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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur kurbelwinkelbezogenen Bestimmung
von Messwerten an Hubkolbenmotoren. Sie kann bei Prüfstandsuntersuchungen
dem sogenannten Indizieren eingesetzt werden. Es ist aber auch ein
Einsatz bei normalem Betrieb von Hubkolbenmotoren in Fahrzeugen
möglich.
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Bei
der Bestimmung von einigen Messwerten an Hubkolbenmotoren ist ein
Bezug zum jeweiligen Zylindervolumen in Abhängigkeit der Kolbenstellungen
erforderlich. Aus diesem Grund ist die Kenntnis des Kurbelwinkels
bei dem die Messwerte erfasst werden erforderlich, um Rückschlüsse treffen
und Berechnungen (z.B. des Mitteldruckes) durchführen zu können. Aus diesem Grunde werden
generell Kurbelwinkelgeber eingesetzt, mit denen der jeweilige Winkel
bei der Drehung der Kurbelwelle erfasst wird. Solche Kurbel- Winkelgeber sind üblicherweise
als inkrementale Winkelgeber mit Rechteck-Impulsausgang ausgebildet.
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Das
Erfassen und Zuordnen der verschiedenen Messwerte, wie z.B. Brennraumdruck,
Einspritzleitungsdruck, Düsennadelhub
erfolgt mit dem „Kurbelwinkeltakt", also in der Regel
immer dann, wenn mit dem Kurbelwinkelgeber eine Winkelmarke detektiert
worden ist. Der jeweilige Messwert kann so dem entsprechenden Kurbelwinkel
zugeordnet werden.
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Obwohl
inkrementale Geber prinzipiell eine relativ hohe Genauigkeit aufweisen,
treten beim Einsatz an Hubkolbenmotoren Messfehler auf, die sich bei
der Auswertung und weiteren Berechnung fortpflanzen. Außerdem sind
der erreichbaren Winkelauflösung
Grenzen gesetzt und hochauflösende Kurbelwinkelgeber
mit feiner Winkelteilung, insbesondere einer Teilung < 1 ° kostenintensiv.
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Die
erwähnten
Fehler haben ihre Ursache beispielsweise in den erreichbaren Fertigungstoleranzen.
Zentrierfehler, Lagerspiele und Durchbiegung der Kurbelwelle führen zu
Taumelfehlern. Diese Fehler und Schwingungen beeinflussen die Messgenauigkeit
negativ.
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Die
bisher ausschliesslich als Bezugswerte genutzten Kurbelwinkel, also
der Kurbelwinkeltakt, ist aber infolge von prinzipbedingt auftretenden
Drehungleichförmigkeiten
und von Fehlern frequenzmoduliert, so dass er für die digitale Signalverarbeitung
ungünstig
ist, da eigentlich eine konstante Frequenz hierfür vorausgesetzt wird. Außerdem ist
die Frequenz des Kurbelwinkeltaktes linear von der jeweiligen Anzahl
der Winkelmarken pro voller Umdrehung und von der jeweiligen Drehzahl
abhängig.
Im Gegensatz dazu ist der Frequenzinhalt von anderen Messgrößen nicht
primär
drehzahlabhängig,
sondern von der Verbrennung oder von Stoßvorgängen beeinflusst. Insofern
besteht besonders bei kleineren Drehzahlen die Gefahr, das Abtasttheorem
nicht zu erfüllen
und bei hohen Drehzahlen über
abzutasten.
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Aus
AT 004 801 U2 ist
ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Betriebsgröße einer
Brennkraftmaschine zeitbasiert mit hoher Auflösung erfasst werden soll. Diese
wird dann mit Hilfe eines zeit- und winkelbasierten Kurbelwinkelsignals
unter Interpolation auf Kurbelwinkelbasis transformiert und dem
OT des jeweiligen Zylinders in Vielfachen eines frei wählbaren
Winkelinkrementes unter Interpolation zugeordnet.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Lösung vorzuschlagen mit der
Messwerte von Hubkolbenmotoren während
des Betriebes mit erhöhter Messgenauigkeit/Messwertauflösung, verringerter Messunsicherheit
erfasst und ausgewertet und/oder die Kosten für die Messtechnik reduziert
werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einem Verfahren, dass die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen können mit
den in den untergeordneten Ansprüchen
genannten Merkmalen erreicht werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden Kurbelwinkel zeitaufgelöst
bestimmt, also ein zeitlicher Bezug des jeweils gemessenen Kurbelwinkels
hergestellt. Dabei soll unter Bestimmung nicht nur die reine messtechnische
Erfassung, sondern auch bei erforderlicher höherer Auflösung die nachträgliche Berechnung
von Zwischenwerten mit entsprechendem Zeitbezug verstanden werden.
