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Die
Erfindung betrifft Formkörper zur Verwendung als Boden-
oder Schallschutzelement, die durch Verkleben von vermahlenen Granulaten
aus Olivenkernen mit reaktiven Klebstoffen auf Basis von Polyurethanen
oder Epoxidharzen hergestellt worden sind. Weiterhin werden Verfahren
zur Herstellung der Formkörper beschrieben, sowie die Verwendung
dieser Formkörper.
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Formkörper
aus Holzwerkstoffen sind bekannt. So beschreibt die
DE 19526032 solche Formkörper, die
Holzteilchen und/oder cellulosehaltiges Material enthalten, die
mit Bindemitteln verklebt werden. Dabei soll das Bindemittel ein
CO
2-abspaltendes Polyurethan-Bindemittel
sein. Das Bindemittel schäumt auf. Deshalb muss der Formkörper
unter äußern Druck von wenigstens 400 N/cm
2 ausgehärtet werden.
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Weiterhin
ist die
EP 1037733
A1 bekannt. In dieser wird ein Verfahren zum Herstellen
von elastischen Formkörpern beschrieben, die auf Basis
von Holzteilchen und cellulosehaltigen Material sowie porösen PU-Bindemitteln
besteht. Dabei soll das Bindemittel in Gegenwart eines Treibmittels
unter erhöhtem Druck vernetzt werden. Auch in diesem Falle
soll der Klebstoff aufschäumen. Gegebenenfalls können
auch Schaummittel, wie Carbonsäuren enthalten sein.
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Weiterhin
ist die
DE 102004019529 bekannt.
Es werden cellulosehaltige Materialien mit Polyurethanbindemitteln
zu Formkörpern verklebt. Dabei sind die cellulosehaltigen
Materialien von ausgewählter Form, sie sollen eine Dicke
von bevorzugt unter 1 mm aufweisen und eine Länge zwischen
80 bis 300 mm. Diese Klebstoff/Füllstoffmischung wird unter
Druck verklebt.
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Bei
den Formkörpern gemäß dem Stand der Technik
handelt es sich üblicherweise um Platten, die in der Möbelindustrie
eingesetzt werden können. Dabei sollen die Platten bevorzugt
leicht sein, d. h. eine Dichte unter 1 aufweisen. Weiterhin sollen
diese Formkörper jedoch eine möglichst dichte
geschlossene Oberfläche aufweisen, um sie in den weiteren
Verarbeitungsprozess einsetzen zu können. Deswegen werden
schäumende Klebstoffe eingesetzt. Als Füllstoff
werden die Holzspäne oder Holzschnitzel eingesetzt. Diese
werden ggf. getrocknet auf eine Restfeuchte, so dass später
möglichst keine Schrumpfungs- oder Quellungsprozesse auftreten
sollen.
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Bei
den Verklebungen gemäß dem Stand der Technik werden
also geschlossene Formkörper erhalten, die keine Feuchtigkeit
aufnehmen sollen und in der weiteren Verarbeitung vor Feuchtigkeit
geschützt werden müssen. Es werden nur die bekannten
Holzmaterialien erwähnt, ggf. gemischt mit Fasern oder
verstärkenden Bestandteilen, wie Metallnetzen oder ähnlichem,
eine besondere Auswahl der cellulosehaltigen Materialien ist nicht
beschrieben.
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Bekannt
ist es, dass bei der Herstellung von Olivenöl die ölhaltigen
Bestandteile durch Pressen und Erwärmen aus den Früchten
abgetrennt werden. Weiterhin werden durch Extraktionsverfahren,
beispielsweise mit Lösemitteln wie Hexan, weitere Ölbestandteile
abgetrennt. Zurück bleiben die Olivenkerne mit den in Wasser
oder Lösemitteln unlöslichen Bestandteilen. Die
so erhaltenen Olivenkerne weisen jedoch im Inneren immer noch einen
geringen Anteil von Öl auf oder andere migrationsfähige
Bestandteile. Die Verbrennung der in erheblichen Mengen anfallenden
Rückstände aus der Olivenölproduktion
ist unter Umweltgesichtspunkten nachteilig. Eine Verbrennung oder
eine Ablagerung auf natürlichen Deponien erfordert einen
erheblichen Investitionsaufwand. Außerdem können
solche Olivenkerne zwar bearbeitet werden, eine Weiterverarbeitung durch
Verkleben ist aufgrund der migrationsfähigen Bestandteile
und einem Restöl an der Oberfläche oder im Inneren
jedoch schwierig.
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Formkörper
aus Holzbestandteilen gemäß dem Stand der Technik
können zwar mit verschiedenen Zuschlagstoffen ausgestattet
werden, sie bleiben jedoch gegen Wasser empfindlich. Ein Einsatz
unter natürlichen Umweltbedingungen, d. h. im Freien, ist
deswegen ungünstig. Die Formkörper nehmen Wasser
auf, dabei können sie quellen oder die Klebstoffbindung
wird zerstört. Weiterhin sind die Einflüsse der
Sonnenstrahlung auf die Verklebung der Formkörper negativ.
