DE10239995A1 - Verfahren zur Ortung von Undichtigkeiten von Fahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ortung von Undichtigkeiten eines Luftvolumens eines Innenraums gegenüber dem Luftvolumen eines Außenraums eines Fahrzeugs. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird das Luftvolumen des Innenraums des Fahrzeugs auf einen höheren Luftdruck und eine tiefere oder höhere Temperatur gebracht als das Luftvolumen des Außenraums. DOLLAR A Hierfür werden insbesondere Bordmittel des Fahrzeugs, insbesondere die Klimaanlage, verwendet. Vorteil hierbei ist, dass kein externes Gebläse und keine zusätzliche Heizung benötigt wird. DOLLAR A Die Detektion der Undichtigkeiten erfolgt insbesondere mit Hilfe einer - oder aus mehrerer - Wärmebildkameras.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ortung von Undichtigkeiten von Fahrzeugen. Hierbei werden unter Undichtigkeiten die Undichtigkeiten der Abdichtung eines Luftvolumens eines Innenraums gegenüber dem Luftvolumen eines Außenraums eines Fahrzeugs verstanden.
- Eine Dichtheit von Fahrzeugen ist erforderlich, wenn Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit in eine Querschnittsveränderung einfahren oder innerhalb einer Querschnittsverengung fahren. Eine solche Querschnittsveränderung stellt insbesondere die Einfahrt in einen Tunnel, die Ausfahrt aus einem Tunnel oder die Begegnung im Tunnel mit einem anderen Fahrzeug dar. Ist das Fahrzeug vollkommen undicht, so treten hierdurch im Innenraum des Fahrzeuges Schwankungen des Luftdruckes zur gleichen Zeit und in gleicher Höhe wie im Außenraum des Fahrzeuges auf, die von den Fahrgästen als störend empfunden werden und somit den Fahrkomfort beeinträchtigen. Bei einem dichten Fahrzeug treten diese Schwankungen des Luftdruckes im Innenraum des Fahrzeuges zeitlich verzögert und mit einer sehr langsamen Anpassung an den Luftdruck des Außenraum des Fahrzeuges auf. Somit werden sie von den Fahrgästen nicht wahrgenommen und beeinträchtigen den Fahrkomfort nicht.
- Für einen guten Fahrkomfort ist es somit erforderlich, Hochgeschwindigkeitszüge hinreichend dicht zu gestalten und hinreichend dicht zu erhalten. Durch Alterungsprozesse und Abnutzung des Fahrzeugmaterials vermindert sich jedoch eine Dichtigkeit von Fahrzeugen mit der Zeit und es treten Undichtigkeiten insbesondere an Tür- und Fensterdichtungen auf. Diese Undichtigkeiten müssen frühzeitig geortet werden, um sie abzudichten und einen hohen Fahrkomfort zu sichern.
- Stand der Technik im Bereich der Gebäudetechnik ist das sog. Blower-Door-Verfahren, das insbesondere aus der internationalen Norm ISO 9972 „Wärmedämmung – Bestimmung der Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle – Differenzdruck-Methode" bekannt ist. Bei diesem Verfahren wird in eine Gebäudeöffnung, insbesondere eine Tür oder ein Fenster, ein Gebläse eingesetzt und der Innenraum des Hauses mit einem Überdruck von 50 Pa gegenüber dem Außenraum beaufschlagt. Aus dem Gebäude durch Undichtigkeiten ausströmende Luft wird i.R. mit einer Wärmebildkamera sichtbar gemacht.
- Stand der Technik bei Schienenfahrzeugen ist, dass zur Ortung von Undichtigkeiten die Hochgeschwindigkeitszüge während der Revision in die einzelnen Wagen aufgetrennt werden und jeder Wagen einzeln behandelt wird. Dazu wird jeder Wagen an den Wagenenden mit Schotts abgedichtet, mit Hilfe eines externen Gebläses mit Druck beaufschlagt und an allen verdächtigen Stellen (insbesondere Tür- und Fensterdichtungen) manuell auf Undichtigkeiten untersucht. Nachteile dieses Verfahrens sind:
- 1. das Verfahren erfordert einen externes Gebläse,
- 2. das Fahrzeug muss aufgetrennt und jeder Wagen einzeln untersucht werden,
- 3. durch das Anbringen der Schotts werden an den Wagenenden zusätzliche Undichtigkeiten erzeugt
- 4. durch das Auftrennen des Fahrzeugs werden Undichtigkeiten an den Dichtflächen der Übergänge zwischen den einzelnen Wagen nicht erfasst,
- 5. durch die manuelle Untersuchung können nur größere Undichtigkeiten entdeckt werden, die sich zudem an verdächtigen, d.h. an vorher bereits bekannten Stellen befinden müssen.
