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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kompensation thermisch bedingter
Veränderungen
in einem optische Komponenten aufweisenden optischen System mit
Abmessungen im Millimeterbereich, das ein optisches Ausgangssignal
liefert, das auf einem ein sensitives Element aufweisenden Empfänger auftrifft.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine optische Anordnung mit
einem optischen System, das ein optisches Ausgangssignal liefert,
und mit einem ein sensitives Element aufweisenden Empfänger für das optische
Ausgangssignal. Weiterhin betrifft die Erfindung eine temperaturabhängige, passive
Nachführeinrichtung
mit Abmessungen im Millimeterbereich für einen ein sensitives Element
aufweisenden Empfänger
relativ zu einem optischen System.
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Temperaturänderungen
führen
bei optischen Systemen zu einer Veränderung der Abstände der optischen
Komponenten, z. B. durch Längenänderungen
der Linsenhalterungen oder der Gehäusewände oder auch gegebenenfalls
durch Veränderungen
der Krümmung
von Linsen, was wiederum die Qualität der optischen Abbildungen
insofern beeinträchtigt,
als Abbildungsfehler, Unschärfen
und dergleichen auftreten. Zur Behebung dieses Problems sind in
der Vergangenheit verschiedene Lösungswege
eingeschlagen worden.
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Eine
Möglichkeit,
die räumlichen
Verschiebungen optischer Komponenten aufgrund von thermischen Einflüssen zu
verringern oder gänzlich
zu verhindern, besteht darin, Materialien zu verwenden, die nur
einen geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen.
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Weiterhin
ist es bekannt, eine Kompensation über sogenannte aktive Einheiten
vorzunehmen, mit der Einzelkomponenten des optischen Systems in Abhängigkeit
von der Temperatur zueinander positioniert werden. In der
EP 0 687 945 B1 wird
ein solches aktives System beschrieben, das ein Objektivantriebssystem,
eine Temperaturermittlungseinrichtung und eine Steuereinrichtung
umfasst. Dieses Temperaturkompensationssystem, mit dem die Linsen
entsprechend der Umgebungstemperatur bewegt werden, ist aufwendig
und nur für
makroskopische optische Systeme einsetzbar.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass die Anpassung immer zeitverzögert erfolgt
und nicht wie bei passiven Einheiten in Echtzeit.
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Breiten
Raum im Stand der Technik nehmen Lösungen ein, die eine Temperaturkompensation
mittels mehrerer Materialien unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten
vornehmen.
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In
der
DE-OS 37 14 745 wird
eine optische Anordnung mit einer hohlzylindrischen Linsenhalterung
beschrieben, bei der eine Objektivlinse in einer ersten Hülse und
eine zweite Objektivlinse in einer zweiten konzentrisch angeordneten
Hülse befestigt ist,
wobei die Abmessungen und die Ausdehnungskoeffizienten so gewählt werden,
dass bei einer Temperaturänderung
die Längenausdehnung
der zweiten Hülse
kompensiert wird, so dass an einer bestimmten Stelle keine relative
axiale Abstandsänderung
zwischen den optischen Bauelementen auftritt. Diese Vorrichtung
ist aufwendig und ebenfalls nur für ein makroskopisches Linsensystem
verwendbar.
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Ähnliche
thermische Kompensatoren, die innerhalb eines makroskopischen optischen
Systems eingesetzt werden und mit Hohlzylindern arbeiten, werden
in
US 1,325,936 ;
US 2,533,478 ,
US 4, 165,918 und
US 4,190,325 beschrieben.
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Aus
der
US 5,412,510 ist
ein Farbscanner bekannt, der eine optische, aus einem Linsensystem bestehende
Anordnung und einen Empfänger
aufweist. Um Temperatureinflüsse
auf das optische System zu kompensieren, sind zwei Korrekturelemente vorgesehen,
die den relativen Abstand zwischen dem Empfänger und der Linsengruppe verändern. Hierbei
wird eine Verschiebung der Brennweite oder der Brennpunkte der Linsen
in dem optischen System kompensiert. Demzufolge ist die Nachführeinrichtung
derart ausgelegt, dass die Kompensation in Strahlrichtung durchgeführt wird.
