DE10250771B4 - Motorbremseinrichtung und Verfahren zu deren Steuerung - Google Patents

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Abstract

Motorbremseinrichtung für eine Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Auslassventilen (8, 9) pro Zylinder und einer steuerbaren Absperreinheit (17) im Auslasstrakt (20) der Brennkraftmaschine, wobei ein Ventiltrieb für jedes einzelne der Auslassventile (8, 9) schaltbar ausgeführt ist und für jedes der Auslassventile (8, 9) wählbar zwischen mindestens zwei verschiedenen Ventilerhebungskurven umgeschaltet werden kann, wobei für die Auslassventile (8, 9) voneinander verschiedene Ventilerhebungskurven realisierbar sind und für einen Antrieb der Auslassventile (8, 9) zwei verschiedene Nockenkonturen wirksam schaltbar sind, und ein Wirksamschalten der verschiedenen Ventilerhebungskurven sowohl für beide Auslassventile (8, 9) gemeinsam als auch getrennt voneinander erfolgen kann, wobei für jedes einzelne der Auslassventile (8, 9) jeweils ein Zusatznocken für einen Bremsbetrieb wirksam schaltbar ist und einer der Zusatznocken für den Bremsbetrieb so gestaltet ist, dass eines der Auslassventile (8) im oder nahe eines oberen Totpunktes eines Kolbens (2) öffnet und nach dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) wieder schließt, wobei der andere Zusatznocken so gestaltet ist, dass das andere Auslassventil (9) im oder nahe eines unteren Totpunktes des Kolbens (2) öffnet und nach dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) wieder schließt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Motorbremseinrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zu deren Steuerung gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 8.
  • Allgemein vorbekannt sind Motorbremseinrichtungen, bei denen im Kompressionstakt durch Öffnen des Auslassventils der aufgebaute Kompressionsdruck vermindert und der Zylinder damit dekomprimiert wird.
  • Vorbekannt ist aus der EP 0 320 536 A1 eine Motorbremseinrichtung, bei welcher im Abgastrakt eine stellbare Drosselklappe angeordnet ist. Die Drosselklappe dient zum Absperren des Abgastraktes, so dass beim Ausschieben der Abgase bei geöffnetem Auslassventil ein Staudruck im Abgastrakt aufgebaut wird und die Kolbenbewegung beim Ausschieben gegen den Staudruck erfolgt. Die Steuerung des Auslassventils ist so gestaltet, dass es zu jedem beliebigen Zeitpunkt öffnen kann, wobei beispielhaft die Öffnung nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens zur Dekompression erfolgt. In einer weiteren dargestellten Ausgestaltung des Auslassventils ist dieses selbsttätig öffnend ausgelegt. Das Öffnen des Auslassventils erfolgt dabei automatisch in Abhängigkeit des Differenzdruckes zwischen Staudruck im Abgastrakt und Druck im Brennraum. Die Öffnung des Auslassventils ist damit abhängig von dem genannten Differenzdruck und der Schließkraft der Ventilfeder.
  • Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bremsen eines Viertaktverbrennungsmotors ist aus der DE 690 03 094 T2 vorbekannt. Es ist vorgesehen, dass gemeinsam schaltbar zwei Zusatznocken für ein Auslassventil oder ein Dekompressionsventil wirksam geschaltet werden, die ein zusätzliches Öffnen nahe dem unteren Totpunkt des Kolbens und ein zusätzliches Öffnen nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens bewirken. Die kombinierte Öffnung zum Zurückschieben von Auspuffgasen unter höherem Druck vor der Kompression und die Öffnung nahe dem oberen Totpunkt zur Dekompression steigern die Motorbremskraft. Die Zusatznocken werden gemeinsam für jeweils ein Ventil wirksam geschaltet.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Motorbremseinrichtung mit großer Bremsleistung zu schaffen, deren Bremsleistung exakt steuerbar ist.
