DE10232740A1 - Feuerlöschanlage - Google Patents
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Abstract
Bei einer Feuerlöschanlage mit einer Druckquelle für ein unter Druck stehendes Löschgas, insbesondere Stickstoffgas, mit einem die Abgabe des Löschgases normalerweise sperrenden Abgabeventil 1 und einer Betätigungseinrichtung zum Entsperren des Abgabeventils 1 ist ein durch Zufuhr des unter Druck stehenden Löschgases pneumatisch entsperrbares Abgabeventil 1 vorgesehen, und die Betätigungseinrichtung weist ein dem Abgabeventil 1 zugeordnetes Vorsteuerventil 9 auf, über das Löschgas dem Abgabeventil 1 für das pneumatische Entsperren desselben zuführbar ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Feuerlöschanlage mit einer Druckquelle für ein unter Druck stehendes Löschgas, insbesondere Stickstoffgas, mit einem die Abgabe des Löschgases normalerweise sperrenden Abgabeventil und einer Betätigungseinrichtung zum Entsperren des Abgabeventils.
- Feuerlöschanlagen dieser Art sind in vielerlei Ausgestaltungen in Gebrauch. Wenn derartige Löschanlagen in Fahrzeugen für wehrtechnische Zwecke eingesetzt werden, beispielsweise in gepanzerten Fahrzeugen, dann sind hinsichtlich der Funktionssicherheit besonders hohe Anforderungen zu stellen, insbesondere müssen Funktionssicherheit über große Temperaturbereiche hinweg, etwa von –40°C bis +140°C, sowie Widerstandsfähigkeit gegen äußere Krafteinwirkung und gegen das Auftreten hoher Beschleunigungskräfte gewährleistet sein. Überdies ist eine kompakte Bauweise mit geringem Gewicht gefordert.
- Zur Erfüllung dieser Forderungen ist eine geeignete Bauweise des Abgabeventils von besonderer Bedeutung. Eine bekannte Lösung sieht im Hinblick auf robuste, kompakte und leichtgewichtige Bauweise ein Abgabeventil vor, bei dem die Betätigungseinrichtung zum Entsperren durch eine Berstscheibe gebildet ist, die bei Erkennen eines Feuers, beispielsweise durch einen elektrisch gezündeten Treibsatz, zerstört wird. Hierdurch erfolgt die Abgabe des Löschmittels. Eine Druckerhöhung im System führt ebenfalls zur Zerstörung der Berstscheibe und unbeabsichtigter Abgabe des Löschmittels.
- Zwar ermöglicht diese bekannte Lösung eine kompakte und leichtgewichtige Bauweise, sie ist jedoch in mehrerer Hinsicht unbefriedigend. So ist nach einer Auslösung, da die Berstscheibe zerstört ist, das System nicht mehr brauchbar, weil die Zerstörung der Berstscheibe mit mechanischen Beschädigungen wesentlicher Bauteile einhergeht, so daß eine Instandsetzung zu teuer und daher nicht. sinnvoll ist. Eine Wiederbefüllung der Feuerlöschanlage im Fahrzeug ist, da Teile zerstört sind, nicht möglich.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Feuerlöschanlage zu schaffen, die den zuvor erwähnten Anforderungen gerecht wird, zudem aber nach der Auslösung eine Neubefüllung auf wirtschaftliche Weise ermöglicht.
- Bei einer Feuerlöschanlage der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein durch Zufuhr des unter Druck stehenden Löschgases pneumatisch entsperrbares Abgabeventil vorgesehen ist und dass die Betätigungseinrichtung ein dem Abgabeventil zugeordnetes Vorsteuerventil aufweist, über das Löschgas dem Abgabeventil für das pneumatische Entsperren desselben zuführbar ist.
- Dadurch, dass erfindungsgemäß eine pneumatische Lösung für die Gestaltung und Betätigung des Abgabeventils vorgesehen ist, ergibt sich zum einen eine ganz wesentliche Erhöhung der Funktionssicherheit gegenüber den früheren Lösungen, bei denen zur Auslösung des Löschvorganges eine Berstscheibe mittels Sprengkapsel zerstört werden muß. Wie sich gezeigt hat, muß damit gerechnet werden, dass etwa 3 bis 4 % der Sprengkapseln nicht ansprechen.
- Dadurch, dass der sehr hohe Druck des Löschgases, üblicherweise weit mehr als 100 bar, als Steuerdruck zur pneumatischen Auslösung des Abgabeventils genutzt wird, steht ein Servosystem für die Betätigung des Abgabeventils zur Verfügung, das in gewünschter Weise große Stellkräfte für die Ventilbetätigung erzeugen kann. Dadurch gestaltet sich der Aufbau des Abgabeventils konstruktiv sehr einfach, so dass die erforderliche Robustheit, Kompaktheit sowie ein geringes Gesamtgewicht ohne weiteres gewährleistet sind.
- Nach der Auslösung ist die erfindungsgemäße Feuerlöschanlage ohne weiteres neu befüllbar, ohne dass die Anlage aus einem betreffenden Fahrzeug ausgebaut werden müßte.