Die Nachführeinrichtung
weist ein separates Kompensationselement auf, wobei die zusätzlich verwendeten
Substrate eigenständige
Bauteile sind, die an der Temperaturkompensation nicht beteiligt
sind.
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Sämtliche
bekannten Lösungen
sind kompliziert und aufwendig in der Fertigung und jeweils nur für spezielle
makroskopische Systeme einsetzbar und bestimmt. Es wird nur die
temperaturbedingte Verschiebung einzelner optischer Elemente untereinander
beschrieben. Wegen der hohen Herstellungskosten werden nur kleine
Stückzahlen
erreicht. Für eine
Temperaturkompensation sind in der Regel innerhalb eines einzigen
Systems mehrere Kompensationseinrichtungen erforderlich, was die
Temperaturkompensation für
ein optisches System zusätzlich verteuert.
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Außerdem sind
die bekannten Lösungen nicht
auf mikrotechnisch hergestellte optische Systeme mit Dimensionen
im Millimeterbereich übertragbar,
so dass nach neuen Lösungsmöglichkeiten
gesucht werden muss.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verfahren, eine optische Anordnung
und eine Nachführeinrichtung
zur Verfügung
zu stellen, mit der thermisch bedingte Verschiebungen auf einfache
und kostengünstige
Weise kompensiert werden können.
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Die
Aufgabe bezieht sich ausschließlich
auf Systeme mit Abmessungen im Millimeterbereich und auf optische
Komponenten mit Abmessungen im Millimeter- oder Submillimeterbereich.
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Unter
Abmessungen im Millimeterbereich werden Abmessungen bis maximal
100 mm, vorzugsweise bis 50 mm verstanden. Die Größe der optischen
Systeme hängt
von der Anzahl der optischen Komponenten ab, die selbst Abmessungen
im Millimeterbereich, aber auch im Submillimeterbereich aufweisen
können.
Im Fall optischer Gitter können diese
beispielsweise Abmessungen von einigen Millimetern und Gitterstrukturen
mit Abmessungen von beispielsweise im Nanometerbereich aufweisen.
Unter optischen Systemen werden vorzugsweise solche Systeme verstanden,
die mit mikrotechnischen Verfahren, wie z.B. der LIGA-Technik, hergestellt
werden, weil nur mit solchen Herstellungsmethoden eine Anordnung
von optischen Komponenten zueinander mit hoher Genauigkeit erzielt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch
gelöst,
dass die Positionsveränderungen
der einzelnen optischen Komponenten des optischen Systems nicht
kompensiert werden und dass mindestens das sensitive Element des
Empfängers
oder der Empfänger
der thermischen Verschiebung des Ortes des optischen Ausgangssignals
senkrecht zur Austrittsrichtung des optischen Ausgangssignals nachgeführt wird.
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Soweit
von einem Empfänger
gesprochen wird, handelt es sich vorzugsweise um einen optischen
oder elektrischen Empfänger.
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Bei
miniaturisierten optischen Systemen, die Linsen, Spiegel, Gitter
und dergleichen mit Abmessungen im Millimeter- oder Submillimeterbereich
aufweisen, sind die bekannten Lösungen
aus dem Stand der Technik nicht einsetzbar. Insbesondere ist es
wegen der geringen Abmessungen der optischen Komponenten nicht möglich, die
einzelnen Linsen, Spiegel usw. ohne großen Aufwand einzeln gegeneinander
zu verschieben, um thermische Driften zu kompensieren. Insbesondere
bei mikrotechnisch hergestellten optischen Systemen wird die Anordnung
der optischen Komponenten zueinander bereits bei der Herstellung
festgelegt, was insbesondere für
die mikrotechnischen Abformverfahren gilt.
