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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung der Geschwindigkeit eines
Kettengliederbandes. Bei dem Kettengliederband kann es sich um ein
Transportband handeln, insbesondere um ein Band zum Transport von
Glasbehältern.
Ferner bezieht sich die Erfindung in Erweiterung des genannten Verfahrens
bzw. der genannten Vorrichtung auch auf Verfahren und Vorrichtungen
zur Ermittlung der Längung
eines Kettengliederbandes.
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Kettengliederbänder werden zu Antriebs- und
Transportzwecken eingesetzt. Insbesondere in der Behälterglasindustrie
werden Kettengliederbänder
seit vielen Jahren zum Transport von geformten Glasbehältern verwendet.
Beispielsweise werden Kettengliederbänder als Maschinenband, das
in einer Glasformmaschine geformte Glasbehälter aufnimmt, und als Querband,
das die Glasbehälter
von dem Maschinenband zu einem Kühlofen
transportiert, eingesetzt.
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Ein Kettengliederband unterliegt
in der Regel im praktischen Einsatz aufgrund verschiedener Faktoren einem
stetigen Verlängerungsprozess.
So können
beispielsweise ein Lagerspiel, eine Reckung oder ein Temperatureinfluss
zu einer Verlängerung
des Kettengliederbandes führen.
Da Zahnräder,
die das Kettengliederband antreiben, eine bestimmte Anzahl von Kettengliedern
pro Zeiteinheit transportieren, führt eine Längenänderung des Bandes zu einer
Erhöhung
der Bandgeschwindigkeit. Diese ist jedoch unerwünscht, da sie z.B. zu veränderten
Positionen der zu transportierenden Glasbehälter auf dem Band führt. Dem
kann durch eine Verringerung der Drehzahl eines Bandantriebsmotors
derart, dass die Bandgeschwindigkeit konstant gehalten wird, entgegengewirkt
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, das auf einfache Weise eine Ermittlung der Geschwindigkeit
eines Kettengliederbandes ermöglicht.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine entsprechende
Vorrichtung zu schaffen.
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Die Aufgabe wird in Bezug auf das
Verfahren durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Das Kettengliederband wird entlang
einem ersten Sensor und einem zweiten Sensor bewegt, welche seitlich
an dem Band, auf dieselbe Bandseitenfläche ausgerichtet fest angeordnet
sind. Die Sensoren können insbesondere
an dem Bandkörper
angebracht sein. Der Abstand der beiden Sensoren voneinander ist
vorgegeben. Die Sensoren sind so ausgelegt, dass sie geringe Unregelmäßigkeiten
in der seitlichen Abmessung des Bandes registrieren. Solche Unregelmäßigkeiten
beruhen auf unsystematischen Schwankungen der Seitenfläche, zum
Beispiel infolge von Fertigungstoleranzen. So kann beispielsweise
ein Kettenglied in bezug auf eine Seitenfläche einen etwas geringeren
Abstand zu jeweils einem der Sensoren aufweisen als ein nachfolgendes
Kettenglied, oder ein Kettenglied kann einen nicht konstanten Abstand
zu dem Sensor aufweisen. Die Sensoren sind so ausgelegt, dass sie
ein Signal produzieren, das eine typische zeitliche Abhängigkeit
von Unregelmäßigeiten
des Abstands der einzelnen sich entlangbewegenden Kettenglieder
zu dem jeweiligen Sensor aufweisen. Bei den Unregelmäßigkeiten
kann es sich um einen über
die Ausdehnung eines Kettengliedes in Bandlaufrichtung, also entlang
einer Seitenfläche
des Kettengliedes, veränderlichen
Abstand des Kettengliedes oder um unterschiedliche Abstände verschiedener
Kettenglieder zu jeweils einem der Sensoren handeln.
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Jeder Sensor produziert somit ein
Signal, das über
die Zeitachse eine von den Unregelmäßigkeiten der Seitenfläche des
Bandes abhängige
Struktur aufweist. Ein bestimmter Bandabschnitt ruft einen entsprechenden
Signalabschnitt des ersten Sensors hervor. Derselbe Bandabschnitt
wird anschließend
beim Passieren des zweiten Sensors einen Signalabschnitt hervorrufen,
welcher in sei ner Struktur gleich dem Signalabschnitt des ersten
Sensors ist. Die zeitliche Differenz dieser beiden Signalabschnitte
wird ermittelt. Dieser Wert ist die Zeit, die das Band benötigt hat,
um die Strecke zurückzulegen,
die gleich dem Abstand der beiden Sensoren voneinander ist. Somit
ergibt sich die Geschwindigkeit des Bandes als der Quotient aus
dem bekannten Abstand der beiden Sensoren voneinander und der zeitlichen
Differenz der beiden Signalabschnitte.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
die Bandgeschwindigkeit auf einfache Weise unmittelbar ermitteln.
