DE10257265A1 - Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung, bestehend aus einem Zylinderkurbelgehäuse mit einem Kurbelraum, dessen unterem Abschnitt ein Bedplate zugeordnet ist, wobei der Kurbelraum im Bereich des Bedplate einen Auslass aufweist, der mit einem Ölbehälter in Wirkverbindung steht, und wobei infolge eines Druckaufbaus im Kurbelraum Schmieröl und Blow-By-Gase über den Auslass zum Ölbehälter gedrückt werden, der einen Gasablass zur Abführung der Blow-By-Gase aufweist. Es wird die Aufgabe gelöst, bei einer solchen Brennkraftmaschine eine wirksame Zylinderkurbelgehäuseentlüftung ohne Anwendung von Absaugpumpen und Ventilen zu realisieren. Dies wird erreicht, indem der Ölbehälter drei separate, in drei unterschiedlichen horizontalen Ebenen angeordnete und miteinander in Wirkverbindung stehende Kammern (6; 7; 8) aufweist, wobei die untere Kammer (6) als Sumpfwanne, die mittlere Kammer (7) als Durchströmungsraum und die obere Kammer (8) als Vorratskammer ausgestaltet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung, bestehend aus einem Zylinderkurbelgehäuse mit einem Kurbelraum, dessen unterem Abschnitt ein Bedplate zugeordnet ist, wobei der Kurbelraum im Bereich des Bedplate einen Auslass aufweist, der mit einem Ölbehälter in Wirkverbindung steht und wobei infolge eines Druckaufbaus im Kurbelraum Schmieröl und Blow-By-Gase über den Auslass zum Ölbehälter gedrückt werden, der einen Gasablass zur Abführung der Blow-By-Gase aufweist.
- Für verschiedenartige Einsatzbedingungen von Brennkraftmaschinen, z.B. für Gelände- und Sportfahrzeuge, ist eine Ausgestaltung des Schmiersystems als Trockensumpfschmierung vorteilhaft. Hierbei wird der Ölvorrat nicht wie bei der Nasssumpfschmierung in der Ölwanne gespeichert, sondern in einem separaten Ölbehälter. Das von den Schmierstellen rücklaufende Motoröl wird in einer lediglich sehr flachen Ölwanne gesammelt und aus dieser überwiegend mittels einer Absaugpumpe in den Ölbehälter gefördert. Aus dem Ölbehälter wird das Öl mit einer weiteren Pumpe oder Pumpenstufe den Schmierstellen der Brennkraftmaschine zugeführt. Folglich kann für die Ölwanne ein kleines Volumen und für das gesamte Kraftfahrzeug mehr Bodenfreiheit realisiert werden. Weiterhin wird durch Anwendung der Trockensumpfschmierung vermieden, dass infolge hoher Fliehkräfte, z.B. bei einer Beschleunigung während langer und schneller Kurvenfahrten, Öl aus dem Bereich des Ansaugstutzens der Ölpumpe wegströmt, wodurch die Ölversorgung unterbrochen würde.
