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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Beschichtungszusammensetzung,
die sich insbesondere zur Herstellung kratzfester Filme eignet.
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Aus
der
DE 197 09 467
C1 ist ein kratzfester Klarlack bekannt, der im ausgehärteten Zustand
ein Speichermodul E' im
gummielastischen Bereich von mindestens 10
7,6 Pa
und einen Verlustfaktor tanδ bei 20°C von maximal
0,10 aufweist.
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Entsprechende
Beschichtungszusammensetzungen basieren auf Polyacrylaten, die mit
einem Gemisch aus Polyisocyanaten und Aminoplasthazen thermisch
gehärtet
werden.
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Schließlich ist
auch aus der
EP 0 568 967 ein Verfahren
zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen insbesondere auf dem
Kraftfahrzeugsektor unter Verwendung von strahlenhärtbaren
Klarlacken bekannt. Gemäß der
EP 0 568 967 ist es jedoch
erfindungswesentlich, dass zur Erzielung von Klarlackschichten mit
einer hohen optischen Qualität
zunächst
ein thermisch härtender
Klarlack und danach ein strahlenhärtbarer Klarlack aufgebracht
wird.
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Es
ist bekannt, kratzfeste Beschichtungszusammensetzungen durch Zusatz
von Nanopartikeln oder silanhaltigen Polymeren oder durch UV-Härtung zu
erhalten.
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Kratzfeste
Beschichtungszusammensetzungen, die Nanopartikel enthalten, sind
beispielsweise aus der WO 01/09231 und WO 01/10292 bekannt.
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Die
WO 01/09231 offenbart einen Klarlack, der anorganische Nanopartikel
enthält,
wobei diese Nanopartikel sich während
des Vernetzungsprozesses an der Oberfläche der Beschichtung anreichern. Die
verwendeten Bindemittel sind hauptsächlich auf Basis von Polyacrylaten.
Die Vernetzung dieser Beschichtungszusammensetzung kann über alle
gängigen
Verfahren (Strahlungshärtung,
thermische Härtung)
erfolgen.
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In
der WO 01/10292 sind ebenfalls Nanopartikel enthaltende Klarlacke
beschrieben, die aus einer kombinierten Härtung einer Beschichtungszusammensetzung
erhalten werden. Die kombinierte Härtung erfolgt sowohl durch
Strahlung als auch durch Einwirkung thermischer Energie.
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Kratzfeste
Beschichtungszusammensetzungen, die auf Basis von silanhaltigen
Polymeren erhältlich
sind, sind aus der
DE
44 32 260 C1 bekannt. Dort werden 5 bis 50 Gew.-% eines
hydroxyfunktionellen Siloxan-Polyesters in ein Bindemittelsystem einge baut.
Dieser Siloxan-Polyester wird hergestellt durch Umsetzung Glycidylester α,α-dialkylsubstituierter
aliphatischer Monocarbonsäuren,
Polycarbonsäuren
mit weniger als 16 Kohlenstoffatomen, 2,2-Dialkylalkandiolen, Polyolen
mit mindestens einer sekundären
OH-Gruppe, Hydroxycarbonsäuren
mit mindestens einer OH- und einer COOH-Gruppe, und α,φ-hydroxy-, carboxy- und/oder
epoxyfunktionellen Polysiloxanen. Der Einbau dieses Siloxan-Polesters erfolgt
durch Umsetzung dieses silanhaltigen Polymers mit 20 bis 60 Gew.-%
eines (Meth)acrylcopolymerisats, Glycidylester α,α-dialkylsubstituierter aliphatischer
Monocarbonsäuren
und Polycarbonsäuren
mit weniger als 16 Kohlenstoffatomen. Die Vernetzung erfolgt mittels
eines Polyisocyanats und/oder Aminoplastharzvernetzers.
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Kombinationen
von Beschichtungszusammensetzungen, die sowohl Nanopartikel als
auch silanhaltige Polymere enthalten, sind aus der WO 01/09259 und
WO 01/09260 bekannt. Als silanhaltiges Polymer werden spezielle
Polysiloxanverbindungen verwendet.
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Ein
wesentlicher Nachteil der zuvor beschriebenen, Nanopartikel enthaltenden
und/oder silanhaltigen Beschichtungszusammensetzungen ist deren
aufwendige und kostenintensive Herstellung.
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Klarlacke,
die Nanopartikel enthalten, zeigen eine ungenügende Anschleifbarkeit. Eine
gute Anschleifbarkeit der Klarlackschicht ist aber für die Reparaturlackierung
entscheidend.