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Deswegen
hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ausgehend von vermahlenden
Granulaten von Olivenkernen in Verbindung mit reaktiven Klebstoffen
Formkörper herzustellen, die für verschiedene
Zwecke eingesetzt werden können. Die Formkörper
sollen für einen langen Zeitraum witterungsstabil sein,
können also auch außerhalb von Innenräumen
eingesetzt werden. Weiterhin sollen sie mechanisch stabil sein,
d. h. auch in der Bauindustrie eingesetzt werden können.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Formkörper
bereitgestellt wird, der aus einer Mischung von cellulosehaltigen
Granulaten in Form von Olivenkerngranulaten mit ausgehärteten
reaktiven Klebstoffen besteht, wobei die Granulate eine mittlere
Korngröße unter 10 mm aufweisen sollen, die Klebstoffe
ausgewählt werden aus 2K-Epoxidklebstoffen, 2K-PU-Klebstoffen
oder 1K-PU-Klebstoffen, wobei 5 bis 100% Klebstoff bezogen auf 100%
Olivenkerngranulate eingesetzt werden.
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern
aus den oben erwähnten Bestandteilen. Ein weiterer Gegenstand
der Erfindung sind Formkörper, die unterschiedliche Schichten
aufweisen.
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Erfindungsgemäß ist
es notwendig, dass als fester Bestandteil der Formkörper
Granulate aus Olivenkernen eingesetzt werden. Es handelt sich dabei beispielsweise
um die Reste aus der Herstellung von Olivenöl. Dabei sind
diese Kerne an der Oberfläche durch die vorherige Verarbeitung
frei von anhaftenden lockeren und weichen Bestandteilen. Wenn sie
einem Extraktionsprozess unterworfen wurden, sind solche Granulatoberflächen
auch frei von in Kohlenwasserstoffen lösbaren Verbindungen.
Solche Kerne sollen bevorzugt vermahlen sein zu Granulaten. Dabei
die Korngröße der Teilchen unter 10 mm liegen,
insbesondere unter 5 mm. Die Form der Granulate ist unregelmäßig,
es kann sich um halbrunde oder um eckige oder um sonstige Formen
handeln, die beim Vermahlen solcher ursprünglich runder
Kerne entstehen können. Es ist darauf zu achten, dass der
Feinanteil nicht zu hoch liegt, üblicherweise soll der
Anteil kleiner 0,2 mm unterhalb von 5 Gew.-% betragen.
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Diese
Granulate können gegebenenfalls durch Waschen mit Wasser/Tensiden
gereinigt werden, das ist üblicherweise aber nicht notwendig.
Vor der Verarbeitung mit den Klebstoffen können die Granulate
getrocknet werden, d. h. sie werden auf übliche an Luft
stabile Feuchtigkeitsgehalte von 5 bis zu 20% getrocknet. Der Ölgehalt
der Granulate soll unterhalb von 3% liegen bevorzugt unterhalb von
1%, insbesondere unterhalb von 0,5%. Dabei können die Oberflächen
aus dem Herstellungsprozess frei von Ölen sein, durch die
Vermahlung oder durch Diffusion weisen die Oberflächen
jedoch häufig geringe Ölreste auf.
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Gegebenenfalls
können zu diesen Granulaten noch weitere feste Bestandteile
zugemischt werden. Es können Anteile von mineralischen
Granulaten zu den Olivenkerngranulaten zugemischt werden. Als mineralische
Granulate können die bekannten Steingranulate, wie Sand,
Kies oder Splitt, eingesetzt werden. Diese haben im Allgemeinen
eine ähnliche Korngrößenverteilung wie
die Olivenkerngranulate, bevorzugt sollen die mineralischen Granulate
eine Korngröße unterhalb von 5 mm aufweisen. Der
Anteil an Fasern soll im Allgemeinen von 0 bis 15% betragen, insbesondere
unter 5 Gew.-%. Der Anteil an mineralischen Granulaten kann 0 betragen
oder er beträgt bis ca. 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf
die Menge der Olivenkerngranulate. Weiterhin können auch
Fasern zugesetzt werden beispielsweise Glasfasern, Leinenfasern
oder Polymerfasern. Damit kann die mechanische Stabilität
erhöht werden. Ein Anteil von üblichen Holzbestandteilen
soll vermieden werden, da diese häufig zur schnellen Verwitterung
neigen.
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Ein
weiterer Bestandteil der Formkörper sind reaktive Klebstoffe.
Es kann sich dabei um feuchtigkeitsvernetzende 1-Komponenten-Polyurethanklebstoffe
handeln, es können auch 2-Komponenten Klebstoffe auf Basis
von Polyurethanen oder von Epoxiden eingesetzt werden. Dabei werden
die Granulate mit den Klebstoffen in unvernetztem Zustand vermischt,
in vorgegebene Formen eingebracht und danach ausgehärtet.
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Beispielsweise
sind bei Temperaturen bis zu 50°C flüssige 1K-PU-Klebstoffe
geeignet, die über reaktive Isocyanatgruppen vernetzen.
Es handelt sich dabei um vernetzbare Polyurethanprepolymere mit NCO-Gruppen,
die übliche Additive und Hilfsstoffe enthalten. Diese können
hergestellt werden aus Polyioscyanaten, insbesondere Diisocyanaten,
umgesetzt mit Polyolen, insbesondere Diolen.
