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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Bauelement
mit einer oberflächenmikromechanischen
Struktur, die sowohl bewegliche Elemente als auch unbewegliche Elemente
umfasst. Die oberflächenmikromechanische
Struktur des Bauelements ist in einer funktionellen Schicht ausgebildet,
die über
mindestens eine elektrisch nicht leitende erste Isolationsschicht
und mindestens eine erste Opferschicht mit einem Substrat verbunden
ist, wobei die beweglichen Elemente der oberflächenmikromechanischen Struktur
durch Entfernen der ersten Opferschicht freigelegt sind.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Bauelements. Dazu wird
mindestens eine erste elektrisch nicht leitende Isolationsschicht
auf ein Substrat aufgebracht. Über
der ersten Isolationsschicht wird mindestens eine erste Opferschicht
erzeugt, auf die dann eine funktionelle Schicht aufgebracht wird.
Die oberflächenmikromechanische
Struktur des Bauelements wird in der funktionellen Schicht definiert
und die beweglichen Elemente der oberflächenmikromechanischen Struktur
werden durch Entfernen der ersten Opferschicht freigelegt.
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Aus der Praxis sind Bauelemente mit
einer oberflächenmikromechanischen
Struktur bekannt, bei denen sowohl die auf das Substrat aufgebrachte Isolationsschicht
als auch die Opferschicht in Form einer Siliziumoxidschicht realisiert
sind. Zum Freilegen der beweglichen Elemente der oberflächenmikromechanischen
Struktur wird das Siliziumoxid zumindest in den Bereichen unter
den beweglichen Elementen entfernt, wozu in der Regel ein HF-Ätzmedium
eingesetzt wird. Dabei werden aber regelmäßig auch andere Teile der Bauelementestruktur
unterätzt, da es
sich bei diesem Ätzverfahren
um einen rein zeitgesteuerten, isotropen Prozess ohne designgesteuerten Ätzstopp
handelt.
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Bauelemente mit einem Schichtaufbau,
wie er voranstehend beschrieben worden ist, erweisen sich in mehrerlei
Hinsicht als problematisch. So kann die mechanische Verankerung
von unbeweglichen Elementen der oberflächenmikromechanischen Struktur
eines derartigen Bauelements nur gewährleistet werden, wenn diese
Elemente gewisse Mindestabmessungen aufweisen, so dass sie beim
Opferschichtätzen
nicht vollständig
unterätzt
und so vom Substrat abgelöst
werden. Daneben können Probleme
bei der elektrischen Anbindung der funktionellen Schicht des Bauelements
auftreten. Oftmals werden Elektroden, die als unbewegliche Elemente in
der oberflächenmikromechanischen
Struktur ausgebildet sind, über
eine strukturierte Leiterbahnschicht elektrisch kontaktiert, die
zwischen der auf dem Substrat aufgebrachten Isolationsschicht und der
Opferschicht angeordnet ist. Sind die Isolationsschicht und die
Opferschicht aus demselben Material, nämlich aus Siliziumoxid, so
wird die strukturierte Leiterbahnschicht beim Opferschichtätzen zumindest in
ihren Randbereichen regelmäßig unterätzt. In
diesen Bereichen können
sich dann sehr einfach Schmutzpartikel anlagern oder festsetzen
und einen Kurzschluss zum Substrat verursachen.
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Vorteile der
Erfindung
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Mit der vorliegenden Erfindung wird
ein Konzept für
eine designgesteuerte Begrenzung beim Entfernen der Opferschicht
vorgeschlagen. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen
ermöglichen
gleichzeitig eine zuverlässige
elektrische Isolation der oberflächenmikromechanischen
Struktur gegen das Substrat des Bauelements und eine zuverlässige mechanische
Verankerung von unbeweglichen Elementen der oberflächenmikromechanischen
Struktur mit dem Substrat.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, dass die Isolationsschicht, die auf das Substrat aufgebracht
wird, aus einem Material gebildet wird, das durch den Prozess zum
Entfernen der Opferschicht nicht wesentlich angegriffen wird.
