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Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zur Befestigung von Ufern mittels Polyurethanen sowie dazu
geeignete Polyurethane.
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Die Befestigung von Ufern, insbesondere
von Uferböschungen,
ist für
die Regulierung von fliegenden Gewässern häufig notwendig. Beim Neubau
und insbesondere bei der Sanierung von Wasserstraßen und
Deichen ist eine Befestigung von Bereichen des Ufers häufig erforderlich.
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Bisher wurden für solche Art Sanierungszwecke
Verbundkörper
aus Schotter und hochwertigen Beton vorgefertigt und am Einsatzort
plaziert. Bei diesem Verfahren ist jedoch eine Sanierung von beschädigten Bereichen
des Ufers an Ort und Stelle nicht möglich. Außerdem haben die Bauteile zumeist
ein sehr hohes Gewicht.
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Eine Möglichkeit der Sanierung von
beschädigten
Bereichen des Ufers an Ort und Stelle besteht in der Verwendung
von härtenden
Teerformulierungen, die über
den zu verfestigenden Gesteinsschotter der Uferböschungen ausgetragen wurden.
Mit diesem Verfahren kann für
eine gewisse Zeit eine Verfestigung der Uferböschungen erreicht werden. Es
tritt jedoch vor allen der ökologische
Nachteil auf, daß im
Laufe der Zeit phenolische oder andere umweltschädliche Verbindungen aus dem
Teer freigesetzt werden können.
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Die Verwendung von Polyurethanen
zur Herstellung von Formkörpern
mit mineralischen Inhaltsstoffen sowie zur Befestigung von Gesteinsschichten,
insbesondere im Bergbau, ist ebenfalls bekannt.
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So beschreibt
DE 35 02 997 ein Verfahren zur Verfestigung
von geologischen Formationen im Bergbau durch Polyurethanschaumstoffe.
Hierbei werden in die zu verfestigende Formation Bohrlöcher eingebracht,
die mit den flüssigen
Komponenten für
die Polyurethanreaktion gefüllt
und danach verschlossen werden. Das Polyurethan schäumt auf
und verteilt sich dadurch in die Ritzen der Gesteinsformation. Durch
das nachfolgende Aushärten
des Polyurethan-Schaums wird die Formation verfestigt. Ein derartiges
Verfahren ist jedoch bei der Sanierung von Böschungen, insbesondere Uferböschungen,
nicht anwendbar, da eine Verschäumung
dort nicht möglich
ist und das Eindringen von Wasser in den Schaum mit der Zeit eine
Zerstörung
des Schaums bewirken würde.
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Weiterhin bekannt sind Formkörper aus
Polyurethan mit mineralischen Inhaltsstoffen, beispielsweise Sand,
für den
Einsatz in Filterbrunnen im Bergbau. Derartige Formkörper sind
beispielsweise in
DD 109 319 ,
DD 116 846 und
DE 44 28 048 beschrieben. Zur Herstellung
derartiger Formkörper
werden jedoch ausschließlich
trockene Substrate eingesetzt, mit den flüssigen Polyurethan-Aufbaukomponenten
vermischt und unter Druck in geschlossenen Formen hergestellt. Für eine Sanierung
von Uferböschungen
vor Ort ist dieses Verfahren daher nicht geeignet.
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Aufgabe der Erfindung war es, Möglichkeiten
zur Befestigung von Uferböschungen
zu finden, die eine dauerhafte Befestigung zulassen, einfach auszuführen sind
und keine ökologischen
Probleme verursachen. Es sollte auch möglich sein, Reparaturen direkt
an der Böschung
oder am Damm beziehungsweise Deich vorzunehmen.
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Die Aufgabe konnte gelöst werden
durch die Befestigung von Uferböschungen,
insbesondere Dämmen
beziehungsweise Deichen, mit kompakten Polyurethanen.
