DE10233870A1 - Krananlage, insbesondere Containerkran - Google Patents

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DE10233870A1 DE2002133870 DE10233870A DE10233870A1 DE 10233870 A1 DE10233870 A1 DE 10233870A1 DE 2002133870 DE2002133870 DE 2002133870 DE 10233870 A DE10233870 A DE 10233870A DE 10233870 A1 DE10233870 A1 DE 10233870A1
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Uwe Meyer
Ernst Sparenborg
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Abstract

Krananlage, insbesondere Containerkran, mit einem oder mehreren Fahr- und/oder Hubwerken, denen jeweils zum Antreiben erforderliche elektrische und/oder elektromechanische Bauteile zugeordnet sind, wobei zumindest ein Teil der Bauteile doppelt vorgesehen und in zwei separaten Bauteilgruppen (I, II) derart angeordnet sind, dass bei Ausfall eines Bauteils das Fahr- oder Hubwerk (18, 28) über die andere Bauteilgruppe betreibbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Krananlage, insbesondere einen Containerkran, mit einem oder mehreren Fahr- und/oder Hubwerken, denen jeweils zum Antreiben erforderliche elektrische und/oder elektromechanische Bauteile zugeordnet sind.
  • Eine Krananlage, z. B. in Form eines Containerkrans dient zum Umschlagen von Gütern, z. B. zum Be- und Entladen eines Containerschiffs. Hierzu weist die Krananlage eine oder zwei an geeigneten Auslegern verfahrbare Katzen auf, an denen geeignete Lastaufnahmemittel, im Falle eines Containerkrans ein Container-Spreader, angeordnet sind, die zum Greifen der Last dienen. Zum Bewegen der Katze sowie der Last weist jede Katze ein Fahr- und ein Hubwerk auf. Das Fahrwerk dient zum Verfahren der Katze längs des Auslegers, das Hubwerk zum Anheben oder Absenken der aufgenommenen Last, die über geeignete Hubseile mit dem Hubwerk verbunden ist. Sind zwei separate Katzen vorgesehen, so weist jede ein eigenes Fahr- und Hubwerk auf.
  • Zum Betreiben eines Fahr- oder Hubwerks sind eine Reihe elektrischer und/oder elektromechanischer Bauteile vorgesehen, die quasi innerhalb eines Antriebsstrangs für das jeweilige Fahr- oder Hubwerk integriert sind. Zu nennen sind hier beispielsweise Elektromotoren, Bauteile der Leistungselektronik etc.
  • Soll beispielsweise ein Schiff be- oder entladen werden, so muss dies so rasch wie möglich geschehen, um die Liegezeit des Schiffs möglichst kurz zu halten. Hierbei kommt es entscheidend auf die Leistungsfähigkeit der Krananlage an. Fällt diese aus, so muss der Be- oder Entladebetrieb zumindest zeitweise unterbrochen oder von anderen Krananlagen übernommen werden, was letztlich zeitaufwendig und nachteilig ist.
  • Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Krananlage anzugeben, die hinsichtlich ihrer Betriebszuverlässigkeit verbessert ist.
  • Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Krananlage der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Bauteile doppelt vorgesehen und in zwei separaten Bauteilgruppen derart angeordnet sind, dass bei Ausfall eines Bauteils das Fahr- oder Hubwerk über eine andere Bauteilgruppe betreibbar ist.
