DE10260422A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entgraten der Zahnflanken von Zahnrädern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entgraten der Zahnflanken von ZahnrädernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entgraten der Zahnflanken von Zahnrädern, insbesondere zum Entfernen der durch eine spanende Nachbearbeitung der Zahnflanken entstandenen Grate, wobei die Grate mittels eines ersten Werkzeuges in Form eines in die Verzahnung eingreifenden, verzahnten Abkantrades durch radialen Druck in die Zahnlücken auf die Zahnrad-Stirnseite umgelegt und dort mittels eines zweiten Werkzeuges in Form eines Entgratrades (3) abgeschert werden. Zur Erzielung einer fertigungstechnischen Verbesserung schlägt die Erfindung vor, dass die abgescherten Grate ohne ein flüssiges Spülmittel abgeführt und wobei die an den Werkzeugen anhaftenden Späne durch Borsten (29) aufweisende, bewegliche Mittel mechanisch entfernt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entgraten der Zahnflanken von Zahnrädern, insbesondere zum Entfernen der durch eine spanende Nachbearbeitung der Zahnflanken entstandenen Grate, wobei die Grate mittels eines ersten Werkzeuges in Form eines in die Verzahnung eingreifenden, verzahnten Abkantrades durch radialen Druck in die Zahnlücken auf die Zahnrad-Stirnseite umgelegt und dort mittels eines zweiten Werkzeuges in Form eines Entgratrades abgeschert werden.
- Eine Entgratvorrichtung, wie sie Ausgangspunkt der Erfindung ist, besitzt ein parallelachsig zum drehangetriebenen Zahnrad drehbar gelagertes, radial auf dieses zustellbares verzahntes Abkantrad. Durch Eingriff der Zähne des Abkantgrades in die Zahnlücken und durch radialen Druck auf das Zahnrad bzw. auf die Zahnflanken des Zahnrades werden dortige Grate zur Zahnrad-Stirnseite umgelegt. Darüber hinaus besitzt die Entgratvorrichtung ein ebenfalls radial zustellbares Entgratrad, welches ebenfalls parallelachsig zum Zahnrad drehbar angeordnet ist. Das Entgratrad kann drehangetrieben sein. Der Drehantrieb kann durch reibschlüssiges Mitlaufen mit dem Zahnrad erfolgen. Mit der an dem Entgratrad befindlichen Schneide wird dabei der die Zahnrad-Stirnseite überragende Sekundärgrat abgeschert. Die sehr kleinen Sekundärgrate haben die Neigung, als Späne insbesondere am Zahnrad oder am Abkantrad anzuhaften. Um diese Späne dort zu entfernen, muss die Vorrichtung während der Bearbeitung flüssigkeitsgespült werden. Dies verlangt eine Reinigung der Werkstücke nach der Entnahme aus der Vorrichtung. Auch muss das Entgratrad flüssigkeitsgespült werden. Zufolge der reibenden Anlage der Schneidkante an der Zahnrad-Stirnseite wird nämlich das Entgratrad bei der Bearbeitung magnetisiert. Demzufolge haften aus Stahl bestehende Späne am Entgratrad an und müssen dort entfernt werden, und zwar ebenfalls durch eine Spülflüssigkeit. Der Einsatz solcher Spülflüssigkeiten führt zu dem Nachteil, dass diese aufwendig entsorgt oder wieder aufbereitet werden müssen.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren bzw. die gattungsbildende Vorrichtung fertigungstechnisch zu verbessern.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen wiedergegebene Erfindung, wobei der Anspruch 1 zunächst und im Wesentlichen darauf abstellt, dass die abgescherten Grate ohne ein flüssiges Spülmittel abgeführt und wobei die an den Werkzeugen anhaftenden Späne mechanisch entfernt werden. Dementsprechend wird die gattungsgemäße Vorrichtung weitergebildet, die Borsten aufweisende, bewegliche Mittel zur flüssigkeitsfreien Spanabfuhr beinhaltet.
- Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung angegeben, welche das wirtschaftliche Entgraten der Zahnflanken von Zahnrädern erlauben. Ein flüssiges Spülmedium muss nicht mehr eingesetzt werden. Das Entfernen der an den Werkzeugen anhaftenden Späne geschieht nun ausschließlich durch mechanische Mittel. Insbesondere kann das Entfernen der Späne durch Abbürsten geschehen. Letztere bewegen sich relativ zu den Werkzeugen, wobei die an diesen anhaftenden Späne mit Sicherheit aus der Anhaftung zu den Werkzeugen gebracht werden. Die Relativbewegung der Borsten zu den Werkzeugen kann in verschiedener Weise erzielt werden. Insbesondere besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, dass die Borsten mindestens einer rotierenden Bürstenwalze zugeordnet sind. Durch Zustellung derselben auf das Werkzeug kann der entsprechende Bürsteffekt variiert werden. Auf diese Weise werden mit Sicherheit sämtliche am Werkzeug anhaftende Späne im von der Bürstenwalze überstrichenen Bereich abgeführt. Sodann ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Drehachse der Bürstenwalze senkrecht, geneigt oder parallel zur Werkzeug-Drehachse ausgerichtet ist. Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung zeichnet sich durch paarweise angeordnete Werkzeuge aus, wobei ein Werkzeugpaar von den Borsten einer einzigen Bürstenwalze radial bestrichen wird. Insbesondere eignet sich diese Ausgestaltung zum Entfernen der Späne von den Abkanträdern. Die Borsten können hierbei durch die Zahnlücken der Verzahnung der Abkanträder hindurchtauchen. Im Detail sieht dies so aus, dass die Bürstenwalzenachse etwa mittig zwischen den beiden Werkzeugen eines Werkzeugpaares verläuft und die Werkzeuge als Abkanträder gestaltet sind, wobei die Borsten durch die Zahnlücken der sich drehenden Werkzeuge hindurchtreten. Dies eröffnet die Möglichkeit, während des Entgratungsprozesses synchron die Bürstenwalze einzusetzen. Beim Abbürsten der auf einer gemeinsamen Achse angeordneten Entgraträder zeichnet sich eine solche Ausgestaltung dadurch aus, dass die Borsten der Bürstenwalze in Achsrichtung zum Bürstenrand hin auffächern, wobei die Randlänge der aufgefächerten Bürstenwalze größer ist als der Abstand der beiden Werkzeuge eines Werkzeugpaares zueinander. Um dennoch die Borsten schonend in den Zwischenraum zwischen den beiden Werkzeugen eines Werkzeugpaares einlaufen zu lassen, sind trichterförmig einander zugeordnete Leitbleche vorgesehen, um den Borstenfächer mit verminderter Randlänge zwischen die Werkzeuge zu bringen. Im Detail liegt ein solcher Aufbau vor, dass die Leitbleche einen etwa viertelkreisförmigen Grundriss haben und die Auslaufseite etwa auf der Verbindungslinie der Achsen von Werkzeugpaar und Bürstenwalze liegt. Zwecks Variierung des Bürsteffektes ist es gemäß der Erfindung möglich, dass die Bürstenwalzen zusätzlich motorisch linear bewegbar ist. Das bedeutet, dass überlagernd zu der Drehbewegung der Bürstenwalze noch eine axiale Verlagerung derselben erfolgt. Auf diese Weise lassen sich mit Sicherheit sämtliche abgescherten Späne von den Werkzeugen entfernen.
- Nachstehend werden sechs Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 in grob schematischer Darstellung eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung in der Draufsicht,
- Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in Vorderansicht,
- Fig. 3 den Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 1,
- Fig. 4 einen Ausschnitt eines Entgratrades eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
- Fig. 5 in schematischer Darstellung zwei auf einer gemeinsamen Achse angeordnete, ein Werkzeugpaar bildende Entgraträder mit zugehörigen Bürstenwalzen, deren Achsen senkrecht zur Werkzeug-Drehachse ausgerichtet sind, betreffend die dritte Ausführungsform,
- Fig. 6 ein zwei Abkanträder aufweisendes Werkzeugpaar mit einer einzigen Bürstenwalze betreffend die vierte Ausführungsform,
- Fig. 7 die fünfte Ausführungsform, eingesetzt bei einem auf einer gemeinsamen Drehachse angeordneten Werkzeugpaar mit einer Bürstenwalze, deren Drehachse parallel zur Werkzeug-Drehachse verläuft,
- Fig. 8 den Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7,
- Fig. 9 den Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 7,
- Fig. 10 den Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 7,
- Fig. 11 in perspektivischer Einzeldarstellung den bei dieser fünften Ausführungsform eingesetzten, trichterförmig einander zugeordnete Leitbleche aufweisenden Einlauftrichter,
- Fig. 12 eine Seitenansicht der sechsten Ausführungsform, bei welcher eine Bürstenscheibe die Arbeitsfläche eines Feilrades bestreicht, und
- Fig. 13 den Schnitt nach der Linie XIII-XIII in Fig. 12.
