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Gegenstand der Erfindung sind Polymerzusammensetzungen
enthaltend ein oder mehrere Polyvinylacetal-Polymere und einen oder
mehrere Zitronensäureester,
sowie die Verwendung der Zitronensäureester als Weichmacher für Polyvinylacetal-Polymere.
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Polyvinylacetal-Polymere können durch
Umsetzung von Polyvinylalkoholen mit Aldehyden erhalten werden.
Polyvinylacetale zeichnen sich durch ihre hervorragenden Haftungseigenschaften
und ihre Transparenz aus. Die Hauptanwendungsgebiete sind neben
Folien für
Sicherheitsgläser
der Einsatz als Bindemittel in Beschichtungsmitteln, insbesondere
für Metalle,
bzw. als Primer in Korrosionsschutzfarben.
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Für
viele Anwendungen erweisen sich Polyvinylacetale als zu spröde und werden
aus diesem Grund mit Weichmachern versetzt. Bekannte und kommerziell
erprobte Weichmacher sind z. B. Glycolester wie Triethylenglycoldi-2-ethylbutyrat,
Triethylenglycoldiheptanoat, Tetraethylenglycoldiheptanoat und Triethylenglycol-2-ethylhexanoat.
Daneben sind auch Phthalsäureester
wie Di-2-ethylhexylphthalat oder Benzylbutylphthalat beschrieben.
Phthalate führen
bei Verwendung in Polyvinylacetal-Folien in Folge von Lichteinwirkung
zu Verfärbungen.
Ester von aliphatischen Dicarbonsäuren wie Dihexyladipat und
Dibutylsebazat sind ebenfalls seit langem bekannt. Phosphatester,
die ein überdurchschnittlich
gutes Gelierverhalten besitzen, werden aus Kostengründen meist
nur als „Sekundärweichmacher"
zur Verbesserung der Verträglichkeit
mit den eingesetzten eigentlichen Weichmachern eingesetzt.
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Neben vielen anderen Verbindungen
sind aber auch schon Triethylcitrat und Tributylcitrat als Weichmacher
für Polyvinylacetale
vorgeschlagen worden. Die
US
2,184,444 offenbart die Verwendung von Triethylcitrat und
die
US 2,260,410 nennt
Tributylcitrat. Nachteilig ist jedoch die sehr hohe Flüchtigkeit
der vorgenannten Ester.
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Weiterhin ist die Verwendung von
Tri(hexyl,octyl,decyl)citrat-Mischestern, erhältlich als LINPLAST
® 86 CT
und LINPLAST
® 68
CT der SASOL Germany GmbH (vormals Condea Chemie GmbH), als PVC-Weichmacher,
z.B. aus der
DE 101
29 857 A1 , bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es insbesondere, eine Polymerzusammensetzung auf Basis von Polyvinylacetalen
bereitzustellen, die nicht spröde
ist, einen Weichmacher mit einer geringen Flüchtigkeit und einer guten Verträglichkeit
mit dem Polymer enthält.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Polymerzusammensetzung enthaltend:
- (A)
ein oder mehrere Polyvinylacetal-Polymere mit einer gewichtsmittleren
Molmasse MW von mindestens 20000 g/mol,
vorzugsweise mindestens 30000 g/mol, und
- (B) einen oder mehrere Zitronensäureester der allgemeinen Formel worin R1,
R2 und R3 unabhängig voneinander
für gesättigte,
verzweigte oder lineare Kohlenwasserstoffreste mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen stehen, wobei die Summe der
Kohlenstoffatome in R1, R2 und
R3 im Mittel größer gleich 14, vorzugsweise
größer 15,
ist,
wobei die Polyvinylacetal-Polymere zu 40 bis 95 .Gew.%,
bevorzugt zu 65 bis 85 Gew.%, bezogen auf die Summe von (A) und
(B) in der Polymerzusammensetzung enthalten sind und der Zitronensäureester
(B) zu 5 bis 60 Gew.%, bevorzugt zu 10 bis 50 Gew.%, insbesondere
zu 15 bis 35 Gew.%, bezogen auf die Summe von (A) und (B) in der
Polymerzusammensetzung enthalten ist.
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Die Polymerzusammensetzungen bestehen
im Falle von hochmolekularen Polyvinylacetal-Polymeren (Gewichtsmittel
größer 100000
g/mol) bevorzugt zu mehr als 80 Gew.%, besonders bevorzugt zu mehr
als 90 Gew.%, im wesentlichen ausschließlich aus Polyvinylacetal-Polymer(en)
(A) und Zitronensäureester(n)
(B). im Falle von nieder- und mittelmolekularen Polyvinylacetal-Polymeren
(Gewichtsmittel kleiner gleich 100000 g/mol) kann der Anteil auch
darunter liegen (10 bis 60 Gew.%), wobei die restlichen Bestandteil übliche Zusatzstoffe
sind.
