
erkennen, die sich in den Koordinaten X und Y erstreckt, und auf der
hier beispielsweise zwei Gegenstände 2.1 und 2.2 aufliegen.
Die Anzahl der Gegenstände 2.1 , 2.2 ist
variabel. Sie ist abhängig
von dem Anwendungszweck der Anordnung und außerdem auch von der Größe der Gegenstände 2.1 , 2.2 in
Relation zur Ausdehnung der Auflagefläche 1.
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Die Auflagefläche 1 ist an der Oberfläche eines
Verbundes aus einer Vielzahl von Aktoren 3(i,j) gebildet,
die durch eine Vergußmasse 4,
beispielsweise ein Epoxidharz des Typs „Spezifix 20" der Firma Struers, zusammengehalten
werden.
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Die Aktoren sind in einem Array aus
Zeilen i = a,b,c,... und Spalten j = a,b,c,... angeordnet. Damit
hat jeder der Aktoren 3(i,j) eine festgelegte Position
Px,y in der Auflagefläche 1, die jeweils
durch den Schnittpunkt einer Zeile i und einer Spalte j festgeschrieben
ist.
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In 2 ist
eine Einzelheit A aus 1 vergrößert dargestellt.
Daraus ist ersichtlich, daß die
Aktoren im wesentlichen aus einer Spule 5 und einem topfförmigen,
die Spule 5 aufnehmenden Joch 6 bestehen. Das Joch 6 ist
aus einem magnetisch leitfähigen
Material, z. B. aus Weicheisen gefertigt. Von den Wicklungen der Spulen 5 sind
Anschlußleitungen 7 herausgeführt und
mit einer Ansteuereinrichtung 8 verbunden.
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Abweichend von der zeichnerischen
Darstellung können
die Joche 6 an ihrer äußeren Wandung über die
gesamte Höhe
mit Schlitzen versehen sein, durch die die Anschlußleitungen 7 herausgeführt werden.
Damit wird auch erreicht, daß die
bei der Ansteuerung der Aktoren 3(i,j) entstehenden Wirbelströme verkleinert werden.
Ebenfalls können
die zu bewegenden Gegenstände
mit einem Schlitz versehen werden, um die Wirbelströme zu verkleinern.
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Mittels der Ansteuereinrichtung 8 (vgl.
auch 6 und 8) ist es möglich, je
nach Vorgabe ausgewählte
Aktoren 3(i,j) einzeln anzusteuern und zu aktivieren, indem
für die
Dauer einer Aktivierungszeit tA die Spule 5 des
entsprechenden Aktors 3(i,j) mit einem Erregerstrom einer
vorgegebenen Amplitude 1 beaufschlagt wird.
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Jeder der Gegenstände 2.1 , 2.2 ist
zumindest teilweise aus einem magnetisch leitfähigen Material gefertigt, so
daß in
der Zusammenwirkung eines angesteuerten Aktors und eines sich in
dessen Wirkungsbereich befindenden Gegenstandes 2.1, 2.2 eine
Magnetkraft erzeugt wird, die im wesentlichen in Richtung der Normalen
auf die Aufla gefläche 1 wirkt
und insofern die bereits durch das Eigengewicht des Gegenstandes 2.1 oder 2.2 gegebene
Auflagekraft auf die Auflagefläche
erhöht,
wodurch die Normalkraft FN auf den Gegenstand wirkt.
-
Aus l ist
weiterhin ersichtlich, daß der
Verbund aus Aktoren 3(i,j) über elastische Elemente 9 gegen
eine Grundplatte 10 abgestützt ist.
-
Des weiteren ist eine Antriebseinrichtung 11 vorhanden,
durch die der Verbund aus Aktoren 3(i,j) in eine schwingende
Bewegung mit stetig wechselnden, wiederkehrenden Richtungskomponenten
in den Koordinaten X, Y versetzt werden kann. In einer besonderen
Ausgestaltung kann die Antriebseinrichtung 1 1 auch zur
Erzeugung einer Bewegungskomponente φ ausgebildet sein, um bei Bedarf
auf die Gegenstände 2.1 , 2.2 auch
einen Verdrehimpuls übertragen
zu können,
wie weiter unten noch näher
erläutert
wird.