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Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass der
Isolationsschicht und der Opferschicht sowohl bei der Herstellung
des Bauelements als auch im Rahmen der eigentlichen Bauelementefunktion
unterschiedliche Funktionen zukommen. Dementsprechend werden erfindungsgemäß Materialien
mit unterschiedlichen Eigenschaften für die Isolationsschicht und
die Opferschicht gewählt.
Das Material der Isolationsschicht muss in erster Linie elektrisch isolierend
sein. Das Material der Opferschicht muss sich – entsprechend der Hauptfunktion
der Opferschicht – einfach
entfernen lassen, auch wenn weitere Schichten auf der Opferschicht
aufgebracht sind und die Opferschicht selbst nur über verhältnismäßig kleine Öffnungen
in diesen Schichten zugänglich
ist. Erfindungsgemäß ist erkannt
worden, dass das Material der Isolationsschicht vorteilhafterweise
außerdem
noch resistent gegen den Angriff der Opferschicht sein sollte. Erfindungsgemäß muss also
das Material der Isolationsschicht in Abhängigkeit vom Material der Opferschicht
und dem jeweils verwendeten Verfahren zum Entfernen der Opferschicht
gewählt
werden.
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Üblicherweise
wird die Opferschicht im Rahmen eines zeitgesteuerten isotropen Ätzverfahrens entfernt.
In diesem Fall kann mit Hilfe der erfindungsgemäß realisierten Isolationsschicht
ein designgesteuerter, d.h. ein wohldefinierter, Ätzstopp
realisiert werden. Die erfindungsgemäße Maßnahme trägt hier also wesentlich zur
Fertigungssicherheit bei. Mit einem designgesteuerten Ätzstopp
erübrigt
sich nicht nur die Einhaltung von definierten Ätzzeiten. Ein designgesteuerter Ätzstopp
ermöglicht
auch insgesamt längere Ätzzeiten
und damit größere Unterätzweiten in
vorab definierten Bereichen. Eine als Ätzstopp gegen das Opferschichtätzen wirkende
Isolationsschicht trägt
außerdem
zur Miniaturisierung des Bauelements bei, da sie die Realisierung
von elektrisch isolierten Verankerungen zwischen der funktionellen Schicht
und dem Substrat in beliebiger Größe ermöglicht. Die Mindestgröße wird
hier lediglich durch die mechanische Stabilität der Verankerung begrenzt.
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Grundsätzlich gibt es verschiedene
Möglichkeiten
für die
Realisierung des erfindungsgemäßen Konzepts
im Rahmen eines Bauelements bzw. eines Verfahrens zu dessen Herstellung.
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Wie bereits erwähnt, wird die Isolationsschicht
auf ein Substrat aufgebracht. Je nach Art des herzustellenden Bauelements
kann die Isolationsschicht dann zunächst strukturiert werden, bevor
weitere Schichten aufgebracht werden. Dabei sollte die Isolationsschicht
zumindest in den Bereichen der unbeweglichen Elemente verbleiben,
um zu verhindern, dass sich diese Elemente beim Entfernen der Opferschicht
vom Substrat lösen.
Außerdem
kann so gewährleistet
werden, dass diese Elemente gegen das Substrat elektrisch isoliert
sind, was insbesondere im Fall von Elektroden wesentlich ist.
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In der Regel wird auch die Opferschicht strukturiert,
bevor weitere Schichten aufgebracht werden. Dabei wird die Opferschicht
zumindest in den Bereichen der unbeweglichen Elemente entfernt, so
dass die funktionelle Schicht in diesen Bereichen direkt auf eine
Schicht aufwachsen kann, die beim Entfernen der Opferschicht nicht
angegriffen wird.
