DE10233440A1 - Anordnung und Verfahren zur Migration von Teilnehmern eines Kommunikationsnetzes von einer ersten Vermittlungseinrichtung zu einer zweiten Vermittlungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Dabei weisen die Vermittlungseinrichtungen jeweils eine Datenbank mit Einträgen über die angeschlossenen Teilnehmer mit zugeordneten Wegeinformationen und eine Steuereinrichtung auf. Anhand der abgespeicherten Informationen kann eine Vermittlungsfunktion durchgeführt werden. DOLLAR A In beiden Vermittlungseinrichtungen ist eine wahlweise aktivierbare Sonderbehandlungseinheit vorgesehen. Diese enthält Einträge über die Gruppe der zu migrierenden Teilnehmer, mit der Maßgabe, dass diese Einträge gegenüber Einträgen der Datenbank vorrangig von der jeweiligen Steuereinrichtung verwertet werden.
Description
- Anordnung und Verfahren zur Migration von Teilnehmern eines Kommunikationsnetzes von einer ersten Vermittlungseinrichtung zu einer zweiten Vermittlungseinrichtung
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
- Bei der Netzumstellung von alten Vermittlungseinrichtungen oder Vermittlungssystemen zu neuen Vermittlungseinrichtungen, beispielsweise die Umstellung zum Next-Generation-Network, müssen die bestehenden Teilnehmeranschlüsse von der alten Vermittlungseinrichtung zur neuen Vermittlungseinrichtung bzw. Vermittlungsknoten migriert werden.
- Um das Einführungsrisiko von neuen Vermittlungseinrichtungen bzw. Vermittlungsstellen zu minimieren, beispielsweise durch unerwartete Probleme mit der neuen Technik im Netz, führt man zuerst eine Migration in kleinen Vermittlungseinrichtungen bzw. -einheiten durch. Bei größeren Vermittlungseinrichtungen lässt sich dieses Risiko dadurch minimieren, dass zunächst nur eine kleinere Teilnehmerzahl zur neuen Technik migriert und getestet wird.
- Bei großen Vermittlungsstellen besteht außerdem das Problem, dass lange Betriebsunterbrechungen entstehen, da zum einen die Teilnehmeranschlüsse umrangiert werden müssen und zum anderen diese Teilnehmeranschlüsse administrativ in der neuen Vermittlungsstelle freigeschaltet und in der alten abgemeldet werden müssen.
- Diese Freischaltung muss bei zufällig gestreuten Rufnummern sequentiell pro Einzelrufnummer erfolgen.
- Gleichzeitig müssen in der alten Vermittlungsstelle Anrufe zur neuen Vermittlungsstelle umgelenkt werden. Auch dieser Vorgang verläuft sequentiell.
- Sowohl in der alten Vermittlungsstelle, als auch in der neuen Vermittlungsstelle muss die administrative Tätigkeit abgeschlossen sein, um die vollständige Erreichbarkeit der Teilnehmeranschlüsse zu gewährleisten.
- Da diese Freischaltung sequentiell erfolgt, bedeutet dies bei einer Migration von z.B. 10000 Rufnummern, dass die Freischaltung der letzten Rufnummer erst nach sehr langer Zeit erfolgt, was dem Ende der Gesamtausfallzeit entspricht. Typischerweise beträgt die Laufzeit für ein Kommando etwa 3s. Bei 10000 Kommandos wäre der letzte Teilnehmer nach 30000s = 8h 20min wieder erreichbar.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeigen, wie eine Migration von Teilnehmern oder Teilnehmergruppen von einer alten Vermittlungsstelle zu einer neuen Vermittlungsstelle in einer vergleichsweise kürzeren Zeit durchgeführt werden kann.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Anordnung nach Anspruch 1 bzw. durch die Merkmale des Verfahrens nach Anspruch 2 gelöst.
- Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein in Bezug auf eine möglichst geringe Ausfallzeit optimierter Übergang von Teilnehmern bzw. Teilnehmergruppen von einer alten Vermittlungseinrichtung zu einer neuen Vermittlungseinrichtung erfolgen kann.
- Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass die zu migrierenden Teilnehmernummern aus beliebigen Nummernbereichen stammen können. Eine blockweise Nummerierung dieser Teilnehmer ist keine Voraussetzung. Es können sogar Einzelnummern aus Blöcken "herausmigriert" werden.
- Die vorliegende Erfindung ermöglicht ein schlagartiges Freischalten aller migrierten Teilnehmeranschlüsse in der neuen Vermittlungsstelle bzw. ein schlagartiges Umlenken der Anrufe zu migrierten Teilnehmeranschlüssen in der alten Vermittlungsstelle. Dadurch können die Ausfallzeiten für die Migration auf die Zeiten für das Umrangieren reduziert werden, d.h. in der Regel auf wenige Minuten.