  • Bei der erfindungsgemäßen Krananlage sind zumindest die für ein Antreiben eines Fahr- oder Hubwerks mindestens erforderlichen Bauteile elektrischer oder elektromechanischer Natur redundant in zwei separaten Bauteilgruppen vorgesehen. Die Gruppen sind dabei derart gegliedert und schaltungstechnisch miteinander bzw. mit dem jeweiligen Fahr- oder Hubwerk gekoppelt, dass bei Ausfall eines Bauteils in einer Gruppe die andere Bauteilgruppe mit den dort redundant vorgesehenen Bauteilen den Antrieb weiterführen kann. Das heißt, ein Fahr- oder Hubwerk fällt trotz Ausfalls eines oder mehrerer Bauteile in einer Bauteilgruppe nicht aus, sondern kann quasi kontinuierlich unmittelbar nach Erkennen des Bauteilausfalls trotzdem beispielsweise halb- oder vollautomatisch gesteuert weiterbetrieben werden. Der Umschlagebetrieb geht also vorteilhaft weiter, es kommt nicht zu einem ausfallbedingten Stillstand mit allen seinen Nachteilen.
  • Als redundant vorgesehene Bauteile kommen alle Bauteile in Frage, die für einen Antrieb des Fahr- oder Hubwerks essentiell und unumgänglich erforderlich sind. Zu nennen ist hier beispielsweise ein Elektromotor, der z. B. eine Trommel eines Hubwerks, um die ein Hubseil gewickelt wird, antreibt. Fällt beispielsweise ein Motor aus, so wird über den zweiten Antriebsstrang bzw. die zweite Bauteilgruppe auf den dort integrierten zweiten Motor zurückgegriffen. Weiterhin können redundant die relevanten Leistungsbauteile, die zum Betreiben des Fahr- oder Hubwerks erforderlich sind, vorgesehen sein, z. B. in Form von Um- und Wechselrichtern, von Schützen, von Netzteilen und dergleichen. Weiterhin können redundant aber auch solche Bauteile vorgesehen werden, die aus signalverarbeitungstechnischen Gründen zum Betreiben eines Fahr- oder Hubwerks essentiell sind. Hierunter sind die relevanten signalgebenden oder signalverarbeitenden Bauteile vornehmlich in Form von Gebern wie Impuls- oder Winkelgebern, Ein- und Ausgabebaugruppen und dergleichen zu nennen.
  • Erfindungsgemäß sind die Bauteilgruppen unabhängig voneinander betreibbar, das heißt, sie greifen im Betrieb nicht aufeinander zu. Daher besteht die Möglichkeit, im Normalbetrieb ein Fahrwerk oder Hubwerk über eine Bauteilgruppe zu betreiben, die andere arbeitet hierbei nicht, sondern liegt lediglich als Redundanzgruppe für den Notfall vor. Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, ein Fahr- oder Hubwerk über beide Bauteilgruppen gemeinsam zu betreiben, das heißt, es erfolgt im Normalfall ein simultaner Betrieb. Bei einem Ausfall einer Bauteilgruppe wird dann im Notbetrieb das Fahroder Hubwerk über die andere Bauteilgruppe betrieben.
  • Erfindungsgemäß kann bei Ausfall eines Bauteils automatisch auf die andere Bauteilgruppe umgeschalten werden. Auch ein manueller Umschaltvorgang kann vorgesehen sein, wobei dies letztlich dahingehend zweckmäßig ist, als der Kranführer oder die hierfür verantwortliche Person zum einen sofort von dem Störfall Kenntnis erhält und zum anderen auch entscheiden kann, ob ein Umschalten aus sicherheitstechnischen Gründen möglich ist oder unterbleiben sollte, was letztlich von der Art des Schadensfalls abhängig ist. Generell kann der Umschaltbetrieb also abhängig von der Art des ausgefallenen Bauteils sein.
  • Um so schnell als möglich einen Ausfall oder aber bereits einen sich gegebenenfalls abzeichnenden Ausfall im Vorfeld erkennen zu können ist zweckmäßigerweise zur Überwachung der Funktion der in einer oder in beiden betriebenen Bauteilgruppen arbeitenden Bauteile wenigstens eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, die direkt oder indirekt mit den zu überwachenden Bauteilen vorzugsweise über einen anlageninternen Kommunikationsbus kommuniziert. Das heißt, dieser Steuerungseinrichtung werden entsprechende Signale gegeben, die ein direktes oder indirektes Maß für die Funktion eines relevanten Bauteils der redundant vorgesehenen Bauteile sind. Anhand dieser Informationen kann die Steuerungseinrichtung nun sofort einen Ausfall erkennen oder aber – je nachdem wie die Steuerungseinrichtung konfiguriert ist – auch einen sich abzeichnenden Ausfall erfassen bzw. prognostizieren und gegebenenfalls bereits entsprechende Steuerungseingriffe vornehmen oder Warninformationen ausgeben.