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Darüber hinaus
haben Klarlacke, die Polysiloxane enthalten, eine verschlechterte Überlackierbarkeit
infolge verschlechterter Haftung, was insbesondere für die Reparaturlackierung
von Automobilen ein erheblicher Nachteil ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer kratzfesten
Beschichtung, die im Vergleich zu Nanopartikel enthaltenden und/oder
silanhaltigen Beschichtungszusammensetzungen einfacher herzustellen
ist und gegenüber
Beschichtungszusammensetzungen, die keine Nanopartikel und keine
silanhaltigen Polymere enthalten, eine verbesserte Kratzbeständigkeit
aufweist. Des weiteren soll die kratzfeste Beschichtung durch nur
einen Auftrag (Applikation) und thermische Aushärtung einer Beschichtungszusammensetzung
erhältlich
sein und sich insbesondere als Klarlack in der Automobilserienlackierung
eignen und für
die Reparaturlackierung besonders geeignet sein.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Beschichtung, die erhältlich
ist durch Vernetzung einer Mischung ohne Nanopartikel und ohne silanhaltige
Polymere, wobei die Mischung
- A) 30 bis 70 Gew.-%
eines Polyacrylats mit einer OH-Zahl von mindestens 120 mg KOH/g,
dieses erhältlich
durch Polymerisation mindestens
i) einer Verbindung mit einer
polymerisierbaren Doppelbindung;
ii) gegebenenfalls einer Verbindung
mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen;
in Gegenwart
eines Polyesters ohne polymerisierbare Doppelbindung und mit einer
OH-Zahl zwischen 200 und 400 mg KOH/g, insbesondere zwischen 250
und 350 mg KOH/g, dieser Polyester hergestellt durch Umsetzung
iii)
mindestens eines Glycidylesters einer α,α-dialkylsubstituierter aliphatischer
Monocarbonsäuren mit
iv)
mindestens einer Hydroxycarbonsäure
mit mindestens einer Carboxylgruppe im Molekül;
- B) 15 bis 30 Gew.-% mindestens eines Vernetzungsmittels ohne
NCO-Gruppen;
- C) 25 bis 60 Gew.-% mindestens einer Verbindung mit mindestens
zwei NCO-Gruppe;
enthält, wobei
die Summe der zuvor genannten Komponenten A), B) und C) 100 Gew.-%
ergibt.
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Der
wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Beschichtung besteht darin,
dass die erfindungsgemäße Beschichtung
durch nur einen Auftrag einer Beschichtungszusammensetzung erhältlich ist,
die anschließend
unter Wärmeeinwirkung
vernetzt wird.
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Im
Vergleich mit kratzfesten Beschichtungszusammensetzungen des Standes
der Technik, die weder Nanopartikel noch silanhaltige Polymere enthalten,
zeigt die erfindungsgemäße Beschichtung eine
erheblich verbesserte Kratzbeständigkeit.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtung
zeigt im Gegensatz zu Nanopartikel und/oder silanhaltige Polymere
enthaltenden Beschichtungszusammensetzungen eine außerordentlich
gute Anschleifbarkeit und Haftung darauf aufgebrachter Lackierungen. Folglich
eignet sie sich insbesondere als Klarlack in der Automobilserienlackierung
und für
die Reparaturlackierung.
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Die
Zugabe des Vernetzungsmittels ohne NCO-Gruppen kann auch in einer
sogenannten Vorreaktion teilweise dem Polyacrylat und/oder Polyester
aus Schritt A) umgesetzt werden.
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Auf
diese Weise wird eine Teilvernetzungen erreicht die zu einer Blockfestigkeit
beim Reparaturaufbau führt.
Unter dem Begriff „Blockfestigkeit" wird verstanden,
dass die ausgehärtete
Mischung keine Klebrigkeit aufweist und die erhaltenen Lackierungen stapelbar
sind.
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Unter
dem Begriff „Nanopartikel" werden hier und
im folgenden Teilchen verstanden, deren Größe unterhalb der Wellenlänge des
sichtbaren Lichts liegt. Im allgemeinen werden im Lackbereich unter dem
Begriff „Nanopartikel" anorganische Oxide
oder Hydroxide verstanden.
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Unter
dem Begriff „silanhaltiges
Polymer" wird hier
und im folgenden jedes vernetzbare Polymer verstanden, das mindestens
eine Si-C- und/oder Si-O-Bindung aufweist.
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Als
Verbindung i) mit einer radikalisch polymerisierbaren Doppelbindung
können
alle üblichen Verbindungen
verwendet werden. In diesem Zusammenhang sind zu nennen:
- • Ester
der Acryl- oder Methacrylsäure,
wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat,
iso-Butyl(meth)acrylat, tert.-Butyl(meth)acrylat, Isopropyl(meth)acrylat,
Pentyl(meth)acrylat, Isoamyl(meth)acrylat, Hexyl(meth)acrylat, α-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Furfuryl(meth)acrylat, Octyl(meth)acrylat, 3,5,5-Trimetyhlhexyl(meth)acrylat,
Decyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat, Hexadecyl(meth)acrylat, Octadecyl(meth)acrylat,
Stearyl(meth)acrylat und Ethyhltriglykol(meth)acrylat; Cyclohexyl(meth)acrylat,
Isobornyl(meth)acrylat;
- • Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder
Itaconsäure;
- • Aminoethylacrylat,
Aminoethylmethacrylat, Allylamin, N-Methyliminoethylacrylat oder
tert.-Butylaminoethylmethacrylat;
- • N,N-Di(methoxymethyl)aminoethylacrylat
oder -methacrylat oder N,N-Di(butoxymethyl)aminopropylacrylat
oder -methacrylat;
- • (Meth)Acrylsäureamide
wie (Meth)Acrylsäureamid,
N-Methyl-, N-Methylol-, N,N-Dimethylol-, N-Methoxymethyl-, N,N-Di(methoxymethyl), -N-Ethoxymethyl-
