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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Rückgewinnung
einer Lewis-Säure
aus einer Reaktionsmischung (I), die erhalten wurde bei der Hydrocyanierung
einer olefinisch ungesättigten
Verbindung zu einem Nitril, das unter bestimmten Mengen-, Druck-
und Temperaturbedingungen eine Mischungslücke mit Wasser aufweist, in
Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend eine Lewis-Säure und
eine Komplexverbindung aus einer als Ligand geeigneten phosphorhaltigen
Verbindung und einem für
diese Verbindung geeigneten Zentralatom,
dadurch gekennzeichnet,
dass man
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- a) aus Mischung (I) die besagte Komplexverbindung
abtrennt unter Erhalt einer Mischung (II),
- b) Mischung (II) mit Wasser versetzt und in solche Druck- und
Temperaturbedingungen überführt, dass
man eine Phase (III), die einen höheren Anteil an Wasser als
an besagtem Nitril enthält,
und eine Phase (IV), die einen höheren
Anteil an besagtem Nitril als an Wasser enthält, erhält, wobei Phase (III) einen
höheren
Gehalt an besagter Lewis-Säure
aufweist als Phase (IV),
- c) Phase (III) mit einem flüssigen
Verdünnungsmittel
(V) versetzt, das
c1) kein Azeotrop mit Wasser bildet und dessen Siedepunkt
unter bestimmten Druckbedingungen höher ist als der von Wasser
oder
c2) unter bestimmten Druckbedingungen ein Azeotrop oder
Heteroazeotrop mit Wasser bildet,
- d) die Mischung aus Phase (III) und flüssigem Verdünnungsmittel (V) unter den
in Schritt c1) oder c2) genannten Druckbedingungen einer Destillation
unterzieht unter Erhalt einer Mischung (VI), die einen höheren Anteil
an Wasser als an Verdünnungsmittel
(V) enthält,
und einer Mischung (VII), die einen höheren Anteil an Verdünnungsmittel
(V) als an Wasser enthält,
wobei Mischung (VII) einen höheren
Gehalt an besag ter Lewis-Säure
aufweist als Mischung (VI), und
- e) Mischung (VII) einer Hydrocyanierung einer olefinisch ungesättigten
Verbindung zu einem Nitril, das unter bestimmten Mengen-, Druck-
und Temperaturbedingungen eine Mischungslücke mit Wasser aufweist, in
Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend eine Lewis-Säure und
eine Komplexverbindung aus einer als Ligand geeigneten phosphorhaltigen
Verbindung und einem für diese
Verbindung geeigneten Zentralatom, zuführt.
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Verfahren zur Hydrocyanierung einer
olefinisch ungesättigten
Verbindung zu einem Nitril, das unter bestimmten Mengen-, Druck-
und Temperaturbedingungen eine Mischungslücke mit Wasser aufweist, in
Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend eine Lewis-Säure und
eine Komplexverbindung aus einer als Ligand geeigneten phosphorhaltigen
Verbindung und einem für
diese Verbindung geeigneten Zentralatom sind bekannt.
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So offenbaren die Patentschriften
US 4,705,881 ,
US 6,127,567 ,
US 6,171,996 B1 und
US 6,380,421 B1 Verfahren
zur Hydrocyanierung von Pentennitril zu Adipodinitril in Gegenwart
eines Katalysatorsystems, enthaltend eine Lewis-Säure und eine
Komplexverbindung, die einen mutidentaten Phosphit-Liganden und
als Zentralatom Nickel enthält.
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US
4,082,811 beschreibt die Abtrennung von Triphenylbor aus
einer solchen Reaktionsmischung durch Fällung als NH
3-Addukt.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass aus dem Niederschlag die
Lewis-Säure erst
aufwendig freigesetzt werden muß und
zudem die Rückgewinnung
des Katalysatorsystems aus dem Filtrat durch die Komplexbildung
des Nickels mit dem eingesetzten Ammoniak erschwert wird.
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Der vorliegenden Erfindung lag die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das die Rückgewinnung
der Lewis-Säure
aus einer solchen Reaktionsmischung in einer Form, die den erneuten Einsatz
der Lewis-Säure
in der besagten Hydrocyanierung gestattet, auf technisch einfache
und wirtschaftliche Weise ermöglicht.
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Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren
gefunden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist weiterhin
den Vorteil auf, dass es die Abtrennung der als Bestandteil des
Katalysatorsystems eingesetzten Komplexverbindung aus einer als
Ligand geeigneten phosphorhaltigen Verbindung und einem für diese Verbindung
geeigneten Zentralatom in einer Form, die den erneuten Einsatz der Komplexverbindung
in der besagten Hydrocyanierung gestattet, sowie die Abtrennung
des bei der Hydrocyanierung erhaltenen Wertproduktes aus der bei
der Hydrocyanierung erhaltenen Reaktionsmischung auf technisch einfache und
wirtschaftliche Weise ermöglicht.
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In Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
setzt man eine Reaktionsmischung (I) ein, die erhalten wurde bei
der Hydrocyanierung einer olefinisch ungesättigten Verbindung zu einem
Nitril, das unter bestimmten Mengen-, Druck- und Temperaturbedingungen
eine Mischungslücke
mit Wasser aufweist, in Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend
eine Lewis-Säure
und eine Komplexverbindung aus einer als Ligand geeigneten phosphorhaltigen
Verbindung und einem für
diese Verbindung geeigneten Zentralatom.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kommt
als Nitril, das unter bestimmten Mengen-, Druck- und Temperaturbedingungen
eine Mischungslücke
mit Wasser aufweist, Adipodinitril in Betracht.