Es ist nicht erforderlich, aus einer gemessenen Längung des
Bandes auf eine damit entsprechend verbundene Erhöhung der
Bandgeschwindigkeit zurückzuschließen.
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Bei den Sensoren handelt es sich
vorzugsweise um Abstandssensoren. Es ist insbesondere dann nicht
erforderlich, das Band für
die Geschwindigkeitsmessung zu verändern, beispielsweise mit Markierungen zu
versehen.
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Die typische zeitliche Abhängigkeit
des jeweiligen Signals der beiden Sensoren besteht vorzugsweise in
einer sich zeitlich ändernden
Amplitude. Die Amplitude ist dabei ein Maß für den Abstand der einzelnen
Kettenglieder zu dem jeweiligen Sensor.
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Das Band ist in der Regel aus Stahl
hergestellt, es kann aber auch aus Kunststoff sein. Wenn das Band aus
Stahl ist, handelt es sich bei den Sensoren vorzugsweise um Abstandssensoren
in Form von magnetfeldabhängigen
Halbleitern. Bei diesen Halbleitern ändert sich zumindest ein Parameter
in Abhängigkeit
eines den Halbleiter durchsetzenden Magnetfelds. Daher können solche
Halbleiter verwendet werden, um Änderungen des
magnetisches Flusses zu registrieren. Das bedeutet, dass mittels
der Halbleiter die magnetische "Rauhigkeit" eines magnetischen
Gegenstandes gemessen werden kann. Diese Rauhigkeit besteht darin,
dass der Gegenstand aufgrund einer Bewegung relativ zum Halbleiter Änderungen
des magnetischen Flusses am Ort des Halbleiters hervorruft.
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Insbesondere kann es sich bei den
magnetfeldabhängigen
Halbleitern um Feldplatten-Differenzial-Fühler handeln. Die Fühler weisen
zwei in Serie verbundene magnetoresistive Einzelsensoren auf. Die
Einzelsensoren stellen ein Halbleiterbauelement dar, bei welchem
ausgenutzt wird, dass der elektrische Widerstand des verwendeten
Halbleitermaterials von einem Magnetfeld abhängt. Das Magnetfeld wird von
einem Permanentmagneten des Fühlers
erzeugt. Wenn ein aus Stahl hergestelltes Kettengliederband an dem
Feldplatten-Differenzial-Fühler nahe
vorbeigeführt
wird, ändert
sich das die Halbleiterbauelemente durchsetzende Magnetfeld und
somit eine gemessene Ausgangsspannung des Fühlers. Somit erzeugen die Fühler bei
laufendem Kettengliederband ein zyklisches sinusähnliches Signal mit einer sich ändernden
Amplitude, welche ein Maß für den jeweiligen
seitlichen Abstand des Kettengliederbandes vom Fühler darstellt.
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Die Sensoren können auch nur aus einer einzelnen
Feldplatte bestehen. In diesem Fall wird das erhaltene Signal nur
einen positiven Ausschlag, also keinen Nulldurchgang aufweisen.
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Das erhaltene analoge Signal, das
unterschiedliche Amplituden, also maximale Auslenkungen, aufweist,
wird vorzugsweise digitalisiert. Anschließend können zur Erkennung der Struktur
der Signalabschnitte die digitalisierten Werte aufeinanderfolgender
Signalamplituden miteinander dahingehend verglichen werden, ob eine
Amplitude größer oder
kleiner als die unmittelbar vorhergehende Amplitude ist oder gleich
dieser Amplitude ist. Diese Bewertung der Signale der beiden Sensoren
liefert zusammen mit Zeitwerten, die jeweils einer Amplitude zugeordnet
sind, eine Aussage über
die Struktur des Signals.
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Bei dieser Bewertung ist es vorteilhaft,
dass der absolute Wert einer Amplitude für das Messergebnis keine Bedeutung
hat. Dadurch ist gewährleistet,
dass das Temperaturverhalten und die Fertigungstoleranzen der Sensoren
sowie eventuelle unterschiedliche seitliche Abstände der beiden Sensoren zu
ein und demselben Punkt der Seitenfläche des Kettengliederbandes
keinen Einfluss auf das Ergebnis der Geschwindigkeitsermittlung
haben.
