DE10258891A1 - Verfahren zum Bespannen eines flächigen Interieur-Bauteils - Google Patents
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Abstract
Es ist ein Armaturenbrett für Kraftfahrzeuge bekannt, das mit einer selbstklebenden Folie bezogen ist. Die Folie ist entsprechend der Form des Armaturenbretts ausgestanzt. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Bespannen einer Vorderseite eines flächigen Interieur-Bauteils eines Fahrzeugs mit einem flexiblen Material zu schaffen, wobei sich zwischen dem Interieur-Bauteil und dem flexiblen Material zumindest ein Hohlraum befindet. Das Verfahren soll für eine industrielle Serienfertigung geeignet sein. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Patentanspruch 1 besteht aus den Schritten Spannen eines Zuschnitts (3) eines flexiblen Materials über eine Vorderseite (14) des Interieur-Bauteils (2), Fixieren des Zuschnitts (3) des Materials auf der Vorderseite (14) des Interieur-Bauteils (2) mit einem Niederhalter (11), Erzeugen eines Umbugs auf der Rückseite (15) oder den Seiten des Interieur-Bauteils (2) mit den über die Vorderseite (14) des Interieur-Bauteils (2) überstehenden Rändern des Zuschnitts (3) des Materials und Lösen der Fixierung mit dem Niederhalter (11).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bespannen eines flächigen Interieur-Bauteils mit einem flexiblen Material, wobei sich zwischen dem Interieur-Bauteil und dem flexiblen Material zumindest ein Hohlraum befindet, und eine zum Durchführen des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
- Aus der
DE 19 45 483 U ist ein Armaturenbrett für Kraftfahrzeuge bekannt, das mit einer selbstklebenden Folie bezogen ist. Die Folie ist entsprechend der Form des Armaturenbretts ausgestanzt. - Wenn nun zwischen dem Interieur-Bauteil und dem flexiblen Material sich zumindest ein Hohlraum befinden soll, kann das flexible Material nicht vollflächig mit dem Interieur-Bauteil verklebt werden. Zudem soll das flexible Material auch bei starken Temperaturschwankungen und auch nach einigen Jahren noch glatt gespannt sein und keine Falten haben. Dazu hat das flexible Material bevorzugt elastische Eigenschaften und wird vorgespannt an dem Interieur-Bauteil befestigt. Dies setzt allerdings voraus, dass das Material nicht vollflächig auf dem Interieur-Bauteil angebracht ist, wie es beispielsweise bei der aus der
DE 19 45 483 U bekannte Folie auf dem Armaturenbrett der Fall ist. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Bespannen einer Vorderseite eines flächigen Interieur-Bauteils eines Fahrzeugs mit einem flexiblen Material zu schaffen, wobei sich zwischen dem Interieur-Bauteil und dem flexiblen Material zumindest ein Hohlraum befindet. Das Verfahren soll für eine industrielle Serienfertigung geeignet sein.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Patentanspruch 7 gibt eine Vorrichtung zum Bespannen eines flächigen Interieur-Bauteils mit einem flexiblen Material an.
- Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Patentanspruch 1 besteht aus folgenden Schritten:
- a. Spannen eines Zuschnitts des flexiblen Materials über die Vorderseite des Interieur-Bauteils,
- b. Fixieren des Zuschnitts des Materials auf der Vorderseite des Interieur-Bauteils mit einem Niederhalter,
- c. Erzeugen eines Umbugs auf der Rückseite oder den Seiten des Interieur-Bauteils mit den über die Vorderseite des Interieur-Bauteils überstehenden Rändern des Zuschnitts des Materials, und Befestigen des Umbugs am Interieur-Bauteil,
- d. Lösen der Fixierung mit dem Niederhalter.