- Das bisher verwendete Verfahren ist somit fehlerbehaftet sowie zeit- und personalaufwändig.
- Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei dem mit geringem Aufwand zuverlässig alle Undichtigkeiten von Fahrzeugen ermittelt werden.
- Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Hauptanspruches erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik sind, dass das Fahrzeug als komplette Einheit ohne Auftrennung in einzelne Wagen untersucht werden kann.
- Nach Anspruch 2 wird das Verfahren aus Anspruch 1 mit Bordmitteln durchgeführt. Hierzu wird der gegenüber dem Luftvolumen des Außenraums erhöhte Luftdruck sowie die verminderte oder erhöhte Temperatur des Luftvolumens des Innenraums des Fahrzeuges mit Bordmitteln des Fahrzeuges erzeugt. Vorteil dieses Verfahrensmerkmals ist, dass, abgesehen von einem Ortungsgerät, keine zusätzlichen Geräte verwendet werden, d.h. es wird kein externes Gebläse und keine zusätzliche Heizung benötigt.
- Nach Anspruch 3 handelt es sich bei den nach Anspruch 2 verwendeten Bordmitteln um die Klimaanlage des Fahrzeugs.
- Nach Anspruch 4 wird zur Detektion der Undichtigkeiten eine – oder auch mehrere – Wärmebildkamera verwendet. Wird die Wärmebildkamera so angebracht, dass sie Bilder in senkrechter Draufsicht erzeugt, so ist eine Leckdetektion auch auf verwinkelten Oberflächen wie Nischen und während einer Vorbeifahrt des Fahrzeuges möglich.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
- Die Luft im Innenraum eines Hochgeschwindigkeitszuges wird mit Hilfe der Klimaanlage – und somit mit Bordmitteln – auf ca. 40°C (bei einer Außentemperatur von ca. 10°C) aufgeheizt. In Gebieten oder Jahreszeiten mit hoher Außentemperatur (insbesondere 40°C) wird die Luft im Innenraum auf ca. 15°C abgekühlt. Gleichzeitig wird durch die Klimaanlage ein Überdruck im Innenraum des Zuges von 800 Pa erzeugt und für eine Stunde gehalten, wobei alle Zulüfter und die Heizung aktiv und alle Fortluftventile geschlossen sind. Im Anschluss daran wird der Zug an einer ortsfest aufgestellten Wärmebildkamera – deren Hauptachse des Objektivs senkrecht zur Außenhaut des Zuges ausgerichtet ist – mit Schrittgeschwindigkeit vorbeibewegt. Auch kleinere Undichtigkeiten des Fahrzeugs werden durch die Wärmebildkamera geortet, da eine Erwärmung bzw. Abkühlung der Luft im Außenbereich des Zuges aufgrund der durch die Undichtigkeiten ausströmenden wärmeren bzw. kühleren Luft aus dem Innenbereichs des Zuges erfolgt.
Claims (4)
- Verfahren zur Ortung von Undichtigkeiten der Abdichtung eines Luftvolumens eines Innenraums gegenüber dem Luftvolumen eines Außenraums eines Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftvolumen des Innenraums des Fahrzeuges auf einen höheren Luftdruck und eine tiefere oder höhere Temperatur gebracht wird als das Luftvolumen des Außenraums.
- Verfahren zur Ortung von Undichtigkeiten von Fahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gegenüber dem Luftvolumen des Außenraums erhöhte Luftdruck sowie die verminderte oder erhöhte Temperatur des Luftvolumens des Innenraums des Fahrzeuges mit Bordmitteln des Fahrzeuges erzeugt wird.
- Verfahren zur Ortung von Undichtigkeiten von Fahrzeugen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Bordmitteln des Fahrzeugs um die Klimaanlage des Fahrzeugs handelt.
- Verfahren zur Ortung von Undichtigkeiten von Fahrzeugen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine – aufgrund des gegenüber dem Luftvolumens des Außenraums erhöhten Luftdrucks des Luftvolumens im Innenraum des Fahrzeuges – aus dem Innenraum des Fahrzeugs durch Undichtigkeiten entweichende und gegenüber der Luft des Außenraums des Fahrzeuges kältere oder wärmere Luft durch eine oder mehrere Wärmebildkameras detektiert wird.
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