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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein modulartiges Spindelaggregat, insbesondere für die Bearbeitung
plattenförmiger
Werkstücke,
das ein Gehäuse
und mindestens eine darin angeordnete Spindelhülse, in der jeweils eine Spindel
axialfest und drehfrei gelagert ist, umfasst, und welches mit mindestens
einem weiteren Spindelaggregat betrieblich verbindbar ist.
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Im Stand der Technik ist es bekannt,
derartige Spindelaggregate für
die Bearbeitung, insbesondere das Bohren plattenförmiger Werkstücke wie
beispielsweise Möbelfronten,
Korpusteile, Paneele, Isolier- bzw. Bauplatten oder dergleichen
zu verwenden. Dabei werden häufig
mehrere Spindelaggregate parallel zu einer Bearbeitungseinheit mit
geschlossener Bauform zusammengefasst, die als Ganzes zur Bearbeitung
verfahren werden kann und die Spindeln antreibt. Die Konfiguration
der Mehrspindel-Bearbeitungseinheit, d. h. die Anzahl und Anordnung
der einzelnen Spindeln, wird dabei bei der Herstellung der Bearbeitungseinheit
anhand der durchzuführenden Arbeiten,
beispielsweise dem gewünschten
Bohrbild, festgelegt.
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Selbstverständlich treten bei der Bearbeitung
plattenförmiger
Werkstücke
unterschiedliche und regelmäßig wechselnde
Anforderungen an die Konfiguration der Mehrspindel-Bearbeitungseinheiten
auf. Aufgrund der geschlossenen Bauform der Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
ist jedoch eine nachträgliche Änderung
bzw. Anpassung der Anzahl oder der Anordnung der einzelnen Spindeln
einer Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
im Stand der Technik nicht möglich.
Dies führt
dazu, dass bei praktisch jeder Änderung
der Anforderungen, beispielsweise des Bohrbildes, eine neue Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
bereitgestellt werden muss, während bestehende
Bearbeitungseinheiten häufig
ungenutzt bleiben.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Spindelaggregat bereitzustellen, das die Nachteile des Standes
der Technik beseitigt und die Variabilität von Mehrspindel-Bearbeitungseinheiten,
die aus dem Spindelaggregat zusammensetzbar sind, zu erhöhen. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
das modulartige Spindelaggregat nach Anspruch 1 gelöst.
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Der Erfindung liegt einerseits der
Gedanke zugrunde, dass das Spindelaggregat mit mindestens einem
weiteren Spindelaggregat verbindbar ist. Darüber hinaus soll die Verbindung
der Spindelaggregate jedoch auch derart ausführbar sein, dass die Spindeln
nicht einzeln angetrieben werden müssen, sondern einen gemeinsamen
Dreh- und Verstellantrieb besitzen.
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Die mit der Erfindung erreichten
Vorteile bestehen insbesondere darin, dass sich dank der modulartigen
Konstruktion des Spindelaggregats Mehrspindel-Bearbeitungseinheiten mit sehr großer Variabilität zusammenstellen
lassen. So ist es ohne weiteres möglich, eine aus erfindungsgemäßen modulartigen
Spindelaggregaten zusammengesetzte Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
bei veränderten
Anforderungen vollständig
oder teilweise zu zerlegen und beispielsweise an ein neues Bohrbild
anzupassen. Dabei können
einerseits die bestehenden Module lediglich umgruppiert werden.
Andererseits ist es auch problemlos möglich, zusätzliche Module zu integrieren
oder auch bestehende Module herauszunehmen, um sie gegebenenfalls
anderweitig einzusetzen. Hierdurch wird nicht nur eine deutlich
erhöhte
Variabilität
der Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
erzielt, sondern es sind auch erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen
bei verringertem Planungsaufwand möglich.
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Weitere Synergieeffekte ergeben sich
durch das erfindungsgemäße Vorsehen
der Möglichkeit, dass
die modulartigen Spindelaggregate durch einen gemeinsamen Drehantrieb
in Drehrichtung antreibbar und die Spindelhülsen durch einen Verstellantrieb
zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung axial verstellbar
sind. Hierdurch werden Konstruktion und Steuerung der einzelnen
Spindeln sowie insbesondere einer Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
deutlich vereinfacht, da nicht jede Spindel einzeln angetrieben
und gesteuert werden muss, was beispielsweise das Vorsehen einer
hohen Anzahl an Leitungen und Anschlüssen für Druckluft oder von Antriebswellen
unnötig
macht. Hierdurch werden nicht zuletzt auch Kosteneinsparungen erzielt.