- Die Befestigung des Zuschnitts des flexiblen Materials erfolgt also ausschließlich am Umbug. Dadurch kann der Hohlraum frei überspannt werden und insbesondere ein Zuschnitt aus einem elastischen Material kann faltenfrei die sichtbare Vorderseite des Interieur-Bauteils bilden. So kann beispielsweise der Übergang zweier Flächen der Vorderseite des Interieur-Bauteils überspannt werden, wobei ein Hohlraum darunter verbleibt. Das optische Erscheinungsbild vermittelt dadurch Dynamik und Eleganz, wie es ein Interieur-Bauteil alleine, oder nur ein vollflächig überzogenes Interieur-Bauteil ohne Hohlraum nie könnte. Zudem kann ein solcher Hohlraum auch als Ablage genutzt werden. Weitere Vorteile eines bespannten Interieur-Bauteils mit einem solchen Hohlraum zwischen der Vorderseite und der Bespannung können der deutschen Patentanmeldung 102 07 432.1 entnommen werden. Der vollständige Offenbarungsgehalt der deutschen 102 07 432.1 ist hiermit ausdrücklich in diese Patentanmeldung aufgenommen.
- Der Umbug kann beispielsweise ein bekannter Klebstoffumbug mit einer Dispersions- oder Hotmeltverklebung oder ein Ultraschallumbug sein, wenn es sich um ein Interieur-Bauteil aus einem thermoplastischen Kunststoff handelt. Realisierbar ist sowohl ein Umbug von beispielsweise 90°, sodass der Umbug an den Seiten des Interieur-Bauteils zum Liegen kommt, als auch ein Umbug von beispielsweise 180°, sodass der Umbug auf der Rückseite des Umbugs zum Liegen kommt. Zur Erzielung einer sogenannten „soft touch" Haptik kann entweder das flexible Material auf der dem Interieur-Bauteil zugewandten Seite mit einem PUR-Schaum kaschiert werden, oder das Interieur-Bauteil vor dem Bespannen beschäumt werden. Geeignete flexible Materialen zum Bespannen können beispielsweise der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 101 58 364.8 entnommen werden. Die dort beschriebenen Materialen für eine Außenhaut sind alle geeignet. Der gesamte Offenbarungegehalt der deutschen Patentanmeldung 101 58 364.8 ist hiermit ausdrücklich auch in diesem Schutzrecht enthalten.
- Vorteilhafterweise erfolgt das Spannen des Zuschnitts des flexiblen Materials über die Vorderseite des Interieur-Bauteils mit einer Hilfsvorrichtung. Dazu wird der Zuschnitt mittels der Hilfsvorrichtung an den Rändern so aufgenommen, dass der Zuschnitt flächig aufgespannt ist. Dann wird die Hilfsvorrichtung mit dem Zuschnitt über die Vorderseite des Interieur-Bauteils gestülpt. Dieses Vorgehen ermöglicht reproduzierbare Ergebnisse beim Spannen des Zuschnitts über das Interieur-Bauteil.
- Zur Aufnahme des Zuschnitts weist die Hilfsvorrichtung günstigerweise einen Rahmen oder Leisten zum Aufnadeln des Zuschnitts auf. Aus dem Rahmen bzw. den Leisten stehen dabei viele Nadeln mit ihren Spitzen heraus. Wenn der Zuschnitt nun mit der Hilfsvorrichtung aufgenommen wird, durchstechen die Nadeln den Zuschnitt an den Rändern, die später den Umbug bilden. Dadurch ist der Zuschnitt sicher aufgenommen, ohne dass die später sichtbare Oberfläche des Zuschnitts beschädigt wird. Alternativ oder auch ergänzend zum Aufnadeln des Zuschnitts kann die Hilfsvorrichtung auch Klemmzangen aufweisen, mit denen der Zuschnitt an den Rändern gehalten wird.
- Nachdem der Zuschnitt des flexiblen Materials über das Interieur-Bauteil gespannt ist, fixiert der Niederhalter den Zuschnitt auf dem Interieur-Bauteil zumindest bis der Umbug erzeugt ist. Dazu sollte der Niederhalter zumindest den Zuschnitt entlang der Randbereiche der Vorderseite des Interieur-Bauteils auf das Interieur-Bauteil drücken. Idealerweise weist der Niederhalter an seiner Kontaktfläche zum Zuschnitt eine vollflächige Gegenform zur späteren Kontur des Zuschnitts auf der Vorderseite des Interieur-Bauteils auf. Dies stellt eine optimale Qualität des fertig bespannten Interieur-Bauteils sicher.
- Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bespannen eines flächigen Interieur-Bauteils eines Fahrzeugs mit einem flexiblen Material gemäß Patentanspruch 7 besteht zumindest aus:
- a. einer Aufnahme für das Interieur-Bauteil,
- b. einer Hilfsvorrichtung zum Aufspannen eines Zuschnitts des flexiblen Materials, die zusammen mit dem Zuschnitt über die Vorderseite des Interieur-Bauteils stülpbar ist,
- c. einem Niederhalter, der den Zuschnitt auf der Vorderseite des Interieur-Bauteils fixieren kann,
- d. einer Umbugvorrichtung, die die über die Vorderseite des Interieur-Bauteils überstehenden Ränder des Zuschnitts auf der Seite oder der Rückseite des Interieur-Bauteils mittels eines Umbugs befestigen kann.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im folgenden näher beschrieben wird. Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellungsweise einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bespannen eines Interieur-Bauteils eines Fahrzeugs mit einem Zuschnitt eines flexiblen und elastischen Materials.
- Die Figur zeigt eine Vorrichtung
1 zum Bespannen eines Armaturenbretts2 mit einem Zuschnitt3 oder einem Stanzling aus einem elastischen Material. Das Armaturenbrett2 ist durch eine Aufnahme4 gehalten, die mit einer Grundplatte5 der Vorrichtung1 verbundenten ist. Der Zuschnitt3 liegt auf einem Zubringtablett6 und ist auf zwei gegenüberliegende Leisten7 und8 einer Hilfsvorrichtung9 aufgenadelt. Die Hilfsvorrichtung9 ist über ein in der Höhe verfahrbares Portal10 mit der Grundplatte5 verbunden. Oberhalb der Hilfsvorrichtung9 befindet sich ein Niederhalter11 , der mit einer Deckplatte12 der Vorrichtung1 verbunden ist. Der Niederhalter11 ist der Form nach ein genaues Gegenstück zum Armaturenbrett2 . Zum Schließen der Vorrichtung1 können die Aufnahme4 mit dem Armaturenbrett2 und die Deckplatte12 mit dem Niederhalter11 über Zylinder hydraulisch aufeinander zu bewegt werden, bis der Niederhalter11 den Zuschnitt3 auf das Armaturenbrett2 drückt. - Zum Bespannen wird zunächst das Armaturenbrett
2 in die Aufnahme4 gelegt. Der Zuschnitt3 des elastischen Materials wird auf das Zubringtablett6 gelegt, das sich in einer Einlegestellung außerhalb der Vorrichtung1 befindet. Dann fährt das Zubringtablett6 aus dieser Einlegestellung senkrecht zur Zeichnungsebene über Führungen13 in die Vorrichtung1 in die dargestellte Position. Die Hilfsvorrichtung9 wird nun mit den beiden Leisten7 und8 über das Portal10 in die dargestellte Position abgesenkt, sodass die Leisten7 und8 mit ihren nach unten herausragenden Nadeln den Zuschnitt3 an den Rändern durchdringen. Nun wird die Hilfsvorrichtung9 mit den Leisten7 und8 mit dem aufgenadelten Zuschnitt3 aus elastischem Material über das Portal10 leicht angehoben, sodass das Zubringtablett6 wieder in die Einlegestellung außerhalb der Vorrichtung1 verfahren kann. - Die rechte Leiste
8 der Hilfsvorrichtung9 kann relativ zur linken Leiste7 vertikal und horizontal verlagert werden. Durch vertikale und horizontale Hübe der rechten Leiste8 relativ zur linken Leiste7 wird nun so der Zuschnitt3 aus dem elastischen Material vorgespannt. Anschließend wird die Aufnahme4 mit dem Armaturenbrett2 und die Deckplatte12 mit dem Niederhalter11 aufeinander zu bewegt, bis der Niederhalter11 den Zuschnitt3 fest auf eine Vorderseite14 des Armaturenbretts2 drückt. - Nun fährt die Hilfsvorrichtung
9 mit den Leisten7 und8 wieder nach oben, sodass der Zuschnitt3 nur durch den Niederhalter11 und nicht mehr durch die Leisten7 und8 gehalten ist. Über nicht dargestellte Umbugschieber wird anschließend ein 180° Klebeumbug der über die Vorderseite14 des Armaturenbretts2 ragenden Ränder des Zuschnitts3 auf einer Rückseite15 des Armaturenbretts2 erzeugt. - Nach einer kurzen Aushärtezeit des Klebstoffs wird die Vorrichtung
1 wieder geöffnet. Das fertig bespannte Armaturenbrett2 kann entnommen werden.
