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Die Erfindung betrifft eine be- und entlüftbare
Wetterschutzeinrichtung, insbesondere Strahlen-, Wärme- und
Regenschutz, die unabhängig von einer externen bzw. in ihr
integrierten Energiequelle, ihrer Funktion gerecht wird.
Als offene und oder rundum geschlossene Ausführung ist sie
für den privaten Bereich, als Marktschirm oder als
Wetterschutzeinrichtung für Installationsarbeiten im
Außenbereich konzipiert.
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Neben bekannten Regenschirmen beschreibt der Stand der
Technik Wetterschutzeinrichtungen in Form von
Sonnenschirmen, die auf unterschiedlichste Weisen entlüftet
werden.
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Motorgetrieben rotierende Schirme mit ventilierenden,
segmentären Bespannungen bieten nur einen Strahlenschutz
und bergen immer das hohe Risiko der Verletzungsgefahr.
Auch Sonnenschirme mit unter der Schirmbespannung
angeordneten Ventilatoren schließen die Möglichkeit von
Verletzungen nicht aus.
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Ein weiterer Nachteil dieser Ausführungsformen ist der hohe
Aufwand der Montage bzw. Demontage der Ventilatoren bei dem
Aufspannen oder Schließen der Schirme.
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Die DE 195 35 022 beschreibt ein Ventilatorsystem für
Sonnenschirme, welches mit dem Sonnenschirm
zusammenklappbar ist und im Betriebszustand sowie in Funktion die
unter einem Sonnenschirm angestaute Luft verteilen und den
Tragenden eines tragbaren Sonnenschirmes oder den unter
einen stationär aufgestellten Sonnenschirm sitzenden
Personen mit angenehmer frischer Luft versorgen soll.
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Hierbei ist das Ventilatorsystem so ausgebildet, dass es
mit seiner Antriebseinheit auf dem Sonnenschirmständer
angeordnet und in dessen axialen Richtung höhenverstellt
werden kann.
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Die Antriebseinheit, als ein Elektromotor ausgerüstet, ist
dabei als ein Außenläufer ausgebildet, dessen Stator mit
der Wicklung auf dem Stiel des Sonnenschirmes befestigt ist
und dessen Rotor als Außenläufer dreht.
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Am Außenläufer des Antriebsmotors sind Halterungen zur
Aufnahme und Befestigung von Verstrebungen vorgesehen, die
wiederum die Verbindung und Befestigung der
Ventilatorblätter zum Antriebsmotor gewährleisten.
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Unmittelbar zum Ventilatorsystem gehört auch ein Ring mit
entsprechenden Aufnahmen zur Befestigung der
Ventilatorblätter, welcher über ein Lager auf dem Stiel des
Sonnenschirmes gleichfalls gelagert und angeordnet ist. Das
Lager ermöglicht dabei den Umlauf der Ventilatorblätter.
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Weiterhin gehört zu der Erfindung, dass der Antriebsmotor
zentrisch mit einem zylindrischen Rohrstück ausgebildet
ist, welches zur Aufnahme und Führung auf dem Stiel des
Sonnenschirmes dient, wobei in dem zylindrischen Rohrteil
Nuten vorgesehen sind, in die eine Gleitfeder eingreift und
somit den Stator mit dem zylindrischen Rohrteil drehsicher
lagert, andererseits aber eine axiale Verschiebung auf dem
Stiel des Sonnenschirmes gewährleistet.
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Die für den Antrieb des Elektromotors notwendige Energie
wird von an den Verstrebungen des Sonnenschirmes
angeordneten Akkus geliefert. Dabei ist die elektrische
Zuführung so ausgebildet, dass diese zentrisch über das
Innere des Schirmstieles zum Antriebsmotor zugeführt wird.
Unmittelbar unterhalb des Ventilatorsystems und den
Verstrebungen zur Aufspannung des Sonnenschirmes ist ein
sogenanntes Sicherungsnetz angeordnet, welches bei der
Aufspannung des Sonnenschirmes gleichfalls gespannt wird
und somit den Schirmbenutzer gegen zufälliges Berühren der
rotierenden Teile schützen soll.
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Das im Stand der Technik beschrieben Ventilatorsystem für
einen Sonnenschirm ist aufgrund seiner konstruktiven
Gestaltung in der Herstellung sehr zeitaufwendig und
kostenintensiv und nur mit einer externen bzw. in dem
Schirm integrierten Energiequelle zu realisieren.
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Die Anordnung der Ventilatorblätter unterhalb der
Schirmbespannung bewirkt, dass sich die angestaute Luft auf
die unter dem Sonnenschirm sitzenden Personen verteilt und
somit der angestrebte Belüftungseffekt gemindert wird.