- Bei der Schmiervorrichtung für Brennkraftmaschinen gemäß
DE 31 42 669 A1 bestehen eine den Trockensumpf bildende Ölauffangschale und der Ölbehälter aus einem einstückigen Bauteil, dessen einteilige Zwischenwand beide Baugruppen voneinander trennt. Mittels einer Ölabsaugpumpe wird das Öl von der Ölauffangschale abgesaugt und dem Ölbehälter zugeführt. Neben der Ölabsaugpumpe ist hierfür ein aufwendiges Verbindungssystem notwendig, dessen Funktionsfähigkeit aufgrund zahlreicher Steckverbindungen ohnehin fragwürdig ist. - Aus
DE 199 42 266 A1 ist eine Trockensumpfschmierung mit einem Ölbehälter bekannt, dessen Konturen weitgehend den jeweils zugeordneten Konturen einer Brennkraftmaschine in Boxerbauart entsprechen. Somit kann der Ölbehälter räumlich günstig an der Brennkraftmaschine angeordnet werden. Allerdings treten beim Betrieb einer Brennkraftmaschine grundsätzlich Durchblasegase („Blow-By") aus dem Brennraum in den Kurbelraum ein, wo sie sich mit Motoröl vermischen. Aufgrund der schädlichen Bestandteile der Blow-By-Gase und auch aufgrund gesetzlicher Festlegungen wird zunehmend eine kontrollierte Zylinderkurbelgehäuseentlüftung angestrebt. Hierfür vermittelt diese Druckschrift (ebenso wie die o. g.DE 31 42 669 A1 ) jedoch keine Anregung. - Hingegen ist bei der Trockensumpfschmierung gemäß
EP 0 752 518 A1 eine Entlüftung des Zylinderkurbelgehäuses vorgesehen. Rücklaufendes Schmieröl und Blow-By-Gase strömen vom Zylinderkurbelgehäuse und von der Nockenwelle zunächst in den Ölbehälter, dem ein Überdruckventil zugeordnet ist. Somit können die Blow-By-Gase bei Überschreitung eines festgelegten Druckes aus dem Ölbehälter entweichen. Die hierbei realisierte räumliche Trennung von Ölsammelraum im Zylinderkurbelgehäuse und separatem Ölbehälter bedingt jedoch lange Strömungswege, die neben funktionellen Nachteilen auch zusätzlichen Bauteilaufwand erfordern. - In
DE 100 43 795 A1 wird eine weitere Brennkraftmaschine mit Zylinderkurbelgehäuseentlüftung beschrieben. Das Zylinderkurbelgehäuse ist unten geschlossen ausgeführt, vorzugsweise mittels einer Bedplate-Konstruktion. Der oder die Kolben sowie der Kurbelraum sind derart angeordnet, dass sie als Kolbenpumpe wirken und einen Druck im Kurbelraum erzeugen. Im Kurbelraum ist im Kopfbereich ein Spülgaseinlass ausgestaltet. Im Bereich des Bedplate ist ein Auslass für Schmieröl, Blow-By-Gase und Spülgas ausgestaltet, der mit dem Ölbehälter in Wirkverbindung steht. Einlass und Auslass sind jeweils mit einem Ventil versehen, das in Abhängigkeit vom jeweiligen Druck im Kurbelraum betätigbar ist. - Mit dieser technischen Lösung gemäß
DE 100 43 795 A1 kann auf eine Ölabsaugpumpe verzichtet werden, weil durch die Wirkung von Kolben und Kurbelraum als Kolbenpumpe das sich im Sumpf sammelnde Öl mit den Blow-By- und Spülgasen über den Auslass zum Ölbehälter gedrückt wird, der wiederum mit einer Öldruckpumpe in Verbindung steht. In einer bevorzugten Ausführung ist der Ölbehälter im Zylinderkurbelgehäuse integriert, indem beispielsweise die Gehäusewände hohl ausgebildet sind und als Ölvorrat genutzt werden. Der Ölbehälter kann ferner einen Gasablass aufweisen, so dass die über den Auslass geförderten Blow-By- und Spülgase abgeführt werden können. Nachteilig ist allerdings der Aufwand für die Zuführung eines separaten Spülgases und die Regelung von Einlass und Auslass mittels zusätzlicher Ventile. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung zu schaffen, die eine wirksame Zylinderkurbelgehäuseentlüftung ohne Anwendung von Absaugpumpen und Ventilen ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird gelöst, indem der Ölbehälter drei separate, in drei unterschiedlichen horizontalen Ebenen angeordnete und miteinander in Wirkverbindung stehende Kammern aufweist, wobei die untere Kammer als Sumpfwanne, die mittlere Kammer als Durchströmungsraum und die obere Kammer als Vorratskammer ausgestaltet ist. Somit wird eine Entlüftung des Zylinderkurbelgehäuses über den geteilten Ölbehälter ohne Anwendung von Absaugpumpen und Ventilen erreicht. Der Verzicht auf diese Baugruppen vermindert vorteilhaft die Kosten und den notwendigen Bauraumbedarf einer Trockensumpfschmierung. Weiterhin wird ein positiver Umwelteffekt erzielt, indem der Kraftstoffverbrauch durch Vermeidung von Panschverlusten gesenkt wird. Dies ermöglicht gleichzeitig eine Verlängerung der Ölwechselintervalle.
