Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren
zu schaffen, mittels dessen die Interaktion von Mikroben untereinander
gesteuert und reguliert werden kann.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Kontrolle
von auf mikrobieller Interaktion beruhenden Vorgängen, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) Rezeptormoleküle erzeugt, die Signalmoleküle spezifisch
binden, die an der Interaktion zwischen interagierenden Mikroorganismen
beteiligt sind und
- b) die Rezeptormoleküle
in für
die gewünschte
Kontrolle ausreichender Menge dem Medium zusetzt, in dem die mikrobielle
Interaktion stattfindet.
Die
Erfindung sieht den Einsatz von isolierten oder zumindest angereicherten
Proteinen vor (z.B Transkriptions-Aktivator-Proteine, Histidin-Kinasen)
vor, um die Signalmoleküle
(AHL's) noch außerhalb
der Zelle "wegzufangen". Vorteilhafterweise
werden hierbei zum Blockieren der Signalstoffe die eigentlich in/an der
Zelle befindlichen Zielmoleküle
selbst benutzt, die im folgenden als Rezeptorproteine bezeichnet
werden.
Die
Rezeptorproteine sollen zum einen in Löslicher Form in flüssigen Anwendungen
eingesetzt werden, aber auch auf Oberflächen immobilisiert werden.
Geeignete Mikroorganismen sind ausgewählt unter Bakterien, oder Pilzen,
insbesondere unter Bakterien, vorzugsweise unter Gram-negativen
Bakterien.
Besonders
geeignete Mikroorganismen sind der nachfolgenden Auflistung von „AHL-Mikroorganismen" mit Homologen von
luxR genes (im vergleich zu Vibrio fischen) zu entnehmen:
Aeromonas
hydrophila
Aeromonas salmonicida
Agrobacterium tumefaciens
Burkholderia
cepacia
Chromobacterium violaceum
Enterobacter agglomerans
Erwinia
carotovora
Erwinia chrysanthemi
Escherichia coli
Nitrosomona
europaea
Obesumbacterium proteus
Pantoea stewartii
Pseudomonas
aeruginosa
Pseudomonas aureofaciens
Pseudomonas fluorescens
Pseudomonas
syringae
Ralstonia solanacearum
Rhizobium etli
Rhizobium
leguminosarum
Rhodobacter sphaeroides
Salmonella enterica
Serratia
liquefaciens
Vibrio anguillarum
Vibrio fischeri
Xenorhabdus
nematophilus
Yersinia enterolytica
Yersinia pestis
Yersinia
pseudotuberculosis
Yersinia ruckeri
Am
bedeutsamsten sind Keime, die insbesondere in wässrigen Lösungen stark an der Biofilmbildung beteiligt
sind. Das sind in erster Linie Keime aus der gro ßen Pseudomonaden-Gruppe (besonders
P. aeruginosa als bes. Zielkeim), Burkholderia cepacia, Serratia,
Rhizobium, E. coli. Weitere wichtige Biofilm-Keime sind Aquabakterium, Xanthomonas.
Bei
Gram-positiven wurden noch keine AHL gefunden, nur gegen Biofilm-Bildung gegen Bacillus
subtilis wurde Furanon-wirkung festgestellt (Ren et al. Lett Appl
Microbiol 2002)
In
den meisten Fällen
steuern die bakteriellen Kommunikationssysteme nicht morphologische
Veränderungen
einzelner Zellen, sondern beeinflussen die Pathogenität der jeweiligen
Organismen. Einige der bedeutsamsten Funktionen dieser Kommunikationssysteme
sind nachfolgend beispielhaft aufgelistet:
- • Steuerung
der Expression der Biolumineszenzgene (z. B. Photobacterium fischeri)
- • Produktion
des β-Lactam-Antibiotikums
Carbapenem (Erwinia carotovora) und AB-Produktion in Pseudomonas
aureofaciens
- • Konjugativer
Plasmidtransfer (traI/traR aus Agrobacterium tumefaciens),
- • Starvation
response (z. B. Pseudomonas)
- • Bakterielle
Fortbewegung (swrI/swrR aus Serratia liquefaciens) und bei P. aeruginosa
- • Ausbildung
differenzierter Biofilme (P aeruginosa, B. cepacia)
- • Produktion
verschiedenster Virulenzfaktoren (zellassoziierte Virulenzfaktoren
bei P. aeruginosa, z.B. extrazelluläre Faktoren, wie Proteasen
(LasB-Elastase,
alkalische Protease und LasA-Protease), Hämolysine (Rhamnolipid und Phosoholipase)
und Toxine (Exotoxin A und Exoenzym S)
- • Interspezifische
Zell-Zell-Kommuniation ("cross-talk" zwischen verschiedenen
Bakterienspezies) z. B. zwischen P. cepacia und P. aeruginosa
Die
Regulation der Produktion von Virulenzfaktoren spielt insbesondere
bei Pseudomonas aeruginosa und Burkholderia cepacia im Zusammenhang
mit der chronischen Infektion von Mukoviszidosepatienten eine wichtige
Rolle Erfindungsgemäß ist die
mikrobielle Interaktion ausgewählt
unter der Ausbildung und/oder Reifung von Biofilmen, multizellulärem Schwärmverhalten,
der konzertierten Ausbildung von Antibiotika-Resistenzen, der konzertierten
Synthese von Antibiotika, der konzertierten Synthese von Pigmentstoffen,
der konzertierten Produktion extrazellulärer Enzyme, insbesondere hydrolytischer
Enzyme, sowie der konzertierten Produktion von Virulenzfaktoren,
vorzugsweise der Ausbildung und/oder Reifung von Biofilmen.
Vorzugsweise
sind die Rezeptormoleküle
ausgewählt
unter
- a) Histidin-Kinasen; insbesondere solchen,
die befähigt
sind, N-AcyI-L-Homoserinlactone
zu binden; vorzugsweise
- b) Proteinen, die der LuxR-Familie (intrazelluläre Transkriptions-Aktivator-Proteine) angehören; besonders bevorzugt
- c) Proteinen, deren Aminosäuresequenz
mit einer der in den Seq. 1 bis 3 angegebenen Aminosäuresequenzen
zu mindestens 60 %, mindestens 70 %, mindestens 75 %, mindestens
80 %, vorzugsweise mindestens 85 %, insbesondere mindestens 90 %,
besonders bevorzugt mindestens 95 % und ganz besonders bevorzugt
zu 100 % übereinstimmt;
oder unter
- d) Proteinen, deren Aminosäuresequenz
einen Teil enthält,
der mit einer der in Seq. 1 bis 3 angegebenen Aminosäuresequenzen
zu mindestens 60 %, mindestens 70 %, vorzugsweise mindestens 80
%, insbesondere mindestens 90 %, besonders bevorzugt mindestens
95 % und ganz besonders bevorzugt zu 100 °k identisch ist; oder unter
- e) Proteinen, deren Aminosäuresequenz
einen Teil enthält,
der mit der 200 Aminosäuren
umfassenden N'-terminalen
Teilsequenz einer der in Seq. 1 bis 3 angegebenen Aminosäuresequenzen
zu mindestens 70 %, vorzugsweise mindestens 80 %, insbesondere mindestens
90 %, besonders bevorzugt mindestens 95 % und ganz besonders bevorzugt
zu 100 % identisch ist.
Proteine,
die der LuxR-Familie angehören,
sind beispielsweise im Internet unter der URL http:/www3.icgeb.trieste.it/~sbasesrv/cgi-bin/grsearchA.pl?139
als Gruppe „BACTERIAL
REGULATORY PROTEINS, LUXR FAMILY" der
Datenbank „SBASE" zu finden, worauf
hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Erfindungsgemäß bevorzugte
Rezeptorproteine sind beispielsweise die in Miller, M.B., Bassler,
B.L. (2001) Quorum sensing in bacteria. Annu Rev Microbiol. 55,
165-199; in Tabelle 1 (S. 174 und 175) in Spalte 2, auf der rechten
Seite des Schrägstriches
(l), genannten. Auch hierauf wird vollumfänglich Bezug genommen.
Unter
einem Protein ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung ein aus den
natürlichen
Aminosäuren zusammengesetztes,
weitgehend linear aufgebautes, zur Ausübung seiner Funktion zumeist
dreidimensionale Struktur annehmendes Polymer zu verstehen. In der
vorliegenden Anmeldung werden die 19 proteinogenen, natürlich vorkommenden
L-Aminosäuren
mit den international gebräuchlichen
1- und 3-Buchstaben-Codes bezeichnet.
Unter
einem Enzym ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung ein Protein
zu verstehen, das eine bestimmte biochemische Funktion ausübt.
Zahlreiche
Proteine werden als sogenannte Präproteine, also zusammen mit
einem Signalpeptid gebildet. Darunter ist dann der N-terminale Teil
des Proteins zu verstehen, dessen Funktion zumeist darin besteht,
die Ausschleusung des gebildeten Proteins aus der produzierenden
Zelle in das Periplasma oder das umgebende Medium und/oder dessen
korrekte Faltung zu gewährleisten.
Anschließend
wird das Signalpeptid unter natürlichen
Bedigungen durch eine Signalpeptidase vom übrigen Protein abgespalten,
so daß dieses
seine eigentliche katalytische Aktivität ohne die zunächst vorhandenen
N-terminalen Aminosäuren
ausübt.
Für technische
Anwendungen sind aufgrund ihrer enzymatischen Aktivität die maturen
Peptide, das heißt
die nach ihrer Herstellung prozessierten Enzyme gegenüber den
Präproteinen
bevorzugt.
Pro-Proteine
sind inaktive Vorstufen von Proteinen. Deren Vorläufer mit
Signalsequenz werden als Prä-Pro-Proteine
bezeichnet.
Unter
Nukleinsäuren
sind im Sinne der vorliegenden Anmeldung die natürlicherweise aus Nukleotiden aufgebauten
als Informationsträger
dienenden Moleküle
zu verstehen, die für
die lineare Aminosäureabfolge in
Proteinen oder Enzymen codieren. Sie können als Einzelstrang, als
ein zu diesem Einzelstrang komplementärer Einzelstrang oder als Doppelstrang
vorliegen. Als der natürlicherweise
dauerhaftere Informationsträger ist
die Nukleinsäure
DNA für
molekularbiologische Arbeiten bevorzugt. Demgegenüber wird
für die
Realisierung der Erfindung in natürlicher Umgebung, wie beispielsweise
in einer exprimierenden Zelle, eine RNA gebildet, weshalb erfindungswesentliche
RNA-Moleküle
ebenfalls Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen.
Bei
DNA sind die Sequenzen beider komplementärer Stränge in jeweils allen drei möglichen
Leserastern zu berücksichtigen.
Ferner ist zu berücksichtigen,
dass verschiedene Codon-Triplets für dieselben Aminosäuren codieren
können,
so das eine bestimmte Aminosäure-Abfolge
von mehreren unterschiedlichen und möglicherweise nur geringe Identität aufweisenden
Nukleotidsequenzen abgeleitet werden kann (Degeneriertheit des genetischen
Codes). Außerdem
weisen verschiedene Organismen Unterschiede im Gebrauch dieser Codons
auf. Aus diesen Gründen
müssen
sowohl Aminosäuresequenzen
als auch Nukleotidsequenzen in die Betrachtung des Schutzbereichs
einbezogen werden und angegebene Nukleotidsequenzen sind jeweils
nur als eine beispielhafte Codierung für eine bestimmte Aminosäurefolge
anzusehen.
Die
einem Protein entsprechende Informationseinheit wird auch im Sinne
der vorliegenden Anmeldung als Gen bezeichnet.
Die
vorliegende Erfindung umfasst die Herstellung rekombinanter Rezeptor-Proteine.
Hierunter
sind erfindungsgemäß alle gentechnischen
oder mikrobiologischen Verfahren zu verstehen, die darauf beruhen,
dass die Gene für
die interessierenden Proteine in einen für die Produktion geeigneten Wirtsorganismus
eingebracht und von diesem transkribiert und translatiert werden.