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Die beiden Signale des ersten bzw.
des zweiten Sensors weisen relative Amplitudenstrukturen auf, die sich
lediglich in einer zeitlichen Versetzung unterscheiden. Dies bedeutet
mit anderen Worten, dass eine relative Amplitudenstruktur eines
Signalabschnitts des ersten Sensors zeitlich versetzt auch innerhalb
des Signals des zweiten Sensors auftritt. Die zeitliche Versetzung
dieser beiden Signalabschnitte ist ein Maß für die Zeitdauer, die das Kettengliederband
benötigt
hat, um die Wegstrecke des Abstandes der beiden Sensoren voneinander
zurückzulegen.
Vorzugsweise wird die zeitliche Differenz der beiden Signalabschnitte
des ersten bzw. des zweiten Sensors als Mittelwert von zeitlichen
Differenzen einer Reihe von einander entsprechender Amplituden der
beiden Signale bestimmt.
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Bei den beiden Sensoren kann es sich
auch um optische Abstandssensoren handeln.
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Die Geschwindigkeit des Bandes kann
in Abhängigkeit
von der durch das erfindungsgemäße Verfahren
ermittelten Bandgeschwindigkeit geregelt werden. Je nach Ausführung der
Steuerung eines Antriebssystems des Bandes kann die ermittelte Bandgeschwindigkeit,
die Differenz der ermittelten Bandgeschwindigkeit zu einem Sollwert
der Bandgeschwindigkeit oder eine aus der ermittelten Bandgeschwindigkeit
ermittelte Längung
des Bandes von einer Auswerteeinheit an das Antriebssystem übertragen
werden. Indem das Antriebssystem die Drehzahl des Bandmotors entsprechend
den empfangenen Daten einstellt, kann ein Regelkreis geschlossen
werden.
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Eine Längung des Kettengliederbandes
kann aus der ermittelten Bandgeschwindigkeit dadurch bestimmt werden,
dass der Quotient aus der ermittelten Bandgeschwindigkeit und einem
Sollwert der Bandgeschwindigkeit berechnet wird. Der Sollwert der
Bandgeschwindigkeit ist die Bandgeschwindigkeit, die das Band zu
dem Zeitpunkt hatte, auf den bezogen die Längung des Bandes festgestellt
werden soll.
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Diese Art der Messung einer Bandlängung kann
somit durchgeführt
werden, ohne dass das Band angehalten oder der normale Betrieb des
Bandes unterbrochen werden muss.
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Alternativ kann die Längung eines
Kettengliederbandes dadurch bestimmt werden, dass der Abstand der
beiden Sensoren voneinander, welche gemäß einem der obigen Verfahren
zur Ermittlung der Bandgeschwindigkeit verwendet werden, als ein
Vielfaches der Kettengliederteilung gewählt wird. Ohne eine erfolgte Längung registrieren
bei dieser Sensoranordnung die beiden Sensoren jeweils gleichzeitig
eine maximale Auslenkung. Mit anderen Worten fallen dann eine Amplitude
des Signals des ersten Sensors und eine Amplitude des Signals des
zweiten Sensors zeitlich zusammen. Durch eine Längung des Bandes wird diese
Gleichzeitigkeit jedoch aufgehoben. Die beiden Sensoren werden dann
zu unterschiedlichen Zeitpunkten jeweils eine Amplitude registrieren.
Der zeitliche Abstand einer Amplitude des Signals des ersten Sensors
und der zeitlich unmittelbar vorhergehenden Amplitude des Signals
des zweiten Sensors stellt ein Maß für die eingetretene Längung des
Bandes dar. Der absolute Wert dieser Längung des Bandes kann als Produkt
aus dem ermittelten zeitlichen Abstand der beiden Amplituden und
der ermittelten Bandgeschwindigkeit bestimmt werden. Daraus kann
die relative Bandlängung
berechnet werden, deren Wert, wie oben beschrieben, zur Regelung
der Bandgeschwindigkeit durch eine Reduzierung der Bandgeschwindigkeit
verwendet werden kann. Wiederum kann zur Erhöhung der Messgenauigkeit der
Wert der Längung
auf der Basis einer Auswertung einer Reihe von Amplitudenpaaren
und einer Mittelwertbildung ermittelt werden.