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Gegenstand der Erfindung sind somit
Uferböschungen,
insbesondere Dämme
oder Deiche, dadurch gekennzeichnet, daß an ihrer Oberfläche das
mineralische Material mit mindestens einem kompakten Polyurethan
verbunden ist.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin
ein Verfahren zur Befestigung von Uferböschungen, insbesondere Dämmen oder
Deichen, dadurch gekennzeichnet, daß auf das mineralische Material
auf der Oberfläche der
Uferböschung
mindestens ein kompaktes Polyurethan aufgebracht wird.
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Das Aufbringen des kompakten Polyurethans
auf das mineralische Material auf Oberfläche der Uferböschung kann
auf unterschiedliche Weise erfolgen.
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Bei dem mineralischen Material auf
der Oberfläche
der Uferböschungen
handelt es sich vorwiegend um Steine, insbesondere um Schüttungen
von Gestein, bevorzugt Schotter, besonders bevorzugt Granitschotter.
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Es ist für das erfindungsgemäße Verfahren
notwendig, daß das
Polyurethan weitgehend, nach Möglichkeit
vollständig
kompakt ist. Kompakte Polyurethane weisen eine wesentlich bessere
Haftung auf dem Gestein und eine höhere mechanische Festigkeit
auf als geschäumte
Polyurethane.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die flüssigen
Aufbaukomponenten der Polyurethane vermischt und diese fließfähige Mischung
auf das mineralische Material auf der Oberfläche der Uferböschung aufgebracht.
Voraussetzung bei der Durchführung
dieser Verfahrensvariante ist jedoch, daß dieser Bereich der Uferböschung frei
von Bewuchs ist und vorzugsweise aus Steinen, insbesondere Schotter,
besteht. Anderenfalls ist ein fester Verbund nicht gewährleistet.
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In einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein mineralisches Material, insbesondere Steine, bevorzugt
solche mit einer durchschnittlichen Größe im Bereich zwischen 2 und
20 cm, besonders bevorzugt Schotter, in offene Formen eingebracht,
auf die Schüttung
des mineralischen Materials die fließfähige Mischung der flüssigen Aufbaukomponenten
des Polyurethans aufgebracht, nach Aushärtung des Polyurethans der
Formkörper
entformt und dieser danach auf die Oberfläche der Uferböschung aufgebracht.
Diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist insbesondere dort vorteilhaft, wo die Reparaturen an der Uferböschung unterhalb
der Wasserlinie durchgeführt
werden müssen.
Die Formkörper
haben vorzugsweise eine Größe von 100 ± 50 × 100 ± 50 × 15 ± 10 cm.
Bei größeren Formkörpern ist
die mechanische Stabilität
häufig
unzureichend, außerdem
ist der Transport aufwendig. Bei kleineren Formkörpern kann es problematisch
sein, diese auf der Uferböschung
zu stabilisieren außerdem
wäre das
Aufbringen der kleinen Formkörper
bei großen
Flächen
aufwendig.
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Als Aufbaukomponenten der Polyurethane
im Sinne der vorliegenden Erfindung werden ganz allgemein Verbindungen
mit freien Isocyanatgruppen und Verbindungen mit Gruppen, die mit
Isocyanatgruppen reaktiv sind, verstanden. Gruppen, die mit Isocyanatgruppen
reaktiv sind, sind zumeist Hydroxylgruppen oder Aminogruppen. Bevorzugt
sind Hydroxylgruppen, da die Aminogruppen sehr reaktiv sind und
das Reaktionsgemisch daher rasch verarbeitet werden muß. Die durch
Umsetzung dieser Aufbaukomponenten gebildeten Produkte werden im
folgenden allgemein als Polyurethane bezeichnet.
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Bei beiden Verfahrensvarianten ist
es nicht erforderlich, daß die
mineralischen Materialien trocken vorliegen. Überraschenderweise gelingt
es auch bei Vorliegen von nassem mineralischen Material, eine gute
Haftung zwischen dem Polyurethan und dem mineralischen Material
zu erhalten.