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Den
zu diskreten Zeiten erfassten bzw. berechneten Messwerten (z.B.
Brennraumdruck, Saugrohrdruck, Abgasgegendruck, Ventilhub, Einspritzdruck,
Düsennadelhub)
eines Hubkolbenmotors werden zeitbezogen erfasste Kurbelwinkel oder
weitere, beispielsweise durch Berechnungen bestimmte Kurbelwinkel,
zeitbezogen zugeordnet, wobei auf Möglichkeiten zur Bestimmung
nicht gemessener Kurbelwinkel oder anderen Messwerten noch zurückzukommen
sein wird. Dadurch kann eine erhöhte
Messgenauigkeit mit kleineren absoluten und relativen Fehlern erreicht
und beispielsweise die Auswertung der Messwerte mit erhöhter Genauigkeit
verbessert werden, was sich unter anderem bei der Berechnung der
verschiedenen Motorenkennwerte für
unterschiedliche Betriebszustände
günstig
auswirkt. Solche ermittelten Kennwerte können wiederum bei der elektronischen
Motorensteuerung, beispielsweise zur Motorregelung auf Basis einer
Zylinderdruckindizierung, vorteilhaft genuntzt und so auch im Serienbetrieb
eingesetzt werden.
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Die
zeitaufgelöste
Messung der Kurbelwinkel kann durch Messung des zeitlichen Abstandes zwischen
dem Erfassen von Winkelmarken durchgeführt werden. Dabei ist lediglich
die Kenntnis der Anordnung solcher Winkelmarken auf einer Markenscheibe
erforderlich. Selbstverständlich
können
die Winkelmarken auch äquidistant
angeordnet sein.
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Aus
Kostengründen
ist es gewünscht
eine gröbere
Teilung der Winkelmarken zu wählen,
wobei der Abstand möglichst
größer 1° sein sollte.
Für die Auswertung
der Messwerte ist aber häufig
eine höhere
Auflösung
gewünscht
und zweckmäßig. Durch
den Zeitbezug der Kurbelwinkelmesswerte können aber relativ einfach und
mit kleinen Fehlern behaftet fiktive, nicht gemessene Kurbelwinkel
zwischen gemessenen Kurbelwinkeln berechnet werden. Dies kann durch
bekannte Interpolationsverfahren, vorteilhaft mit nicht linearen
Interpolationsverfahren, erfolgen.
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Neben
stationären
Betriebsbedingungen (kons. Dreh zahl) kann die Erfindung auch bei
instationären
Bedingungen (wechselnde Drehzahl) eingesetzt werden.
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Es
sollte mit einer konstanten Frequenz der Zeitbezug hergestellt werden,
die ausreichend hoch ist.
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Für in äquidistanten
Abständen
vorliegende Messwerte, wobei bei der Erfassung das in der Messtechnik
bekannte „Abtasttheorem" erfüllt worden
ist, können
beliebig viele Zwischenwerte zwischen den tatsächlich erfassten Messwerten
mit wiederum äquidistanten
Abständen
zueinander berechnet werden. Hierfür kann vorteilhaft ein Rekonstruktionstiefpass durch
Berechnung der Zwischenwerte im Zeit- oder Frequenzbereich eingesetzt
werden.
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Dabei
ist dies für
die Zuordnung der weiteren außerdem
noch zu erfassenden Messwerte, auf deren Erfassung und Bestimmung
noch einzugehen sein wird, besonders vorteilhaft in Kombination
mit einer linearen Interpolation in einem zweiten Schritt.
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Simulationen
mit an Motoren zeitaufgelöst erfassten
Kurbelwinkeln haben ergeben, dass bei einem Abstand der Winkelmarken
bis zu 6° eine
ausreichend genaue Auflösung
bis zu 0,1° erreichbar
ist.