und/oder N,N-Di(ethoxyethyl)-(meth)acrylsäureamid;
- • Acryloyloxy-
oder Methacryloyloxyethyl-, propyl- oder butylcarbamat oder -allophanat;
weitere Beispiele geeigneter Monomere, welche Carbamatgruppen enthalten,
werden in den Patentschriften US-A-3,479,328, US-A-3,674,838, US-A-4,126,747,
US-A-4,279,833 oder US-A-4,340,497 beschrieben;
- • Epoxidgruppen
enthaltende Monomere wie der Glycidylester der Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder
Itaconsäure
oder Allylglycidylether;
- • Hydroxyalkylester
der Acrylsäure,
Methacrylsäure
oder einer anderen α,β-olefinisch ungesättigten Carbonsäure, die
sich von einem Alkylenglykol ableiten, das mit der Säure verestert
ist, oder die durch Umsetzung der α,β-olefinisch ungesättigten Carbonsäure mit
einem Alkylenoxid wie Ethylenoxid oder Propylenoxid erhältlich sind,
insbesondere Hydroxyalkylester der Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder
Itaconsäure,
in denen die Hydroxyalkylgruppe bis zu 20 Kohlenstoffatome enthält, wie
2-Hydroxyethyl-, 2-Hydroxypropyl-, 3-Hydroxypropyl-, 3-Hydroxybutyl-,
4-Hydroxybutylacrylat, -methacrylat, -ethacrylat, -crotonat, -maleinat,
-fumarat oder -itaconat; oder Hydroxycycloalkylester wie 1,4-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan-,
Octahydro-4,7-methano-1H-inden-dimethanol- oder Methylpropandiolmonoacrylat, -onomethacrylat,
-monoethacrylat, -monocrotonat, -monomaleinat, -monofumarat oder
-monoitaconat;
- • Umsetzungsprodukte
aus cyclischen Estern, wie z. B. ε-Caprolacton,
und den zuvor beschriebenen Hydroxyalkyl- oder -cycloalkylestern
(beispielsweise unter der Bezeichnung Tone® M
100 der Fa. Union Carbide erhältlich);
- • ungesättigte Polyole
wie Trimethylolpropanmono- oder diallylether oder Pentaerythnitmono-,
-di- oder -triallylether;
- • Umsetzungsprodukte
aus Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure
mit dem Glycidylester einer in α-Stellung
verzweigten Monocarbonsäure
mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül,
insbesondere einer Versatic®-Säure, oder anstelle des Umsetzungsproduktes
eine äquivalente
Menge Acryl- und/oder Methacrylsäure,
die dann während
oder nach der Polymerisationsreaktion mit dem Glycidylester einer
in α-Stellung
verzweigten Monocarbonsäure
mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül,
insbesondere einer Versatic®-Säure, umgesetzt wird.
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Ganz
allgemein kann die Verbindung i) auch aus Copolymerisaten bestehen,
insbesondere aus mit (Meth)Acrylsäurealkyl- oder -cycloalkylester
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen im Alkylrest copolymerisierbaren
Verbindungen, insbesondere Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, sek.-Butyl-,
tert.-Butyl-, Hexyl-, Ethylhexyl-, Stearyl- und Laurylacrylat oder
-methacrylat; cycloaliphatische (Meth)acrylsäureester, insbesondere Cyclohexyl-,
Isobornyl-, Dicyclopentadienyl-, Octahydro-4,7-methano-1H-inden-methanol- oder
tert.-Butylcyclohexyl(meth)acrylat;
(Meth)Acrylsäureoxoalkylester
oder -oxacycloalkylester wie Ethyltriglykol(meth)acrylat und Methoxyoligoglykol(meth)acrylat
mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von
vorzugsweise 550; oder andere ethoxylierte und/oder propoxylierte
hydroxylgruppenfreie (Meth)acrylsäurederivate.
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Diese
Copolymerisate können
in untergeordneten Mengen höherfunktionelle
(Meth)-Acrylsäurealkyl-
oder -cycloalkylester wie Ethylenglykol-, Propylenglykol-, Diethylenglykol-,
Dipropylenglykol-, Butylenglykol-, Pentan-1,5-diol-, Hexan-1,6-diol-,
Octahydro-4,7-methano-1H-inden-dimethanol-
oder Cyclohexan-1,2-, -1,3- oder -1,4-diol-di(meth)acrylat; Trimethylolpropan-di-
oder -tri(meth)acrylat; oder Pentaerythrit-di-, -tri- oder -tetra(meth)acrylat;
enthalten. Unter dem Begriff „untergeordneten
Mengen" an höhertunktionellen
Monomeren sind hier solche Mengen zu verstehen, welche nicht zur
Vernetzung oder Gelierung der Polyacrylatharze führen.
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Als
copolymerisierbare Verbindung können auch
ethylenisch ungesättigte
Monomere verwendet werden, die mindestens eine Hydroxylgruppe pro Molekül tragen
und im wesentlichen säuregruppenfrei
sind, wie Hydroxyalkylester der Acrylsäure, Methacrylsäure oder
einer anderen α,β-ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäure,
welche sich von einem Alkylenglykol ableiten, der mit der Säure verestert
ist, oder durch Umsetzung der Säure
mit einem Alkylenoxid erhältlich
ist, insbesondere Hydroxyalkylester der Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder
Itaconsäure,
in denen die Hydroxyalkylgruppe bis zu 20 Kohlenstoffatome enthält, wie
2-Hydroxyethyl-, 2-Hydroxypropyl-, 3-Hydroxypropyl-, 3-Hydroxybutyl-,
4-Hydroxybutylacrylat, -methacrylat, -ethacrylat, -crotonat, -maleinat,
-fumarat oder -itaconat; 1,4-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan-,
Octahydro-4,7-methano-1H-inden-dimethanol- oder Methylpropandiolmonoacrylat,
-monomethacrylat, -monoethacrylat, -monocrotonat, -monomaleinat,
-monofumarat oder -monoitaconat; oder Umsetzungsprodukte aus cyclischen
Estern, wie z.B. ε-Caprolacton
und diesen Hydroxyalkylestern; oder olefinisch ungesättigte Alkohole
wie Allylalkohol oder Polyole wie Trimethylolpropanmono- oder diallylether
oder Pentaerythritmono-, -di- oder -triallylether; verwendet werden.