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Als kompakte Polyurethane können die üblichen
und bekannten Verbindungen dieses Typs eingesetzt werden. Die Herstellung
dieser Materialien erfolgt durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit
Verbindungen mit mindestens zwei aktiven Wasserstoffatomen. Als
Polyisocyanate können
prinzipiell alle bei Raumtemperatur flüssigen Polyisocyanate mit mindestens
zwei Isocyanatgruppen eingesetzt werden. Vorzugsweise kommen aromatische
Polyisocyanate zum Einsatz, besonders bevorzugt Isomere des Toluylendiisocyanats
(TDI) und des Diphenylmethandiisocyanats (MDI), insbesondere Mischungen
aus MDI und Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanaten (Roh-MDI). Die
Polyisocyanate können
auch modifiziert sein, vorzugsweise durch den Einbau von Isocyanuratgruppen
und insbesondere durch den Einbau von Urethangruppen. Die letztgenannten Verbindungen
werden durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit einem Unterschuß an mit
Verbindungen mit mindestens zwei aktiven Wasserstoffatomen hergestellt
und üblicherweise
als NCO-Prepolymere bezeichnet. Ihr NCO-Gehalt liegt zumeist im
Bereich zwischen 2 und 29 Gew.-%.
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Als Verbindungen mit mindestens zwei
mit Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen werden zumeist
mehrfunktionelle Alkohole, sogenannte Polyole, oder, weniger bevorzugt,
mehrfunktionelle Amine eingesetzt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden als kompakte Polyurethane solche mit einer hydrophoben Ausrüstung eingesetzt.
Die Hydrophobie kann insbesondere durch Zusatz von hydroxylfunktionellen
fettchemischen Komponenten zu mindestens einer der Ausgangskomponenten
des Polyurethansystems, bevorzugt zur Polyolkomponente, bewirkt
werden.
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Es sind eine Reihe von hydroxylfunktionellen
fettchemischen Komponenten bekannt, die verwendet werden können. Beispiele
sind Rizinusöl,
mit Hydroxylgruppen modifizierte Öle wie Traubenkernöl, Schwarzkümmelöl, Kürbiskernöl, Borretschsamenöl, Sojaöl, Weizenkeimöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl, Aprikosenkernöl, Pistazienkernöl, Mandelöl, Olivenöl, Macadamianussöl, Avocadoöl, Sanddornöl, Sesamöl, Haselnussöl, Nachtkerzenöl, Wildrosenöl, Hanföl, Distelöl, Walnussöl, mit Hydroxylgruppen
modifizierte Fettsäureester
auf Basis von Myristoleinsäure,
Palmitoleinsäure, Ölsäure, Vaccensäure, Petroselinsäure, Gadoleinsäure, Erucasäure, Nervonsäure, Linolsäure, α- und γ-Linolensäure, Stearidonsäure, Arachidonsäure, Timnodonsäure, Clupanodonsäure, Cervonsäure. Bevorzugt
eingesetzt werden hierbei das Rizinusöl und dessen Umsetzungsprodukte
mit Alkylenoxiden oder Keton-Formaldehyd- Harzen. Letztgenannte Verbindungen werden
beispielsweise von der Bayer AG unter der Bezeichnung Desmophen® 1150
vertrieben.
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Eine weitere bevorzugt eingesetzte
Gruppe von fettchemischen Polyolen kann durch Ringöffnung epoxidierter
Fettsäureester
bei gleichzeitiger Umsetzung mit Alkoholen und gegebenenfalls folgenden
weiteren Umesterungsreaktionen gewonnen werden. Der Einbau von Hydroxylgruppen
in Öle
und Fette erfolgt in der Hauptsache durch Epoxidierung der in diesen
Produkten enthaltenen olefinischen Doppelbindung gefolgt von der
Umsetzung der gebildeten Epoxidgruppen mit einem ein- oder mehrwertigen
Alkohol. Dabei wird aus dem Epoxidring eine Hydroxylgruppe oder
bei mehrfunktionellen Alkoholen eine Struktur mir einer höheren Anzahl an
OH-Gruppen. Da Öle
und Fette meist Glyzerinester sind, laufen bei den oben genannten
Reaktionen noch parallele Umesterungsreaktionen ab. Die so erhaltenen
Verbindungen haben vorzugsweise ein Molekulargewicht im Bereich
zwischen 500 und 1500 g/mol. Derartige Produkte werden beispielsweise
von der Firma Henkel angeboten.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird als kompaktes Polyurethan ein solches eingesetzt, das herstellbar
ist durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit Verbindungen mit mindestens
zwei mit Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen
mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen mindestens ein fettchemisches
Polyol und mindestens ein mit Phenol modifiziertes aromatisches
Kohlenwasserstoffharz, insbesondere ein Inden-Cumaron-Harz enthalten.