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Die Aufgabe wird in Bezug auf die
Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Vorrichtung
sind in den Ansprüchen
13 bis 22 angegeben.
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Die Vorteile, die oben im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben sind, treffen entsprechend auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
zu.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 schematisch
eine Vorrichtung zur Ermittlung der Geschwindigkeit eines in Teilansicht
schematisch dargestellten Kettengliederbandes, wobei beispielhaft
fünf miteinander
verbundene Zahnlaschen des Kettengliedbandes zusätzlich auch wirklichkeitsgetreu
dargestellt sind, und
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2 typische
Signale von zwei Sensoren der Vorrichtung gemäß 1.
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1 zeigt
einen Abschnitt eines Kettengliederbandes 1. Das Band 1 ist
zum Transport von geformten Hohlglasgegenständen, wie z.B. Flaschen 2,
von denen beispielhaft zwei angedeutet sind, vorgesehen und weist
einen Bandkörper 3 auf.
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In 1 ist
das Kettengliederband 1 zum einen schematisch zur Verdeutlichung
von Unregelmäßigkeiten
in einer Seitenfläche
des Bandes 1 dargestellt, zum anderen sind in der Figur
Details des Kettengliederbandes 1 gemäß Ausschnitt 4 der
schematischen Darstellung gezeigt.
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Das Kettengliederband 1 weist
Zahnlaschen auf, die nebeneinander über die Breite und die Länge des Bandes 1 angeordnet
sind. Wirklichkeitsgetreu sind fünf
in Längsrichtung
des Bandes 1 nebeneinander angeordnete Zahnlaschen 5, 6, 7, 8 und 9 gezeigt.
Die Zahnlaschen 5 bis 9 sind jeweils Teil eines
Kettengliedes, das über
die Breite des Bandes 1 durch nebeneinander, abwechselnd
versetzt zueinander angeordnete Zahnlaschen (nicht gezeigt) gebildet
ist. Die Zahnlaschen 5 bis 9 weisen Zähne 5a, 5b, 6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a und 9b auf.
Die Zähne 5b und 6a,
beispielsweise, liegen exakt übereinander.
Nur zu seiner Verdeutlichung ist der hinter dem Zahn 5b liegende
Zahn 6a etwas seitlich hervorstehend dargestellt. Die Zahnlaschen 5 bis 9 sind
jeweils durch einen flachen Bolzen 10 und einen mit diesem
zusammenwirkenden V-förmigen Bolzen 11, die
sich durch Lagerlöcher 12 hindurcherstrecken,
verbunden.
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An dem Bandkörper 3 sind ein erster
Sensor 13 und ein zweiter Sensor 14 befestigt.
Bei den beiden Sensoren 13 und 14 handelt es sich
um Feldplatten-Differenzial-Fühler. Die
Sensoren 13 und 14 sind in einem Abstand y voneinander
angeordnet.
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Die Sensoren 13 und 14 dienen
dazu, ein Signal zu erzeugen, das vom Abstand der Sensoren 13 und 14 zu
den sich in Richtung des Pfeils 42 vorbeibewegenden Zahnlaschen 5 bis 9 abhängt. Die
Zahnlaschen 5 bis 9 werden dabei in Höhe der gestrichelten
Linie 18 der Abstandsuntersuchung unterzogen. Das bedeutet, dass
beispielsweise der Abstand der Zähne 5a und 5b von
den Sensoren 13 und 14 in das Signal eingeht.
Die Ausdehnung der zu den Sensoren 13 und 14 zeigenden
Seitenfläche
der Laschenzähne
in Richtung der Sensoren 13 und 14 ist schematisch
durch im Wesentlichen horizontale Linien dargestellt. Beispielsweise
repräsentiert
die Linie 15a die zu den Sensoren 13 und 14 weisende
Seitenfläche
des Zahnes 5a und die Linie 15b die zu dem Sensor 13 weisende
Seitenfläche
des Zahnes 5b. Ferner korrespondieren entsprechend jeweils paarweise
der Zahn 7a und die Linie 17a, der Zahn 7b und
die Linie 17b, der Zahn 9a und die Linie 19a sowie der
Zahn 9b und die Linie 19b.
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Ein möglicher Einfluss der oberhalb
der Linie 18 sich bewegenden Bolzen 10 und 11 auf
das Signal wirkt sich nicht nachteilig aus, da dies bei beiden Sensoren 13 und 14 relativ
gesehen gleichermaßen
der Fall wäre.