-
Die Antriebseinrichtung 11 weist
im einfachsten Fall einen Rotationsmotor auf, der über ein
Exzentergetriebe mit dem Verbund aus Aktoren 3(i,j) gekoppelt
ist, so daß die
Aktoren 3(i,j) fortlaufend eine Kreisbewegung um den überstrichenen
Winkel α in
der Ebene X,Y ausführen,
beispielsweise eine Kreisbewegung mit einem Radius r = 0,5 bis 3
mm.
-
Dabei kompensieren die elastischen
Elemente 9 die Kreisbewegung so, daß die Grundplatte 10 in
relativer Ruhe zu den im Takt der Kreisbewegung schwingenden Aktoren 3(i,j)
verharrt und dabei auch ihre Orientierung in der X,Y-Ebene nicht ändert.
-
Bezüglich der schwingenden Bewegung
in den Koordinaten X,Y kann die mechanische Steifigkeit c der Elemente
9 gegen
eine Bewegung in den Koordinaten X,Y so abgestimmt sein, daß sich zusammen
mit dem Verbund von Aktoren, der eine Masse m
v besitzt,
Resonanzen bei der Frequenz f = n ergeben, mit der auch die Auflagefläche
1 in
schwingende Bewegung versetzt wird. Dabei gilt
-
Alternativ zu der Ausgestaltung der
Antriebseinrichtung 11 mit einem Rotationsmotor und einem
Exzentergetriebe kann die Antriebseinrichtung 11 auch zwei
unabhängig
voneinander ansteuerbare Linearmotoren zur Generierung der Richtungskomponenten in
den Koordinaten X, Y, oder, in einer besonderen Ausgestaltung, die
weiter unten anhand 9 näher beschrieben
ist, auch vier Linearmotoren XA, XB, YA, YB umfassen,
die zur Generierung der Richtungskomponenten in den Koordinaten
X, Y und φ genutzt
werden.
-
Nachfolgend soll anhand 3 die Betriebsweise der
erfindungsgemäßen Anordnung
näher beschrieben
werden. Der besseren Verständlichkeit
halber wird bei der Beschreibung davon ausgegangen, daß die Auflagefläche 1 eine
kreisförmige
Bewegung in der Ebene X, Y ausführt
und eine Verschiebung bzw. Positionsveränderung lediglich des Gegenstandes 2.1 vorgenommen
werden soll.
-
Es sei angenommen, daß zwischen
dem Gegenstand 2.1 und der Auflagefläche 1 eine Reibungszahl im
Bereich μ ≈ 0,1 wirkt.
-
Führen
die Aktoren 3(i,j), hervorgerufen durch die Antriebseinrichtung 11,
eine kreisförmige
Bewegung in der Ebene X,Y aus, so bewegen sich alle Punkte der Auflagefläche 1 wie
in 3 dargestellt auf
einer Kreisbahn mit dem Radius r. Dabei ist der Winkel α der bei
der Kreisbewegung überstrichene
Winkel, die Winkel α0 bis α3 sind momentane Winkel während der Kreisbewegung und Δαr, Δαf, ΔαA sind
jeweils Winkelbereiche auf der Kreisbahn. Der Winkel γ beschreibt
die Richtung, in der sich der Gegenstand bewegen soll.
-
So hat die Bezeichnung α0 in 3 die Bedeutung der Winkelposition
im Augenblick des Beginns der Ansteuerung eines Aktors bzw. der
Winkelposition in der Phase der Kreisbewegung, bei der der Aufbau
einer Normalkraft FN beginnt. Die Bezeichnung Δαr steht
für den
Winkelbereich der Kreisbewegung, der von der Winkelposition α0 bis
zum voIlen Wirksamwerden der Normalkraft FN zurückgelegt
wird. Die Normalkraft FN ist bei der Winkelposition α1 voll
entfaltet und der Gegenstand 2.1 wird über den Aktivierungsbereich ΔαA an
die Auflagefläche 1 und
damit an die Kreisbewegung gekoppelt.