Geeigneterweise erfolgt die Einschleusung der betreffenden Gene über Vektoren,
insbesondere Expressionsvektoren; aber auch über solche, die bewirken, dass
das interessierende Gen im Wirtsorganismus in ein bereits vorhandenes
genetisches Element wie das Chromosom oder andere Vektoren eingefügt werden
kann. Die funktionelle Einheit aus Gen und Promotor und eventuellen
weiteren genetischen Elementen wird erfindungsgemäß als Expressionskassette
bezeichnet. Sie muss dafür
jedoch nicht notwendigerweise auch als physische Einheit vorliegen.
Einem
Fachmann ist es über
heutzutage allgemein bekannte Methoden, wie beispielsweise die chemische
Synthese oder die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) in Verbindung
mit molekularbiologischen und/oder proteinchemischen Standardmethoden
möglich,
anhand bekannter DNA- und/oder Aminosäuresequenzen die entsprechenden
Nuldeinsäuren
bis hin zu vollständigen
Genen herzustellen. Derartige Methoden sind beispielsweise aus dem „Lexikon
der Biochemie",
Spektrum Akademischer Verlag, Berlin, 1999, Band 1, S. 267-271 und
Band 2, S. 227-229, bekannt.
Änderungen
der Nukleotidsequenz, wie sie beispielsweise durch an sich bekannte
molekularbiologische Methoden herbeigeführt werden können, werden
als Mutationen bezeichnet. Je nach Art der Änderung kennt man beispielsweise
Deletions-, Insertions- oder Substitutionsmutationen oder solche,
bei denen verschiedene Gene oder Teile von Genen miteinander fusioniert
(shuffling) werden; dies sind Genmutationen. Die zugehörigen Organismen
werden als Mutanten bezeichnet. Die von mutierten Nukleinsäuren abgeleiteten
Proteine werden als Varianten bezeichnet. So führen beispielsweise Deletions-,
Insertions- Substitutionsmutationen oder Fusionen zu deletions-,
insertions- substitutionsmutierten oder Fusionsgenen und auf Proteinebene zu
entsprechenden Deletions-, Insertions- oder Substitutionsvarianten,
beziehungsweise Fusionsproteinen.
Unter
Fragmenten werden alle Proteine oder Peptide verstanden, die kleiner
sind als natürliche
Proteine oder solche, die vollständig
translatierten Genen entsprechen, und beispielsweise auch synthetisch
erhalten werden können.
Aufgrund ihrer Aminosäuresequenzen
können
sie den betreffenden vollständigen
Proteinen zugeordnet werden. Sie können beispielsweise gleiche
Strukturen annehmen oder proteolytische Aktivitäten oder Teilaktivitäten ausüben, wie
beispielsweise die Komplexierung eines Substrats. Fragmente und Deletionsvarianten
von Ausgangsproteinen sind prinzipiell gleichartig; während Fragmente
eher kleinere Bruchstücke
darstellen, fehlen den Deletionsmutanten eher nur kurze Bereiche,
und damit nur einzelne Teilfunktionen.
Unter
chimären
oder hybriden Proteinen sind im Sinne der vorliegenden Anmeldung
solche Proteine zu verstehen, die aus Elementen zusammengesetzt
sind, die natürlicherweise
von verschiedenen Polypeptidketten aus demselben Organismus oder
aus verschiedenen Organismen stammen. Dieses Vorgehen wird auch
Shuffling oder Fusionsmutagenese genannt. Der Sinn einer solchen
Fusion kann beispielsweise darin bestehen, mithilfe des heranfusionierten
Proteinteils eine bestimmte enzymatische Funktion herbeizuführen oder
zu modifizieren. Es ist dabei im Sinne der vorliegenden Erfindung
unwesentlich, ob solch ein chimäres Protein
aus einer einzelnen Polypeptidkette oder mehreren Untereinheiten
besteht, auf welche sich unterschiedliche Funktionen verteilen können. Zur
Realisierung der letztgenannten Alternative ist es beispielsweise möglich, posttranslational
oder erst nach einem Aufreinigungsschritt durch eine gezielte proteolytische
Spaltung eine einzelne chimäre
Polypeptidkette in mehrere zu zerlegen.
Unter
durch Insertionsmutation erhaltene Proteinen sind solche Varianten
zu verstehen, die über
an sich bekannte Methoden durch Einfügen eines Nukleinsäure-, beziehungsweise
Proteinfragments in die Ausgangssequenzen erhalten worden sind.
Sie sind ihrer prinzipiellen Gleichartigkeit wegen den chimären Proteinen
zuzuordnen. Sie unterscheiden sich von jenen lediglich im Größenverhältnis des
unveränderten
Proteinteils zur Größe des gesamten
Proteins. In solchen insertionsmutierten Proteinen ist der Anteil
an Fremdprotein geringer als in chimären Proteinen.
Inversionsmutagenese,
also eine partielle Sequenzumkehrung, kann als Sonderform sowohl
der Deletion, als auch der Insertion angesehen werden. Dasselbe
gilt für
eine von der ursprünglichen
Aminosäureabfolge
abweichende Neugruppierung verschiedener Molekülteile. Sie kann sowohl als
Deletionsvariante, als Insertionsvariante, als auch als Shuffling-Variante
des ursprünglichen
Proteins angesehen werden.
Unter
Derivaten werden im Sinne der vorliegenden Anmeldung solche Proteine
verstanden, deren reine Aminosäurekette
chemisch modifiziert worden ist. Solche Derivatisierungen können beispielsweise
biologisch im Zusammenhang mit der Proteinbiosynthese durch den
Wirtsorganismus erfolgen. Hierfür
können
molekularbiologische Methoden eingesetzt werden. Sie können aber
auch chemisch durchgeführt
werden, etwa durch die chemische Umwandlung einer Seitenkette einer
Aminosäure
oder durch kovalente Bindung einer anderen Verbindung an das Protein.
Bei solch einer Verbindung kann es sich beispielsweise auch um andere
Proteine handeln, die beispielsweise über bifunktionelle chemische
Verbindungen an erfindungsgemäße Proteine gebunden
werden. Derartige Modifizierungen können beispielsweise die Substratspezifität oder die
Bindungsstärke
an das Substrat beeinflussen oder eine vorübergehende Blockierung der
enzymatischen Aktivität
herbeiführen,
wenn es sich bei der angekoppelten Substanz um einen Inhibitor handelt.
Dies kann beispielsweise für
den Zeitraum der Lagerung sinnvoll sein. Ebenso ist unter Derivatisierung
die kovalente Bindung an einen makromolekularen Träger zu verstehen.
Proteine
können
auch über
die Reaktion mit einem Antiserum oder einem bestimmten Antikörper zu Gruppen
immunologisch verwandter Proteine zusammengefaßt werden. Die Angehörigen einer
Gruppe zeichnen sich dadurch aus, daß sie dieselbe, von einem Antikörper erkannte
antigene Determinante aufweisen.
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung werden alle Enzyme, Proteine, Fragmente
und Derivate, sofern sie nicht explizit als solche angesprochen
zu werden brauchen, unter dem Oberbegriff Proteine zusammengefasst.
Unter
Vektoren werden im Sinne der vorliegenden Erfindung aus Nuldeinsäuren bestehende
Elemente verstanden, die als kennzeichnenden Nukleinsäurebereich
ein interessierendes Gen enthalten. Sie vermögen dieses in einer Spezies
oder einer Zellinie über
mehrere Generationen oder Zellteilungen hinweg als vom übrigen Genom
unabhängig
replizierendes, stabiles genetisches Element zu etablieren. Vektoren
sind insbesondere bei der Verwendung in Bakterien spezielle Plasmide,
also zirkulare genetische Elemente. Man unterscheidet in der Gentechnik
einerseits zwischen solchen Vektoren, die der Lagerung und somit
gewissermaßen
auch der gentechnischen Arbeit dienen, den sogenannten Klonierungsvektoren,
und andererseits denen, die die Funktion erfüllen, das interessierende Gen
in der Wirtszelle zu realisieren, das heißt, die Expression des betreffenden
Proteins zu ermöglichen.
Diese Vektoren werden als Expressionsvektoren bezeichnet.
Durch
Vergleich mit bekannten Enzymen, die beispielsweise in allgemein
zugänglichen
Datenbanken hinterlegt sind, läßt sich
aus der Aminosäure-
oder Nukleotid-Sequenz die enzymatische Aktivität eines betrachteten Enzyms
folgern. Diese kann durch andere Bereiche des Proteins, die nicht
an der eigentlichen Reaktion beteiligt sind, qualitativ oder quantitativ
modifiziert werden. Dies könnte
beispielsweise die Enzymstabilität,
die Aktivität,
die Reaktionsbedingungen oder die Substratspezifität betreffen.
Solch
ein Vergleich geschieht dadurch, daß ähnliche Abfolgen in den Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
der betrachteten Proteine einander zugeordnet werden. Dies nennt
man Homologisierung. Eine tabellarische Zuordnung der betreffenden
Positionen wird als Alignment bezeichnet. Bei der Analyse von Nukleotidsequenzen
sind wiederum beide komplementären
Stränge
und jeweils allen drei möglichen
Leserastern zu berücksichtigen;
ebenso die Degeneriertheit des genetischen Codes und die organismenspezifische
Codon-Usage. Inzwischen werden Alignments über Computerprogramme erstellt,
wie beispielsweise durch die Algorithmen FASTA oder BLAST; dieses
Vorgehen wird beispielsweise von D. J. Lipman und W. R. Pearson (1985)
in Science, Band 227, S. 1435-1441 beschrieben.
Eine
Zusammenstellung aller in den verglichenen Sequenzen übereinstimmenden
Positionen wird als Konsensus-Sequenz bezeichnet.
Solch
ein Vergleich erlaubt auch eine Aussage über die Ähnlichkeit oder Homologie der
verglichenen Sequenzen zueinander. Diese wird in Prozent Identität, das heißt dem Anteil
der identischen Nukleotide oder Aminosäurereste an denselben Positionen
widergegeben. Ein weiter gefaßter
Homologiebegriff bezieht die konservierten Aminosäure-Austausche
in diesen Wert mit ein. Es ist dann von Prozent Ähnlichkeit die Rede. Solche
Aussagen können über ganze
Proteine oder Gene oder nur über
einzelne Bereiche getroffen werden.
Homologe
Bereiche von verschiedenen Proteinen sind solche mit gleichen Funktionen,
die sich durch Übereinstimmungen
in der primären
Aminosäuresequenz
erkennen lassen. Sie geht bis zu völligen Identitäten in kleinsten
Bereichen, sogenannten Boxen, die nur wenige Aminosäuren umfassen
und meist für
die Gesamtaktivität
essentielle Funktionen ausüben.
Unter den Funktionen der homologen Bereiche sind kleinste Teilfunktionen
der vom gesamten Protein ausgeübten
Funktion zu verstehen, wie beispielsweise die Ausbildung einzelner
Wasserstoffbrückenbindungen
zur Komplexierung eines Substrats oder Übergangskomplexes.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird eine für ein geeignetes Rezeptor-Protein kodierende
Nukleinsäure
geeigneterweise in einen Vektor kloniert. Die molekularbiologische
Dimension der Erfindung besteht somit in Vektoren mit den Genen
für die
entsprechenden Proteine. Dazu können
beispielsweise solche gehören,
die sich von bakteriellen Plasmiden, von Uren oder von Bacteriophagen
ableiten, oder überwiegend synthetische
Vektoren oder Plasmide mit Elementen verschiedenster Herkunft. Mit
den weiteren jeweils vorhandenen genetischen Elementen vermögen Vektoren,
sich in den betreffenden Wirtszellen über mehrere Generationen hinweg
als stabile Einheiten zu etablieren. Es ist dabei im Sinne der Erfindung
unerheblich, ob sie sich extrachromosomal als eigene Einheiten etablieren
oder in ein Chromosom integrieren. Welches der zahlreichen aus dem
Stand der Technik bekannten Systeme gewählt wird, hängt vom Einzelfall ab. Ausschlaggebend
können
beispielsweise die erreichbare Kopienzahl, die zur Verfügung stehenden
Selektionssysteme, darunter vor allem Antibiotikaresistenzen, oder
die Kultivierbarkeit der zur Aufnahme der Vektoren befähigten Wirtszellen
sein.