Es wäre
selbstverständlich
auch möglich,
beispielsweise auf der Höhe
der Bolzen 10 und 11 zu messen.
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Die gegenüberliegende Seitenfläche des
Kettengliederbandes 1 ist nicht dargestellt. Somit sind
in der schematischen Darstellung Kettenglieder des Bandes 1 durch
jeweils zwei nebeneinander liegende T-förmige Symbole repräsentiert.
Beispielsweise repräsentieren
die mit 150a und 150b bezeichneten T-förmigen Symbole
ein Kettenglied, welches durch die Zahnlasche 5 und weitere über die
Breite des Bandes 1 angeordnete Zahnlaschen (nicht gezeigt)
gebildet ist. Die senkrechten Linien der T-förmigen Symbole 150a und 150b markieren
räumlich
jeweils den Mittelpunkt der beiden Lagerlöcher 12 der Zahnlasche 5.
Bei der Mittelpunktbestimmung wird die Annahme zugrunde gelegt,
dass die Lagerlöcher 12 kreisrund
seien. Entsprechendes gilt für
die weiteren T-förmigen
Symbole. Das nächstfolgende
Paar von T-förmigen
Symbolen 170a und 170b entspricht dem Kettenglied,
das unter anderem durch die Zahnlasche 7 gebildet ist.
Auch die T-förmigen
Symbole 150b und 170a repräsentieren ein Kettenglied.
Das weitere Paar von T-förmigen
Symbolen 190a und 190b entspricht dem Kettenglied,
das unter anderem durch die Zahnlasche 9 gebildet ist.
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Der Abstand des Zahnes 5b von
dem Sensor 13 ist die Wegstrecke x1. Der Abstand der Seitenfläche des
Bandes 1 von dem Sensor 14 in Höhe eines
durch ein T-förmiges
Symbol 210a repräsentierten
Zahnes beträgt
den Wert x2. Die Seitenfläche
dieses nicht gezeigten Zahnes ist durch die Linie 21a repräsentiert.
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Zwischen den im Wesentlichen horizontalen
Linien 15a, 15b, 17a, 17b, usw.
sind gepunktete Linien gezeichnet, die den freien Raum zwischen
den zugeordneten Zähnen 5a, 5b, 7a, 7b,
usw. repräsentieren.
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Die Sensoren 13 und 14 weisen
zwei in Serie miteinander verbundene magnetoresistive Einzelsensoren
auf. Ein Permanentmagnet der Sensoren 13 und 14 erzeugt
ein Magnetfeld, das die magnetoresistiven Einzelsensoren durchsetzt.
Dadurch, dass an den Sensoren 13 und 14 das Band 1,
welches aus Stahl hergestellt ist, vorbeigeführt wird und sich der Abstand
des Bandes 1 zu den Sensoren 13 und 14 aufgrund
der Unregelmäßigkeiten
der den Sensoren 13 und 14 zugewandten Bandseitenfläche geringfügig ändert, ändert sich auch
das die magnetoresistiven Einzelsensoren durchsetzende Magnetfeld.
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Die Sensoren 13 und 14 erzeugen
somit ein zyklisches sinusähnliches
Signal mit unterschiedlicher Amplitude, d.h. mit unterschiedlicher
maximaler Auslenkung. Die Amplitude ist ein Maß für den Abstand der Seitenfläche des
Kettengliederbandes 1 von dem jeweiligen Sensor 13 oder 14.
Ein typisches Signal des ersten Sensors 13 ist in 2 dargestellt und mit dem
Bezugszeichen 20 bezeichnet. Bei dem Signal 20 handelt es
sich um eine über
eine horizontale Zeitachse 21 eines Oszilloskops dargestellte
Spannung. Ein durch gestrichelte Linien 22 und 23 begrenztes
Kästchen
der Darstellung entspricht 50 ms auf der Zeitachse und 1 V auf der
vertikalen Achse.
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Eine Schwingung des Signals 20 weist
einen positiven Maximalwert und einen negativen Maximalwert auf,
wobei der Nulldurchgang dem Zeitpunkt entspricht, zu dem der Zahn,
dessen Abstand zu dem Sensor 13 untersucht wird, mittig
zu dem Sensor 13 ist. Beispielsweise entsprechen die Amplituden 20a und 20b des
Signals 20 den Abständen
zweier aufeinander folgender Zähne,
beispielsweise der Zähne 5a und 5b.