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Geeignete
Isocyanate sind aromatische, aliphatische oder cycloaliphatische
Di- oder Triisocyanate, deren Molekulargewicht kleiner als 500 g/mol
ist. Beispiele für geeignete aromatische Diisocyanate sind
alle Isomeren des Toluylendiisocyanats (TDI) entweder in isomerenreiner
Form oder als Mischung mehrerer Isomerer, Naphthalin-1,5-diisocyanat
(NDI), Naphthalin-1,4-diisocyanat (NDI), Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat (MDI),
Diphenylmethan-2,4'-diisocyanat sowie Mischungen des 4,4'-Diphenyl-methandiisocyanats
mit dem 2,4'-Isomeren, Xylylen-diisocyanat (XDI), 4,4'-Di-phenyl-dimethylmethandiisocyanat,
Di- und Tetraalkyl-diphenylmethan-diisocyanat, 4,4'-Dibenzyldiisocyanat,
1,3-Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylen-diisocyanat. Beispiele für
geeignete cycloaliphatische Diisocyanate sind die Hydrierungsprodukte
der vorgenannten aromatischen Diisocyanate wie z. B. das 4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat
(H12MDI), 1-Isocyanatomethyl-3-isocyanato-1,5,5-trimethyl-cyclohexan
(Isophorondiisocyanat, IPDI), Cyclohexan-1,4-diisocyanat, hydriertes
Xylylen-diisocyanat (H6XDI), 1-Methyl-2,4-diisocyanato-cyclohexan,
m- oder p- Tetramethylxylendiisocyanat (m-TMXDI, p-TMXDI) und Dimerfettsäure-Diisocyanat.
Beispiele für aliphatische Diisocyanate sind Tetramethoxybutan-1,4-diisocyanat,
Butan-1,4-diisocyanat, Hexan-1,6-diisocyanat (HDI), 1,6-Diisocyanato-2,2,4-trimethylhexan,
1,6-Diisocyanato-2,4,4-trimethylhexan, Lysindiisocyanat sowie 1,12-Dodecandiisocyanat (C12DI).
Es können auch trifunktionelle Isocyanate eingesetzt werden,
die durch Trimerisation oder Oligomerisation von Diisocyanaten oder
durch Reaktion von Diisocyanaten mit polyfunktionellen niedermolekularen
hydroxyl- oder aminogruppenhaltigen Verbindungen entstehen. Kommerziell
erhältliche Produkte sind beispielsweise Trimerisierungsprodukte
der Isocyanate HDI, MDI oder IPDI als Biuret, Uretdion oder Carbodiimid.
Als Isocyanate sind besonders bevorzugt aromatische Isocyanate geeignet.
Diese weisen eine hohe Reaktivität auf und eine schnelle
Umsetzungsgeschwindigkeit im Klebstoff.
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Als
Polyole für die Synthese des PU-Prepolymeren können
dabei eine Vielzahl von höhenmolekularen Polyhydroxyverbindungen
verwendet werden. Als Polyole eignen sich vorzugsweise Polyhydroxyverbindungen
mit zwei bzw. drei Hydroxylgruppen pro Molekül im Molekulargewichts-Bereich
von 400 bis 4000 g/mol, vorzugsweise im Bereich von 600 bis 2000
g/mol (zahlenmittleres Molekulargewicht MN, wie über GPC
bestimmbar). Beispiele sind di- und/oder trifunktionelle Polypropylenglycole,
es können auch statistische und/oder Blockcopolymere des
Ethylenoxids und Propylenoxids eingesetzt werden. Eine weitere Gruppe
von einzusetzenden Polyethern sind die Polytetramethylenglykole
(Poly(oxytetramethylen)glycol, Poly-THF), die z. B. durch die saure
Polymerisation von Tetrahydrofuran hergestellt werden.
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Weiterhin
sind als Polyole solche Polyester geeignet, die durch Kondensation
von Di- bzw. Tricarbonsäuren, wie z. B. Adipinsäure,
Sebacinsäure, Glutarsäure, Azelainsäure
Korksäure, Undecandisäure Dodecandisäure,
3,3-Dimethylglutarsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Hexahydrophthalsäure, Dimerfettsäure oder deren
Mischungen mit niedermolekularen Diolen bzw. Triolen wie z. B. Ethylenglycol,
Propylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Dipropylenglycol,
1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol, 1,10-Decandiol, 1,12-dodecandiol,
Dimerfettalkohol, Glycerin, Trimethylolpropan oder deren Mischungen
hergestellt werden können. Eine weitere Gruppe der erfindungsgemäß einzusetzenden
Polyole sind die Polyester auf der Basis von ε-Caprolacton,
auch Polycaprolactone genannt. Dabei soll das Molekulargewicht solcher
Polyesterpolyole unter 2000 g/mol betragen.
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Es
können aber auch Polyole oleochemischer Herkunft verwendet
werden. Derartige Polyesterpolyole können beispielsweise
durch vollständige Ringöffnung von epoxidierten
Triglyceriden eines wenigstens teilweise olefinisch ungesättigte
Fettsäure-enthaltenden Fettgemisches mit einem oder mehreren
Alkoholen mit 1 bis 12 C-Atomen und anschließender partieller
Umesterung der Triglycerid-Derivate zu Alkylesterpolyolen mit 1 bis
12 C-Atomen im Alkylrest hergestellt werden. Weitere geeignete Polyole
sind Polycarbonat-Polyole, Dimerdiole sowie Rizinusöl und
dessen Derivate. Auch die Hydroxy-funktionellen Polybutadiene, wie
sie z. B. unter dem Handelsnamen Poly-bd erhältlich sind,
können für die geeigneten Zusammensetzungen als
Polyole eingesetzt werden.