Die
Vektoren bilden geeignete Ausgangspunkte für molekularbiologische und
biochemische Untersuchungen des betreffenden Gens oder zugehörigen Proteins
und für
erfindungsgemäße Weiterentwicklungen und
letztlich für
die Amplifikation und Produktion erfindungsgemäßer Proteine. Sie stellen insofern
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar, als die Sequenzen der enthaltenen
erfindungsgemäßen Nukleinsäurebereiche
jeweils innerhalb der oben näher
bezeichneten Homologiebereiche liegen.
Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind Klonierungsvektoren. Diese eignen sich
neben der Lagerung, der biologischen Amplifikation oder der Selektion
des interessierenden Gens für
die Charakterisierung des betreffenden Gens, etwa über das
Erstellen einer Restriktionskarte oder die Sequenzierung. Klonierungsvektoren
sind auch deshalb bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, weil sie eine transportierbare und lagerfähige Form
der beanspruchten DNA darstellen. Sie sind auch bevorzugte Ausgangspunkte
für molekularbiologische
Techniken, die nicht an Zellen gebunden sind, wie beispielsweise die
Polymerasekettenreaktion.
Expressionsvektoren
sind chemisch den Klonierungsvektoren ähnlich, unterscheiden sich
aber in jenen Teilsequenzen, die sie dazu befähigen, in den für die Produktion
von Proteinen optimierten Wirtsorganismen zu replizieren und dort
das enthaltene Gen zur Expression zu bringen. Bevorzugte Ausführungsformen sind
Expressionsvektoren, die selbst die zur Expression notwendigen genetischen
Elemente tragen. Die Expression wird beispielsweise von Promotoren
beeinflußt,
welche die Transkription des Gens regulieren. So kann die Expression
durch den natürlichen,
ursprünglich
vor diesem Gen lokalisierten Promotor erfolgen, aber auch nach gentechnischer
Fusion sowohl durch einen auf dem Expressionsvektor bereitgestellten
Promotor der Wirtszelle als auch durch einen modifizierten oder
einen völlig
anderen Promotor eines anderen Organismus.
Bevorzugte
Ausführungsformen
sind solche Expressionsvektoren, die über Änderungen der Kulturbedingungen
oder Zugabe von bestimmten Verbindungen, wie beispielsweise die
Zelldichte oder spezielle Faktoren, regulierbar sind. Expressionsvektoren
ermöglichen,
daß das
zugehörige
Protein heterolog, also in einem anderen Organismus als dem, aus
dem es natürlicherweise
gewonnen werden kann, produziert wird. Auch eine homologe Proteingewinnung
aus einem das Gen natürlicherweise
exprimierenden Wirtsorganismus über einen
passenden Vektor liegt innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden
Erfindung. Diese kann den Vorteil aufweisen, daß natürliche, mit der Translation
in einem Zusammenhang stehende Modifikationsreaktionen an dem entstehenden
Protein genauso durchgeführt
werden, wie sie auch natürlicherweise
ablaufen würden.
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
auch zellfreie Expressionssysteme sein, bei denen die Proteinbiosynthese
in vitro nachvollzogen wird. Derartige Expressionssysteme sind im
Stand der Technik ebenfalls etabliert.
Die
In-vivo-Synthese eines erfindungsgemäßen Enzyms, also die durch
lebende Zellen, erfordert den Transfer des zugehörigen Gens in eine Wirtszelle,
deren sogenannte Transformation. Als Wirtszellen eignen sich prinzipiell
alle Organismen, das heißt
Prokaryonten, Eukaryonten oder Cyanophyta. Bevorzugt sind solche
Wirtszellen, die sich genetisch gut handhaben lassen, was beispielsweise
die Transformation mit dem Expressionsvektor und dessen stabile
Etablierung angeht, beispielsweise einzellige Pilze oder Bakterien.
Zudem zeichnen sich bevorzugte Wirtszellen durch eine gute mikrobiologische
und biotechnologische Handhabbarkeit aus. Das betrifft beispielsweise
leichte Kultivierbarkeit, hohe Wachstumsraten, geringe Anforderungen
an Fermentationsmedien und gute Produktions- und Sekretionsraten
für Fremdproteine.
Häufig
müssen
aus der Fülle an
verschiedenen nach dem Stand der Technik zur Verfügung stehenden
Systeme die optimalen Expressionssysteme für den Einzelfall experimentell
ermitteln werden. Jedes erfindungsgemäße Protein kann auf diese Weise
aus einer Vielzahl von Wirtsorganismen gewonnen werden.
Bevorzugte
Ausführungsformen
stellen solche Wirtszellen dar, die aufgrund genetischer Regulationselemente,
die beispielsweise auf dem Expressionsvektor zur Verfügung gestellt
werden, aber auch von vornherein in diesen Zellen vorhanden sein
können,
in ihrer Aktivität
regulierbar sind. Beispielsweise durch kontrollierte Zugabe von
chemischen Verbindungen, die als Aktivatoren dienen, durch Änderung
der Kultivierungsbedingungen oder bei Erreichen einer bestimmten
Zelldichte können
diese zur Expression angeregt werden. Dies ermöglicht eine sehr wirtschaftliche
Produktion der interessierenden Proteine.
Bevorzugte
Wirtszellen sind prokaryontische oder bakterielle Zellen. Bakterien
zeichnen sich gegenüber
Eukaryonten in der Regel durch kürzere
Generationszeiten und geringere Ansprüche an die Kultivierungsbedingungen
aus. Dadurch können
kostengünstige
Verfahren zur Gewinnung erfindungsgemäßer Proteine etabliert werden.
Bei gram-negativen Bakterien, wie beispielsweise E. coli, werden
eine Vielzahl von Proteinen in den periplasmatischen Raum sekretiert, also
in das Kompartiment zwischen den beiden die Zellen einschließenden Membranen.
Dies kann für
spezielle Anwendungen vorteilhaft sein. Grampositive Bakterien,
wie beispielsweise Bacilli oder Actinomyceten oder andere Vertreter
der Actinomycetales, besitzen demgegenüber keine äußere Membran, so daß sekretierte
Proteine sogleich in das die Zellen umgebende Nährmedium abgegeben werden,
aus welchem sich nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform
die exprimierten erfindungsgemäßen Proteine
direkt aufreinigen lassen.
Eine
Variante dieses Versuchsprinzips stellen Expressionssysteme dar,
bei denen zusätzliche
Gene, beispielsweise solche, die auf anderen Vektoren zur Verfügung gestellt
werden, die Produktion erfindungsgemäßer Proteine beeinflussen.
Hierbei kann es sich um modifizierende Genprodukte handeln oder
um solche, die mit dem erfindungsgemäßen Protein gemeinsam aufgereinigt
werden sollen, etwa um dessen enzymatische Funktion zu beeinflussen.
Dabei kann es sich beispielsweise um andere Proteine oder Enzyme,
um Inhibitoren oder um solche Elemente handeln, die die Wechselwirkung
mit verschiedenen Substraten beeinflussen.
Aufgrund
der weitreichenden Erfahrungen, die man beispielsweise hinsichtlich
der molekularbiologischen Methoden und der Kultivierbarkeit mit
coliformen Bakterien hat, stellen diese bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar. Besonders bevorzugt sind solche
der Gattungen Escherichia coli, insbesondere nichtpathogene, für die biotechnologische
Produktion geeignete Stämme.
Repräsentative
Vertreter dieser Gattungen sind die K12-Derivate und die B-Stämme von
Escherichia coli. Stämme,
die sich nach an sich bekannten genetischen und/oder mikrobiologischen
Methoden von diesen ableiten lassen, und somit als deren Derivate
angesehen werden können,
besitzen für
genetische und mikrobiologische Arbeiten die größte Bedeutung und werden vorzugsweise
zur Entwicklung erfindungsgemäßer Verfahren
eingesetzt. Solche Derivate können
beispielsweise über
Deletions- oder Insertionsmutagenese hinsichtlich ihrer Anforderungen
an die Kulturbedingungen verändert
sein, andere oder zusätzliche
Selektionsmarker aufweisen oder andere oder zusätzliche Proteine exprimieren.
Es kann sich insbesondere um solche Derivate handeln, die zusätzlich zu
dem erfindungsgemäß hergestellten
Protein weitere wirtschaftlich . interessante Proteine exprimieren.
Auch
solche Mikroorganismen sind bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie
nach Transformation mit einem der oben beschriebenen Vektoren erhalten
worden sind. Dabei kann es sich beispielsweise um Klonierungsvektoren
handeln, die zur Lagerung und/oder Modifikation in einen beliebigen
Bakterienstamm eingebracht worden sind. Solche Schritte sind in
der Lagerung und in der Weiterentwicklung betreffender genetischer
Elemente allgemein verbreitet. Da aus diesen Mikroorganismen die
betreffenden genetischen Elemente in zur Expression geeignete gram-negative
Bakterien unmittelbar übertragen
werden können,
handelt es sich auch bei den vorangegenagenen Transformationsprodukten
um Verwirklichungen des betreffenden Erfindungsgegenstands.
Auch
eukaryontische Zellen können
sich zur Produktion erfindungsgemäßer Proteine eignen. Beispiele
dafür sind
Pilze wie Actinomyceten oder Hefen wie Saccharomyces oder Kluyveromyces.
Dies kann beispielsweise dann besonders vorteilhaft sein, wenn die
Proteine im Zusammenhang mit ihrer Synthese spezifische Modifikationen
erfahren sollen, die derartige Systeme ermöglichen.
Dazu
gehören
beispielsweise die Bindung niedermolekularer Verbindungen wie Membrananker
oder Oligosaccharide.
Die
Wirtszellen des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden in an sich bekannter Weise kultiviert und fermentiert, beispielsweise
in diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Systemen. Im ersten
Fall wird ein geeignetes Nährmedium
mit den rekombinanten Bakterienstämmen beimpft und das Produkt
nach einem experimentell zu ermittelnden Zeitraum aus dem Medium
geerntet. Kontinuierliche Fermentationen zeichnen sich durch Erreichen
eines Fließgleichgewichts aus,
in dem über
einen vergleichsweise langen Zeitraum Zellen teilweise absterben
aber auch nachwachsen und gleichzeitig Produkt aus dem Medium entnommen
werden kann.
Fermentationsverfahren
sind an sich aus dem Stand der Technik wohlbekannt und stellen den
eigentlichen großtechnischen
Produktionsschritt dar; gefolgt von einer geeigneten Aufreinigungsmethode.
Alle
Fermentationsverfahren, die auf einem der oben ausgeführten Verfahren
zur Herstellung der rekombinanten Proteine beruhen, stellen entsprechend
bevorzugte Ausführungsformen
dieses Erfindungsgegenstandes dar.
Hierbei
müssen
die für
die eingesetzten Herstellungsverfahren, für die Wirtszellen und/oder
die herzustellenden Proteine jeweils optimalen Bedingungen anhand
der zuvor optimierten Kulturbedingungen der betreffenden Stämme nach
dem Wissen des Fachmanns, beispielsweise hinsichtlich Fermentationsvolumen, Medienzusammensetzung,
Sauerstoffversorgung oder Rührergeschwindigkeit
experimentell ermittelt werden.
Fermentationsverfahren,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Fermentation über eine
Zulaufstrategie durchgeführt
wird, kommen ebenfalls in Betracht. Hierbei werden, die Medienbestandteile,
die durch die fortlaufende Kultivierung verbraucht werden, zugefüttert; man
spricht auch von einer Zufütterungsstrategie. Hierdurch
können
beträchtliche
Steigerungen sowohl in der Zelldichte, als auch in der Biotrockenmasse und/oder
vor allem der Aktivität
des interessierenden Proteins erreicht werden.
Analog
dazu kann die Fermentation auch so gestaltet werden, daß unerwünschte Stoffwechselprodukte
herausgefiltert oder durch Zugabe von Puffer oder jeweils passende
Genionen neutralisiert werden.