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Unterhalb des Signals 20 ist
ein zeitlich parallel von dem zweiten Sensor 14 abgegebenes
Signal 24 dargestellt. Die grundsätzliche Art des Signals 24 ist
gleich der des Signals 20. Jedoch sind alle Amplituden des
Signals 24 um einen vorgegebenen Faktor kleiner als die
Amplituden des Signals 20.
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Die durch einen Doppelpfeil 25 markierte
Amplitude 20a des Signals 20 und die durch den
Doppelpfeil 26 markierte Amplitude des Signals 24 rühren von
der jeweiligen Abstandsuntersuchung desselben Zahnes durch die beiden
Sensoren 13 und 14 her. Das bedeutet, dass die
jeweils zeitlich nachfolgenden Amplituden der Signale 20 und 24 paarweise
dasselbe Größenverhältnis aufweisen,
wie das durch die Doppelpfeile 25 und 26 markierte
Amplitudenpaar. Somit wiederholt sich nach einem gewissen zeitlichen
Abstand die relative Amplitudenstruktur des Signals 20 bei
dem Signal 24. Dieser zeitliche Abstand ist die Zeitdauer,
die das Band 1 benötigt
hat, um den Abstand y der beiden Sensoren 13 und 14 zurückzulegen.
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Wie in 1 dargestellt
ist, weist die Vorrichtung zur Ermittlung der Geschwindigkeit des
Bandes 1 zur Aufbereitung der von den Sensoren 13 und 14 erhaltenen
Signale eine Analogelektronikeinheit 27 auf, die über Signalleitungen 28 und 29 mit
den Sensoren 13 bzw. 14 verbunden ist. Die Analogelektronikeinheit 27 ist
wiederum mit einer Auswerteeinheit 30 verbunden. Die Auswerteeinheit 30 weist
Digitalelektronik auf in Form von einem Mikrocontroller und durch
das Bezugszeichen 31 angedeuteten Analog-Digital-Wandlern.
Gemäß Doppelpfeil 32 findet
ein Datenaustausch zwischen der Analogelektronikeinheit 27 und
der Auswerteeinheit 30 statt. Die Auswerteeinheit 30 kann
eine oder mehrere Schnittstellen aufweisen, beispielsweise zur Kommunikation
gemäß Pfeil 33 mit
einem optionalen zentralen Parametrierungssystem 34 oder
gemäß Doppelpfeil 35 mit
einem optionalen Bedienterminal 36. Bei den Schnittstellen
der Auswerteeinheit 30 kann es sich um RSxxx-, CAN-, Ethernet-Schnittstellen handeln.
Die Auswerteeinheit 30 ist ferner über Schnittstellen zur Kommunikation
mit einem Antriebssystem 37 des Bandes 1 verbunden.
Gemäß Pfeil 38 kann
ein Sollwert der Bandgeschwindigkeit von dem Antriebssystem 37 an
die Auswerteeinheit 30 gegeben werden. Gemäß Pfeil 39 kann
der durch Auswertung der Signale der Sensoren 13 und 14 ermittelte
Istwert der Bandgeschwindigkeit von der Auswerteeinheit 30 an
das Antriebssystem 37 gegeben werden. Der Sollwert der
Bandgeschwindigkeit wird dem Antriebssystem 37 gemäß Pfeil 40 übermittelt.
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Bei dem von der Auswerteeinheit 30 an
das Antriebssystem 37 übermittelten
Istwert kann es sich alternativ zu der ermittelten Bandgeschwindigkeit
auch um die Differenz der ermittelten Bandgeschwindigkeit zum Sollwert
der Geschwindigkeit oder um die Längung des Bandes 1 handeln.
Indem das Antriebssystem 37 die Drehzahl eines Transportbandmotors 41 entsprechend
den empfangenen Daten verstellt, kann ein Regelkreis der Bandgeschwindigkeit
geschlossen werden.
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Vorzugsweise bietet das Antriebssystem 37 die
Möglichkeit,
eine permanente Motordrehzahlregelung zu aktivieren, bei der, wenn
erforderlich, eine Drehzahlreduzierung stattfindet. Das Antriebssystem 37 erhält dabei
den Wert für
die Größe der Drehzahlreduzierung
in Prozenten eines Sollwertes der Drehzahl.
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Die Prozentangabe für die Drehzahlreduzierung
ist gleich dem Prozentwert einer erfolgten Längung des Bandes 1.
Somit kann der Längungsprozentwert
an das Antriebssystem 37 übertragen werden.