Das unterhalb des Ventilatorsystems angeordnete
Sicherungsnetz beeinträchtigt weiterhin den Zugang bzw. das
Verlassen des Schirmes.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine be- und
entlüftbare Wetterschutzeinrichtung zu entwickeln, die
kostengünstig in der Herstellung und einfach in der
Handhabung ist, gegen Sonnenstrahlen und allen
Wetterunbilden schützt, die einen zuverlässigen Schutz vor
rotierenden Ventilatorblättern bei uneingeschränkten Zugang
bzw. Verlassen bietet und unabhängig von externen bzw. in
den Schirm integrierten Energiequellen der Funktion der Be-
und Entlüftung voll gerecht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1
aufgeführten Merkmale gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, dass die abgekröpften Schirmstreben es
ermöglichen, die Ventilatorlaufräder unter die
Schirmbespannung hineintauchend an der Schirmstange zu
befestigen. Mit dieser Anordnung wird die Frischluft in den
Schirm bzw. die Abluft aus dem Schirm annähernd laminar und
verlustlos transportiert. Die abgekröpften Schirmstreben
bieten hierbei einen zuverlässigen Schutz vor den
rotierenden Ventilatorblättern bzw. Ventilatorlaufrad.
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Die bodenlose Halbkugelströmungskörper auf der Oberseite
des luftströmungsgetriebenen Ventilatorlaufrades
ermöglichen dessen Rotation auch bei geringsten
Luftzirkulationen und somit zu einer ausreichenden Be- oder
Entlüftung der Wetterschutzeinrichtung. Mit der drehbaren
Anordnung der Halbkugelströmungskörper kann die
Drehrichtung geändert und somit das Ventilatorlaufrad zur
Be- und Entlüftung der Wetterschutzeinrichtung verwendet
werden. Mit dem höhenverstellbaren Schirm oberhalb der
Spitze der Ständerstange kann die Be- oder Entlüftung der
Wetterschutzeinrichtung auch bei regnerischen Wetter
aufrecht erhalten bzw. die Öffnung in der Schirmbespannung
oberhalb des zylindrischen Freiraumes dicht verschlossen
werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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Fig. 1 eine Schnittdarstellung der be- und entlüftbaren
Wetterschutzeinrichtung
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Fig. 2 das Fixieren der Schirmbespannung oberhalb der
Abkröpfung mit einem elastischen Ring
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Fig. 3 das Fixieren der Schirmbespannung innerhalb der
Abkröpfung mit einem elastischen Band
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Fig. 4 die schematische Schnittdarstellung des
luftströmungsgetriebenen Radialventilatorlaufrades
gelagert auf der steckbaren Hohlwelle und zwei
bodenlosen Halbkugelströmrungskörpern
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Fig. 5 die Draufsicht eines Axialventilatorlaufrades mit
einem Strömungsleitkranz und der Anordnung der
bodenlosen Halbkugelströmungskörpern
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Fig. 6 die Draufsicht eines Radialventilatorlaufrades
mit der Anordnung der bodenlosen
Halbkugelströmungskörper.
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In einer Gesamtansicht wird in Fig. 1 die be- oder
entlüftbare Wetterschutzeinrichtung in ihrer
Betriebsfunktion gezeigt.
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Der konstruktive Aufbau und die Technologie zur Herstellung
der Sonnenschutzeinrichtung sind identisch der von
herkömmlichen Sonnen- oder Regenschirmen.
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Die bekannten und in herkömmlicher Weise fest oder
aufspannbar an einer Ständerstange 1 montierten
Schirmstreben 3 besitzen von den Montagestellen gleichmäßig
beabstandet und in Richtung des Ständerfußes 2 weisende
Abkröpfungen 4. Die abgekröpften Schirmstreben 3 bilden
hierbei um die Ständerstange 1 einen zylindrischen,
korbartig abgeschlossenen Freiraum 5.
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Die Schirmbespannung 6 ist an den äußeren Enden der
Schirmstreben 3 in bekannter Weise befestigt und an den
Abkröpfungen 4 fixiert. Die straffe Auflage der
Schirmbespannung 6 auf den Schirmstreben wird entsprechend
Fig. 2 mit einem in die Schirmbespannung 6 eingenähten
elastischen Ring realisiert.
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Fig. 3 zeigt die vorteilhafte Ausgestaltung des Fixierens
der Schirmbespannung 6 mit einem elastischen Band innerhalb
der Abkröpfung 4, wobei ein Be- oder Entlüftungskanal zur
Schirmseite gebildet wird.