  • Die Krananlage kann ferner erfindungsgemäß als Containerkrananlage mit einer Hauptkatze mit Hauptkatzfahrwerk und Hauptkatzhubwerk und mit einer Portalkatze mit Portalkatzfahrwerk und Portalkatzhubwerk sowie mit einem Kranfahrwerk ausgebildet sein, wobei jedem der Fahr- oder Hubwerke jeweils zwei separate Bauteilgruppen zugeordnet sind. Hier sind also insgesamt fünf eigenständige Fahr- und Hubwerke vorgesehen, denen die jeweiligen Redundanzkonzepte hinsichtlich der Bauteilgruppenaufteilung zugrunde liegen.
  • Bei solchen großen Containerkrananlagen ist die Hauptkatze längs eines Auslegers verfahrbar, der in der Regel ein zu be- oder entladendes Schiff übergreift. Dieser Ausleger kann mittels eines Einziehwerks mit einem Einziehmotor über Einziehseile aus der Horizontalen nach oben gezogen bzw. umgekehrt bewegt werden. Um für diesen Einziehbetrieb, der letztlich relativ selten vonstatten geht, nicht ebenfalls sämtliche betriebsrelevanten Bauteile doppelt vorzusehen, um im Notfall umschalten zu können, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn zumindest ein Teil der in zwei Bauteilgruppen vorgesehenen, vorzugsweise dem Hauptkatzfahrwerk zugeordneten Bauteile zum Betreiben eines Einziehwerks mit Einziehmotor für den Ausleger, längs dem die Hauptkatze verfahrbar ist, umschaltbar ist. Vornehmlich werden hierbei die dem Hauptkatzfahrwerk zugeordneten beiden Umrichter auf den einen Einziehmotor umgeschalten, der dann über einen der beiden Umrichter betrieben wird.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
  • 1 eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Krananlage in Form eines Zweikatz-Containerkrans,
  • 2 eine Prinzipskizze zur Darstellung des Betriebs des Hauptkatzhubwerks,
  • 3 eine Prinzipskizze entsprechend 2 zur Darstellung des Datenaustauschs im Rahmen des Betriebs des in 2 gezeigten Hauptkatzhubwerks, und
  • 4 eine Prinzipskizze zur Darstellung des Betriebs des Hauptkatzfahrwerks.
  • 1 zeigt in Form einer Prinzipskizze einen erfindungsgemäßen Containerkran 1, der längs einer Kaimauer 2 entlang eines Schiffs 3 motorisch über ein Fahrwerk verfahrbar ist. Am Krangestell 4 ist ein Ausleger 5 vorgesehen, der das Schiff 3 in seiner Breite vollständige übergreift. Am Ausleger 5 ist eine Katze 6 (Hauptkatze), an der über Hubseile 7 ein Container-Spreader 8 angeordnet ist, verfahrbar (Doppelpfeil A). Der Spreader 8, der im gezeigten Beispiel einen gestrichelt gezeichneten Container 9 gegriffen hat, ist über die Hubseile und ein katzseitiges Hubwerk vertikal bewegbar, wie durch den Doppelpfeil B dargestellt ist.
  • Gezeigt ist ferner eine Abstellfläche 10, auf der der Container 9 abgestellt werden kann, wenn er von dem Schiff 3 entla den wird. Diese Abstellfläche 10, die auch Laschplattform genannt wird, kann mehrere Container 9 aufnehmen, im gezeigten Beispiel ist bereits ein anderer Container 9 auf der Laschplattform abgestellt, der von der Katze 6 bereits vorher dorthin gebracht wurde.