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Mittels der Vorrichtung gemäß 1 kann wie beschrieben die
Istgeschwindigkeit, also die aktuell bestehende Geschwindigkeit,
des Bandes 1 bestimmt werden. Wenn sich die Geschwindigkeit
des Bandes 1 ungewollt gegenüber einem Sollwert des Bandes 1 erhöht hat,
kann von einer entsprechenden Vergrößerung der Länge des
Bandes 1 als Ursache ausgegangen werden. Der Quotient aus
dem Istwert der Bandgeschwindigkeit und dem Sollwert der Bandgeschwindigkeit
ist somit gleich dem Faktor einer Bandlängung.
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Wenn die Sensoren 13 und 14 genau
in einem Abstand an dem Bandkörper 3 montiert
sind, der ein Vielfaches der Kettengliederteilung beträgt, so lässt sich
die Längung
des Bandes 1 auch ohne Kenntnis des Sollwertes der Bandgeschwindigkeit
ermitteln. Dies geschieht dadurch, dass die zeitliche Differenz
einer Amplitude des Signals 20 des Sensors 13 und
einer Amplitude des Signals 24 des Sensors 14 bestimmt
wird. Diese zeitliche Differenz beträgt für den Fall, dass keine Bandlängung stattgefunden
hat, null und vergrößert sich proportional
zu einer Längung
des Bandes. Durch Multiplikation dieser zeitlichen Differenz mit
einem ermittelten Istwert der Bandgeschwindigkeit erhält man den
absoluten Wert einer Bandlängung.
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Im Folgenden wird die Ermittlung
der Geschwindigkeit und der Längung
des Bandes
1 an Beispielen erläutert: Beispiel
1
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Beispiel 1 enthält einen durch die Vorrichtung
gemäß 1 erhaltenen Datenstrom
des ersten Sensors 13 und einen Datenstrom des zweiten
Sensors 14. In den Datenströmen sind in dreißig Positionen
die digitalisierten Werte der Spannungsamp ituden des ersten Sensors 13 bzw.
des zweiten Sensors 14 angegeben. Jedem Amplitudenwert
ist ein Wert eines Zeitstempels zugeordnet. Da die Amplitude, wie
bei starker Auflösung
ersichtlich ist, einen Plateaubereich aufweist, wird als Wert des
Zeitstempels der zeitliche Mittelwert des Plateaubereichs gewählt. Der
Abstand der Sensoren 13 und 14 voneinander beträgt 135 mm.
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Den mittels des Sensors 13 bzw.
des Sensors 14 gemessenen Amplituden, die mit den Positionen
n = 1 bis n = 30 bezeichnet sind, sind in den beiden Datenströmen zur übersichtlicheren
Auswertung Indizes zugeordnet. Die von der Analogelektronikeinheit 27 an
die Auswerteeinheit 30 abgegebenen analogen positiven Amplitudenwerte
sind von der Auswerteeinheit 30 in digitale Werte umgewandelt
worden. Diese Werte sind in den Datenströmen als Amplitude aufgeliste.
Die Amplituden des Datenstroms des Sensors 13 sind durchschnittlich
gesehen etwas größer als
die Amplituden des Datenstroms des Sensors 14. Da aufgrund
der oben beschriebenen Anordnung der beiden Sensoren 13 und 14 zu
erwarten ist, dass sich die relative Struktur der Amplituden des
Datenstroms des Sensors 13 bei dem Datenstrom des Sensors 14 wiederholt,
wird bei beiden Datenströmen
eine Bewertung vorgenommen hinsichtlich der relativen Größe einer
Amplitude verglichen mit der unmittelbar vorhergehenden Amplitude.
Wenn die Amplitude der Position n größer ist als die Amplitude der Position
r – 1,
wird mit i = 1 bewertet. Wenn die Amplitude der Position n kleiner
ist als die Amplitude der Position n – 1, wird mit i = 2 bewertet,
und wenn die Amplituden der Positionen n und n – 1 gleich sind, wird mit i =
0 bewertet. Durch diese Bewertung wird eine relative Größenstruktur
der Amplituden der beiden Datenstrome erhalten. Diese relative Struktur
ist in der Bewertung i festgehalten.
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Anschließend werden die Bewertungen
der beiden Datenströme
hinsichtlich gleicher Zahlenfolgen verglichen. In Beispiel 1 besitzen
die Amplituden der In dizes 1.10 bis 1.29 und die Amplituden der
Indizes 2.20 bis 2.39 paarweise dieselben Bewertungszahlen i. Daraus
folgt, dass die Amplituden dieselbe relative Größenstruktur in den durch die
genannten Indizes beschriebenen Signalabschnitten aufweisen. Das
bedeutet, dass diese gleichen Signalabschnitte von Messungen derselben
Laschenzähne
des Bandes 1 herrühren.