- Gemäß dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel findet eine flüssigkeitsfreie Spanabfuhr statt. Die dort aufgezeigten Mittel sind eine Saugvorrichtung 6, 7, 9, Pressluftdüsen 10, 11 und eine Entmagnetisierungseinrichtung 15. Jedes dieser einzelnen Mittel zum flüssigkeitsfreien Spanabführen kann aber auch einzeln oder in beliebiger Kombination mit einem anderen verwirklicht sein. Zusätzlich kann die Maßnahme vorgesehen sein, die Späne abzubürsten.
- Im Einzelnen besitzt die Vorrichtung ein als Zahnrad 1 gestaltetes Werkrad, dessen Zahnflanken nachbearbeitet worden sind. Das Zahnrad selbst wird um eine Drehachse 18 drehangetrieben. Bspw. sind die Zahnflanken durch Abkanten nachbearbeitet worden. Beim Abkanten sind Grate entstanden, die mit der Vorrichtung entfernt werden sollen.
- Hierzu wird das mit der Bezugsziffer 2 bezeichnete Abkantrad in Radialrichtung auf das Werkrad 1 zugestellt. Das Abkantrad 2 sitzt an einem Zustellarm 12, welcher um eine nicht dargestellte Drehachse in Richtung des Doppelpfeiles schwenkbar ist. Im Ausführungsbeispiel liegen zwei Abkanträder 2 in Parallellage zueinander, um jede der beiden Zahnflankenendbereiche zu entgraten. Dort greifen die Abkanträder 2 mit ihren Verzahnungen 20 in die Verzahnungen 19 des Werkrades 1 ein. Zufolge des radialen Drucks werden dort vorhandene Grate axial nach außen über die Breitfläche des Werkrades 1 gedrückt. Die so entstandenen Sekundärgrate werden mit einem Entgratrad 3 entfernt.
- Auch das Entgratrad 3 sitzt an einem Zustellarm 14, der um eine nicht dargestellte Achse in Richtung des Doppelpfeiles schwenkbar ist. Mittels eines Zahneingriffs oder durch Reibung wird das Entgratrad 3 vom Zahnrad 1 drehmitgeschleppt. Beim Ausführungsbeispiel sind zwei parallel zueinander liegende Entgraträder 3 vorgesehen, die mit ihren auf den Zahnrad-Stirnseiten aufliegenden Schneidkanten 22 die entstandenen Sekundärgrate abscheren.
- Mit der Bezugsziffer 8 ist das Ende einer Saugleitung bezeichnet. An das Ende der Saugleitung 8 ist ein austauschbares Kopfstück 9 angeflanscht. Dieses Kopfstück 9 bildet gabelförmig angeordnete Saugdüsen 6, 7 aus, die in die jeweiligen Zwickel zwischen dem Zahnrad 1 und den beiden Werkzeugrädern 2, 3 ragen. Die Mündung der Saugdüsen 6, 7 befindet sich unmittelbar am Bearbeitungsbereich 4 zwischen dem Abkantrad 2 und dem Zahnrad 1 bzw. dem Arbeitsbereich 5 des Entgratrades 3 am Zahnrad 1. Anstatt wie dargestellt ist, könnte die Saugdüse 6 gegenüber der Saugdüse 7 verlängert ausgebildet werden, so dass die Saugdüse 6 in den gegenüberliegenden Zwickel und somit gegen die Drehrichtung weist. Die vom Entgratrad 3 von der Stirnseite des Zahnrades 1 abgescherten Späne werden von der Saugdüse 7 abgesaugt. Die Saugdüse 7 bzw. die Saugdüse 6 kann so ausgebildet sein, dass sie die beiden in der Fig. 2 übereinander liegenden Arbeitsbereiche absaugt.