-
In der Winkelposition α2 wird
der Erregerstrom für
den Aktor abgeschaltet und die Normalkraft FN,
die den Gegenstand 2.1 kraftschlüssig mit der Auflagefläche 1 verbindet,
wird von dieser Winkelposition α2 an schwächer.
Die von dem angesteuerten Aktor erzeugte Normalkraft FN nimmt
ab, während
der Winkelbereich Δαf überstrichen
wird, und hört
bei der Winkelposition α3 auf zu wirken.
-
Während
der Zeit, in der die Normalkraft FN wirkt,
wird Bewegungsenergie auf den Gegenstand 2.1 übertragen,
was zur Folge hat, daß sich
der Gegenstand 2.1 nach seiner Entkopplung über die
Auflagefläche 1 hinweg
in eine gewünschte,
mit dem Zeitpunkt des Abschaltens des Erregerstroms beeinflußte Richtung
R bewegt, die durch den Winkel γBew charakterisiert ist, den die Richtung
R mit der Koordinate X einschließt.
-
Der Vorgang bei der Aktivierung und
Deaktivierung eines Aktors in Abhängigkeit von Winkelpositionen α soll ergänzend anhand 4 erläutert werden. In 4 bedeuten iAktor die
Größe des Eingangsstroms
des Aktors, α den überstrichenen
Winkel im Verlauf der Kreisbewegung, α0 die
Winkelposition beim Einschalten des Erregerstromes, α1 die
Winkelposition bei Beginn der vollen Wirksamkeit der Normalkraft
FN, α2 die Winkelposition beim Abschalten des
Erregerstroms, α3 die Winkelposition bei Ende der Wirksamkeit
der Normalkraft FN, Δαr den
Winkelbereich der Kreisbewegung, der von der Winkelposition α0 bis
zum vollen Wirksamwerden der Normalkraft FN überstrichen
wird, ΔαA den
Aktivierungsbereich, über
den der Gegenstand 2.1 an die Kreisbewegung gekoppelt ist
und Δαf den
Winkelbereich der überstrichen
wird, bis die Normalkraft FN aufhört zu wirken.
-
Dabei entsprechen in Abhängigkeit
von der Kreisbewegung: Δαr dem
Zeitabschnitt tr, in dem die Normalkraft
FN aufgebaut wird, ΔαA dem
Zeitabschnitt bzw. der Aktivierungszeit tA,
in der der Gegenstand 2.1 bei voller Wirksamkeit der Normalkraft
FN an die Kreisbewegung gekoppelt ist, und Δαf dem
Zeitabschnitt tf, in dem die Normalkraft
FN abgebaut wird.
-
Hieraus ist erkennbar, daß der angesteuerte
Aktor
3(i,j) im Hinblick auf eine gewünschte Bewegungsrichtung R
des Gegenstandes
2.1 mit einem bestimmten Vorhaltewinkel,
bezogen auf die Drehphase, aktiviert bzw. deaktiviert wird. Die
Funktionen zur Bestimmung des Vorhaltewinkels lauten
-
Die Winkel αr und αf können Werte
von etwa 5° bis
15° annehmen.
Das ist davon abhängig,
wie schnell die Ströme
bzw. Kräfte
aufgebaut und wieder abgebaut werden. Der Winkelbereich ΔαA kann
beispielsweise fest auf 90° eingestellt
werden. Es ist aber auch möglich,
den Winkelbereich ΔαA in
Abhängigkeit
von der Größe des zu übertragenden
Bewegungsimpulses zwischen 0° und
180° variabel
einzustellen.
-
Die Normalkraft FN,
die auf diese Weise von einem Aktor 3(i,j) erzeugt wird,
ist proportional zum Quadrat des Eingangs- bzw. Erregerstroms für den betreffenden
Aktor. Es gilt FN ~ iAktor
2.
-
Während
der Aktivierungszeit tA wird aufgrund der
Reibung zwischen Gegenstand 2.1 und Auflagefläche 1 ein
Impuls übertragen,
der dem Reibfaktor μ,
der Normalkraft FN und der Zeit, in der
die Normalkraft FN wirkt, proportional ist.