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Verfahren zur Herstellung von Adipodinitril durch
Hydrocyanierung einer olefinisch ungesättigten Verbindung, wie 2-cis-Pentennitril,
2-trans-Pentennitril, 3-cis-Pentennitril, 3-trans-Pentennitril, 4-Pentennitril,
E-2-Methyl-2-butennitril, Z-2-Methyl-2-butennitril, 2-Methyl-3-butennitril
oder deren Gemische, in Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend
eine Lewis-Säure
und eine Komplexverbindung enthaltend eine als Ligand geeignete
phosphorhaltige Verbindung wie eine monodentate, vorzugsweise multidentate,
insbesondere bidentate Verbindung, deren Koordination mit einem
Zentralatom über
ein Phosphoratom erfolgt, das als Phosphin, Phosphit, Phosphonit
oder Phosphinit oder deren Gemische vorliegen kann, und ein Zentralatom,
vorzugsweise Nickel, Kobalt oder Palladium, insbesondere Nickel,
besonders bevorzugt in Form von Nickel-(0), sind bekannt, beispielsweise
aus
US 4,705,881 ,
US 6,127,567 ,
US 6,171,996 B1 und
US 6,380,421 B1 .
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Als Lewis-Säure kommen dabei anorganische
oder organische Metall-Verbindungen
in Betracht, in denen das Kation ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Scandium, Titan, Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Kupfer,
Zink, Bor, Aluminium, Yttrium, Zirkonium, Niob, Molybdän, Cadmium,
Rhenium und Zinn. Beispiele umfassen ZnBr
2, ZnI
2, ZnCl
2, ZnSO
4, CuCl
2, CuCl, Cu(O
3SCF
3)
2, CoCl
2, CoI
2, FeI
2, FeCl
3, FeCl
2, FeCl
2(THF)
2, TiCl
4(THF)
2, TiCl
4, TiCl
3, ClTi(O-i-Propyl)
3,
MnCl
2, ScCl
3, AlCl
3, (C
8H
17)AlCl
2, (C
8H
17)
2AlCl, (i-C
4H
9)
2AlCl, (C
6H
5)
2AlCl,
(C
6H
5)AlCl
2, ReCl
5, ZrCl
4, NbCl
5, VCl
3, CrCl
2, MoCl
5, YCl
3, CdCl
2, LaCl
3, Er(O
3SCF
3)
3, Yb(O
2CCF
3)
3,
SmCl
3, B(C
6H
5)
3, TaCl
5, wie sie beispielsweise in
US 6, 127, 567 ,
US 6,171,996 und
US 6,380,421 beschrieben sind. Weiterhin
kommen in Betracht Metallsalze, wie ZnCl
2,
CoI
2 und SnCl
2 und organometallische
Verbindungen, wie RAlCl
2, RSnO
3SCF
3 und R
3B, wobei
R eine Alkyl- oder Aryl-Gruppe ist, wie sie beispielsweise in
US 3,496,217 ,
US 3,496,218 und
US 4,774,353 beschrieben sind. Weiterhin
können
gemäß
US 3,773,809 als Promotor
ein Metall in kationischer Form, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Zink, Cadmium, Beryllium, Aluminium, Gallium, Indium, Thallium,
Titan, Zirkonium, Hafnium, Erbium, Germanium, Zinn, Vanadium, Niob,
Scandium, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Rhenium, Palladium, Thorium, Eisen und Kobalt,
vorzugsweise Zink, Cadmium, Titan, Zinn, Chrom, Eisen und Kobalt,
eingesetzt werden, wobei der anionische Teil der Verbindung ausgewählt sein
kann aus der Gruppe bestehend aus Halogeniden, wie Fluorid, Chlorid, Bromid
und Jodid, Anionen niedriger Fettsäuren mit von 2 bis 7 Kohlenstoffatomen,
HPO
3
2–, H
3PO
2–, CF
3COO
-, C
7H
15OSO
2
- oder
SO
4
2-. Weiterhin
sind aus
US 3,773,809 als
geeignete Promotoren Borhydride, Organoborhydride und Borsäureester
der Formel R
3B und B(OR)
3,
wobei R ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Aryl-Radi-kale mit zwischen
6 und 18 Kohlenstoff-Atomen, mit Alkyl-Gruppen mit 1 bis 7 Kohlenstoff-Atomen
substituierte Aryl-Radikale und mit Cyano-substituierte Alkyl-Gruppen
mit 1 bis 7 Kohlenstoff-Atomen
substituierte Aryl-Radikale, vorteilhaft Triphenylbor, genannt. Weiterhin
können,
wie in
US 4,874,884 beschrieben, synergistisch
wirksame Kombinationen von Lewis-Säuren eingesetzt werden, um
die Aktivität
des Katalysatorsystems zu erhöhen.