Diese Polyurethane sowie ihre Aufbaukomponenten weisen eine derart
hohe Hydrophobie auf, daß sie
prinzipiell sogar unter Wasser zu einem kompakten Polyurethan aushärten können.
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Somit ist ein weiterer Gegenstand
der Erfindung ein kompaktes Polyurethan, herstellbar durch Umsetzung
von Polyisocyanaten mit Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen
reaktiven Wasserstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen
mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen mindestens ein fettchemisches
Polyol und mindestens ein mit Phenol modifiziertes aromatisches
Kohlenwasserstoffharz, insbesondere ein mit Phenol modifiziertes
Inden-Cumaron-Harz enthält.
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Als mit Phenol modifizierte aromatisches
Kohlenwasserstoffharze mit einer endständigen Phenolgruppe, werden
vorzugsweise mit Phenol modifizierte Inden-Cumaron-Harze, besonders
bevorzugt technische Gemische von aromatischen Kohlenwasserstoffharzen
ver wendet, insbesondere solche, die als wesentlichen Bestandteil
Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
mit n von 2 bis 28 enthalten.
Derartige Produkte sind handelsüblich
und werden beispielsweise von der Firma Rütgers VFT AG unter dem Handelsnamen
NOVARES
© angeboten.
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Die mit Phenol modifizierten aromatischen
Kohlenwasserstoffharze, insbesondere die mit Phenol modifizierten
Inden-Cumaron-Harze einen OH-Gehalt zwischen 0,5 und 5,0 Gew.-%
aufweisen.
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Vorzugsweise werden das fettchemische
Polyol und das mit Phenol modifizierte aromatische Kohlenwasserstoffharz,
insbesondere das Inden-Cumaron-Harz in einem Gewichtsverhältnis von
100 : 1 bis 100 : 50 eingesetzt.
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Gemeinsam mit den genannten Verbindungen
können
weitere Verbindungen mit mindestens zwei aktiven Wasserstoffatomen
eingesetzt werden. Auf Grund ihrer hohen Hydrolysebeständigkeit
sind Polyetheralkohole bevorzugt. Diese werden nach üblichen
und bekannten Verfahren, zumeist durch Anlagerung von Alkylenoxiden
an H-funktionelle Startsubstanzen, hergestellt. Die mitverwendeten
Polyetheralkohole haben vorzugsweise eine Funktionalität von mindestens
3 und eine Hydroxylzahl von mindestens 400 mg KOH/g, vorzugsweise
mindestens 600 mg KOH/g, insbesondere im Bereich von 400 bis 1000
mg KOH/g. Ihre Herstellung erfolgt auf üblichem Wege durch Umsetzung
von mindestens dreifunktionellen Startsubstanzen mit Alkylenoxiden.
Als Startsubstanzen können
vorzugsweise Alkohole mit mindestens drei Hydroxylgruppen im Molekül eingesetzt
werden, beispielsweise Glyzerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
Sorbit, Saccharose. Als Alkylenoxid wird vorzugsweise Propylenoxid
eingesetzt.
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Der Reaktionsmischung können weitere übliche Bestandteile
zugesetzt werden, beispielsweise Katalysatoren und übliche Hilfs-
und Zusatzstoffe. Insbesondere sollten der Reaktionsmischung Trockenmittel,
beispielsweise Zeolithe, zugesetzt werden, um die Anreicherung von
Wasser in den Komponenten und damit ein Aufschäumen der Polyurethane zu vermeiden.
Diese Abmischung wird in der Technik häufig als Polyolkomponente bezeichnet.