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Zitronensäureester:
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In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung ist von den Resten des Zitronensäureesters wenigstens ein R
von R1, R2 und R3 ungleich zumindest einem der beiden anderen
R's. Derartige Ester werden im Unterschied zu Mischungen von unterschiedlichen
für sich
genommen einheitlichen Zitronensäureestern als
Zitronensäure-Mischester
bezeichnet. Weiterhin bevorzugt weist zumindest ein Rest R einen
Kohlenwasserstoffrest mit zumindest 6 Kohlenstoffatomen auf.
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Nachfolgend sind einige bevorzugte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäß eingesetzten Zitronensäure-Mischester
wiedergegeben:
- (1) 65 bis 5 Gew.% aller Alkylreste
R1, R2 und R3 sind Butylreste und 35 bis 95 der Alkylreste
Hexylreste;
- (2) 75 bis 10 Gew.% aller Alkylreste R1'
R2 und R3 sind Butylreste
und 25 bis 90 Gew.% der Alkylreste Octylreste;
- s(3) 80 bis 5 Gew.% aller Alkylreste R1,
R2 und R3 sind Butyleste
und 20 bis 95 Gew.% der Alkylreste Decylreste;
- (4) 95 bis 5 Gew.% aller Alkylreste R1,
RZ und R3 sind Hexylreste
und 5 bis 95 Gew.% der Alkylreste Oetylreste;
- (4) 65 bis 5 Gew.% aller Alkylreste R1,
R2 und R3 sind Hexylreste
und 5 bis 95 Gew.% der Alkylreste Decylreste;
- (5) 65 bis 5 Gew.% aller Alkylreste RI,
R2 und R3 sind Butyleste,
5 bis 95 Gew.% der Alkylreste Hexyl und 5 bis 95 Gew.% der Alkylreste
Octylreste:
- (6) 65 bis 5 Gew.% aller Alkylreste R1,
R2 und R3 sind Butyleste,
5 bis 95 Gew.% der Alkylreste Hexyl und 5 bis 95 Gew.% der Alkylreste
Decylreste;
- (7) 95 bis 5 Gew.% aller Alkylreste R1,
R2 und R3 sind Hexylreste,
5 bis 95 Gew.% der Alkylreste Octylreste und 5 bis 95 Gew.% der
Alkylreste Decylreste,
wobei sich die entsprechenden Prozentzahlen
jeweils zu mindestens 90 Gew.%, vorzugsweise zu mindestens 98 Gew.%,
addieren, da weitere Alkohole, z.B. als Verunreinigungen in der
Eduktmischung, enthalten sein können.
Die Alkylreste R1, R2 und
R3 sind überwiegend,
insbesondere zu größer 80%
(bezogen auf die Summe der Reste R), linear.
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Besonders bevorzugt sind die Zitronensäureester
ausgewählt
aus der Gruppe Tri(butyl, hexyl)citrat und Tri(hexyl,octyl,decyl)citrat.
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Die Zitronensäureester sind durch Umsetzung
von Zitronensäure
mit Alkoholen erhältlich.
Vorzugsweise besteht die eingesetzte Alkoholmischung aus mindestens
zwei unter schiedlichen Alkoholen, wobei von diesen jeder vorzugsweise
zu mindestens 5 oder 10 Gew.% in der eingesetzten Alkoholmischung
enthalten ist.
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Beispielsweise können die Zitronensäureester-Weichmacher
durch Veresterung einer Mischung aus C4- bis C14- Alkoholen wie
z.B. C4- bis C6- (LINCOL® 64A der SASOL Chemie
GmbH) oder C6- bis C10- Alkoholen (LINCOL® 68
der SASOL Chemie GmbH) mit Zitronensäure erhalten werden. Die Hydroxyl-Gruppe dieser
Zitronensäureester
wird nicht verestert. Für
die Veresterung werden saure Standard-Katalysatoren, wie z.B. Methansulfonsäure oder
Toluolsulfonsäure
verwendet.
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Die erfindungsgemäßen Zitronensäureester-Weichmacher
zeichnen sich überraschend
durch ihre hervorragende Verträglichkeit
mit Polyvinylacetal-Polymeren, insbesondere Polyvinylbutyral, sehr
gute Geliereigenschaften und eine geringe Flüchtigkeit aus. Dieses ermöglicht die
Herstellung von Folien mit einem hohen Weichmacheranteil, die gleichzeitig
hervorragende mechanische Eigenschaften besitzen, was bei den hohen Kosten
für das
Polymer zu deutlichen Kosteneinsparungen fuhrt.
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Daneben haben die erfindungsgemäß eingesetzten
Zitronensäureester
ein sehr günstiges
toxikologisches Profil. In den toxikologischen und ökotoxikologischen
Tests konnte keine Haut- oder Augenreizung, keine akute orale oder
dermale Toxizität
und keine akute toxische Wirkung aus Wasserorganismen beobachtet werden.