Geeignete Promotoren können
beispielsweise aus der Gruppe bestehend aus CdCl
2,
FeCl
2, ZnCl
2, B(C
6H
5)
3 und (C
6H
5)
3SnX,
mit X=CF
3SO
3, CH
3C
6H
4SO
3 oder (C
6H
5)
3BCN ausgewählt werden,
wobei für
das Verhältnis
von Promotor zu Nickel ein Bereich von vorzugsweise etwa 1:16 bis
etwa 50:1 genannt ist.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung
umfasst der Begriff Lewis-Säure auch
die in
US 3,496,217 ,
US 3,496,218 ,
US 4,774,353 ,
US 4,874,884 ,
US 6,127,567 ,
US 6,171,996 und
US 6,380,421 genannten Promotoren.
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Als besonders bevorzugte Lewis-Säuren kommen
unter den genannten insbesondere Metallsalze, besonders bevorzugt
Metallhalogenide, 1 wie Fluoride, Chloride, Bromide, Jodide, insbesondere Chloride,
in Betracht, von denen wiederum Zinkchlorid, Eisen-(II)-Chlorid
und Eisen-(III)-chlorid besonders bevorzugt sind.
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Die Herstellung von Reaktionsmischungen (I)
ist an sich bekannt, beispielsweise aus
US 3,496,217 ,
US 3,496,218 ,
US 4,774,353 ,
US 4,874,884 ,
US 6,127,567 ,
US 6,171,996 und
US 6,380,421 .
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Gemäß Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
trennt man von Mischung (I) die besagte Komplexverbindung ab unter
Erhalt einer Mischung (II).
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Diese Abtrennung kann in an sich
bekannter Weise, vorzugsweise durch Extraktion, erfolgen, wie beispielsweise
in
US 3,773,809 beschrieben.
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Als Extraktionsmittel kommen vorzugsweise Alkane
oder Cycloalkane in Betracht. Als Alkane können vorteilhaft n-Pentan,
n-Hexan, n-Heptan, n-Octan, sowie deren verzweigte Isomere, oder
deren Gemische eingesetzt werden, insbesondere solche mit einem
Siedepunkt im Bereich von etwa 30 bis etwa 135°C. Als Cycloalkane kommen vorteilhaft
Cyclopentan, Cyclohexan, Cycloheptan, sowie alkyl-substituierte
Cycloalkane, oder deren Gemische in Betracht, insbesondere solche
mit einem Siedepunkt im Bereich von etwa 30 bis etwa 135°C, wie Methylcyclohexan.
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Vorteilhaft kann man die Extraktion
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 0 bis etwa 100°C durchführen.
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Die Extraktion kann man diskontinuierlich oder
kontinuierlich durchführen,
wobei sich eine kontinuierliche Gegenstromfahrweise als vorteilhaft
erwiesen hat.
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Das Gewichtsverhältnis von als Ligand geeigneter
Phosphorverbindung zu dem zu extrahierenden Nitril sollte im Bereich
von 1:1000 bis 90:100 liegen. Das Gewichtsverhältnis zwischen Extraktionsmittel
zu als Ligand geeigneter Phosphorverbindung sollte vorteilhaft im
Bereich von 2:1 bis 100:1 liegen.
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Die Extraktion kann unter Umgebungsdruck oder
unter erhöhtem
Druck zur Vermeidung der Verdampfung des Extraktionsmittels durchgeführt werden.
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Aus dem Extrakt kann die Komplexverbindung
durch Entfernen des Extraktionsmittels, beispielsweise durch Verdampfung
des Extraktionsmittels, erhalten und gewünschtenfalls in die Hydrocyanierung
zurückgeführt werden,
wie in
US 3,773,809 beschrieben.
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Die in Schritt a) erhaltene Mischung
(II) enthält
das durch Hydrocyanierung einer olefinisch ungesättigten Verbindung erhaltene
Nitril, das unter bestimmten Mengen-, Druck- und Temperaturbedingungen
eine Mischungslücke
mit Wasser aufweist, die als Bestandteil des zur Hydrocyanierung
eingesetzten Katalysatorsystems verwendete Lewis-Säure sowie
gegebenenfalls bei der Hydrocyanierung entstandene Nebenprodukte,
die in Mischung (II) gelöst oder
ungelöst
sein können;
der Gehalt der als Bestandteil des zur Hydrocyanierung eingesetzten
Katalysatorsystems verwendeten Komplexverbindung aus einer als Ligand
geeigneten phosphorhaltigen Verbindung und einem für diese
Verbindung geeigneten Zentralatom beträgt vorzugsweise 0 bis 60 Gew.-%,
insbesondere 0 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht von Mischung
(I).
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Sollte Mischung (II) ungelöste Bestandteile enthalten,
so kann man zwischen Schritt a) und b) oder zwischen Schritt b)
und c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
von Mischung (II) solche ungelösten Bestandteile
vorteilhaft teilweise oder vorzugsweise vollständig abtrennen; diese Abtrennung
kann nach an sich bekannten Verfahren, beispielsweise durch Filtration
oder Sedimentation erfolgen.
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Die für eine solche Abtrennung optimalen Apparaturen
und Verfahrensbedingungen lassen sich dabei leicht durch einige
einfache Vorversuche ermitteln.
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Erfindungsgemäß versetzt man gemäß Schritt
b) Mischung (II) mit Wasser und überführt das System
in solche Druck- und Temperaturbedingungen, dass man eine Phase
(II), die einen höheren
Anteil an Wasser als an besagtem Nitril enthält, und eine Phase (IV), die
einen höheren
Anteil an besagtem Nitril als an Wasser enthält, wobei Phase (III) einen
höheren
Gehalt an besagter Lewis-Säure aufweist
als Phase (IV).