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Dabei ist auch zu beachten, dass
das individuelle Antreiben und Ansteuern der einzelnen modulartigen
Spindelaggregate unter beengten Platzverhältnissen, beispielsweise bei
einem dichten Bohrbild, kaum noch möglich wäre. Demgegenüber ermöglichen
der gemeinsame Drehantrieb und der gemeinsame Verstellantrieb, die
erfindungsgemäß vorsehbar
sind, eine sehr dichte Anordnung der einzelnen Spindeln, was bei
der Bearbeitung plattenförmiger
Werkstücke,
beispielsweise in der Möbelindustrie,
aufgrund enger Bohrbilder häufig
erforderlich ist.
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Nicht zuletzt ermöglicht das erfindungsgemäße modulartige
Spindelaggregat auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Mit den
modulartigen Spindelaggregaten lassen sich nämlich unterschiedlichste Bohrgetriebe
mit variabler Spindelanordnung realisieren, wobei die einzelnen
modulartigen Spindelaggregate wirtschaftlich in großen Stückzahlen
auftragsungebunden (vor-)produzierbar sind.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist
das Gehäuse
des modulartigen Spindelaggregates mindestens eine Anschlussbohrung
mit einem Eingang und mindestens eine Durchleitbohrung mit einem
Eingang und einem Ausgang auf. Diese Bohrungen dienen zum Versorgen
der Spindelaggregate mit Druckluft, um die Spindelhülsen zwischen
einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung axial zu verstellen.
Durch das Vorsehen mindestens einer Durchleitbohrung wird ermöglicht,
dass Druckluft, die an ein bestimmtes Spindelaggregat gefördert wird, an
ein benachbartes Spindelaggregat durchgeleitet werden kann, sodass
mindestens zwei verbundene Spindelaggregate durch einen gemeinsamen
Verstellantrieb, nämlich
eine gemeinsame Druckluftversorgung, betrieben werden können. Gleichzeitig
ergibt sich eine einfache Konstruktion des modulartigen Spindelaggregats,
mit der ein gemeinsamer Verstellantrieb für mehrere Spindelaggregate
problemlos realisierbar ist.
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Im Hinblick auf die Anordnung der
Anschluss- und Durchleitbohrungen ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
besonders bevorzugt, dass die Eingänge der Anschlussbohrungen
bzw. der Durchleitbohrungen in ihrer Lage rasterartig auf die Ausgänge der
Durchleitbohrungen abgestimmt sind und insbesondere in Richtung
der Spindelachse eine vorbestimmte Höhenlage einnehmen. Durch diese Maßnahme wird
erfindungsgemäß erreicht,
dass beim Zusammensetzen mehrerer modulartiger Spindelaggregate
zu einer Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
die Ausgänge
der Durchleitbohrungen automatisch mit den Eingängen der Anschlussbohrungen bzw.
der Durchleitbohrungen benachbarter Spindelaggregate zusammentreffen.
Hierdurch wird einerseits sichergestellt, dass die Anschluss- und
Durchleitbohrungen dieser Spindelaggregate stets ohne Versatz oder
Verengungen durchlaufen. Darüber
hinaus wird jedoch auch die Variabilität weiter erhöht, da die
Anordnung der einzelnen Bohrungen der Spindelaggregate nicht für einzelne
Anwendungsfälle
neu geplant werden muss, sondern gleichartige Spindelaggregate stets
miteinander kombinierbar sind.
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Zur weiteren Verbesserung der Variabilität der modulartigen
Spindelaggregate ist es gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, dass
die Anschlussbohrungen und/oder die Durchleitbohrungen gegenüber der Spindelachse
geneigt und insbesondere parallel sind. Mit dieser Konstruktion
erhält
man kontinuierliche Bohrungen durch mehrere Spindelaggregate hindurch,
die schließlich
in eine Anschlussbohrung münden,
um beispielsweise Druckluft zum Verstellen der Spindelhülse bereitzustellen.
Dabei sind keine Knicke oder Umlenkungen in den Bohrungen erforderlich,
was einerseits eine einfache Herstellung gewährleistet und andererseits
strömungstechnische Vorteile
bietet.