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Die erfindungsgemäßen Polyurethane können prinzipiell
ohne die Anwesenheit von Katalysatoren hergestellt werden. Zur Verbesserung
der Aushärtung
können
Katalysatoren, vorzugsweise in einer Menge von maximal 0,1 Gew.-%,
bezogen auf das fertige Polyurethan, mitverwendet werden. Als Katalysatoren
sollten vorzugsweise solche ausgewählt werden, die eine möglichst
lange Reaktionszeit bewirken. Dadurch ist es möglich, daß die Reaktionsmischung lange
flüssig
bleibt und möglichst
tief in die zu befestigende Gesteinsschüttung eindringen kann. Prinzipiell
ist es möglich,
auch ganz ohne Katalysator zu arbeiten.
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Die Kombination der Polyisocyanate
mit den Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen reaktiven
Wasserstoffatomen sollte in einem solchen Verhältnis erfolgen, daß ein stöchiometrischer Überschuß an Isocyanatgruppen,
vorzugsweise von mindestens 5 %, insbesondere im Bereich zwischen
5 und 60 vorliegt.
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Die erfindungsgemäßen hydrophoben Polyurethane
zeichnen sich durch eine besonders gute Verarbeitbarkeit aus. So
zeigen diese Polyurethane eine besonders gute Haftung, insbesondere
auf feuchten Substraten wie nassem Gestein, insbesondere Granitschotter.
Die Aushärtung
der Polyurethane erfolgt trotz der Anwesenheit von Wasser praktisch
kompakt. Auf Grund ihrer langen Reaktionszeiten können die
Systeme in flüssigem
Zustand tief in die Schüttung
der Substrate eindringen, wodurch die Stabilität der Verbunde weiter erhöht wird.
Die erfindungsgemäßen kompakten
Polyurethane zeigen jedoch auch bei dünnen Filmen eine vollständig kompakte
Aushärtung.
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Das Aufbringen der Polyurethan-Reaktionsmischung
auf das zu verfestigende Gestein kann sehr einfach erfolgen. Bei
der Befestigung von Uferböschungen
direkt vor Ort können
das Polyisocyanat und die Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen
reaktiven Wasserstoffatomen in einem Gefäß, im einfachsten Falle einem
Eimer, im entsprechenden Verhältnis
gemischt und die flüssige
Mischung auf die zu verfestigende Stelle aufgebracht werden, im
einfachsten Falle durch Gießen.
Das Mischen und Aufbringen kann jedoch auch durch eine Mischvorrichtung,
wie einen statischen Mischer, erfolgen.
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Bei der Herstellung von Formkörpern kann
ebenfalls wie oben beschrieben verfahren werden, bevorzugt ist es
in diesem Fall, die Komponenten mit Mischeinrichtungen, wie Mischköpfen, zu
dosieren.
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Bei der erfindungsgemäßen Befestigung
von Uferböschungen,
insbesondere Dämmen
und Deichen, ist es nicht notwendig, daß das zu befestigende Gestein
trocken ist. Insbesondere bei der Verwendung von hydrophoben Polyurethanen
kommt es auch bei feuchtem Gestein, insbesondere auf Granitschotter, überraschenderweise
zu einer guten Haftung der kompakten Polyurethane. Überraschenderweise
erfolgt, insbesondere bei Verwendung der oben beschriebenen hydrophoben
Polyurethane, enthaltend das fettchemische Polyol und das mit Phenol
modifizierte aromatische Kohlenwasserstoffharz, insbesondere das
Inden-Cumaron-Harz, neben einer sehr guten Haftung auf den Substraten
auch zu einer praktisch blasenfreien Aushärtung der Polyurethane. Auch
an den Grenzflächen
zwischen Gestein und Polyurethan kommt es zu keinerlei Schäumreaktionen.