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Die
Erfindung beschreitet daher einen anderen Weg, indem nicht die räumliche
Veränderung
der Einzelkomponenten infolge thermischer Verschiebung kompensiert
wird, sondern die Summe der Veränderungen
der Einzelkomponenten in Kauf genommen wird, was bedeutet, das in
das optische System selbst nicht eingegriffen wird. Die thermische
Kompensation wird an der Ortsverschiebung des Ausgangssignals des
gesamten optischen Systems ausgerichtet, in der die Summe der Veränderungen,
die durch die Einzelkomponenten verursacht worden sind, enthalten
ist. Erst die Veränderung
des Ortes des optischen Signals am Ausgang des optischen Systems
wird berücksichtigt
und das sensitive Element des Empfängers oder auch der gesamte
Empfänger
des optischen Signals wird entsprechend der Ortsverschiebung des
Ausgangssignals senkrecht zur Austrittsöffnung nachgeführt.
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Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass lediglich nur zwei Bauteile in Abhängigkeit
der Temperatur zueinander justiert werden müssen.
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Die
erforderliche temperaturabhängige
passive Nachführeinrichtung
ist gekennzeichnet durch einen Befestigungsabschnitt mit Befestigungsmitteln für die Anbringung
an dem optischen System und durch einen Halterungsabschnitt zur
Aufnahme mindestens des sensitiven Elementes des Empfängers sowie
durch einen zwischen beiden Abschnitten angeordneten temperaturempfindlichen
Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt, wobei die passive Nachführeinrichtung
aus einem einteiligen Bauteil besteht und die Nachführeinrichtung
derart angeordnet ist, dass sie das sensitive Element senkrecht
zur Austrittsrichtung des optischen Ausgangssignals verschiebt.
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Der
Vorteil der Nachführeinrichtung
besteht darin, dass sie mit drei Abschnitten einfach aufgebaut ist
und dass nur eine kleine Einheit, nämlich das sensitive Element
oder der gesamte Empfänger
aufgenommen und bewegt werden muss. Die Nachführeinrichtung muss sich bezüglich ihrer
Auslenkung nicht an den Materialeigenschaften der optischen Komponenten
und deren Halterungen orientieren, sondern lediglich an der resultierenden Ortsverschiebung
des Ausgangssignals. Dies hat wiederum den Vorteil, dass das Material
der Nachführeinrichtung
insofern unabhängig
vom Material des optischen Systems gewählt werden kann. Dies schließt nicht
aus, dass sowohl das optische System als auch die Nachführeinrichtung
aus demselben Material gefertigt werden können, um preiswerte Komplettlösungen anbieten zu
können.
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Als
einteiliges Bauteil lässt
sich die Nachführeinrichtung
einfach am optischen System montieren, ohne dass zusätzliche
Justierungen innerhalb der Nachführeinrichtung
vorgenommen werden müssen.
Hierbei empfiehlt es sich, vor der Montage bereits das sensitive
Element oder den Empfänger
bzw. den Detektor auf dem Halterungsabschnitt anzubringen.
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Vorzugsweise
ist das Bauteil ein Formteil.
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Besonders
bevorzugt ist die Ausführung
des Formteils als Spritzgussteil, weil dadurch die Nachführeinrichtung
der Massenproduktion zugänglich
ist, was wiederum die Herstellungskosten erheblich senkt.
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Für die Nachführeinrichtung
können
verschiedene Materialien verwendet werden, die bezüglich ihres
Wärmeausdehnungskoeffizienten
für das jeweilige
optische System geeignet und angepasst sind.
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Es
ist von Vorteil, wenn für
das Formteil ein gefüllter
oder ein ungefüllter
Kunststoff verwendet wird. Über
die Füllkomponenten
und das Kunststoffmatrixmaterial lässt sich der thermische Ausdehnungskoeffizient
in einem weiten Bereich exakt einstellen.
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Bevorzugte
Materialien sind PEEK (Polyetheretherketon) oder PPS (Polyphenylensulfid),
die als Füllkomponente
Glasfasern enthalten können.
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Die
Befestigungsmittel können
lösbare
oder nichtlösbare
Mittel sein. Lösbare
Befestigungsmittel haben den Vorteil, dass die Nachführeinrichtung
vom optischen System wieder entfernt und für andere optische Systeme weiterverwendet
oder recycelt werden kann. Als lösbare
Befestigungsmittel sind insbesondere Klemm- oder Press- oder auch Steckelemente
geeignet.