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Das Mengenverhältnis von Wasser zu Mischung
(II) ist an sich nicht kritisch. Mit zunehmendem Verhältnis von
rückzugewinnender
Lewis-Säure in
Mischung (II) zu Wasser nimmt die Viskosität von Phase (III) deutlich
zu, so daß die
Handhabung des Systems aus Phase (IV) und Phase (III) zunehmend aufwendiger
wird.
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Als vorteilhaft hat sich eine solche
Wassermenge erwiesen, dass sich ein Anteil der Lewis-Säure an dem
Gesamtgewicht von Phase (III) im Bereich von mindestens 0,01 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens 0,1 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 0,25
Gew.-%, insbesondere bevorzugt mindestens 0,5 Gew.-% einstellt.
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Als vorteilhaft hat sich eine solche
Wassermenge erwiesen, dass sich ein Anteil der Lewis-Säure an dem
Gesamtgewicht von Phase (III) im Bereich von höchstens 60 Gew.-%, vorzugsweise
höchstens 35
Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens
30 Gew.-% einstellt.
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Sollte sich die Wassermenge, die
zur Extraktion der Lewis-Säure
aus der Mischung (II) verwendet wird, so ergeben, daß die Mischung
(III) eine Konzentration an Lewis-Säure aufweist, die kleiner ist
als die der frischen Einsatzlösung,
so kann die Konzentration der Lewis-Säure durch Aufkonzentrieren
in an sich bekannter Weise, wie durch Vorverdampfung unter Abzug
eines Anteils des Wassers aus Mischung (III) erhöht werden, vorzugsweise auf
die Konzentration an Lewis-Säure,
die in der frisch eingesetzten Lösung
vorherrscht, vorteilhaft höchstens 60
Gew.-%, vorzugsweise höchstens
35 Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens
32 Gew.-%, insbesondere bevorzugt höchstens 30 Gew.-%, weiterhin
vorteilhaft mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 15 Gew.-%,
besonders bevorzugt mindestens 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf den
Gewichtsanteil an Lewis-Säure
in Mischung (III).
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In Schritt b) kann man reines Wasser
einsetzen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Wasser weitere Bestandteile enthalten, wie ionische oder
nichtionische, organische oder anorganische Verbindungen, insbesondere
solche, die mit Wasser homogen einphasig mischbar oder in Wasser gelöst sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
kommt die Zugabe einer anorganischen oder organischen Säure in Betracht.
Bevorzugt können
solche Säuren
eingesetzt werden, die kein Azeotrop mit Wasser bilden und unter
den Destillationsbedingungen gemäß Schritt
d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
einen Siedepunkt aufweist, der niedriger ist als der des flüssigen Verdünnungsmittels
(V) oder die unter den Destillationsbedingungen gemäß Schritt
d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein Azeotrop oder Heteroazeotrop mit Wasser bildet.
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Besonders bevorzugt kommen Halogenwasserstoffsäuren, wie
HF, HCl, HBr, HJ, insbesondere HCl in Betracht.
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Die Menge der Säure kann vorteilhaft so gewählt werden,
dass der pH-Wert des in Schritt b) eingesetzten Wassers kleiner
als 7 ist.
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Die Menge der Säure kann vorteilhaft so gewählt werden,
dass der pH-Wert des in Schritt b) eingesetzten Wassers größer-gleich
0, vorzugsweise größer-gleich
1 ist.
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Für
die Umsetzung gemäß Schritt
b) haben sich Temperaturen von mindestens 0°C, vorzugsweise mindestens 5°C, insbesondere
mindestens 30°C als
vorteilhaft erwiesen.
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Für
die Umsetzung gemäß Schritt
b) haben sich Temperaturen von höchstens
200°C, vorzugsweise
höchstens
100°C, insbesondere
höchstens 50°C als vorteilhaft
erwiesen.
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Hierdurch stellen sich Drücke im Bereich
von 10-3 bis 10 MPa, vorzugsweise von 10-2 bis 1 MPa, insbesondere von 5*10-2 bis 5*10-1 MPa
ein.
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Die für die Auftrennung des Systems
in eine Phase (III) und eine Phase (IV) optimalen Mengen-, Druck-
und Temperaturbedingungen lassen sich leicht durch einige einfache
Vorversuche ermitteln.
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Die Phasentrennung kann in an sich
bekannter Weise in für
solche Zwecke beschriebenen Apparaturen erfolgen, wie sie beispielsweise
aus: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. B3, 5.
Ed., VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1988, Seite 6-14 bis 6-22
bekannt sind.
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Die Umsetzung gemäß Schritt b) kann man diskontinuierlich
oder vorzugsweise kontinuierlich durchführen, wobei sich eine kontinuierliche
Gegenstromfahrweise, insbesondere in einer mehrstufigen Extraktionskolonne
oder einer einstufigen oder mehrstufigen Mixer-Settler-Apparatur,
als vorteilhaft erwiesen hat.
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Phase (IV), die den überwiegenden
Anteil des bei der Hydrocyanierung erhaltenen Nitrils enthält, kann
vorteilhaft der Gewinnung dieses Nitrils zugeführt werden.
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Erfindungsgemäß versetzt man gemäß Schritt
c) Phase (III) mit einem flüssigen
Verdünnungsmittel
(V), das
- c1) kein Azeotrop mit Wasser bildet
und dessen Siedepunkt unter bestimmten Druckbedingungen höher ist
als der von Wasser oder
- c2) unter bestimmten Druckbedingungen ein Azeotrop oder Heteroazeotrop
mit Wasser bildet.