  • Diese Aufgabe wird bei gattungsgemäßen Motorbremseinrichtungen erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 sowie bei gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 8 gelöst.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft weist die Motorbremseinrichtung wenigstens zwei Auslassventile auf, wobei jeweils ein Bremsnocken steuerbar für jeweils ein Auslassventil wirksam schaltbar ist. Die Auslassventile können damit unabhängig voneinander zeitlich versetzt öffnen, wobei ein bedarfsgerechtes Wirksamschalten der Bremsnocken einzeln für das jeweilige Auslassventil erfolgen kann. Mit dem Wirksamschalten des jeweiligen Bremsnockens wird die Öffnungscharakteristik des Ventils verändert, wobei die Ventilerhebungen zum Gaswechsel durch die vom Bremsnocken erzeugte Ventilerhebungskurve ersetzt oder der Ventilerhebung zum Gaswechsel eine weitere Ventilerhebungskurve überlagert wird. Im Abgastrakt befindet sich zusätzlich ein stellbares Absperrglied, dass gemäß dem beanspruchten Steuerverfahren angesteuert wird, wobei im Zusammenwirken mit der Steuerung der Ventile, z. B. über zuschaltbare Bremsnocken eine erhöhte Bremsleistung erzielt wird.
  • Im Bremsbetrieb des Motors ist die Einspritzung abgeschaltet, so dass Luft als Gas in den Brennraum einströmt und komprimiert wird.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft ist mittels einer schaltbaren Ventilbetätigung ein zusätzlicher Bremsnocken wirksam schaltbar, wobei die Zuschaltung mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch erfolgen kann.
  • In einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist die Stauzone vor der Drosselklappe im Auslasstrakt mit einem Druckregelventil versehen, so dass zur Steuerung der Bremsleistung der Staudruck über das Ventil in einfacher Weise exakt stellbar ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Druckregelventil im Auslasstrakt als einstellbares Überdruckventil ausgeführt, dass bei einem definierten, im Betrieb verstellbaren Druck öffnet. Damit kann ein gewünschter Staudruck gleichbleibend im Auslasstrakt eingestellt werden. In einer bevorzugten Ausführung wird dabei ein pneumatisch unterstütztes Überdruckventil genutzt.
  • Die Steuerung des Ventils kann entsprechend der gewünschten Bremsleistung durch ein elektrisch verstellbares Ventil erfolgen. Eine alternative Steuerung erfolgt durch Druckmessung im Auslasstrakt mittels eines Drucksensors und Ansteuerung des Ventils auf Basis des Messsignals.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft ist der Öffnungsquerschnitt im Auslasstrakt, den das Absperrglied steuerbar freigibt bzw. verschließt über eine komplexe Steuerstrategie von einem Steuergerät steuerbar. Das Absperrglied ist hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betätigbar ausgeführt.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft wird die Steuerung der Auslassventile und der Absperreinheit im Abgastrakt in einem Steuerverfahren vereint, wobei die Steuerung der Auslassventile beispielsweise durch Wirksamschalten zweier einzeln betätigbarer Bremsnocken erfolgt. Soll der Motor im Bremsbetrieb arbeiten, so wird, um eine maximale Bremswirkung zu erzielen, das Absperrorgan im Abgastrakt geschlossen und das Ansteuerverfahren der Ventile erfolgt derart, dass nach dem Ansaughub des Kolbens im Kompressionshub nahe dem unteren Totpunkt des Kolbens das erste Auslassventil kurze Zeit geöffnet wird. Damit strömt das vorher gegen die geschlossene Absperreinheit ausgeschobenen Gas in den Brennraum. Nachfolgend wird das Auslassventil geschlossen und bei der anschließenden Aufwärtsbewegung des Kolbens gegen das vorverdichtete Gas wird Kompressionsarbeit verrichtet. Nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens wird das zweite Auslassventil geöffnet und damit der Brennraum dekomprimiert. Das komprimierte Gas wird gegen die geschlossene Absperreinheit ausgeschoben. Nach erfolgter Dekompression wird das Auslassventil wieder geschlossen. Bei geschlossenen Aus- und Einlassventilen erfolgt nachfolgend die Abwärtsbewegung des Kolbens und in der anschließenden Aufwärtsbewegung werden die Auslassventile geöffnet. Die Kolbenbewegung erfolgt dabei gegen den Staudruck im Auslasstrakt.