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Der
zeitliche Abstand zwischen detektierten Winkelmarken kann mit Hilfe
einer konstanten Taktfrequenz, beispielsweise einer Quarzfrequenz
bestimmt werden, wobei die einzelnen Takte zwischen dem Erfassen
der jeweiligen steigenden Flanken und/oder fallenden Flanken der
Winkelmarkensignale gezählt
werden können.
Die Anzahl dieser Takte ergibt den Zeitbezug. Dabei sollte diese
Taktfrequenz die Abstände
der Winkelmarken und einen Drehzahlbereich des Hubkolbenmo tors,
zur Sicherung eines kleinen relativen Quantisierungsfehlers berücksichtigen,
wobei bei der Durchführung
des Verfahrens bei sich verändernden
Drehzahlen auch die jeweilige Taktfrequenz, beispielsweise durch
Frequenzteilung der Ausgangstaktfrequenz des Quarzes verändert werden
kann. Die Ausgangstaktfrequenz kann relativ hoch, z.B. bei 40 MHz
liegen, wobei die maximale Drehzahl des Hubkolbenmotors und/oder
die Abstände
von Kurbelwinkelmarken zu berücksichtigen
sind.
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Bei
größeren Abständen der
einzelnen Winkelmarken und/oder kleinen Drehzahlen kann bzw. sollte
die Taktfrequenz verringert werden, um ein „Überlaufen" eines verwendeten Zählers zwischen dem Erfassen
zweier Winkelmarken zu vermeiden.
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Hierzu
kann sich ein zweistufiger Zähler günstig auswirken,
bei dem die zweite Zählstufe
die Überträge der ersten
Zählstufe
zählt und
eine ganzzahlige Teilung der Taktfrequenz in Abhängigkeit des Zählerstandes
der zweiten Zählstufe
mit geeigneten Zusatzschaltungen durchgeführt werden kann (logarithmischer
Zähler),
die von der ersten Stufe gezählt wird.
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Ein
solcher Zähler,
der Takte zwischen zwei erfassten Winkelmarkensignalen erfasst,
leitet die Anzahl der jeweiligen Takte zwischen zwei Winkelmarkensignalen
an eine elektronische Auswertung weiter und wird durch Detektion
beispielsweise der steigenden Flanke des jeweils folgenden zweiten Winkelmarkensignales
wieder auf „Null" gesetzt, so dass
die Taktzahl bis zur Detektion des nächstfolgenden Winkelmarkensignales
bestimmt und so der Zeitbezug genau hergestellt werden kann.
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Zur
zeitaufgelösten
Bestimmung von Kurbelwinkeln können
aber auch die zeitlichen Abstände zwischen
den steigenden und/oder fallenden Flanken der Kurbelwinkelmesssignale,
beispielsweise durch Zählen
von Takten zwischen allen diesen Flanken, genutzt werden.
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Um
Fehler bei der Akkumulation von gezählten Takten über mehrere
Winkelmarken hinweg zu vermeiden, sollten sowohl das Auslesen der
Zähler, die
Teilung der Ausgangstaktfrequenz und das setzten auf „Null" synchronisiert mit
der Ausgangstaktfrequenz erfolgen, so dass alle Zählimpulse
genau erfasst werden können.
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Insbesondere
bei größeren Abständen der einzelnen
Winkelmarken voneinander ist es sinnvoll die Zeitbasis für die weiteren
ausserdem zu erfassenden Messwerte mittels mindestens einer zweiten ebenfalls
konstanten Taktfrequenz zu erzeugen. Diese Taktfrequenz kann deutlich
kleiner als die Taktfrequenz für
die Kurbelwinkelmessung sein.
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Um
Mess- und Auswertefehler zu vermeiden sollten beide Frequenzen synchronisiert
werden, dies kann vorteilhaft durch Frequenzteilung einer Ausgangstaktfrequenz
erreicht werden.
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Da
auch die Messwerte zeitbezogen und unabhängig von den Kurbelwinkeln
ohne Informationsverluste erfasst werden können, besteht auch hier die Möglichkeit
Zwischenwerte zwischen eigentlich gemessenen Werten, beispielsweise
durch Interpolation, zu bestimmen. So lässt sich eine hochaufgelöste Zuordnung
der Messwerte zu den zeitbezogenen Kurbelwinkeln erreichen.