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Ein Vergleich der Flüchtigkeit
der erfindungsgemäßen Zitronensäureester
mit herkömmlichen
Glykol- oder Adipat-Weichmachern wie Triethylenglycoldiheptanoat,
Dihexyladipat und den bekannten Citratweichmachern, wie Tributylcitrat
und Acetyltributylcitrat zeigt, dass die Flüchtigkeit der erfindungsgemäßen Zitronensäure-Mischester
wesentlich geringer ausfällt.
Zur Abschätzung
der Flüchtigkeit
bietet sich zum Bespiel eine thermogravimetrische Untersuchung an.
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Daneben besitzen die erfindungsgemäß eingesetzten
Zitronensäure-Mischester
auch hervorragende Geliereigenschaften. In Anlehnung an die DIN
53408 wurde die Lösetemperatur
von unterschiedlichen PVB-Typen in Weichmachern untersucht. Als
Lösetemperatur
bezeichnet man dabei die Temperatur bei der eine Polymersuspension
im Weichmacher klar wird. Das Löseverhalten
ist ein Indiz für
die Geliereigenschaften von Thermoplasten. Der Vergleich von Weichmachern ähnlicher
Flüchtigkeit – Tri(butyl,hexyl)citrat
(LINPLAST® 46
HCT), Dihexyladipat und Triethylenglycoldiheptanoat – zeigt,
dass der erfindungsgemäß eingesetzte
Weichmacher eine Lösetemperatur
von nahezu 20°C
niedriger als der Glykolester und sogar nahezu 30°C niedriger
als der Adipinsäureester
aufweist. Daraus ergibt sich, dass der wesentlich höhermolekulare
erfindungsgemäß eingesetzte
Zitronensäuremischester
Tri(hexyl,octyl,decyl)citrat (LINPLAST® 86
CT (MW = 501 g/mol)) ein zu Dihexyladipat (LINPLAST® 6
MA (MW = 314 g/mol)) vergleichbares Löseverhalten besitzt.
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Polyvinlacetal
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Das in der Polymerzusammensetzung
enthaltene Polyvinylacetal-Polymer weist bevorzugt einen Polyvinylalkoholgehalt
von 5 bis 30 Gew.% und einen Polyvinylacetatgehalt von größer 0 bis
10 Gew.% auf. Besonders bevorzugt sind Polyvinylacetal-Polymere,
die durch Umsetzung von Butyraldehyd herstellbar sind, insbesondere
Polyvinylbutyral.
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Zur Herstellung von Polyvinylacetalen
geht man i.d.R. von Vinylacetat aus. Dieses wird polymerisiert und
das so erhaltene Polyvinylacetat zum Polyvinylalkohol hydrolysiert.
Abschließend
wird der Polyvinylalkohol unter saurer Katalyse mit einem oder mehreren
Aldehyden (z. B. Butanal) zum Polyvinylacetal (z. B. Polyvinylbutyral)
umgesetzt. Sowohl die Verseifung des Polyvinylacetates (PVAc) zu
Polyvinylalkohol als auch die anschließende Umsetzung mit dem Aldehyd
(z.B. Butanal) verlaufen nicht zu 100%. Aus diesem Grund enthalten
die Polyvinylacetale neben Acetal-Einheiten i.d.R. noch einen Anteil
Acetat- und Hydroxyl-Gruppen. Die Struktur von Polyvinylacetalen
kann durch nachfolgende summarische Formel wiedergegeben werden,
wobei die Monomereinheiten statistisch verteilt sein können, aber
auch Blockstrukturen bilden können.
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Die Eigenschaften des so erhaltenen
Polyvinylbutyrals werden wesentlich durch den Polymerisationsgrad,
den Restgehalt an freien Hydroxylgruppen sowie den Restgehalt an
Acetylgruppen gekennzeichnet. Mit steigendem Molekulargewicht (höherem Polymerisationsgrad)
erhöht
sich – bei
sonst gleicher Polymerzusammensetzung – die Lösungsviskosität der Polyvinylacetale,
parallel dazu steigen die Elastizität und der Erweichungsbereich.
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Additive
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Die Polymerzusammensetzung kann zusätzlich Additive
enthalten. Genannt seien hier z.B. Antioxidantien, UV-Stabilisatoren,
Füllstoffe,
Pigmente und/oder Haftreguliersubstanzen.