  • In einer weiteren Ausführung des Steuerverfahrens erfolgt die Ansteuerung der Auslassventile derart, dass vor jeder Aufwärtsbewegung des Kolbens das Auslassventil geöffnet wird und damit Gas mit Abgasdruck in den Zylinder einströmt, wobei nachfolgend im oder nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens die Dekompression erfolgt.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft werden durch das Steuerverfahren zwei unabhängige Bremsnocken für jeweils getrennte Auslassventile wirksam geschaltet, so dass die Dekompression nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens durch Wirksamschalten des Bremsnockens zur Betätigung des ersten Auslassventils erfolgt und das Einströmen von Abgas mit Abgasdruck in den Brennraum durch ein Wirksamschalten des zweiten Bremsnockens für das zweite Auslassventil erfolgt.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft kann zwischen mehreren Steuerstrategien umgeschaltet werden, wobei bei geschlossener Absperreinheit eine Steuerung bzw. Regelung der Bremsleistung mittels des Druckregelventils, welches den Staudruck vor der Absperreinheit einstellt erfolgt. Das Druckregelventil ist in einer einfachen Ausgestaltung als steuerbares Überdruckventil ausgestaltet, das beispielsweise zweistufig den Druck im Auslasstrakt auf einen jeweils gewünschten Wert begrenzen kann.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft ist im Auslasstrakt stromauf der Absperreinheit ein Drucksensor angeordnet, der einem Steuergerät angeschlossen ist, wobei die Druckregelung auf Basis des Ist-Wertes des aufgenommenen Drucksignals erfolgt.
  • Erfindungsgemäß vorteilhaft ist der Querschnitt des Dekompressionsventils kleiner gewählt als der Querschnitt des Ventils, dass im unteren Totpunkt des Kolbens öffnet, da die Öffnung zur Dekompression gegen den im Brennraum herrschenden Druck erfolgt.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
  • Hierbei zeigt:
  • 16 die Stellung der einzelnen Auslassventile bei Bremsbetrieb des Motors und
  • 7 eine Darstellung des Gesamtsystems.
  • In 1 ist ein Zylinder 1 mit einem Kolben 2 bei seiner Abwärtsbewegung zum Ansaugen dargestellt. Zwei in der Figur hintereinander liegende Einlassventile 5 und 6 (zweites Einlassventil 6 strichliert angedeutet) sind geöffnet und geben einen Einlasstrakt 4 frei. Durch die Abwärtsbewegung des Kolbens strömt Luft aus dem Einlasstrakt in den Brennraum. Zwei hintereinander liegende Auslassventile 8 und 9 (zweites Einlassventil 9 strichliert angedeutet) verschließen den Brennraum gegen einen Auslasskanal 7. Die Auslasskanäle mehrerer Zylinder münden in einen Sammler 18, der mittels einer Absperreinheit 17 (dargestellt 7) verschließbar ist. Im Bremsbetrieb des Motors verschließt die Absperreinheit den Auslasstrakt gegen die nachfolgenden Baueinheiten (Auspuff mit Katalysator und Schalldämpfer) und die Umwelt. Mit Auslasstrakt 20 ist dabei der bis zur Absperreinheit 17 reichende Strömungsweg von den Auslassventilen 8, 9, 14 durch Auslasskanäle 7, Sammler 18 und Ableitung 15 bezeichnet.
  • In 2 ist der Kolben 2 auf dem unteren Totpunkt seiner alternierenden Bewegungslinie dargestellt. In oder nahe diesem Punkt wird das Auslassventil 8 kurz geöffnet und es erfolgt ein Einströmen von unter Druck stehender Luft aus dem Auslasstrakt 20. Die Einlassventile 5 und 6 sind dabei geschlossen.