Dabei ist das Vorzeichen des Impulses so gerichtet, daß der Gegenstand
in Richtung der Relativbewegung beschleunigt wird. Während der übrigen Zeit,
wenn kein Aktor 3(i,j) aktiviert ist bzw. sich der Gegenstand 2.1 nicht
im Wirkungsbereich eines aktivierten Aktors 3(i,j) befindet,
sind die Reibkräfte
und damit auch der von der Auflagefläche 1 auf den Gegenstand 2.1 übertragene
Bewegungsimpuls wesentlich kleiner und können vernachlässigt werden.
-
In S ist
die Geschwindigkeit eines Punktes der Auflagefläche 1 bezogen auf
die in 4 eingetragene
gewünschte
Bewegungsrichtung R dargestellt. Dabei bezeichnet vR die
Geschwindigkeit in der gewünschten
Bewegungsrichtung R und vRq die Geschwindigkeit
quer zur Bewegungsrichtung R. Die Aktivierung über die Dauer der Aktivierungszeit
tA hinweg erfolgt dann, wenn die Geschwindigkeit
vR positiv ist. Das heißt, während der Aktivierungszeit
tA wird ein Impuls in Bewegungsrichtung
R übertragen.
Wie weiterhin erkennbar ist, ist die Geschwindigkeit vRq während der
Aktivierungszeit tA sowohl positiv als auch
negativ, so daß sich
der Bewegungsimpuls in der nichtgewünschten Querrichtung zur Bewegungsrichtung
R aufhebt.
-
Die Winkelpositionen, bei denen das
Einschalten bzw. das Ausschalten des Erregungsstromes erfolgt, sind
auch hier mit α0 und α2 gekennzeichnet. Der Bereich der Kurve,
in dem die Bewegungsmitnahme des Gegenstandes 2.1 erfolgt,
ist durch doppelte Strichstärke
hervorgehoben.
-
Anhand eines Ausführungsbeispieles nach 6 wird im folgenden beschrieben,
wie mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung
der Gegenstand 2.1 beispielsweise von einer Ausgangsposition
Px1,y1 in eine Zielposition Px2,y2 bewegt
wird.
-
In 6 sind
die Ausgangsposition Px1,y1 und die Zielposition
Px2,y2 auf der Auflagefläche 1 angegeben. Der
Gegenstand 2.1 ist in beiden Positionen dargestellt, wobei
in der Ausgangsposition Px1,y1 die Darstellung mit
Vollinie, in der Zielposition Px2,y2 mit
unterbrochener Linie gewählt
worden ist.
-
Des weiteren ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach 6 eine Kamera 12 vorgesehen,
deren Blickfeld auf die Auflagefläche 1 gerichtet ist.
Die Kamera 12 ist mit einem positionsempfindlichen Flächensensor ausgestattet,
dessen Empfangsfläche
im wesentlichen parallel zur Auflagefläche 1 ausgerichtet
ist. Die Abmessungen der Empfangsfläche bzw. deren Seitenlängen sind
etwa proportional zu der Ausdehnung der Auflagefläche 1.
-
Die Kamera 12 ist mit der
Ansteuereinrichtung 8 kommunizierend verknüpft und übermittelt
an die Ansteuereinrichtung 8 Informationen über die
jeweils aktuelle Position des Gegenstandes 2.1 , im vorliegenden Falle
zu Beginn des Positioniervorganges also über die Ausgangsposition Px1,y1. Die Informationen werden mit dem positionsempfindlichen
Flächensensor
in vorgegebenen getakteten Zeitabständen gewonnen und in diesen
Takten an die Ansteuereinrichtung 8 weitergegeben.
-
Bei dieser Ausgestaltungsvariante
nach 6 wird davon ausgegangen,
daß die
Auflagefläche 1 wie weiter
oben beschrieben eine kreisförmige
Bewegung in der Ebene X,Y ausführt.
Weiterhin sei angenommen, daß der
Durchmesser der kreisförmigen
Bewegung wesentlich kleiner ist als der Durchmesser der Aktoren bzw.
der Wirkungsbereich der Aktoren. Beispielsweise beträgt der Durchmesser
der kreisförmigen
Bewegung 3 mm, der Wirkungsbereich der Aktoren sei ebenfalls kreisförmig mit
beispielsweise einem Durchmesser von 10 mm.