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Bei Bauelementen der hier in Rede
stehenden Art besteht die Möglichkeit,
in der funktionellen Schicht Elektroden als feststehende, unbewegliche Elemente
auszubilden und diese Elektroden über eine strukturierte Leiterbahnschicht über der
Isolationsschicht zu kontaktieren. In einer vorteilhaften Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird deshalb eine elektrisch leitende Schicht auf die Isolationsschicht
aufgebracht und noch vor dem Aufbringen weiterer Schichten, insbesondere
der Opferschicht und der funktionellen Schicht, strukturiert. In diesem
Fall werden bei der Strukturierung der Opferschicht Kontaktlöcher zur
elektrischen Anbindung der funktionellen Schicht an die strukturierte
elektrisch leitende Schicht erzeugt, die im Folgenden auch als Leiterbahnschicht
bezeichnet wird.
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In der Praxis werden Bauelemente
der hier in Rede stehenden Art häufig
mit einer Kappenmembran versehen, durch die die oberflächenmikromechanische
Struktur des Bauelements geschützt
wird. Eine solche Kappenmembran wird üblicherweise über unbewegliche
Elemente in der funktionellen Schicht mit dem Substrat verankert.
Dazu umfasst die oberflächenmikromechanische
Struktur oftmals sogenannte Stützelemente,
die nur dazu dienen, die für
die Kappenmembran erforderliche Stabilität zu gewährleisten. Auch in diesem Zusammenhang
lässt sich
das erfindungsgemäße Konzept
in vorteilhafter Weise anwenden.
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So wird vorgeschlagen, zur Realisierung
eines erfindungsgemäßen Bauelements
rnit einer Kappenmembran mindestens eine zweite Isolationsschicht
und mindestens eine zweite Opferschicht über der oberflächenmikromechanischen
Struktur des Bauelements zu erzeugen. Diese zweite Opferschicht
wird dann strukturiert und dabei zumindest im Bereich der unbeweglichen
Elemente der oberflächenmikromechanischen
Struktur entfernt. Über
der strukturierten zweiten Opferschicht wird dann mindestens eine
Membranschicht aufgebracht und ebenfalls strukturiert. Dabei werden Öffnungen
in der Membranschicht erzeugt, über
die die zweite und ggf. auch die erste Opferschicht entfernt werden
können, so
dass die beweglichen Elemente der oberflächenmikromechanischen Struktur
freigelegt werden. Erfindungsgemäß soll nun
auch das Material der zweiten Isolationsschicht in Abhängigkeit
vom Material der zweiten Opferschicht und dem jeweils verwendeten
Verfahren zum Entfernen der zweiten Opferschicht gewählt werden,
und zwar so, dass das Material der zweiten Isolationsschicht durch
den Prozess zum Entfernen der zweiten Opferschicht nicht wesentlich
angegriffen wird.
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Als besonders vorteilhaft erweist
es sich, wenn beide Opferschichten aus demselben Material gebildet
sind. In diesem Falle können
auch die beiden Isolationsschichten aus einem – entsprechend gewählten – Material
gebildet werden. Außerdem können die
beiden Opferschichten dann in einem Verfahrensschritt entfernt werden.
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Das voranstehend beschriebene, erfindungsgemäße Konzept
eröffnet
die Möglichkeit,
die Kappenmembran über
alle unbeweglichen Elemente der oberflächenmikromechanischen Struktur
des Bauelements mit dem Substrat zu verankern, insbesondere auch über unbewegliche
Elemente, die für die
Bauelementefunktion erforderlich sind, wie z.B. über Elektroden. Aufgrund der
zweiten Isolationsschicht, die erfindungsgemäß aus einem elektrisch isolierenden
Material besteht, das beim Entfernen der zweiten Opferschicht nicht
angegriffen wird, können
diese Elemente rein mechanisch mit der Kappenmembran verbunden werden,
unabhängig
von den jeweiligen Abmessungen des unbeweglichen Elements. Dies
trägt wesentlich
zur Stabilität
der Kappenmembran bei. Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen
kann außerdem
oftmals auf zusätzliche
reine Stützelemente
in der oberflächenmikromechanischen
Struktur verzichtet werden, was wesentlich zur Minia turisierung
des Bauelements beiträgt.
Außerdem
vereinfacht sich dadurch auch das Design der oberflächenmikromechanischen
Struktur.