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Es
ist mit der erfindungsgemäßen Lösung nicht
erforderlich, tatsächlich
zu jeweils gleichen Zeitpunkten Messwerte und einen zugehörigen Kurbelwinkel
zu erfassen, sondern eine Zuordnung von zeitbezogen erfassten oder
durch Interpolation bestimmten Kurbelwinkeln zu zeitbezogen erfassten
oder berechneten Messwerten oder umgekehrt kann extra erfolgen.
Es bestehen so die verschiedensten Möglichkeiten mittels zeitbezogen
erfassten oder mit Zeitbezug berechneten Messwerten und Kurbelwinkeln das
erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen.
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Die
Berechnuung von Kurbelwinkeln und/oder Messwerten kann auch durch
Regressionsrechnung und/oder Filterung erfolgen.
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In
allen Fällen
kann für
solche Berechnungen neben der gemessenen Zeit-Kurbelwinkelabhängigkeit
auch die inverse Funktion genutzt werden.
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Die
Kurbelwinkel können
aber auch neben der bisher erläuterten
Bestimmung, die von einem inkrementalen Winkelgeber mit Rechteck-Impulsausgang
ausgeht, auch ausgehend von einem analogen Winkelsignal bestimmt
werden. Vorteilhaft kann dann ein inkrementaler Winkelgeber eingesetzt
werden, der ein Sinussignal und ein Cosinussignal mit ganzzahliger
Periodenanzahl für
eine volle Kurbelwellenumdrehung liefert, wobei der jeweilige Kurbelwinkel durch
zählen
ganzer Perioden der Sinusschwingung und Summation eines Wertes bestimmt
wird, der als arctan aus dem Verhältnis der Momentanwerte des sinusförmigen zum
cosinusförmigen
Messsignal ermittelt wird. Solche Geber können als separates Gerät an den
Motor montiert werden. Die Kurbelwinkel können auch mit einer Abtastung
des Zahnkranzes oder eines Zahnrades mit Induktionsgebern bestimmt
werden.
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Solche
induktiven Geber liefern annähernd sinusförmige Signale,
deren Funktionsverlauf von der jeweiligen momentanen Winkelgeschwindigkeit am
Zahnkranz/Zahnrad abhängig
ist. Eine Normierung der annähernd
sinusförmigen
Signale kann z.B. mit einem geregelten Verstärker erfolgen, wobei mit Signalwerten
und empirisch ermittelten Funktionsverläufen der Ausgangssignale von
induktiven Gebern Kurbelwinkel bestimmt werden können.
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Es
kann auch eine zeitdiskrete Bestimmung von Kurbelwinkeln mittels
zeitkontinuierlich erfasster Kurbelwinkelmesssignale durchgeführt werden.
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Mit
der erfindungsgemässen
Lösung
kann die Messgenauigkeit sowie die Auflösung deutlich erhöht werden
und es können
zusätzlich
Messinformationen im Zeit- und Frequenzbereich gewonnen werden.
Insbesondere durch ausgleichende Interpolationsverfahren und/oder
den Einsatz von Filtern für Messsignale
kann die Messunsicherheit weiter reduziert werden.
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Außerdem kann
Messtechnik eingesetzt werden, die einfach zu handhaben und kostengünstig ist.
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Für einige
Anwendungen kann auf separate Winkelgeber verzichtet werden und
an deren Stelle bereits Standardteile eines Hubkolbenmotors (z.B. Zahnräder, Steuerräder einer
Motorenelektronik) genutzt werden; wobei trotzdem eine ausreichend
genaue Auflösung
und Genauigkeit der bestimmten Kurbelwinkel erreichbar ist.
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Nachfolgend
soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden.
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Dabei
zeigen:
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1 in
schematischer Form die zeitaufgelöste Erfassung von Kurbelwinkeln;
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2a ein
Blockschaltbild einer geeigneten Messanordnung;
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2b ein
Blockschaltbild mit Frequenzgenerator und Frequenzteiler zur Taktsynchronisation und
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3 Diagramme
zeitaufgelöst
erfassbarer Messwerte und Kurbelwinkel.
