DE10235437B4 - Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung eines Objekts - Google Patents

Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung eines Objekts Download PDF

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Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung eines Objekts, wobei ein Intensitätsbild des Objekts durch ein Bilderfassungssystem bereitgestellt ist, und wobei ein durch das Bilderfassungssystem erfasster Messwert (CDmess) für das Objekt vorliegt, mit folgenden Schritten:
(a) basierend auf einer Intensitätsschwelle (T), Umwandeln (S104) des Intensitätsbildes in ein Profilbild, in dem Intensitätsbereiche oberhalb der Intensitätsschwelle (T) und Intensitätsbereiche unterhalb der Intensitätsschwelle (T) getrennt sind, und Vermessen des Objekts in dem Profilbild, um einen gemessenen Messwert (CDkorr) des Objekts zu erhalten;
(b) basierend auf den optischen Parametern des Bilderfassungssystems, Simulieren (S106) einer Wiedergabe des Objekts in dem Profilbild durch das Bilderfassungssystem und Vermessen des wiedergegebenen Objekts, um einen simulierten Messwert (CDsim) des Objekts zu erhalten;
(c) Bestimmen (S108) einer Abweichung (ΔCD) zwischen dem erfassten Messwert (CDmess) und dem simulierten Messwert (CDsim);
(d) falls die im Schritt (c) bestimmte Abweichung (ΔCD) einen vorbestimmten Wert (ε) überschreitet,...

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung eines Objekts, und insbesondere auf ein Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung der Breite von mikroskopischen Objekten, deren Abmessungen in der Größenordnung der Wellenlänge der Beleuchtungsquelle liegen.
  • Die Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie führt zu immer feineren Chipstrukturen, was mit einer zunehmenden Schaltungskomplizität einhergeht. Neben Problemen bei der Herstellung solcher Strukturen existieren ferner Probleme bei der Überprüfung solcher Strukturen, nämlich dann, wenn die erzeugten Strukturen abgebildet werden, um diese zu kontrollieren, z. B. durch Messen der Breite derselben. Ein Beispiel für ein herkömmliches Verfahren ist die Vermessung von Strukturbreiten unter Verwendung von optischen Mikroskopen, wobei das zu vermessende Objekt im Durchlicht oder Auflicht beleuchtet wird, und anschließend das sich daraus ergebende Intensitätsbild betrachtet und vermessen wird.
  • Ein Nachteil dieser Verfahren besteht darin, dass sich das Intensitätsbild aus Überlagerungen zusammensetzt, die sowohl von der zu messenden Struktur als auch von Strukturen herrühren, die in der Umgebung der zu vermessenden Struktur angeordnet sind. Somit wird das Intensitätsbild der zu vermessenden Struktur und damit das Messergebnis also direkt von der Umgebung des Messobjekts beeinflusst bzw. verfälscht. Diese Phänomen ist auch unter dem Begriff „Proximityeffekt" bekannt. Durch die Verfälschung der Intensitätsbilder ist bei Messungen der Breite des Objekts somit keine gesicherte Aussage über die tatsächliche Form und die tatsächlichen Abmessungen der erzeugten Strukturen und damit über die Zuverlässigkeit des Herstellungsprozesses möglich.