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Genauso wie die erste auf dem Substrat
aufgebrachte Isolationsschicht kann auch die zweite Isolationsschicht
vor dem Aufbringen weiterer Schichten zunächst strukturiert werden. Dabei
sollte auch die zweite Isolationsschicht zumindest in den Bereichen der
unbeweglichen Elemente verbleiben. Wenn die zweite Opferschicht
auf die so strukturierte zweite Isolationsschicht aufgebracht wird
und dann in den Bereichen der unbeweglichen Elemente entfernt wird,
kann die anschließend
aufgebrachte Membranschicht in diesen Bereichen direkt auf der zweiten Isolationsschicht
aufwachsen. Dadurch entsteht eine stabile mechanische Verbindung
zwischen den unbeweglichen Elementen und der Membranschicht, die auch
beim Entfernen der zweiten Opferschicht nicht angegriffen wird.
Durch die zweite Isolationsschicht können unbewegliche Elemente,
wie Elektroden, außerdem
zuverlässig
gegen die Membranschicht elektrisch isoliert werden.
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Die elektrische Anbindung der oberflächenmikromechanischen
Struktur eines erfindungsgemäßen Bauelements
mit einer Kappenmembran kann auch über die Membranschicht realisiert
werden. In diesem Fall werden bei der Strukturierung der zweiten
Isolationsschicht Kontaktlöcher
im Bereich der Elektroden erzeugt. Da auch die zweite Opferschicht in
diesen Bereichen geöffnet
wird, kann die Membranschicht hier unmittelbar auf die Elektroden
aufwachsen. Allerdings müssen
in diesem Fall bei der Strukturierung der Membranschicht auch Öffnungen erzeugt
werden, durch die die elektrische Anbindung der Elektroden an die
Membranschicht von den übrigen
Bereichen der Membranschicht elektrisch isoliert wird.
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Als Opferschichtmaterial hat sich
Siliziumoxid bewährt,
da es sich mit Hilfe eines HF-Ätzmediums
einfach auch nach Aufbringen weiterer Schichten durch relativ kleine Ätzöffnungen
in diesen Schichten wieder entfernen lässt. In Verbindung mit Siliziumoxid
als Opferschichtmaterial erweisen sich Siliziumnitrid oder Siliziumcarbid
als geeignete Materialien für
die Isolationsschichten, da sie zum einen elektrisch isolierend
wirken und zum anderen im wesentlichen resistent gegen einen HF-Ätzangriff
sind. Besonders gute Ergebnisse lassen sich mit Siliziumnitrid erzielen,
dessen Siliziumanteil größer als
42% ist.
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Zeichnungen
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Wie bereits voranstehend ausführlich erörtert, gibt
es verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu wird einerseits auf die den unabhängigen Patentansprüchen nachgeordneten
Patentansprüche
und andererseits auf die nachfolgende Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnungen verwiesen.
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1 zeigt
die Schichtstruktur eines erfindungsgemäßen Bauelements vor dem Entfernen
der Opferschicht,
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2 zeigt
die in 1 dargestellte Schichtstruktur
nach dem Entfernen der Opferschicht,
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3 zeigt
die Schichtstruktur eines weiteren erfindungsgemäßen Bauelements mit einer Kappenmembran
vor dem Entfernen der Opferschichten,
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4 zeigt
die in 3 dargestellte Schichtstruktur
nach dem Entfernen der Opferschichten und die
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5a und 5b zeigen zwei verschiedene Möglichkeiten
für die
elektrische Anbindung der funktionellen Schicht eines erfindungsgemäßen Bauelements
mit einer Kappenmembran.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Bauelement 1 handelt
es sich um ein Sensorelement zum Erfassen von Beschleunigungen.
An dieser Stelle sei jedoch nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die erfindungsgemäße Lehre
nicht auf die Realisierung von Beschleunigungssensoren beschränkt ist.
Die erfindungsgemäße Lehre
bezieht sich vielmehr ganz allgemein auf Bauelemente rnit einer
oberflächenmikromechanischen
Struktur, die sowohl bewegliche als auch unbewegliche Elemente umfasst,
wie z.B. kapazitive Sensoren.
