DE10254099B3 - Hämodialysegerät - Google Patents
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Abstract
Hämodialysegerät mit einem zwischen einem Dialysierflüssigkeitsweg und einem Blutweg (3) geschalteten Dialysator (4) und mit einem Sterilfilter (6) in dem Dialysierflüssigkeitsweg, wobei das Sterilfilter (6) durch eine Membran (7) in eine erste Kammer (8) und eine zweite Kammer (9) geteilt ist, und ein Einlass (10) der ersten Kammer (8) an eine Dialysierflüssigkeits-Zuleitung (1) und die zweite Kammer (9) an den Dialysator (4) angeschlossen ist, wobei ein Auslass (15) der ersten Kammer (8) des Sterilfilters (6) mit einem Rückschlagventil (16) an einen Ablauf (17) für die Dialysierflüssigkeit angeschlossen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Hämodialysegerät mit einem zwischen einem Dialysierflüssigkeitsweg und einem Blutweg geschalteten Dialysator und mit einem Sterilfilter in dem Dialysierflüssigkeitsweg, wobei das Sterilfilter durch eine Membran in eine erste Kammer und eine zweite Kammer geteilt ist, und ein Einlass der ersten Kammer an eine Dialysierflüssigkeits-Zuleitung und die zweite Kammer an den Dialysator angeschlossen ist, und wobei in dem Dialysierflüssigkeitsweg zwischen der zweiten Kammer des Sterilfilters und dem Dialysator ein Absperrventil vorgesehen ist.
- Hämodialysegeräte werden zum Entfernen von Stoffwechselprodukten und ggf. von Wasser aus dem Blut eines Patienten, insbesondere bei Niereninsuffizienz des Patienten, eingesetzt. Hierzu wird ein Dialysator eingesetzt, der mit einer Membran in zwei Kammern aufgeteilt ist. Auf der einen Seite der Membran wird eine Dialysierflüssigkeit vorbeigeführt und auf der anderen Seite das Blut des Patienten. Die Dialysierflüssigkeit nimmt durch die Poren der Membrane hindurch die Stoffwechselprodukte auf, die aus dem Blut zu entfernen sind. Mit Hilfe eines Unterdrucks an der Membran kann zusätzlich Wasser mittels Ultrafiltration aus dem Blut entfernt werden.
- Die Dialysierflüssigkeit wird aus Frischwasser und einem eigensterilen Elektrolytkonzentrat hergestellt. Um eine absolut sterile Dialysierflüssigkeit zu gewährleisten, wird in den Dialysierflüssigkeitsweg vor den Dialysator herkömmlicherweise ein Sterilfilter geschaltet, das sich in der Regel zylinderförmig erstreckt und durch radial angeordnete sich in Längsrichtung erstreckende Membrane in eine innere erste Kammer und eine äußere zweite Kammer geteilt ist. Für jede Kammer ist an den beiden gegenüberliegenden Enden des Sterilfilters ist für jede Kammer jeweils ein Anschluss vorgesehen. Die beiden Anschlüsse der zweiten Kammer des Sterilfilters sind an den Einlass des Dialysators geschaltet.
- Aus der
JP 56-158664 - In der
EP 0 270 794 B1 ist ein Hämodialysegerät beschrieben, bei dem der Auslass der ersten Kammer des Sterilfilters mit einer Bypassleitung und einem Bypassventil in der Bypassleitung an die Ableitung des Dialysators geschaltet ist. Bei jedem Desinfektions- und Spülvorgang des Hämodialysegeräts wird der Diaysator mit einem Absperrventil abgeklemmt und die Bypassleitung geöffnet. Dann wird das Sterilfilter automatisch gespült. - Aufgabe der Erfindung war es, ein verbessertes Hämodialysegerät mit einer sicheren und kostengünstigen Möglichkeit zum Spülen des Sterilfilters zu schaffen.
- Die Aufgabe wird durch das gattungsgemäße Hämodialysegrät erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Auslass der ersten Kammer des Sterilfilters mit einem Rückschlagventil an einen Ablauf für die Dialysierflüssigkeit angeschlossen ist.
- Durch die Verwendung eines Rückschlagventils erfolgt eine Spülung des Sterilfilters nur dann, wenn der Druck für das Rückschlagventil ausreichend groß ist. Dies ist genau dann gegeben, wenn der Dialysator mit Hilfe von Absperrventilen abgeklemmt ist und die Dialysierflüssigkeit weiterhin durch den Sterilfilter gepumpt wird.
