DE10253997C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung von Schwingungen an rotierenden Bauteilen sowie schwingungsgedämpftes rotierendes Bauteil - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung von Schwingungen an rotierenden Bauteilen sowie schwingungsgedämpftes rotierendes BauteilInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Verminderung von Schwingungen von zumindest zwei aufeinander abrollenden rotierenden Bauteilen weist mindestens eines der Bauteile eine aus einer im wesentlichen kreisförmigen Kontur einer wirksamen Mantelfläche herausragenden Überhöhung auf. Eine Höhe dieser Überhöhung wird in radialer Richtung und/oder eine relative Lage der Überhöhung in Umfangsrichtung in Abhängigkeit von einer einen Maschinenzustand und/oder die Schwingung charakterisierenden Größen verändert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verminderung von
Schwingungen an rotierenden Bauteilen sowie ein schwingungsgedämpftes rotierendes
Bauteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, 9 bzw. 28.
Die EP 01 94 618 B1 offenbart eine Vorrichtung zur Verminderung von Schwingungen,
welche durch das Überrollen eines auf der Mantelfläche befindlichen Kanals verursacht
wird. Hierbei ist im Ein- und/oder Auslaufbereich des Kanals eine Überhöhung der
Kreiskontur zur Beeinflussung des Kraftwechselverhaltens angeordnet.
In der WO 01 50 035 A1 wird ein Verfahren zur Kompensation von Schwingungen
rotierender Bauteile offenbart, wobei ein Aktuator im Bereich einer Mantelfläche des
rotierenden Bauteils angeordnet ist, und bei einer Aktivierung in Abhängigkeit von der
Drehwinkellage des rotierenden Bauteils der Schwingung mit eine Kraftkomponente in
axialer Richtung entgegenwirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Verminderung von Schwingungen an rotierenden Bauteilen sowie ein
schwingungsgedämpftes rotierendes Bauteil zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1, 9 bzw. 28
gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine
Möglichkeit geschaffen wurde, Schwingungen wirksam und variabel zu vermindern. Die
Verminderung der Schwingung kann während der laufenden Produktion aktiv und ggf.
adaptiv erfolgen und an Betriebsbedingungen angepasst werden.
Insbesondere von Vorteil ist das Verfahren und die Vorrichtung an mindestens einem von
zwei aufeinander abrollenden rotierenden Bauteilen, z. B. Zylindern oder Walzen,
einsetzbar, wobei wenigstens eines der Bauteile in Umfangsrichtung gesehen auf seiner
Mantelfläche zumindest eine Unterbrechung, z. B. einen Kanal, aufweist.
Durch die, insbesondere fernbetätigbare, Veränderbarkeit von Geometrie und/oder Lage
und/oder Höhe der Überhöhung(en) auf der Mantelfläche ist zum einen über
verschiedenste Betriebszustände wie z. B. Rotationsgeschwindigkeiten die Schwingung
optimal verminderbar. Auf der anderen Seite ist die Geometrie und/oder Lage bzw. Höhe
je Umdrehung bzw. eines Teils der Umdrehung veränder- bzw. modulierbar um
beispielsweise bei Kontakt des Rotationskörpers mit mehreren Zylindern und/oder Walzen
dem Überrollen der Unterbrechung an jeder der Nippstellen gerecht zu werden.
In einer vorteilhafter Ausführung ist ein fernbetätigbarer Aktuator als mit Druckmitteln
beaufschlagbarer Aktuator, z. B. als hydraulische oder pneumatische Einheit, ausgeführt.
In einer Variante ist er piezzoelektrisch ausgebildet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze zweier zusammen wirkender rotierender Bauteile;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Nippstelle gemäß Fig. 1;
Fig. 3 qualitative Verläufe einer Abhängigkeit einer Beschleunigung von der Zeit (A:
Schwingung ohne Ausbildung der Überhöhung; B: mit Ausbildung einer
Überhöhung);
Fig. 4 ein ersten Ausführungsbeispiel für die Vorrichtung zur Verminderung von
Schwingungen;
Fig. 5 ein ersten Ausführungsbeispiel für die Integration einer Klemm- und/oder
Spanneinrichtung;
Fig. 6 ein zweites Ausführungsbeispiel für die Integration einer Klemm- und/oder
Spanneinrichtung;
Fig. 7 ein drittes Ausführungsbeispiel für die Integration einer Klemm- und/oder
Spanneinrichtung;
Fig. 8 eine schematische Darstellung für das Verfahren zur Steuerung der Vorrichtung;
Fig. 9 eine qualitative Darstellung eines Zusammenhangs zwischen einer
Abrollgeschwindigkeit und der Höhe der Überhöhung bzw. dem Druck;
Fig. 10 eine schematische Darstellung für das Verfahren zur Regelung der Vorrichtung;
Fig. 11 eine qualitative Darstellung eines Zusammenhangs zwischen einer relativen
Amplitude und der Höhe der Überhöhung bzw. dem Druck;
Fig. 12 eine schematische Darstellung für das Verfahren zur Regelung der Vorrichtung
mit vier jeweils paarweise zusammen wirkenden rotierenden Bauteilen.
Ein rotierendes Bauteil 01, z. B. ein Zylinder 01 oder eine Walze 01 einer Maschine, z. B.
einer Be- bzw. Verarbeitungsmaschine für Bahnen oder Bogen, insbesondere einer
Rotationsdruckmaschine, wirkt in einer Anstelllage AN mit einem zweiten rotierenden
Bauteil 02, z. B. einem Zylinder 02 oder einer Walze 02, zusammen. Die beiden im
folgenden als Zylinder 01; 02 bezeichneten Bauteile 01; 02 rollen im Betrieb im Bereich
ihrer wirksamen Mantelflächen 03; 04 aufeinander ab und sind in Anstelllage AN mit einer
z. B. vorgebbaren bzw. einstellbaren Kraft aneinander angestellt (Fig. 1). Die Erfindung ist
in vorteilhafter Weise auch anwendbar auf Walzen und Zylinder in Arbeitsmaschinen zur
Herstellung von bandförmigem Material, z. B. Papier oder Blech etc., in Presseuren oder
Walzwerken.