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Der Schichtaufbau des Bauelements 1 umfasst
ein Substrat 2, auf dem eine erste elektrisch nicht leitende
Isolationsschicht 3 erzeugt wurde. Im hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
wurde eine Siliziumnitridschicht mit einem Siliziumgehalt von über 42%
als Isolationsschicht 3 abgeschieden und strukturiert. Über der
strukturierten Isolationsschicht 3 wurde dann eine elektrisch
leitende Schicht 4 aus Polysilizium abgeschieden und ebenfalls
strukturiert. Da dabei keine Verbindung zum Substrat 2 erhalten bleiben
sollte, kann die elektrisch leitende Schicht 4 auch mit
einem Versatz zur Isolationsschicht 3 strukturiert werden.
Diese Leiterbahnschicht 4 dient der elektrischen Anbindung
der funktionellen Schicht 6 des Bauelements 1 und
dem Herausführen
der elektrischen Zuleitungen des Bauelements 1. Die Leiterbahnschicht 4 wird
durch eine Siliziumoxidschicht, die im Folgenden als Opferschicht 5 bezeichnet
wird, gegen die funktionelle Schicht 6 elektrisch isoliert.
Als funktionelle Schicht 6 dient hier eine epitaktisch
aufgewachsene Polysiliziumschicht. Eine gezielte elektrische Anbindung
der funktionellen Schicht 6 an die Leiterbahnschicht 4 erfolgt über Kontaktlöcher 7 in der
Opferschicht.
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In der funktionellen Schicht 6 sind
bewegliche Elemente 8 definiert, auf die eine Beschleunigung
einwirken kann. Die Auslenkungen der beweglichen Elemente 8 werden
mit Hilfe von Elektroden 9 erfasst, die über die
Leiterbahnschicht 4 und die Isolationsschicht 3 fest
mit dem Substrat verbunden sind.
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Neben den Elektroden 9 umfasst
die in der funktionellen Schicht 6 ausgebildete oberflächenmikromechanische
Struktur des Bauelements 1 noch weitere unbewegliche Elemente,
nämlich
elektrische Anschlüsse
für das
Bauelement 1 in Form von Bondpads 10 und Verankerungselemente 11,
die allein der mechanischen Verankerung der oberflächenmikromechanischen
Struktur mit dem Substrat 2 dienen. Genau wie die Elektroden 9 sind
auch die Bondpads 10 an die Leiterbahnschicht 4 angeschlossen,
während
die funktionelle Schicht 6 im Bereich der Verankerungselemente 11 direkt
auf der Isolationsschicht 3 aufgewachsen ist. Demnach wurde
die Isolationsschicht 3 hier also so strukturiert, dass
sie zumindest in den Bereichen der unbeweglichen Elemente 9, 10 und 11 verbleibt.
Im Gegensatz dazu wurde die Opferschicht zumindest in den Bereichen
der unbeweglichen Elemente 9, 10 und 11 entfernt.
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Sowohl die beweglichen Elemente 8 als
auch die unbeweglichen Elemente 9, 10 und 11 der
oberflächenmikromechanischen
Struktur wurden durch Tieftrenchen in der funktionellen Schicht 6 definiert, was
in 1 dargestellt ist.
Dieses Verfahren gewährleistet
außerdem
die laterale Isolation der einzelnen Elektroden 9 und ermöglicht das
nachträgliche
Entfernen der Opferschicht 5.
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2 zeigt
das Bauelement 1, nachdem die beweglichen Elemente 8 durch
Entfernen der Opferschicht 5 zumindest in den Bereichen
der beweglichen Elemente 8 freigelegt worden sind. Das
Siliziumoxid der Opferschicht 5 wurde hier mit Hilfe von HF-Dampf
entfernt, der das Siliziumoxid über
die Trenchgräben 12 in
der funktionellen Schicht 6 angreift. Da sowohl das Polysilizium
der funktionellen Schicht 6 und der Leiterbahnschicht 4 als
auch das Siliziumnitrid der Isolationsschicht 3 gegen einen Ätzangriff
durch ein HF-Ätzmedium
im Wesentlichen resistent sind, findet bei diesem Ätzangriff
weder eine Unterätzung
der elektrisch angebundenen Elektroden 9 und Bondpads 10 noch
der rein mechanisch verankerten Verankerungselemente 11 statt.