- Erfindungsgemäß erfolgt somit die Steuerung des Spülvorgangs druckabhängig und kann ohne weitere Betätigungselemente sicher und einfach realisiert werden.
- Der Einlass der ersten Kammer des Sterilfilters und der Auslass der ersten Kammer sind vorzugsweise entfernt voneinander so angeordnet, dass der Einlass im Bereich eines ersten Endes des Sterilfilters und der Auslass im Bereich eines zweiten Endes des Sterilfilters liegt.
- In dem Dialysierflüssigkeitsweg ist vorzugsweise zwischen der zweiten Kammer des Sterilfilters und dem Dialysator sowie zwischen dem Auslass des Dialysators und einer Ablaufleitung für Dialysierflüssigkeit jeweils ein Absperrventil vorgesehen. Durch Schließen der Absperrventile wird der Behandlungsvorgang beendet und die Dialysierflüssigkeit wird dann über das sich selbsttätig öffnende Rück sperrventil durch die erste Kammer des Sterilfilters in einen Ablauf geleitet. Auf diese Weise wird das Sterilfilter automatisch gespült.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform des Hämodialysegerätes ist eine Bypassleitung mit einem Bypassventil zwischen dem Einlass der ersten Kammer des Sterilfilters und der Ablaufleitung für die Dialysierflüssigkeit vorgesehen. Damit kann die Dialysierflüssigkeit auch abgeleitet werden, ohne das sie das Sterilfilter passiert und dieses gespült wird. Mit der Bypassleitung können auch die Druckverhältnisse bereits vor dem Sterilfilter eingestellt werden. Im Unterschied hierzu befinden sich herkömmliche Bypassleitungen in Strömungsrichtung der Dialysierflüssigkeit gesehen hinter dem Sterilfilter, das heißt am Auslass der ersten Kammer und nicht wie nunmehr vorgeschlagen am Einlass.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 – Blockdiagramm eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Hämodialysegeräts mit Sterilfilter und Rückschlagventil. - Die
1 lässt einen Ausschnitt eines Hämodialysegerätes als Blockdiagramm erkennen. Das Hämodialysegerät hat einen Dialysierflüssigkeitskreislauf mit einer Dialysefüssigkeits-Zuleitung1 und einer Ablaufleitung2 für die Dialysierflüssigkeit sowie einen Blutweg3 . Der Dialysierflüssigkeitskreislauf und der Blutweg3 sind mit einem Dialysator4 voneinander getrennt, der durch eine Membran5 in bekannter Weise in eine erste Kammer für Dialysierflüssigkeit und eine zweite Kammer für das durchströmende Blut eines Patienten aufgeteilt ist. - Um zu gewährleisten, dass die Dialysierflüssigkeit steril ist, ist in die Dialysierflüssigkeits-Zuleitung
1 des Dialysierflüssigkeitsweges ein Sterilfilter6 geschaltet. Das Sterilfilter6 ist durch eine Membran7 in eine erste Kammer8 und eine zweite Kammer9 aufgeteilt. Die Dialysierflüssigkeits-Zuleitung1 ist an einen Einlass10 der ersten Kammer8 des Sterilfilters6 angeschlossen. - Die zweite Kammer
9 des Sterilfilters hat jeweils einen Auslass1 1, 12 an jenem Ende des Sterilfilters6 , wobei die Auslässe der zweiten Kammer9 des Sterilfilters6 über ein Vorlauf-Absperrventil13 mit dem Dialysierflüssigkeits-Einlass des Dialysators4 verbunden ist. Der Dialysierflüssigkeits-Auslass des Dialysators4 ist über ein Rücklauf-Absperrventil14 mit der Ablaufleitung2 für die Dialysierflüssigkeit verbunden. - Während der Behandlung eines Patienten ist das Vorlauf-Absperrventil
13 und das Rücklauf-Absperrventil14 geöffnet und die Dialysierflüssigkeit strömt durch die Dialysierflüssigkeits-Zuleitung1 , das Sterilfilter6 und den Dialysator4 und wird über die Ablaufleitung2 entsorgt. - Die erste Kammer
8 des Sterilfilters6 hat an dem Ende, das dem Einlass10 der ersten Kammer8 gegenüberliegt, einen Auslass15 , der im Betrieb üblicherweise verschlossen ist. Aufgrund dieses toten Endes können sich besonders in dem Bereich des Auslasses15 der ersten Kammer8 Partikel und andere Substanzen, wie z.B. Pyrogene, von der Membran7 ansammeln und diese verstopfen. - Erfindungsgemäß ist der Auslass
