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Die Erfindung betrifft eine Schutzpolster-Einrichtung
an einer Fahrzeugwand, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmalen.
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Eine derartige Schutzpolster-Einrichtung
ist in der
JP 09207696
A beschrieben, die mehrere, in dem Hohlraum in Reihe angeordnete
Schutzpolster vorsieht. Die Schutzpolster dämpfen einen unfallbedingten
Seitenaufprall auf die Fahrzeugwand, bei dem die Außenwand
zur Innenwand der Fahrzeugwand verformt wird. Bei einer größeren Verformung der
Fahrzeugwand in den Fahrzeuginnenraum kommt die Innenwand der Fahrzeugwand
in Kontakt mit dem Sitzbenutzer und überträgt den durch die Schutzpolster
abgeschwächten
Seitenaufprall auf den benachbarten Sitzbenutzer. Durch die verhältnismäßig steife
Innenwand und/oder daran befestigte Teile kann dabei der Sitzbenutzer
verletzt werden.
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Die Erfindung liegt die Aufgabe zu
Grunde, eine Schutzpolster-Einrichtung mit den Merkmalen im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 anzugeben, die bei einem unfallbedingten
Aufprall auf das Fahrzeug einen im Bereich der Fahrzeugwand befindlichen
Sitzbenutzer besser schützt.
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Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Durch die Ausbildung einer Durchtrittsöffnung in
der Innenwand der Fahrzeugwand, die von einem Bereich des Schutzpolsters
durchsetzt ist, kann das Schutzpolster bei einem unfallbedingten Aufprall
eines Verkehrsteilnehmers auf das Fahrzeug in Stoßrichtung
zur Fahrzeugwand beispielsweise von vorn oder von einer Fahrzeug seite
zumindest bereichsweise aus dem Hohlraum der Fahrzeugwand heraus
zu dem benachbarten Sitzbenutzer verstellt werden. Durch diese Verstellbewegung
des Schutzpolsters wird entweder der Sitzbenutzer von dem Schutzpolster
aus dem Gefahrenbereich in der Nähe der
Seitenwand weggeschoben oder ein freier Abstand zwischen einem Körperbereich
des Sitzbenutzers und dem Schutzpolster derart vermindert, dass sich
das Schutzpolster in einer günstigen
Lage befindet, in der es einen Aufprall des Sitzbenutzers gedämpft abfangen
kann. Die Kraftübertragung
von dem Schutzpolster auf den Sitzbenutzer kann bei einer geeigneten
Auswahl des für
das Schutzpolster verwendeten Materials und seiner Form großflächig gedämpft erfolgen.
Der Deformationsweg des Schutzpolsters kann in einfacher Weise dadurch
erhöht
werden, dass sich das Schutzpolster in dem Hohlraum in einem entsprechenden
Maß zu
der Innenseite der weiteren Wand der Fahrzeugwand erstreckt. Auf
diese Weise werden die unfallbedingt einwirkende Energie über einen
größeren Weg
abgebaut und größere Beschleunigungen
des Sitzbenutzers vermieden, die zu Verletzungen führen können. Sollte
zwischen dem Schutzpolster und der Innenseite der Außenwand
ein Abstand verbleiben, so kann dieser von einem Distanzüberbrückungselement
vollständig
oder teilweise überbrückt sein,
das im Hohlraum entweder mit der Innenseite der Außenwand oder
dem Schutzpolster bzw. mit einem dazwischen angeordneten Bauteil
zu verbinden ist. In diesem besonders vorteilhaften Fall wird bei
einem unfallbedingten Aufprall auf das Fahrzeug in Stoßrichtung
zur Fahrzeugwand das Schutzpolster unverzüglich zu dem betreffenden Sitzbenutzer
verstellt und dadurch der Sitzbenutzer entweder aus dem Gefahrenbereich in
der Nähe
der Fahrzeugwand weg geschoben oder das Schutzpolster in eine günstige Lage
gebracht, in der es einen Aufprall des Sitzbenutzers gedämpft abfangen
kann. Der Sitzbenutzer kann eine beliebige Person, beispielsweise
ein in einer Sitzschale oder in einer Kinderliege befindliches Kleinkind
oder ein Tier bzw. Gegenstand sein. Die Fahrzeugwand kann sich im
vorderen, hinteren oder seitlichen Bereich des Fahrgastraumes des
Fahrzeugs befinden. Die weitere Wand kann eine beliebige, zwischen
einer Außenwand
und der Innenwand der Fahrzeugwand angeordnete Zwischenwand sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 einen
vereinfachten Querschnitt durch die Fahrzeugwand,
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2 eine 1 entsprechende Ansicht nach
einem unfallbedingten Seitenaufprall auf die Fahrzeugwand,
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3 eine
perspektivische Ansicht auf das Schutzpolster und
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4 eine 3 entsprechende Ansicht von
der Rückseite
des Schutzpolsters.