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In den von den abgekröpften Schirmstreben 3 gebildeten
zylindrischen Freiraum 5 kann ein im Stand der Technik
beschriebener Ventilator angeordnet werden. Die korbartige
Anordnung bietet hierbei einen zuverlässigen Schutz vor den
rotierenden Ventilatorblättern und schränkt den Zugang bzw.
das Verlassen der Wetterschutzeinrichtung nicht ein.
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Die bekannten Ventilatoren erzeugen einen sehr starken
Luftzug (Gegenzugeffekt), der besonders bei sehr hohen
Temperaturen, infolge der hohen Verdunstungswärme, zu
Unterkühlungen und Erkältungskrankheiten führen.
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Es ist erwiesen, dass bei hohen Außentemperaturen schwache
Luftbewegungen zu einer angenehmen Wohlfühltemperatur
beitragen.
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Zu der Erzeugung dieser schwachen Luftbewegung genügen die
einfach und kostengünstig hergestellten erfindungsgemäßen
luftströmungsgetriebenen Ventilatorlaufräder.
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Das in Fig. 4 dargestellte Radialventilatorlaufrad ist an
der oberen Stirnseite mit einer Drehscheibe verschlossen,
während der Deckring der unteren Stirnseite eine
Luftaustrittsöffnung bildet.
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Das in Fig. 5 dargestellte Axialventilatorlaufrad besitzt
an seinem Umfang einen Strömungsleitkranz, der wie die
Deckscheibe und der Deckring des beschriebenen
Radialventilatorlaufrades den erzeugten Luftstrom laminar
und verlustlos weiterleitet.
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Die Fig. 4 zeigt weiterhin die konstruktiv einfache und
technologisch leicht zu realisierende rotierende Anordnung
des Ventilatorlaufrades 7 auf einer Hohlwelle 8. Diese
Hohlwelle 8 lässt sich problemlos auf den oberen Bereich
der Ständerstange 1 befestigen und mit einem Clip 9 in der
Höhe fixieren. Damit der Luftstrom annähernd laminar und
verlustlos transportiert werden kann, wird das
Ventilatorlaufrad 7 in der Montagehöhe so bestimmt, dass
der Deckring eines Radialventilatorlaufrades bzw. der
Strömungsleitkranz eines Axialventilatorlaufrades unterhalb
der Schirmbespannung 6 angeordnet ist.
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Fig. 4, 5, 6 stellen ein luftströmungsgetriebenes
Axialventilatorlaufrad und Radialventilatorlaufrad mit an
ihnen drehbar montierten bodenlosen
Halbkugelströmungskörpern 14 dar. Die große Differenz der
Strömungswiderstände der angeströmten Körper ermöglichen
die Rotation des Ventilatorlaufrades 7 und somit eine
ausreichende Ventilation auch bei geringem Wind. In jedem
Fall ist auch bei absoluter Windstille immer eine
Notentlüftung derb Wetterschutzeinrichtung durch die offene
Schirmbespannung gegeben.
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Die Funktion der Be- und Entlüftung des Ventilatorlaufrades
7 lässt sich mit dem Verdrehen der bodenlosen
Halbkugelströmungskörper 14 um 180° auf einfachste Weise
realisieren.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, kann der Stock 10 eines
aufspannbaren Schirmes 11 problemlos innerhalb der Spitze
der Ständerstange 1 aufgenommen und mit einem Halteclip 12
höhenverstellbar und gegen Drehung gesichert werden. Diese
Anordnung gestattet es, an den Seiten offener oder
geschlossener Wetterschutzeinrichtungen, auch bei Regen zu
be- oder zu entlüften.
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Die Ausführung erlaubt weiterhin, dass bei Regen oder
niedrigen Temperaturen das Ventilatorlaufrad 7 in den
zylindrischen Freiraum 5 der abgekröpften Schirmstreben 3
versenkt und die Öffnung der Schirmbespannung 6 mit dem
Schirm 11 ganz oder zur Notentlüftung teilweise
verschlossen werden kann.
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Die Ausführung erlaubt weiterhin, dass bei Regen oder
niedrigen Temperaturen das Ventilatorlaufrad 7 in den
zylindrischen Freiraum 5 der abgekröpften Schirmstreben 3
versenkt und die Öffnung der Schirmbespannung 6 mit dem
Schirm 11 ganz oder zur Notentlüftung teilweise
verschlossen werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Ständerstange
2 Ständerfuß
3 Schirmstrebe
4 Abkröpfung
5 zylindrischer Freiraum
6 Schirmbespannung
7 Ventilatorlaufrad
8 Hohlwelle
9 Clip
10 Stock
11 Schirm
12 Halteclip
13 Bespannung
14 Halbkugelströmungskörper