Mindesten einer der Zylinder 01; 02, hier z. B. der als Übertragungszylinder 01
ausgeführte Zylinder 01, weist im Bereich seiner wirksamen Mantelfläche 03 mindestens
eine axial verlaufende Unterbrechung 06 von einer im unbelasteten Zustand ansonsten
kreisförmigen Kontur auf. Die Unterbrechung 06 beruht beispielsweise auf einem Stoß
von Enden eines oder mehrere auf dem Zylinder 01 angeordneter Aufzüge 07 bzw.
darauf, dass Enden eines oder mehrerer Aufzüge 07 in einem im mantelflächennahen
Bereich des Zylinders 01 axial verlaufenden Kanal 08 angeordnet sind. Eine Öffnung von
der Mantelfläche des Zylinders 01 zum Kanal 08 ist in Umfangsrichtung möglichst klein
gehalten und beträgt in vorteilhafter Ausführung maximal 3 mm. Der Kanal 08 kann sich
zum Inneren hin aufweiten und eine Vorrichtung zum Klemmen und/oder Spannen 10
(Fig. 4) aufweisen. Er kann jedoch auch als Schlitz 08 ausgeführt sein.
Die beiden Zylinder 01 ; 02 sind in Anstelllage AN mit einer Kraft größer Null aneinander
angestellt und erfahren bei Durchgang der Unterbrechung 06 durch die Nippstelle eine
Entlastung sowie eine anschließende erneute Belastung. Hierdurch wird eine Schwingung
des Zylinders 01 ; 02 bzw. der Zylinder 01 ; 02 angeregt, welche u. a. von den
Anstellkräften, den Geometrien von Unterbrechung 06 und Zylinder 01; 02, den
Materialeigenschaften und der Drehzahl bzw. einer Abrollgeschwindigkeit v abhängig ist.
In Fig. 3, Kurve A, ist eine derartige Schwingung qualitativ dargestellt, wobei der
strichlierter Bereich den Durchgang der Unterbrechung 06 in der Nippstelle bezeichnet.
Diese durch den Durchgang der Unterbrechung(en) 06 angeregte Schwingung ist
gedämpft und an dieser Stelle nicht zu Verwechseln mit durch Unwucht am einzelnen
Zylinder 01 ; 02 ggf. induzierten Schwingungen oder mit einer durch die Gravitation
und/oder die Linienkraft verursachte Durchbiegung. Die Schwingung wird pro Umdrehung
des Zylinders 01; 02 je Unterbrechung 06 und Nippstelle in Umfangsrichtung einmal
angeregt.
Zur Dämpfung der Schwingung weist mindesten einer der Zylinder 01; 02, hier z. B. der
als Formzylinder 02 ausgeführte Zylinder 02, im Bereich seiner wirksamen Mantelfläche
04 mindestens eine axial verlaufende Überhöhung 09 von einer im unbelasteten Zustand
ansonsten kreisförmigen Kontur auf. Diese Überhöhung 09 kann sich axial über eine
Länge des wirksamen Ballens durchgehend oder aber auch auf einem oder mehreren
Abschnitten in axialer Richtung erstrecken. Wie in Fig. 2 angedeutet, weist die
Überhöhung 09 eine Höhe h09 (des Maximums) gegenüber der ungestörten Kontur und
einen effektiven Abstand a09 (des Maximums) von der Unterbrechung 05 im Hinblick auf
einen Abrollweg an den abgewickelten Zylindern 01 ; 02 auf.
Beim Durchgang der Überhöhung 09 für sich betrachtet wird an den aufeinander
abrollenden Zylindern 01 ; 02 ebenfalls eine Schwingung induziert. Diese
Gegenschwingung bewirkt je nach relativer Lage zum Durchgang der Unterbrechung 09,
d. h. je nach abgewickeltem Abstand a09 (Phasenlage), und der Höhe h09 und/oder der
Form der Überhöhung 09 eine Erhöhung oder Verminderung (im Idealfall Auslöschung)
der durch den Durchgang der Unterbrechung 09 verursachten Schwingungsamplitude.
Die Überhöhung 09 entfaltet, je nach Form und Lage eine Stützwirkung zwischen den sich
durch Anregung radial relativ zueinander bewegenden Zylindern 01 ; 02.
Höhe und Form der erzeugten Gegenschwingung sind z. T. abhängig von der Form der
Überhöhung 09, und - bei bzgl. der Umfangsrichtung unsymmetrischer Form - abhängig
von der Drehrichtung der aufeinander abrollenden Zylinder 01 ; 02. In Fig. 3 ist ein durch
Überlagerung der Schwingung und Gegenschwingung entstehender Verlauf für die
resultierende Kurve B der Schwingung dargestellt, wobei die Anregung durch die
Überhöhung 09 in Form einer Rampe (siehe unten) erzeugt wurde. Einer zunächst im
Bereich des Durchgangs der Unterbrechung 09 feststellbaren Erhöhung in der Amplitude
der Beschleunigung während der ersten Periode folgt bereits in der zweiten Periode eine
deutliche Verminderung. Da es sich im Bereich der Unterbrechung 09 um einen nicht
druckenden Bereich handelt, wirkt sich die kurzfristige Erhöhung der resultierenden
Schwingung auf das Druckprodukt nicht negativ, die anschließende Verminderung jedoch
positiv aus.
Die Überhöhung 09 ist nun derart ausgeführt, dass deren Höhe h09 gegenüber der
ungestörten Kontur, insbesondere auch während des Betriebes, d. h. während des
Abrollens der Zylinder 01 ; 02, veränderbar ist. Zu diesem Zweck weist der Zylinder 02
Mittel 11 zur Veränderung der Höhe h09, z. B. ein Stellmittel 11, insbesondere einen
fernbetätigbaren Aktuator 11, auf. In einer vorteilhafter Ausführung ist auch der Abstand
a09 (Fig. 4) veränderbar ausgeführt.
Die Überhöhung 09 ist auf unterschiedliche Art und Weise technisch realisierbar. So
können beispielsweise radial bewegbare, mit einer geeigneten Form versehene Finger
kammartig in Ausnehmungen auf der Mantelfläche des Grundkörpers des Zylinders 01 ; 02
versenkt sein und über ein Stellmittel 11 durch lineare oder rotatorische Bewegung radial
bewegbar sein. Auch ist eine Variante möglich, wobei ein Bereich der Mantelfläche 03; 04
in gewissen Grenzen elastisch verformbar oder elastisch federnd ausgeführt, und durch
ein im Zylinderinneren angeordnetes Stellmittel 11, z. B. Nocken oder Exzenterwelle oder
andere Aktuatoren, in radialer Richtung auslenkbar ist.