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Die in 1 vereinfacht
dargestellte Schutzpolster-Einrichtung ist an einer seitlichen Fahrzeugwand 1 eines
Kraftfahrzeugs vorgesehen, die sich beispielsweise seitlich neben
einem Fondsitz 2 des Kraftfahrzeugs befindet. Die Fahrzeugwand 1 weist eine
Außenwand 3 und
eine Innenwand 4 auf, zwischen denen sich ein Hohlraum 5 befindet,
der schraffiert dargestellt ist. In der Innenwand 4 ist
eine Durchtrittsöffnung 6 ausgebildet,
durch die ein Bereich 7 eines im Hohlraum 5 angeordneten
Schutzpolsters 8 seitlich nach außen zu einem auf dem Fondsitz 2 befindlichen
Sitzbenutzer gerichtet ist. Die innere Stirnseite des Schutzpolsters 8 weist
keinen oder einen geringen Abstand von der Innenseite der Außenwand 3 auf.
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Bei einem 2 entsprechenden seitlichen Aufprall beispielsweise
eines anderen Fahrzeugs 9 in Richtung 10 zur Fahrzeugwand 1 kann
die Außenwand 3 wie
in der Figur übertrieben
dargestellt zu der Innenwand 4 verformt werden. Nachdem
das Schutzpolster 8 keinen oder einen geringen Abstand
zur Innenseite der Außenwand 3 aufweist,
wird dabei ohne eine wesentliche Verzögerung das Schutzpolster 8 bereichsweise
durch die Durchtrittsöffnung 6 hindurch
zu dem nicht dargestellten Sitzbenutzer des Fondsitzes 2 verstellt.
Dabei kann der vorstehende Bereich 7 des Schutzpolsters 8 an
dem Sitzbenutzer zur Anlage kommen und diesen nachfolgend aus dem
Gefahrenbereich in der Nähe
der Fahrzeugwand 1 seitlich weg schieben. Diese Maßnahmen sollen
Verletzungen des Sitzbenutzers bei einem unfallbedingten Aufprall
eines anderen Verkehrsteilnehmers auf die Fahrzeugwand 1 vermeiden
oder weitgehend verhindern.
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Das Schutzpolster 8 der
in den 1 und 2 lediglich im Prinzip dargestellten
Schutzpolster-Einrichtung ist in den 3 und 4 detaillierter dargestellt.
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Wie 3 zu
entnehmen ist, weist die Schutzpolster-Einrichtung ein Abdeckteil 11 auf,
das im Randbereich der in den 1 und 2 angegebenen Durchtrittsöffnung 6 zu
befestigen ist und die Durchtrittsöffnung 6 schall- und
wasserdicht abdeckt. Durch eine großzügige Verprägung lässt sich ein großes Abdeckteil 11 realisieren,
das zur besseren Schallabsorption eine entsprechend größere Masse aufweisen
kann. Zentral in dem Abdeckteil 11 ist eine Vertiefung 12 ausgebildet,
die durch die Durchtrittsöffnung 6 in
den Hohlraum 5 ragt und einen Bereich 13 des Schutzpolsters 18 aufnimmt.