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Vorteilhaft sollte Verdünnungsmittel
(V) so gewählt
werden, dass besagte Lewis-Säure
in Verdünnungsmittel
(V) unter den Destillationsbedingungen gemäß Schritt d) eine Löslichkeit
von mindestens 0,1 Gew.-%, bezogen auf Verdünnungsmittel (V), beträgt.
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Als Verdünnungsmittel (V) kommen beispielsweise
Amide, insbesondere Dialkylamide, wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
N,N,-Dimethylethylenharnstoff (DMEU), N,N-Dimethylpropylenharnstoff
(DMPU), Hexamethylenphosphorsäuretriamid
(HMPT), Ketone, Schwefel-Sauerstoff-Verbindungen, wie Dimethylsulfoxid,
Tetra hydrothiophen-1,1-dioxid, Nitroaromaten, wie Nitrobenzol, Nitroalkane,
wie Nitromethan, Nitroethan, Ether, wie Diether des Diethylenglykols,
beispielsweise Diethylenglykoldimethylether, Alkylencarbonate, wie
Ethylencarbonat, Nitrile, wie Acetonitril, Propionitril, n-Butyronitril,
n-Valeronitril, Cyanocyclopropan, Acrylnitril, Crotonitril, Allylcyanid,
Pentennitrile in Betracht.
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Solche Verdünnungsmittel können allein oder
als Gemisch eingesetzt werden.
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Solche aprotischen, polaren Verdünnungsmittel
können
weitere Verdünnungsmittel
enthalten, vorzugsweise Aromaten, wie Benzol, Toluol, o-Xylol, m-Xylol,
p-Xylol, Aliphaten, insbesondere Cycloaliphaten, wie Cyclohexan,
Methylcyclohexan, oder deren Gemische.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
kann man Verdünnungsmittel
(V) einsetzen, die mit Wasser ein Azeotrop oder Heteroazeotrop bilden.
Die Menge an Verdünnungsmittel
(V) gegenüber
der Menge an Wasser in Phase (III) ist an sich nicht kritisch. Vorteilhaft
sollte man mehr flüssiges
Verdünnungsmittel
(V) einsetzen als den durch die Azeotrope gemäß Schritt d) abzudestillierenden
Mengen entspricht, so daß überschüssiges Verdünnungsmittel (V)
als Sumpfprodukt verbleibt.
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Setzt man ein Verdünnungsmittel
(V) ein, das mit Wasser kein Azeotrop bildet, so ist die Menge an Verdünnungsmittel
gegenüber
der Menge an Wasser in Phase (III) an sich nicht kritisch. Im Falle
eines solchen Verdünnungsmittel
(V) sollte das Verdünnungsmittel
unter den Druck- und Temperaturbedingungen der Destillation gemäß Schritt
d) einen Siedepunkt aufweisen, der vorzugsweise um mindestens 5°C, insbesondere
mindestens 20°C,
und vorzugsweise höchstens
200°C, insbesondere
höchstens
100°C über dem
von Wasser unter diesen Destillationsbedingungen liegt.
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Vorteilhaft kommen organische Verdünnungsmittel
in Betracht, vorzugsweise solche mit mindestens einer Nitrilgruppe,
insbesondere einer Nitrilgruppe.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
kann man als Nitril ein aliphatisches, gesättigtes oder ein aliphatisches,
olefinisch ungesättigtes
Nitril einsetzen. Dabei kommen insbesondere Nitrile mit 3, 4, 5, 6,
7, 8, 9, 10, insbesondere 4 Kohlenstoffatomen, gerechnet ohne die
Nitrilgruppen, vorzugsweise Nitrilgruppe, in Betracht.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
kommt ein Verdünnungsmittel
(V) in Betracht, das die gemäß Schritt
e) zu hydrocyanierende Verbindung teilweise oder vollständig enthält, insbesondere
daraus besteht.
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In einer insbesondere bevorzugten
Ausführungsform
kann man als Verdünnungsmittel
ein aliphatisches, olefinisch ungesättigtes Mononitril, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus 2-cis-Pentennitril, 2-trans-Pentennitril,
3-cis-Pentennitril, 3-trans-Pentennitril, 4-Pentennitril, E-2-Methyl-2-butennitril,
Z-2-Methyl-2-butennitril, 2-Methyl-3-butennitril oder deren Gemische
einsetzen.
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2-cis-Pentennitril, 2-trans-Pentenniril, 3-cis-Pentennitril,
3-trans-Pentennitril, 4-Pentennitril, E-2-Methyl-2-butennitril,
Z-2-Methyl-2-butennitril, 2-Methyl-3-butennitril oder deren Gemische
sind bekannt und können
nach an sich bekannten Verfahren, wie durch Hydrocyanierung von
Butadien in Gegenwart von Katalysatoren, erhalten werden, beispielsweise
gemäß
US-A-3,496,215 oder
die linearen Pentennitrile durch Isomerisierung von 2-Methyl-3-butennitril
gemäß WO 97/23446
und darin beschriebene Verfahren.