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Im Hinblick auf den gemeinsamen Drehantrieb
ist es gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass die Spindel
des modulartigen Spindelaggregats ein Antriebszahnrad aufweist,
das über
die Außenfläche des
Gehäuses hervorsteht
und bevorzugt mit demjenigen benachbarter Spindelaggregate in Eingriff
bringbar ist, und insbesondere mindestens ein Antriebszahnrad mit dem
gemeinsamen Drehantrieb in Eingriff bringbar ist. Durch das über die
Außenfläche des
Gehäuse hervorstehende
Antriebszahnrad können
benachbarte Spindelaggregate derart aneinander gelegt bzw. miteinander
verbunden werden, dass ein Kämmen der
Zahnräder
erreicht wird und die verbundenen Spindeln somit gemeinsam antreibbar
sind. Der gemeinsame Antrieb kann dann dadurch erzielt werden, dass
erfindungsgemäß zumindest
eine der Spindeln mit dem gemeinsamen Drehantrieb in Eingriff bringbar
ist, bevorzugt ebenfalls durch Kämmen dessen
Antriebszahnrades mit einem Zahnrad des gemeinsamen Drehantriebes.
Wie sofort zu erkennen ist, ergibt sich durch die erfindungsgemäße Konstruktion
ein sehr einfacher Aufbau, bei dem auf eine Vielzahl von Antriebsrädern für die einzelnen
Spindelaggregate verzichtet werden kann, und der dennoch die hohe
Variabilität
des erfindungsgemäßen modulartigen
Spindelaggregats gewährleistet.
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Um einen stabilen und passgenauen
Zusammenbau mehrerer modulartiger Spindelaggregate sicherzustellen,
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass
das Gehäuse
einen rechteckigen, insbesondere quadratischen, Querschnitt besitzt
und die Eingänge der
Anschlussbohrungen bzw. Durchleitbohrungen gegenüberliegend zu den Ausgängen der
Durchleitbohrungen angeordnet sind. Hierdurch liegen die modulartigen
Spindelaggregate flächig
aneinander an und können
gut miteinander verbunden bzw. verspannt werden, wobei die verschiedenen
Durchleitbohrungen und Anschlussbohrungen wiederum kontinuierliche
Kanäle
bilden.
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Um eine einfach ausführbare und
stabile Verbindung mehrerer modulartiger Spindelaggregate zu gewährleisten,
ist es gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, dass das Gehäuse als
Verbindungseinrichtung mindestens eine Durchgangsöffnung aufweist,
deren Achse bevorzugt senkrecht zur Spindelachse liegt. Somit können durch
die Durchgangsöffnungen
mehrerer Spindelaggregate beispielsweise Zuganker hindurchgeführt werden,
um die einzelnen Spindelaggregate kraftschlüssig miteinander zu verbinden,
sodass während
des Betriebes keine Verschiebungen innerhalb einer Mehrspindel-Bearbeitungseinheit
auftreten, und insbesondere an den Übergängen benachbarter Durchleit-
bzw. Anschlussbohrungen keine Undichtigkeiten auftreten. Alternativ
oder zusätzlich zu
derartigen Durchgangsöffnungen
kann gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung das Gehäuse als Verbindungseinrichtung auf
seiner Außenseite
mindestens einen Schlitz aufweisen, dessen Achse bevorzugt senkrecht
zur Spindelachse liegt. Derartige Schlitze sind einfach und kostengünstig vorzusehen,
und gewährleisten
ebenso wie die Durchgangsöffnungen
ein problemloses Durchführen
von Verbindungsmitteln wie beispielsweise Zugankern, um benachbarte
Spindelaggregate stabil miteinander zu verbinden.
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Im Hinblick auf das Ausrichten der
Ausgänge der
Durchleitbohrungen auf die Eingänge
der Anschlussbohrungen bzw. der Durchleitbohrungen ist selbst bei
einer rasterartigen Anordnung derselben eine gewisse Justierung
erforderlich. Zu diesem Zweck ist es gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung bevorzugt, dass die Verbindungseinrichtung eine stiftartige
Justiereinrichtung zum Ausrichten des Spindelaggregats in Bezug
auf benachbarte Spindelaggregate aufweist. Hierdurch wird gewährleistet,
dass ein gemeinsamer Dreh- und/oder Verstellantrieb verbundener
Spindelaggregate einwandfrei arbeiten kann, und insbesondere sich
kontinuierliche Durchleitkanäle
ergeben.
