DE10236591A1 - Vorrichtung zum Verändern der Federrate - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verändern der Federrate an Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, mit einer ersten Tragfeder und einem gummielastischen Anschlagpuffer als Zusatzfeder, wobei der Anschlagpuffer mittels einer Verstelleinheit, abhängig von definierten Fahrzuständen des Kraftfahrzeuges, zeitlich früher oder später in Wirkung bringbar ist. Eine komfortable und hinsichtlich des Gesamtfederweges der Radaufhängung nicht einschränkende Auslegung wird erzielt, indem der Anschlagpuffer mit einer weiteren Feder kombinierbar ist, deren Federrate zumindest anfangs gleich oder härter als die des Anschlagpuffers ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verändern der Federrate an Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Eine derartige Vorrichtung zeigt die
DE 199 35 865 A1 , bei der bei einer Radaufhängung mit einem Teleskop-Stoßdämpfer und einer Gasdruckfeder als Tragfeder ein auf dem Dämpferrohr axial verschiebbarer Anschlagteller mit einem gummielastischem Anschlagpuffer zusammenwirkt. Damit gelingt es, durch entsprechendes Ausfahren des Anschlagtellers gegen den Anschlagpuffer die Federrate z. B. beim Durchfahren von Kurven an den kurvenäußeren Rädern zu erhöhen und damit der Wankneigung des Kraftfahrzeuges entgegen zu wirken. Zwangsweise damit verbunden ist aber eine Verkürzung des Federweges an der Radaufhängung. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, die ohne Federwegverkürzung und bei geringem baulichen Mehraufwand die Veränderung der Federrate bereitstellt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung beschreiben die weiteren Patentansprüche.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Anschlagpuffer mit einer weiteren Feder kombiniert ist, deren Federrate zumindest anfangs gleich oder härter als die des Anschlagpuffers ist. Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird quasi das Anschlagteil für den Anschlagpuffer ebenfalls zur Feder, die jedoch bevorzugt in einem stetigen Übergang der Federrate bis zu einem endgültigen Blockieranschlag wirkt. Mit der vorgeschlagenen Kombination ist eine hervorragende Abstimmung der gewünschten Federraten gegeben, deren Verlauf bevorzugt progressiv ausgelegt ist. Trotzdem bleibt der konstruktiv vorgegebene, vollständige Federweg der Radaufhängung erhalten.
- Obwohl die weitere Feder theoretisch mit dem Anschlagpuffer hintereinander geschaltet eine Baueinheit bilden kann, wird bevorzugt vorgeschlagen, die weitere Feder zwischen einer Verstelleinrichtung und einem Anschlagteller für den Anschlagpuffer anzuordnen, weil damit konstruktiv größere Freiheitsgrade in der Auslegung der Bauteile gegeben sind.
- Ferner kann die weitere Feder in baulich besonders günstiger Weise als eine einfache Schraubendruckfeder um das Zylinderrohr eines Teleskop-Stoßdämpfers und der Anschlagpuffer um dessen Dämpferstange positioniert sein. Dies ergibt eine kostengünstige Konstruktion, die die Verwendung herkömmlicher Bauteile wie beispielsweise des Anschlagpuffers und des Teleskop-Stoßdämpfers ermöglicht und den in Kraftfahrzeugen zur Verfügung stehenden Einbauverhältnissen Rechnung trägt.
- Der Anschlagteller der Verstelleinrichtung kann bevorzugt und in an sich bekannter Weise auf der Dämpferstange des Stoßdämpfers verschiebbar geführt sein; zudem kann die weitere Feder an einem Federteller abgestützt sein, der auf dem Dämpferrohr axial verschiebbar geführt und hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch verstellbar ist. Daraus resultiert eine kompakte und im Fahrbetrieb robuste Konstruktion der Verstelleinrichtung.
- Zur Erzielung einer schnellen Verstellbarkeit bzw. Veränderung der Federrate kann der axial verschiebbare Federteller über ein Kugelumlaufsystem mit einer Kugelmutter elektromotorisch verstellbar sein, wie sie beispielsweise in der vorgenannten
DE 199 35 865 A1 beschrieben ist. - Des weiteren wird vorgeschlagen, die weitere Feder und deren axiale Führung mittels einer mit dem Anschlagteller verbundenen Manschette nach außen abzudichten, um einen störungsfreien Betrieb der Verstelleinrichtung über einen langen Betriebszeitraum des Kraftfahrzeuges sicherzustellen.