- Das Kopfstück 9 ist austauschbar der Saugleitung 8 zugeordnet. Es können andere Kopfstücke 9 verwendet werden, bei denen das Abstandsmaß der beiden Saugdüsen 6, 7 variiert, um mit der Vorrichtung Werkräder eines anderen Durchmessers entspanen zu können.
- Das Entgratrad 3 dreht sich im Bereich des Arbeitsbereiches 5 in Saugrichtung der Saugdüse 7. Das Entgratrad 3 dreht sich auch in Richtung der Blasrichtung einer Pressluftdüse 10, die permanent in den Zwickel zwischen Werkrad 1 und Entgratrad 3 bläst. Die Blasdüse 10 liegt dementsprechend im Bereich des Zwickels, der dem Zwickel der Saugdüse 7 gegenüber angeordnet ist.
- Während die Blasdüse 10 permanent betrieben wird und im Hinblick auf unterschiedliche Werkraddurchmesser verstellbar der Vorrichtung zugeordnet ist, wird eine Blasdüse 11 nur intervallartig betätigt. Der Pressluftstrahl, der aus der Blasdüse 11 entweicht, ist tangential in Drehrichtung auf die Verzahnung 20 des Abkantrades 2 gerichtet. Diese Blasdüse 11 ist dem Zustellarm 12 des Abkantrades 2 zugeordnet. Dies kann mittels einer Lasche 13 erfolgen.
- Mit der Bezugsziffer 15 ist eine Entmagnetisierungseinrichtung bezeichnet. Diese Entmagnetisierungseinrichtung 15 sitzt am Zustellarm 14 des Entgratrades 3. Wie insbesondere der Fig. 3 zu entnehmen ist, bildet die Entmagnetisierungsvorrichtung 15 zwei Schlitze 17 aus, durch welche die Randbereiche der beiden parallel zueinander angeordneten Entgraträder 3 hindurch tauchen. Dabei tauchen die Randbereiche der Entgraträder 3 durch ein elektromagnetisches Wechselfeld, so dass das Entgratrad 3 entmagnetisiert wird. Eventuelle an dem Entgratrad 3 anhaftende Späne verlieren dann ihre Haftung am Entgratrad 3 und können mittels Pressluft abgeblasen werden.
- Das Entgratrad 3 taucht bevorzugt berührungslos durch den Schlitz 17. Gegebenenfalls könnte hier aber auch ein mechanischer Abtrag der Späne vorgesehen sein.
- Bei dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Entgratrad 3 zweiteilig ausgebildet. Es besitzt einen Kern aus einem nicht magnetischen Werkstoff, beispielsweise Aluminium. Auf den Kern ist ein Ring aus Stahl aufgebracht, der die Schneidkante 22 ausbildet. Zur Verminderung der Magnetisierung des Ringes besitzt dieser Radialschlitze 23 und Öffnungen in Form von Löchern 24.
- Die Funktionsweise der Vorrichtung ist die Folgende:
Zum Beladen der Vorrichtung mit einem Werkrad 1 werden die beiden Werkzeugräder, das Abkantrad 2 und das Entgratrad 3, in Radialrichtung zur Werkstückachse 18 auseinander gefahren. Dies erfolgt durch Schwenken der Zustellarme 12, 14. Ist das Werkrad 1 in Position gebracht, so werden die Werkzeugräder 2, 3 radial zugestellt, bis die Verzahnung 20 des Abkantrades 2 in die Verzahnung 19 des Werkrades 1 eingreift. Durch einen radialen Druck des Abkantrades 2 auf das Werkrad 1 werden Grate in der Verzahnung 19 ausgedrückt. Es entstehen Sekundärgrate über die jeweilige Stirnseite des Werkrades 1. Diese werden infolge Reibung zwischen Entgratrad 3 und Werkrad 1 vom drehmitgeschleppten Entgratrad 3 abgeschert. Dies erfolgt durch die in axialer Richtung auf die Breitfläche des Zahnrades 1 kraftbeaufschlagte Schneidkante 22. Das Mitschleppen kann auch durch eine Mitnahmeverzahnung 25 des Entgratrades 3 geschehen, welche in die Verzahnung 19 des Werkrades 1 eingreift. Ein solcher Zahneingriff wäre bei Verwendung eines Glättrades erforderlich. - Um die bei dem Gratabtrag entstehenden Späne zu entfernen, wird im Bereich der Saugdüsen 6, 7 ein lokaler Unterdruck erzeugt. Die in die Saugdüsen 6, 7 einströmende Luft enthält Späne, die nachfolgend der Saugluft entzogen werden können. Zur Unterstützung des Spänetransports in Richtung der Saugdüse 7 dient die Blasdüse 10, die in den Zwickel zwischen Werkrad 1 und Entgratrad 3 gerichtet ist. Anstelle der bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen eingesetzten Mittel zur flüssigkeitsfreien Spanabfuhr können Bürsten wie in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen eingesetzt oder in Kombination mit den vorerwähnten Mitteln vorgesehen werden.