Das
hergestellte Protein kann nachträglich
aus dem Fermentationsmedium geerntet werden. Dieses Fermentationsverfahren
ist gegenüber
der Produkt aufbereitung aus der Trockenmasse bevorzugt, erfordert
jedoch die Zurverfügungstellung
geeigneter Sekretionsmarker und Transportsysteme.
Ohne
Sekretion ist u.U. die Aufreinigung des Proteins aus der Zellmasse
erforderlich, auch dazu sind verschiedene Verfahren bekannt, wie
Fällung
z.B durch Ammoniumsulfat oder Ethanol, oder die chromatographische
Reinigung, wenn erforderlich bis zur Homogenität. Die Mehrzahl der beschriebenen
technischen Verfahren dürfte
jedoch mit einer angereicherten, stabilisierten Präparation
auskommen.
Alle
bereits oben ausgeführten
Elemente können
zu Verfahren kombiniert werden, um erfindungsgemäße Proteine herzustellen. Es
ist dabei für
jedes erfindungsgemäße Protein
eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten
an Verfahrensschritten denkbar. Das optimale Verfahren muß für jeden
konkreten Einzelfall experimentell ermittelt werden.
Durch
Klonierung und Überexpression
können
die erfindungsgemäßen Rezeptor-Proteine
in der für den
technischen Einsatz erforderlichen Menge zur Verfügung gestellt
werden.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbarer Rezeptormoleküle
zur Kontrolle von auf mikrobieller Interaktion beruhenden Vorgängen, insbesondere
zur Kontrolle der Ausbildung und/oder Reifung von Biofilmen, besonders
bevorzugt von Biofilmen, an denen Gram-negative Bakterien beteiligt
sind.
Beispielsweise
lassen sich so Schiffsrümpfe
vor Algenbewuchs schützen.
Denn der Biofilm bildet die Grundlage für die Ansiedlung von größeren Organismen
wie Muscheln und Algen. Dieser Bewuchs bremst durch seinen Reibungswiderstand
die Schiffe und treibt somit den Treibstoffverbrauch in die Höhe, weshalb der
Belag regelmäßig aufwendig
entfernt werden muss.
Vorteilhafterweise
töten die
erfindungsgemäß verwendbaren
Rezeptor-Proteine im Gegensatz zu Antibiotika die Bakterien nicht
ab, sondern inhibieren nur ihr Kommunikationssystem, so dass es
zu keiner Ausbildung eines reifen, schleimigen Biofilms kommt. Besonders
vorteilhaft ist, daß die
Mikroorganismen keine Resistenzen gegen diese Proteine ausbilden
können,
da sie ansonsten Ihr eigenes Kommunikationsystem auslöschen würden.
Medizinisch
relevante Biofilme sind ein besonders bevorzugtes Ziel der vorliegenden
Erfindung. Zu nennen sind hier insbesondere:
Mukoviszidose:
Die chronische Lungeninfektion, die Mukoviszidose-Patienten befällt, wird
von dem gram-negativen Stäbchenbakterium
Pseudomonas aeruginosa verursacht. Sobald sich ein Biofilm auf der
Lunge gebildet hat, sind die Bakterien selbst durch aggressivste
Antibiotika-Behandlungen nicht mehr zu vernichten. Patienten mit
dieser Erbkrankheit bilden auf Grund eines gestörten Salztransports in den
Epithelzellen, zähflüssigen Schleim
in den Lungen aus, der einen guten Nährboden für Erreger bildet.
Kontaktlinsen:
Auch auf Kontaktlinsen können
sich filmbildende Bakterien niederlassen. Vor allem der Keim Pseudomonas
aeruginosa spielt hier eine wichtige Rolle. Obwohl er in der normalen
Flora des Auges nicht vorkommt, kann er durch Mascara-Schwämmchen oder
kontaminierte Reinigungslösungen
für Kontaktlinsen
ins Auge gelangen. Zu Hornhautentzündungen kommt es häufig, wenn
auch nur kleine Verletzungen vorliegen.
Implantate: Bakterielle
Biofilme sind für
etwa 60 Prozent aller Infektionen in der Implantationschirurgie
verantwortlich. Die Mortalität
der Patienten ist besonders hoch, wenn endogene Implantate wie künstliche
Gelenke oder Herzklappen betroffen sind.
Katheter: Intravenöse Zugänge, wie
sie für
Bluttransfusionen oder künstliche
Ernährung
benötigt
werden, können
auch zu schweren Infektionen führen.
Keime
der normalen Hautflora wie Staphylococcus-Arten oder Erreger wie
verschiedene Pseudomonas-Spezies können sich an der Außenseite
des Zugangs anlagern, bevor er in die Blutgefäße des Patienten eingeführt wird.
Dort bilden die Bakterien dann einen Film, der, wenn er sich ablöst, chronische
Infektionen auslösen
kann.
Zahnbelag: Der Belag auf Zähnen ist nicht nur unschön, sondern
unter Umständen
auch gefährlich:
Karies, Gingivitis (Zahnfleischbluten) und Paradontitis (Zahnfleischentzündung) können die
Folge sein. Außerdem können Keime
der Mundflora durch kleine Wunden in das Blutsystem gelangen, die
im Verdacht stehen, Herzinfarkte, Frühgeburten oder Diabetes zu
verursachen.
Bevorzugtermaßen erfolgt
die erfindungsgemäße Verwendung
daher in Sterilisations-, Desinfektions- Imprägnier- oder Konservierungsmitteln,
Wasch- oder Reinigungsmitteln, oder in Kühl- oder Kühlschmiermitteln (technische
Anwendungslösungen)
sowie auf dem Gebiet der Wasserreinigung/Nasserbehandlung sowie der
Arzneimittel,- Lebensmittel-, Brauerei-, Medizintechnik-, Farben-,
Holz-, Textil-, Kosmetik-, Leder-, Tabak-, Pelz-, Seil-, Papier-,
Zellstoff-, Kunststoff-, Treibstoff-, Öl-, Kautschuk- oder Maschinenindustrie.
Besonders
bevorzugt ist die erfindungsgemäße Verwendung
zur Biofilmkontrolle somit bei medizinischen Geräten, Instrumenten und Apparaturen,
insbesondere bei Kathetern und Endoskopen.
Weitere
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sind Körperpflegemittel, Haarwaschmittel,
Haarpflegemittel, Schaumbäder,
Duschbäder,
Cremes, Gele, Lotionen, alkoholische und wässriglalkoholische Lösungen,
Emulsionen, Wachs/Fett-Massen, Stiftpräparate, Puder oder Salben;
Mund-, Zahn- oder Zahnprothesenpflegemittel, Kosmetika, Waschmittel,
Reinigungsmittel, Nachspülmittel,
Handwaschmittel, Handgeschirrspülmittel,
Maschinengeschirrspülmittel,
Desinfektionsmittel und Mittel zur Behandlung von Lebensmitteln,
Arz neimitteln, Filtermedien, Textilien, Pelzen, Papier, Fellen oder
Leder, enthaltend in dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare Rezeptormoleküle.
Die
Haarwasch- und/oder Haarpflegemittel sowie Schaumbäder, Duschbäder, Cremes,
Gele, Lotionen, alkoholische und wässrig/alkoholische Lösungen,
Emulsionen, Wachs/Fett-Massen, Stiftpräparate, Puder oder Salben,
die erfindungsgemäß verwendbare
Rezeptor-Proteine umfassen, können
als Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside, Ölkörper, Emulgatoren, Überfettungsmittel,
Perlglanzwachse, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel, Polymere, Siliconverbindungen,
Fette, Wachse, Stabilisatoren, biogene Wirkstoffe, Deodorantien,
Antitranspirantien, Antischuppenmittel, Filmbildner, Quellmittel,
UV-Lichtschutzfaktoren, Antioxidantien, Hydrotrope, Konservierungsmittel,
Insektenrepellentien, Selbstbräuner,
Solubilisatoren, Parfümöle, Farbstoffe und
dergleichen enthalten.
Typische
Beispiele für
geeignete milde, d.h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpolyglycolethersulfate,
Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride,
Fettsäureglutamate, ☐-Olefinsulfonate,
Ethercarbonsäuren,
Alkyloligoglucoside; Fettsäureglucamide,
Alkylamidobetaine und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise
auf Basis von Weizenproteinen.
Als Ölkörper kommen
beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6
bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen
C6-C22-Fettsäuren mit
linearen C6-C22-Fettalkoholen, Ester
von verzweigten C6-C13-Carbonsäuren mit
linearen C6-C22-Fettalkoholen,
wie z.B. Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat, Myristylisostearat,
Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristylerucat, Cetylmyristat, Cetylpalmitat,
Cetylstearat, Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat,
Stearylmyristat, Stearylpalmitat, Stearylstearat, Stearylisostearat,
Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat, Isostearylmyristat,
Isostearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostearylisostearat, Isostearyloleat,
Isostearylbehenat, Isostearyloleat, Oleylmyristat, Oleylpalmitat,
Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat, Oleylbehenat, Oleylerucat,
Behenylmyristat, Behenylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat,
Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat, Erucylmyristat, Erucylpalmitat,
Erucylstearat, Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und
Erucylerucat. Daneben eignen sich Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren
mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von
Hydroxycarbonsäuren
mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen, insbesondere Dioctyl Malate,
Ester von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen
(wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen,
Triglyceride auf Basis C6-C10-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-/Triglyceridmischungen
auf Basis von C6-C18-Fettsäuren, Ester
von C6-C22-Fettalkoholen und/oder
Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, Ester
von C2-C12-Dicarbonsäuren mit
linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen,
pflanzliche Öle,
verzweigte primäre
Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate,
Guerbetcarbonate, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten
C6-C22-Alkoholen (z.B. Finsolv® TN),
lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, Ringöffnungsprodukte
von epoxidierten Fettsäureestern
mit Polyolen, Siliconöle
und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie
z.B. wie Squalan, Squalen oder Dialkylcyclohexane in Betracht.
Als
Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens
einer der folgenden Gruppen in Frage:
- (1) Anlagerungsprodukte
von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit
12 bis 22 C-Atomen, an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der
Alkylgruppe sowie Alkylamine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest;
- (2) C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten
von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin;
- (3) Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester
von gesättigten
und ungesättigten
Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte;
- (4) Alkyl- und/oder Alkenylmono- und -oligoglycoside mit 8 bis
22 Kohlenstoffatomen im Alk(en)ylrest und deren ethoxylierte Analoga;
- (5) Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder
gehärtetes
Ricinusöl;
- (6) Polyol- und insbesondere Polyglycerinester;
- (7) Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder
gehärtetes
Ricinusöl;
- (8) Partialester auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter
bzw. gesättigter
C6/22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie
12-Hydroxystearinsäure
und Glycerin, Polyglycerin, Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Zuckeralkohole (z.B.
Sorbit), Alkylglucoside (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid, Laurylglucosid)
sowie Polyglucoside (z.B. Cellulose);
- (9) Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder
Tri-PEG-alkylphosphate
und deren Salze;
- (10) Wollwachsalkohole;
- (11) Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende
Derivate;
- (12) Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und
Fettalkohol gemäß DE 11 65 574 PS und/oder
Mischester von Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise
Glycerin oder Polyglycerin,
- (13) Polyalkylenglycole sowie
- (14) Glycerincarbonat.
Die
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an
Fettalkohole, Fettsäuren,
Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und
-diester von Fettsäuren
oder an Ricinusöl stellen
bekannte, im Handel erhältliche
Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer
Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis
der Stoffmengen von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und Substrat,
mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. C
12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten
von Ethylenoxid an Glycerin sind aus
DE
20 24 051 PS als Rückfettungsmittel
für kosmetische
Zubereitungen bekannt.
Alkyl-
und/oder Alkenylmono- und -oligoglycoside, ihre Herstellung und
ihre Verwendung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ihre Herstellung
erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosacchariden
mit primären
Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt,
daß sowohl
Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch
an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit
einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind.
Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert,
dem eine für
solche technischen Produkte übliche
Homologenverteilung zugrunde liegt.
Typische
Beispiele für
geeignete Polyglycerinester sind Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate
(Dehymuls® PGPH),
Polyglycerin-3-Diisostearate (Lameform® TGI),
Polyglyceryl-4 Isostearate (Isolan® GI
34), Polyglyceryl-3 Oleate, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Diisostearate
(Isolan® PDI),
Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate (Tego Care® 450),
Polyglyceryl-3 Beeswax (Cera Bellina®),
Polyglyceryl-4 Caprate (Polyglycerol Caprate T2010/90), Polyglyceryl-3
Cetyl Ether (Chimexane® NL), Polyglyceryl-3 Distearate
(Cremophor® GS
32) und Polyglyceryl Polyricinoleate (Admul® WOL
1403) Polyglyceryl Dimerate Isostearate sowie deren Gemische.
Weiterhin
können
als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe
und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen.
Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten
Betaine wie die N-Alkyl- N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise
das Kokosacylaminopropyldimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline
mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie
das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders
bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls
geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen
Tensiden werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen verstanden, die außer
einer C8/18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens
eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer
Salze befähigt
sind. Beispiele für
geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine,
N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und
Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders
bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat,
das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12/18-Acylsarcosin. Neben
den ampholytischen kommen auch quartäre Emulgatoren in Betracht,
wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methylquaternierte
Difettsäuretriethanolaminester-Salze,
besonders bevorzugt sind.
Als Überfettungsmittel
können
Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie polyethoxylierte
oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester,
Monoglyceride und Fettsäurealkanolamide
verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren
dienen.
Als
Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester,
speziell Ethylenglycoldistearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid;
Partialglyceride, speziell Stearinsäuremonoglycerid; Ester von
mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit
Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige
Ester der Weinsäure; Fettstoffe,
wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether
und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen,
speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie Stearinsäure, Hydroxystearinsäure oder
Behensäure,
Ringöffnungsprodukte
von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen
mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen
und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Als
Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole
mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben
Partialglyceride, Fettsäuren
oder Hydroxyfettsäuren in
Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden
und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden
gleicher Kettenlänge
und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten.
Geeignete
Verdickungsmittel sind beispielsweise Aerosil-Typen (hydrophile
Kieselsäuren),
Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und
Tylosen, Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner
höhermolekulare
Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z.B. Carbopole® von
Goodrich oder Synthalene® von Sigma), Polyacrylamide,
Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Tenside wie beispielsweise
ethoxylierte Fettsäureglyceride,
Ester von Fettsäuren
mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan,
Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside
sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Geeignete
kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate,
wie z.B. eine quaternierte Hydroxyethylcellulose, die unter der
Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhältlich ist,
kationische Stärke,
Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte
Vinylpyrrolidon/Vinylimidazol-Polymere, wie z.B. Luviquat® (BASF),
Kondensationsprodukte von Polyglycolen und Aminen, quaternierte
Kollagenpolypeptide, wie bei spielsweise Lauryldimonium hydroxypropyl
hydrolyzed collagen (Lamequat®L/Grünau), quaternierte Weizenpolypeptide,
Polyethylenimin, kationische Siliconpolymere, wie z.B. Amidomethicone,
Copolymere der Adipinsäure
und Dimethylaminohydroxypropyldiethylentriamin (Cartaretine®/Sandoz),
Copolymere der Acrylsäure
mit Dimethyldiallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron),
Polyaminopolyamide, wie z.B. beschrieben in der FR 2252840 A sowie
deren vernetzte wasserlöslichen
Polymere, kationische Chitinderivate wie beispielsweise quaterniertes
Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte
aus Dihalogenalkylen, wie z.B. Dibrombutan mit Bisdialkylaminen,
wie z.B. Bis-Dimethylamino-1,3-propan, kationischer Guar-Gum, wie z.B. Jaguar® CBS,
Jaguar® C-17,
Jaguar® C-16 der
Firma Celanese, quaternierte Ammoniumsalz-Polymere, wie z.B. Mirapol® A-15,
Mirapol® AD-1,
Mirapol® AZ-1
der Firma Miranol.
Als
anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere
kommen beispielsweise Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,
Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
und deren Ester, unvernetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere,
Octylacrylamid/Methylmethacrylat/tert. Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxyproyl-methacrylat-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Terpolymere
sowie gegebenenfalls derivatisierte Celluloseether und Silicone
in Frage.
Geeignete
Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane, cyclische
Silicone sowie amino-, fettsäure-,
alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder alkylmodifizierte
Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als
auch harzförmig
vorliegen können.
Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen
aus Dimethiconen mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von
200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten Silicaten handelt.
Eine detaillierte Übersicht über geeignete
flüchtige
Silicone findet sich zudem von Todd et al. in Cosm. Toil. 91, 27
(1976).
Typische
Beispiele für
Fette sind Glyceride, als Wachse kommen u.a. natürliche Wachse, wie z.B. Candelillawachs,
Carnaubawachs, Japanwachs, Espartograswachs, Korkwachs, Guarumawachs, Reis-keimölwachs,
Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs, Montanwachs, Bienenwachs, Schellackwachs,
Walrat, Lanolin (Wollwachs); Bürzelfett,
Ceresin, Ozokerit (Erdwachs), Petrolatum, Paraffinwachse, Mikrowachse; chemisch
modifizierte Wachse (Hartwachse), wie z.B. Montanesterwachse, Sasolwachse,
hydrierte Jojobawachse sowie synthetische Wachse, wie z.B. Polyalkylenwachse
und Polyethylenglycolwachse in Frage.
Als
Stabilisatoren können
Metallsalze von Fettsäuren,
wie z.B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zinkstearat bzw. -ricinoleat
eingesetzt werden.
Unter
biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherolacetat,
Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure,
Desoxyribonucleinsäure,
Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-Säuren, Aminosäuren, Ceramide,
Pseudoceramide, essentielle Öle,
Pflanzenextrakte und Vitaminkomplexe zu verstehen.
Kosmetische
Deodorantien (Desodorantien) wirken Körpergerüchen entgegen, überdecken
oder beseitigen sie. Körpergerüche entstehen
durch die Einwirkung von Hautbakterien auf apokrinen Schweiß, wobei unangenehm
riechende Abbauprodukte gebildet werden. Dementsprechend enthalten
Deodorantien Wirkstoffe, die als keimhemmende Mittel, Enzyminhibitoren,
Geruchsabsorber oder Geruchsüberdecker
fungieren.
Als
keimhemmende Mittel, die gegebenenfalls den erfindungsgemäßen Kosmetika
zugesetzt werden können,
sind grundsätzlich
alle gegen grampositive Bakterien wirksamen Stoffe geeignet, wie
z. B. 4-Hydroxybenzoesäure
und ihre Salze und Ester, N-(4-Chlorphenyl)-N'-(3,4 dichlorphenyl)harnstoff, 2,4,4'- Trichlor-2'-hydroxydiphenylether (Triclosan), 4-Chlor-3,5-dimethylphenol,
2,2'-Methylen-bis(6-brom-4-chlorphenol),
3-Methyl-4-(1-methylethyl)phenol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 3-(4Chlorphenoxy)-1,2-propandiol, 3-Iod-2-propinylbutylcarbamat,
Chlorhexidin, 3,4,4'-Trichlorcarbanilid
(TTC), antibakterielle Riechstoffe, Menthol, Minzöl, Phenoxyethanol,
Glycerinmonolaurat (GML), Diglycerinmonocaprinat (DMC), Salicylsäure-N-alkylamide
wie z. B. Salicylsäure-n-octylamid
oder Salicylsäure-n-decylamid.
Enzyminhibitoren
können
den erfindungsgemäßen Kosmetika
ebenfalls zugesetzt werden. Beispielsweise sind Esteraseinhibitoren
möglicherweise
geeignete Enzyminhibitoren. Hierbei handelt es sich vorzugsweise
um Trialkylcitrate wie Trimethylcitrat, Tripropylcitrat, Triisopropylcitrat,
Tributylcitrat und insbesondere Triethylcitrat (Hydagen® CAT,
Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG).
Die Stoffe inhibieren die Enzymaktivität und reduzieren dadurch die
Geruchsbildung. Weitere Stoffe, die als Esteraseinhibitoren in Betracht
kommen, sind Sterolsulfate oder -phosphate, wie beispielsweise Lanosterin-,
Cholesterin-, Campesterin-, Stigmasterin- und Sitosterinsulfat bzw.
-phosphat, Dicarbonsäuren
und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsäure, Glutarsäuremonoethylester,
Glutarsäurediethylester,
Adipinsäure,
Adipinsäuremonoethylester,
Adipinsäurediethylester, Malonsäure und
Malonsäurediethylester,
Hydroxycarbnonsäuren
und deren Ester wie beispielsweise Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäurediethylester,
sowie Zinkglycinat.
Als
Geruchsabsorber eignen sich Stoffe, die geruchsbildende Verbindungen
aufnehmen und weitgehend festhalten können. Sie senken den Partialdruck
der einzelnen Komponenten und verringern so auch ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit.
Wichtig ist, daß dabei
Parfums unbeeinträchtigt
bleiben müssen.
Geruchsabsorber haben keine Wirksamkeit gegen Bakterien. Sie enthalten
beispielsweise als Hauptbestandteil ein komplexes Zinksalz der Ricinolsäure oder
spezielle, weitgehend geruchsneutrale Duftstoffe, die dem Fachmann als "Fixateure" bekannt sind, wie
z. B. Extrakte von Labdanum bzw. Styrax oder bestimmte Abietinsäurederivate.
Als Geruchsüberdecker
fungieren Riechstoffe oder Par fümöle, die
zusätzlich
zu ihrer Funktion als Geruchsüberdecker
den Deodorantien ihre jeweilige Duftnote verleihen. Als Parfümöle seien
beispielsweise genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen.
Natürliche
Riechstoffe sind Extrakte von Blüten,
Stengeln und Blättern,
Früchten,
Fruchtschalen, Wurzeln, Hölzern,
Kräutern
und Gräsern,
Nadeln und Zweigen sowie Harzen und Balsamen. Weiterhin kommen tierische
Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische
synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester,
Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.
Antitranspirantien
(Antiperspirantien) reduzieren durch Beeinflussung der Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen die
Schweißbildung,
und wirken somit Achselnässe
und Körpergeruch
entgegen. Wässrige oder
wasserfreie Formulierungen von Antitranspirantien enthalten typischerweise
folgende Inhaltsstoffe:
- (a) adstringierende
Wirkstoffe,
- (b) Ölkomponenten,
- (c) nichtionische Emulgatoren,
- (d) Coemulgatoren,
- (e) Konsistenzgeber,
- (f) Hilfsstoffe wie z. B. Verdicker oder Komplexierungsmittel
und/oder
- (g) nichtwässrige
Lösungsmittel
wie z. B. Ethanol, Propylenglykol und/oder Glycerin.
Als
adstringierende Antitranspirant-Wirkstoffe eignen sich vor allem
Salze des Aluminiums, Zirkoniums oder des Zinks. Solche geeigneten
antihydrotisch wirksamen Wirkstoffe sind z.B. Aluminiumchlorid,
Aluminiumchlorhydrat, Aluminiumdichlorhydrat, Aluminiumsesquichlorhydrat
und deren Komplexverbindungen z. B. mit Propylenglycol-1,2. Aluminiumhydroxyallantoinat,
Aluminiumchloridtartrat, Aluminium-Zirkonium-Trichlorohydrat, Aluminium-Zirkonium-tetrachlorohydrat,
Aluminium-Zirkonium-pentachlorohydrat und deren Komplexverbindungen
z. B. mit Aminosäuren
wie Glycin.
Daneben
können
in Antitranspirantien übliche öllösliche und
wasserlösliche
Hilfsmittel in geringeren Mengen enthalten sein. Solche öllöslichen
Hilfsmittel können
z.B. sein:
- • entzündungshemmende,
hautschützende
oder wohlriechende ätherische Öle,
- • synthetische
hautschützende
Wirkstoffe und/oder
- • öllösliche Parfümöle.