15 der ersten Kammer8 über ein Rückschlagventil16 mit einem Ablauf17 für die Dialysierflüssigkeit verbunden. Der Ablauf17 kann beispielsweise in die Ablaufleitung2 münden. - Zudem ist der Einlass
10 der ersten Kammer8 des Sterilfilters6 über eine Bypassleitung18 und ein in die Bypassleitung18 geschaltetes Bypassventil19 mit der Ablaufleitung2 verbunden, so dass das Sterilfilter6 und der Dialysator4 kurzgeschlossen werden können. - Zum Entlüften und/oder Spülen des Sterilfilters werden das Bypassventil
19 , das Vorlauf-Absperrventil13 und das Rücklauf-Absperrventil14 gleichzeitig geschlossen. Dabei kommt es zu einem Druckanstieg in dem Dialysierflüssigkeitsweg, der durch den Öffnungsdruck des Rückschlagventils16 bestimmt ist, sofern die Dialysatflussrate mit Hilfe einer Flussregelung konstant gehalten wird. - Nach Öffnen des Rückschlagventils
16 gelangt restliche Luft aus dem Dialysierflüssigkeitsweg sowie Verunreinigungen in den Ablauf17 . - Das Rückschlagventil
16 hat weiterhin den Vorteil, dass ein zu hoher Systemdruck im Falle eines technischen Fehlers verhindert wird. Zudem wird das Sterilfilter6 vor einer unzulässigen Druckbelastung geschützt. Weiterhin wird durch das Rückschlagventil16 verhindert, dass Flüssigkeit von dem Ablauf17 in das hydraulische System gelangen kann. - Der beschriebene Entlüftungs- bzw. Spülvorgang wird während der Behandlung automatisch zyklisch durchgeführt. Bei der Desinfektion des Hämodialysegerätes kann zudem eine Entlüftung und Spülung des Sterilfilters
6 durch zyklisches Schließen des Bypassventils19 und der Vorlauf- und Rücklaufventile13 ,14 mit durchgeführt werden. - Bei fehlerhaften Dialysat kann der Dialysatfluss durch Öffnen des Bypassventils
19 über die Bypassleitung18 direkt von dem Einlass10 des Sterilfilters6 in die Ablaufleitung2 geführt werden, ohne das dieses in das Sterilfilter6 und den sicherheitskritischen Zweig der Dialysierflüssigkeit zwischen der zweiten Kammer9 des Sterilfilters6 und dem Dialysator4 gelangt.
Claims (4)
- Hämodialysegerät mit einem zwischen einem Dialysierflüssigkeitsweg und einem Blutweg (
3 ) geschalteten Dialysator (4 ) und mit einem Sterilfilter (6 ) in dem Dialysierflüssigkeitsweg, wobei das Sterilfilter (6 ) durch eine Membran (7 ) in eine erste Kammer (8 ) und eine zweite Kammer (9 ) geteilt ist, und ein Einlass (10 ) der ersten Kammer (8 ) an eine Dialysierflüssigkeits-Zuleitung (1 ) und die zweite Kammer (9 ) an den Dialysator (4 ) angeschlossen ist, und wobei in dem Dialysierflüssigkeitsweg zwischen der zweiten Kammer (9 ) des Sterilfilters (6 ) und dem Dialysator (4 ) ein Absperrventil (13 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auslass (15 ) der ersten Kammer (8 ) des Sterilfilters (6 ) mit einem Rückschlagventil (16 ) an einen Ablauf (17 ) für die Dialysierflüssigkeit angeschlossen ist. - Hämodialysegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass (
10 ) der ersten Kammer (8 ) des Sterilfilters (6 ) im Bereich eines ersten Endes des Sterilfilters (6 ) und der Auslass (15 ) der ersten Kammer (8 ) im Bereich eines zweiten Endes des Sterilfilters (6 ) angeordnet ist. - Hämodialysegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Auslass des Dialysators (
4 ) und einer Ablaufleitung (2 ) für Dialysierflüssigkeit ein Absperrventil (14 ) vorgesehen ist. - Hämodialysegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass (
10 ) der ersten Kammer (8 ) des Sterilfilters (6 ) mit einer Bypassleitung (18 ) und mit einem Bypassventil (19 ) in der Bypassleitung (18 ) mit der Ablaufleitung (2 ) für die Dialysierflüssigkeit verbindbar ist.
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