-
Wie aus 6 ersichtlich ist, überdeckt der Gegenstand 2.1 in
seiner Ausgangsposition Px1,y1 die Aktoren 3(b,b;
b,c; b,d; c,b; c,c; c,d). Die Positionen dieser Aktoren 3(i,j)
auf der Auflagefläche 1 sind
wie die Positionen der übrigen
Aktoren 3(i,j) auch in der Ansteuereinrichtung 8 gespeichert.
In der Ansteuereinrichtung 8 sind weiterhin Informationen über den
Wirkungsbereich jedes einzelnen Aktors 3(i,j) gespeichert.
-
Mit der Kamera 12 wird die
Ausgangsposition Px1,y1 als aktuelle Position
an die Ansteuereinrichtung 8 übermittelt. Aus den gespeicherten
Informationen und den von der Kamera 12 aktuell übermittelten
Informationen errechnet die Ansteuereinrichtung 8 stets
diejenigen Aktoren 3(i,j), in deren Wirkungsbereich sich
der zu Gegenstand 2.1 befindet.
-
Des weiteren ist eine Winkelmeßeinrichtung
(zeichnerisch nicht dargestellt) vorhanden, die in mindestens der
selben Taktfolge wie oben beschrieben Informationen über die
jeweilige Winkelposition bei der kreisförmigen Bewegung an die Ansteuereinrichtung 8 weitergibt.
-
Soll nun der Gegenstand 2.1 von
der Ausgangsposition Px1,y1 in Richtung
R in eine Zielposition Px2,y2 bewegt werden,
so werden in dem Augenblick, in dem die Kreisbewegung die Winkelposition α0 erreicht
hat (vgl. 3), von der
Ansteuereinrichtung 8 durch Einschalten des Erregerstromes
die Aktivierung der Aktoren 3(i,j) veranlaßt, in deren
Wirkungsbereich sich der Gegenstand 2.1 aktuell befindet.
-
Es läuft nun der Vorgang ab, wie
anhand 3 ausführlich beschrieben.
Dabei wird die Normalkraft FN generiert,
was wie dargestellt zur Folge hat, daß der Gegenstand 2.1 mit
der Kreisbewegung mitgeführt wird.
Ist während
der Kreisbewegung die Winkelposition α2 erreicht,
wird von der Ansteuereinrichtung 8 die Abschaltung des
Erregerstromes für
die beteiligten Aktoren 3(i,j) veranlaßt.
-
Infolgedessen wird die Normalkraft
FN schwächer,
und ihre Wirkung hört
bei der Winkelposition α3 ganz auf. Dies hat zur Folge, daß sich der
nun von der Auflagefläche 1 entkoppelte
Gegenstand 2.1 unter Berücksichtigung einer trägheitsbedingten
Zeitverzögerung
in der gewünschten
Richtung R über
die Auflagefläche 1 hinweg
bewegt.
-
Von der Kamera 12 wird in
Taktzeiten aufgelöst
der Weg des Gegenstandes 2.1 über die Auflagefläche 1 hinweg
verfolgt und in Form von Informationen über die jeweiligen aktuellen
Positionen sequentiell an die Ansteuereinrichtung 8 übermittelt.
In Abhängigkeit
davon wird von der Ansteuereinrichtung 8 fortlaufend die Aktivierung
derjenigen Aktoren 3(i,j) vorgegeben, in deren Wirkungsbereich
sich der Gegenstand 2.1 jeweils befindet, wobei die Deaktivierung
dieser Aktoren 3(i,j) dann in Abhängigkeit von der jeweiligen
Winkelposition stets so erfolgt, daß die Bewegung des entkoppelten
Gegenstandes 2.1 auf die Zielposition Px2,y2 gerichtet
ist.
-
Hat der Gegenstand 2.1 die
Zielposition Px2,y2 erreicht, werden keine
Aktoren 3(i,j) mehr aktiviert, so daß keine Normalkraft FN auf den Gegenstand 2.1 mehr einwirkt
und der Gegenstand 2.1 in der Zielposition Px2,y2 verbleibt.