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In 1 ist
schematisch angedeutet, wie Messsignale eines Kurbelwinkelgebers,
zu diskreten Zeitpunkten erfasst werden können. Mit einer konstanten
Taktfrequenz fz und einem Zähler werden
die jeweiligen Kurbelwinkel bestimmten Zeiten durch zählen von
Takten Δz
zwischen dem Erfassen von steigenden und fallenden Flanken des Kurbelwinkelmesssignales
zugeordnet und der Zeitbezug der Kurbelwinkel hergestellt.
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Im
oberen Teil des Blockschaltbildes nach 2a ist
beispielhaft ein Messkanal, bestehend aus Verstärker/Filter, A/D-Wandler und
Datenspeicher 1 (FIFO 1), dargestellt. Am Eingang dieses Messkanals
liegt das analoge Abbildungssignal Vj der
Messgröße Xj an. Mit j wird einer von n-möglichen
Messkanälen
bezeichnet. Von der Steuerung erhält der A/D-Wandler die Signale
Takt-ADU CLK ADU und Trigger-ADU TRG ADU. Der Takt-ADU veranlasst den
A/D-Wandler zur Abtastung und Umsetzung des Eingangssignals mit
dessen steigender Flanke. Voraussetzung ist die Freigabe durch den Trigger-ADU. Am
Ausgang liefert der AD-Wandler das diskrete Signal (yj)ti zum Abtastzeitpunkt ti.
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Das
Signal EOC 1 signalisiert dem Datenspeicher, dass der umgesetzte
Wert gültig
ist und eingeschrieben werden kann.
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In
die Steuerung gelangen die Signale der Winkelmarke CDM und der Trigger
TRG (Stellung der Kurbelwelle, 1 mal pro Umdrehung), die von einem
Kurbelwinkelgeber oder von der elektronischen Motorsteuerung geliefert
werden.
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Beim
herkömmlichen
winkelbezogenen Messen (Indizieren) werden aus diesen Signalen der
CLK ADU und der TRG ADU abgeleitet. Die Auslösung des Messens/Indizierens
erfolgt mit dem Signal Start.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
nach diesem Beispiel erzeugt ein Generator 1 eine Impulsfolge mit
der quarzgenauen Abtastfrequenz fA, die gegebenenfalls
in der Steuerung noch geteilt werden kann, wodurch unterschiedliche
Abtastfrequenzen für
unterschiedliche Kanäle
möglich
sind.
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Nach
dem Auslösen
des Messvorgangs mit dem Signal Start werden der TRG ADU und der
CLK ADU aus der vom Generator 1 gelieferten Taktfolge abgeleitet.
Mit dem TRG ADU ist die Zeit tA0 = 0 definiert.
Der erste diskrete Messwert (Yj)t1 wird nach einer Periode TA zur
Zeit tA1=1·TA erfasst.
Für den Messwert
(yj)ti ist tAi = i·TA
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Im
unteren Teil des Blockschaltbildes in 2a ist
die Anordnung zur Messung der Zeit-Kurbelwinkel-Funktion schematisch dargestellt. Sie
besteht aus einem Generator 2, einem Zähler, einem Register und dem
Datenspeicher 2 (FIFO 2). Der Generator 2 erzeugt eine hochfrequente
quarzgenaue Zählfrequenz
fz.
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Gleichzeitig
zu dem Signal TRG ADU wird von der Steuerung das Signal RUN TMM
erzeugt. Es führt
zur Freigabe des vorher zurückgesetzten
Zählers,
der die Takte des Generators 2 zählt.
Mit RUN TMM wird die Zeit tα = 0 bestimmt. Es gilt,
dass tα =
0 = tA0 ist (Synchronität).
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Ausgelöst durch
die ansteigende Flanke des Winkelmarkensignals CDM erzeugt die Steuerung das
Signal READ, mit dem der Zählerinhalt
in das Register gelesen wird. Das Signal EOC 2 signalisiert dem
Datenspeicher, dass der Registerinhalt gültig ist und eingeschrieben
werden kann.
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Der
Inhalt des Registers beim Winkel αk ist gleich {Z}αk.