- Weitere Ausgestaltungen sind in den abhängigen Unteransprüchen beschrieben, deren Merkmale und Wirkungen im folgenden Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
- In der Zeichnung ist ein Ausschnitt einer Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung stilisiert dargestellt. Die Brennkraftmaschine besteht aus einem Zylinderkurbelgehäuse
1 , in dem eine Kurbelwelle2 mit Kurbelwangen3 angeordnet und ein Kurbelraum4 ausgestaltet ist. Der Kurbelraum4 ist unten geschlossen, indem diesem unteren Abschnitt ein Bedplate5 zugeordnet ist. Weiterhin weist die Brennkraftmaschine einen Ölbehälter auf. - Der Ölbehälter ist in drei separate Kammern
6 –8 gegliedert. Die untere Kammer6 ist als Sumpfwanne ausgestaltet, die mittlere Kammer7 als Durchströmungsraum und die obere Kammer8 als Vorratskammer. Diese Kammern6 –8 sind in drei unterschiedlichen horizontalen Ebenen angeordnet und stehen miteinander in Wirkverbindung. Zwischen der unteren Kammer6 und der mittleren Kammer7 ist ein Kanal9 angeordnet. Der Kanal9 verläuft von der Eintrittsöffnung10 in der unteren Kammer6 zunächst schräg nach oben und danach horizontal zur Austrittsöffnung11 in der mittleren Kammer7 . Ein weiterer Kanal12 ist zwischen der mittleren Kammer7 und der oberen Kammer8 angeordnet. Dieser Kanal12 verläuft von der Eintrittsöffnung13 in der mittleren Kammer7 vertikal nach oben zur Austrittsöffnung14 in der oberen Kammer8 . Vorzugsweise sind die untere Kammer6 und die mittlere Kammer7 im Bedplate5 ausgestaltet. - Mit der vorgeschlagenen Konstruktion wird erreicht, dass Schmieröl und Blow-By-Gase über den Kanal
9 , die mittlere Kammer7 und den Kanal12 vom Kurbelraum4 zur oberen Kammer8 gedrückt werden. Hierfür muss der Kurbelraum4 jedoch zumindest im Teillastbetrieb über die Kammern6 bis8 an den Unterdruck des Saugrohres angeschlossen werden. Durch eine solche Wirkverbindung zwischen der Kurbelgehäuseentlüftungsstelle und dem Saugrohr wird in der Kammer8 ein Unterdruck erzeugt, der eine Strömungsbewegung bewirkt. Hingegen wird die Strömungsbewegung im Volllastbetrieb durch die Blow-By-Gase des Zylinderkurbelgehäuses1 (eventuell Überdruck) unterstützt. Dabei werden infolge eines Druckaufbaus im Kurbelraum4 Schmieröl und Blow-By-Gase zur oberen Kammer8 gedrückt. - In der Zeichnung ist der gemeinsame Strömungsweg von Schmieröl und Blow-By-Gas mit mit zwei Pfeilen "AB" stilisiert. Der Druck p1 am Übergang vom Kurbelraum
4 zur unteren Kammer6 ist größer als der Druck p2 in der oberen Kammer8 . Die obere Kammer8 weist in ihrem unteren Bereich eine Öffnung15 auf, durch die das Öl zu einer Öldruckpumpe16 strömen kann. Dieser Strömungsweg ist in der Zeichnung mit einem Pfeil "A" stilisiert. Ferner weist die obere Kammer8 in ihrem oberen Bereich eine Öffnung17 auf, durch die Blow-By-Gas strömen kann. Dieser Strömungsweg ist in der Zeichnung mit einem Pfeil "B" stilisiert. Somit wird das Zylinderkurbelgehäuse1 wirksam entlüftet. -
- 1
- Zylinderkurbelgehäuse
- 2
- Kurbelwelle
- 3
- Kurbelwange
- 4
- Kurbelraum
- 5
- Bedplate
- 6
- untere Kammer/Sumpfwanne
- 7