Auch der Aktuator 11 bzw. Aktuatoren 11 können auf unterschiedliche Weise, z. B. je
nach Ausgestaltung der Überhöhung 09, ausgeführt sein. Er kann als Teil einer motorisch,
hydraulisch bzw. pneumatisch angetriebenen Einheit, auf magnetische oder
piezoelektrische Kräfte beruhenden Einheit ausgeführt sein.
In den folgenden Ausführungsbeispielen (Fig. 4 bis 12) ist die Vorrichtung und das
Verfahren am Beispiel einer als Zunge/Lippe/Lasche 09 ausgeführten Überhöhung 09
dargestellt, welche im wesentlichen reversibel rückfedernd aus der Kontur der
Mantelfläche 03; 04 heraus biegbar ist. Der die Zunge/Lippe/Lasche 09 betätigende
Aktuator 11 ist hier als Teil einer hydraulisch wirksamen Einheit ausgeführt.
In Fig. 4 weist der mit dem Übertragungszylinder 01 zusammen wirkende Zylinder 02, hier
der Formzylinder 02, die aufstellbare Zunge/Lippe/Lasche 09 auf. Die Zunge/Lippe/
Lasche 09 wird in Gestalt eines einarmigen Hebels durch einen innerhalb der
Mantelfläche 04 axial verlaufenden Kanal 12 und eine den Kanal 12 mit der Umgebung
verbindenden Unterbrechung 13 der Mantelfläche, z. B. einen axialen Schnitt 13, gebildet.
Die Zunge/Lippe/Lasche 09 ist durch die hydraulische Einheit aufstellbar, welche als
Aktuator 11 einen mit Druckmittel beauschlagbaren, reversibel verformbaren Hohlkörper
11 im axial im Zylinder 02 verlaufenden Kanal 12 aufweist. Der Hohlkörper 11 ist direkt
unterhalb der Zunge/Lippe/Lasche 09 im Inneren des Zylinders 02 angeordnet und stützt
sich in radialer Richtung nach innen zumindest bereichsweise an einer zylinderfesten
Fläche 14 ab.
In Fig. 4 ist ebenfalls der effektive Abstand a09 zwischen der maximalen Überhöhung 09
(hier die Schnittkante) und der Unterbrechung 06, sowie eine effektive Schenkellänge l09
der Zunge/Lippe/Lasche 09 dargestellt. Die effektive Schenkellänge l09 stellt die Länge
der Zunge/Lippe/Lasche 09 in Umfangsrichtung von der Schnittkante bis zu dem Punkt
dar, an welchem die Zunge/Lippe/Lasche 09 in radialer Richtung gesehen durch den
Kanal 12 "unterhöhlt" ist. Die Zunge/Lippe/Lasche 09 reicht in vorteilhafter Ausführung
über die gesamte Länge eines Ballens des Zylinders 02. In Fig. 4 ist die
Zunge/Lippe/Lasche 09 in einer aktiven Stellung dargestellt, d. h. der Aktuator 11 ist
wirksam. In einer anderen Ausführung mit gestaggerten Zylinderkanälen bzw. Aufzügen,
d. h. mehrere in axialer Richtung nebeneinander angeordnete Unterbrechungen 05 sind in
Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet, können auch mehrere Überhöhungen
09 in der selben Weise gestaggert angeordnet sein.
Der als Hohlkörper 11 ausgeführte Aktuator 11 bezieht sein Fluid bzw. den Druck P z. B.
über eine nicht dargestellte Drehdurchführung im Bereich eines nicht dargestellten
Zapfens des Zylinders 03 von außerhalb.
Der Formzylinder 02 wirkt in Anstelllage mit dem Übertragungszylinder 01 zusammen, auf
dessen Mantelfläche der Aufzug 07, z. B. ein Gummituch 07, gespannt ist. Enden 16; 17
des selben oder zweier verschiedener in Umfangsrichtung hintereinander angeordneter
Aufzüge 07 sind durch eine im Kanal 08 befindliche Klemm- und/oder Spannvorrichtung
gehalten. Im Bereich, in welchem die Enden 16; 17 die Öffnung des Kanals 08 verlassen
bildet sich die Unterbrechung 06 in der wirksamen Mantelfläche 03 aus.
Der Abstand a09 beträgt in vorteilhafter Ausführung einer Länge, welche einem Weg auf
der Mantelfläche 03; 04 eines Sektors des Zylinders 01 ; 02 mit einem Öffnungswinkel von
-1 bis 8°, insbesondere 3 bis 6°, entspricht.
In einer vorteilhaften Ausführung mit Zylindern 01 ; 02 einer Länge l01; l02 von
1.350 bis 1.550 mm und einem wirksamen Umfang von 420 bis 700 mm, insbesondere
500 bis 600 mm, weist die Zunge/Lippe/Lasche 09 eine effektive Schenkellänge l09 von
10 bis 30 mm, insbesondere von 16 bis 21 mm, auf. Der Abstand a09 beträgt z. B. 1,25
bis 15 mm, insbesondere 4 mm bis 10 mm.
Das Verhältnis zwischen Abstand a09 und dem Umfang liegt zwischen 0,002 und 0,02,
insbesondere zwischen 0,005 und 0,015. Das Verhältnis zwischen Schenkellänge l09 und
dem Umfang liegt zwischen 0,02 und 0,04, insbesondere zwischen 0,03 und 0,035.
Die gemäß Fig. 4 ausgeführte Überhöhung 09 als Zunge/Lippe/Lasche 09 ist bezüglich
der Drehrichtung des Zylinders 01 ; 02 bzw. der Zylinder 01 ; 02 unsymmetrisch
ausgeführt. In einer Richtung wirkt die Überhöhung 09 rampenförmig mit einem
entsprechend geformten Kraftstoß, während in anderer Drehrichtung eine Stoß an einer
unstetigen Sprungstelle induziert wird. Beide Formen zeigen den oben beschriebenen
Effekt, wobei jedoch die Anregung mit Durchfahren der Rampe/die Drehrichtung mit
unstetiger Sprungstelle von größerem Vorteil ist.
Die Höhe h09 und/oder der Abstand a09 kann je nach Drehrichtung, Drehzahl und Stärke
der Zustellung (Linienkraft) der Zylinder 01; 02 verschieden eingestellt werden. Hierzu
kann einer weiter unten erläuterten Steuerung oder Regelung die Drehrichtung als eine
den Maschinenzustand oder die Maschine charakterisierende Größen g zugeführt
werden.