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Die
Polyole sollen bevorzugt flüssig sein. Das Molekulargewicht
soll allgemein unter 2000 g/mol betragen insbesondere unter 1200
g/mol. Dabei ist es bevorzugt, wenn Diole eingesetzt werden oder
Mischungen derselben. Es können auch Anteile von höherfunktionellen
Triolen eingesetzt werden. Eine besondere Ausführungsform
setzt Polyetherdiole oder Polyalkylendiole ein mit einem Molekulargewicht
unterhalb 2000 g/mol. Eine andere Ausführungsform setzt
zusätzlich bis zu 25 Gew.-% von dreiwertigen Alkoholen
ein, insbesondere oleochemische Polyole oder Polyether.
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Die
Umsetzung der monomeren Diisocyanate mit den Polyolen erfolgt dabei
in an sich bekannter Weise, ggf. unter Zusatz von aprotischen Lösungsmitteln.
Um die Bildung höherer Oligomere zu vermeiden, ist es vorteilhaft
ein Überschuss an Diisocyanaten im Verhältnis
zu den Diolen einzusetzen. Die Bildung von höher verzweigten
Prepolymeren soll weitgehend vermieden werden, da sonst die Viskosität
der Prepolymeren ansteigt.
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Solche
1K-PU-Klebstoffe sind dem Fachmann im Prinzip bekannt. Es handelt
sich um feuchtigkeitsvernetzende Klebstoffe. Dabei kann die Feuchtigkeit
aus dem Substrat oder der Umgebung stammen, diese kann auch durch
weitere Maßnahmen erhöht werden. Die entstehenden
Prepolymere können niedrig- oder hochviskos sein, oder
sie besitzen eine niedrige Schmelztemperatur, beispielsweise unterhalb
von 50°C. Bevorzugt sind solche Prepolymere bei Raumtemperatur
(25°C) noch fließfähig. Die Viskosität
soll bei Temperaturen bis zu 50°C zwischen 1000 bis 10000
mPas betragen.
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2K-PU-Zusammensetzungen
können beispielsweise aus den oben genannten Prepolymeren
bestehen, die über eine zusätzlich OH-Komponente
vernetzt werden. Weitere 2K-PU-Klebstoffe können aus einer OH-Komponente
zusammen mit monomeren Polyisocyanaten aufgebaut sein. Solche Klebstoffe
sind dem Fachmann ebenfalls bekannt.
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Beispielsweise
kann die Polyolkomponente aus einem Gemisch von an sich bekannten
Di- und höherfunktionellen Polyolen bestehen. Als geeignete
Polyole können die oben erwähnten Polyole eingesetzt
werden, wie oleochemische Polyole, Polyetherpolyole, Polyesterpolyole,
Dimerdiole, Polycarbonatpolyole, ggf. auch als Gemischen.
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Es
können die für die PU-Herstellung bekannten höhermolekularen
Diole in einer Menge von 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die Polyol-Komponente
insgesamt, eingesetzt werden, insbesondere 0 bis 50 Gew.-%. Als
höhermolekulare Polyole eignen sich vorzugsweise flüssige
Polyhydroxyverbindungen mit zwei OH-Gruppen pro Molekül.
Geeignet sind z. B. difunktionelle Polypropylenglykole. Es können
auch statistische und/oder Blockcopolymere des Ethylenoxids und
Propylenoxids eingesetzt werden. Eine weitere Gruppe von vorzugsweise
einzusetzenden Polyetherpolyolen sind die Polytetramethylenglykole,
die z. B. durch die saure Polymerisation von Tetrahydrofuran hergestellt
werden. Dabei liegt der Molekulargewichtsbereich solcher höhermolekularen
Polyetherglykole zwischen 600 und 4000 g/mol, vorzugsweise im Bereich
bis 2000 g/mol.
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Als
zusätzlicher Diol der OH-Komponente können niedermolekulare
Diole mit einem Molekulargewicht zwischen 60 bis 1000 g/mol eingesetzt
werden. Zu der Gruppe der niedermolekularen Diole zählen
insbesondere Alkandiole mit 2 bis 12 C-Atomen insbesondere bis 6
C-Atome, wobei das Alkan linear, verzweigt oder cyclisch sein kann.
Beispiele dafür sind 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 2,3-Butandiol,
1,4-Butandiol, Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol,
Hexandiol, Cyclohexandiol, Octandiole oder höhere homologe Diole.
Diese haben üblicherweise ein Molekulargewicht bis zu 400
g/mol.
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Weiterhin
kann der erfindungsgemäß einsetzbare Klebstoff
drei- oder höherfunktionelles Polyole enthalten. Über
die Menge kann die Vernetzungsdichte des Klebstoffs beeinflusst
werden. Als drei- oder höherfunktionelle Polyole sind niedermolekulare
Polyole oder deren Gemisch geeignet. Das Molekulargewicht soll zwischen
90 bis 750 g/mol betragen, insbesondere bis zu 400 g/mol. Besonders
bevorzugt sind Polyole mit 3, 4 oder 5 OH-Gruppen wie Glycerin,
Triethanolamin, Pentaerythrit, propoxyliertes oder ethoxyliertes
Ethylendiamin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Neopentylalkohol
oder Additionsprodukte von Ethylenoxid an Glycerin oder Trimethylolpropan.