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Als besonders vorteilhaft kommen
dabei solche Gemische der genannten Pentennitrile in Betracht, die
2-cis-Pentennitril, 2-trans-Pentennitril oder deren Gemische im
Gemisch mit 3-cis-Pentennitril, 3-trans-Pentennitril,
4-Pentennitril, E-2-Methyl-2-butennitril,
Z-2-Methyl-2-butennitril, 2-Methyl-3-butennitril oder deren Gemische
enthalten. In solchen Gemischen findet bei der nachfolgenden Destillation
gemäß Schritt
d) des erfindungsgemäßen Verfahrens eine
Abreicherung von 2-cis-Pentennitril, 2-trans-Pentennitril, E-2-Methyl-2-butennitril, Z-2-Methyl-2-butennitril,
2-Methyl-3-butennitril oder deren Gemische statt, da diese mit Wasser
Azeotrope bilden, die niedriger sieden als die Azeotrope von 3-cis-Pentennitril,
3-trans-Pentennitril, 4-Pentennitril oder deren Gemische mit Wasser.
Bei dieser Ausführungsform
erhält
man nach der Destillation ein Gemisch enthaltend 3-cis-Pentennitril, 3-trans-Pentennitril,
4-Pentennitril oder deren Gemische und im wesentlichen wasserfreie
Lewis-Säure
als Produkt (VII) des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Dieses Produkt kann vorteilhaft zur
weiteren Hydrocyanierung in Gegenwart eines Katalysators zu Adipodinitril
eingesetzt werden. Eine Abreicherung von 2-cis-Pentennitril, 2-trans-Pentennitril,
E-2-Methyl-2-butennitril, Z-2-Methyl-2-butennitril, 2-Methyl-3-butennitril
ist dabei insoweit vorteilhaft, als daß diese beiden Verbindungen
der genannten Hydrocyanierung erheblich schlechter zugängig sind
als 3-cis-Pentennitril, 3-trans-Pentennitril, 4-Pentennitril oder
deren Gemische.
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Setzt man als Verdünnungsmittel
2-cis-Pentennitril, 2-trans-Pentennitril, 3-cis-Pentennitril, 3-trans-Pentennitril,
4-Pentennitril, E-2-Methyl-2-butennitril, Z-2-Methyl-2-butennitril,
2-Methyl-3-butennitril oder deren Gemische ein, so haben sich Mengenverhältnisse
von Pentennitril zu besagter Lewis-Säure von mindestens 0,5 mol/mol,
vorzugsweise mindestens 5 mol/mol, besonders bevorzugt mindestens 15
mol/mol als vorteilhaft erwiesen.
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Setzt man als Verdünnungsmittel
2-cis-Pentennitril, 2-trans-Pentennitril, 3-cis-Pentennitril, 3-trans-Pentennitril,
4-Pentennitril, E-2-Methyl-2-butennitril, Z-2-Methyl-2-butennitril,
2-Methyl-3-butennitril oder deren Gemische ein, so haben sich Mengenverhältnisse
von Pentennitril zu besagter Lewis-Säure von höchstens 10000 mol/mol, vorzugsweise höchstens
5000 mol/mol, besonders bevorzugt höchstens 2000 mol/mol als vorteilhaft
erwiesen.
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Solche Pentennitrile
können
vorteilhaft gemäß Schritt
e) zu Adipodinitril hydrocyaniert werden.
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Gemäß Schritt d) unterzieht man
die Mischung aus Phase (III) und flüssigem Verdünnungsmittel (V) unter den
in Schritt c1) oder c2) genannten Druckbedingungen einer Destillation
unter Erhalt einer Mischung (VI), die einen höheren Anteil an Wasser als
an Verdünnungsmittel
(V) enthält,
und einer Mischung (VII), die einen höheren Anteil an Verdünnungsmittel
(V) als an Wasser enthält,
wobei Mischung (VII) einen höheren
Gehalt an besagter Lewis-Säure
aufweist als Mischung (VI).
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Die Druckbedingungen für die Destillation sind
an sich nicht kritisch. Als vorteilhaft haben sich Drücke von
mindestens 10-4 MPa, vorzugsweise mindestens
10-3 MPa, insbesondere mindestens 5*10-3 MPa erwiesen.
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Als vorteilhaft haben sich Drücke von
höchstens
1 MPa, vorzugsweise höchstens
5*10-1 MPa, insbesondere höchstens
1,5*10-1 MPa erwiesen.
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In Abhängigkeit von den Druckbedingungen und
der Zusammensetzung des zu destillierenden Gemischs stellt sich
dann die Destillationstemperatur ein.
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Im Falle von Pentennitril als Verdünnungsmittel
kann man die Destillation vorteilhaft bei einem Druck von höchstens
200 kPa, vorzugsweise höchstens
100 kPa, insbesondere höchstens
50 kPa durchführen.
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Im Falle von Pentennitril als Verdünnungsmittel
kann man die Destillation vorteilhaft bei einem Druck von mindestens
1 kPa, vorzugsweise mindestens 5 kPa, besonders bevorzugt bei 10
kPa durchführen.
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Die Destillation kann vorteilhaft
durch einstufige Verdampfung, bevorzugt durch fraktionierende Destillation
in einer oder mehreren, wie 2 oder 3 Destillationsapparaturen erfolgen.