  • Mit anderen Worten wird durch die Übertragungseigenschaften eines optischen Meßsystems, wie z. B. eines Mikroskops, bewirkt, dass die Größe der zu messenden Struktur, z. B. einer Linienbreite auf einer Photomaske, nicht der wahren Strukturgröße entspricht. Tatsächlich entspricht die dargestellte Größe bzw. die in dem erfassten Bild vermessene Größe einer Serie von Faltungen aus wahrer Strukturgröße und der optischen Übertragungsfunktion des Erfassungssystems. Aus der DE 100 27 221 A1 ist ein Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung mikroskopischer Objekte bekannt, bei dem zunächst ein Bild des zu messenden Objekts erfasst wird, und das in dem erfassten Bild abgebildete Objekt vermessen wird. Anschließend wird basierend auf benachbart zu dem zu dem zu messenden Objekt angeordneten Strukturen ein dadurch hervorgerufener Messfehler bestimmt, und die vorangegangene Messung wird abhängig von dem bestimmten Messfehler korrigiert.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Korrektur physikalischer Fehler bei der Messung eines Objekts zu schaffen, das eine vereinfachte Korrektur der hervorgerufenen Messfehler ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
  • Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung eines Objekts, wobei ein Intensitätsbild des Objekts durch ein Bilderfassungssystem bereitgestellt ist, und wobei ein durch das Bilderfassungssystem erfasster Messwert für das Objekt vorliegt, mit folgenden Schritten:
    • (a) basierend auf einer Intensitätsschwelle, Umwandeln des Intensitätsbildes in ein Profilbild, in dem Intensitätsbereiche oberhalb der Intensitätsschwelle und Intensitätsbereiche unterhalb der Intensitätsschwelle getrennt sind, und Vermessen des Objekts in dem Profilbild, um einen gemessenen Messwert des Objekts zu erhalten;
    • (b) basierend auf den optischen Parametern des Bilderfassungssystems, Simulieren einer Wiedergabe des Objekts in dem Profilbild durch das Bilderfassungssystem und Vermessen des wiedergegebenen Objekts, um einen simulierten Messwert des Objekts zu erhalten;
    • (c) Bestimmen einer Abweichung zwischen dem erfassten Messwert und dem simulierten Messwert;
    • (d) falls die im Schritt (c) bestimmte Abweichung einen vorbestimmten Wert überschreitet, Ändern der Intensitätsschwelle und Wiederholen der Schritte (a) bis (c); und
    • (e) falls die im Schritt (c) bestimmte Abweichung unterhalb des vorbestimmten Wertes ist, Ausgeben des im Schritt (a) erhaltenen gemessenen Messwerts des Objekts als korrigierten Messwert.
  • Die vorliegende Erfindung lehrt ein Verfahren, das es ermöglicht, den oben beschriebenen Faltungseffekt bei der Darstellung des Objekts in einem optischen Meßsystem zurückzurechnen, wodurch die wahre Strukturgröße aus der gemessenen Strukturgröße abgeleitet wird, also der Messwert korrigiert wird. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das Grauwertbild geeignet normiert und umgewandelt (vektorisiert). In diesem umgewandelten Bild wird die Strukturgröße gemessen, was den Wert CDkorr = liefert. Das umgewandelte Bild wird dann simuliert (mit den optischen Parametern des Mikroskops), um vorherzusagen, wie eine optische Abbildung des umgewandelten Bildes durch das Mikroskop aussehen würde. In diesem simulierten Bild wird dann das Objekt wieder gemessen, was den Wert CDsim liefert, der mit dem Wert CDmess des Mikroskops verglichen wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist unverzichtbar, wenn die Größe der zu untersuchenden Struktur nicht mehr groß gegen die Wellenlänge des optischen Meßsystems ist.
  • Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist das umgewandelte Bild ein Graustufenbild, aus dem nach einer geeigneten Normierung ein Höhenlinienprofil erzeugt wird, welches das Bild in Intensitätsbereiche unterhalb einer Schwelle sowie in Intensitätsbereiche oberhalb der Schwelle unterteilt. Der Begriff „geeignete Normierung" bedeutet folgendes. Die Eingabe in das System ist ein 8-Bit Grauwertbild. Um mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens dieses Bild korrekt interpretieren zu können, muss festgelegt werden, welche Bedeutung die Grauwerte im Eingangs-Bild haben. Beispielsweise kann ein Anwender vorbestimmte Grenzwerte eingeben, z.B. dass der Grauwert 40 einer dunklen Linie entspricht (0% Transmission) und der Grauwert 180 dem hellen Hintergrund (100 Transmission) für eine Chrom-auf-Glas Maske. Alternativ kann eine automatische Zuweisung z.B. zu 0% und 100% Transmission über eine Minimum-Maximum-Bestimmung im Eingangs-Bild erfolgen.
  • Abhängig von der Aufnahmemodalität und den zu untersuchenden Strukturen werden entweder die Bereiche oberhalb der Intensitätsschwelle oder die Bereiche unterhalb der Intensitätsschwelle der Vermessung zugrunde gelegt. Wird eine zu große Abweichung von simuliertem Wert und gemessenem Wert festgestellt, so wird die Intensitätswelle im Schritt (d) um einen vorbestimmten Wert erhöht oder erniedrigt. Die Änderung der Schwelle kann in beide Richtungen erfolgen, die Schwelle kann also erhöht oder erniedrigt werden. Die Richtung der notwendigen Änderung wird nach dem ersten Durchlaufen (mit dem „best guess" Schwellenwert) bestimmt (siehe unten).
  • Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im Schritt (d) bewirkt, dass die Schritte (a) bis (c) nur um eine vorbestimmte Anzahl wiederholt werden, und bei Überschreiten dieser vorbestimmten Anzahl wird das Verfahren abgebrochen, da dann angenommen wird, dass keine Korrektur des Messfehlers erreicht werden kann.
  • Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel werden in einem erfassten Bild eine Mehrzahl von Objekten enthalten sein, die alle vermessen werden. Bei den Objekten kann es sich um eindimensionale oder zweidimensionale Objekte handeln, wie beispielsweise um Linien, Zwischenräume zwischen Linien oder Objekten oder um Flächen.
  • Das Bilderfassungssystem umfaßt bevorzugterweise eine Lichtquelle oder eine Elektronenstrahlquelle.
  • Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnungen bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 für ein Beispielslayout mit drei dunklen Linien die Abhängigkeit der simulierten Linienbreite von der in dem Layout festgelegten Linienbreite für unterschiedliche Zwischenräume und unterschiedliche Linienbreiten;
  • 2 ein Flussdiagramm, das ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wiedergibt;
  • 3 die simulierte Linienbreite für dunkle Linien unterschiedlicher Breite, bestimmt für verschiedene Intensitäten;
  • 4 ein Testlayout zur Verifizierung der Korrekturfähigkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 5 eine Darstellung der durch die vorliegende Erfindung bewirkten Korrektur bei der Vermessung eines Bildes des Testlayouts mit einer Linienbreite von 0,3 μm; und
  • 6 eine Darstellung der durch die vorliegende Erfindung bewirkten Korrektur bei der Vermessung eines Bildes des Testlayouts mit einer Linienbreite von 0,9 μm.
  • Wie bereits oben erwähnt wurde, entspricht aufgrund der Übertragungseigenschaften der verwendeten Meßsysteme, die Größe einer zu messenden Struktur nicht mehr der wahren Strukturgröße, sondern basiert auf einer Serie von Faltungen aus wahrer Strukturgröße und der optischen Transferfunktion/Übertragungsfunktion des Erfassungssystems. Erfindungsgemäß wird dieser Faltungseffekt zurückgerechnet, um die wahre Strukturgröße aus der aus einem Bild der Struktur gemessenen Strukturgröße abzuleiten.
  • In 1 ist diese Problematik anhand eines Beispiels von drei beabstandet zueinander angeordneten dunklen Linien oder Leitungen verdeutlicht, wobei 1 die sogenannte Proximity-Kurve für die Abbildung eines Testlayouts aus drei lichtundurchlässigen Leitungen/Linien auf einem durchlässigen Hintergrund, wie z. B. Chrom-auf-Glas Photomaske, durch ein optisches Meßsystem (Wellenlänge = 248 nm) darstellt. In 1 sind die Verläufe für jeweils drei dunkle Linien dargestellt, wobei elf Verläufe gezeigt sind, für unterschiedliche Linienbreiten. Wie 1 zu entnehmen ist, haben die Linien Breiten zwischen 0,15 μm und 1,5 μm.
  • 1 zeigt, dass bei einem sehr kleinen Abstand der Linien zwischen 0,15 und 0,2 μm die Abweichungen der simulierten Linienbreite von Layout in etwa im gleichen Bereich bei etwa 0,04 μm liegen. Mit zunehmenden Abständen zwischen den einzelnen Linien steigt die Abweichung im Bereich eines Zwischen raums zwischen 0,2 μm und 0,4 μm zunächst sehr stark an und verläuft dann für größer werdende Abstände zwischen den Linien auf hohem Niveau im Bereich von etwa 0,06 bis 0,07 μm im wesentlichen konstant.
  • Wie 1 ferner zu entnehmen ist, sind die Abweichungen für die schmaleren Linien größer als für die breiteren Linien.