  • Ferner ist ein zweiter Ausleger 11 vorgesehen, an dem eine zweite Katze 12 (Portalkatze), an der ebenfalls über Hubseile 13 ein Container-Spreader 14 angeordnet ist, verfahrbar ist. Diese Katze 12 bzw. der Spreader 14 haben ebenfalls Zugriff auf die Abstellfläche 10, so dass ein dort befindlicher Container 9 gegriffen und auf ein seitlich des Krangestells positioniertes zweites Transportmittel 15 abgestellt werden kann. Auf dem linken Transportmittel 15, bei dem es sich beispielsweise um einen Bahncontainerwagen oder ein fahrerloses Transportmittel handeln kann, ist bereits ein gestrichelt gezeichneter Container 9 abgestellt.
  • Der Be- und Entladebetrieb erfolgt hier also zweistufig. Zum Beladen wird ein Container 9 vom Schiff über die Katze 6 geholt und auf die Abstellfläche 10 abgestellt, derselbe Container wird anschließend mit der Katze 12 von der Abstellfläche geholt und auf ein zweites Transportmittel 15 abgestellt. In umgekehrter Weise erfolgt der Beladebetrieb.
  • Die Katze 6 als Hauptkatze verfügt über ein nicht näher gezeigtes Hauptkatzfahrwerk, über das die Katze 6 längs des Auslegers 5 verfahrbar ist. Ferner ist ein nicht näher gezeigtes Hubwerk für den Spreader 8 vorgesehen, über das die Hubseile 7 eingezogen oder abgelassen werden können. Entsprechend sind an der Katze 12 als Portalkatze ein ebenfalls nicht näher gezeigtes Portalkatzfahrwerk zum Verfahren der Katze 12 längs des Auslegers 11 sowie ein nicht näher gezeigtes Hubwerk zum Anheben und Absenken des Spreaders 14 vorgesehen. Auch der Containerkran 1 selbst verfügt über ein am Krangestell integriertes Kranfahrwerk umfassend eine Reihe separater Antriebsmotoren, mittels welchem Fahrwerk längs der Kaimauer 2 verfahren werden kann.
  • Der gesamte Betrieb des Krans, also auch der Betrieb der Katzfahrwerke und der Katzhubwerke wird über eine speicherprogrammierbare Steuerungseinrichtung 16, die kranseitig vorgesehen ist, gesteuert. Hierzu erfolgt eine bidirektionale Datenkommunikation zwischen den relevanten elektromechanischen und/oder elektrischen Bauteilen der Fahr- und Hubwerke und sonstigen relevanten Betriebselementen und der Steuerungseinrichtung 16, wie durch den Doppelpfeil C dargestellt ist.
  • Weiterhin ist eine zweite speicherprogrammierbare Steuerungseinrichtung 17 vorgesehen, die im gezeigten Beispiel bidirektional mit der ersten Steuerungseinrichtung 16 kommuniziert (s. Doppelpfeil D), und die zum oberwachen der ersten Steuerungseinrichtung 16 dient. Ferner kommuniziert die zweite Steuerungseinrichtung, wie durch den Doppelpfeil E dargestellt, zumindest mit einem Teil der relevanten, zum Betrieb der Fahr- und Hubwerke dienenden Bauteile.
  • 2 zeigt in Form einer Prinzipskizze die relevanten elektrischen und elektromechanischen Bauteile sowie sonstige Elemente des Hauptkatzhubwerks 18. Gezeigt sind zwei Trommeln 19a, 19b, die zum Aufwickeln der Hubseile, an denen der Spreader hängt, dienen. Den Trommeln 19a, 19b sind Impulsgeber 20a, 20b zugeordnet, die entweder als Absolutwertgeber oder als Inkrementalgeber ausgelegt sind und Informationen über den Trommelbetrieb geben.