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Erfindungsgemäß wurde siliziumreiches Siliziumnitrid
als Material für
die Isolationsschicht 3 gewählt, da es zum einen nicht
elektrisch leitend ist und zum anderen die geringe Ätzrate von
SixNiy mit x > 42% ein selektives Ätzen von
Siliziumnitrid gegenüber
Siliziumoxid in HF-Dampf ermöglicht.
Dadurch bildet die strukturierte Isolationsschicht 3 einen
designgesteuerten Ätzstopp
für das
Opferschichtätzen, der
längere Ätzzeiten
und damit größere Unterätzweiten
ermöglicht.
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Auch der Schichtaufbau des in den 3 und 4 dargestellten Bauelements 20 umfasst
ein Substrat 2, auf dem eine erste elektrisch nicht leitende
Isolationsschicht 3 aus siliziumreichem Siliziumnitrid
abgeschieden wurde. Auf die Isolationsschicht 3 wurde eine
Siliziumoxidschicht als erste Opferschicht 5 aufgebracht
und strukturiert. Über
der strukturierten Opferschicht 5 wurde die funktionelle
Schicht 6 des Bauelements 20 durch epitaktisches
Aufwachsen einer Polysiliziumschicht erzeugt. Auch hier sind in
der funktionellen Schicht 6 bewegliche Elemente
8 ausgebildet,
auf die beispielsweise eine Beschleunigung einwirken kann. Die Auslenkungen
der beweglichen Elemente 8 werden mit Hilfe von Elektroden 9 erfasst,
die über
die Isolationsschicht 3 mechanisch mit dem Substrat verbunden
sind. Dementsprechend wurde die Opferschicht 5 vor dem
Aufwachsen der funktionellen Schicht 6 in den Bereichen
der Elektroden 9 entfernt. Die elektrische An-bindung der funktionellen
Schicht 6 und insbesondere der Elektroden 9 ist
in den 3 und 4 nicht dargestellt. Verschiedene Konzepte
hierfür
werden in Verbindung mit den 5a und 5b erörtert.
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Im Gegensatz zu dem in den 1 und 2 dargestellten Bauelement 1 ist
bei dem in den 3 und 4 dargestellten Bauelement 20 eine
Kappenmembran in Form einer Membranschicht 23 über der oberflächenmikromechanischen
Struktur ausgebildet. Dazu wurde über der strukturierten funktionellen Schicht 6 eine
zweite Isolationsschicht 21, hier ebenfalls aus siliziumreichem
Siliziumnitrid, abgeschieden und dann in den Bereichen der beweglichen
Elemente 8 geöffnet. Über der
so strukturierten zweiten Isolationsschicht 21 wurde eine
zweite Opferschicht 22 aus Siliziumoxid abgeschieden und
beim anschließenden
Strukturieren in den Bereichen der unbeweglichen Elemente, also
der Elektroden 9, wieder entfernt. Die darauf folgend epitaktisch
erzeugte Membranschicht 23 aus Polysilizium ist deshalb
in den Bereichen der Elektroden 9 direkt auf der zweiten
Isolationsschicht 21 aufgewachsen, während sie von den beweglichen
Elementen 8 lediglich durch die zweite Opferschicht 22 getrennt
ist, was in 3 dargestellt ist.
Die Membranschicht 23 ist hier also über die Elektroden 9 mit
dem Substrat 2 verankert.
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Zum Freilegen der beweglichen Elemente 8, die
in der funktionellen Schicht 6 durch Trenchgräben 12 definiert
sind, müssen
sowohl die erste Opferschicht 5 als auch die zweite Opferschicht 22 entfernt werden.