- Schließlich kann die wirksame Länge der weiteren Feder etwa deren maximalem Verstellweg entsprechen. Damit bleibt bei geringem baulichem Aufwand etwa der gleiche Federweg in der Radaufhängung erhalten, als dies ohne der weiteren Feder und der Verstelleinrichtung der Fall wäre.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden mit weiteren Einzelheiten näher beschrieben.
- Die anliegende schematische Zeichnung zeigt in:
-
1 eine Vorrichtung zum Verändern der Federrate einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges mit einem Teleskop-Stoßdämpfer, einem als Zusatzfeder wirkenden Anschlagpuffer und einer weiteren, axial verstellbaren Feder; und -
2 ein Kraft-Weg-Diagramm der Vorrichtung gemäß1 bei ausgefahrenem und nicht ausgefahrenem Anschlagteller der weiteren Feder. - Die
1 zeigt einen Teleskop-Stoßdämpfer10 als Teil einer nicht dargestellten Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges, der z. B. an seiner oberen Lager stelle12 an der nicht dargestellten Karosserie des Kraftfahrzeuges und an seiner unteren Lagerstelle14 an einem Lenker der Radaufhängung angelenkt sein kann. Die Lagerstelle12 ist dabei an der Kolbenstange16 und die Lagerstelle14 am Dämpferrohr18 des Stoßdämpfers10 ausgebildet. Der Stoßdämpfer10 ist soweit nicht beschrieben herkömmlicher Bauart. - Innerhalb der nicht dargestellten Radaufhängung oder ggf. um den Stoßdämpfer
10 herum ist eine Tragfeder (z. B. eine Gasdruckfeder oder eine Schraubendruckfeder) vorgesehen, die jedoch nicht dargestellt ist. - Ferner ist an der Kolbenstange
16 des Stoßdämpfers10 ein gummielastischer Anschlagpuffer20 angeordnet, der mit einem verschiebbar auf der Kolbenstange16 geführtem Anschlagteller22 zusammenwirkt. Der Anschlagteller22 liegt in seiner eingefahrenen Position über eine elastische Dämpferscheibe24 an der betreffenden Stirnwand des Dämpferrohres18 an. - An dem Anschlagteller
22 liegt eine um das Dämpferrohr18 herum angeordnete Schraubendruck-Feder26 an, die andererseits mit einem auf dem Dämpferrohr18 verschiebbar geführtem Federteller28 abgestützt ist. - Der Federteller
28 ist Funktionsteil einer axial wirkenden Verstelleinrichtung30 , die sich aus einer äußeren Führungsbüchse32 und einer inneren Kugelmutter34 und mit in entsprechenden Kugelbahnen befindlichen Kugeln (nicht näher dargestellt) zusammensetzt. Hinsichtlich der detaillierten Konstruktion der Verstelleinrichtung30 wird auf die vorgenannteDE 199 35 865 A1 hingewiesen. Die Kugelmutter34 ist über den büchsenförmigen Führungsabschnitt36 fest mit dem Federteller28 verbunden, so dass bei einem elektromotorischen Verdrehen der Kugelmutter34 der Federteller28 axial verstellbar bzw. auf der Zeichnung1 nach oben ausfahrbar ist. - Der Elektromotor zur Verstellung der Kugelmutter
34 kann wie in der vorgenanntenDE 199 35 865 A1 ebenfalls um das Dämpferrohr18 angeordnet sein und über eine nicht dargestellte elektronische Fahrwerksregelung bei definierten Fahrsituationen den Anschlagteller22 entsprechend ausfahren. - Die Schraubendruck-Feder
26 ist härter ausgelegt als die Federrate des Anschlagpuffers20 bei Beginn dessen Verformung. Die Feder26 kann beispielsweise in vorgespanntem Zustand verbaut sein. Deren Federweg s (Weg vom voll ausgefahrenem Zustand bis zum Anschlag des Anschlagtellers22 am Dämpferrohr18 ) ist etwa gleich dem vorgegebenen Verstellweg der Verstelleinrichtung30 . Im übrigen ist die Feder26 mittels einer ringförmigen, elastischen Manschette38 nach außen abgedichtet, wobei die Manschette38 an dem Anschlagteller22 und an dem Federteller28 entsprechend befestigt ist. - Gemäß dem Kraft-Weg-Diagramm der