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Unlösbare Befestigungsmittel
sind vorzugsweise mit Klebstoff gefüllte Taschen, insbesondere Nuten,
oder Lötstellen.
Lötstellen
setzen allerdings voraus, dass mindestens der Bereich, wo die Befestigungsmittel
am optischen System angreifen aus einem metallischen Werkstoff gefertigt
sind.
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Um
ein großes
Einsatzgebiet zu erschließen, ist
es von Vorteil, wenn in Dehnungs- und Kontraktionsrichtung mehrere
identische Befestigungsmittel hintereinander angeordnet sind. Es
ist dadurch möglich,
diejenigen Befestigungsmittel auszuwählen, die den baulichen Gegebenheiten
am besten entsprechen. Außerdem
lässt sich
aufgrund der Hintereinanderanordnung der Befestigungsmittel auch
die Länge des
resultierenden Dehnungs- und Kontraktionsabschnittes festlegen.
Dies eröffnet
wiederum die Möglichkeit,
den maximalen Dehnungs- bzw.
Kontraktionsweg zu definieren.
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Vorzugsweise
sind die Befestigungsmittel Zähne
einer Kammstruktur, wobei vorteilhafterweise zwei Kammstrukturen
gegenüberliegend
angeordnet sein können.
Die beiden Kammstrukturen liegen senkrecht zur Dehnungs- und Kontraktionsrichtung gegenüber.
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Die
Nachführeinrichtung
kann weiterhin noch Führungselemente
aufweisen. Diese Führungselemente
wirken mit entsprechenden Strukturen an optischen Systemen vorzugsweise
gleitend zusammen und erhöhen
die Stabilität
der Nachführeinrichtung.
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Eine
weitere Ausführungsform
sieht vor, dass der Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt aus einer
dehnbaren/kontrahierbaren Kammer besteht, die mit einem temperaturempfindlichen
Fluid, also einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt ist.
Durch die Volumenänderung
des Fluids bei Temperaturänderungen
wird somit die Dehnung bzw. die Kontraktion des Abschnittes bewirkt.
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Die
erfindungsgemäße optische
Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem optischen System
eine temperaturabhängige
passive, einteilige Nachführeinrichtung
befestigt ist, auf der mindestens das sensitive Element des Empfängers angeordnet ist,
wobei die Nachführeinrichtung
derart ausgebildet und angeordnet ist, dass sie das sensitive Element senkrecht
zur Austrittsrichtung des Ortes des optischen Ausgangssignals nachführt.
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Es
ist auch möglich,
die Nachführeinrichtung derart
auszugestalten, dass das sensitive Element in Austrittsrichtung
des optischen Signals bewegt wird oder dass eine Kombination beider
Bewegungsrichtungen ermöglicht
wird.
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Das
optische System ist vorzugsweise ein Spektrometer, das in seiner
Bildebene als optisches Signal eine Abbildung erzeugt. Der Empfänger kann ein
optischer oder elektronischer Empfänger sein und ist vorzugsweise
ein Detektor, dessen sensitive Fläche in der Bildebene des optischen
Systems positioniert ist. Die Nachführeinrichtung führt bei dieser Ausführungsform
die sensitive Fläche
des Detektors der thermisch bedingten Verschiebung der Abbildung nach.
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Als
optische Empfänger
oder Detektoren kommen insbesondere Photodiodenzeilen, CCD-Chips
oder eine Aneinanderreihung einzelner Detektorelemente in Frage.
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Beispielhafte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen Querschnitt durch ein optisches System
bei verschiedenen Temperaturen,
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2 eine
schematische Darstellung der optischen Anordnung,
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3a und 3b eine
Seitenansicht und eine Draufsicht einer Nachführeinrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform,
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4 die
in den 3a und 3b gezeigte
Nachführeinrichtung,
die an einem optischen System angeordnet ist,
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5a und 5b eine
Seitenansicht und eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
der Nachführeinrichtung,
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5c eine
perspektivische Darstellung einer Nachführeinrichtung ähnlich der
in den 5a und 5b gezeigten
Ausführungsform,
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6 die
in der 5c dargestellte Nachführeinrichtung
in Kombination mit einem optischen System,
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7a und 7b eine
Seitenansicht und eine Draufsicht auf eine Nachführeinrichtung gemäß einer
weiteren Ausführungsform
und
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8a und 8b zwei
Diagramme zur Verdeutlichung der Temperaturkompensation.