Übliche wasserlösliche Zusätze sind
z.B. Konservierungsmittel, wasserlösliche Duftstoffe, pH-Wert-Stellmittel,
z.B. Puffergemische, wasserlösliche
Verdickungsmittel, z.B. wasserlösliche
natürliche oder
synthetische Polymere wie z.B. Xanthan-Gum, Hydroxyethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon oder hochmolekulare Polyethylenoxide.
Als
Antischuppenmittel können
Climbazol, Octopirox und Zinkpyrethion eingesetzt werden.
Gebräuchliche
Filmbildner sind beispielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan,
quaterniertes Chitosan, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisate, Polymere
der Acrylsäurereihe,
quaternäre
Cellulose-Derivate, Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche
Verbindungen.
Als
Quellmittel für
wäßrige Phasen
können
Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkylmodifizierte
Carbopoltypen (Goodrich) dienen. Weitere geeignete Polymere bzw.
Quellmittel können
der Übersicht
von R.Lochhead in Cosm.Toil. 108, 95 (1993) entnommen werden.
Unter
UV-Lichtschutzfaktoren sind beispielsweise bei Raumtemperatur flüssig oder
kristallin vorliegende organische Substanzen (Lichtschutzfilter)
zu verstehen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu absorbieren
und die aufge nommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.B.
Wärme wieder
abzugeben. UVB-Filter können öllöslich oder
wasserlöslich
sein. Als öllösliche Substanzen
sind z.B. zu nennen:
- • 3-Benzylidencampher bzw. 3-Benzylidennorcampher
und dessen Derivate, z.B. 3-(4-Methylbenzyliden)campher wie in der EP 0693471 B1 beschrieben;
- • 4-Aminobenzoesäurederivate,
vorzugsweise 4-Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester, 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester
und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- • Ester
der Zimtsäure,
vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester,
4-Methoxyzimtsäurepropylester,
4-Methoxyzimtsäureisoamylester
2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethylhexylester
(Octocrylene);
- • Ester
der Salicylsäure,
vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester,
Salicylsäure-4-isopropylbenzylester, Salicylsäurehomomenthylester;
- • Derivate
des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
- • Ester
der Benzalmalonsäure,
vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester;
- • Triazinderivate,
wie z.B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin und Octyl Triazon, wie in der EP 0818450 A1 beschrieben
oder Dioctyl Butamido Triazone (Uvasorb® HEB);
- • Propan-1,3-dione,
wie z.B. 1-(4-tert.Butylphenyl)-3-4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion;
- • Ketotricyclo(5.2.1.0)decan-Derivate,
wie in der EP 0694521
B1 beschrieben.
Als
wasserlösliche
Substanzen kommen in Frage:
- • 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und
deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium-
und Glucammoniumsalze;
- • Sulfonsäurederivate
von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und
ihre Salze;
- • Sulfonsäurederivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure und
2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Als
typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans
in Frage, wie beispielsweise 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion,
4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan (Parsol
1789), 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-1,3-dion
sowie Enaminverbindungen, wie beschrieben in der
DE 197 12 033 A1 (BASF).
Die UV-A und UV-B-Filter können
selbstverständlich
auch in Mischungen eingesetzt werden. Neben den genannten löslichen
Stoffen kommen für
diesen Zweck auch unlösliche
Lichtschutzpigmente, nämlich
feindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage. Beispiele für geeignete
Metalloxide sind insbesondere Zinkoxid und Titandioxid und daneben
Oxide des Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums und
Cers sowie deren Gemische. Als Salze können Silicate (Talk), Bariumsulfat
oder Zinkstearat eingesetzt werden. Die Oxide und Salze werden in
Form der Pigmente für
hautpflegende und hautschützende Emulsionen
und dekorative Kosmetik verwendet. Die Partikel sollten dabei einen
mittleren Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen
5 und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie
können
eine sphärische
Form aufweisen, es können
jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide
oder in sonstiger Weise von der sphärischen Gestalt abweichende
Form besitzen. Die Pigmente können
auch oberflächenbehandelt,
d.h. hydrophilisiert oder hydrophobiert vorliegen. Typische Beispiele
sind gecoatete Titandioxide, wie z.B. Titandioxid T 805 (Degussa)
oder Eusolex
® T2000
(Merck). Als hydrophobe Coatingmittel kommen dabei vor allem Silicone
und dabei speziell Trialkoxyoctylsilane oder Simethicone in Frage.
In Sonnenschutzmitteln werden bevorzugt sogenannte Mikro- oder Nanopigmente
eingesetzt. Vorzugsweise wird mikronisiertes Zinkoxid verwendet.
Weitere geeignete UV-Lichtschutzfilter sind der Übersicht von P.Finkel in SÖFW-Journal
122, 543 (1996) zu entnehmen.
Neben
den beiden vorgenannten Gruppen primärer Lichtschutzstoffe können auch
sekundäre
Lichtschutzmittel vom Typ der Antioxidantien eingesetzt werden,
die die photochemische Reaktionskette unterbrechen, welche ausgelöst wird,
wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Aminosäuren (z.B.
Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole
(z.B. Urocaninsäure)
und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin
und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, β-Carotin,
Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und
deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil
und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin,
Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und
Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäure
und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside
und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin,
Butioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr
geringen verträglichen Dosierungen
(z.B. pmol bis μmol/kg),
ferner (Metall)-Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B.
Citronensäure,
Milchsäure, Äpfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte,
Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und
deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und
deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin
C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat),
Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und
Derivate Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes,
Rutinsäure
und deren Derivate, α-Glycosylrutin; Ferulasäure, Furfurylidenglucitol, Carnosin,
Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon,
Harnsäure
und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Superoxid-Dismutase, Zink
und dessen Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4) Selen
und dessen Derivate (z.B. Selen-Methionin), Stilbene und deren Derivate
(z.B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten
Deri vate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide
und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Zur
Verbesserung des Fließverhaltens
können
ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Isopropylalkohol,
oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen,
besitzen vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei
Hydroxylgruppen. Die Polyole können
noch weitere funktionelle Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten
bzw. mit Stickstoff modifiziert sein. Typische Beispiele sind
- • Glycerin;
- • Alkylenglycole,
wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol,
Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
- • technische
Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis
10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt
von 40 bis 50 Gew.-%;
- • Methyolverbindungen,
wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan,
Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- • Niedrigalkylglucoside,
insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie
beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
- • Zuckeralkohole
mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
- • Zucker
mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder
Saccharose;
- • Aminozucker,
wie beispielsweise Glucamin;
- • Dialkoholamine,
wie Diethanolamin oder 2-Amino-1,3-propandiol.
Als
Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol,
Formaldehydlösung,
Parabene, Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die in Anlage 6,
Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten weiteren Stoffklassen.
Als Insekten-Repellentien kommen N,N-Diethyl-m-toluamid, 1,2-Pentandiol
oder Ethyl Butylacetylaminopropionate in Frage, als Selbstbräuner eignet
sich Dihydroxyaceton.
Als
Parfümöle seien
genannt Gemische aus natürlichen
und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte
von Blüten
(Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang), Stengeln
und Blättern
(Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder),
Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica,
Sellerie, Kardamon, Costus, Iris, Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-,
Zedern-, Rosenholz), Kräutern
und Gräsern
(Estragon, Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte,
Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und Balsamen (Galbanum, Elemi,
Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische
Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische
synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester,
Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.
Als
Farbstoffe können
die für
kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet
werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkommission
der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984,
S. 81-106 zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise
in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung,
eingesetzt.
Der
Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise
5 bis 40 Gew.-% – bezogen auf
die Mittel – betragen.
Die Herstellung der Mittel kann durch übliche Kalt – oder Heißprozesse
erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur-Methode.
Die
erfindungsgemäßen Mund-,
Zahn- und/oder Zahnprothesenpflegemittel können beispielsweise als Mundwasser,
Gel, flüssige
Zahnputzlotion, steife Zahnpaste, Gebissreiniger oder Prothesenhaftcreme
vorliegen.
Hierzu
ist es erforderlich, die erfindungsgemäß verwendbaren Rezeptor-Proteine in einen
geeigneten Träger
einzuarbeiten.
Als
Träger
können
z.B. auch pulverförmige
Zubereitungen oder wässrig-alkoholische Lösungen dienen,
die als Mundwässer
0 bis 15 Gew.-% Ethanol, 1 bis 1,5 Gew.-% Aromaöle und 0,01 bis 0,5 Gew.-%
Süßstoffe
oder als Mundwasser-Konzentrate 15 bis 60 Gew.-% Ethanol, 0,05 bis
5 Gew.-% Aromaöle,
0,1 bis 3 Gew.-% Süßstoffe
sowie ggf. weitere Hilfsstoffe enthalten können und vor Gebrauch mit Wasser
verdünnt
werden. Die Konzentration der Komponenten muss dabei so hoch gewählt werden,
dass nach Verdünnung
die genannten Konzentrationsuntergrenzen bei der Anwendung nicht
unterschritten werden.
Als
Träger
können
aber auch Gele sowie mehr oder weniger fließfähige Pasten dienen, die aus
flexiblen Kunststoffbehältern
oder Tuben ausgedrückt
und mit Hilfe einer Zahnbürste
auf die Zähne
aufgetragen werden. Solche Produkte enthalten höhere Mengen an Feuchthaltemitteln
und Bindemitteln oder Konsistenzreglern und Polierkomponenten. Darüber hinaus
sind auch in diesen Zubereitungen Aromaöle, Süßstoffe und Wasser enthalten.
Als
Feuchthaltemittel können
dabei z.B. Glycerin, Sorbit, Xylit, Propylenglykole, Polyethenylenglycole oder
Gemische dieser Polyole, insbesondere solche Polyethenylenglycole
mit Molekulargewichten von 200 bis 800 (von 400–2000) verwendet werden enthalten
sein. Bevorzugt ist als Feuchthaltemittel Sorbit in einer Menge
von 25–40
Gew.-% enthalten.
Als
Antizahnstein-Wirkstoffe und als Demineralisierungs-Inhibitoren
können
kondensierten Phosphate in Form ihrer Alkalisalze, bevorzugt in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze enthalten sein. Die wäßrigen Lösungen dieser
Phosphate reagieren aufgrund hydrolytischer Effekte alkalisch. Durch
Säurezusatz
wird der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mund-, Zahn- und/oder Zahnprothesenpflegemittel
auf die bevorzugten Werte von 7,5–9 eingestellt.
Es
können
auch Gemische verschiedener kondensierter Phosphate oder auch hydratisierte
Salze der kondensierten Phosphate eingesetzt werden. Die spezifizierten
Mengen von 2–12
Gew.-% beziehen sich jedoch auf die wasserfreien Salze. Bevorzugt
ist als kondensiertes Phosphat ein Natrium- oder Kaliumtripolyphosphat
in einer Menge von 5–10
Gew.-% der Zusammensetzung enthalten.
Ein
bevorzugt enthaltener Wirkstoff ist eine karieshemmende Fluorverbindung,
bevorzugt aus der Gruppe der Fluoride oder Monofluorophosphate in
einer Menge von 0,1–0,5
Gew.-% Fluor. Geeignete Fluorverbindungen sind z.B. Natriummonofluorophosphat
(Na2PO3F), Kaliummonofluorophosphat,
Natrium- oder Kaliumfluorid,
Zinnfluorid oder das Fluorid einer organischen Aminoverbindung.
Als
Bindemittel und Konsistenzregler dienen z.B. natürliche und synthetische wasserlösliche Polymere wie
Carragheen, Traganth, Guar, Stärke
und deren nichtionogene Derivate wie z.B. Hydroxypropylguar, Hydroxyethylstärke, Celluloseether
wie z.B. Hydroxyethylcellulose oder Methylhydroxypropylcellulose.
Auch Agar-Agar, Xanthan-Gum, Pektine, wasserlösliche Carboxyvinylpolymere
(z.B. Carbopol®-Typen),
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, höhermolekulare Polyethylenglykole
(Molekulargewicht 103 bis 106 D).