Eine Überhöhung 09 entsprechend oder ähnlich der in Fig. 4 am Beispiel des
Formzylinders 02 dargestellten Anordnung kann entweder zusätzlich, oder an Stelle des
Formzylinders 02 am Übertragungszylinder 01 angeordnet sein. In den folgenden Fig.
5 bis 7 sind verschiedene Varianten zur Integration einer Klemmvorrichtung für den
Aufzug 07 bzw. dessen Enden 16; 17 dargestellt. Diese Anordnungen sind sowohl auf als
Druckformen 07 auf dem Formzylinder 02 oder als Gummitücher 07 auf dem
Übertragungszylinder 01 ausgeführte Aufzüge 07 anwendbar. Im Fall von Gummitüchern
07 ist die Verwendung von Metalldrucktüchern 07 (elastisch verformbare Auflage auf einer
Metallunterlage) vorteilhaft, da diese im Bereich ihrer Enden 16; 17 ähnlich denen von
Druckformen 07 gestaltbar und im Kanal 08 klemmbar sind.
In Fig. 5 ist die Unterbrechung 13 als Öffnung 13 in der Weise ausgeführt, dass sie sehr
schmal, kleiner oder gleich 3 mm, ausgeführt ist, wobei die Enden 16; 17, z. B.
Aufzugenden 16; 17 lediglich eingehängt werden.
In Fig. 6 ist die Unterbrechung 13 als Öffnung 13 in der Weise ausgeführt, dass der
Aktuator 11 gleichzeitig, entweder über einen Hebelmechanismus 20 (lediglich
schematisch angedeutet) oder direkt auf ein oder zwei Aufzugenden 16; 17 einwirkt und
diese klemmt.
In Fig. 7 ist die Unterbrechung 13 als Öffnung 13 in der Weise ausgeführt, dass
beispielsweise das vorlaufende Aufzugende 16 im wesentlichen durch die Formgebung
der Kante gehalten, und das nachlaufende Aufzugende 17 durch den Aktuator 11
geklemmt wird.
Wie oben dargelegt, ist die Überhöhung 09 in ihrer Höhe h09 veränderbar ausgeführt. Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele für das Verfahren zur Steuerung bzw. Regelung
und die hierzu erforderliche Vorrichtung dargelegt.
In einem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 8) erfolgt die Verminderung anhand einer
Steuerkette, welche einen untergeordneten Regelkreis beinhalten kann.
Als Führungsgröße der übergeordneten Steuerkette dient eine den Maschinenzustand,
insbesondere die Abrollgeschwindigkeit v kennzeichnende Größe v, wie z. B. die
Drehzahl oder die Winkelgeschwindigkeit. Diese Größe v kann, z. B. mit anderen den
Maschinenzustand oder die Maschine charakterisierenden Größen g, aus einer
übergeordneten Maschinensteuerung entnommen oder aber auch in geeigneter Weise
gemessen werden. Der Größe v wird nun in einer logischen Einheit 18 anhand eines
hinterlegten Zusammenhanges (Tabellarisch, arithmetisch, etc.) ein Sollwert für die
Stellgröße als Ausgangsgröße der logischen Einheit 18 zugewiesen. Die Stellgröße kann
direkt eine gewünschte Höhe h09 der Überhöhung 09, ein Druck P, ein Weg S, eine
Spannung U etc. sein. Entsprechend wird als Ausgangsgröße z. B. ein Sollwert h09SOLL
für die Höhe h09 der Überhöhung 09, ein Sollwert PSOLL für den Druck P einer
hydraulischen Einheit, ein Sollwert SSOLL für ein Weg- oder Positionssignals S eines
Aktuators 11, oder ein Sollwert USOLL für das Spannungssignals U eines Aktuators 11
festgelegt. Dieser Sollwert h09SOLL; PSOLL; SSOLL; USOLL dient einer untergeordneten
Regelung 19 wiederum als Führungsgröße. Eine Regeleinrichtung 21, z. B. ein Regler 21,
und insbesondere eine Regelstrecke 22 der Regelung 19 können nun in unterschiedlicher
Weise, abgestimmt auf die Art des Aktuators 11 und die Eingangsgröße ausgeführt sein.
Als Logik ist in der logischen Einheit 18 ein funktionaler bzw. algebraischer, insbesondere
linearer, Zusammenhang zwischen der Abrollgeschwindigkeit v und der gewünschten
Überhöhung 09 (bzw. einem entsprechenden Weg-, Druck-, Spannungssignal) hinterlegt
(Fig. 9). Dieser (insbesondere linearisierte) Zusammenhang zwischen
Abrollgeschwindigkeit v und dem Sollwert h09SOLL; PSOLL; SSOLL; USOLL für die Höhe h09
der Überhöhung 09 bzw. den Druck P, den Weg S oder die Spannung U kann für
unterschiedliche Zylindergeometrien und/oder für den Maschinenzustand oder die
Maschine charakterisierenden Größen g mehrfach vorliegen und entsprechend
ausgewählt werden (Fig. 9: Zusammenhänge C, D).
Ein derartiger Zusammenhang kann vorteilhaft auch zum An- und Hochfahren der
Druckmaschine verwendet werden, so dass zu jeder Abrollgeschwindigkeit v eine
geeignete Überhöhung 09 vorliegt.
Die Regelung erlaubt in Weiterbildung durch ihren adaptiven Aufbau eine Optimierung für
die realen Produktionsbedingungen bzw. Umgebungen.