-
Die Kamera 12 kontrolliert
im Zusammenwirken mit der Ansteuereinrichtung 8 weiterhin
die aktuelle Position des Gegenstandes 2.1 und vergleicht
diese mit der vorgebenen Zielposition Px2,y2.
Wandert der Gegenstand 2.1 aus der Zielposition Px2,y2 aus, etwa aufgrund der zwischen der
Auflagefläche 1 und
dem Gegenstand 2.1 wirkenden Reibungskräfte oder aufgrund von außen auf
die Gegenstände
einwirkender Lastkräfte, so
werden die Lageabweichungen erfaßt und von der Ansteuereinrichtung 8 die
Aktoren 3(i,j) ermittelt und aktiviert, die aktiviert werden
müssen,
um den Gegenstand 2.1 wieder in die Zielposition Px2,y2 zu bewegen.
-
So ist es möglich, daß ausgewählte Gegenstände unabhängig voneinander
fortlaufend oder schrittweise in gleichbleibenden oder auch wechselnden
Richtungen R über
die Auflagefläche 1 in
der X,Y-Ebene verschoben werden können.
-
Anhand 7 ist
beispielhaft dargestellt, wie im einfachsten Fall die Auflagefläche 1 in
eine Kreisbewegung versetzt werden kann.
-
In 7 ist,
wie bereits anhand von l dargelegt,
der Verbund aus Aktoren 3(i,j), an dem die Auflagefläche 1 ausgebildet
ist, über
elastische Elemente 9 gegen eine Grundplatte 10 abgestützt. Auf
der Grundplatte 10 ist eine Antriebseinrichtung 11 in
Form eines Rotationsmotors mit einer Abtriebswelle 13 angeordnet. Die
Abtriebswelle 13 greift in eine Exzenterscheibe 14 ein,
die über
einen Wellenstumpf 15 an dem Verbund aus Aktoren 3(i,j)
befestigt ist.
-
Damit wird erreicht, daß die Rotation
der Abtriebswelle 13 mit einer Exzentrizität, die dem
Radius r entspricht, auf die Auflagefläche 1 übertragen
wird. jeder Punkt der Auflagefläche 1 führt damit
eine Kreisbewegung mit dem Radius r in der Ebene X,Y aus.
-
Die elastischen Elemente 9 sind
so ausgebildet, daß sie
an ihren den Aktoren 3(i,j) zugewandten Enden diese Kreisbewegung
aufnehmen, während
sich ihre der Grundplatte 10 zugewandten Enden in relativer Ruhe
dazu befindet.
-
Auf der Auflagefläche 1 aufliegend ist
in einer seitlichen Ansicht wiederum der Gegenstand 2.1 zu
erkennen, auf den beispielsweise eine Garnrolle 16 und
eine Fadenführung 17 aufgesetzt
sind.
-
Erfindungsgemäß ist der Gegenstand 2.1 mit
der Garnrolle 16 wie oben beschrieben gezielt auf der Auflagefläche 1 verschiebbar,
so daß dabei
ein Faden aus unterschiedlich vorzugebenden Richtungen zu einer Web-
oder Klöppeleinrichtung
geführt
werden kann.
-
Dies kann ebenso weitere auf der
Auflagefläche 1 aufliegende
und mit Garnrollen 16 bestückte Gegenstände betreffen,
die jeweils separat in der Eben X,Y der Auflagefläche 1 verschiebbar
sind, so daß mehrere,
in ihrer Anzahl der Anzahl der Gegenstände bzw. Garnrollen entsprechende
Fäden aus
wechselnden Richtungen zu der Web- oder Klöppeleinrichtung geführt werden
können
und so beispielsweise die Herstellung verhältnismäßig kompliziert strukturierter
textiler Erzeugnisse gesteuert werden kann.
-
Der Vollständigkeit halber sei darauf
hingewiesen, daß die
Darstellung in 7 nicht
maßstabgerecht ist
und die Größe und Anzahl
der Gegenstände,
die auf der Auflagefläche 1 aufliegen,
variabel ist.
-
8 zeigt
beispielhaft ein Prinzipschaltbild der Ansteuereinrichtung 8 zur
Auswahl und Ansteuerung von Aktoren 3(i,j) in Abhängigkeit
von einer gewünschten
Richtung R, in die der Gegenstand 2.1 bewegt werden soll.