  • Ferner ist jeder Trommel ein Elektromotor 21a, 21b mit jeweils einem zugeordneten Getriebe 22a, 22b und geeigneten Bremsen 23a, 23b zugeordnet. Die Getriebe sind wie 2 zeigt starr miteinander gekoppelt.
  • Ferner sind zwei Stromrichter 24a, 24b vorgesehen, wobei der Stromrichter 24a primär zum Antreiben des Elektromotors 21a und der Stromrichter 24b primär zum Antreiben des Elektromotors 21b dient.
  • Ersichtlich ergibt sich aus der in 2 gezeigten Konfiguration eine Aufteilung der relevanten elektrischen bzw. elektromechanischen Bauteile in zwei Bauteilgruppen I, II, wobei die Bauteilgruppe I primär den Impulsgeber 20a, den Elektromotor 21a und den Stromrichter 24a und die Bauteilgruppe II die entsprechenden Elemente umfasst.
  • Ferner ist die erste speicherprogrammierbare Steuerungseinrichtung 16 sowie die zweite speicherprogrammierbare Steuerungseinrichtung 17 dargestellt. Jeder der Steuerungseinrichtungen 16, 17 ist eine Ein- und Ausgabebaugruppe 25a, 25b zugeordnet, die über die jeweilige Steuerungseinrichtung über den kranseitigen Bus angesprochen wird bzw. mit der Steuerungseinrichtung bidirektional kommuniziert. Der Einfachheit halber ist diese Baugruppe in 2 als zur jeweiligen Steuerungseinrichtung gehörig dargestellt.
  • Die Steuerungseinrichtung 16 steuert primär den Betrieb des Krans bzw. bezogen auf 2 des Hauptkatzfahrwerks 18. Die jeweiligen Steuerverbindungen sind der Übersichtlichkeit halber nicht näher dargestellt. Die Steuerungseinrichtung 16 dient ebenfalls zum Überwachen der Funktion der relevanten Bauteile der jeweils betriebenen Bauteilgruppen I und II, um etwaige Bauteilausfälle erfassen zu können.
  • Bei dem in 2 gezeigten Hauptkatzfahrwerk 18 werden zum Betrieb der beiden Trommeln 19a, 19b stets beide Bauteilgruppen I, II simultan betrieben. Das heißt, die beiden Stromrichter 24a, 24b, gesteuert primär über die Steuerungseinrichtung 16, treibt jeweils gleichförmig die Elektromotoren 21a, 21b an. Sollte sich nun im Betrieb ein Ausfall eines relevanten elektrischen oder elektromechanischen Bauteils erge ben, sollte also beispielsweise der Stromrichter 24a ausfallen, so wird vom bisher simultanen Betrieb beider Bauteilgruppen I, II auf einen singulären Betrieb nur der Bauteilgruppe II umgeschalten, das heißt die Bauteilgruppe I wird de facto abgeschalten. Der Betrieb beider Trommeln 19a, 19b wird nur über die Bauteilgruppe II realisiert. Es wird über den Stromrichter 24b nur der Motor 21b angetrieben, denn aufgrund der mechanischen Kopplung der Getriebe 22a, 22b wird hierüber natürlich dann auch die Trommel 19a betrieben. Hierfür sind zweckmäßigerweise die beiden Elektromotoren 21a, 21b entsprechend leistungsfähig ausgelegt, um im singulären Betrieb beide Trommeln 19a, 19b betreiben zu können.
  • Weitere Ausfallszenarien können beispielsweise der Ausfall der Ein- und Ausgabegruppe 25a, die der Steuerungseinrichtung 16 zugeordnet ist, sein. Auch kann z. B. der Impulsgeber 20a ausfallen, so dass auf die Bauteilgruppe II umgeschalten wird. Aufgrund des beschriebenen Redundanzkonzepts ist also ersichtlich bei Ausfall einer betriebsrelevanten Komponente stets ein Weiterbetrieb über die Redundanzgruppe möglich.