Ebenfalls als copolymerisierbare Verbindung kann jedes mindestens
eine Säuregruppe,
vorzugsweise eine Carboxylgruppe, pro Molekül tragende, ethylenisch ungesättigte Monomer
oder ein Gemisch aus solchen Monomeren verwendet werden. Besonders
bevorzugt zu nennen sind Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure. Es
können
aber auch andere ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren mit
bis zu 6 Kohlenstoffatomen im Molekül verwendet werden. Beispiele
für solche
Säuren
sind Ethacrylsäure,
Crotonsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure und
Itaconsäure.
Weiterhin können ethylenisch
ungesättigte
Sulfon- oder Phosphonsäuren,
bzw. deren Teilester verwendet werden. Des weiteren kommen Maleinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester,
Bernsteinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester
und Phthalsäuremono(meth)acryloyloxyethylester
in Betracht.
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Des
weiteren können
als copolymerisierbare Verbindungen ein oder mehrere Vinylester
von in α-Stellung
verzweigten Monocarbonsäuren
mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül eingesetzt werden
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Auch
kann als copolymerisierbare Verbindung das Umsetzungsprodukt aus
Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure
mit dem Glycidylester einer in α-Stellung
verzweigten Monocarbonsäure
mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen je Molekül eingesetzt werden. Glycidylester
stark verzweigter Monocarbonsäuren sind
unter dem Handelsnamen Cardura® erhältlich. Die Umsetzung der Acryl-
oder Methacrylsäure
mit dem Glycidylester einer Carbonsäure mit einem tertiären α-Kohlenstoffatom
kann vorher, während
oder nach der Polymerisationsreaktion erfolgen. Bevorzugt wird das
Umsetzungsprodukt von Acryl- und/oder Methacrylsäure mit dem Glycidylester der Versaticsäure eingesetzt.
Dieser Glycidylester ist unter der Bezeichnung Cardura® E10
im Handel erhältlich.
Die Art und Menge der copolymerisierbaren Komponenten wird so ausgewählt, dass
das resultierende Polyacrylatharz die gewünschte OH-Zahl und Säurezahl
aufweist.
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Die
Herstellung der Copolymerisate erfolgt in einem organischen Lösemittel
oder Lösemittelgemisch
und in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators. Als
organische Lösemittel
und Polymerisationsinitiatoren werden die für die Herstellung von Polyacrylatharzen
geeigneten Lösemittel
und Polymerisationsinitiatoren eingesetzt. Beispiele geeigneter
Lösemittel
sind Glykolether, wie Ethylenglykolmonomethylether Ethylenglykoldimethylether; Ethylenglykolmonoethylether,
Ethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethylether,
Diethylenglykoldiethylether, Diethylenglykolmonobutylether; Glykoletherester, wie
Ethylglykolacetat, Butylglykolacetat, 3-Methoxy-n-butylacetat, Butyldiglykolacetat,
Methoxypropylacetat; Ester, wie Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat;
Ketone, wie Methylethylketon, Methylisobutylketon, Diisobutylketon,
Cyclohexanon, Isophoron; Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol,
Isopropanol, Butanol; aromatische Kohlenwasserstoffe wie Xylol,
Solvesso 100®;
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Shellsol D 60®.
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Die
Polymerisation wird zweckmäßigerweise bei
einer Temperatur von 80 bis 200°C,
vorzugsweise 80 bis 160°C,
durchgeführt.
Bevorzugt werden als Lösemittel
Butylacetat und Methoxypropylacetat eingesetzt.
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Zur
Regelung des Molekulargewichts können
bei der bevorzugten Lösungspolymerisation übliche Kettenüberträger mitverwendet
werden. Beispiele sind funktionalisierte oder nicht-funktionalisierte Mercaptane,
wie Mercaptoethanol, n-Octylmercaptan, Thioglykolsäureester,
Chlor-Kohlwasserstoffe, Cumol, dimeres α-Methylstyrol.
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Die
Herstellung der zu verwendenden Polyacrylatharze weist keine methodischen
Besonderheiten auf, sondern erfolgt mit Hilfe der auf dem Kunststoffgebiet üblichen
und bekannten Methoden der kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Copolymerisation unter Normaldruck oder Überdruck in Rührkesseln,
Autoklaven, Rohrreaktoren oder Taylorreaktoren.
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Besonders
bevorzugt ist als Verbindung i) ein hydroxylfunktionelles Alkyl(meth)acrylat,
insbesondere Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat und Isobornylmethacrylat.
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Als
Verbindung ii) mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen
können
alle üblichen
Diacrylate eingesetzt werden wie z.B.