Somit ergibt sich als Laufdauer der einzelnen Kettenglieder bzw.
des Bandes 1 für
die Strecke zwischen dem Sensor 13 und dem Sensor 14 die
Differenz des jeweiligen Zeitstempels einander entsprechender Amplituden
der beiden Signalabschnitte, welche die gleiche relative Amplitudenstruktur
aufweisen. Vorzugsweise werden zur Bestimmung der Laufdauer die
Differenzen der Zeitstempel von Index 1.10 und Index 2.20, Index
1.1 und Index 2.21 usw. berechnet und anschließend deren Mittelwert. Als
Laufdauer über
den Abstand der beiden Sensoren 13 und 14 ergibt
sich 122,73 ms. Aus der Laufdauer des Bandes 1 über diesen
Abstand errechnet sich die Bandgeschwindigkeit zu: 135 mm/122,73
ms = 1,1 mm/ms = 66 m/min.
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Beispiel 2 zeigt Datenströme von Sensor 13 bzw.
Sensor 14 für
den Fall, dass die beiden Sensoren 13 und 14 in
einem Abstand voneinander angeordnet sind, der ein Vielfaches der
Kettengliederteilung beträgt. Die
Kettengliederteilung ist grundsätzlich
als der Abstand der Mittelpunkte der beiden Lagerlöcher 12 einer Zahnlasche
definiert. Die Sensoren 13 und 14 weisen als Abstand
voneinander mit 127 mm den zehnfachen Wert der 1/2" betragenden Kettengliederteilung
auf. Die Amplitudenstruktur des Datenstroms des Sensors 13 ab
dem Index 1.10 wiederholt sich bei dem Datenstrom des Sensors 14 ab
dem Index 2.20. Die wie in Beispiel 1 berechnete zeitliche Differenz
zwischen den in ihrer Struktur gleichen Signalabschnitten beträgt 115,45
ms. Damit ergibt sich als Bandgeschwindigkeit 127 mm/115,45
ms = 1,1 mm/ms = 66 m/min.
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In Beispiel 1 wird zur Ermittlung
einer Längung
des Bandes 1 zusätzlich
zu der ermittelten Bandgeschwindigkeit der Sollwert der Bandgeschwindigkeit
benötigt.
Aus dem Quotienten des Istwertes und des Sollwertes der Bandgeschwindigkeit
ergibt sich ein Längungsfaktor.
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Bei Beispiel 2 hingegen wird zur
Ermittlung einer Längung
des Bandes 1 nicht der Sollwert der Bandgeschwindigkeit
benötigt.
Die Bandlängung
errechnet sich aus der ermittelten Bandgeschwindigkeit und aus der
zeitlichen Differenz von Amplitudenpaaren der einzelnen Positionen.
Die Amplituden der einzelnen Positionen, also beispielsweise die
Amplituden mit dem Index 1.10 und dem Index 2.10 würden dann
gleichzeitig vorliegen, wenn sich das Band 1 nicht gelängt hätte. In
Beispiel 2 tritt die Amplitude mit dem Index 2.10 des Sensors 14 jedoch
etwas früher
auf als die Amplitude mit dem Index 1.10 des Sensors 13.
Dies ist auf eine Längung
des Bandes 1 zurückzuführen, welche
zur Folge hat, dass von den beiden Sensoren 13 und 14 nicht mehr
gleichzeitig maximale Signalauslenkungen erzeugt werden. Die zeitliche
Differenz der Amplituden eines Amplitudenpaares ist proportional
zu einer Längung
des Bandes 1. Der absolute Wert einer Längung des Bandes 1 ergibt
sich aus dem Produkt der ermittelten Bandgeschwindigkeit und der
zeitlichen Differenz eines Amplitudenpaares einer Position n.
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In Beispiel 2 beträgt die zeitliche
Differenz aller Amplitudenpaare jeweils einer Position 2,66 ms.
Daraus berechnet sich als vorhandene Bandlänge zwischen den Sensoren 13 und 14 ein
Wert von 127 mm + 1,1 mm/ms × 2,66
ms = 129,92 mm. Daraus ergibt sich eine relative Bandlängung von
129,92 mm/127 mm = 2,3%.