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In
den 1a,b,c ist jeweils ein Querschnitt durch ein Spektrometer 1 als
Beispiel für
ein optisches System dargestellt, das mikrotechnisch aus Kunststoff
hergestellt ist. Das Spektrometer 1 hat die Abmessungen
16 mm × 32
mm und weist in seinem Innenraum an den beiden Wänden 2a und 2c ein
Gitter 5 und einen sphärischen
Spiegel 4 auf. In der Wand 2a ist ein Eintrittsfenster 3 und
ein Austrittsfenster 6 vorgesehen. Die beiden übrigen Wände 2b, 2d weisen
keine optischen Komponenten auf.
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Ein
in das Spektrometer 1 eingekoppelter Lichtstrahl 8 wird
nach Reflektionen an dem Spiegel 4 und dem Gitter 5 in
die Bildebene in Punkt 7a abgebildet (siehe 1a).
Wird die Umgebungstemperatur von ϑ = 25 ° C auf ϑ = –40 ° C erniedrigt
(1b) oder auf ϑ = 70 ° C (s. 1c) erhöht, verändern sich die
Dimensionen des Spektrometers, insbesondere die Abstände zwischen
den optischen Komponenten. Dies hat zur Folge, das der Bildpunkt
vom Punkt 7a zum Punkt 7b bzw. 7c wandert.
Der Ort des Austrittssignals 15 bewegt sich in Abhängigkeit
der Temperatur in der Bildebene.
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Wenn
in dieser Bildebene ein Detektor 10 mit seinem sensitiven
Element 11 angeordnet ist und bei ϑ = 25 ° C ein bestimmtes
Pixel des Detektors 10 dem Bild einer bestimmten Wellenlänge zugeordnet wird
, so verändert
sich die Zuordnung durch eine Temperaturänderung und die Wellenlängenkallibration
wird dadurch beeinträchtigt.
Um dies zu verhindern, muss der Detektor entsprechend nachgeführt werden.
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In
der 2 ist eine Anordnung des Spektrometers 1 zusammen
mit einer Nachführeinrichtung 20 und
dem Detektor 10 schematisch dargestellt. Die Kreise 3 und 6 symbolisieren
das Eintritts- und Austrittsfenster. In Abweichung zur Darstellung
der 1 liegt die Bildebene auf der
sensitiven Fläche 11 des Detektors 10.
An der Wand 2a der Austrittsöffnung 6 ist die Nachführeinrichtung 20 mittels
Befestigungsmittel 24 befestigt, wobei die Nachführeinrichtung 20 einen
Befestigungsabschnitt 21, einen Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt 22 sowie
einen Halterungsabschnitt 23 aufweist, auf dem der Detektor 10 angeordnet
ist. Diese Nachführeinrichtung 20 unterliegt,
wie das Spektrometer 1, ebenfalls Temperaturschwankungen
mit der Folge, dass der Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt 22 sich
ausdehnt bzw. sich zusammenzieht, so dass der Detektor 10 senkrecht
zur Austrittsrichtung des Ausgangssignals 15 in Pfeilrichtung
bewegt wird.
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Die
Länge des
Dehnungs- und Kontraktionsabschnittes 22 ist hierbei so
gewählt,
dass bei einer Temperaturänderung Δϑ die
Wegstrecke des Detektors mit der Wegstrecke des Bildpunktes des
Ausgangssignals 15 übereinstimmt.
Auch ist die Anordnung der Nachführeinrichtung 20 so
gewählt,
dass die Bewegungsrichtungen von Detektor und Bildpunkt übereinstimmen.