Die Zeit beim Winkel αk ist tαk gleich tαk-1 + {Z}αk·TZ.
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Die
Zeiten tαk sind
diskreten Kurbelwinkeln αk zugeordnet. Für die Zuordnung zur Stellung
der Kurbelwelle wird aus dem Signal TRG in der Steuerung das Signal
MARKER abgeleitet und dem zugehörigen
Messwert {Z}αk als
Bitinformation hinzugefügt. Das
erfolgt ge nau einmal pro Umdrehung oder wahlweise pro Arbeitsspiel.
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Das
Verfahren ist auch anwendbar, wenn die Winkelteilung nicht äquidistant
ist. Sie muss nur bekannt sein.
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Der
Start des Zählers,
die Übernahme
des Zählerstandes
in das Register und das Rücksetzen des
Zählers
erfolgen synchron mit dem Takt des Generators 2. Damit wird gewährleistet,
dass kein Zählimpuls
verloren geht und bei der Akkumulation der Zählerinhalte keine Fehler auftreten.
Der mögliche maximale
absolute Fehler durch die Zählung
ist für jeden
Wert tαk gleich.
Der relative Fehler sinkt mit der größer werdender Messzeit.
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Mit
der Zeit-Kurbelwinkel-Funktion bezogen auf CDM ist die Grundlage
für das
erfindungsgemässe
Vorgehen gegeben. Aus dem Messsignal können ausserdem die Winkelgeschwindigkeit
(hochauflösende
Drehzahl) und der Schwingwinkel berechnet werden.
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Die
Zähleranordnung
kann auch mehrkanalig ausgeführt
werden. Damit sind z.B. Torsions- und Schlupfmessungen möglich (unterschiedliche CDM-Signale).
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Bedeutsam
für das
Verfahren ist der definierte Zeitbezug zwischen der Abtastung der
Messsignale Yj und der Messung der Zeit-Kurbelwinkel-Funktion.
In der beschriebenen Anordnung erfolgt das durch zeitgleiches Erzeugen
der Signale TRG ADU und RUN TMM abge leitet aus dem CLK ADU.
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Eine
alternative Möglichkeit
wäre es,
RUN TMM und TRG ADU aus dem Signal CDM abzuleiten. Dann entspräche auch
der Wert tα1 einer
Zeitperiode eines Winkelinkrementes, da tα =
0 dann beim Winkel α0 läge
mit (tα0 =
0).
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Zur
Gewährleistung
der Bedingung tα0 =
tA0 müsste
in diesem Falle der Generator 1 mit der ansteigenden Flanke des
Signals TRG ADU synchronisiert werden. Durch mehrere nachgeschaltete
Frequenzteiler sind kanalindividuelle Abtastraten einstellbar.
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Um
bei der Zählung
der Zeit für
einen Winkelabschnitt αk bis αk+1 (Abstand zwischen zwei Winkelmarken)
einen konstanten relativen Quantisierungsfehler zu erhalten, unabhängig von
der Winkelauflösung
und der Drehzahl, kann der Zähler
als logarithmischer Zähler
ausgeführt
werden.
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Mit
dem in 2b gezeigten Blockschaltbild, das
im Wesentlichen mit dem Blockschaltbild nach 2a übereinstimmt,
soll darauf hingewiesen werden, dass eine Frequenzsynchronisation
durch Frequenzteilung einer Ausgangstaktfrequenz erreicht werden
kann. Dies ist mit einem Generator/Teiler angedeutet.
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Aus
den in den 3 gezeigten Diagrammen wird
die Signalerfassung beim zeitaufgelösten Messen mit einer Messanordnung
gemäss 2 verdeutlicht.
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Hierbei
werden für
die zeitbezogene Erfassung von Kurbelwinkeln lediglich die steigenden Flanken
des Kurbelwinkelmesssignals genutzt. Ausserdem wird deutlich, dass
in der Regel ein Messwert nicht zeitgleich mit einem Kurbelwinkel
erfasst wird und eine zeitgenaue Zuordnung von Messwerten zu einem
Kurbelwinkel mit Hilfe der im allgemeinen Teil der Beschreibung
erwähnten
Interpolation/Berechnung von Zwischenwerten für Kurbelwinkel und/oder Messwerten
erreichbar ist.