Claims (7)
- Verfahren zum Bespannen einer Vorderseite (
14 ) eines flächigen Interieur-Bauteils (2 ) eines Fahrzeugs mit einem flexiblen Material, wobei sich zwischen dem Interieur-Bauteil (2 ) und dem flexiblen Material zumindest ein Hohlraum befindet, bestehend aus folgenden Schritten: a. Spannen eines Zuschnitts (3 ) des flexiblen Materials über die Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ), b. Fixieren des Zuschnitts (3 ) des Materials auf der Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) mit einem Niederhalter (11 ), c. Erzeugen eines Umbugs auf der Rückseite (15 ) oder den Seiten des Interieur-Bauteils (2 ) mit den über die Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) überstehenden Rändern des Zuschnitts (3 ) des Materials, und Befestigen des Umbugs am Interieur-Bauteil (2 ), d. Lösen der Fixierung mit dem Niederhalter (11 ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Spannen des Zuschnitts (
3 ) des flexiblen Materials über die Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) a. der Zuschnitt (3 ) mittels einer Hilfsvorrichtung (9 ) an den Rändern so aufgenommen wird, dass der Zuschnitt (3 ) flächig aufgespannt ist, b. die Hilfsvorrichtung (9 ) mit dem Zuschnitt (3 ) über die Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) gestülpt wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsvorrichtung (
9 ) einen Rahmen oder Leisten (7 ,8 ) zum Aufnadeln des Zuschnitts (3 ) hat. - Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Klemmzangen zum Aufspannen des Zuschnitts (
3 ) hat. - Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Zuschnitts (
3 ) elastische Eigenschaften hat, und die Hilfsvorrichtung (9 ) den Zuschnitt (3 ) vorspannt, bevor die Hilfsvorrichtung (9 ) mit dem vorgespannten Zuschnitt (3 ) über die Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) gestülpt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (
11 ) den Zuschnitt (3 ) auf der Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) zumindest an den Randbereichen fixiert. - Vorrichtung (
1 ) zum Bespannen eines flächigen Interieur-Bauteils (2 ) eines Fahrzeugs mit einem flexiblen Material bestehend aus zumindest a. einer Aufnahme (4 ) für das Interieur-Bauteil (2 ), b. einer Hilfsvorrichtung (9 ) zum Aufspannen eines Zuschnitts (3 ) des flexiblen Materials, die zusammen mit dem Zuschnitt (3 ) über eine Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) stülpbar ist, c. einem Niederhalter (11 ), der den Zuschnitt (3 ) auf der Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) fixieren kann, d. einer Umbugvorrichtung, die die über die Vorderseite (14 ) des Interieur-Bauteils (2 ) überstehenden Ränder des Zuschnitts (3 ) auf der Seite oder der Rückseite (15 ) des Interieur-Bauteils (2 ) mittels eines Umbugs befestigen kann.
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DE2002158891 DE10258891A1 (de) | 2002-12-17 | 2002-12-17 | Verfahren zum Bespannen eines flächigen Interieur-Bauteils |
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DE2002158891 DE10258891A1 (de) | 2002-12-17 | 2002-12-17 | Verfahren zum Bespannen eines flächigen Interieur-Bauteils |
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