- • Glykoldiacrylate,
wie z.B. Propylenglycoldiacrylat, Trimethylenglycoldiacrylat, Neopentylglycoldiacrylat,
1,3-Butylenglycoldiacrylat, 1,4-Butylenglycoldiacrylat, 1,6-Hexamethylenglycoldiacrylat,
1,10-Decamethylenglykoldiacrylat, Trimethylolpropanttriacrylat,
Pentaerythrittetraacrylat und Pentaerythittetraacrylat sowie die
entsprechenden Methacrylate;
- • Alkoxilate
von Diolen, Polyetherdiolen, Polyesterdiolen und Polycarbonatdiolen
und α,β-ethylenisch
ungesättigten
Mono- und Dicarbonsäuren, wie
z.B. Ethandioldiacrylat, Ethandioldimethacrylat, Propandioldiacrylat,
Propandioldimethacrylat, Butandioldiacrylat, Butandioldimethacrylat,
Pentandioldiacrylat, Hexandioldi(meth)acrylat, Heptandioldi(meth)acrylat, Octandioldi(meth)acrylat,
Pentandioldimethacrylat, Neopentylglykoldiacrylat, Neopentylglykoldimethacrylat,
Triethylenglykoldiacrylat, Triethylenglykoldimethacrylat, Tetraethylenglykoldiacrylat,
Tetraethylenglykoldimethacrylat, Tripropylenglykoldiacrylat, Tripropylenglykoldimethacrylat,
Cyclohexandioldiacrylat, Cyclohexandioldimethacrylat, Diacrylate
und Dimethacrylate des alkoxylierten Bisphenol A, Diacrylate und
Dimethacrylate des hydrierten Bisphenol A etc. und deren Alkoxilate;
- • 1,12-Dodecyldiacrylat
und das Umsetzungsprodukt von 2 Molen Acrylsäure mit einem Mol eines Dimerfettalkohols,
der im allgemeinen 36 Kohlenstoffatome aufweist;
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Besonders
bevorzugt ist die Verbindung ii) ein Alkyldiol(meth)diacrylat, insbesondere
Hexandiol(meth)diacrylat.
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Die
Herstellung der Komponente A) weist methodisch gesehen keine Besonderheiten
auf, sondern erfolgt nach den üblichen
und bekannten Methoden der radikalischen Lösungspolymerisation in Gegenwart
mindestens eines Polymerisationsinitiators. Beispiele geeigneter
Polymerisationsinitiatoren sind freie Radikale bildende Initiatoren
wie Dialkylperoxide, wie Di-tert.-Butylperoxid oder Dicumylperoxid; Hydroperoxide,
wie Cumolhydroperoxid oder tert.-Butylhydroperoxid; Perester, wie
tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylperpivalat, tert.-Butylper-3,5,5-trimethyl-hexanoat
oder tert.-Butylper-2-ethylhexanoat; Kalium-, Natrium- oder Ammoniumsperoxodisulfat;
Azodinitrile wie Azobisisobutyronitril; C-C-spaltende Initiatoren
wie Benzpinakolsilylether oder eine Kombination eines nicht oxidierenden
Initiators mit Wasserstoffperoxid. Bevorzugt werden wasserunlösliche Initiatoren
verwendet. Die Initiatoren werden bevorzugt in einer Menge von 0,1
bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,75 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Monomeren (a), eingesetzt.
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Es
ist bevorzugt, dass mit dem Initiatorzulauf einige Zeit, im allgemeinen
ca. 1 bis 15 Minuten, vor dem Zulauf der Monomeren begonnen wird.
Ferner ist ein Verfahren bevorzugt, bei dem die Initiatorzugabe
zum gleichen Zeitpunkt wie die Zugabe der Monomeren begonnen und
etwa eine halbe Stunde, nachdem die Zugabe der Monomeren beendet
worden ist, beendet wird. Der Initiator wird vorzugsweise in konstanter
Menge pro Zeiteinheit zugegeben. Nach Beendigung der Initiatorzugabe
wird das Reaktionsgemisch noch so lange (in der Regel 1 bis 1,5
Stunden) auf Polymerisationstemperatur gehalten, bis alle eingesetzten
Monomere im wesentlichen vollständig umgesetzt
worden sind. "Im
wesentlichen vollständig umgesetzt" soll bedeuten, dass
vorzugsweise 100 Gew.-% der eingesetzten Monomere umgesetzt worden
sind, dass es aber auch möglich
ist, dass ein geringer Restmonomerengehalt von höchstens bis zu etwa 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Reaktionsmischung, unumgesetzt zurückbleiben
kann.
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Als
Reaktoren für
die Pfropfmischpolymerisation kommen die üblichen und bekannten Rührkessel,
Rührkesselkaskaden,
Rohrreaktoren, Schlaufenreaktoren oder Taylorreaktoren, wie sie
beispielsweise in der Patentschrift
DE 10 71 241 B1 , den Patentanmeldungen
EP 0 498 583 A1 oder
DE 198 28 742 A1 oder
in dem Artikel von K. Kataoka in Chemical Engineering Science, Band
50, Heft 9, 1995, Seiten 1409 bis 1416, beschrieben werden, in Betracht.
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Der
Polyester ohne polymerisierbare Doppelbindung mit einer OH-Zahl
zwischen 200 und 400 mg KOH/g, insbesondere zwischen 250 und 350
mg KOH/g, ist erhältlich
aus der Umsetzung
- iii) mindestens eines Glycidylesters
einer α,α-dialkylsubstituierter
aliphatischer Monocarbonsäuren mit
- iv) mindestens einer Hydroxycarbonsäure mit mindestens einer Carboxylgruppe
im Molekül.
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Der
Glycidylester einer α,α-dialkylsubstituierter
aliphatischer Monocarbonsäuren
ist ein Umsetzungsprodukt aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit
dem Glycidylester einer in α-Stellung
verzweigten Monocarbonsäure
mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen je Molekül. Solche Glycidylester sind
unter dem Handelsnamen Cardura® erhältlich. Bevorzugt wird das
Umsetzungsprodukt von Acryl- und/oder Methacrylsäure mit dem Glycidylester der
Versaticsäure
eingesetzt. Dieser Glycidylester ist unter der Bezeichnung Cardura® E10
im Handel erhältlich.