Weitere Stoffe, die sich zur Viskositätskontrolle eignen, sind Schichtsilikare
wie z.B. Montmorillonit-Tone,
kolloidale Verdickungskieselsäuren,
z.B. Aerogel-Kieselsäure
oder pyrogene Kieselsäuren.
Als
Polierkomponenten können
alle hierfür
bekannten Poliermittel, bevorzugt aber Fällungs- und Gelkieselsäuren, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumsilicat, Aluminiumoxid, Aluminiumoxidtrihydrat, unlösliches
Natriummetaphosphat, Calciumpyrophosphat, Calciumhydrogenphosphat,
Dicalciumphosphat, Kreide, Hydroxylapatit, Hydrotalcite, Talkum,
Magnesiumaluminiumsilicat (Veegum®),
Calciumsulfat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumoxid, Natriumaluminiumsilikate,
z.B. Zeolith A oder organische Polymere, z.B. Polymethacrylat, eingesetzt
wer den. Die Poliermittel werden vorzugsweise in kleineren Mengen
von z.B. 1–10
Gew.-% verwendet.
Die
erfindungsgemäßen Zahn-
und/oder Mundpflegeprodukte können
durch Zugabe von Aromaölen und
Süßungsmitteln
in ihren organoleptischen Eigenschaften verbessert werden. Als Aromaöle kommen
alle für
Mund-, Zahn- und/oder
Zahnprothesenpflegemittel gebräuchlichen
natürlichen
und synthetischen Aromen in Frage. Natürliche Aromen können sowohl
in Form der aus den Drogen isolierten etherischen Öle als auch der
aus diesen isolierten Einzelkomponenten verwendet werden. Bevorzugt
sollte wenigstens ein Aromaöl
aus der Gruppe Pfefferminzöl,
Krauseminzöl,
Anisöl,
Kümmelöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Zimtöl, Geraniumöl, Salbeiöl, Thymianöl, Majoranöl, Basilikumöl, Citrusöl, Gaultheriaöl oder eine
oder mehrere daraus isolierte synthetisch erzeugten Komponenten
dieser Öle
enthalten sein. Die wichtigsten Komponenten der genannten Öle sind
z.B. Menthol, Carvon, Anethol, Cineol, Eugenol, Zimtaldehyd, Geraniol,
Citronellol, Linalool, Salven, Thymol, Terpinen, Terpinol, Methylchavicol
und Methylsalicylat. Weitere geeignete Aromen sind z.B. Menthylacetat,
Vanillin, Jonone, Linalylacetat, Rhodinol und Piperiton. Als Süßungsmittel
eignen sich entweder natürliche Zucker
wie Sucrose, Maltose, Lactose und Fructose oder synthetische Süßstoffe
wie z.B. Saccharin-Natriumsalz, Natriumcyclamat oder Aspartam.
Als
Tenside sind dabei insbesondere Alkyl- und/oder Alkenyl-(oligo)-glycoside
einsetzbar. Ihre Herstellung und Verwendung als oberflächenaktive
Stoffe sind beispielsweise aus US-A-3 839 318, US-A-3 707 535, US-A-3
547 828 DE-A 19 43 689, DE-A-20 36 472 und DE-A-30 01 064 sowie
EP-A-77 167 bekannt. Bezüglich des
Glycosidrestes gilt, daß sowohl
Monoglycoside (x = 1), bei denen ein Pentose- oder Hexoserest glycosidisch
an einen primären
Alkohol mit 4 bis 16 C-Atomen gebunden ist, als auch oligomere Glycoside
mit einem Oligomerisationsgrad x bis 10 geeignet sind. Der Oligomerisationsgrad
ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche
technischen Produkte übliche
Homologenverteilung zugrunde liegt.
Bevorzugt
eignet sich als Alkyl- und/oder Alkenyl-(oligo)-glycosid ein Alkyl- und/oder Alkenyl-(oligo)-glucosid
der Formel RO(C6H10O)x-H, in der R eine Alkyl- und/oder Alkenyl-gruppe
mit 8 bis 14 C-Atomen ist und x einen Mittelwert von 1 bis 4 hat.
Besonders bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis
3. Das Alkyl- und/oder Alkenyl-glycosid-Tensid kann sehr sparsam
verwendet werden, wobei bereits Mengen von 0,005 bis 1 Gew.-% ausreichend
sind.
Außer den
genannten Alkylglucosid-Tensiden können auch andere nichtionische,
ampholytische und kationische Tenside enthalten sein, als da beispielsweise
sind: Fettalkoholpolyglycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Monoglyceridethersulfate,
Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride,
Fettsäureglutamate,
Ethercarbonsäuren,
Fettsäureglucamide,
Alkylamido-betaine und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise
auf Basis von Weizenproteinen. Insbesondere zur Solubilisierung
der meist wasserunlöslichen
Aromaöle
kann ein nichtionogener Lösungsvermittler
aus der Gruppe der oberflächenaktiven
Verbindungen erforderlich sein. Besonders geeignet für diesen Zweck
sind z.B. oxethylierte Fettsäureglyceride,
oxethylierte Fettsäuresorbitanpartialester
oder Fettsäurepartialester
von Glycerin- oder Sorbitan-Oxethylaten. Lösungsvermittler aus der Gruppe
der oxethylierten Fettsäureglyceride
umfassen vor allem Anlagerungsprodukte von 20 bis 60 Mol Ethylenoxid
an Mono- und Diglyceride von linearen Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen
oder an Triglyceride von Hydroxyfettsäuren wie Oxystearinsäure oder
Ricinolsäure.
Weitere geeignete Lösungsvermittler
sind oxethylierte Fettsäuresorbitanpartialester; das
sind bevorzugt Anlagerungsprodukte von 20 bis 60 Mol Ethylenoxid
an Sorbitanmonoester und Sorbitandiester von Fettsäuren mit
12 bis 18 C-Atomen. Ebenfalls geeignete Lösungsvermittler sind Fettsäurepartialester
von Glycerin- oder Sorbitan-Oxethylaten; das sind bevorzugt Mono-
und Diester von C12-C18-Fettsäuren und
Anlagerungsprodukten von 20 bis 60 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Glycerin
oder an 1 Mol Sorbit.
Die
erfindungsgemäßen Mund-,
Zahn- und/oder Zahnprothesenpflegemittel enthalten bevorzugt als Lösungsvermittler
für gegebenenfalls
enthaltene Aromaöle
Anlagerungsprodukte von 20 bis 60 Mol Ethylenoxid an gehärtetes oder
ungehärtetes
Rizinusöl
(d.h. an Oxystearinsäure-
oder Ricinolsäure-triglycerid),
an Glyzerin-mono- und/oder -distearat oder an Sorbitanmono- und/oder
-distearat.
Weitere übliche Zusätze für die Mund-,
Zahn- und/oder Zahnprothesenpflegemittel sind z.B.
- – Pigmente,
z.B. Titandioxid, und/oder Farbstoffe
- – pH-Stellmittel
und Puffersubstanzen wie z.B. Natriumbicarbonat, Natriumcitrat,
Natriumbenzoat, Zitronensäure,
Phosphorsäure
oder saure Salze, z.B. NaH2PO4
- – wundheilende
und entzündungshemmende
Stoffe wie z.B. Allantoin, Harnstoff, Panthenol, Azulen bzw. Kamillenextrakt
- – weitere
gegen Zahnstein wirksame Stoffe wie z.B. Organophosphonate, z.B.
Hydroxyethandiphosphonate oder Azacycloheptandiphosphonat
- – Konservierungsstoffe
wie z.B. Sorbinsäure-Salze,
p-Hydroxybenzoesäure-Ester.
- Plaque-Inhibitoren wie z.B. Hexachlorophen, Chlorhexidin, Hexetidin,
Triclosan, Bromchlorophen, Phenylsalicylsäureester.
In
einer besonderen Ausführungsform
ist die Zusammensetzung eine Mundspülung, ein Mundwasser, ein Prothesenreiniger
oder ein Prothesenhaftmittel.
Für erfindungsgemäß bevorzugten
Prothesenreiniger, insbesondere Prothesenreinigungstabletten und
-pulver, eignen sich neben den schon genannten Inhaltsstoffen für die Mund-,
Zahn- und/oder Zahnprothesenpflege zusätzlich noch Per-Verbindungen
wie beispielsweise Peroxoborat, Peroxomonosulfat oder Percarbonat.
Sie haben den Vorteil, dass sie neben der Bleichwirkung gleichzeitig
auch desodorierend und/oder desinfizierend wirken. Der Einsatz solcher
Per-Verbindungen in Prothesenreinigern beträgt zwischen 0,01 und 10 Gew.-%,
insbesondere zwischen 0,5 und 5 Gew.-%.
Als
weitere Inhaltsstoffe sind auch Enzyme, wie z.B. Proteasen und Carbohydrase,
zum Abbau von Proteinen und Kohlenhydraten geeignet. Der pH Wert
kann zwischen pH 4 und pH 12, insbesondere zwischen pH 5 und pH
11 liegen.
Für die Prothesenreinigungstabletten
sind zusätzlich
noch weitere Hilfsstoffe notwendig, wie beispielsweise Mittel, die
einen sprudelnden Effekt hervorrufen, wie z.B. CO2 freisetzende
Stoffe wie Natriumhydrogencarbonat, Füllstoffe, z.B. Natriumsulfat
oder Dextrose, Gleitmittel, z.B. Magnesiumstearat, Fließregulierungsmittel,
wie beispielsweise kolloidales Siliziumdioxid und Granuliermittel,
wie die bereits erwähnten
hochmolekularen Polyethylenglykole oder Polyvinylpyrrolidon.
Prothesenhaftmittel
können
als Pulver, Cremes, Folien oder Flüssigkeiten angeboten werden
und unterstützen
die Haftung der Prothesen.
Als
Wirkstoffe sind natürliche
und synthetische Quellstoffe geeignet. Als natürliche Quellstoffe sind neben
Alginaten auch Pflanzengummen, wie z.B. Gummi arabicum, Traganth
und Karaya-Gummi sowie natürlicher
Kautschuk aufzufassen. Insbesondere haben sich Alginate und synthetische
Quellstoffe, wie z.B. Natriumcarboxymethylcellulose, hochmolekulare
Ethylenoxid-Copolymere, Salze der Poly(vinyl-ether-co-maleinsäure) und
Polyacrylamide.
Als
Hilfsstoffe für
pastöse
und flüssige
Produkte eignen sich besonders hydrophobe Grundlagen, insbesondere
Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Weißes Vaselin (DAB) oder Paraffinöl.
Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Rezeptor-Proteine sind zur Hemmung von Mikrobenwachstum überall dort
geeignet, wo dieses Wachstum unerwünscht ist, z. B. in wässrigen
Systemen bei einer Reihe industrieller Anwendungen, wie der Papierherstellung.
Eine
Reihe wichtiger Industrien wird durch die Aktivität dieser
Bakterien, Algen und Pilze an den eingesetzten Rohmaterialien, an
verschiedenen Aspekten ihrer Herstellungstätigkeiten oder an den hergestellten Endprodukten
stark beeinträchtigt.
Zu diesen Industrien gehören
die Farben-, Holz-, Textil-, Kosmetik-, Leder-, Tabak-, Pelz-, Seil-,
Papier-, Zellstoff-, Kunststoff-, Treibstoff-, Öl-, Kautschuk- und Maschinenindustrie.