  • Nachfolgend wird anhand der 2 ein Flussdiagramm für die Korrektur eines Messwertes eines optischen Meßsystems gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Anmeldung näher beschrieben. Die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, die optische Übertragung der Struktur durch eine, vorzugsweise softwarebasierte, Simulation nachzubilden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist iterativ und läuft wie folgt ab:
    Im Schritt S100 wird ein von dem Meßsystem aufgenommenes Intensitätsbild (Graustufenbild) eingelesen und geeignet normiert. Anschließend wird im Schritt S102 eine sogenannte „best guss" Schwelle T für die Intensität festgelegt, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sei als Ausgangspunkt für die Intensitätsschwelle T ein Wert von 0,3 angenommen. Im nachfolgenden Schritt S104 wird dann basierend auf der im Schritt S102 festgelegten Intensitätsschwelle das eingelesene Grauwertbild vektorisiert, es wird also ein Höhenlinienprofil erzeugt, welches das erfasste Bild in Intensitätsbereiche oberhalb der gewählten Schwelle und Intensitätsbereiche unterhalb der gewählten Schwelle trennt. Diese Bereiche sind die Startwerte für einen Vergleich mit der zu messenden Struktur, z. B. dem Chrom-Glas-Muster auf einer binären Photomaske. Ferner wird das Objekt in dem umgewandelten Bild vermessen, um einen gemessenen Messwert CDkorr des Objekts zu erhalten.
  • Im Schritt S106 wird basierend auf den optischen Parametern des Bilderfassungssystems, eine Wiedergabe des Objekts in dem umgewandelten Bild durch das Bilderfassungssystem simuliert und das wiedergegebene Objekt wird vermessen, um einen simulierten Messwert des Objekts zu erhalten. Das Resultat ist ein Bild (eine Wiedergabe), welches dem Intensitätsbild auf der Kamera des Meßsystems entspricht, wenn die Eingangsdaten, also das im Schritt S104 erzeugte vektorisierte Bild korrekt waren. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird für das Meßsystem eine Wellenlänge von 248 nm angenommen, eine numerische Apertur NA von 0,9 und ein Kohärenz (COH) von 0,55. COH ist die Abkürzung für "Kohärenzfaktor". Eine mögliche Definition für diesen ist das Verhältnis von Größe des Bildes der Lichtquelle in der Objektiv-Linsenebene zu Objektiv-Linsendurchmesser.
  • Aus der Simulation wird dann ein Messwert CDsim für die Struktur erzeugt. Der Messwert CDsim wird im Schritt S108 mit einem durch das Bilderfassungssystem erfassten und bereitgestellten Messwert CDmess für das Objekt verglichen, um eine Abweichung ΔCD festzustellen, welche durch den Betrag der Differenz von CDsim und CDmess festgelegt ist. Der erfasste Messwert CDmess ist der Wert, den das optische Meßsystem zur Verfügung stellt, nicht ein im vektorisierten Bild gemessener Wert. Der im vektorisierten Bild gemessene Wert heißt immer CDkorr, auch nach der nullten Iteration, wo noch gar keine Korrektur erfolgt ist. Dieser Wert CDkorr entspricht nach Durchlaufen der Iterationen der wirklichen Abmessung auf der Photomaske. Im Schritt S110 wird bestimmt, ob die Abweichung eine vorbestimmte Schwelle ε unterschreitet, und wenn dies der Fall ist dann geht das Verfahren zum Schritt S110 in dem als zu messende, korrigierte Strukturgröße CDkorr der im Schritt S104 erzeugte Messwert für die Strukturgröße ausgegeben wird. „CD" bedeutet "Critical Dimension" und wird allgemein als Synonym für z.B. die Linienbreite oder die Spaltbreite verwendet.
  • Wird im Schritt S110 festgestellt, dass die Abweichung größer ist als der Schwellenwert ε, so geht das Verfahren zum Schritt S112 und damit in die Iteration. Im Schritt S112 wird die Schwelle T, welche der Vektorisierung zugrunde gelegt wurde, angepasst, und das Verfahren kehrt zum Schritt S104 zurück, indem die Vektorisierung des Graubildes mit der neuen Schwelle T durchgeführt wird.
  • Mit anderen Worten wird aus der Abweichung der relevanten Strukturgröße, z. B. der Linienbreite in dem Simulationsergebnis CDsim von dem Messwert CDmess, den das Meßsystem liefert, berechnet, auf welche Art und Weise die Schwelle T für die Vektorisierung der Eingangsdaten verändert werden muss (Art der Veränderung, nämlich Erhöhen oder Erniedrigen der Schwelle, und Umfang der Änderung), um die Abweichung ΔCD zu verkleinern.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet derart, dass eine neue Vektorisierung mit der neuen Schwelle durchgeführt wird. Optional kann auf ein existierendes Vektorisierungsergebnis zurückgegriffen werden, falls mehrere Startwerte für die Schwelle T bereitgestellt wurden. Dann wird die Abweichung beurteilt. Dies wird so lange wiederholt, bis Messwert und simuliertes Messresultat um weniger als den vorgegebenen Schwellenbetrag voneinander abweichen.