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In
der 3a ist die Seitenansicht einer Nachführeinrichtung 20 gemäß einer
ersten Ausführungsform
dargestellt. Der Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt unterteilt
sich in einen horizontalen Abschnitt 22b und vertikalen
Abschnitt 22a, an dessen oberen Ende der Befestigungsabschnitt 21 abgewinkelt
angeordnet ist, wobei sich dieser Abschnitt 21 parallel
zum Halterungsabschnitt 23 erstreckt. In der 3b ist
die Draufsicht auf die Nachführeinrichtung 20 dargestellt.
Bei beispielsweise einer Temperaturerhöhung dehnt sich sowohl der
Abschnitt 22a als auch der Abschnitt 22b aus,
mit der Folge, dass der Detektor sowohl in horizontaler als auch
in vertikaler Richtung gemäß der beiden
Pfeile verschoben wird. Als Befestigungsmittel ist eine Nut 29 im
Befestigungsabschnitt 21 vorgesehen. Die beiden Nuten 29 der
beiden Befestigungsabschnitte 21 wirken mit entsprechenden
Führungsschienen 9 an
den Außenwänden des
Spektrometers 1 zusammen, wie dies in der 4 dargestellt
ist.
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In
den 5a und 5b ist
die Seitenansicht und die Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
dargestellt. Der Befestigungsabschnitt 21 weist als Befestigungsmittel 24 zwei
Reihen 27a,b von kammartigen Strukturen 26 mit
vertikal nach oben weisenden Zähnen 25a,b,c,d
auf. Die Zähne 25a,b,c,d
sind in der Dehnungs- bzw. Kontraktionsrichtung nebeneinander angeordnet,
was den Benutzer in die Lage versetzt, über die Auswahl der Zähne auch
die Länge
des Dehnungs- und Kontraktionsabschnittes 22 einzustellen.
Wenn die Zähne 25b (siehe 5b)
für die
Befestigung an dem Spektrometer 1 ausgewählt werden,
dann erstreckt sich der Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt 22 von
den Zähnen 25b bis
zum Detektor 10. Bei der Wahl der Zähne 25d würde sich
dementsprechend die Länge
des Dehnungs- und Kontraktionsabschnittes 22 entsprechend
verkürzen.
Es wird dadurch möglich,
die Nachführeinrichtung 20 an
den jeweiligen konkreten Anwendungsfall anzupassen und die Wegstrecke,
die der Detektor 10 zurücklegen
muss, über
die Wahl der Zähne
einzustellen.
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In
der 5c ist eine modifizierte Ausführungsform perspektivisch dargestellt.
Ergänzend
zu den Erläuterungen
der 5a und 5b ist
darauf hinzuweisen, dass noch Führungsstrukturen 30 sowohl
am Befestigungsabschnitt 21 als auch am Halterungsabschnitt 23 vorgesehen
sind, die an entsprechenden Strukturen am Spektrometer 1 angreifen und
für eine
zusätzliche
Stabilisierung der Nachführeinrichtung 20 dienen.
Diese Führungsstrukturen 30 sind
so ausgelegt, dass sie gleitend an der Außenseite des Spektrometers 1 angreifen.
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Ferner
sind als Befestigungsmittel mit Klebstoff gefüllte Nuten 28a, b,
c als Klebetaschen vorgesehen. Diese Nuten 28a,b,c erstrecken
sich senkrecht zur Längsachse
der Nachführeinrichtung
und sind zwischen den Zähnen
angeordnet. Die Breite der Nuten 28a,b,c, kann der Breite
der Zähne
oder dem Abstand der Zähne
entsprechen.
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In
der 6 ist diese Nachführeinrichtung zusammen mit
dem Spektrometer 1 perspektivisch dargestellt, so dass
das Angreifen der Befestigungsmittel an der Bodenwand 2e zu
erkennen ist. Um die Länge
des Dehnungs- und Kontraktionsabschnitts 22 festzulegen,
ist auf jeder Seite jeweils ein Zahn der kammartigen Struktur mit
der Bodenwand 2e verklebt.
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In
den 7a und 7b ist
eine weitere Ausführungsform
dargestellt, in der der Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt 22 durch
eine Kammer 22' gebildet
wird, die mit einem Fluid, z. B. Wasser oder Gas gefüllt ist.