- Vorzugsweise ist ein elektrisch betätigbares Vorsteuerventil vorgesehen, dessen Steuerung ohne weiteres aus dem Bordnetz eines die Löschanlage enthaltenden Fahrzeuges erfolgen kann, da keine hohen Schaltströme erforderlich sind.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Abgabeventil ein durch Federvorspannung normalerweise geschlossenes Sitzventil. Die Verwendung eines gegen eine wirkende Federvorspannung entsperrbaren Ventils hat den besonderen Vorteil, dass das Abgabeventil nach dem Auslösen eines Löschvorganges selbsttätig wieder schließt, sobald der Druck des Löschgases entsprechend weit abgesunken ist, nämlich auf einen Druckwert, bei dem die Federvorspannung den entsperrenden, pneumatischen Steuerdruck überwiegt. Die Federvorspannung kann so gewählt werden, dass ein geringes Restvolumen an Löschgas bei Schließen des Ventils im System verbleibt, so dass keine Luft und damit Feuchtigkeit in den Druckbehälter gelangen kann und dieser, da er eine Restmenge an Inertgas enthält, gegen Korrosion geschützt ist.
- Zur Auslösung des Löschvorganges genügt ein kurzer elektrischer Impuls, da das Löschventil nach einem Auslösevorgang bis zum Erreichen eines geringen Flaschendruckes geöffnet bleibt.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen erläutert. Die einzige Fig. zeigt einen schematisch vereinfacht gezeichneten Längsschnitt lediglich des Abgabeventils und des zugeordneten Vorsteuerventils eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Löschanlage.
- Der als Ganzes mit 1 bezeichnete Körper des Abgabeventils weist eine innere Druckkammer
3 und eine von dieser durch eine Wand5 getrennte, innere Steuerkammer7 auf. An einem Außenwandbereich des Körpers1 , der sich von der Druckkammer3 zur Steuerkammer7 erstreckt, ist am Körper1 ein Vorsteuerventil9 angeflanscht. In die Druckkammer3 mündet eine Eintrittsöffnung11 für die Zufuhr des unter Druck stehenden Löschgases. Vorzugsweise ist der Körper1 an der Eintrittsöffnung11 unmittelbar mit dem Ausgang eines zugehörigen Druckbehälters verschraubt, der nicht dargestellt ist und bei dem es sich beispielsweise um eine Druckgasflasche handelt. - Die Steuerkammer
7 bildet einen Steuerzylinder, in dem ein Steuerkolben13 geführt ist. Dessen der Druckkammer3 zugewandte Kolbenseite grenzt an einen Raum15 an, in den ein mit der Ausgangsseite des Vorsteuerventils9 verbundener Vorsteuerkanal17 einmündet. An der an den Raum15 angrenzenden Kolbenseite des Steuerkolbens13 ist eine Kolbenstange19 befestigt, die sich durch die Wand5 hindurch in die Druckkammer3 hinein erstreckt und dort als Ventilstößel dient, an dessen Ende ein Ventilteller21 sitzt, welcher in Zusammenwirkung mit einem Ventilsitz23 ein Sitzventil bildet. Der Ventilsitz23 befindet sich am inneren Rand einer Abgabeöffnung25 , über die Löschgas aus der Druckkammer3 über eine an der Abgabeöffnung25 angeschlossene, nicht gezeigte Löschleitung abgebbar ist. Die Druckkammer3 des Körpers1 steht über einen Vorsteuerkanal27 mit der Eingangsseite des Vorsteuerventiles9 in Verbindung. - Die der Kolbenstange
19 entgegengesetzte Kolbenseite des Steuerkolbens13 grenzt innerhalb der Steuerkammer7 an einen Federraum29 an, in dem sich eine Schrauben-Druckfeder31 befindet, die den Steuerkolben13 mit einer Federkraft belastet, die den Ventilteller21 mittels der Kolbenstange19 gegen den Ventilsitz23 andrückt, so dass das Abgabeventil normalerweise gesperrt ist. Dieser Betriebszustand des Abgabeventils resultiert daraus, dass der Raum15 , der an die mit der Kolbenstange19 verbundene Kolbenseite des Steuerkolbens13 angrenzt, normalerweise drucklos ist, da er über eine kleindimensionierte Entlüftungsbohrung33 mit der Umgebung in Verbindung steht, so dass am Steuerkolben13 lediglich die Vorspannkraft der Feder31 wirksam ist. - Um den Löschvorgang auszulösen, d. h. das Abgabeventil zu Entsperren, wird das elektromagnetisch betätigbare Vorsteuerventil
9 über seine elektrische Anschlußeinrichtung35 angesteuert, um seinen Ventilkörper37 gegen eine auf ihn wirkende Schließkraft von seinem Ventilsitz abzuheben, so dass das Vorsteuerventil9 öffnet. Über die Vorsteuerkanäle27 und17 tritt das unter Druck stehende Löschgas aus der Druckkammer3 nunmehr in den Raum15 der Steuerkammer7 ein, wodurch der Steuerkolben13 gegen die Kraft der Feder31 bewegt wird und der Ventilteller21 dadurch vom Ventilsitz23 abgehoben wird. Aus dem so entsperrten Abgabeventil tritt das Löschgas über die Abgabeöffnung25 nunmehr aus. - Wenn im Zuge des Löschvorganges durch den Verbrauch des Löschgases dessen Eingangsdruck so weit abgesunken ist, dass der entsprechende, in dem Raum