- Das Entgratrad 3 wird mittels der Entmagnetisierungseinrichtung 15 entmagnetisiert. Dies verhindert das Anhaften von Spänen am Entgratrad 3.
- Gemäß Fig. 5, betreffend die dritte Ausführungsform, sind auf der Werkzeug-Drehachse 26 zwei paarweise angeordnete Werkzeuge vorgesehen. Diese sind als Entgraträder 3 gestaltet und bilden randseitig die sich gegenüberliegenden Schneidkanten 22 aus. Im Wesentlichen sind die Entgraträder 3 im Querschnitt kegelstumpfförmig gestaltet derart, dass die Basiskanten einander zugekehrt sind. Jedem Entgratrad 3 ist eine Bürstenwalze 27 zugeordnet. Deren Achsen 28 sind rechtwinklig zur Werkzeug-Drehachse 26 ausgerichtet. Möglich ist auch eine geneigte Stellung der Achsen 28 oder in der Draufsicht eine Winkelverstellung zum Umfangskreis der Entgratscheiben 3. Die Achsen 28 erstrecken sich etwa auf Höhe der Mitte der Entgraträder 3. Die Umlaufrichtung der Bürstenwalzen 27 ist mit Pfeilrichtung angegeben. In der Wirkstellung der Bürstenwalzen 27 überstreichen deren Borsten 29 die Kegelstumpf-Mantelfläche der Entgraträder 3 und entfernen dort eventuell anhaftende Späne. Der Überstreichbereich der Bürstenwalzen 27 erstreckt sich dabei bis zu den Schneidkanten 22. Die Drehrichtungen der Bürstenwalzen sind dabei entgegengesetzt gerichtet, so dass sich die Borsten 29 jeder Bürstenwalze 27 linienförmig entlang der Kegelstumpffläche bewegen. Ferner könnte eine Alternative so aussehen, dass mehrere in Umfangsrichtung versetzt zueinander liegende Bürstenwalzen an den Entgraträdern wirksam werden.
- Nicht dargestellt ist, dass die Achsen 28 der Bürstenwalzen 27 eine lineare Bewegung in radialer Richtung zu den Entgraträdern 3 ausführen können, um bspw. auch Entgraträdern anderer Durchmesser zugeordnet werden zu können. Auch ist eine Abstandsvergrößerung vorzunehmen, wenn ein Wechsel der Entgraträder stattfindet. Ebenfalls ist nicht veranschaulicht, dass die Bürstenwalzen zusätzlich zu ihrem Umlauf in Richtung ihrer Achsen 28 motorisch linear bewegbar sind, so dass eine überlagerte Bewegungskomponente beim Abbürsten der Späne von den Entgraträdern 3 stattfindet.