  • Die Messung der relevanten Struktur im letzten vektorisierten Eingangsbild, für das das erfindungsgemäße Verfahren erfolgreich beendet wurde, ergibt der bezüglich des optischen Effekts korrigierte Messwert CDkorr.
  • Falls die Abbruchbedingung ΔCD < ε nicht erfüllt wird, z. B. durch Eingabe eines unsinnigen Messwertes, wird nach einer definierten Anzahl von Iterationen das erfindungsgemäße Verfahren abgebrochen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren, wie es beispielhaft anhand der 2 erläutert wurde, verwendet den iterativen Ansatz und damit die Annahme, dass das Verfahren konvergiert, da der Zusammenhang zwischen der Vektorisierungsschwelle und der korrigierten Strukturbreite monoton ist, wie dies in der 3 verdeutlicht ist, die diesen Sachverhalt für eine Teststruktur mit isolierten Linien unterschiedlicher Breite verdeutlicht. In 3 sind die Linienbreiten für die optische Abbildung isolierter dunkler Linien auf hellem Hintergrund, z. B. Chrom-auf-Glas Photomaske, in Abhängigkeit von der Intensität, für die die Linienbreite im Simulationsergebnis bestimmt wurde, dargestellt. Das Simulationsergebnis ist ein Intensitätsfeld (Grauwertbild). In diesem Intensitätsfeld wird für verschiedene Intensitäten (=Schwellen) die Breite der dunklen Linie gemessen. Der Verlauf der simulierten Breiten für fünf dunkle Linien, welche Layout-bedingt eine Breite zwischen 0,5 μm und 1,3 μm haben sollen, ist in 3 dargestellt. Wie zu erkennen ist, steigen mit zunehmender Intensität die Linienbreiten für die einzelnen Linien monoton an.
  • Hinsichtlich der obigen Ausführungen bezüglich des Zusammenhangs zwischen Vektorisierungsschwelle und Strukturbreite ist festzuhalten, dass dies ebenso für „Spaces" gilt, also für die Zwischenräume zwischen Linien oder zweidimensionalen Messungen, wie Flächen von z. B. Kontaktlöchern.
  • Die Schwelle die zur Vektorisierung verwendet wird, ist von der Strukturgröße abhängig. Insofern wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise auf eine lokale Anwendung oder auf das Auftreten ausschließlich ähnlicher Strukturgrößen angewandt.
  • Nachfolgend wird anhand eines Testlayouts die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens und dessen Funktionalität näher beschrieben. In 4 ist ein Testlayout aus dichten und isolierten Linien dargestellt, welches für die Beschreibung der Funktionalität des erfindungsgemäßen Verfahrens herangezogen wurde. In 4 ist eine isolierte Linie s gezeigt, sowie fünf benachbart zueinander angeordnete Linien, sogenannte dichte Linien d1 bis d5.
  • Basierend auf den Testdaten, welche von einer Chrom-auf-Glas Photomaske basierend auf dem in 4 gezeigten Testlayout erhalten wurden, konnte das erfindungsgemäße Verfahren verifiziert werden. Ferner standen die Grauwertbilder eines CD-Meßsystems (Mikroskop), dessen optische Parameter, dessen (optische) Messwert für die Strukturen auf der Maske und Vergleichsmessungen, die mit einem CD-SEM durchgeführt wurden, zur Verfügung.
  • Anhand der 5 und 6 wird nachfolgend an Beispielen gezeigt, dass der optische Messwert und der simulierte Messwert in Deckung gebracht werden konnten. In den Figs. ist ein Vergleich des korrigierten Messwertes und des CD-SEM Messwertes wiedergegeben, wobei angenommen sei, dass der CD-SEM Messwert der wahren Strukturgröße entspricht. Die erforderliche Schwelle, um den simulierten Messwert und den Messwert des Meßsystems in Deckung zu bringen, ist von der Strukturgröße der zu messenden Struktur abhängig.