Insbesondere sind bevorzugt Polyole mit 4 OH-Gruppen. Die Menge
soll zwischen 1 bis 10 Gew.-% bezogen auf die Polyolkomponente betragen.
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Als
Vernetzer-Komponente sind Polyisocyanate einsetzbar. Diese werden
getrennt von der Polyol-Komponente gelagert und erst unmittelbar
vor der Verklebung mit der OH-Komponente gemischt. Als Polyisocyanate
sind die bekannten Di- und Polyisocyanate einsetzbar, beispielsweise
sind die oben erwähnten Polyisocyanate geeeignet.
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Solche
Isocyanate sind kommerziell erhältlich. Insbesondere ist
beispielsweise sogenanntes ”Roh-MDI”, reine Isomere
oder Isomerengemische des 2,4'-/4,4'-MDI, das mit Carbodiimid verflüssigte
MDI oder Umsetzungsprodukte aus TDI mit niedermolekularen Polyolen
geeignet. Es ist auch möglich aliphatische Isocyanate einzusetzen.
Wenn diese aliphatischen Isocyanate eingesetzt werden, ist die UV-Stabilität
der vernetzten Polymere erhöht. In dieser Ausführungsform
ist es dann im Allgemeinen bevorzugt, einen Katalysator in der Polyolmischung
einzusetzen.
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Das
Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den OH-Gruppen der Polyolkomponente
bei 2K-PU-Klebstoffe liegt im Bereich 1,0:1 bis 2,0:1. Ein geringer Überschuss
von Isocyanatgruppen ist bevorzugt, insbesondere liegt das Verhältnis
zwischen 1,02:1 bis 1,8:1.
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Bevorzugt
kann der 1K- oder 2K-PU-Klebstoff zusätzlich ein Harz enthalten.
Dabei handelt es sich um flüssige bis feste organische
Produkte, für die eine mehr oder weniger breite Verteilung
der relativen Molmasse charakteristisch ist. Sie weisen meistens
eine amorphe Struktur auf. Es können die bekannten Harze
verwendet werden, natürlichen oder synthetischen Ursprungs.
Die natürlichen Harze können sowohl tierischer
als auch pflanzlicher Herkunft sein. Die synthetischen Harze werden
im allgemeinen durch Polymerisation oder Polykondensation gewonnen.
Beispiele dafür sind Kohlenwasserstoff-, Terpen-, Cumaron/Inden-,
Furan-, Alkyd-, Aldehyd-, Keton-, Keton/Aldehyd-, Phenol-, Glycerinester-,
Polyester-, Epoxid-, Harnstoff-, Melamin-, Polyamid- und Isocyanat-Harze,
Tallharze, Balsamharze oder Wurzelharze. Die Menge der Harze kann
bis zu 60% bezogen auf den Klebstoff betragen, insbesondere zwischen
2,5 bis 40%.
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In
einer weiteren Ausführungsform können die erfindungsgemäßen
PU-Klebstoffe auch 1 bis 20 Gew.-% trocknende und/oder halbtrocknende Öle
enthalten. Unter trocknenden Ölen sind beispielsweise Ester des
Glycerins mit mehr als 20% ungesättigten Fettsäuren
zu verstehen, insbesondere mehrfach ungesättigten Fettsäuren,
wie Linolsäure oder Linolensäure. Beispiele für
solche trocknenden oder halbtrocknenden Öle sind Baumwollöl,
Holzöl, Hanföl, Leinöl, Mohnöl,
Rapsöl, Oiticicaöl, Perillaöl, Sojaöl,
Safloröl, Sonnenblumenöl oder Walnussöl.
Weiterhin sind auch flüssige Tallöle oder Terpentinöle
geeignet. Es handelt sich dabei im allgemeinen um Naturstoffe, die
jedoch durch chemische Reaktionen modifiziert werden können.
Die Doppelbindungen können nicht konjugiert sein oder es
kann sich um konjugierte Doppelbindungen halten. Die Jodzahl der
trocknenden oder halbtrocknenden Öle soll zwischen 100
bis 250 betragen. Diese Öle können nach der Verarbeitung
miteinander polymerisieren, so dass eine Migration im Klebstoff
vermieden wird.
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Die
erfindungsgemäß geeigneten PU-Klebstoffe können
weiterhin Hilfsstoffe enthalten. Darunter werden Stoffe verstanden,
die in der Regel zugesetzt werden, um die Eigenschaften der wesentlichen
Komponenten in gewünschter Richtung zu verändern,
z. B. deren Verarbeitbarkeit, Lagerfähigkeit und auch Gebrauchseigenschaften
dem konkreten Anwendungsgebiet anzupassen. Beispiele dafür
sind fein verteilte Füllstoffe, Verlaufmittel, Entlüfter,
Thixotropiermittel, Katalysatoren, Harze, Alterungsschutzmittel,
UV-Stabilisatoren, Farbstoffe, Lösemittel und Netzmittel.
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Als
Füllstoffe geeignet sind gegenüber Isocyanaten
nicht reaktive anorganische Verbindungen wie Kreide, beschichtete
Kreide, Kalkmehl, Calcium-Magnesium-Carbonate, Aluminiumoxide und
-hydroxide, gefällte Kieselsäure, Zeolithe, Bentonite,
Glas, Hohlkugeln, gemahlene Mineralien, soweit diese als Pulver
vorliegen, d. h. eine Korngröße zwischen 1 bis
200 μm aufweisen, insbesondere zwischen 3 bis 50 μm.