- mittlere Kammer/Durchströmungsraum
- 8
- obere Kammer/Vorratskammer
- 9
- Kanal
- 10
- Eintrittsöffnung
- 11
- Austrittsöffnung
- 12
- Kanal
- 13
- Eintrittsöffnung
- 14
- Austrittsöffnung
- 15
- Öffnung für Öl
- 16
- Öldruckpumpe
- 17
- Öffnung für Blow-By-Gas
- A
- Strömungsweg Öl
- B
- Strömungsweg Blow-By-Gas
- AB
- Strömungsweg Öl und Blow-By-Gas
- p1
- Druck in Kurbelraum und unterer Kammer
- p2
- Druck in oberer Kammer
Claims (6)
- Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung, bestehend aus einem Zylinderkurbelgehäuse mit einem Kurbelraum, dessen unterem Abschnitt ein Bedplate zugeordnet ist, wobei der Kurbelraum im Bereich des Bedplate einen Auslass aufweist, der mit einem Ölbehälter in Wirkverbindung steht und wobei infolge eines Druckaufbaus im Kurbelraum Schmieröl und Blow-By-Gase über den Auslass zum Ölbehälter gedrückt werden, der einen Gasablass zur Abführung der Blow-By-Gase aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ölbehälter drei separate, in drei unterschiedlichen horizontalen Ebenen angeordnete und miteinander in Wirkverbindung stehende Kammern (
6 ;7 ;8 ) aufweist, wobei die untere Kammer (6 ) als Sumpfwanne, die mittlere Kammer (7 ) als Durchströmungsraum und die obere Kammer (8 ) als Vorratskammer ausgestaltet ist. - Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der unteren (
6 ) und der mittleren Kammer (7 ) ein Kanal (9 ) ausgestaltet ist, der von der Eintrittsöffnung (10 ) in der unteren Kammer (6 ) zunächst schräg nach oben und danach horizontal zur Austrittsöffnung (11 ) in der mittleren Kammer (7 ) verlaufend angeordnet ist. - Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der mittleren (
7 ) und der oberen Kammer (8 ) ein Kanal (12 ) ausgestaltet ist, der von der Eintrittsöffnung (13 ) in der mittleren Kammer (7 ) vertikal nach oben zur Austrittsöffnung (14 ) in der oberen Kammer (8 ) verlaufend angeordnet ist. - Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere (
6 ) und die mittlere Kammer (7 ) im Bedplate (5 ) ausgestaltet sind. - Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Kammer (
8 ) im unteren Bereich eine Öffnung (15 ) aufweist, durch die Öl zu einer Öldruckpumpe (16 ) strömen kann und im oberen Bereich eine Öffnung (17 ) aufweist, durch die Blow-By-Gas strömen kann. - Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurbelraum (
4 ) zumindest im Teillastbetrieb über die Kammern (6 ;7 ;8 ) mit dem Unterdruck des Saugrohres in Wirkverbindung steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002157265 DE10257265A1 (de) | 2002-12-07 | 2002-12-07 | Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002157265 DE10257265A1 (de) | 2002-12-07 | 2002-12-07 | Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10257265A1 true DE10257265A1 (de) | 2004-06-24 |
Family
ID=32336107
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2002157265 Withdrawn DE10257265A1 (de) | 2002-12-07 | 2002-12-07 | Brennkraftmaschine mit Trockensumpfschmierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10257265A1 (de) |
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