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Als
Hydroxycarbonsäure
mit mindestens einer Carboxylgruppe im Molekül können bevorzugt Hydroxycarbonsäure mit
tertiär
gebundenen COOH-Gruppen wie Dimethylolpropionsäure und 3-Hydroxypivalinsäure eingesetzt
werden.
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Als
Komponente B), d.h. als Vernetzungsmittel ohne NCO-Gruppen, können alle
entsprechenden Vernetzungsmittel, wie sie in Einkomponentensystemen
verwendet werden, eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Aminoplastharze,
wie sie beispielsweise in Römpp
Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, 1998, Seite
29, "Aminoharze", dem Lehrbuch "Lackadditive" von Johan Bieleman,
Wiley-VCH, Weinheim, New York, 1998, Seiten 242 ff., dem Buch "Paints, Coatings
and Solvents", se cond completely
revised edition, Edit. D. Stoye und W. Freitag, Wiley-VCH, Weinheim,
New York, 1998, Seiten 80 ff, den Patentschriften
US 4 710 542 A oder
EP 0 245 700 A1 sowie
in dem Artikel von B. Singh und Mitarbeiter "Carbamylmethylated Melamines, Novel Crosslinkers
for the Coatings Industry",
in Advanced Organic Coatings Science and Technology Series, 1991,
Band 13, Seiten 193 bis 207, beschrieben werden; Carboxylgruppen
enthaltende Verbindungen oder Harze, wie sie beispielsweise in der
Patentschrift
DE 196
52 813 A1 beschrieben werden; Epoxidgruppen enthaltende
Verbindungen oder Harze, wie sie beispielsweise in den Patentschriften
EP 0 299 420 A1 ,
DE 22 14 650 B1 ,
DE 27 49 576 B1 ,
US 4,091,048 A oder
US 3,781,379 A beschrieben
werden; blockierte Polyisocyanate, wie sie beispielsweise in den
Patentschriften
US 4,444,954
A ,
DE 196
17 086 A1 ,
DE
196 31 269 A1 ,
EP
0 004 571 A1 oder
EP 0
582 051 A1 beschrieben werden; und/oder Tris(alkoxycarbonylamino)-triazine,
wie sie in den Patentschriften
US 4,939,213 A ,
US 5,084,541 A ,
US 5,288,865 A oder
EP 0 604 922 A1 beschrieben
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weist die Komponente C) nicht blockierte
NCO-Gruppen auf.
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Hierdurch
können
kratzfeste Beschichtungszusammensetzungen auf 2K-Basis erhalten
werden, von denen die eine Komponente die Bindemittel und die zweite
Komponente die Härter
enthält.
Vor der Verarbeitung werden beide Komponenten miteinander vermischt.
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Als
Verbindung mit mindestens einer freien NCO-Gruppe können Di-
oder Polyisocyanate verwendet werden, beispielsweise
- • aromatische
Diisocyanate wie 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylmethandiisocyanat
(3,3'-Dimethyl-4,4'-diisocyanatodiphenylmethan),
4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat
(MDI, 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan),
2,4-Toluylendiisocyanat (TDI, 2,4-Diisocyanatotoluol), Tolidin-4,4'-diisocyant (TODI,
3,3'-Dimethyl-4,4'-diisocyanatobenzidin), 1,5-Naphtylendiisocyanat
(NDI, 1,5-Diisocyanatonaphtalin), 1,3-Bis(3-isocyanato-4-methylphenyl)-2,4-dioxo-1,3-diazetidin
(Desmodur TT), und 1,3-Bis(1-isocyanato-1-methylethyl)benzol (TMXDI,
m-Tetramethylxylylendiisocyanat);
- • aliphatische
Diisocyanate wie 1,1-Methylenbis(4-isocyanatocyclohexan) (4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat, Desmodur
W), Hexamethylendiisocyanat (HMDI, 1,6-Diisocyanatohexan, Desmodur
H), Isophorondiisocyanat (IPDI, 3,5,5-Trimethyl-1-isocyanato-3-isocyanatomethylcyclohexan),
1,4-Cyclohexyldiisocyanat (CHDI, trans,-trans-1,4-Diisocyanatocyclohexan);
- • aromatische
Triisocyanate wie Tris(4-isocyanatophenyl)methan (Desmodur R), 1,3,5-Tris(3-isocyanato-4-methylphenyl)-2,4,6-trioxohexahydro-1,3,5-triazin
(Des modur IL); Addukten aus aromatischen Diisocyanaten wie das Addukt
von 2,4-Toluylendiisocyanat
(TDI, 2,4-Diisocyanatotoluol) und Trimethylolpropan (Desmodur L); und/oder
- • aliphatische
Triisocyanate wie N-Isocyanatohexylaminocarbonyl-N,N'-bis(isocyanatohexyl)harnstoff
(Desmodur N), 2,4,6-Trioxo-1,3,5-tris(6-isocyanatohexyl)hexahydro-1,3,5-triazin
(Desmodur N3390), 2,4,6-Trioxo-1,3,5-tris(5-isocyanato-1,3,3-trimethylcyclohexylmethyl)hexahydro-1,3,5-triazin
(Desmodur Z4370).