Solche Füllstoffe liegen nach dem Mischen in dem PU-Klebstoff
dispergiert vor. Die Menge kann bis zu 25 Gew.-% betragen, insbesondere
1 bis 15 Gew.-%. Über Auswahl und Menge kann die Festigkeit
und die Stabilität des Klebstoffs beeinflusst werden sowie
sein Viskositätsverhalten.
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Weiterhin
können Verlaufmittel, Haftvermittler, Weichmacher und/oder
Stabilisatoren oder Lichtschutzmittel enthalten sein. Lösemittel
können zugesetzt werden, bevorzugt sind die Klebstoffe
jedoch lösemittelfrei. Es können auch Katalysatoren
enthalten sein, beispielsweise die bekannten metallorganischen Verbindungen oder
aliphatische tertiäre Amine, insbesondere von cyclischer
Struktur. Die Katalysatoren können in Mengen zwischen 0,01
bis 3 Gew.-% insbesondere zwischen 0,1 bis 2 Gew.-% bezogen auf
den Klebstoff enthalten sein. Insbesondere sind sie bei der Verwendung
von aliphatischen Isocyanaten zweckmäßig. Zur
Erhöhung der Witterungsstabilität ist es zweckmäßig,
dem Klebstoff Stabilisatoren zuzusetzen. Diese erhöhen
die Licht-, UV- und ggf. die Witterungsstabilität. Solche
Stabilisatoren sind dem Fachmann bekannt. Die Mengen sollen bevorzugt
von 0,05 bis 3 Gew.-% betragen, insbesondere 0,1 bis 1%.
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Werden
den PU-Klebstoffen Treibmittel zugesetzt, beispielsweise organische
Carbonsäuren mit bis zu 200 C-Atomen, ggf. auch mit geeigneten
Katalysatoren, können auch schäumende Klebstoffe
erhalten werden. Solche Additive sind dem Fachmann im Prinzip bekannt.
Er kann eine Auswahl nach den erwünschten Eigenschaften
des Schmelzklebstoffs treffen.
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Ein
alternativer Klebstoff, der zum Verkleben der Olivenkerngranulate
geeignet ist, sind 2K-Epoxidklebstoffe. Epoxidharze sind beispielsweise
niedermolekulare lineare Polymere, die zwei oder mehr Epoxidgruppen
aufweisen und über eine Amin- oder Alkoholverbindung vernetzen
können. Geeignet sind beispielsweise 1,2-poly-Epoxidharze,
wie Diglycidylether von bis-Phenolen, insbesondere Bisphenol A,
Bisphenol F oder Novolake. Solche Glycidylether verschiedener Bisphenole
sind kommerziell erhältlich.
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Diese
Bindemittel können beispielsweise mit Polyaminen, Polyamidoharzen,
Phenolen, Harnstoffharzen oder Melaminharzen vernetzen. Eine ebenfalls
als Vernetzer geeignete Gruppe sind Oligomere, die Imidazolgruppen
enthalten. Solche Verbindungen sind dem Fachmann bekannt und in
verschiedenen Modifikationen erhältlich. Dabei kann die
Reaktionsgeschwindigkeit, die Vernetzungsdichte oder die Elastizität
des entstehenden Polymeren beeinflusst werden. Es handelt sich dabei
um 2K-Systeme, d. h. Bindemittel und härter werden getrennt
gelagert und unmittelbar vor der Anwendung gemischt.
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Aus
den Olivenkerngranulaten und den Klebstoffen können verklebte
Formkörper hergestellt werden. Dazu werden die Granulate
in Mischern mit dem fließfähigen Klebstoffen vermischt.
Das kann ggf. durch erhöhte Temperaturen unterstützt
werden. Eine Vorbehandlung der Granulate ist im allgemeinen nicht
notwendig, solange der Wassergehalt nicht wesentlich über
10% liegt. In diesem Falle kann es ggf. zweckmäßig
sein die, die Granulate vorher zu trocknen.
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Nach
dem Mischen von nicht vernetzten Klebstoff und Granulat wird diese
Mischung in Formen gebracht. Die Formen können den Anwendungszweck
angepasst werden, beispielsweise als Platte, als Ring, als sonstiger
Formkörper. Im Falle von Platten ist auch möglich,
dass das eine kontinuierliche Herstellung in Form von Endlosplatten
erfolgt.
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Nach
dem Einbringen der Mischung in die Form, wird die Mischung üblicherweise
verdichtet. Das kann durch Rütteln, Stampfen oder durch
Anlegen von Druck auf die Form durchgeführt werden.
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Danach
werden die Formkörper ausgehärtet. Bei 2K-Systemen
ist es üblicherweise ausreichend, wenn diese bis zum Aushärten
in der Form gelassen werden. Gegebenenfalls kann der Vorgang durch
erhöhte Temperatur unterstützt werden. Insbesondere
bei der Verwendung von 2K-PU-Klebstoffen kann die Reaktivität durch
Verwendung von aromatischen Isocyanaten als Vernetzer erhöht
werden.
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Prinzipiell
ist es bei reaktiven PU-Klebstoffen möglich, dass diese
unter Schaumbildung vernetzen. Das kann durch die Zusammensetzung
der Klebstoffe unterstützt werden, außerdem ist
es möglich, zusätzlich Wasser der Mischung zuzusetzen.