- Ausfallzeiten, die durch das sequentielle, administrative Freischalten der Einzelrufnummern entstehen, werden vermieden.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
- Dabei zeigt:
-
1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung. -
1 zeigt schematisch eine alte Vermittlungseinrichtung VSTA und eine neue Vermittlungseinrichtung VSTN. Beide Vermittlungseinrichtungen enthalten jeweils eine zugeordnete Steuereinrichtung STA bzw. STN mit einer zugehörigen Datenbank DBA bzw. DBN und einer zugehörigen Sonderbehandlungseinheit SBA und SBN. - Der alten Vermittlungseinrichtung VSTA sind externe Anschlusseinheiten AUA und AUB zugeordnet. Den Anschlusseinheiten AUA bzw. AUB sind wiederum mehrere Teilnehmer TAA 1...n bzw. TAB 1...m zugeordnet.
- Die Teilnehmer TAA 1...n und TAB 1...m können auch direkt an der Vermittlungseinrichtung VSTA angeschlossen sein.
- Beide Vermittlungseinrichtungen sind miteinander verbunden, gegebenenfalls auch mit weiteren nicht dargestellten Vermittlungseinrichtungen eines nicht dargestellten Kommunikationsnetzes.
- Eine der beiden Anschlusseinheiten, im Beispiel AUB, mit mehreren tausend Teilnehmern TAB 1...m soll von der alten Vermittlungseinrichtung VSTA zu der neuen Vermittlungseinrichtung VSTN migriert werden. Gegebenenfalls können auch Einzelanschlüsse der Anschlusseinheiten bzw. der Vermittlungseinrichtung migriert werden.
- Diesen Teilnehmer können verschiedenste Nummern zugewiesen sein, d.h. sie müssen nicht aus einem Nummernblock stammen.
- Im Folgenden wird die Vorgehensweise in der neuen Vermittlungseinrichtung VSTN näher erläutert:
Eintragen der zu migrierenden Teilnehmer, im Beispiel TAB 1...m, in die der neuen Vermittlungseinrichtung VSTN zugeordnete Sonderbehandlungseinheit SBN. Den Teilnehmern wird als Wege- bzw. Routinginformation eine Routingnummer zugewiesen, die zur alten Vermittlungseinrichtung VSTA, führt. - Aktivieren der Sonderbehandlungseinheit SBN in der neuen Vermittlungseinrichtung VSTN.
- Dadurch werden alle Teilnehmereinträge TAB 1...m, die in der Sonderbehandlungseinheit SBN eingetragen sind, vorrangig bearbeitet, d.h. Einträge zu diesen Teilnehmern in der Datenbank DBN, werden ignoriert.
- Eintragen der Teilnehmer TAB 1...m in die Datenbank DBN. Aufgrund der Vorrangigkeit bzw. Priorität der aktiven Sonderbehandlungseinheit SBN sind die Einträge in der Datenbank DBN nicht wirksam.
- Vorgehensweise in der alten Vermittlungseinrichtung VSTA:
Eintragen der zu migrierenden Teilnehmer, im Beispiel TAB 1...m, in die Sonderbehandlungseinheit SBA der alten Vermittlungseinrichtung VSTA. Den Teilnehmern wird als Wege- bzw. Routinginformation eine Routingnummer zugewiesen, die zur neuen Vermittlungseinrichtung VSTN, führt. - Die Sonderbehandlungseinheit SBA bleibt noch inaktiv.
- Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen erfolgt der eigentliche Umschaltvorgang:
Zunächst erfolgt ein Umrangieren der Teilnehmer bzw. der Anschlusseinheit, beispielsweise der Anschlusseinheit AUB mit den Teilnehmern TAB 1... m, von der alten Vermittlungseinrichtung VSTA zur neuen Vermittlungseinrichtung VSTN. - Nach dem Umrangieren wird die Sonderbehandlungseinheit SBN in der neuen Vermittlungseinrichtung VSTN deaktiviert. Das heißt, die Teilnehmer sind nun schlagartig gemäß der Einträge in der Datenbank DBN an der neuen Vermittlungseinrichtung VSTN erreichbar.
- Gleichzeitig wird nach dem Umrangieren die Sonderbehandlungseinheit SBA in der alten Vermittlungseinrichtung VSTA aktiviert. Diese nun vorrangig arbeitende Sonderbehandlungseinheit SBA der alten Vermittlungseinrichtung VSTA verweist deshalb Anrufe an die neue Vermittlungseinrichtung VSTN, über die die migrierten Teilnehmer nun erreichbar sind.
- Einträge über die migrierten Teilnehmer in der Datenbank DBA werden ignoriert.
- Damit ist der wesentliche Migrationsvorgang abgeschlossen.
- Es können nun gegebenenfalls die Datenbankeinträge in der alten Vermittlungseinrichtung VSTA korrigiert werden. Ist dies erfolgt, kann die Sonderbehandlungseinheit SBA der alten Vermittlungseinrichtung VSTA deaktiviert werden.