-
Dabei entspricht zu Beginn des Positioniervorganges
die Istposition Px,y der Ausgangsposition
Px1,y1 mit den Koordinaten x1,y1 und die Zielposition Px2,y2 mit
den Koordinaten x2,y2 entspricht
der Sollposition Pxsoll,ysoll.
-
Mittels der Kamera
12 wird
wie weiter oben bereits dargelegt die Istposition P
x,y,
die zu Beginn des Vorgangs mit der Ausgangsposition P
x1,y1 identisch
ist, erfaßt
und die entsprechenden Koordinaten x
1,y
1 an die Ansteuereinrichtung
8 übermittelt.
Die Koordinaten x
2,y
2 der
Zielposition P
x2,y2 werden mittels eines
Eingabedisplays
18 über
eine Schnittstelle in die Ansteuereinrichtung
8 eingegeben.
Die Ansteuereinrichtung
8 verfügt über eine Vergleichsschaltung
19,
in der die Koordinaten x
Soll,y
Soll und
x,y verglichen und aus der ermittelten Differenz Δx, Δy die Richtung
R bestimmt wird, in welcher die Bewegung γ
Bew erfolgen
muß. Hierbei
gilt
-
In einer weiterhin in der Ansteuereinrichtung 8 vorhandenen
Selektierungsanordnung 20 sind die Informationen über die
Positionen bzw. Koordinaten der einzelnen Aktoren 3(i,j)
in der Ebene X,Y der Auflagefläche 1 sowie über deren
jeweiligen Wirkungsbereich gespeichert. Mit der Kenntnis der aktuellen
Koordinaten x,y des Gegenstandes 2.1 wird mittels der Selektierungsanordnung 20 bestimmt,
im Wirkungsbereich welcher Aktoren 3(i,j) sich der Gegenstand 2.1 befindet.
-
Ausgehend davon übermittelt die Selektierungsanordnung 20 Informationen
an Erregerstromerzeuger 21 darüber, welche der Aktoren 3(i,j)
zu welchem Zeitpunkt und für
welche Dauer zu aktivieren sind. Dabei ist der Zeitpunkt der Beaufschlagung
davon abhängig,
wann während
der Kreisbewegung der Auflagefläche 1 die Winkelposition α0 überstrichen
wird (vgl. 3). Die Dauer
der Beaufschlagung mit dem Erregerstrom entspricht der Zeit bis
zum Erreichen der Winkelposition α2.
-
Die Entkopplung des Gegenstandes 2.1 von
der Auflagefläche 1 findet
statt, wenn der Winkel α2 erreicht ist, und der Gegenstand 2.1 bewegt
sich nun in der vorgegebenen Richtung R auf die Zielposition Px2,y2 zu.
-
Mit der Vorgabe der Aktivierungszeit
tA (vgl. 4)
durch die Selektierungsanordnung 20 bei der Ansteuerung
der betreffenden Aktoren 3(i,j) mittels der Erregerstromerzeugern 21 können die
gewünschten
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen geregelt werden. Mit der
Vorgabe einer bestimmten Amplitude des Erregerstromes kann die Größe der Normalkraft
FN beeinflußt werden.
-
Anhand 9 soll
nachfolgend beispielhaft eine Möglichkeit
erörtert
werden, die kreisförmige
Bewegung des Verbundes aus Aktoren 3(i,j) bzw. der Auflagefläche 1 mit
einer Antriebseinrichtung 11 zu erzeugen, die aus vier
einzelnen Linearmotoren XA, XB,
YA, YB aufgebaut
ist.
-
Die Beschreibung dieser Möglichkeit
stützt
sich auf die Veröffentlichung
von Stölting,
H.D.; Kallenbach, E.: „Handbuch
elektrische Kleinantriebe",
Carl Hanser Verlag 2002, Seite 184, Bild 4.2.26.