Das kann auch durch Befeuchtung der Olivenkernsubstrate geschehen.
In einer weiteren Ausführungsform sollen die PU-Klebstoffe
jedoch bei der Vernetzung nicht schäumen.
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Bei
dem Herstellen der erfindungsgemäßen Formkörper
ist bei einer Ausführungsform sicherzustellen, dass die
Menge der Klebstoffe so ausgewählt wird, dass noch Hohlräume
zwischen den Granulatteilchen erhalten werden. Durch die Wahl der
Klebstoffmenge kann erreicht werden, dass diese Hohlräume
miteinander in Verbindung stehen und so wasserdurchlässige
Formkörper erhalten werden können.
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Eine
andere Arbeitsweise stellt dichte Formkörper her, d. h.
es soll möglichst undurchlässige Körper erhalten
werden.
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Bei
der Auswahl der Klebstoffe ist weiterhin sicherzustellen, dass die
Viskosität der Verarbeitung angepasst wird. Sind die Klebstoffe
zu dünnviskos, kann bei der Verarbeitung ein Fließen
und Absinken der Klebstoffanteile in der Form nach unten beobachtet
werden. In diesem Falle kann der Klebstoff durch Zusatz von feinverteilten
Füllstoff in der Viskosität erhöht werden.
Sind die Klebstoffe zu hochviskos, kann ggf. durch zusätzlichen
Erwärmen eine geeignete Viskosität eingestellt
werden. Die Viskosität soll beim Mischen des Klebstoffs
mit dem Granulaten zwischen 1500 bis 10000 mPas betragen. Dabei
soll die Verarbeitungstemperatur im allgemeinen zwischen 20 bis
50°C liegen.
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Die
Vernetzung des Klebstoffs kann durch erhöhte Temperaturen
beschleunigt werden. Insbesondere sind Temperaturen bis zu 80°C
möglich. Die Temperaturen sind so zu wählen, dass
eine Zerstörung der Granulate nicht beobachtet wird.
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Erfindungsgemäß sollen
die Formkörper aus den Olivenkerngranulaten mit den geeigneten
reaktiven Klebstoffen bestehen. In einer besonderen Ausführungsform
ist es jedoch möglich, diesen Granulaten noch weitere Stoffe
zu zusetzen. Beispielsweise können faserförmige
organische Materialien der Mischung zugesetzt werden. Durch diese
faserförmigen Materialien kann ggf. eine erhöhte
mechanische Stabilität der vernetzten Formteile erzielt
werden.
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Eine
andere Ausführungsform setzt den Olivenkerngranulaten noch
anteilsweise mineralische Granulate zu. Es handelt sich dabei um übliche
Granulate, die eine Korngröße analog der Olivenkerngranulate
aufweisen sollen. Insbesondere sollen diese bis zu 10 mm betragen,
bevorzugt bis zu 5 mm. Diese Granulate sind großkörnig
und sollen nur eine geringe Menge feiner Bestandteile, wie Steinmehl,
enthalten.
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Diese
mineralischen Granulate werden mit den Olivenkerngranulaten gemischt,
der Klebstoff zugesetzt, und so Formkörper gebildet. Diese
Formkörper haben ein höheres spezifisches Gewicht,
zeigen dadurch aber auch andere mechanische und anwendungstechnische
Eigenschaften.
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Eine
weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt
Formkörper her, die aus mehr als einer Schicht bestehen.
Dabei muss eine Schicht aus den erfindungsgemäßen
Olivenkerngranulaten zusammen mit den Klebstoffen bestehen. Eine
weitere Schicht kann aufgebracht werden, die aus Steingranulaten
vernetzt mit den gleichen Klebstoffen besteht. Dabei ist es möglich,
einen Formkörper aus den Olivenkerngranulaten herzustellen,
und anschließend eine weitere Schicht in Form von Steingranulaten
verklebt mit den Klebstoffen aufzubringen. Eine bevorzugte Ausführungsform
gibt jedoch eine Mischung aus Olivenkerngranulat und Klebstoff in
einer Form, verdichtet diese, und fügt dazu im nicht ausgehärteten
Zustand eine weitere Schicht aus Steingranulat und Klebstoff hinzu.
Diese Schichten werden danach gemeinsam vernetzt. Durch dieses Verfahren
kann eine besonders stabile Verbindung beider Schichten erzielt
werden.
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Üblicherweise
sind Zweischicht-Formkörper herzustellen, ggf. ist es jedoch
auch möglich mehr als zwei Schichten miteinander zu verbinden,
beispielsweise drei Schichten oder vier Schichten. Dabei kann die Olivenkerngranulat/Klebstoff mischung
in der Mitte liegen, die durch zwei Steingranulatschichten begrenzt
wird, es ist jedoch auch möglich, dass eine Steingranulat/Klebstoffschicht
in der Mitte liegt, die auf beiden Seiten mit einer Olivenkern/Klebstoffgranulatschicht
begrenzt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Formkörper können
gegen Wasser dicht sein, insbesondere sind sie jedoch wasserdurchlässig
ausgebildet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass auf einer
Seite auftreffendes Wasser ggf. auf der entgegengesetzten Seite
des Formkörpers ablaufen kann. Eine Staunässe
soll möglichst vermieden werden.