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Insbesondere bei regelmäßig auftauchenden Grundmustern
kann es sinnvoll sein, in einem modulartigen Spindelaggregat mehrere
Spindeln, insbesondere vier Spindeln vorzusehen. Hierdurch wird die
Variabilität
des modulartigen Spindelaggregats bzw. daraus zusammengesetzter
Mehrspindel-Bearbeitungseinheiten
aufgrund der wiederkehrenden Bearbeitungsmuster kaum beeinträchtigt,
während sich
der Aufwand beim Zusammensetzen von Mehrspindel-Bearbeitungseinheiten erheblich vermindert. Im
Hinblick auf die Anforderungen der Möbelindustrie ist es dabei besonders
bevorzugt, dass die Spindeln eine Achsabstand von 32 mm aufweisen,
der häufig als
Bohrlochabstand gefordert wird.
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Um ein sicheres und stabiles Festsetzen
der Spindelhülse
in ihrer Arbeitsstellung innerhalb des Spindelgehäuses mit
einer einfachen Konstruktion sicherzustellen, weist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung jede Spindel eine Einrichtung zum Festsetzen
der Spindelhülse
in dem Gehäuse
nach Anspruch 11 auf. Dem Gegenstand von Anspruch 11 liegt der Gedanke
zugrunde, dass das Festsetzen der Spindelhülse in dem Gehäuse formschlüssig durch
Verriegelung erfolgt, wobei die entsprechende Verriegelungseinrichtung
nicht von außerhalb
des Spindelgehäuses
in die Spindelhülse
eingreift, sondern sich zwischen der Innenfläche des Spindelgehäuses und
der Außenfläche der Spindelhülse beffindet.
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Die mit der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
erreichten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass sich dank
des formschlüssigen Festsetzens
eine unnachgiebige, genau definierte Positionierung der Spindelhülse bzw.
der Spindel in ihrer Arbeitsstellung in dem Spindelgehäuse ergibt. Hierdurch
wird auch das Aufbringen hoher Bearbeitungskräfte ohne Relativverschiebung
der Spindel ermöglicht.
Gleichzeitig erlaubt die vorteilhafte Anordnung der Verriegelungseinrichtung
zwischen der Innenfläche
des Spindelgehäuses
und der Außenfläche der
Spindelhülse
eine kompakte und einfache Bauweise, ohne dass von außen eingreifende
Verriegelungselemente erforderlich sind. Weiterhin ist die Steuerung
der Verriegelungseinrichtung gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht,
da die Positionierung der Spindel durch die Lage der Vertiefungen
in dem Gehäuse
vorgegeben ist.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen die vorliegende Erfindung näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Perspektivansicht eines modulartigen Spindelaggregats
gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht des modulartigen
Spindelaggregats aus 1;
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3 eine
schematische Schnittansicht eines modulartigen Spindelaggregats
gemäß 1 und 2, wobei der Schnitt entlang der Linie
A-A in 2 geführt ist.
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4 eine
schematische, seitlich geschnittene Perspektivansicht eines Mehrspindelaggregats, das
aus mehreren modulartigen Spindelaggregaten gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zusammengesetzt ist;
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5 bis
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8 schematische
Perspektivansichten von Mehrspindelaggregaten, die jeweils aus mehreren
modulartigen Spindelaggregaten gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zusammengesetzt sind.
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Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung
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Die 1 bis 3 zeigen schematisch eine Perspektivansicht,
eine teilweise geschnittene Seitenansicht sowie eine Schnittansicht
eines modulartigen Spindelaggregats 1 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Das modulartige Spindelaggregat 1 besitzt ein
Gehäuse 3,
in dem eine Spindel 7 axialfest und drehfrei gelagert ist.
Das Spindelgehäuse 3 besitzt
einen rechteckigen, genauer gesagt quadratischen, Querschnitt, wobei
selbstverständlich
auch andere Querschnittsformen denkbar sind, beispielsweise um unregelmäßige Bohrbilder
zu modellieren und Umlenkungen verbundener Module zu ermöglichen.
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Wie insbesondere in 3 zu erkennen ist, sind in dem Spindelgehäuse 3 des
Spindelaggregats 1 vier Spindelhülsen 5 angeordnet,
in denen jeweils eine Spindel 7 axialfest und drehfrei
gelagert ist. In dem Spindelgehäuse 3 sind
vier Reihen mit Bohrungen vorgesehen, wobei jede Reihe zwei Anschlussbohrungen 9 und
sechs Durchleitbohrungen 11 besitzt. Es ist jedoch selbst
verständlich,
dass die vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellte Anzahl von
Reihen bzw. Bohrungen beschränkt
ist, sondern je nach Anzahl von Spindeln 7 in dem Gehäuse 3 auch
andere Konfigurationen möglich
sind.