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Dabei kommen für die Destillation hierfür übliche Apparaturen
in Betracht, wie sie beispielsweise in: Kirk-Othmer, Encyclopedia
of Chemical Technology, 3. Ed., Vol. 7, John Wiley & Sons, New York,
1979, Seite 870-881 beschrieben sind, wie Siebbodenkolonnen, Glockenbodenkolonnen,
Packungskolonnen, Füllkörperkolonnen,
Kolonnen mit Seitenabzug oder Trennwandkolonnen.
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Die Destillation kann diskontinuierlich
erfolgen.
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Die Destillation kann kontinuierlich
erfolgen.
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Bei der Destillation gemäß Schritt
d) wird Mischung (VI) üblicherweise über Kopf
erhalten. Mischung (VI) kann vorteilhaft ganz oder teilweise in Schritt
b) zurückgeführt werden
und dort als Wasser oder im Gemisch mit Wasser mit Mischung (II)
erfindungsgemäß umgesetzt
werden.
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Ist Mischung (VI) einphasig, so kann
Mischung (VI) zum Teil oder vollständig zurückgeführt werden.
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Ist Mischung (VI) zweiphasig, so
kommt vorteilhaft die teilweise oder vollständige Rückführung der den größeren Wassermassengehalt
aufweisenden Phase in Betracht.
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Mischung (VII) wird bei der Destillation
gemäß Schritt
b) üblicherweise
als Sumpfprodukt erhalten. Mischung (VII) enthält den zurückgewonnen Anteil besagter
Lewis-Säure
und Verdünnungsmittel (V);
der Wassergehalt von Mischung (VII) sollte vorzugsweise im Bereich
von 0 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 0 bis 50 Gew.-ppm,
bezogen auf das Gesamtgewicht von Mischung (VII), betragen.
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Gemäß Schritt e) wird Mischung
(VII) einer Hydrocyanierung einer olefinisch ungesättigten
Verbindung zu einem Nitril, das unter bestimmten Mengen-, Druck-
und Temperaturbedingungen eine Mischungslücke mit Wasser aufweist, in
Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend eine Lewis-Säure und
eine Komplexverbindung aus einer als Ligand geeigneten phosphorhaltigen
Verbindung und einem für
diese Verbindung geeigneten Zentralatom, zugeführt.
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Als Komplexverbindung kann dabei
vorteilhaft die in Schritt a) abgetrennte Komplexverbindung eingesetzt
werden.
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Als zu hydrocyanierende olefinisch
ungesättigte
Verbindung kommt vorzugsweise Verdünnungsmittel (V) in Betracht.
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Beispiele Die in den Beispielen angegebenen
Gew.-%- oder Gew.-ppm-Angaben beziehen sich, soweit nicht anders
bezeichnet, auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Mischung.
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Der Gehalt an Zn oder Zinkchlorid
wurde mittels Atomemissionsspektrometrie bestimmt.
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Der Gehalt an Chlor wurde nach Methode Schoeniger
bestimmt.
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Die Konzentrationen an Wasser wurden durch
Titration nach Karl-Fischer-Methode
potentiometrisch bestimmt.
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Beispiel 1 In einer kontinuierlich
betriebenen Vakuum-Destillationskolonne mit Metallgewebepackung
(Typ CY, Fa. Sulzer Chemtech, Innendurchmesser ⌀ = 50 mm, Höhe 130 cm)
mit einem Dünnschichtverdampfer
als Wärmeübertrager
am Kolonnensumpf, einem bei 30°C
betriebenem Kondensator am Kopf und einem auf 0°C gekühlten Phasentrenngefäß im Rücklauf wurden
240 g/h einer Lösung
von 30 Gew$ Zinkchlorid in trans-3-Pentennitril mit einem Wassergehalt
von 0.4 Gew% oberhalb der Gewebepackung in die Destillationskolonne
dosiert. Bei einem Druck von p = 10 kPa(absolut) wurde bei 344 K als
Destillat am Kondensator ein zweiphasiges Gemisch erhalten. Die
obere, im wesentlichen aus trans-3-Pentennitril bestehende Phase
wurde kontinuierlich auf den Kolonnenkopf zurückgefahren. Die untere Phase
bestand im wesentlichen aus Wasser und wurde kontinuierlich aus
dem Phasentrenngefäß abgepumpt. Über Sumpf
wurde eine homogene Lösung
von ZnCl2 in trans-3-Pentennitril bei 348 K abgetrennt. Nach 17
h Laufzeit der Destillation war der Wasseranteil im Sump faustrag
auf 76 Gew-ppm H2O, nach 41 h auf 50 Gew-ppm
abgereichert.
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Beispiel 2
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4 kg des in Beispiel 1 erhaltenen
Sumpfaustrages wurden mit 1 kg trans-3-Pentnnitril und 500 g Wasser
versetzt. Die homogene Mischung wurde mit einer Dosierrate von 206
g/h in die wie in Beispiel 1 betriebene Destillationskolonne dosiert.
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Der Sumpfaustrag enthielt nach 24
h kontinuierlichen Betriebs 350 Gew-ppm Wasser, 16.9 Gew% Chlor
berechnet als Cl und 15.5 Gew% Zn, jeweils bezogen auf Gesamtgewicht
der Lösung;
daraus leitet sich ein experimentell gefundenes Cl:Zn -Verhältnis von
2.01 ab.
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Gaschromatographische Analyse durch
Derivatisierung mit MSTFA (2,2,2-trifluoro-N-methyl-N-(trimethylsilyl)acetamid)
zeigte keine nachweisbaren Mengen an Verseifungsprodukt 3-Pentensäure.