Für den Fall einer hydraulischen Einheit nach Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 bis 7 ist
als Logik z. B. ein linearisierter Zusammenhang zwischen Abrollgeschwindigkeit v und
dem Sollwert PSOLL für den Druck P hinterlegt. Dieser Logik kann des weiteren ein
bekannter Zusammenhang zwischen dem Druck P im Hohlkörper 11 und der
resultierenden Höhe h09 der Überhöhung 09 zugrunde liegen. Durch die Regelung 19
wird nun über die als Ventil 22 ausgeführte Regelstrecke 22 der als Hohlkörper 11
ausgeführte Aktuator 11 mit dem entsprechenden Druck P beaufschlagt und ggf. aufrecht
erhalten, wobei ein Istwert PIST in den untergeordneten Regelkreis zurück geführt wird
(entsprechendes gilt für vom Druck P verschiedene Stellgrößen S; U; h09). Die
Zunge/Lippe/Lasche 09 wird somit in Abhängigkeit von der Abrollgeschwindigkeit v
entsprechend dem anliegenden Druck PIST um die korrespondierende Höhe h09
angehoben und dort gehalten. Ändert sich die Abrollgeschwindigkeit v oder eine andere
Produktionsbedingung, so erfolgt eine erneute Festlegung und Einstellung des Druckes P
(bzw. anderer Stellgrößen). Eine Überprüfung der Abrollgeschwindigkeit v muss nicht
kontinuierlich erfolgen, sondern kann in diskreten Intervallen, z. B. jeweils nach einer
bestimmten Anzahl von Zylinderumdrehungen, erfolgen. Dem untergeordneten Regelkreis
ist in Weiterbildung auch ein Startwert PSET zuführbar, welcher beispielsweise in einer
Anfahrphase oder extrem instationärer Bedingungen aus einer Maschinensteuerung oder
manuell vorgebbar ist.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel (Fig. 10) erfolgt die Verminderung anhand einer
übergeordneten Regelung, welche wieder den oben beschriebenen Regelkreis der
untergeordneten Regelung 19 beinhalten kann.
Im Unterschied zu Fig. 8 wird ein die Schwingung charakterisierender Wert e(t) als
Eingangsgröße in die logische Einheit 18 geführt. Der Wert e(t) beinhaltet insbesondere
einen Relativwert zwischen an den beiden Zylindern 01 ; 02 gemessenen Amplituden a1;
a2, welche auf eine Ebene durch Rotationsachsen der beiden Zylinder 01 ; 02 projiziert
werden. Im folgenden wird der Wert e(t) daher auch als relative Amplitude e(t) bezeichnet.
Schwingen die beiden Zylinder 01 ; 02 gleichphasig in dieser Ebene mit der selben
Amplitude e(t), so würde sich hierbei ein Wert Null ergeben. Zusätzlich kann wie in Fig. 8
auch die Abrollgeschwindigkeit v und/oder andere den Maschinenzustand bzw. die
Maschine charakterisierenden Größen g als Eingangsgröße zugeführt werden. Im
weiteren Unterschied zu Fig. 8 weist die logische Einheit 18 einen
Optimierungsalgorithmus auf, welcher anhand der Werte e(t) die Ausgangsgröße h09SOLL;
PSOLL in der Weise variiert, dass e(t) minimiert wird.
Die Variation erfolgt in vorteilhafter Ausgestaltung entlang in der logischen Einheit 18
vorgehaltener Zusammenhänge, z. B. der Abhängigkeit der relativen Amplitude e(t) von
der Höhe h09 oder dem Druck P (Fig. 11) oder dem Abstand a09. Für verschiedene
Bereiche der Abrollgeschwindigkeit v (bzw. Drehzahl) kann eine Kurvenschar oder ein
arithmetischer Zusammenhang vorgegeben sein. Bei bekannter Abrollgeschwindigkeit v
(bzw. Drehzahl) erfolgt nun eine Variation entlang dem für diese Abrollgeschwindigkeit v
(bzw. Drehzahl) vorgegebenen Zusammenhang. So steht beispielsweise in Fig. 11 eine
mit v1 bezeichnete Kurve für eine Drehzahl von 20.000 U/h, v2 für 40.000 U/h, v3 für
60.000 U/h und v4 für 80.000 U/h. Auch hier muss eine Messung der Schwingung und
eine daraus ggf. resultierende Variation nicht kontinuierlich erfolgen sondern ist
regelmäßig nach endlichen Zeitintervallen oder über eine bestimmten Anzahl von
Zylinderumdrehungen zu ermitteln.
Die Weiterverarbeitung des in der beschriebenen Weise in der logischen Einheit 18
erzeugten Sollwertes h09SOLL; PSOLL erfolgt entsprechend der zu Fig. 8 dargelegten Weise.
Fig. 12 zeigt ein Mehrwalzen- insbesondere Vierwalzensystem, wobei der bereits
beschriebene Übertragungszylinder 01 nicht nur mit seinem Formzylinder 02, sondern in
Anstelllage AN mit einem weiteren Bauteile 23, z. B. Zylinder 23 als Gegendruckzylinder
23, hier einem zweiten Übertragungszylinder 23, zusammenwirkt. Dem zweiten
Übertragungszylinder 23 ist ein Bauteil 24, z. B. Zylinder 24, z. B. ein zweiter
Formzylinder 24, zugeordnet, der in Anstelllage AN mit diesem zusammen wirkt. Von den
vier Zylindern 01 ; 02; 23; 24 weisen z. B. lediglich zwei, insbesondere die beiden
Übertragungszylinder 01 ; 23 einen Aktuator 11 und eine in ihrer Höhe h09 und/oder
Phasenlage (Abstand a09) veränderbare Überhöhung 09 auf. Die grundlegende
Wirkungsweise ist auch auf andere Mehrwaltensysteme wie z. B. Satellitendruckeinheiten
mit 3, 9 oder 10 zusammen wirkenden Zylindern anzuwenden.
In Analogie zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 werden vier Amplituden bzw.
Schwingungsverläufe a1; a2; a3; a4 (entspricht Anzahl der Zylinder) an den beteiligten
Zylindern 01 ; 02; 23; 24 ermittelt und hiermit eine der Anzahl von Nippstellen
entsprechende Anzahl von relativen Amplituden e1(t); e2(t); e3(t) gebildet, welche als
Eingangsgrößen der logischen Einheit 18 zugeführt werden. Dem
Optimierungsalgorithmus liegt nun je Nippstelle jeweils ein Zusammenhang für den
jeweiligen Durchgang der Überhöhung 09 bzw. der Unterbrechung 05 durch die Nippstelle
vor. Wird einer der inneren Zylinder 01 ; 23, z. B. der Übertragungszylinder 01 betrachtet,
so erfolgt zu einem bestimmten Zeitpunkt der Durchgang an der Nippstelle zum
Formzylinder 02 und zu einem anderen Zeitpunkt der Durchgang zum zweiten
Übertragungszylinder 23. Die Anforderung an die optimale Höhe h09 bzw. an den
gewünschten Druck PSOLL kann für die beide Durchgänge somit unterschiedlich sein.
Diese Problematik kann nun vorteilhaft auf zwei unterschiedliche Weisen gelöst werden.