  • 3 zeigt in Form einer detaillierteren Ansicht das Hauptkatzhubwerk 18 mit den Trommeln 19a, 19b, den Elektromotoren 21a, 21b sowie den Getrieben 22a, 22b. Jeder der Trommeln 19a, 19b ist im gezeigten Beispiel ein Impulsgeber 20a sowie ein Abbsolutwertgeber 20a' bzw. 20b und 20b' zugeordnet. Ferner ist jedem Elektromotor ein Impulsgeber 26a bzw. 26b zugeordnet. 3 zeigt die Kommunikationsstruktur dieser Signalgeberelemente mit den Stromrichtern 24a, 24b bzw. den Steuerungseinrichtungen 16 und 17. Anhand dieser Figur ergibt sich auch die Funktion der einzelnen Elemente.
  • Der Stromrichter 24a ist für die Drehzahlregelung des Motors 21a zuständig. Er wird über die Steuerungseinrichtung 16 gesteuert und überprüft, ob die Drehzahl des Motors 21a, erfasst über den Impulsgeber 26a, und die Drehzahl der Trommel 19a, erfasst über den Impulsgeber 20a ein gleichbleibendes Verhältnis haben. Im Fehlerfall erfolgt eine Information an die Steuerungseinrichtungen 16 und die zweite Steuerungseinrichtung 17, wie in 3 anhand der Kommunikationspfeile unterhalb der Stromrichter bzw. Steuerungseinrichtungen gezeigt.
  • Der Stromrichter 24b ist in entsprechender Weise zur Drehzahlregelung des Motors 21b. Er wird ebenfalls über die Steuerungseinrichtung 16 gesteuert und überprüft das Drehzahlverhältnis des Motors 21b und der Trommel 19b anhand der über die Impulsgeber 20b und 26b gegebenen Signale und gibt bei Erfassung eines Fehlers ein Fehlermeldungssignal an die Steuerungseinrichtung 16 und die zweite Steuerungseinrichtung 17.
  • Der Stromrichter 24b wird als Slave zum als Master betriebenen Stromrichter 24a betrieben. Im Fehlerfall, wenn also auf die Bauteilgruppe II umzuschalten ist, wird der Stromrichter 24b als Master betrieben, da dann der Stromrichter 24a abgeschalten ist.
  • Ferner ist ein Relais 27 vorgesehen, das die Drehzahlen beider Trommeln 19a, 19b anhand der ihm gegebenen Signale der Impulsgeber 20a, 20b überprüft. Überschreiten diese eine Grenze, liegt also ein Überdrehzahlfall vor, so wird von dem Relais 27 eine Fehlermeldung an die Steuerungseinrichtungen 16, 17 gegeben.
  • Die Steuerungseinrichtung 16 steuert beide Stromrichter 24a, b, sie dient ferner zur Erfassung der Hubhöhe anhand der Signale der Absolutwertgeber 20a' und 20b'. Die zweite Steuerungseinrichtung 17 dient primär der Überwachung der Steuerungseinrichtung 16.
  • Aufgrund der Kommunikation zwischen den Stromrichtern 24a, 24b, der Steuerungseinrichtungen 16 und 17 sowie dem Relais 27 kann primär seitens der ersten Steuerungseinrichtung 16 ein sich anbahnender oder bereits gegebener Ausfall oder eine Funktionsstörung eines relevanten Elements wie z. B. der Impulsgeber 20a, 26a, 20b, 26b bzw. der Inkrementalgeber 20a', 20b', der Elektromotoren 21a, 21b oder aber auch der Ein- und Rusgabebaugruppen 25a, 25b oder der Stromrichter 24a, 24b selbst erkannt werden. Im jeweiligen Fall erfolgt dann – entweder automatisch oder aber über eine autorisierte Person manuell – die Umschaltung auf die jeweils andere Bauteilgruppe, die dann im Falle des Hubwerkbetriebs den Betrieb alleine steuert. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass dieser grundsätzliche Aufbau insbesondere hinsichtlich seiner Redundanz auch für das Portalkatzhubwerk gilt.