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Die
erfindungsgemäßen Formkörper können
verschiedene Formen aufweisen. Beispielsweise können sie
in Form von Platten, Blöcken, in gebogenen Formen oder
auch in Ringform ausgebildet sein. Die Größe der
Formkörper kann so gewählt sein, dass sie später
einfach zu handhaben sind, entweder von Hand oder von Maschinen.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung formt die
Formkörper so, dass sie später stapelbar sind
oder miteinander durch die Formgebung fest verbunden werden können.
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Die
erfindungsgemäßen Formkörper zeichnen
sich durch eine hohe mechanische Stabilität aus. Sie sind
nicht elastisch und können in der Bauindustrie eingesetzt
werden. Obwohl die eingesetzten Granulate aus Olivenkernen noch
geringe Anteile von Öl enthalten können, ist eine
dauerhafte Verklebung mit den Klebstoffen möglich. Weiterhin
wird durch den geringen Rest-Ölgehalt der Granulate eine
verbesserte Witterungsstabilität der Formkörper
erzielt. Weiterhin sind aus der Mischung der Granulat zusammen mit
den Klebstoffen und ggf. weiteren Zuschlagsstoffen auf einfach Art
und Weise Formkörper herzustellen. Diese könne
industriemäßig in äußeren Formen
hergestellt werden. Weiterhin ist es auch möglich, die
Mischung im nicht vernetzten Zustand zu transportieren und direkt
im angewendeten Ort Formkörper herzustellen. Die Formkörper
weisen eine hohe Witterungsstabilität auf und sind auch
gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung ausreichend stabil. Auf der
anderen Seite werden bei den natürlichen Abbau- und Verwitterungsbedingungen
zu einem großen Teil nur natürliche, biologisch
nicht schädliche Abbauprodukte erzeugt.
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Die
entsprechenden Formkörper können als wasserdurchlässiger
Bodenbelag in Form von Platten oder Gittersteinen eingesetzt werden.
Dabei weisen sie eine hohe Tragfähigkeit auf. Ein anderes
Anwendungsgebiet sind Formkörper in Form von Platten, Blöcken
oder anderen Formen als Schallschutz. Die entsprechenden Formkörper
können stabilisiert werden, in dem sie als Mehrschichtformkörper
zusammen mit Schichten aus verklebten mineralischen Granulaten eingesetzt
werden. Solche Formkörper weisen ein hohes Reduktionsvermögen
für Schall auf. Sie haben auch eine lange Lebenszeit, sind
also gegen Wasser, Schnee und Licht weitgehend stabil. Durch die
Form als hohlraumhaltige Formkörper, kann Wasser durch
die Gegenstände abfließen. Dadurch kann eine erhöhte
Lebensdauer der Bauteile erreicht werden.
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Die
nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Klebstoff
1
a)
Polyolkomponente | Masseanteile |
Dipropylenglykol | 21,0 |
Glycerin | 7,0 |
Polypropylenglykol,
Mn 400 | 56,5 |
Rapsfettsäure | 14,0 |
Tegostab
8404 (Fa. Goldschmidt) | 1,0 |
N-Methylimidozol | 0,4 |
Dibutylzinndilaurat | 0,1 |
b)
Vernetzer | |
Roh-MDI | 140 |
Klebstoff
2
a)
Polyolkomponente | Masseanteile |
Dipropylenglykol | 3,2 |
Rizinusöl | 31,5 |
PPG
Triol, Mn 250 g/mol | 8 |
Rapsfettsäure | 6 |
Kreide | 35 |
Cyclohexanonharz | 10 |
DABCO | 0,4 |
N-Methylimidazol | 0,4 |
Aminoethylpiperazin | 1,5 |
Leinöl | 5,5 |
b)
Vernetzer | |
Roh-MDI | 35,5 |
- Granulat 1: Steingranulat mit einer Körnung
2 bis 4 mm
- Granulat 2: Olivenkerngranulat mit einer Körnung 1
bis 5 mm
- Granulat 3: Mischung aus 70% Granulat 2 und 30% Granulat 1
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Es
werden Formkörper hergestellt 400 mm × 200 mm × 40
mm.
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Die
Granulate werden mit den Klebstoffen bei 30°C gemischt
und dann in die Form eingebracht. Anschließend wird das
Material in einer Form verdichtet und danach bei Raumtemperatur
für 48 Stunden ausgehärtet. Tabelle
Versuch | Klebstoff:
Granulat | Klebstoff
1 | Klebstoff
2 |
1 | Granulat
2 | 15:100 | 10:100 |
2 | Granulat
2 | 15:100 | |
3 | Granulat
3 | 15:100 | 20:100 |
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Nach
Vernetzung bilden sich feste Formkörper. Diese sind mit
Wasser durchlässig, d. h. aufgebrachte Wasser fließt
unmittelbar auf der gegenüberliegenden Seite wieder ab.
Die Formkörper haben eine hervorragende Bruchdehnung.
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Weiterhin
wurde im Formkörper hergestellt mit zwei Schichten:
80
mm Granulat 2, 40 mm Granulat 1, jeweils vermischt mit 15:100 Klebstoff
2.
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Weiterhin
wurde ein Formkörper mit drei Schichten hergestellt:
40
mm Granulat 1, 80 mm Granulat 2, 40 mm Granulat 1, jeweils vermischt
mit 10:100 Klebstoff 1.
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Nach
Aushärtung zeigen die Körper eine hohe Bruchstabilität.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19526032 [0002]
- - EP 1037733 A1 [0003]
- - DE 102004019529 [0004]