- Gemäß der vierten Ausführungsform nach Fig. 6 sind zwei Werkzeuge in Form von Abkanträdern 2 auf einer gemeinsamen Werkzeug-Drehachse 30 angeordnet. Beide Abkanträder 2 bilden demgemäß ein Werkzeugpaar, wobei die Werkzeugräder 2 mit Abstand zueinander angeordnet sind. Bei dieser vierten Version ist eine einzige Bürstenwalze 31 vorgesehen, deren Borsten 29 beide Werkzeuge, also die Abkanträder 2, radial bestreichen. Die Bürstenwalzenachse 32 ist beim Ausführungsbeispiel senkrecht zur Drehachse 30 des Werkzeugpaares ausgerichtet und verläuft mittig zwischen den beiden Werkzeugen 2. Sie kann aber bei einer Schrägverzahnung des Werkrades an den Schrägungswinkel angepasst werden, wozu eine entsprechende Neigungsverstellbarkeit der Bürstenwalzenachse 32 vorgesehen ist. Bei in Bürsteinsatz befindlicher Bürstenwalze 31 treten die Borsten 29 durch die Zahnlücken der Verzahnung 20 der Abkanträder 2 hindurch. Die Umlaufrichtung der Bürstenwalze 31 ist ebenfalls mit Pfeilrichtung angegeben. Sodann ist die Bürstenwalze 31 so ausgerichtet, dass deren Borsten 29 den Grund der Zahnlücken der Verzahnung 20 bestreichen. Auch hier besteht die Möglichkeit einer radialen Verlagerung der Bürstenwalze 31, um diese stets optimal in Eingriff zu bringen bzw. ein Abstellen der Bürstenwalze 31 zu erlauben. Das Hindurchtreten der Borsten 29 durch die Zahnlücken geschieht bei drehangetriebener Bürstenwalze 31 und sich drehenden Abkanträdern 2.
- Gemäß der fünften Ausgestaltung nach Fig. 7 bis 11 verläuft die Drehachse 33 der Bürstenwalze 34 parallel zur Werkzeug-Drehachse 26. Auf dieser sind in Übereinanderlage die Werkzeuge in Form von Entgraträdern 3 angeordnet. Sie entsprechen in ihrem Aufbau den Entgraträdern gemäß der dritten Ausführungsform nach Fig. 5.
- Im Einzelnen besitzt die Bürstenwalze 34 einen Bürstenkern 35, von welchem auswärts gerichtet die Borsten 29 ausgehen, und zwar in der Weise, dass die Borsten 29 in Achsrichtung zum Bürstenrand auffächern. Im Querschnitt sieht dies so aus, dass die Bürstenwalze 34 im Borstenbereich einen kegelstumpfförmigen Querschnitt besitzt, und zwar ausgehend von dem Bürstenkern 35 bis zum Bürstenrand. Die vorliegende Randlänge a ist dabei größer als der Abstand b zwischen den beiden Werkzeugen 3 eines Werkzeugpaares, also in diesem Fall zwischen den Entgraträdern 3.
- Wie Fig. 7 veranschaulicht, überschneiden sich die Bürstenwalze 34 und die Entgraträder 3. Um dennoch mit den Borsten behinderungsfrei in den Zwischenraum zwischen den Entgraträdern 3 gelangen zu können, ist ein Einlauftrichter 36 vorgesehen. Dieser besitzt zwei mit Abstand zueinander angeordnete Leitbleche 37. Deren Aufgabe ist es, den Borstenfächer mit verminderter Randlänge a' zwischen die beiden Entgraträder 3 zu bringen. Die deckend zueinander angeordneten Leitbleche 37 haben einen etwa viertelkreisförmigen Grundriss. Insbesondere deren Außenkante erweitert sich zur Einlaufseite E geringfügig spiralförmig. Dem Außenverlauf der Leitbleche 37 ist eine Querwand 38 angepasst, welche die beiden Leitbleche 37 miteinander verbindet. Wie Fig. 7 veranschaulicht, liegt die Auslaufseite A etwa auf der Verbindungslinie der Achsen 26, 33 des Werkzeugpaares und der Bürstenwalze 34. Die Einlaufseite E des Einlauftrichters 36 ist entsprechend größer gestaltet. Dort haben die Leitbleche 37 einen Abstand zueinander, welcher größer ist als die Randlänge a, vergl. Fig. 8. Sobald bei einem Umlauf der Bürstenwalze 34 die Borsten die Auslaufseite A des Einlauftrichters 36 verlassen, fächern sie auseinander und bestreichen die ihnen zugekehrten Bereiche der Entgraträder 3 und entfernen dort die befindlichen Späne. Auch bei dieser Version ist vorgesehen, dass sich der Einlauftrichter 36 mit der Bürstenwalzenachse 33 zusammen verstellen lässt. Für die Borsten 29 ist ein hoch verschleißfestes Material verwendet.