Zu
wichtigen Anwendungen der erfindungsgemäß verwendbaren Rezeptor-Proteine gehören: Hemmung
des Wachstums von Bakterien und Pilzen in wässrigen Farben, Klebstoffen,
Latexemulsionen und Vergussmassen; Holzkonservierung; Bohrölkonservierung;
Bekämpfung
schleimproduzierender Bakterien und Pilze in Zellstoff- und Papiermühlen und
Kühlwasser;
als Sprüh-
oder Tauchbehandlung für
Textilien und Leder zur Verhinderung von Schimmelpilzwachstum; als
Komponente in Antifäulnisfarben
zur Verhinderung der Anhaftung von Fäulnisorganismen; Schutz von
Anstrichfilmen, insbesondere Außenfarben,
vor dem Angriff durch Pilze, der bei der Verwitterung des Anstrichfilms
auftritt; Schutz von Verarbeitungsausrüstung vor Schleimablagerungen
bei der Herstellung von Rohr- und Rübenzucker; Verhinderung der
Anreicherung und Ablagerung von Mikroorganismen in Abluftwäscher-Systemen
und in industriellen Frischwasserversorgungssystemen; Bekämpfung der
Kontamination mit und Ablagerung von Mikroorganismen in Ölbohrflüssigkeiten
und -schlämmen
sowie in sekundären
Erdölaufbereitungsverfahren;
Hemmung von Bakterien- und Pilzwachstum bei Papierbeschichtungsverfahren,
das die Qualität
der Papierbeschichtung beeinträchtigen
könnte;
Bekämpfung von
Bakterien- und Pilzwachstum und -ablagerungen bei der Herstellung
verschiedener Spezialpappen, z. B. Vollpappe und Spanplatten; Verhinderung
der Zellsaftverfärbung
von frisch geschlagenem Holz unterschiedlicher Art; Bekämpfung von
Bakterien- und Pilzwachstum
in Ton- und Pigmentschlämmen
unterschiedlicher Art, die zur späteren Verwendung beispielsweise
bei der Papierbeschichtung und der Farbenherstellung hergestellt
werden und bei der Lagerung und beim Transport dem Abbau durch Mikroorganismen
unterliegen; als Desinfektionsmittel für harte Oberflächen zur
Verhinderung des Wachstums von Bakterien und Pilzen auf Wänden, Böden usw.
sowie in Schwimmbecken zur Verhinderung von Algenwachstum.
Besonders
wichtig ist die Bekämpfung
von Bakterien und Pilzen in Wassersystemen von Zellstoff- und Papiermühlen, die
wässrige
Dispersionen der Fasern zur Papierherstellung enthalten. Die unkontrollierte
Anreicherung von Schleim durch die Anhäufung von Bakterien und Pilzen
führt zu
qualitativ minderwertiger Produktion, verringerter Produktion aufgrund
von Pausen und höherer
Reinigungshäufigkeit,
gesteigertem Verbrauch von Rohmaterialien sowie höheren Wartungskosten.
Das Problem der Schleimablagerungen wird in der Papierindustrie
durch die weitverbreitete Verwendung geschlossener Weißwassersysteme
verschlimmert.
Ein
weiterer wichtiger Bereich, in dem die Bekämpfung von Bakterien- und Pilzwachstum
entscheidend ist, sind die Ton- und Pigmentschlämme. Diese Schlämme bestehen
aus verschiedenen Tonen, z. B. Kaolin, und Pigmenten, z. B. Calciumcarbonat
und Titandioxid. Sie werden gewöhnlich
an einem Ort hergestellt, der von dem der endgültigen Verwendung, z. B. in
der Papierbeschichtung und der Farbenherstellung, entfernt ist und
dann zum späteren
Transport an den Endverbrauchsort gelagert. Die hohen Qualitätsstandards
für die Papier- und Farbenendprodukte,
in denen der Schlamm verwendet wird, erfordern, dass der Ton- oder
Pigmentschlamm einen sehr geringen Mikroorganismengehalt besitzt,
damit er zur Papierbeschichtung oder Farbenherstellung eingesetzt
werden kann.
Ein
weiteres wichtiges, Gebiet zur Bekämpfung von Mikrobenwachstum
sind Kühlsysteme,
wie diejenigen mit Umlaufkühltürmen. Diese
Systeme setzen eine große
Menge Wasser beträchtlich
lange der Atmosphäre
aus unter Bedingungen, die keine ausreichende Belüftung und
kein ausreichendes Aussetzen gegenüber Sonnenlicht beinhalten,
dass Mikrobenwachstum, insbesondere Bakterien- und Pilzwachstum
bekämpft würde. Viele
Kühltürme setzen
ausserdem eine Füllung
aus Kügelchen
aus synthetischen Polymer- oder anderen Materialien ein, um die
Wärmeaustauschoberfläche zu vergrößern. Diese
Bauweise verschlimmert das Problem des Mikrobenwachstums, da sie
die ideale physikalische Umgebung für die Vermehrung lästiger Mikroben
bereitstellt. Unbekämpft
gedeihen diese Mikroorganismen und erzeugen Kolonien, die ausreichen, dass
die Wärmeaustauschoberflächen mit
einem Biofilm blockiert und die Komponenten der Wassertransportvorrichtung,
die zum Betrieb des Kühlsystems
verwendet wird, verstopft werden. Die erfindungsgemäß verwendbaren
Rezeptor-Proteine stellen eine ausgezeichnete Bekämpfung von
Mikrobenwachstum in diesen Systemen bereit.
Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Rezeptor-Proteine sind besonders geeignet zur Bekämpfung der schädlichen
Wirkungen von Mikroorganismen in Wasser oder wässrigen Medien. Systeme, die
umlaufendes Wasser oder umlaufende wässrige Medien verwenden, werden
mit Mikroorganismen infiziert und erheblich in ihrer Wirksamkeit
beeinträchtigt,
wenn sich Mikroorganismenablagerungen im System anreichern. Die
als Schleime bezeichneten Ablagerungen überziehen die Wände von
Behältern
und anderen Gefäßen, jegliche verwendete
Maschinen und Verarbeitungsausrüstung
und erzeugen Verstopfungen in Rohren und Ventilen. Die Schleimentstehung
fördert
die Korrosion von Metalloberflächen
und erleichtert die Verrottung von Holztürmen. Die Schleime erzeugen
auch Verfärbungen
und andere Mängel
in allen hergestellten Produkten und erzwingen kostenintensive Betriebsunterbrechungen.
Die Bekämpfung
von Mikroorganismen in wässrigen
Medien ist besonders wichtig, wenn sich in diesen dispergierte Teilchen
oder Feinstoffe befinden, z. B. dispergierte Zellulosefasern und
dispergierte Füllstoffe
und Pigmente bei der Papierherstellung sowie dispergierte Pigmente
bei der Farbenherstellung.
Die
erfindungsgemäßen Mikrobizide
können
in reiner Form oder als mikrobizide Bestandteile von Gemischen eingesetzt
werden, beispielsweise als Bestandteile von Sterilisations-, Desinfektions-
Imprägnier- oder
Konservierungsmitteln.
In
der Mehrzahl der Fälle
enthalten die für
die praktische Anwendung bestimmten Gemische insgesamt noch 0 bis
etwa 99, vorzugsweise 90 bis 10 Gew.-% weitere üblicherweise verwendete Bestandteile,
die je nach der vorgesehenen Anwendungsform und dem Anwendungszweck
ausgewählt
werden.
Für flüssige Zubereitungen
beispielsweise kommen als Lösungsmittel
mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel in Betracht, beispielsweise
Ethanol, Isopropanol und Ethylenglykol, Propylenglykol, Ethylethylenglykol,
Propylpropylenglykol 20 sowie mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel
wie beispielsweise Testbenzin, Benzol, Toluol, Essigsäureethy-lester
oder Dimethylenchlorid.
Wenn
neben der antimikrobiellen Wirkung eine zusätzliche Reinigungswirkung erwünscht ist,
können die
erfindungsgemäßen Gemische
auch noch Tenside, insbesondere nichtionische Tenside enthalten.
Beispiele für
geeignete Tenside sind C8-C18-Alkylglucoside mit etwa 1 bis 10 Glucoseeinheiten
im Molekül,
Anlagerungs-Produkte von 4 bis 40, vorzugsweise 4 bis 20 Mol Ethylenoxid
an ein Mol Fettalkohol, Alkylcyclohexanol, Alkylphenol, Fettsäure, Fettsäureamid
oder Alkansulfonamid. Von besonderem Interesse sind Anlagerungsprodukte
von 5 bis 16 Mol Ethylenoxid an Kokos- oder Talgfettalkohole, an
Oleylalkohol, ein Gemisch aus Oleylalkohol und Cetylalkohol sowie
an Mono-, Di- oder Trialkylphenole und an Monoalkylcyclohexanole
mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten.
Auch
gemischte Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und Propylenoxid an
die genannten Verbindungen mit einem aktiven Wasserstoffatom kommen
in Betracht.
Die
genannten Alkoxylierungsprodukte können auch endgruppenverschlossen
sein, beispielsweise durch Ether- oder Acetalgruppen.
In
den erfindungsgemäßen Gemischen
können
ferner Gerüstsubstanzen
vorhanden sein; als solche eignen sich beispielsweise Alkalisalze
der Glukonsäure,
insbesondere Natriumglukonat, die Alkalisalze der Nitrilotriessigsäure, Ethy lendiamintetraessigsäure, Hydroxyethandiphosphonsäure, Phosphonobutantricarbonsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder
Weinsäure.
Weiterhin kommen als Gerüstsubstanzen
die wasserlöslichen
Salze höhermolekularer
Polycarbonsäuren
in Betracht, etwa Polymerisate der Maleinsäure, Itakonsäure, Fumarsäure und
Zitraconsäure.
Auch Mischpolymerisate dieser Säuren
untereinander oder mit anderen polymerisierbaren Monomeren, wie
B. Ethylen, Propylen, Acrylsäure,
Vinylacetat, Isobutylen, Acrylamid und Styrol sind brauchbar. In
die erfindungsgemäßen Gemische
können
auch Reinigungsverstärker
wie Fettsäuremono- und
-diethanolamide, beispielsweise Kokosfettsäuremonoethanolamid und Kokosfettsäurediethanolamid,
und Anlagerungsprodukte von bis zu 4 Mol Ethylenoxid oder Propylenoxid
an Fettalkohole mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen sowie freie Fettalkohole
mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen sowie Reinigungsverstärker auf
Cellulosebasis eingearbeitet werden.
Darüber hinaus
kann es für
weitere Anwendungsbereiche vorteilhaft sein, wenn die Mittel zusätzlich weitere
antimikrobiell wirksame Substanzen enthalten. In die erfindungsgemäßen Mittel
können
auch Insekticide wie z. B. Pyrethroide (Permethrin, Cypermethrin,
Decamethrin und Fenvalerate) und/oder Lindan, Endosulfan, Dieldrin
eingearbeitet werden.
Die
Mengen der möglichen
zur Konfektionierung der erfindungsgemäßen Mittel benutzten Bestandteile
richten sich im allgemeinen nach Handels- und Preisvorgaben und
sind im Prinzip nicht von erfinderischer Bedeutung.
Für die Herstellung
gebrauchsfertiger Konservierungsmittel können neben flüssigen Konzentraten auch
feste Produkte, vorzugsweise in Pulver- oder Granulatform bereitgestellt
werden, die die erfindungsgemäß verwendbaren
Rezeptor-Proteine
enthalten.
Die
erfindungsgemäßen Desinfektions-
und Konservierungsmittel können
auf vielen Gebieten zum Einsatz gelangen, beispielsweise in Haushalten
und im Gewerbe wie z. B. Krankenhäusern, Schulen, Badeanstalten, öffentlichen
Verkehrsmitteln, gewerblichen Betrieben und Industrieanlagen.
Weiterhin
können
die erfindungsgemäß verwendbaren
Rezeptor-Proteine bei der Konservierung noch zu verarbeitender technischer
Produkte wie Lasuren, Dispersions- und Emulsionsfarben, Klebstoffen
und Kleistern, Bohr- und Schneidölen
oder Produkten der papier-, pappe- oder lederverarbeitenden Industrie
sowie zur Konservierung von Industrie- und Brauchwasser Anwendung
finden.
Die
Applikation kann etwa durch Sprühen,
Pinseln, Streichen, Rakeln, Tauchen oder Druck- oder Vakuumimprägnierung
erfolgen
Sequenzen:
Seq.
1 (CsaR_Pseudomonas chlororaphis)
Seq.
2 (LuxR_Pseudomonas fluorescens)
Seq.
3 (RhIR_Pseudomonas aeruginosa)