  • 3 zeigt den Kolben 2 an einem Punkt seiner Aufwärtsbewegung im Verdichtungstakt, wobei gegen die geschlossenen Ventile 5, 6, 8 und 9 die im Brennraum 13 befindliche, vorverdichtete Luft weiter komprimiert wird.
  • 4 zeigt den Kolben 2 am oberen Totpunkt seiner Bewegungsbahn, wobei in diesem Punkt oder kurz vorher das Auslassventil 9 (strichlierte Darstellung) geöffnet wird und den Brennraum 13 gegenüber dem Auslasskanal 7 öffnet. Es erfolgt die sogenannte Dekompression, wobei die am Ende des Auslasstraktes 20 befindliche Absperreinheit 17 geschlossen ist und die hochkomprimierte Luft in den Auslasstrakt 20 strömt.
  • 5 zeigt die Abwärtsbewegung des Kolbens 2 nach erfolgter Dekompression, wobei die Ein- und Auslassventile 5, 6, 8 und 9 geschlossen sind.
  • 6 zeigt den Kolben in seiner Aufwärtsbewegung, wobei die im Brennraum befindliche Luft in den Abgastrakt über den Auslasskanal 7 ausgeschoben wird.
  • In einer Weiterbildung der Erfindung wird in jeder Umdrehung der Brennkraftmaschine das Auslassventil in oder nahe dem unteren Totpunkt des Kolbens 2 geöffnet und es erfolgt in oder nahe dem oberen Totpunkt die Dekompression. Die Auslassventile 8, 9 werden „zweitaktig” betrieben, wobei bei geschlossener Absperreinheit 17 die maximale Bremswirkung erzielt wird, da sich die Wirkungen der Dekompression im oberen Totpunkt und die vorherige Füllung mit komprimierter Luft im unteren Totpunkt des Kolbens 2 addieren. Die Bewegungen der Ventile zum Ladungswechsel werden in diesem Betriebsmodus unterdrückt.
  • 7 zeigt das Gesamtsystem in einer schemenhaften Darstellung. Es ist ein Motor 3 mit vier Zylindern 16, die jeweils zwei Einlassventile 10 (5, 6 aus 2) und zwei Auslassventile 14 (8, 9 16) aufweisen dargestellt. Die Auslasskanäle 7 der Zylinder 16 münden in einem gemeinsamen Sammler 18, der eine gemeinsame Ableitung 15 zu einem Abgasturbolader 11 aufweist. Im weiteren Verlauf der Ableitung 15 ist eine Absperreinheit 17 angeordnet, die von einem Steuergerät 19 angesteuert, den Querschnitt der Ableitung 15 verschließen kann. Ein stellbares Druckregelventil 12 steuert einen Bypass, der hinter der Absperreinheit 17 wieder in die Ableitung 19 mündet und die Absperreinheit 17 überbrückt. Die Ansteuerung der Absperreinheit 17 und des Druckregelventils 12 ermöglicht eine genaue Einstellung des Drucks im Sammler 18, welcher die Bremsleistung beeinflusst.
  • Das Wirksamschalten der verschiedenen Ventilerhebungskurven kann über verschiedenen Maßnahmen erfolgen. Es sind allgemein Ventiltriebe vorbekannt, die zwei verschiedene Nockenkonturen für das zu betätigende Ventil wirksam schalten können. Dies können beispielsweise schaltbare Kipphebel, Schwenkhebel oder Tassenstößel sein.