- Gemäß der sechsten Ausführungsform nach Fig. 12 und 13 ist das Entgratrad 3 als Feilrad gestaltet. Die betreffende Schneidfläche befindet sich in Form einer Ringfläche an der Breitseite des Entgratrades 3. Im Einzelnen werden die Schneidkanten von etwa radial ausgerichteten Zähnen gebildet. Auch eine abweichende Ausrichtung der Feilzähne ist möglich. Das Entgratrad 3 wirkt zusammen mit einer Bürstenscheibe 40. An der dem Feilrad zugekehrten Planfläche befinden sich die Borsten 41, welche die Zähne überstreichen und dort etwaig anhaftende Späne entfernen. Die Achse 42 des Entgratrades 3 und die Achse 43 der Bürstenscheibe 40 verlaufen beim gezeichneten Ausführungsbeispiel parallel zueinander. Gegebenenfalls wäre eine Neigungsverstellung der Bürstenscheiben-Achse 43 möglich. Weiterhin ist eine Zu- und Abstellung der Bürstenscheibe 40 vorhanden.
- Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Entgraten der Zahnflanken von Zahnrädern (1), insbesondere
zum Entfernen der durch eine spanende Nachbearbeitung der Zahnflanken
entstandenen Grate, wobei die Grate mittels eines ersten Werkzeuges in
Form eines in die Verzahnung (19) eingreifenden, verzahnten Abkantrades
(2) durch radialen Druck in die Zahnlücken auf die Zahnrad-Stirnseite
umgelegt und dort mittels eines zweiten Werkzeuges in Form eines
Entgratrades (3) abgeschert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die abgescherten
Grate ohne ein flüssiges Spülmittel abgeführt und wobei die an den
Werkzeugen anhaftenden Späne mechanisch entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch
gekennzeichnet, dass die Späne abgebürstet werden.
3. Vorrichtung zum Entgraten der Zahnflanken von Zahnrädern (1),
insbesondere zum Entgraten der durch eine spanende Nachbearbeitung der
Zahnflanken entstandenen Grate, mit einem ersten Werkzeug in Form eines
insbesondere parallelachsig zum drehangetriebenen Zahnrad (1) drehbar
gelagerten, radial auf das Zahnrad (1) zustellbaren verzahnten Abkantrades (2) und
mit einem zweiten Werkzeug in Form eines parallelachsig zum Zahnrad (1)
drehbar gelagerten, gegebenenfalls drehangetriebenen, radial auf das
Zahnrad (1) zustellbaren Entgratrades (3), gekennzeichnet durch Borsten (29, 41)
aufweisende, bewegliche Mittel zur flüssigkeitsfreien Spanabfuhr.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder insbesondere danach, dadurch
gekennzeichnet, dass die Borsten (29) mindestens einer rotierenden Bürstenwalze
(27, 31, 34) zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (28,
32, 33) der Bürstenwalzen (27, 31, 34) senkrecht, geneigt oder parallel zur
Werkzeug-Drehachse (26, 30) ausgerichtet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch paarweise angeordnete
Werkzeuge (2), wobei ein Werkzeugpaar von den Borsten (29) einer einzigen
Bürstenwalze (31) radial bestrichen wird.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bürstenwalzen-Achse (32) etwa mittig zwischen den beiden Werkzeugen (2) eines
Werkzeugpaares verläuft und die Werkzeuge als Abkanträder (2) gestaltet
sind, wobei die Borsten (29) durch die Zahnlücken der sich drehenden
Werkzeuge (2) hindurchtreten.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (29)
der Bürstenwalze (34) in Achsrichtung zum Bürstenrand hin auffächern,
wobei die Randlänge (a) der aufgefächerten Bürstenwalze (34) größer ist als der
Abstand (b) der beiden Werkzeuge (3) eines Werkzeugpaares zueinander.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch trichterförmig einander
zugeordnete Leitbleche (37), um den Borstenfächer mit verminderter
Randlänge (a') zwischen die Werkzeuge (3) zu bringen.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitbleche (37)
einen etwa viertelkreisförmigen Grundriss haben und die Auslaufseite (A)
etwa auf der Verbindungslinie der Achsen (26, 33) von Werkzeugpaar und
Bürstenwalze (34) liegt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenwalzen
(27) zusätzlich motorisch linear bewegbar sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (41) an
einer Planfläche einer Bürstenscheibe (40) vorgesehen sind und die an einer
Breitseite des Entgratrades (3) befindliche Feilverzahnung bestreichen.
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