  • 4 zeigt in Form einer Prinzipskizze das Hauptkatzfahrwerk 28. Gezeigt sind vier Motoren 29a, 29b, 29c, 29d, wobei den beiden Motoren 29a und 29b jeweils ein Impulsgeber 30a, 30b zugeordnet ist. Die beiden Motoren dienen zum Antreiben geeigneter Antriebsräder, über die die Hauptkatze längs des Auslegers verfahrbar ist. Die Motoren 29a, 29b betreiben die an einer Auslegerseite, die Motoren 29c, 29d die an der anderen Auslegerseite angeordneten Antriebsräder.
  • Den Motoren sind zwei Wechselrichter 31a, 31b zugeordnet, wobei der Wechselrichter 31a die Motoren 29a und 29c, also jeweils einen Motor an einer Auslegerseite, und der Wechselrichter 31b die Motoren 29b und 29d betreiben. Ferner ist auch hier die erste Steuerungseinrichtung 16 sowie die zweite Steuerungseinrichtung 17 vorgesehen.
  • Der Wechselrichter 31a ist für die Drehzahl- und Stromregelung der Motoren 29a und 29c zuständig. Er wird von der Steuerungseinrichtung 16 gesteuert. Im Übrigen ist er als Master zu dem Wechselrichter 31b vorgesehen. Der Wechselrichter 31b wiederum ist für die Drehzahl- und Stromregelung der Motoren 29b und 29d zuständig und wird ebenfalls von der Steuerungseinrichtung 16 gesteuert. Im Fehlerfall kann der sonst als Slave betriebene Wechselrichter 31b als Master betrieben werden, wenn auf die zweite Bauteilgruppe umgeschalten wird.
  • Hinsichtlich des Betriebs des Katzwerks 28 sind zwei verschiedene Ausgestaltungen denkbar. Zum einen können die beiden Bauteilgruppen – umfassend zum einen die Motoren 29a und 29c sowie den Impulsgeber 30a und den Wechselrichter 31a bzw. die Motoren 29b, 29d sowie den Impulsgeber 30b und den Wechselrichter 31b – simultan betrieben werden, das heißt alle Motoren werden simultan angetrieben. Fällt eine Bauteilgruppe aus, so kann das Katzfahrwerk 28 über die andere Bauteilgruppe weiter betrieben werden, da in jedem Fall ein links- und ein rechtsseitig am Katzfahrwerk angeordneter Motor betrieben wird, so dass ein gleichmäßiges Fahren aufgrund eines gleichmäßigen seitlichen Antriebs ermöglicht wird. Fällt der Wechselrichter 31a beispielsweise aus, so werden lediglich die dem Wechselrichter 31b zugeordneten Motoren betrieben, die anderen laufen leer mit.
  • Weiterhin ist ein Einziehwerk 32 umfassend eine Einziehtrommel 33 und einen Einziehmotor 34 mit zugeordneten Impulsgebern 35, 36 vorgesehen. Das Einziehwerk wird insgesamt ebenfalls primär über die Steuerungseinrichtung 16 gesteuert. Jedoch sind dem Einziehwerk 32 keine separaten Wechselrichter zugeordnet. Vielmehr können im gezeigten Beispiel wahlweise – die beiden Wechselrichter 31a, 31b auf das Einziehwerk 32 geschalten werden, wozu exemplarisch die beiden Schaltelemente 37a, 37b vorgesehen sind. Soll also der Ausleger hochgefahren werden, so verfährt zunächst das Katzfahrwerk 28 in eine vorbestimmte Parkstellung außerhalb des schwenkfähigen Auslegerabschnitts, wonach beispielsweise über die Steuerungseinrichtung 16 auf den Wechselrichter 31a umgeschalten wird, der dann das Einziehwerk 32 bzw. dort den Einziehmotor 34 betreibt. Auch hier ist festzuhalten, dass der redundanzkonzeptionelle Aufbau, wie er in 4 hinsichtlich des Fahrwerks gezeigt ist, auch für das Portalkatzfahrwerk gilt.