Diese Kammer 22' besitzt
eine ziehharmonikaartige Wand, die es ermöglicht, dass sich bei Temperaturänderungen
der Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt 22 zusammenziehen
oder ausdehnen kann. Während
die zuvor gezeigten Ausführungsformen
jeweils einstückig
als Bau- oder Formteil hergestellt wurden, besteht die Nachführeinrichtung 20 gemäß dieser
Ausführungsform
vorzugsweise aus zwei Bau- oder Formteilen, die den Befestigungsabschnitt 21 und
den Halterungsabschnitt 23 bilden, wobei diese beiden Abschnitte über die
dehnbare Kammer 22' miteinander
verbunden sind. In dieser Ausführungsform
tragen die der Kammer 22' benachbarten
Bereiche der Abschnitte 21 und 23 ebenfalls zum
Dehnungs- und Kontraktionsabschnitt
bei, wobei diese Beiträge
je nach Fluid unter Umständen vernachlässigt werden
können.
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In
der 8 sind experimentelle Ergebnisse in
zwei Diagrammen a und b dargestellt, wobei die Intensität gegen
die Pixelnummer in Abhängigkeit
von der Umgebungstemperatur aufgetragen ist. Zu sehen ist die Verschiebung
des Kallibrationssignals, das anhand des in 1 gezeigten
Spektrometers 1 aufgenommen wurde. Typisch für industrielle
Anwendungen ist ein Temperaturbereich zwischen –40 ° C und +70 ° C. Es wurde ein Temperaturdurchlauf
beginnend bei 20 ° C über –40 ° C bis zu
70 ° C und
zurück zu
20 ° C durchgeführt. Die
Intensität
des Kallibrationssignals wurde in 10 ° C-Stufen jeweils nach dem Erreichen
der jeweiligen Umgebungstemperatur gemessen. Ohne Nachführung des
Detektors 10 tritt eine thermische Drift von ungefähr 3 Pixeln
auf, was einer Wellenlängenänderung
von dλ∼9nm bis 12nm (dT
= 100 ° C)
entspricht (siehe 8a). Bei konstanter Temperatur über zwei
Tage hinweg hat sich die spektrale Position des Kallibrationssignals
nicht geändert.
Somit können
andere Einflüsse
der Wellenlängenverschiebung
ausgeschlossen werden.
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Unter
Verwendung der Nachführeinrichtung 20 wurde
dasselbe Temperaturprogramm durchfahren, was in der 8b dargestellt
ist. Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, konnte die spektrale Verschiebung
auf unter 1 Pixel verringert werden. Eine merkliche Veränderung
konnte nur dann festgestellt werden, wenn die Temperatur von 60 ° C überschritten
wurde. Unter Anwendung eines Gauss-Fits konnte berechnet werden,
dass eine Wellenlängenänderung von
dλ∼2,2nm bei
einer Temperaturänderung von
dT = 100 ° C
erreicht wird. Der Einfluss der Temperatur auf die spektrale Auflösung kann
vernachlässigt
werden. Die Halbwertsbreite des Kallibrationssignals liegt zwischen
dλ∼3,4nm – 4nm.
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- 1
- Spektrometer
- 2a,b,c,d
- Spektrometerwände
- 2e
- Bodenwand
- 3
- Eintrittsfenster
- 4
- Sphärischer
Spiegel
- 5
- Optisches
Gitter
- 6
- Austrittsfenster
- 7a,b,c
- Bildpunkte
- 8
- Strahlengang
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Detektor
- 11
- sensitives
Element
- 15
- Ausgangssignal
- 20
- Nachführeinrichtung
- 21
- Befestigungsabschnitt
- 22
- Dehn-
und Kontraktionsabschnitt
- 22'
- Kammer
- 23
- Halterungsabschnitt
- 24
- Befestigungsmittel
- 25a,b,c,d
- Zahn
- 26
- kammartige
Struktur
- 27a,b
- Reihe
- 28a,b,c
- Klebernuten
- 29
- Nut
- 30
- Führungsstruktur