In einer ersten Ausführungsform wird eine Höhe hO9SOLL,1 bzw. ein Druck PSOLL,1 in der
logischen Einheit 18 derart ermittelt, dass unter Beachtung der beiden, die relativen
Amplituden e1 (t) und e2(t) berücksichtigenden Abhängigkeiten ein Kompromiss gefunden
wird, welcher die beiden relativen Amplituden e1(t) und e2(t) insgesamt minimiert. Das
selbe gilt für die beiden anderen Zylinder 23; 24 unter Berücksichtigung der relativen
Amplituden e3(t) und e2(t) für die Höhe h09SOLL,2 bzw. den Druck PSOLL,2. Der jeweilige
Aktuator 11.1 bzw. 11.2 wird dann über den zugeordneten Regler 21.1; 21.2 und die z. B.
als Ventil ausgeführte Regelstrecke 22.1; 22.2 für die vorliegende Abrollgeschwindigkeit v
mit der diesem Kompromiss entsprechenden Höhe h09 bzw. mit dem entsprechenden
Druck P,1; P2 beaufschlagt, welcher auf PSOLL,1 bzw. PSOLL,2 geregelt ist bzw. wird.
In einer zweiten Ausführungsform erfolgt eine phasenabhängige Variation der
Optimierung für die Höhe h09 bzw. den Druck PSOLL. Die Höhe h09 der Überhöhung 09
kann nun je Umdrehung des den Aktuator 11 aufweisenden Zylinders 01 ; 23 mindestens
zwei mal geändert werden und nimmt in diesem Fall jeweils zum Zeitpunkt des
Durchgangs durch die eine oder die andere Nippstelle verschiedene Werte an. Die Höhe
h09 wird dann je Umdrehung in Abhängigkeit von der Winkellage des den Aktuator 11
aufweisenden Zylinders 01; 23 verändert. Sind in Umfangsrichtung der bzw. des Zylinders
01; 02; 23; 24 mehr als eine Unterbrechung 05 und/oder Überhöhung 09 angeordnet, so
vervielfacht sich die Anzahl der ggf. erforderlichen Änderungen bzw. die Anzahl der Werte
für die Höhe h09 ggf. entsprechend.
Im Fall der vier Zylinder 01 ; 02; 23; 24 werden als Sollwerte PSOLL,1; PSOLL,2 zwei Drücke
PSOLL,1; PSOLL,2 von der logischen Einheit 18 ausgegeben, welche jeweils in eine
untergeordnete Regelung 19 für jeweils einen Aktuator 11 einer veränderbare
Überhöhung 09 geführt werden. Die beiden Überhöhungen 09 sind hierbei an den beiden
Übertragungszylindern 01 ; 23 angeordnet.
Es können in Umfangsrichtung jeweils auch mehr als eine Überhöhung 09, z. B. zwei
Überhöhungen 09 angeordnet sein. In diesem Fall kann je Überhöhung 09 des Zylinders
01; 02; 23; 24, aber auch für alle Überhöhungen 09 eines Zylinders 01 ; 23 eine
gemeinsame untergeordnete Regelung 19 sowie ein gemeinsamer Sollwert PSOLL
vorliegen. Auch können alle Zylinder 01 ; 02; 23; 24 Überhöhungen 09 und/oder
Unterbrechungen 05 aufweisen.
Wie oben dargelegt ist in einer vorteilhaften Ausführung auch der Abstand a09 (bzw. die
Phasenlage) zwischen Unterbrechung 06 und Überhöhung 09 veränderbar ausgeführt.
Dies kann in einer Ausführungsform beispielsweise mechanisch erfolgen, indem eine
wirksame Form der Überhöhung 09 oder aber deren absolute Lage verändert wird. Im
ersten Fall kann z. B. eine die Überhöhung 09 aufweisende axial verlaufende Spindel eine
entsprechende Formgebung auf ihrer Außenfläche derart aufweisen, dass bei verdrehen
der Spindel durch einen nicht dargestellten Aktuator ein anderer Bereich der Außenfläche
als Überhöhung 09 wirksam wird. Im zweiten Fall können beispielsweise in
Ausnehmungen auf der Mantelfläche des Grundkörpers des Zylinders 01 ; 02 kammartig
angeordnete Finger durch einen nicht dargestellten Aktuator in Umfangsrichtung bewegt
werden.
In einer anderen Ausführung sind die beiden zusammen wirkenden Zylinder 01 ; 02; 23; 24
in ihrer Drehwinkellage ϕ zueinander veränderbar ausgeführt. Die Änderung der relativen
Drehwinkellage ϕ bewirkt für den Fall, dass Unterbrechung 05 und zugeordnete
Überhöhung 09 auf unterschiedlichen Zylindern 01 ; 02; 23; 24 angeordnet sind, die
Änderung des Abstandes a09. Dies kann z. B. derart realisiert sein, dass die beiden
Zylinder 01 ; 02; 23; 24 mittels verschiedener Antriebsmotoren mechanisch unabhängig
voneinander rotatorisch angetrieben sind. In diesem Fall erhält einer der i. d. R.
elektronisch synchronisierten Antriebsmotoren für die Änderung des Abstandes a09 einen
Offset in seiner Sollwinkellage aufgeprägt. Die Änderung der relativen Drehwinkellage
kann jedoch auch mit herkömmlichen mechanischen Vorrichtungen, wie sie
beispielsweise zur Einstellung der Lage in Umfangsrichtung üblich sind, durchgeführt
werden.
Die Steuerung bzw. Regelung des Abstandes a09 kann in entsprechender Weise, wie zu
den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 8 bis 12 erläutert, erfolgen. Wie zur Höhe h09
dargelegt, können dann entsprechende Zusammenhänge zwischen der
Abrollgeschwindigkeit v und dem Abstand a09, bzw. Optimierungsalgorithmen zur
Erzeugung einer Variation im Abstand a09 in Abhängigkeit von der relativen Amplitude
e(t) und ggf. von der Abrollgeschwindigkeit v hinterlegt sein.