-
Hier besteht jeder der Linearmotoren
XA, XB, YA, YB aus einer Spule 22 und
zwei Permanentmagneten 23, wobei das von den Permanentmagneten 23 erzeugte
magnetische Feld jeweils auf die Spule 22 wirkt. Zur Erzeugung
der kreisförmigen
Bewegung bilden jeweils zwei Linearmotoren XA,
XB für
die X-Koordinate und zwei Linearmotoren YA,
YB für
die Y-Koordinate eine Antriebsgruppe. Die Ansteuerung jeder Antriebsgruppe erfolgt
gemeinsam und mit sinusförmigen
Strömen
gleicher Amplitude. Die Ströme
der Antriebsgruppen sind um 90° gegeneinander
phasenverschoben.
-
In der Wechselwirkung der magnetischen
Felder der Permanentmagneten 23 mit den elektrischen Strömen entstehen
Lorentz-Kräfte,
die den elektrischen Strömen
proportional sind. Die sich daraus ergebenden sinusförmigen Auslenkungen
in der X- und der Y-Koordinate überlagern
sich zu einer resultierenden kreisförmigen Bewegung, wie das von
der Erzeugung von Lissajous-Figuren bekannt ist.
-
Der Vorteil einer solchen Antriebseinrichtung 11 mit
Linearmotoren gegenüber
einer Antriebseinrichtung 11 mit Excenter-Getriebe besteht
in geringerem Verschleiß und
damit höherer
Lebensdauer.
-
Mit einer aus vier Linearmotoren
XA, XB, YA, YB aufgebauten
Antriebseinrichtung 11 ist es weiterhin möglich, der
Auflagefläche 1 eine
drehende Schwingung in der φ-Koordinate
aufzuprägen.
Dazu werden die Linearmotoren XA, YA und die Linearmotoren XB,
YB jeweils gemeinsam angesteuert. Den beiden
so gebildeten Antriebsgruppen wird ein sinusförmiger Strom gleicher Amplitude
eingeprägt,
wobei die Ströme
der Linearmotoren XA und YA gegenüber den
Strömen
der Linearmotoren XB und YB um
180° phasenverschoben
sind. Bezogen auf den Mittelpunkt der Antriebseinrichtung 11 addieren
sich die einzelnen Kräfte
zu einem resultierenden Moment mit wechselnder Richtung. Es wird
so eine Drehschwingung erzeugt.
-
Wenn die Aktoren 3(i,j)
bei positiver oder negativer Drehung in der Koordinate φ aktiviert
werden, kann in der bereits für
Bewegungen in den X,Y-Koordinaten beschriebenen Art und Weise ein
Drehimpuls auf den zu bewegenden Gegenstand 2.1 übertragen
werden.
-
Durch die Überlagerung der Bewegungen
in den X,Y-Koordinaten und der φ-Koordinate
ist es möglich, den
Gegenstand 2.1 in allen drei Koordinaten X, Y und φ zu bewegen.
-
- 1
- Auflagefläche
- 2.1,
2.2
- Gegenstände
- 3i,j
- Aktoren
- 4
- Vergußmasse
- 5
- Spule
- 6
- Joch
- 7
- Anschlußleitungen
- 8
- Ansteuereinrichtung
- 9
- Elemente
- 10
- Grundplatte
- 11
- Antriebseinrichtung
- 12
- Kamera
- 13
- Abtriebswelle
- 14
- Exzenterscheibe
- 15
- Wellenstumpf
- 16
- Garnrolle
- 17
- Fadenführung
- 18
- Eingabedisplay
- 19
- Vergleichsschaltung
- 20
- Selektierungsanordnung
- 21
- Erregerstromerzeuger
- 22
- Spule
- 23
- Permanentmagnete
- f
- Frequenz
- i
- Zeilen
- j
- Spalten
- tA
- Aktivierungszeit
- r
- Radius
- v
- Geschwindigkeit
- Δx, Δy
- Differenz
- FN
- Normalkraft
- l
- Amplitude
- P
- Position
- Px,y
- Istposition
- Pxsoll,ysoll
- Sollposition
- R
- Richtung
- X,
Y, φ
- Koordinaten
- XA, XB, YA,
YB
- Linearmotoren
- α
- Winkel
- αBew.
- Bewegung
- γBew.
- Sollrichtung
der Bewegung
- Δα
- Winkelbereiche