  • Die erfindungsgemäße Motorbremseinrichtung zeichnet sich durch eine gute Steuerbarkeit über einen weiten Bereich aus. Sie kann in mehreren Steuermodi betrieben werden. In einem ersten Steuermodus wird der Brennraum nur dekomprimiert, d. h. das Auslassventil öffnet kurz vor oder im oberen Totpunkt des Kolbens im Kompressionshub. Wird eine größere Bremsleistung gewünscht, so wird in einem zweiten Steuermodus die im Auslasstrakt angeordnete Absperreinheit geschlossen. Das Ausschieben der Gase erfolgt gegen den Wiederstand der geschlossenen Absperreinheit. Die Bremsleistung wird in einem weiteren Steuermodus weiter erhöht, indem ein Auslassventil am Ende des Ansaugtaktes geöffnet wird, und die gegen die geschlossene Absperreinheit komprimierte Luft strömt in den Brennraum ein und wird nachfolgend, nach Schließen des Auslassventils, zusätzlich verdichtet. In einem weiteren Steuermodus wird die Bremsleistung weiter gesteigert, indem bei einer im Viertaktverfahren arbeitenden Brennkraftmaschine die Dekompression im Verdichtungstakt bzw. das Einströmen von komprimiertem Gas am Ende des Ansaugtaktes bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle erfolgt. In allen Betriebsmodi ist bei geschlossener Absperreinheit eine Steuerung der Bremsleitung über das stromauf der Drosselklappe angeordnete Druckregelventil möglich. Zwischen den Steuermodi kann beliebig entsprechend der gewünschten Bremsleistung umgeschalten werden, wobei die Regelung über das Druckregelventil parallel zum jeweiligen Steuermodus erfolgt. Das Druckregelventil sowie die Stellglieder für die schaltbaren Ventiltriebe sind dabei einem Steuergerät, angeschlossen, wobei das Steuerverfahren in diesem Steuergerät abläuft und entsprechend der gewünschten Bremsleistung die geeignete Steuerstrategie auswählt oder bei einer vorgewählten Steuerstrategie die gewünschte Bremsleistung mittels des Druckregelventils eingestellt wird.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Zylinder
    2
    Kolben
    3
    Motor
    4
    Einlasskanal
    5, 6
    Einlassventile
    7
    Auslasskanal
    8, 9
    Auslassventile
    10
    Einlassventile
    11
    Abgasturbolader
    12
    Druckregelventil
    13
    Brennraum
    14
    Auslassventile
    15
    Ableitung
    16
    Zylinder
    17
    Absperreinheit
    18
    Sammler
    19
    Steuergerät
    20
    Auslasstrakt (7 + 15 + 18)
    21
    Ansteuereinheit für Absperreinheit 17

Claims (10)

  1. Motorbremseinrichtung für eine Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Auslassventilen (8, 9) pro Zylinder und einer steuerbaren Absperreinheit (17) im Auslasstrakt (20) der Brennkraftmaschine, wobei ein Ventiltrieb für jedes einzelne der Auslassventile (8, 9) schaltbar ausgeführt ist und für jedes der Auslassventile (8, 9) wählbar zwischen mindestens zwei verschiedenen Ventilerhebungskurven umgeschaltet werden kann, wobei für die Auslassventile (8, 9) voneinander verschiedene Ventilerhebungskurven realisierbar sind und für einen Antrieb der Auslassventile (8, 9) zwei verschiedene Nockenkonturen wirksam schaltbar sind, und ein Wirksamschalten der verschiedenen Ventilerhebungskurven sowohl für beide Auslassventile (8, 9) gemeinsam als auch getrennt voneinander erfolgen kann, wobei für jedes einzelne der Auslassventile (8, 9) jeweils ein Zusatznocken für einen Bremsbetrieb wirksam schaltbar ist und einer der Zusatznocken für den Bremsbetrieb so gestaltet ist, dass eines der Auslassventile (8) im oder nahe eines oberen Totpunktes eines Kolbens (2) öffnet und nach dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) wieder schließt, wobei der andere Zusatznocken so gestaltet ist, dass das andere Auslassventil (9) im oder nahe eines unteren Totpunktes des Kolbens (2) öffnet und nach dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) wieder schließt.
  2. Motorbremseinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Wirksamschalten der verschiedenen Ventilerhebungskurven für die Öffnung der Auslassventile (8, 9) elektrisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch erfolgt.