01
rotierendes Bauteil, Zylinder, Walze, Übertragungszylinder
02
rotierendes Bauteil, Zylinder, Walze, Formzylinder
03
Mantelfläche
04
Mantelfläche
05
-
06
Unterbrechung,
07
Aufzug, Gummituch, Druckform, Metalldrucktuch
08
Kanal, Schlitz
09
Überhöhung, Zunge/Lippe/Lasche
10
Klemm- und/oder Spanneinrichtung
11
Mittel zur Veränderung der Höhe, Stellmittel, Aktuator, Hohlkörper
11.1
Mittel zur Veränderung der Höhe, Stellmittel, Aktuator, Hohlkörper
11.1
Mittel zur Veränderung der Höhe, Stellmittel, Aktuator, Hohlkörper
12
Kanal
13
Unterbrechung, Schnitt, Öffnung
14
Fläche
15
-
16
Ende, Aufzugende (
07
)
17
Ende, Aufzugende (
07
)
18
logische Einheit
19
Regelung
20
Hebelmechanismus
21
Regeleinrichtung, Regler
21.1
Regeleinrichtung. Regler
21.2
Regeleinrichtung, Regler
22
Regelstrecke, Ventil
22.1
Regelstrecke, Ventil
22.2
Regelstrecke, Ventil
23
Bauteil, Zylinder, Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
24
Bauteil, Zylinder, Formzylinder
A Kurve
B Kurve
C Zusammenhang
D Zusammenhang
a09 Abstand
a1 Amplitude, Schwingungsverlauf
a2 Amplitude, Schwingungsverlauf
a3 Amplitude, Schwingungsverlauf
a4 Amplitude, Schwingungsverlauf
v1 Kurve
v2 Kurve
v3 Kurve
v4 Kurve
e(t) Wert, relative Amplitude
e1(t) Wert, relative Amplitude
e2(t) Wert, relative Amplitude
e3(t) Wert, relative Amplitude
ϕ Drehwinkellage
h09 Höhe (
A Kurve
B Kurve
C Zusammenhang
D Zusammenhang
a09 Abstand
a1 Amplitude, Schwingungsverlauf
a2 Amplitude, Schwingungsverlauf
a3 Amplitude, Schwingungsverlauf
a4 Amplitude, Schwingungsverlauf
v1 Kurve
v2 Kurve
v3 Kurve
v4 Kurve
e(t) Wert, relative Amplitude
e1(t) Wert, relative Amplitude
e2(t) Wert, relative Amplitude
e3(t) Wert, relative Amplitude
ϕ Drehwinkellage
h09 Höhe (
09
)
h09IST
h09IST
Sollwert
h09SOLL
h09SOLL
Sollwert
h09SOLL,1
h09SOLL,1
Sollwert
h09SOLL,2
h09SOLL,2
Sollwert
l09 effektive Schenkellänge
P Druck
P,1 Regelstrecke, Ventil
P,2 Regelstrecke, Ventil
PIST
l09 effektive Schenkellänge
P Druck
P,1 Regelstrecke, Ventil
P,2 Regelstrecke, Ventil
PIST
Istwert
PSOLL
PSOLL
Sollwert
PSOLL,1
PSOLL,1
Sollwert
PSOLL,2
PSOLL,2
Sollwert
PSET
PSET
Vorgabewert
S Weg, Position
SIST
S Weg, Position
SIST
Sollwert
SSOLL
SSOLL
Sollwert
U Spannung
USOLL
U Spannung
USOLL
Sollwert
g Größe
v Größe, Abrollgeschwindigkeit
g Größe
v Größe, Abrollgeschwindigkeit
Claims (38)
1. Verfahren zur Verminderung von Schwingungen von zumindest zwei aufeinander
abrollenden rotierenden Bauteilen (01; 02; 23; 24) mit mindestens einer aus einer im
wesentlichen kreisförmigen Kontur einer wirksamen Mantelfläche (03; 04)
herausragenden Überhöhung (09) auf wenigstens einem der rotierenden Bauteile
(01; 02; 23; 24), dadurch gekennzeichnet, dass eine Höhe (h09) der Überhöhung
(09) in radialer Richtung und/oder eine relative Lage der Überhöhung (09) in
Umfangsrichtung in Abhängigkeit von einer einen Maschinenzustand und/oder die
Schwingung charakterisierenden Größe (v; g; a1; a2; a3; a4; e(t)) verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (h09) und/oder
die relative Lage der Überhöhung (09) in Abhängigkeit von einer
Abrollgeschwindigkeit (v) gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (h09) und/oder
die relative Lage der Überhöhung (09) in Abhängigkeit von einer zumindest an einem
der Bauteile (01; 02; 23; 24) ermittelten Amplitude (a1; a2; a3; a4) geregelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (h09) und/oder
die relative Lage der Überhöhung (09) in Abhängigkeit von einer zumindest an einem
der Bauteile (01; 02; 23; 24) ermittelten Amplitude (a1; a2; a3; a4) gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der
relativen Lage der Überhöhung (09) in Umfangsrichtung bezüglich eines effektiven
Abstandes (a09) zu einer Unterbrechung (06) auf einer wirksamen Mantelfläche (03;
04) wenigstens eines der Bauteile (01; 02; 23; 24) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuern
bzw. Regeln anhand eines in einer logischen Einheit (18) vorgehaltenen
Zusammenhangs erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusammenhang
durch eine Abhängigkeit zwischen einem Sollwert (h09SOLL; PSOLL; SSOLL; USOLL) für
den Betriebspunkt eines Aktors (11) und der Abrollgeschwindigkeit (v) gebildet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sollwert (h09SOLL; PSOLL; SSOLL; USOLL) für den
Betriebspunkt eines Aktuators (11) anhand eines vorgehaltenen Zusammenhangs
zwischen einer relativen Amplitude (e(t)) der beiden Bauteile (01; 02; 23; 24) und
einer Stellgröße (h09; P; S; U) zur Betätigung des Aktuators (11) variiert wird.