Dies erfolgt auch hier wieder mit Hilfe von HF-Dampf, der über entsprechend
angeordnete Perforationen 24 in der Membranschicht 23 zunächst die zweite
Opferschicht 22 angreift und dann auch die erste Opferschicht 5. 4 zeigt das Bauelement 20 nach
dem Opferschichtätzen
und, nachdem die Perforationen 24 in der Membranschicht 23 mit
einer Versiegelung 25 wieder verschlossen worden sind.
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Wie bereits erwähnt, wird siliziumreiches Siliziumnitrid,
das im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
als Material für
die beiden Isolationsschichten 3 und 21 gewählt wurde,
nicht wesentlich durch ein HF-Ätzmedium
angegriffen. Deshalb findet bei dem voranstehend beschriebenen Ätzangriff
weder eine Ablösung
der Membranschicht 23 von der Elektrodenoberfläche noch
eine Unterätzung
der Elektroden 9 im Bereich des Substrats 2 statt.
Auch hier bilden die beiden strukturierten Isolationsschichten 3 und 21 einen
designgesteuerten Ätzstopp
für das
Opferschichtätzen,
der längere Ätzzeiten
und damit größere Unterätzweiten
ermöglicht.
Trotz ihrer mechanischen Verbindung sind die Elektroden 9 aber
sowohl gegen die Membranschicht 23 – durch die zweite Isolationsschicht 21 – als auch
gegen das Substrat 2 – durch
die erste Isolationsschicht 3 – elektrisch isoliert.
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Durch das erfindungsgemäße Konzept
können
sämtliche
unbeweglichen Elemente der oberflächenmikromechanischen Struktur
eines Bauelements – unabhängig von
ihren Abmessungen – zum Abstützen einer
Membranschicht verwendet werden. Dadurch lässt sich die Stabilität einer
derartig gebildeten Kappenmembran ohne zusätzliche reine Stützelemente
in der oberflächenmikromechanischen Struktur
des Bauelements wesentlich verbessern. Auch dadurch trägt das erfindungsgemäße Konzept zur
Miniaturisierung des Bauelements bei..
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Die 5a und 5b zeigen, wie bereits erwähnt, zwei
verschiedene Möglichkeiten
für die
elektrische Anbindung der funktionellen Schicht 6 des in den 3 und 4 dargestellten Bauelements 20.
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Bei der in 5a dargestellten Variante erfolgt die
elektrische Anbindung über
eine Leiterbahnschicht 4, die zwischen der ersten Isolationsschicht 3 und
der ersten Opferschicht 5 erzeugt worden ist, wie dies
in Verbindung mit den 1 und 2 bereits voranstehend beschrieben
worden ist.
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Im Gegensatz dazu erfolgt die elektrische Anbindung
bei der in 5b dargestellten
Variante über
die Membranschicht 23. Dazu steht die Membranschicht 23 über Kontaktlöcher 26 in
der zweiten Isolationsschicht 21 in unmittelbarem Kontakt
zu den Elektroden 9. Diese Kontaktbereiche 27 der
Membranschicht 23 sind jeweils durch einen isolationstrench
28 von den übrigen.
Bereichen der Membran schicht 23 elektrisch isoliert. Außerdem ist
auf der Membranschicht 23 in den Kontaktbereichen 27 jeweils
ein Metallanschluss 28 angeordnet.
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- 1
- Bauelement
- 2
- Substrat
- 3
- erste
Isolationsschicht
- 4
- Leiterbahnschicht
- 5
- erste
Opferschicht
- 6
- funktionelle
Schicht
- 7
- Kontaktloch
- 8
- bewegliches
Element
- 9
- Elektrode
- 10
- Bondpad
- 11
- Verankerungselement
- 12
- Trenchgraben
- 20
- Bauelement
- 21
- zweite
Isolationsschicht
- 22
- zweite
Opferschicht
- 23
- Membranschicht
- 24
- Perforation
- 25
- Versiegelung
- 26
- Kontaktloch
- 27
- Kontaktbereich
- 28
- Isolationstrench
- 29
- Metallanschluss