-
Besonders
gute Ergebnisse werden mit den aus 1,1-Methylenbis(4-isocyanatocyclohexan), (4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat,
Desmodur W), Hexamethylendiisocyanat (HMDI, 1,6-Diisocyanatohexan,
Desmodur H), Isophorondiisocyanat (IPDI, 3,5,5-Trimethyl-1-isocyanato-3-isocyanatomethylcyclohexan),
1,4-Cyclohexyldiisocyanat (CHDI, trans,-trans-1,4-Diisocyanatocyclohexan),
N-Isocyanatohexylaminocarbonyl-N,N'-bis(isocyanatohexyl)harnstoff
(Desmodur N), 2,4,6-Trioxo-1,3,5-tris(6-isocyanatohexyl)hexahydro-1,3,5-triazin
(Desmodur N3390), 2,4,6-Trioxo-1,3,5-tris(5-isocyanato-1,3,3-trimethylcyclohexylmethyl)hexahydro-1,3,5-triazin
(Desmodur Z4370) möglichen
Polymeren, insbesondere mit den möglichen Trimeren, erzielt.
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Ganz
besonders bevorzugt ist die Verwendung von Hexamethylendiisocyanat
(HDI, 1,6-Diisocyanatohexan, Desmodur N 33) in der Isocyanuratform.
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Es
ist aber auch möglich,
mit üblichen
Verkappungsmittel blockierte Polyisocyanate zu verwenden. Diese
Ausführungsform
ist dann zu bevorzugen, wenn Bindemittel und Härter zusammen in Mischung vorliegen
(1K-Klarlack).
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Unter
dem Begriff „Verkappungsmittel" werden solche Verbindungen
verstanden, die mit den NCO-Gruppen eines Polyisocyanats in der
Weise reagieren, dass das auf diese Weise verkappte Polyisocyanat
bei Raumtemperatur gegenüber
Hydroxylgruppen beständig
ist. Bei erhöhten
Temperaturen, in der Regel im Bereich von etwa 90 bis 300°C, reagiert das
verkappte Polyisocyanat unter Abspaltung des Verkappungsmittels.
Für die
Verkappung (oder auch Blockierung) der Polyisocyanate können beliebige geeignete
aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Alkylmonoalkohole
verwendet werden. Beispiele dafür
sind aliphatische Alkohole, wie Methyl-, Ethyl-, Chlorethyl-, Propyl-,
Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, 3,3,5-Trimethylhexyl-,
Decyl- und Laurylalkohol; aromatische Alkylalkohole, wie Phenylcarbinol
und Methylphenylcarbinol. Es können auch
geringe Anteile an höhermolekularen
und relativ schwer flüchtigen
Monoalkoholen gegebenenfalls mitverwendet werden, wobei diese Alkohole
nach ihrer Abspaltung als Weichmacher in den Überzügen wirken.
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Andere
geeignete Verkappungsmittel sind Oxime, wie Methylethylketonoxim,
Acetonoxim und Cyclohexanonoxim sowie auch Caprolactame, Phenole
und Hydroxyameisensäureester.
Bevorzugte Verkappungsmittel sind Malonester, Acetessigester und β-Diketone.
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Die
verkappten Polyisocyanate werden hergestellt, indem man das Verkappungsmittel
in ausreichender Menge mit dem organischen Polyisocyanat umsetzt,
so dass keine freien Isocyanatgruppen mehr vorhanden sind.
-
Beispiele
geeigneter Blockierungsmittel sind
- a) Phenole
wie Phenol, Cresol, Xylenol, Nitrophenol, Chlorophenol, Ethylphenol,
tert.-Butylphenol, Hydroxybenzoesäure, Ester dieser Säure oder 2,5-di-tert.-Butyl-4-hydroxytoluol;
- b) Lactame, wie ε-Caprolactam,
Valerolactam, Butyrolactam oder β-Propiolactam;
- c) aktive methylenische Verbindungen, wie Diethylmalonat, Dimethylmalonat,
Acetessigsäureethyl-
oder -methylester oder Acetylaceton;
- d) Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol,
n-Butanol, Isobutanol, t-Butanol, n-Amylalkohol, t-Amylalkohol,
Laurylalkohol, Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether,
Ethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethylether,
Propylenglykolmonomethylether, Methoxymethanol, Glykolsäure, Glykolsäureester,
Milchsäure,
Milchsäureester,
Methylolharnstoff, Methylolmelamin, Diacetonalkohol, Ethylenchlorohydrin,
Ethylenbromhydrin, 1,3-Dichloro-2-propanol, 1,4-Cyclohexyldimethanol
oder Acetocyanhydrin;
- e) Mercaptane wie Butylmercaptan, Hexylmercaptan, t-Butylmercaptan,
t-Dodecylmercaptan, 2-Mercaptobenzothiazol, Thiophenol, Methylthiophenol
oder Ethylthiophenol;
- f) Säureamide
wie Acetoanilid, Acetoanisidinamid, Acrylamid, Methacrylamid, Essigsäureamid, Stearinsäureamid
oder Benzamid;
- g) Imide wie Succinimid, Phthalimid oder Maleimid;
- h) Amine wie Diphenylamin, Phenylnaphthylamin, Xylidin, N-Phenylxylidin,
Carbazol, Anilin, Naphthylamin, Butylamin, Dibutylamin oder Butylphenylamin;
- i) Imidazole wie Imidazol oder 2-Ethylimidazol;
- j) Harnstoffe wie Harnstoff, Thioharnstoff, Ethylenharnstoff,
Ethylenthioharnstoff oder 1,3-Diphenylharnstoff;
- k) Carbamate wie N-Phenylcarbamidsäurephenylester oder 2-Oxazolidon;
- l) Imine wie Ethylenimin;
- m) Oxime wie Acetonoxim, Formaldoxim, Acetaldoxim, Acetoxim,
Methylethylketoxim, Diisobutylketoxim, Diacetylmonoxim, Benzophenonoxim oder
Chlorohexanonoxime;
- n) Salze der schwefeligen Säure
wie Natriumbisulfit oder Kaliumbisulfit;
- o) Hydroxamsäureester
wie Benzylmethacrylohydroxamat (BMH) oder Allylmethacrylohydroxamat;
oder
- p) substituierte Pyrazole, insbesondere Dimethylpyrazol oder
Triazole; sowie
- q) Gemische dieser Blockierungsmittel, insbesondere Dimethylpyrazol
und Triazole, Malonester und Acetessigsäureester oder Dimethylpyrazol und
Succinimid.
