DE10258506A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Prüfung eines Getriebes - Google Patents

Abstract

Bei einer Vorrichtung zur Prüfung eines Getriebes, das mindestens einen durch eine Verschlussschraube (8) geschlossenen Ölkanal (2) aufweist, ist in dem Ölkanal mindestens ein Ventil (4) integriert, das die Entnahme einer Ölprobe bzw. das Messen von Kenngrößen ermöglicht.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Prüfung eines Getriebes nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
• Getriebe weisen heutzutage eine Lebensdauerschmierung auf, d. h. während der gesamten Lebensdauer des Getriebes wird das Öl nicht ausgewechselt. Das Getriebeöl dient zur Schmierung und Kühlung von sämtlichen Maschinenelementen. Da es nie gewechselt wird, ist es hervorragend zur Getriebediagnose geeignet, da im Öl im Laufe der Zeit Abriebpartikel jeglicher Art gespeichert werden. Folglich gibt die Analyse des Getriebeöls Aufschluss über den Zustand des Getriebes. Weiterhin werden zur Prüfung des Getriebes verschiedene Betriebsparameter analysiert. Dazu weisen die Getriebe Messanschlüsse auf, mit deren Hilfe die Betriebsparameter erfasst werden können. So werden auch verschiedene Drücke im Getriebe sowohl bei der Endabnahme nach der Montage des Getriebes als auch während des Einsatzes im Betrieb überprüft, um frühzeitig Störungen erkennen und Getriebeausfälle durch rechtzeitiges Eingreifen vermeiden zu können. Nach dem Stand der Technik sind diese Messanschlüsse mit Verschlussschrauben verschlossen.
• Da die Messstellen teilweise unterhalb des Ölspiegels des Getriebesumpfes liegen, kann es beim Entfernen der Verschlussschraube zu einem Auslaufen einer größeren Menge Getriebeöles kommen. Eine Messung der Drücke im Betrieb ist nicht möglich, da die Verschlussschraube nur dann entfernt werden kann, wenn kein Druck an der Messstelle anliegt. Weiterhin müssen die Messstellen nach der Endabnahme bzw. nach der Funktionsprüfung im Betrieb wieder verschlossen werden, was sich bei den hohen Getriebeöltemperaturen häufig als schwierig erweist und zusätzliche Maßnahmen erfordert. Da moderne Getriebeöle hoch giftig und deshalb umwelt- und gesundheitsgefährdend sind, muß jedes unkontrollierte Austreten des Getriebeöles sowie Hautkontakt vermieden werden.
• Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung und ein zugehöriges Verfahren zur Prüfung eines Getriebes darzustellen, bei der es möglich ist, wichtige Betriebsparameter zu bestimmen, ohne dass es dabei zu einer Gefährdung von Mensch und Umwelt kommt.
• Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine, auch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisende, gattungsgemäße Vorrichtung und zugehörigem Verfahren zur Prüfung eines Getriebes gelöst.
• Durch das Einbringen eines Ventils in einen Ölkanal des Getriebes wird der Innenraum des Getriebes verschlossen, so dass kein Getriebeöl austreten kann. Das Ventil sitzt zwischen Verschlussschraube und Innenraum und ist somit leicht zugänglich. Nach dem Entfernen der Verschlussschraube kann durch eine Sonde eine Probe des Getriebeöles entnommen oder ein Messvorgang durchgeführt werden. Gegen die Kraft einer Druckfeder wird ein Dichtkörper Richtung Innenraum gedrückt und der Ölkanal geöffnet. Der Dichtkörper kann beispielsweise eine Kugel oder ein Kegel sein. Somit kann in einem geschlossenen System gearbeitet werden, was eine Gefährdung von Mensch und Umwelt minimiert.
• Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Erfindung ist aber nicht auf die Merkmalskombinationen der Ansprüche beschränkt, vielmehr ergeben sich für den Fachmann weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und einzelnen Anspruchsmerkmalen aus der Aufgabenstellung.
• Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
• Die einzige Figur zeigt einen Ausschnitt eines Getriebes mit einem Gehäuse 1, das Ölkanäle 2 und 3 aufweist. Im Ölkanal 2 sitzt ein Ventil 4, das einen Innenraum des Getriebes druckdicht verschließt. Das Ventil 4 besteht aus einem Ventilgehäuse 5, in dem eine Druckfeder 6 einen Dichtkörper 7, hier beispielsweise eine Kugel, gegen eine Dichtfläche des Ventilgehäuses 5 drückt. Mit einer Verschlussschraube 8 wird der Ölkanal 2 zusätzlich verschlossen. Aus dem Ölkanal 3 wird das Ventil 4 mit einer Sonde 9 gegen die Druckfeder 6 geöffnet, so dass eine Messung beispielsweise des anstehenden Drucks oder der Temperatur möglich ist.

1

Gehäuse

2

Ölkanal

3

Ölkanal

4

Ventil

5

Ventilgehäuse

6

Druckfeder

7

Dichtkörper

8

Verschlussschraube

9

Sonde

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Prüfung eines Getriebes, das mindestens eine durch eine Verschlussschraube (8) geschlossenen Ölkanal (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet , dass in dem Ölkanal mindestens ein Ventil (4) integriert ist, das die Entnahme einer Ölprobe bzw. das Messen von Kenngrößen ermöglicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (4) einen durch eine Druckfeder (6) betätigten Mechanismus aufweist, der mittels eines Dichtkörpers (7) den Ölkanal (2) druckdicht verschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtkörper (7) eine Kugel ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtkörper (7) ein Kegel ist.
5. Verwendung einer Vorrichtung zur Prüfung eines Getriebes, das mindestens eine durch eine Verschlussschraube (8) geschlossenen Ölkanal (2) aufweist, in dem mindestens ein Ventil (4) integriert ist, das die Entnahme einer Ölprobe bzw. das Messen von Kenngrößen ermöglicht.
6. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (4) einen durch eine Druckfeder (6) betätigten Mechanismus aufweist, der mittels eines Dichtkörpers (7) den Ölkanal (2) druckdicht verschließt.