- In Ausgestaltungen der Erfindung kann die Sonderbehandlungseinheit als Liste oder Datenbank ausgeführt sein. Dabei werden in die Liste bzw. Datenbank die zu migrierenden Teilnehmer mit der zugeordneten Wege- bzw. Routinginformation einge tragen. Diese Liste bzw. Datenbank wird dann vorrangig vor der Standarddatenbasis, im Beispiel DBA bzw. DBN, verwendet. Das könnte im konkreten Fall so aussehen, das mit einer Zusatzsoftware ein Migrationsprogramm mit den Sonderbehandlungseinheiten installiert wird.
- Dabei ist die Sonderbehandlungseinheit als Liste bzw. Datenbank ausgeführt.
- Kommen nun beispielsweise Anrufe, so wird erst die Sonderbehandlungseinheit, d.h. die Liste bzw. Datenbank, nach einer Wege- bzw. Routinginformation überprüft bzw. durchsucht. Wird dort keine Wege- bzw. Routinginformation gefunden, so wird im Anschluss die Standarddatenbank, im Beispiel DBA bzw. DBN durchsucht.
- Die vorliegende Erfindung ermöglicht die logische Gruppierung der zu migrierenden Teilnehmeranschlüsse. Diese Gruppe kann vermittlungstechnisch sonderbehandelt werden, so dass ein vorbereitendes Einrichten der zu migrierenden Teilnehmeranschlüsse in der neuen Vermittlungsstelle möglich wird, ohne dass diese Daten sofort vermittlungstechnisch wirksam sind. Stattdessen erfolgt per Hard- oder Softwareschalter eine vermittlungstechnische Sonderbehandlung aufgrund der Zugehörigkeit zur Gruppe der migrierenden Teilnehmernummern. Nach dem Umrangieren der Teilnehmeranschlüsse kann mittels dieses Hard -oder Softwareschalters die Sonderbehandlung für diese Rufnummern wieder abgeschaltet werden und die vorab eingerichteten Teilnehmerdaten werden nun vermittlungstechnisch schlagartig wirksam. Die Teilnehmer sind dadurch sofort freigeschaltet.
- In der alten Vermittlungsstelle kann mittels des gleichen Verfahrens die Sonderbehandlung für diese Gruppe der migrierten Teilnehmer nach dem Umrangieren eingeschaltet werden. Alle Anrufe zu dieser Nummerngruppe werden nun umgelenkt. Die noch vorhandenen -aber vermittlungstechnisch abgeklemmten administrativen Einträge für die wegmigrierten Anschlüsse können nun ohne Zeitdruck bereinigt werden. Danach kann die Sonderbehandlung wieder ausgeschaltet werden.
Claims (4)
- Anordnung zur Migration von Teilnehmern eines Kommunikationsnetzes von einer ersten Vermittlungseinrichtung zu einer zweiten Vermittlungseinrichtung, die jeweils eine Datenbank mit Einträgen über die angeschlossenen Teilnehmer mit zugeordneten Wegeinformationen und eine Steuereinrichtung aufweisen, die anhand der abgespeicherten Informationen eine Vermittlungsfunktion durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass in beiden Vermittlungseinrichtungen eine wahlweise aktivierbare Sonderbehandlungseinheit vorgesehen ist, die Einträge über die Gruppe der zu migrierenden Teilnehmer enthält, mit der Maßgabe, dass diese Einträge gegenüber Einträgen der Datenbank vorrangig von der jeweiligen Steuereinrichtung verwertet werden.
- Verfahren zur Migration von Teilnehmern eines Kommunikationsnetzes von einer ersten Vermittlungseinrichtung zu einer zweiten Vermittlungseinrichtung, die jeweils eine Datenbank mit Einträgen über die angeschlossenen Teilnehmer mit zugeordneten Wegeinformationen und eine Steuereinrichtung aufweisen, die anhand der abgespeicherten Informationen eine Vermittlungsfunktion durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass die zu migrierenden Teilnehmer mit einer Steuerinformation, die zur zweiten Vermittlungsstelle verweist, in eine der ersten Vermittlungseinrichtung zugeordnete deaktive Sonderbehandlungseinheit aufgenommen werden, dass die zu migrierenden Teilnehmer mit einer Steuerinformation, die zur ersten Vermittlungsstelle verweist, in eine der zweiten Vermittlungseinrichtung zugeordnete deaktive Sonderbehandlungseinheit aufgenommen werden, dass die zu migrierenden Teilnehmer nach Aktivierung der Sonderbehandlungseinheit der zweiten Vermittlungseinrichtung in deren Datenbank aufgenommen werden, dass die Anschlüsse von der ersten zur zweiten Vermittlungsstelle umgeordnet werden, dass die Sonderbehandlungseinheit in der ersten Vermittlungseinrichtung aktiviert wird und in der zweiten Vermittlungseinrichtung deaktiviert wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach Aktivierung der Sonderbehandlungseinheit in der ersten Vermittlungseinrichtung aus deren Datenbank die migrierten Teilnehmer ausgetragen werden und im Anschluss die Sonderbehandlungseinheit deaktiviert wird.
- Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonderbehandlungseinheit als Liste oder Datenbank ausgeführt ist.
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