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Besonders
bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist als Verkappungsmittel
Methylethylketoxim.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
enthalten gegebenenfalls noch übliche
Hilfsmittel und/oder Additive, wie beispielsweise Lichtschutzmittel
(z.B. Benztriazole, HALS-Verbindungen), Slipadditive, Polymerisationsinhibitoren,
Entschäumer,
Verlaufsmittel und filmbildende Hilfsmittel (z.B. Cellulosederivate).
Diese Hilfsmittel und/oder Additive liegen in einer Menge bis zu
15 Gew.-%, bevorzugt 1–10
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Beschichtungsmittels vor.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Beschichtung zur Herstellung
einer Mehrschichtlackierung verwendet, insbesondere in der Automobilindustrie.
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Diese
Mehrschichtlackierung kann aus vier voneinander verschiedenen Schichten
bestehen, d.h. aus
- 1. einer ersten elektrophoretisch
aufgetragenen Schicht;
- 2. einer zweiten Schicht aus einer Grundierung oder einem Füller;
- 3. einer dritten, farbgebenden Schicht, erhältlich aus einem wasserverdünnbaren
Basislack; und
- 4. einer vierten Schicht aus der erfindungsgemäßen Beschichtung.
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Es
ist aber auch möglich,
die erfindungsgemäße Beschichtung
für die
Herstellung einer Mehrschichtlackierung aus drei voneinander verschiedenen
Schichten zu verwenden, d.h. aus
- 1. einer ersten
elektrophoretisch aufgetragene Schicht;
- 2. einer zweiten, farbgebenden Schicht, erhältlich aus einem wasserver-dünnbaren
Basislack; und
- 3. einer dritten Schicht aus der erfindungsgemäßen Beschichtung.
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Die
erste, direkt auf dem Autoblech befindliche Schicht ist eine elektrophoretisch
aufgetragene Schicht (Electrocoatschicht, KTL-Schicht), die durch Elektrotauchlackierung – hauptsächlich kathodische Tauchlackierung
(KTL) – zwecks
Korrosionsschutz aufgebracht und anschließend eingebrannt wird.
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Die
zweite, auf der Elektrocoatschicht befindliche und etwa 30 bis 40 μm dicke Schicht
ist die Füllerschicht,
die einerseits Schutz gegen mechanische Angriffe (Steinschlagschutzfunktion)
bietet, andererseits einen ausreichenden Decklackstand gewährleistet,
d.h. die rauhe Oberfläche
der Rohkarosserie für
die nachfolgende Decklackierung glättet und kleinere Unebenheiten
ausfüllt.
Die zur Herstellung dieser Füllerschicht
verwendeten Lacke enthalten neben Bindemitteln auch Pigmente. Dabei
hat die Benetzbarkeit der verwendeten Pigmente einen Einfluss auf
den Decklackstand der gesamten Mehrschichtlackierung und auch auf
den Glanz der Füllerschicht,
wie er von einigen Automobilherstellern gefordert wird. Die Füllerschicht
wird größtenteils
durch Applikation mit elektrostatischen Hochrotationsglocken und
anschließendem
Einbrennvorgang bei Temperaturen über 130°C erzeugt.
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Die
dritte, auf der Füllerschicht
befindliche Schicht ist die Basislackschicht, die durch entsprechende
Pigmente der Karosserie die gewünschte Farbe
gibt. Der Basislack wird im herkömmlichen Spritzverfahren
aufgetragen. Die Schichtdicke dieser herkömmlichen Basislackschicht liegt
je nach Farbton zwischen etwa 12 bis 25 μm. Meistens wird diese Schicht,
besonders bei Metallic-Effektlacken, in zwei Verfahrensschritten
aufgebracht. In einem ersten Schritt erfolgt die Auftragung mittels
elektrostatischer Hochrotationsglocken, gefolgt von einem zweiten Auftrag
mittels pneumatischer Zerstäubung.
Diese Schicht wird (bei Verwendung von wässrigem Basislack) mit Infrarotstrahlern
und/oder durch Warmluftkonvektion zwischengetrocknet.
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Die
vierte und oberste, auf der Basislackschicht befindliche Schicht
ist die erfindungsgemäße Beschichtung.
Sie wird meistens in einem Auftrag durch elektrostatische Hochrotationsglocken
aufgetragen. Sie verleiht der Karosserie den gewünschten Glanz und schützt den
Basislack vor Umwelteinflüssen
(UV-Strahlung, Salzwasser, etc.).
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Die
Basislackschicht und die Klarlackschicht werden im allgemeinen gemeinsam
eingebrannt.