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Damit sind die Polyurethane hervorragend
zur Befestigung von Uferböschungen,
insbesondere Dämmen
und Deichen, geeignet. Der Verbund zwischen Gestein und Polyurethan
ist sehr fest. Weiterhin kommt es, insbesondere bei Einsatz sehr
hydrophober Polyurethane, zu praktische keinem hydrolytischen Abbau
der Polyurethane und somit zu einer sehr langen Haltbarkeit der
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
befestigten Uferböschungen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine einfache
Methode zur Befestigung von Uferböschungen. Die Befestigung der
Dämme vor
Ort ist ein sehr einfaches und effektives Verfahren zur Reparatur
von Beschädigungen
der Uferanlagen oder beim Neubau von Uferanlagen. Es ist einfach
und ohne komplizierte technische Mittel durchzuführen und bewirkt, wie oben
beschreiben, eine sehr dauerhafte Befestigung.
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Die Verfahrensvariante, bei der die
Befestigungselemente in einem separaten Schritt als Formkörper hergestellt
diese dann auf die Uferböschung
aufgelegt werden, hat gegenüber
den herkömmlichen
Platten aus Beton den Vorteil einer deutlichen Gewichtsreduzierung
bei mindestens ebenso guten Gebrauchseigenschaften.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Befestigung
von Uferböschungen
ist einfach durchzuführen, führt zu einer
dauerhaften Befestigung der Ufer und hat keine nachteiligen Auswirkungen
auf die Umwelt. Die Verbunde halten auch den üblichen, bei derartigen Anwendungen auftretenden
Belastungen, wie Strömung oder
Wellengang, ohne Beeinträchtigung
der Gebrauchseigenschaften stand.
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Mit dem bevorzugt verwendeten kompakten,
hydrophoben Polyurethan steht ein Material zur Verfügung, mit
dem sich das erfindungsgemäße Verfahren
besonders vorteilhaft durchführen
läßt.
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Die Erfindung soll an den nachstehenden
Beispielen näher
erläutert
werden.
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Ausführungsbeispiel 1
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1900 g eines fettchemischen Polyols
auf der Basis von Sojaöl
mit einer Hydroxylzahl von 170 mg KOH/g, 520 g eines analogen fettchemischen
Polyols mit einer Hydroxylzahl von 230 mg KOH/g, 120 g eines Polyetherpolyols
auf der Basis Trimethylolpropan/Propylenoxid mit einer Hydroxylzahl
von 875 mg KOH/g, 180 g eines zeolithischen Trockenmittels 50 %-ig
in Rizinusöl
und 1,2 g eines Siliconentlüfters
wurden zu einer Polyolkomponente vermischt.
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Diesem Gemisch wurden 300 g eines
aromatischen Kohlenwasserstoffharzes mit der Handelsbezeichnung
NOVARES® HA1100
der Firma Rütgers
VFT AG Duisburg mit einer Hydroxylzahl von 54 mg KOH/g zugesetzt
und damit die Polyolkomponente vervollständigt.
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Zu dieser fertigen Polyolkomponente
wurden 1600 g eines Polymer-MDI
mit einem Isocyanatgehalt von 31 Gew.-% zugegeben und die Komponenten
intensiv vermischt.
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Aus der Mischung der Komponenten
wurde ein Verbundkörper
mit feuchtem Granitschotter hergestellt.
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Dazu wurde nasser Granitschotter
in eine offene Form mit den Abmessungen 1m × 1m × 0,15m, die mit Polyethylenfolie
ausgekleidet wurde, eingetragen. Nach weiterer zusätzlicher
Befeuchtung wurde die flüssige
Mischung der Komponenten gleichmäßig mittels
einer Gießkanne
auf dem feuchten Granitschotter verteilt. Das flüssige Reaktionsgemisch mit
einer sehr langen Reaktionszeit benetzte das Gestein und durchtränkte die
gesamte Schotterlage.
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Das kompakte Polyurethan härtete trotz
Anwesenheit von Wasser kompakt und blasenfrei aus und ergab einen
festen Verbund mit dem Granitschotter.
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Zum Eignungstest des Verbundkörpers wurde
dieser in einem Wasserbecken unter Simulationbedingungen des Wellenganges
einem Zeitraffertest ausgesetzt. Der Verbund hielt diesen Beanspruchungen
stand.