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Geeignete Antioxidantien im Sinne
der Erfindung sind sterisch gehinderte Phenole z. B. 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan,
Tocopherol, 2,4-Dimethyl-6-(1-methylpentadecyl)phenol, Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat,
Ethylenbis(oxyethylen)bis-3-(5-tert-butyl-4-hydroxy-m-tolyl)propionat), 3,3',3'',5,5',5''-hexa-tertbutyl-a,a',a''-(mesitylen-2,4,6-triyl)tri-p-cresol,
Thiodiethylen-bis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hxdroxyphenyl)propionat], Pentaerythrityl-tetrakis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hxdroxyphenyl)propionat], 2,6-Di-tert-butyl-4-(4,6-bis(octylthio)-1,3,5-triazin-2-ylamino)phenol,
4,4'-methylene-bis-2,6-di-tert-butylphenol, Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hxdroxyphenyl)propionat),
iso-Octyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hxdroxyphenyl)propionat, verzweigt-C14-/C15-A1ky1-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hxdroxyphenyl)propionat),
6,6'-Ditert-butyl-2,2'-thio-di-p-cresol, 4,6-Bis(octylthiomethyl)-o-cresol,
N,N'-Hexan-l,6-diylbis-(3-(3,5-di-tert-butyl-4-hxdroxyphenylpropionamid)),
3,3',3'',5,5',5''-Hexa-tertbutyl-a,a',a''-(mesitylen-2,4,6-triyl)tri-p-cresol,
2-(1,1-Dimethylethyl)-6-[[3-(1,1-dimethylethyl)-2-hydroxy-5-methylphenyl]methyl-4-methylphenyl]acrylat),
Phosphor-Verbindungen
wie z. B. Trisphenylphosphite, Tris(nonylphenyl)phosphite, Bis(2,4-ditert-butylphenyl)pentaerythritoldiphosphit,
Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphite, Tetrakis-2,4-(di-tert-butylphenyl)[1,1-biphenyl]-4,4'-diylbisphosphonite,
Bis(2,4-di-tertbutylphenyl)pentaerythritoldiposphit Calciumdiethylbis-(((3,5(bis-l,l-dimethlyethyl)-4-hydroxyphenyl)methyl)phosphonat,
Tricyclohexylphosphin, Amine z. B. Reaktionsprodukt aus Diphenylamin
und 2,4,4-Trimethylpenten, Bis(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)sebacat,
Octyliertes/butyliertes Diphenylamin und andere Spezialprodukte
wie z. B. Didodecyl-3,3'-thiodipropionat, Reaktionsprodukt aus 3-Hydroxy-5,7-di-tertbutylfuran-2-on
mit o-Xylol, 2,6-Di-tert-butyl-4-(4,6-bis(octylthio)-1,3,5-triazin-2-ylamino)phenol) sowie
Mischungen aus diesen Verbindungen. Besonders geeignet ist eine
Mischung aus 50% Pentaerythrityl-tetrakis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hxdroxyphenyl)propionat],
33% Tetrakis-2,4-(di-tert-butylphenyl)[1,1-biphenyl]-4,4'diylbisphosphonite,
17% Reaktionsprodukt aus 3-Hydroxy-5,7-di-tert-butylfuran-2-on mit
o-Xylol(IRGANOX® XP
620).
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Erfindungsgemäß können als UV-Stabilisatoren
z. B. 2,4-Dihydroxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-octoxybenzophenon, Ethyl-2-cyan-3,3-diphenylacrylat,
2-Ethylhexyl-2- cyan-3,3-diphenylacrylat,
2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4,4'dimethoxybenzophenon
eingesetzt werden, insbesondere bei Folienanwendungen.
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Als Füllstoffe kommen Kreide, Kaolin,
Schwerspat, Talk, Glimmer, Quarz, Glaskugeln, Holzmehl und Ruß in Frage.
Bei den Pigmenten kann es sich um anorganische (z. B. Titandioxid,
Eisenoxid) oder organische Pigmente (z. B. Phthalocyanin) aber auch
Ruß handeln.
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Zur Haftreduzierung können Alkali-,
Erdalkali und andere Metallsalze (wie zum Beispiel Kaliumhydroxid,
Kaliumacetat, Kaliumformiat) aber auch Betaine, Sulfobetaine, Phosphobetaine,
Silane, Siloxane, Polyethylenimine, Phosphorsäure, Phosphate (z. B. Inhibitorkomplexsäure; Reaktionsprodukt
aus Phosphorsäure und
Zinkchromat) eingesetzt werden.
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Verwendung
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin
die Verwendung von Zitronensäureestern
gemäß obigen
Angaben als Weichmacher für
die vorhergehend ebenfalls beschriebenen Polyvinylacetal-Polymere.
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Die erfindungsgemäß weichgemachten Polyvinylacetale,
insbesondere Polyvinylbutyral, zeichnen sich durch ihre hervorragenden
Haftungseigenschaften und Transparenz aus. Die Hauptanwendungsgebiete des
Polyvinylbutyrals sind neben Folien für Sicherheitsgläser der
Einsatz als Bindemittel in Industriebeschichtungen, wie z.B. Schiffsfarben,
Emballage-Lacken (Can Coating), Coil Coating, Autoreparaturlacken,
Pulverlacken, Holzlacken, Einbrennlacken und Folien-/Kunststofflacken,
bzw. als Primer (Wash-Primer,
verstärkte Primer)
in Korrosionschutzfarben. Geeignet sind insbesondere Polyvinylbutyrale
mit einem Gehalt an freien Hydroxyl-Gruppen von 9 bis ca. 30%.
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Sicherheitsgläsern sind als Mehrschichtsysteme
aufgebaut, die mindestens aus einer Polyvinylbutyral (PVB)-Schicht
und zwei Glasschichten bestehen. Es werden hierbei meist hochmolekulare
(MW > 100.000 g/mol)
PVB Typen, deren Gehalt an freien Hydroxylgruppen zwischen 17 bis
25% liegt, eingesetzt.