  3. Motorbremseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass für eine im Viertaktverfahren betriebene Brennkraftmaschine der Ventiltrieb so geschaltet wird, dass im Bremsbetrieb das erste Auslassventil (8) der mindestens zwei Auslassventile (8, 9) im Ansaugtakt am Ende eines Ansaugtaktes eine kurze Zeitspanne im oder nahe dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) öffnet und anschließend wieder schließt, und das zweite Auslassventil (9) am Ende eines Verdichtungstaktes im oder nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) am Ende des Verdichtungstaktes öffnet.
  4. Motorbremseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass für eine im Viertaktverfahren betriebenen Brennkraftmaschine der Ventiltrieb so gestaltet ist, dass im Bremsbetrieb das erste (8) der mindestens zwei Auslassventile (8, 9) bei jeder Umdrehung einer Kurbelwelle im oder nahe dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) öffnet und anschließend wieder schließt, und das zweite Auslassventil (9) gleichfalls bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle im oder nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) eine kurze Zeitdauer öffnet.
  5. Motorbremseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass im Auslasstrakt (20) stromaufwärts einer Absperreinheit (17) ein Druckregelventil (12) angeordnet ist.
  6. Motorbremseinrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass das im Auslasstrakt (20) stromaufwärts der Absperreinheit (17) angeordnete Druckregelventil (12) steuerbar einen Bypass freigibt, welcher stromaufwärts der Absperreinheit (17) von einer Ableitung (15) abzweigt und stromab der Absperreinheit (17) wieder in den Auslasstrakt (20) mündet.
  7. Motorbremseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet, dass im Auslasstrakt (20) stromaufwärts der Absperreinheit (17) ein Drucksensor angeordnet ist.
  8. Verfahren zum Betreiben einer Motorbremseinrichtung einer Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Auslassventilen (8, 9) pro Zylinder, deren wirksame Ventilerhebungskurven durch einen schaltbaren Ventiltrieb zwischen mindestens zwei Ventilerhebungskurven umschaltbar sind und einer steuerbaren Absperreinheit (17) im Auslasstrakt (20) der Brennkraftmaschine dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bremsbetrieb die Bremsleistung dadurch steuerbar ist, dass zwischen mindestens zwei Steuerstrategien umgeschaltet wird wobei a) in einer ersten Steuerstrategie für geringe Bremsleistung nur dekomprimiert wird, indem das Auslassventil (8) im Kompressionstakt im oder nahe dem Oberen Totpunkt des Kolbens (2) geöffnet und nach dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) geschlossen wird b) in einer zweiten Steuerstrategie die Absperreinheit (17) im Auslasstrakt (20) geschlossen und zur Dekompression mittels des ersten (8) der mindestens zwei Auslassventile (8, 9) durch dessen Öffnung im Kompressionstakt im oder nahe dem oberen Totpunkt eines Kolbens (2) und nachfolgendem Schließen nach dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) zusätzlich ein anderes Auslassventil (9) im oder nahe dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) im Verdichtungstakt geöffnet und nach dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) wieder geschlossen wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Motorbremseinrichtung wählbar in einem dritten Steuermodus betreibbar ist, wobei die Absperreinheit (17) im Auslasstrakt (20) geschlossen und zusätzlich mit dem ersten (8) der mindestens zwei Auslassventile (8, 9) dekomprimiert wird, indem eines der Auslassventile (8) in jeder Umdrehung einer Kurbelwelle im oder nahe dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) geöffnet und nach dem oberen Totpunkt des Kolbens (2) geschlossen wird und weiterhin das andere Auslassventil (9) bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle im oder nahe dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) geöffnet und nach dem unteren Totpunkt des Kolbens (2) wieder geschlossen wird
  10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9 dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossener Absperreinheit (17) im Auslasstrakt (20) eine Steuerung oder Regelung des Druckes im Auslasstrakt (20) über ein Druckregelventil (12) stattfindet.
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