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Die Bohrungen 9, 11 sind
gegenüber
der Spindelachse geneigt und verlaufen im wesentlichen parallel
zueinander. Die Anschlussbohrungen 9 besitzen jeweils einen
Eingang 9' und
münden
im Inneren des Spindelaggregats im Bereich der Spindelhülse 5,
um dort ein Verstellen der Spindelhülse 5 innerhalb des
Spindelgehäuses 3 zu
ermöglichen.
Die Durchleitbohrungen 11 besitzen jeweils einen Eingang 11' und einen Ausgang 11''. Die Durchleitbohrungen dienen
zum Durchleiten eines Druckmediums, beispielsweise von Druckluft,
durch das Gehäuse 3 des
modulartigen Spindelaggregats 1 hindurch.
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Die Eingänge 9' der Anschlussbohrungen 9 bzw.
die Eingänge 11' der Durchleitbohrungen 11 sind
in ihrer Lage rasterartig auf die Ausgänge 11'' der
Durchleitbohrungen abgestimmt, indem sie in Richtung der Spindelachse
jeweils eine vorbestimmte Höhenlage
einnehmen. Dies bedeutet, dass die Ausgänge 11'' der
Durchlaufbohrungen 11 stets derart angeordnet sind, dass
sie dieselbe Höhenlage
im Bezug auf die Spindelachse einnehmen, wie ein auf der gegenüberliegenden Gehäuseseite
angeordneter Eingang 9' bzw. 11'. Hierdurch
wird sichergestellt, dass bei einem Zusammensetzen mehrerer modulartiger
Spindelaggregate 1 zu einem Mehrspindelaggregat 23,
das später
unter Bezugnahme auf 3 ausführlicher
beschrieben wird, die Ausgänge 11'' der Durchleitbohrungen 11 automatisch
mit den Eingängen 9' der Anschlussbohrungen 9 bzw.
den Eingängen 11' der Durchleitbohrungen 11 benachbarter Spindelaggregate 1 zusammentreffen.
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Die einzelnen Spindeln 7 sind
jeweils mit einem Antriebszahnrad 13 versehen, das über die
Außenfläche 15 des
Gehäuses 3 hervorsteht,
wie in 2 zu erkennen
ist. Durch den Überstand
des Antriebszahnrades 13 über die Außenfläche 15 ist es möglich, dass
das Antriebszahnrad 15 mit demjenigen benachbarter Spindelaggregate 1 in
Eingriff bringbar ist. Darüber
hinaus ist das überstehende
Antriebszahnrad 13 auch mit einer Antriebsvorrichtung, die
in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, in Eingriff bringbar.
Hierdurch ist es möglich,
eines der Antriebszahnräder 13 mit
einem externen Drehantrieb anzutreiben, und die Antriebskraft anschließend durch
kämmen
lassen benachbarter Zahnräder 13 weiterzuleiten.
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Darüber hinaus sind in dem Spindelgehäuse 3 Durchgangsöffnungen 17 vorgesehen,
die etwa mittig zwischen zwei benachbarten Spindeln verläuft und
senkrecht zur Spindelachse sowie zueinander ausgerichtet sind. Die
Durchgangsöffnungen 17 dienen
zum kraftschlüssigen
Verbinden benachbarter Spindelaggregate 1, indem beispielsweise
Zuganker durch die Durchgangsöffnungen 17 benachbarter Spindelaggregate
hindurch geführt
werden.
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Darüber hinaus sind in dem Spindelgehäuse 3 an
dessen Außenseite
Schlitze 19 vorgesehen, die ebenfalls zum Durchführen von
Verbindungsmitteln wie beispielsweise Zugankern dienen, um benachbarte
Spindelaggregate stabil miteinander verbinden zu können.
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Weiterhin sind im Gehäuse 3 des
Spindelaggregats 1 Vertiefungen 21 vorgesehen,
die zur Aufnahme von (nicht dargestellten) Justierstiften dienen, mit
welchen ein gegenseitiges Ausrichten benachbarter Spindelaggregate 1 erzielt
werden kann, um beispielsweise zu gewährleisten, dass ein gemeinsamer
Dreh- und/oder Verstellantrieb einwandfrei arbeiten kann.
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Der Achsabstand der vier in dem Spindelgehäuse 3 vorgesehenen
Einzelspindeln 7 beträgt
in der vorliegenden Ausführungsform
beispielsweise 32 mm, es ist jedoch selbstverständlich, dass dieser Abstand
an die jeweiligen Anforderungen, beispielsweise das gewünschte Bohrbild,
angepasst werden kann.