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Auf Grund des Hydroxylgruppen-Anteils
können
Polyvinylbutyrale mit anderen Reaktionspartnern vernetzt werden.
Für hochwertige
Einbrennlacke werden vor allem Phenolharze, Epoxidharze und Melaminharze verwendet.
Bei Raumtemperatur härtende
Systeme werden neben den o.g. Produkten noch Polyisocyanate und
Dialdehyde verwendet.
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Die Zitronensäureesten können auch als Teil einer Weichmachermischung,
wobei der Zitronensäureester
zu 10 bis 90% in der Weichmachermischung enthalten ist, eingesetzt
werden und als Mischungskomponente vorzugsweise ein oder mehrere
Weichmacher aus der nachfolgenden Gruppe eingesetzt werden: Dicarbonsäureester,
wie z. B. Phthalate, Adipate, Sebazate, Tatrate, Malate, Succinate
und/oder Maleinate; Tricarbonsäureester,
wie z.B. Trimellitate und/oder nicht erfindungsgemäße Citrate;
Glycolester wie z.B. Triethylenglycolester und/oder Tetraethylenglycolester;
Alkylenglycol-Derivate und/oder Polyolester wie z.B. Glyceride,
Pentaerytritester, Neopentylglycolester und/oder Trimethylolpropanester;
andere Hydroxylcarbonsäureester
wie z. B. Lactate β-Hydroxylbernsteinsäureester
und/oder Glycolsäureester;
Phosphate und/oder Polyester-Weichmacher.
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Beispiele
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In den Beispielen werden folgende
Abkürzungen
und Handelsnamen verwendet: Die Angaben (X : Y) bzw. (X : Y : Z)
in Klammern in Tabelle 1 geben das Verhältnis der Alkylreste X und
Y bzw. Z zueinander wieder, wobei die niedrigste C-Zahl-Kette zuerst
genannt wird. Tabelle
1 untersuchte Ester
Chemische
Verbindung | Abkürzung/Handelsname |
Triethylenglycoldi-2-ethylbutyrat | 3-G-H |
Triethylenglycoldiheptanoat | 3-G-7 |
Tetraethylenglycoldiheptanoat | 4-G-7 |
Triethylenglycol-2-ethylhexanoat | 3-G-8 |
Dihexyladipat | LINPLAST® 6
MA |
Tributylcitrat | TBC |
Acetyltributylcitrat | ATBC |
Tri(butyl,hexyl)citrat
(50:50) | LINPLAST® 46
HCT |
Tri(butyl,hexyl)citrat
(30:70) | LINPLAST® 46
CT |
Trihexylcitrat | LINPLAST® 6
CT |
Tri(hexyl,
octyl, decyl)citrat (85:7:8) | LINPLAST® 68
CT |
Tri(hexyl,
octyl, decyl)citrat (45:26:29) | LINPLAST® 86
CT |
Tri(butyl,
hexyl)citrat (10:90) | LINPLAST® 64
CT |
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Als Alkohol-Komponenten wurden folgende
Alkohole der SASOL Chemie GmbH verwandt: Tabelle
2 eingesetzte Alkohole
Butanol
(Reinheit min. 99,6 Gew.%) | NACOL® 4-99 |
Hexanol
(Reinheit min. 98,0 Gew.% ) | NACOL® 6-98 |
Butanol
(8–12
Gew.%), Hexanol (88-92 Gew.%) | NAFOL® 64A |
Hexanol
(83–87
Gew.%), Octanol (5-8 Gew.%), Decanol (7–9 Gew.%) | LINCOL® 68 |
Hexanol
(44–47
Gew.%), Octanol (23–27
Gew.%), Decanol (27–31
Gew.%) | LINCOL® 86M |
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Die Zitronensäure wurde von der Firma Jungbunzlauer
AG, Basel bezogen.
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Beispiel 1 Herstellung der
Zitronensäureester
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Beispiel 1.a Herstellung
von Tri(butyl,hexyl)citrat (LINPLAST® 46
HCT)
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3,3 mol einer 1:1 Mischung aus NACOL® 4-99
und NACOL® 6-98
wurden mit 1 mol Zitronensäure
unter Zusatz von 0,15 Gew.% Methansulfonsäure als Katalysator und ca.
200 ml des Schleppmittels Cyclohexan bei maximal 140°C über 11 Stunden
umgesetzt. Danach wurde das Schleppmittel und der Alkoholüberschuss durch
Dünnfilmverdampfung
entfernt. Der Destillationsrückstand
wurde abschließend über Nacht
mit ca. 10 Gew.% Tonerde gerührt.
Das Endprodukt zeigte einen Estergehalt von > 99%, eine Hydroxylzahl von 0,16 mg KOH/g,
eine Säurezahl
von 0,06 mg KOH/g und eine Farbe von 9 Hazen.