Der in die Vertiefung 12 eingreifende Bereich 13 des
Schutzpolsters 8 weist keinen oder einen geringen seitlichen
Abstand zu gegenüber
liegenden Seitenwänden 14 der Vertiefung 12 auf.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind das Schutzpolster 8 und das Abdeckteil 11 im Bodenbereich
der Vertiefung 12 über einen
geschlossenen Umfang verbunden und als Schaumstoffteil einstückig ausgebildet.
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Bei gegenüber den 1 und 2 genauerer Betrachtung
gemäß den 3 und 4 weist der Boden 16 der Vertiefung 12 einen
Abstand von der Innenseite der Außenwand 3 auf. Dieser
Abstand ist völlig
oder größtenteils
durch ein Distanzüberbrückungselement 17 überbrückt, das
innerhalb der von der Umrandungslinie 15 umschlossenen
Fläche
am Boden 16 der Vertiefung 12 befestigt ist. Ein
Seitenaufprall auf die Fahrzeugwand 1 im Bereich des Schutzpolsters 8 wird
somit ohne wesentliche Verzögerung über das
Distanzüberbrückungselement 17 auf
den Boden 16 der Vertiefung 12 übertragen.
Bei einer entsprechenden Kraft wird die Verbindung zwischen dem
Schutzpolster 8 und dem Abdeckteil 11 im Bereich der durch
die Umrandungslinie 15 gekennzeichneten Schwachstelle bzw.
Sollbruchstelle aufgebrochen und danach das Schutzpolster 8 wie
angegeben zu dem Sitzbenutzer neben der Fahrzeugwand 1 verstellt.
Dabei führen
bzw. stützen
die Seitenwände 14 der
Vertiefung 12 den in die Vertiefung 12 eingreifenden
Bereich 13 des Schutzpolsters B. Das Basismaterial des
Abdeckteiles 11 beträgt
beispielsweise 1 mm. Das durch die Schwachstelle bzw. Sollbruchstelle
im Bereich der Umrandungslinie 15 geschwächte Material
weist eine Restdicke von ca. 0,3 mm auf.
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Die Erfindung kann von dem Ausführungsbeispiel
abweichend ausgeführt
sein. Eine einstückige
Ausbildung des Schutzpolsters und des Abdeckteiles ist nicht erforderlich.
Diese Teile können
auch auf andere Weise ausgebildet und/oder gegeneinander schall-
und/oder feuchtigkeitsdicht verbunden sein. Die Form des Schutzpolsters
ist den Anforderungen entsprechend auszubilden. Das Schutzpolster
kann aus einem oder mehreren Werkstoffen bzw. Bauteilen zusammengesetzt
sein, die eine unterschiedliche Härte aufweisen und parallel
oder in Reihe angeordnet sein können.
Beispielsweise kann das Schutzpolster aus einem Schaumstoffmaterial
mit unterschiedlichen Härtebereichen
gebildet sein. Die Verwendung eines Abdeckteiles ist nicht erforderlich. Vorzugsweise
ist die Durchtrittsöffnung
in der Innenwand der Fahrzeugwand eine in der Karosserie des . Kraftfahrzeugs
bereits vorhandene Öffnung,
die für einen
Schweißvorgang
ohnehin erforderlich ist. Mit der Schutzpolster-Einrichtung kann eine der Schutzfunktion
eines Airbags entsprechende Wirkung erreicht werden. Bei Verwendung
eines Abdeckteiles können
das Schutzpolster und das Abdeckteil aus unterschiedlichen Materialien
beispielsweise das Abdeckteil aus Metall und das Schutzpolster aus
einem Schaumstoff separat ausgebildet und durch die unfallbedingten
Kräfte
lösbar
kraft- und/oder formschlüssig
miteinander verbunden sein. Das Schutzpolster und bei Verwendung
eines Abdeckteiles das Abdeckteil können jeweils aus mehreren Teilen
aus beispielsweise unterschiedlichen Materialien bestehen. Beispielsweise
kann das Schutzpolster ein Schaumteil auf dem Deckel eines dem Beifahrer
des Fahrzeugs zugewandten Handschuhkastens sein, der bei einer Deformation
der weiteren Wand zumindest teilweise durch die Durchtrittsöftnung in
der Innenwand hindurch zu dem Beifahrer verstellbar ist.