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4 zeigt
eine schematische, seitlich geschnittene Perspektivansicht eines
Mehrspindelaggregats 23, das aus mehreren modulartigen
Spindelaggregaten 1 gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
der Erfindung zusammengesetzt ist. Die Spindelaggregate 1 liegen
derart aneinander an, dass die Ausgänge 11'' der
Durchleitbohrungen 11 jeweils unmittelbar in einen Eingang 9' einer Anschlussbohrung 9 oder
einen Eingang 11' einer
Durchleitbohrung 11 münden.
Durch die geneigte Anordnung der Durchleitbohrungen 11 mündet letztlich
jede Bohrung 11 des in der Zeichnung links dargestellten
modulartigen Spindelaggregats 1 in einer Anschlussbohrung 9 eines
der Spindelaggregate 1.
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Dementsprechend kann jedes der Spindelaggregate 1 mit
Druckluft für
das Verstellen der Spindelhülse 5 versorgt
werden, indem an dem in 4 links
dargestellten Spindelaggregat bzw. an dessen Eingängen 9', 11' eine gemeinsame
Druckluftversorgung angelegt wird. Somit ist es nicht erforderlich, auch
die übrigen
Spindelaggregate mit einer eigenen Druckluftversorgung zu versehen.
Dadurch werden die Konstruktion und Steuerung des Mehrspindelaggregats 23 erheblich
vereinfacht.
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Im Hinblick auf den Drehantrieb der
einzelnen Spindeln 7 sind die Spindelaggregate 1 derart zusammengesetzt,
dass die über
die Außenfläche des
Spindelgehäuses 3 überstehenden
Antriebszahnräder 13 benachbarter
Spindeln 7 jeweils ineinander greifen. Daher ist es zum
Antreiben sämtlicher Spindeln
in Drehrichtung ausreichend, lediglich an einer der Spindeln einen
Drehantrieb, der in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, anzulegen,
beispielsweise an der in 4 ganz
links dargestellten Spindel.
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Um einen sicheren Zusammenhalt der
Spindelaggregate 1 zu gewährleisten, sind diese beispielsweise
durch Zuganker (nicht dargestellt) verbunden, welche durch die Durchgangsöffnungen 17 hindurchgeführt und
an den Außenflächen der
außenliegenden
Spindelaggregate verankert sind. Um ein gegenseitiges Ausrichten
der Spindelaggregate 1 zueinander sicher zu stellen, können in
den Vertiefungen 21 benachbarter Spindelaggregate 1 jeweils Justierstifte
(nicht dargestellt) vorgesehen sein.
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Im Hinblick auf das Verstellen der
Spindelhülse 5 innerhalb
des Spindelgehäuses 3 zwischen einer
Ruhestellung und einer Arbeitsstellung sowie auf eine entsprechenden
Einrichtung zum Festsetzen der Spindelhülse in dem Gehäuse wird
auf die deutsche Patentanmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen 102 14
697.7, eingereicht am 03. April 2002, verwiesen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Spindelaggregat
lässt sich
dank dessen modulartiger Bauweise eine Vielzahl verschiedenartiger
Mehrspindelaggregate auf einfache und kostengünstige Weise zusammensetzen.
Zur beispielhaften Veranschaulichung möglicher Konfigurationen zeigen
die 5 bis 8 schematische Perspektivansichten
von Mehrspindelaggregaten, die jeweils aus mehreren modulartigen Spindelaggregaten
gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
der Erfindung zusammengesetzt sind.
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Man erkennt in den 5 bis 8,
dass mittels des erfindungsgemäßen Spindelaggregats 1 verschiedenartigste
Mehrspindelaggregate 23 problemlos gebildet werden können, beispielsweise
L-förmig (5), quaderförmig (6), T-förmig
(7) oder kreuzförmig (8).
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Gleichzeitig zeigen die 5 bis 8, dass die gebildeten Mehrspindelaggregate 23 mit
einer geringen Anzahl von Druckfluidanschlüssen sowie mit nur einem einzigen
Drehantrieb betrieben werden können,
was Konstruktion und Betrieb wesentlich vereinfacht.
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Nicht zuletzt sind die in den 5 bis 8 gezeigten Mehrspindelaggregate 23 problemlos
wieder zerlegbar und die einzelnen Spindelaggregate 1 in anderen
Konfigurationen verwendbar, was bei den häufig wechselnden Anforderungen
besonders vorteilhaft ist.