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Beispiel 1.b Herstellung
von Tri(butyl,hexyl)citrat (LINPLAST® 46
CT)
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Analog zu Beispiel 1.a wurde unter
Verwendung einer 30:70 Mischung aus NACOL® 4-99 und NACOL® 6-98
ein Zitronensäureester
hergestellt. Das Endprodukt zeigte einen Estergehalt von > 99%, eine Hydroxylzahl
von 0,11 mg KOH/g, eine Säurezahl
von 0,05 mg KOH/g und eine Farbe von 11 Hazen.
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Beispiel 1.c Herstellung
von Tri(butyl,hexyl)citrat (LINPLAST® 64
CT)
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Analog zu Beispiel 1.a wurde unter
Verwendung von NAFOL® 64 A ein Zitronensäureester
hergestellt. Das Endprodukt zeigte einen Estergehalt von > 99%, eine Hydroxylzahl
von 0,07 mg KOH/g, eine Säurezahl von
0,03 mg KOH/g und eine Farbe von 5 Hazen.
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Beispiel 1.d Herstellung
von Trihexylcitrat (LINPLAST® 6 CT)
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Analog zu Beispiel 1.a wurde unter
Verwendung von LINCOL® 6-98 ein Zitronensäureester
hergestellt. Das Endprodukt zeigte einen Estergehalt von > 99%, eine Hydroxylzahl
von 0,02 mg KOH/g, eine Säurezahl von
0,05 mg KOH/g und eine Farbe von 28 Hazen.
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Beispiel 1.e Herstellung
von Tri(hexyl,octyl,decyl)citrat (LINPLAST® 68
CT)
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Analog zu Beispiel 1.a wurde unter
Verwendung von LINCOL® 68 ein Zitronensäureester
hergestellt. Das Endprodukt zeigte einen Estergehalt von > 99%, eine Hydroxylzahl
von 0,02 mg KOH/g, eine Säurezahl von
0,05 mg KOH/g und eine Farbe von 40 Hazen.
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Beispiel 1.f Herstellung
von Tri(hexyl,octyl,decyl)citrat (LINPLAST® 86
CT)
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Analog zu Beispiel 1.a wurde unter
Verwendung von LINCOL® 86 M ein Zitronensäureester
hergestellt. Das Endprodukt zeigte einen Estergehalt von > 99%, eine Hydroxylzahl
von 0,03 mg KOH/g, eine Säurezahl von
0,04 mg KOH/g und eine Farbe von 5 Hazen.
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Beispiel 2 Herstellung der
Polymerzusammensetzungen
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Für
die Untersuchungen an niedermolekularem PVB-Polymer (MW =
30.000 bis 40.000 g/mol) wurde PIOLOFORM® BN
18 ex. Wacker Polymer Systems verwendet. Für die Untersuchungen des hochmolekularen PVB-Polymers
(MW > 100.000
g/mol) wurden zwei MOWITAL® Typen verwendet.
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Beispiel 3 Bestimmung der
Flüchtigkeit
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Die Bestimmung der Flüchtigkeit
erfolgt durch thermogravimetrische Untersuchung.
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Ca. 5.0 ± 0.1 mg des zu untersuchenden
Esters wurden in den Probetiegel gefüllt, der Tiegel auf der Waagschale
platziert und von 20°C
auf 650°C
mit einer Heizrate von 10°K/min
aufgeheizt. Dabei wurde der Probenraum mit einem N2-Gasstrom
von ca. 30 ml N2/min. gespült. Der
D-Peak (= D-Spitze) ist als die Temperatur des maximalen Gewichtsverlustes
und der „5%
Weight Loss" (= 5% Gewichtsverlust) als die Temperatur, bei der
5% Gewichtsverlust erreicht werden, definiert.
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Es wurden die thermogravimetrischen
Daten unterschiedlicher Ester bestimmt. Detaillierte Daten sind in
Tabelle 4 zusammengestellt.
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Tabelle
4 thermogravimetrische Daten der Ester
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In der 1 sind
die thermogravimetrischen Daten (TGA) und Molmassen verschiedener
Weichmacher gegenübergestellt.
Die Werte in Klammer (X:Y) gegeben den Butanol-Anteil (X) und den
Hexanol-Anteil (Y) der Alkohol-Mischung wieder.
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Bereits durch Verwendung einer 50:50
Mischung aus Butanol und Hexanol kann man Zitronensäuremischester
herstellen (LINPLAST® 46 HCT), die den herkömmlichen
Weichmachern bezüglich
der Flüchtigkeit vergleichbar
sind.
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Beispiel 4 Bestimmung der
Lösetemperatur
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Die Lösetemperatur ist ein Maß für die Verträglichkeit
des Weichmachers mit dem Polymer. Die Lösetemperatur wurde in Anlehnung
an DIN 53408 bestimmt.
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47,5 g Weichmacher wurden in ein
100 ml Standard-Bechglas gefüllt,
darin 2,5 g Polymer suspendiert und mit einer Heizrate von 1°K/min aufgeheizt.