9. Vorrichtung zur Verminderung von Schwingungen von zumindest zwei aufeinander
abrollenden rotierenden Bauteilen (01; 02; 23; 24) mit mindestens einer aus einer im
wesentlichen kreisförmigen Kontur einer wirksamen Mantelfläche (03; 04)
herausragenden Überhöhung (09) auf wenigstens einem der rotierenden Bauteile
(01; 02; 23; 24), dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel (11) vorgesehen ist, durch
welches eine Höhe (h09) der Überhöhung (09) in radialer Richtung und/oder eine
relative Lage der Überhöhung (09) in Umfangsrichtung veränderbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerkette mit
einer logischen Einheit (18) vorgesehen ist, durch welche die Höhe (h09) der
Überhöhung (09) und/oder ein bezüglich eines Abrollens definierter Abstand (a09)
zwischen der Überhöhung (09) und einer Unterbrechung (06) auf einer Mantelfläche
(03; 04) einer der beiden Bauteile (01; 02; 23; 24) in Abhängigkeit von einer einen
Maschinenzustand charakterisierenden Größen (v; g) gesteuert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regelung mit einer
logischen Einheit (18) vorgesehen ist, durch welche die Höhe (h09) der Überhöhung
(09) und/oder ein bezüglich eines Abrollens definierter Abstand (a09) zwischen der
Überhöhung (09) und einer Unterbrechung (06) auf einer Mantelfläche (03; 04) einer
der beiden Bauteile (01; 02; 23; 24) in Abhängigkeit von einer die Schwingung
charakterisierenden Größen (a1; a2; a3; a4; e(t)) geregelt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung mit
einer logischen Einheit (18) vorgesehen ist, durch welche die Höhe (h09) der
Überhöhung (09) und/oder ein bezüglich eines Abrollens definierter Abstand (a09)
zwischen der Überhöhung (09) und einer Unterbrechung (06) auf einer Mantelfläche
(03; 04) einer der beiden Bauteile (01; 02; 23; 24) in Abhängigkeit von einer die
Schwingung charakterisierenden Größen (a1; a2; a3; a4; e(t)) gesteuert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Überhöhung (09) in
der Art einer Lippe (09) im Bereich der Mantelfläche (03; 04) eines Grundkörpers des
Bauteils (01; 02; 23; 24) ausgeführt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lippe (09) in
axialer Richtung über im wesentlichen die gesamte Länge (l01; l02) eines Ballens
des Bauteils (01; 02; 23; 24) erstreckt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis
zwischen einer Schenkellänge (l09) der Lippe (09) und einem Umfang (U) des
Bauteils (01; 02; 23; 24) zwischen 0,02 und 0,04 liegt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Verhältnis zwischen dem Abstand (a09) und einem Umfang (U) des Bauteils (01; 02;
23; 24) zwischen 0,002 und 0,02 liegt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das die Höhe (h09)
verändernde Mittel (11) als fernbetägigbarer Aktuator (11) ausgeführt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) als
mit Druckmittel angetriebener Aktuator (11) ausgeführt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) als
reversibel verformbarer Hohlkörper (11) ausgeführt ist, welcher in einem axial im
Bauteil (01; 02; 23; 24) verlaufenden Kanal (12) unter der Zunge/Lippe/Lasche (09)
angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich einer der
beiden zusammen wirkenden Bauteile (01; 02; 23; 24) die mindestens eine
Überhöhung (09) aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich einer der
beiden zusammen wirkenden Bauteile (01; 02; 23; 24) die mindestens eine
Unterbrechung (06) aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der
beiden zusammen wirkenden Bauteile (01; 02; 23; 24) eine Unterbrechung (06)
sowie eine Überhöhung (09) aufweist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beide Bauteile (01; 02;
23; 24) jeweils zumindest eine Unterbrechung (06) aufweisen.
24. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass beide Bauteile (01; 02;
23; 24) jeweils zumindest eine Überhöhung (09) aufweisen.
25. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei von vier jeweils
paarweise zusammen wirkenden Bauteilen (01; 02; 23; 24) eine veränderbare
Überhöhung (09) aufweisen.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, dass das die Überhöhung (09) aufweisende Bauteil (01; 23) als
Übertragungszylinder (01; 23) eines Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine
ausgeführt ist.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, dass das die Überhöhung (09) aufweisende Bauteil (02; 24) als
Formzylinder (02; 24) eines Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine ausgeführt
ist.
28. Rotierendes schwingungsgedämpftes Bauteil mit mindestens einer aus einer im
wesentlichen kreisförmigen Kontur einer wirksamen Mantelfläche (03; 04)
herausragenden Überhöhung (09), dadurch gekennzeichnet, dass eine Höhe (h09)
der Überhöhung (09) in radialer Richtung und/oder eine relative Lage der
Überhöhung (09) in Umfangsrichtung veränderbar ausgeführt ist.
29. Bauteil nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerkette mit einer
logischen Einheit (18) vorgesehen ist, durch welche die Höhe (h09) der Überhöhung
(09) und/oder eine relative Lage der Überhöhung (09) in Umfangsrichtung in
Abhängigkeit von einer einen Maschinenzustand charakterisierenden Größen (v; g)
gesteuert ist.
30. Bauteil nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regelung mit einer
logischen Einheit (18) vorgesehen ist, durch welche die Höhe (h09) der Überhöhung
(09) und/oder eine relative Lage der Überhöhung (09) in Umfangsrichtung in
Abhängigkeit von einer die Schwingung charakterisierenden Größen (a1; a2; a3; a4;
e(t)) geregelt ist.
31. Bauteil nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Überhöhung (09) in der
Art einer Zunge/Lippe/Lasche (09) im Bereich der Mantelfläche eines Grundkörpers
des Bauteils (01; 02; 23; 24) ausgeführt ist.
32. Bauteil nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass sich die
Zunge/Lippe/Lasche (09) in axialer Richtung über im wesentlichen die gesamte
Länge (l01; l02) eines Ballens des Bauteils (01; 02; 23; 34) erstreckt.
33. Bauteil nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis zwischen
einer Schenkellänge (l09) der Zunge/Lippe/Lasche (09) und einem Umfang (U) des
Bauteils (01; 02; 23; 24) zwischen 0,02 und 0,04 liegt.
34. Bauteil nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass das die Höhe (h09)
verändernde Mittel (11) als fernbetägigbarer Aktuator (11) ausgeführt ist.
35. Bauteil nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) als mit
Druckmittel angetriebener Aktuator (11) ausgeführt ist.
36. Bauteil nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (11) als
reversibel verformbarer Hohlkörper (11) ausgeführt ist, welcher in einem axial im
Bauteil (01; 02; 23; 24) verlaufenden Kanal (12) unter der Zunge/Lippe/Lasche (09)
angeordnet ist.
37. Bauteil nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteile (01; 02; 23;
24) eine Unterbrechung (06) auf seiner wirksamen Mantelfläche (03; 04) aufweist.
38. Bauteil nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis von einem
bezüglich eines Abrollens definierten Abstandes (a09) zwischen der Überhöhung (09)
und der Unterbrechung (06) zu einem Umfang (U) des Bauteils (01; 02; 23; 24)
zwischen 0,002 und 0,02 liegt.
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
8304 | Grant after examination procedure | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KOENIG & BAUER AG, 97080 WUERZBURG, DE Owner name: ERAS ENTWICKLUNG UND REALISATION ADAPTIVER SYSTEME |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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