2 verhält sich die Federkraft F über dem Federweg s bei eingefahrenem Anschlagteller22 entsprechend der ausgezogenen Linie, wobei der Federkraftanstieg in an sich bekannter Weise nur durch die Federrate des Anschlagpuffers20 bewirkt ist. Die Feder26 ist unwirksam, da der Anschlagteller22 am Dämpferrohr18 abgestützt ist. Der Anschlagpuffer20 wirkt somit in erster Linie als Durchschlagsicherung bei sehr hohen (dynamischen) Radlasten. - Bei mittels der Verstelleinrichtung
30 ausgefahrenem Anschlagteller22 (z. B. zur Wankabstützung der Karosserie des Kraftfahrzeuges beim Durchfahren von Kurven) kommt die Feder26 zusätzlich zur Wirkung und es ergibt sich ein Federkraftanstieg F, dessen Abweichung aus der gestrichelten Linie der2 ersichtlich ist. - Der Federkraftanstieg F über den Federweg s erfolgt nun zeitlich früher mit Bezug zum Gesamtfederweg der Radaufhängung (nicht dargestellt) und mit einem komfortableren, weniger steilen Anstieg, weil sich zunächst die Federraten des Anschlagpuffers
20 und der Feder26 addieren bzw. zu einer vorgegebenen Federrate (gestrichelte Linie) überlagern. Erst wenn die weitere Feder26 den vorgegebenen Federweg s (Einfedern des Anschlagtellers20 bis zum Anschlag am Dämpferrohr18 ) durchlaufen hat, geht bei einer weiter zunehmenden Radlast auch der Anschlagpuffer20 auf Block (Endlinie des Diagramms).
Claims (10)
- Vorrichtung zum Verändern der Federrate an Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, mit einer ersten Tragfeder und einem gummielastischen Anschlagpuffer als Zusatzfeder, wobei der Anschlagpuffer mittels einer Verstelleinheit abhängig von definierten Fahrzuständen des Kraftfahrzeuges zeitlich früher oder später in Wirkung bringbar ist, dadurch gekenn zeichnet, dass der Anschlagpuffer (
20 ) mit einer weiteren Feder (26 ) kombinierbar ist, deren Federrate zumindest anfangs gleich oder härter als die des Anschlagpuffers (20 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Feder (
26 ) zwischen einer Verstelleinrichtung (30 ) und einem Anschlagteller (22 ) für den Anschlagpuffer (20 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (
26 ) in der eingefahrenen Position der Verstelleinrichtung (30 ) unwirksam ist. - Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Feder als eine Schraubendruckfeder (
26 ) um das Zylinderrohr (18 ) eines Teleskop-Stoßdämpfers (10 ) und der Anschlagpuffer (20 ) um dessen Dämpferstange (16 ) positioniert ist. - Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagteller (
22 ) der Verstelleinrichtung (30 ) auf der Dämpferstange (16 ) des Stoßdämpfers (10 ) verschiebbar geführt ist. - Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagteller (
22 ) in der eingefahrenen Position der Verstelleinrichtung (30 ) am Dämpferrohr (18 ) des Stoßdämpfers (10 ) abgestützt ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Feder (
26 ) an einem Federteller (28 ) abgestützt ist, der auf dem Dämpferrohr (18 ) axial verschiebbar geführt und hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch verstellbar ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der axial verschiebbare Federteller über ein Kugelumlaufsystem mit einer Kugelmutter elektromotorisch verstellbar ist.
- Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Feder (
26 ) und deren axialer Führungsabschnitt (36 ) mittels einer mit dem Anschlagteller (22 ) verbundenen Manschette (38 ) nach außen abgedichtet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wirksame Länge der weiteren Feder (
26 ) etwa deren maximalem Verstellweg entspricht.
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