  • Abschließend ist festzuhalten, dass neben den in den ausschließlich nicht beschränkenden Beispiele darstellenden Figuren gezeigten elektrischen oder elektromechanischen Bautei len selbstverständlich noch weitere Bauteile in den jeweiligen redundanten Antriebskreisen integriert sind, so z. B. Schütze, Netzteil und sonstige Leistungsbauteile, die für den Betrieb des jeweiligen Fahrwerks essentiell sind und die zur Ermöglichung eines alternativen Betriebs über die redundante Bauteilgruppe redundant vorzusehen sind.

Claims (10)

  1. Krananlage, insbesondere Containerkran, mit einem oder mehreren Fahr- und/oder Hubwerken, denen jeweils zum Antreiben erforderliche elektrische und/oder elektromechanische Bauteile zugeordnet sind, dadurch gekenn zeichnet, dass zumindest ein Teil der Bauteile doppelt vorgesehen und in zwei separaten Bauteilgruppen (I, II) derart angeordnet sind, dass bei Ausfall eines Bauteils das Fahr- oder Hubwerk (18, 28) über die andere Bauteilgruppe betreibbar ist.
  2. Krananlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die doppelt in beiden Gruppen vorgesehene Bauteile für den Antrieb relevante Leistungsbauteil in Form von Um- und Wechselrichtern (24a, 24b, 31a, 31b), Schützen, Netzteilen, Elektromotoren (21a, 21b, 29a, 29b, 29c, 29d) u. dgl. umfassen.
  3. Krananlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die doppelt in Gruppen vorgesehenen Bauteile für den Antrieb relevante signalgebende oder signalverarbeitende Bauteile in Form von Gebern (20a, 20a', 20b, 20b', 26a, 26b, 30a, 30b), Ein- und Ausgabebaugruppen (25a, 25b) u.dgl. umfassen.
  4. Krananlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteilgruppen (I, II) unabhängig voneinander betreibbar sind.
  5. Krananlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalbetrieb ein Fahrwerk (28) oder Hubwerk (18) über eine Bauteilgruppe (I, II) oder über beide Bauteilgruppen (I, II) gemeinsam betreibbar ist.
  6. Krananlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall eines Bauteils automatisch oder manuell auf die andere Bauteilgruppe (I, II) umzuschalten ist.
  7. Krananlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschaltbetrieb abhängig von der Art des ausgefallenen Bauteils ist.
  8. Krananlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Überwachung der Funktion der in der oder in beiden betriebenen Bauteilgruppen (I, II) arbeitenden Bauteile wenigstens eine Steuerungseinrichtung (16, 17) vorgesehen ist, die direkt oder indirekt mit den zu überwachenden Bauteilen kommuniziert.
  9. Krananlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Containerkrananlage (1) mit folgenden Fahr- und Hubwerken ausgebildet ist: – Hauptkatze (6) mit Hauptkatzfahrwerk (28) und Hauptkatzhubwerk (18), – Portalkatze (12) mit Portalkatzfahrwerk und Portalkatzhubwerk, – Kranfahrwerk, denen jeweils zwei separate Bauteilgruppen (I, II) zugeordnet sind.
  10. Krananlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der in zwei Bauteilgruppen (I, II) vorgesehenen, vorzugsweise dem Hauptkatzfahrwerk (28) zugeordneten Bauteile zum Betreiben eines Einziehwerks (32) mit Einziehmotor (34) für einen Ausleger (5), längs dem die Hauptkatze (6) verfahrbar ist, umschaltbar ist.
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