Die Lösetemperatur
ist als die Temperatur bestimmt, bei der ein Buchstabe (Arial 12)
durch die Lösung
deutlich lesbar ist, d. h. das Polymer gelöst wird.
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Entsprechend wurden die Lösetemperaturen
unterschiedlicher Weichmacher bestimmt. Die Daten sind in Tabelle
5 zusammengestellt.
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Tabelle
5 Lösetemperaturen
und Molmassen einiger Weichmacher
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Beispiel 5 Herstellung von
Folien aus der Polymerzusammensetzung
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Zur Beurteilung der Eigenschaften
von Folien wurden unterschiedliche Folien aus der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
hergestellt. Zu Vergleichszwecken wurde zudem ein hochmolekulares
Mowital® Typ
B (PVB ex Clariant®) mit einem Restgehalt
an Vinylalkohol-Gruppen von 21% mit dem Standard-Weichmacher Triethylenglycoldiheptanoat
(3-G-7) sowie mit Tri(butyl,hexyl)citrat (LINPLAST® 46
HCT) versetzt und die mechanischen Daten der Folien bestimmt (Reißdaten).
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Die Bestandteile (150 g MOWITAL® PVB
Typ B ex Clariant®, 64,3g bzw. 80,7 g bzw.
100 g Weichmacher) wurden solange miteinander verrührt, bis
eine homogene Mischung (Dryblend) erhalten wurde. Die Polymerzusammensetzung
wurde in einem Einschneckenextruder (Schneckenlänge 30 cm, Brabender Plasti Corder)
mit 30 Umdrehungen geknetet und über
eine Breitschlitzdüse
in ein Wasserbad verdüst.
Die Temperaturführung
war wie folgt:
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Extruder Heizzone 1: 150°C; Extruder
Heizzone 2: 175°C;
Breischlitzdüse:
200°C Die
Teststreifen wurden 16 h bei < 0,1
mbar entgast und mittels einer auf 170°C vorgeheizten Kunststoffpresse
(Polystat 2005) und eines Distanzrahmens auf 0,45 mm Folienstärke gepresst.
Der Pressvorgang beinhaltet drei Stufen:
- 1.
Stufe: 1 min., 70 bar, 170°C
- 2. Stufe: 3 min., 200 bar, 170°C
- 3. Stufe: Abkühlen
von 170°C
auf 100°C
bei 200 bar
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Die Polymermasse und der Distanzrahmen
wurden zwischen zwei 0,1 mm Teflonbeschichteten Folien auf dem 170°C heißen Presswerkzeug
platziert und die Folie nach dem Erkalten der Presslinge abgezogen.
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Die mechanischen Daten der wie oben
beschrieben hergestellten Folien wurden in Anlehnung an DIN 53 455
bestimmt. Dabei werden die Kenndaten 100% Modulus, Reißfestigkeit
und Reißdehnung
ausgewertet. Aus den ca. 20 h konditionierten Presslingen wurden
Probestreifen mit einer Breite von 15 mm und einer Länge von
150 mm ausgestanzt. Die Dicke der Streifen wurde mittels eines Heidenheim-Prüfgerätes an fünf Stellen des
Probestreifes bestimmt. Größter und
kleinster Wert dürfen
dabei um nicht mehr als 10% auseinander liegen. Die Probestreifen
werden in eine Reißmaschine
Zwick 1425 mit einer Einspannlänge
von 100 mm eingespannt und bei gleichbleibender Prüfgeschwindigkeit
von 250 mm/min gedehnt. Die Prüftemperatur
wird bei ca. 20°C
konstant gehalten. Die Ergebnisse der mechanischen Tests sind in
Tabelle 6 zusammengestellt.
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Tabelle
6 Reißdaten
unterschiedlicher PVB-Folien gemäß Beispiel
5 Vergleich von Polymerzusammensetzungen mit Triethylenglycoldiheptanoat
(Vergleichsbeispiel) und LINPLAS7
® 46
HCT (erfindungsgemäß)
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Es zeigt sich, dass die erfindungsgemäßen Citratester
bei gleicher Weichmachermenge zu deutlich härteren Folien als bei Einsatz
von Triethylenglycoldiheptanoat (3-G-7) führten. Dieses kann jedoch auf
Grund der hervorragenden Verträglichkeit
der Citratester durch eine Erhöhung
des Weichmachergehaltes ausgeglichen werden.
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Selbst eine Folie, die 66 phr (40%)
(phr = parts per hundred resin, Teile pro hundert Gewichtsteile Harz)
Citratweichmacher enthält,
zeigt keine Weichmacherunverträglichkeit.
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Beispiel 6 Bestimmung der
Thermostabilität
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Teil 1: Es wurden 47,5 g LINPLAST® 64 CT, 2,5
g PVB MOWITAL® Typ
A (ex. Clariant) sowie unterschiedliche Anteile Stabilisator in
einem 100 ml Becherglas auf einem Magnetrührer (IKAMAG REG-GS) bei maximaler
Heizrate aufgeheizt. Nach Erreichen von 180°C bzw. der Maximaltemperatur
von 197°C
wurde die thermische Belastung beendet und die Farbe der Mischung
bestimmt (siehe Tabelle 7).