15 der Steuerkammer7 herrschende Druck die Wirkung der Vorspannkraft der Feder31 nicht mehr ausgleicht, bewegt sich der Steuerkolben13 unter Einwirkung der Feder31 , so dass der Ventilteller21 an den Ventilsitz23 angelegt wird und das Abgabeventil somit selbsttätig wieder gesperrt wird. Durch den nun verbleibenden Restdruck des Löschgases, bei dem es sich beispielsweise um ein Inertgas (Stickstoff) handelt, ergibt sich ein Korrosionsschutz für die Innenräume der Druckquelle des Löschgases, beispielsweise flaschenartige Druckbehälter. - Außer den in der Fig. dargestellten Öffnungen der Druckkammer
3 , nämlich der Einströmöffnung11 , der Abgabeöffnung25 und dem Vorsteuerkanaf27 , weist die Druckkammer3 vorzugsweise weitere Öffnungen auf, die nicht dargestellt sind, nämlich eine Öffnung, an der eine Berstscheibe angeschlossen ist, eine weitere Öffnung für den Anschluß eines Druckschalters und eine Öffnung zum Befüllen der Löschanlage mit dem unter Druck stehenden Löschgas. Die Berstscheibe dient als Sicherheitseinrichtung, die bei Überschreiten eines zulässigen Höchstdruckes anspricht. Der Druckschalter dient der Überwachung des Füllzustandes der Löschanlage, um gegebenenfalls ein Nachfüllen einzuleiten. Schließlich ist eine beispielsweise als Minimeßbohrung ausgelegte weitere Öffnung als Füllöffnung vorgesehen. - Wie erwähnt, sind nach Auslösen eines Löschvorganges keinerlei Instandsetzungsarbeiten des Abgabeventils erforderlich, so dass eine Neubefüllung der Löschanlage erfolgen kann, ohne dass ein Ausbau der Anlage für Regenerierungs- und Instandsetzungsarbeiten erforderlich wäre.
Claims (7)
- Feuerlöschanlage mit einer Druckquelle für ein unter Druck stehendes Löschgas, insbesondere Stickstoffgas, mit einem die Abgabe des Löschgases normalerweise sperrenden Abgabeventil (
1 ) und einer Betätigungseinrichtung zum Entsperren des Abgabeventils (1 ) , dadurch gekennzeichnet, dass ein durch Zufuhr des unter Druck stehenden Löschgases pneumatisch entsperrbares Abgabeventil (1 ) vorgesehen ist und dass die Betätigungseinrichtung ein dem Abgabeventil (1 ) zugeordnetes Vorsteuerventil (9 ) aufweist, über das Löschgas dem Abgabeventil (1 ) für das pneumafische Entsperren desselben zuführbar ist. - Feueriöschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorsteuerventil (
9 ) elektrisch betätigbar ist. - Feuerlöschanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgabeventil ein durch Federvorspannung normalerweise geschlossenes Sitzventil (
1 ) ist. - Feuerlöschanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper des Sitzventiles (
1 ) eine mit der Druckquelle für das Löschgas verbundene, vorzugsweise an einen Löschgas-Druckbehälter angeschlossene Druckkammer (3 ) sowie eine Steuerkammer (7 ) aufweist, in der ein Steuerkolben (13 ) zur pneumatischen Betätigung des Ventils bewegbar ist und die mit der Druckkammer (3 ) über das Vorsteuerventil (9 ) verbindbar ist. - Feuerlöschanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Ventilstößel (
19 ) des Sitzventils (1 ) verbundene Steuerkolben (13 ) in der Steuerkammer (7 ) mit einer Kolbenseite an den mit dem Vorsteuerventil (9 ) verbundenen Raum (15 ) und mit seiner anderen Kolbenseite an einen Raum (29 ) angrenzt, der eine Feder (31 ) enthält, die den Steuerkolben (13 ) mit einer das Sitzventil (1 ) normalerweise sperrenden Kraft beaufschlagt. - Feuerlöschanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Vorsteuerventil (
9 ) verbundene Raum (15 ) der Steuerkammer (7 ) eine nach außen führende Entlüftungsöffnung (33 ) kleinen Querschnitts aufweist. - Feuerlöschanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammer (
3 ) des Ventilkörpers außer der sperrbaren oder freigebbaren Abgabeöffnung (25 ), der mit der Quelle für Druckgas vorhandenen Einströmöffnung (11 ) und einer die Druckkammer (3 ) mit dem Vorsteuerventil (9 ) verbindenden Öffnung (27 ) zumindest eine weitere Öffnung für den Anschluß einer Minimeßverschraubung und/oder Berstscheibe und/oder eines Druckschalters aufweist.
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