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Analyse auf polymere Abbauprodukte
durch Gelpermeationschromatographie ergab keine nachweisbaren Mengen
an polymerem Produkt.
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Die so erhaltene Zinkchloridlösung in
3-Pentennitril kann in der Hydrocyanierung von 3-Pentennitril in
Gegenwart von Nickel(0)-Phosphitkatalysatoren
eingesetzt werden und zeigt keinen Aktivitätsunterschied zu einer frisch
aus 3-Pentennitril und wasserfreiem Zinkchlorid hergestellten Lösung.
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Beispiel 3
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In eine kontinuierlich betriebene
Gegenstromextraktionskolonne (Innendurchmesser ⌀ = 30 mm, 50 cm hohe Schüttung mit
Raschig-Ringen) wurden 110 g/h einer Lösung von 0.52 Gew ZnCl2 in einer Mischung von 20 Gew% trans-3-Pentennitril
und Rest Adipodinitril auf den unteren Teil der Extraktionskolonne
dosiert. 170 g/h Wasser wurden auf den oberen Teil dosiert. Über 3 Stunden
kontinuierlichen Betriebs hinweg wurde am oberen Ende der Extraktionskolonne
die extrahierte organische Phase mit weniger als 10 Gew.ppm Zn erhalten.
Am unteren Ende der Extraktionskolonne wurde die wässrige Phase
mit 0.30 Gew ZnCl2 erhalten.
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Beispiel 4
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In eine kontinuierlich betriebene
Mixer-Settler-Apparatur, bestehend aus einem bei Raumtemperatur
betriebenen Behälter
mit 2 1 Volumen, ausgestattet mit einem bei 700 Upm betriebenen
Schrägblattrührer und
einem hydrostatischen Überlauf
in einen nach geschalteten Phasenscheider mit 0.5 1 Volumen, wurden
320 g/h einer Lösung
von 0.52 Gew$ ZnCl2 in einer Mischung aus 20 Gew% trans-3-Pentennitril
und Rest Adipodinitril, sowie 100 g/h Wasser dosiert. Über den
Phasenscheider wurden nach 7 h Betrieb die organische Phase mit
30 ppm Zn erhalten, die abgetrennte wässrige Phase enthielt 0.75 Gew%
Zn. Im Phasenscheider wurde nach kurzer Betriebszeit eine Ansammlung
von Feststoff beobachtet, der sich an der Phasengrenzfläche ansammelte.
Der Feststoff bestand laut röntgendiffraktometrischer
Analyse aus ZnCl2⋅4Zn(OH)2⋅2H2O.
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Beispiel 5
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Eine 0.94 Gew% ZnCl2 und
einen pH-Wert von 6 aufweisende Mischung aus 500 g einer nach Beispiel
3 durch Extraktion erhaltenen wässrigen Zinkchloridlösung und
540 g einer nach Beispiel 4 erhaltenen wässrigen Zinkchloridlösung wurden
mit einer Dosierrate von 80 g/h in die wie in Beispiel 1 beschrieben
betriebene Destillationskolonne dosiert. Mit einer zweiten Pumpe
wurden 320 g/h trans-3-Pentennitril in die Destillationskolonne
dosiert. Im Sumpfaustrag wurden nach 9.5 h kontinuierlicher Destillation
310 Gew-ppm Wasser und 0.10 Gew% Zn (entsprechend 0.20 Gew% ZnCl2) analysiert.
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Beispiel 6
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In eine wie in Beispiel 4 beschrieben
betriebene Mixer-Settler-Apparatur
wurden 320 g/h einer Lösung
von 0.52 Gew% ZnCl2 in einer Mischung aus 20
Gew$ trans-3-Pentennitril und Rest Adipodinitril, sowie 100 g/h
einer 0.1N-Lösung
von HCl in Wasser mit pH-Wert 1 dosiert. Über den Phasenscheider wurden
nach 7 h Betrieb die organische Phase mit 85 ppm Zn erhalten, die
abgetrennte wässrige
Phase enthielt 1.88 Gew% Zn. Im Phasenscheider wurde im Gegensatz
zu Beispiel 4 kein Feststoff beobachtet.
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Beispiel 7
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Eine 0.72 Gew% Zn und einen pH-Wert
von 1 aufweisende Mischung aus 190 g einer nach Beispiel 3 durch
Extraktion erhaltenen wässrigen
Zinkchloridlösung,
370 g einer nach Beispiel 4 erhaltenen wässrigen Zinkchloridlösung und
430 g einer nach Beispiel 4 erhaltenen wässrigen Zinkchloridlösung wurden
mit einer Dosierrate von 80 g/h in die wie in Beispiel 1 beschrieben
betriebene Destillationskolonne dosiert. Mit einer zweiten Pumpe
wurden 320 g/h trans-3-Pentennitril in die Destillationskolonne
dosiert. Im Sumpfaustrag wurden nach 9.5 h kontinuierlicher Destillation
210 Gew-ppm Wasser und 0.18 Gew% Zn analysiert. Die wässrige Phase,
die am Phasenscheider am Kopf der Kolonne erhalten wurde, wies einen
pH von 1 auf.
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Die über Sumpf erhaltene Lösung von
ZnCl2 in trans-3-Pentennitril kann in Gegenwart
von Ni(0)phosphitkatalysatoren zu Adipodinitril hydrocyaniert werden.