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Teil 2: Zur Verschärfung der
Testbedingungen wurden die Proben auf 210°C aufgeheizt, bei dieser Temperatur
gehalten und zusätzlich
Luft durch die Probe geleitet und die Proben analog zu Teil 1 analysiert (siehe
Tabelle 8).
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Die Thermostabilität eines
PVB-Polymers (MOWITAL® Typ A ex Clariant) wurde
in Gegenwart von LINPLAST® 64 CT unter Zusatz von
0,2 Gew.% unterschiedlicher Stabilisatoren analog zu Methode – Teil 1
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengestellt. In
dieser haben die nachfolgenden IRGANOX® Stabilisatoren
die folgende Bedeutung
IRGANOX XP 420 = IRGANOX 1010 : IRGAFOS
P-EPG : HP 136 (3 : 2 : 1)
IRGANOX XP 490 = IRGANOX 1076 :
IRGAFOS P-EPG : HP 136 (3 : 2 : 1)
IRGANOX XP 620 = IRGANOX
1010 : IRGAFOS 126 : HP 136 (3 : 2 : 1)
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Tabelle
7 Bestimmung der Thermostabilität
von PVB (MOWITAL
® Typ A) in Gegenwart von
LINPLAST© 64
CT und 0, 2 Gew.% Stabilisator durch Messung der Farbe [Hazen]
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Nach Verschärfung der Testbedingungen (Methode – Teil 2)
wurden Vergleichsuntersuchungen von LINPLAST® 46
HCT mit Standardweichmachern durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 8 zusammengestellt.
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Tabelle
8 Bestimmung der Thermostabilität
von PVB (MOWTIAL
® Typ A) in Gegenwart unterschiedlicher Weichmacher
und 0,2 Gew.% Stabilisator durch Messung der Farbe [Hazen], – = vorzeitig
beendet
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Die in Tabelle 8 wiedergegebenen
Ergebnisse zeigen deutlich, dass durch Verwendung einer Antioxidanz-Mischung
aus 50% Pentaerythrityl-tetrakis[3-(3,5-di-tertbutyl-4-hxdroxyphenyl)propionat],
33% Tetrakis-2,4-(di-tert-butylphenyl)[1,1-biphenyl]-4,4'-diylbisphosphonite, 17%
Reaktionsprodukt aus 3-Hydroxy-5,7-di-tertbutylfuran-2-on mit o-Xylol
(IRGANOX® XP
620) eine erhöhte
Thermostabilität
des PVB's in Gegenwart der Citrate im Vergleich zu anderen Weichmachern
wie Dihexyladipat (6 MA), Triethylenglycoldiheptanoat (3-G-7) und
Acetyltributylcitrate (ATBC) in Gegenwart von Standard Antioxidantien
erreicht werden kann.
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Beispiel 7 Bestimmung der
Polymerverträglichkeit
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Für
Lack- und Druckfarbenanwendungen werden nieder- bis mittelmolekulare
PVB Typen eingesetzt. Die durchgeführte Verträglichkeitsuntersuchung an einem
niedermolekularen PVB Typ (MW: 30.000–40.000 g/mol) zeigt auch für derartige
Polymere eine hervorragende Verträglichkeit für Tri-(C4- bis C14-)citrate.
Die Verträglichkeit
ist wesentlich besser als die Verträglichkeit von Phthalaten, Trimellitaten
und Glyceriden vergleichbarer Molmasse und damit Flüchtigkeit.
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Es ergibt sich, dass LINPLAST® 46
HCT noch besser verträglich
mit PVB ist als Triethlylenglycoldi-2-ethylbutyrat (3-G-H) und LINPLAST® 86
CT vergleichbar verträglich
wie Dihexyladipat (LINPLAST® 6 MA) ist.
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Zur Ermittlung der Verträglichkeit
von unterschiedlichen Weichmachern mit niedermolekularem PVB wurden
5 g PVB (PIOLOFORM® BN 18 ex. Wacker Dow
Polymers) in 45 g Essigsäureethylester
bei 75°C
gelöst
und unterschiedliche Weichmacher in unterschiedlichen Mengenanteilen
zugesetzt. Danach wurde das Lösungsmittel
bis zur Gewichtskonstanz bei Raumtemperatur abgedampft und die erhaltenen
Folien begutachtet.
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Folien, die klar (k) und trocken
(t) sind, zeigen, dass der Weichmacher mit dem Polymer verträglich ist. Folien,
die nach der Trocknung schmierig (s) sind, sind ein Indiz für teilweise
Unverträglichkeit.
Ansätze,
bei denen sich das Polymer und der Weichmacher voneinander trennen,
sind ein Indiz für
Unverträglichkeit.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 zusammengestellt.
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Tabelle
9 Verträglichkeit
unterschiedlicher Weichmacher mit niedermolekularem PVB