  • In 5 sind jeweils die gemessenen Strukturgrößen für die einzelnen Muster der Teststruktur (siehe 4) wiedergegeben, und zwar der aus dem vektorisierten Grauwertbild des Meßsystems wiedergewonnene Messwert CDkorr sowie der durch die Simulation erhaltene Messwert CDsim. Wie aus 5 und 6 zu erkennen ist, konnte für dunkle Linien mit einer Linienbreite von 0,3 μm bzw. 0,9 μm eine Deckung der Meßsysteme von dem gemessenen Bild CDmess und der simulierten Messergebnisse CDsim erreicht werden, durch die iterative Veränderung der Intensitätsschwelle, wie aus den sich überlagernden Kurven im oberen Abschnitt der jeweiligen Darstellungen zu entnehmen ist. Die Intensitätsschwelle wird derart geändert, um eine erforderliche Verringerung der Differenz zwischen CDmess und CDsim zu erreichen. Bei dem in 5 gezeigten Beispiel ist die Schwelle zu Beginn auf einen Wert von 0,26 eingestellt. Nach der ersten Iteration wird dieser Schwellenwert auf 0,27 verändert (erhöht) und liegt im abschließenden Iterationsschritt bei 0,294. Bei dem in 6 gezeigten Beispiel ist die Schwelle zu Beginn ebenfalls auf einen Wert von 0,26 eingestellt. Nach der ersten Iteration wird dieser Schwellenwert auch auf 0,27 verändert (erhöht) und liegt im abschließenden Iterationsschritt bei 0,2791.
  • Ferner ist zu erkennen, dass sich der bei der in Deckungbringung der zwei Messergebnisse ergebende gemessene Strukturbreitenwert aus dem letzten Bild CDkorr in nahezu perfekter Übereinstimmung mit den CD-sim basierten Messergebnissen befindet, also der korrigierte Messwert im wesentlichen dem tatsächlichen Messwert bzw. wahren Messwert entspricht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher basierend auf den von dem Meßsystem erhaltenen Abbildungen der zu untersuchenden Struktur und basierend auf simulierten Strukturabmessungen den oben erwähnten Verhaltungseffekt aus den erfassten Bildern herauszurechnen um so einen Messwert zu erhalten, der den wahren Abmessungen des Objekts entspricht.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Korrektur physikalisch bedingter Fehler bei der Messung eines Objekts, wobei ein Intensitätsbild des Objekts durch ein Bilderfassungssystem bereitgestellt ist, und wobei ein durch das Bilderfassungssystem erfasster Messwert (CDmess) für das Objekt vorliegt, mit folgenden Schritten: (a) basierend auf einer Intensitätsschwelle (T), Umwandeln (S104) des Intensitätsbildes in ein Profilbild, in dem Intensitätsbereiche oberhalb der Intensitätsschwelle (T) und Intensitätsbereiche unterhalb der Intensitätsschwelle (T) getrennt sind, und Vermessen des Objekts in dem Profilbild, um einen gemessenen Messwert (CDkorr) des Objekts zu erhalten; (b) basierend auf den optischen Parametern des Bilderfassungssystems, Simulieren (S106) einer Wiedergabe des Objekts in dem Profilbild durch das Bilderfassungssystem und Vermessen des wiedergegebenen Objekts, um einen simulierten Messwert (CDsim) des Objekts zu erhalten; (c) Bestimmen (S108) einer Abweichung (ΔCD) zwischen dem erfassten Messwert (CDmess) und dem simulierten Messwert (CDsim); (d) falls die im Schritt (c) bestimmte Abweichung (ΔCD) einen vorbestimmten Wert (ε) überschreitet, Ändern (S112) der Intensitätsschwelle (T) und Wiederholen der Schritte (a) bis (c); und (e) falls die im Schritt (c) bestimmte Abweichung (ΔCD) unterhalb des vorbestimmten Wertes (ε) ist, Ausgeben (S110) des im Schritt (a) erhaltenen ge messenen Messwerts (CDkorr) des Objekts als korrigierten Messwert.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Intensitätsbild ein Graustufenbild ist, und bei dem im Schritt (d) die Intensitätsschwelle um einen vorbestimmten Wert erhöht oder erniedrigt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Schritt (d) eine Wiederholung der Schritte (a) bis (c) für eine vorbestimmte Anzahl bewirkt wird, und bei dem das Verfahren bei Überschreiten der vorbestimmten Anzahl beendet wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Bild eine Mehrzahl von Objekten (d1, d2, d3, d4, d5, s) umfaßt, wobei für die Mehrzahl von Objekten jeweils ein korrigierter Messwert erzeugt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das Objekt eindimensional oder zweidimensional vermessen wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem das Objekt ein oder mehrere Linien, Zwischenräume zwischen Objekten oder Flächen umfaßt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das Bilderfassungssystem eine Lichtquelle oder eine Elektronenstrahlquelle umfaßt.
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