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Die
Erfindung betrifft einen Rucksack mit einem Skelett mit einem quer
zur Körperlängsrichtung des
Rucksackbenutzers angeordneten Lendenknochen, der über Kopplungsmittel
mit einem Gürtelträger beweglich
verbunden ist.
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Rucksäcke sind
nach dem Stand der Technik hinlänglich
bekannt.
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Die
US 6 199 732 B1 betrifft
einen Rucksack mit einem beweglich am Rucksackskelett montierten Haltegurt.
Der Haltegurt ist schwenkbar gegen das Rucksackskelett gelagert.
Die dort beschriebene Ausführungsform
geht der Körperbewegung
des Rucksackbenutzers jedoch nur unzureichend nach.
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Die
DE 295 17 660 U1 betrifft
einen Rucksack mit einem rückenseitig
angeordneten Versteifungselement. Dieser Rucksack entkoppelt die
Rückenbewegung
des Benutzers und die Rucksackbewegung nicht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es einen Rucksack zur Verfügung zu
stellen, der einen gesteigerten Tragekomfort bietet, indem der Körperbewegung
des Benutzers besser nachgegangen wird.
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Diese
Aufgabe wird durch einen gattungsgemäßen Rucksack gelöst, dessen
Kopplungsmittel flache längliche
Verbindungssehnen aufweisen, an deren Enden jeweils ein Mutterstück angeordnet
ist, die sich in einem dritten Abstand voneinander befinden und
der Lendenknochen voneinander in einem ersten Abstand angeordnete
Vaterstücke
aufweist und der Gürtelträger in einem
zweiten Abstand voneinander angeordnete Vaterstücke aufweist und Vaterstücke mit
jeweils zugeordneten Mutterstücken
eine rotierende Verbindung ausbilden und der erste, zweite und dritte
Abstand derart aufeinander abgestimmt sind, daß der Gürtelträger einen in beide Richtungen begrenzte
im wesentlichen Rotationsbewegung gegen den Lendenknochen ausführt.
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In
den Unteransprüchen
2-11 sind besonders vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Rucksacks
nach Anspruch 1 angegeben.
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Der
Gürtelträger ist
vorzugsweise rückenseitig
abgepolstert und liegt mit dem Gürtelträgerpolster am
Rücken
des Benutzers in dessen Lendenbereich auf. Beim Tragen des Rucksacks
führen
die beiden Lendenbereiche des Benutzers im wesentlichen eine Auf-
und Abbewegung in eine Rucksacklängsrichtung
gegeneinander aus. Der Gürtelträger ahmt
die Benutzerbewegung nach. Der Rucksack behält während der Gehbewegung eine
weitgehend feste Raumstellung bei.
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Das
Skelett ist gegenüber
dem Rucksack im wesentlichen fixiert. Der Lendenknochen als Teil
des Skelettes ist vorzugsweise fest mit der Rückratstange verbunden. Die
erfindungsgemäßen Verbindungssehnen
entkoppeln die Lendenbewegung des Benutzers und die möglichst
fixierte Rucksackstellung.
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Die
Entkopplung findet grundsätzlich über die
Verbindungssehnen, die als im wesentlichen flache längliche
vorzugsweise Spritzgußteile
ausgebildet sein können,
statt. Günstigenfalls
sind die Verbindungssehnen elastisch ausgebildet. Durch die Elastizität der Verbindungssehnen
kann die Lendenbewegung des Benutzers, die auch dreidimensional
und kreisförmig
ist noch besser aufgenommen werden. Die Mutterstücke der Verbindungssehnen sind
mit Vaterstücken
am Gürtelträger bzw.
am Lendenknochen rotierbar verbunden. Sie können ein reines Drehgelenk
ausbilden. Die Vaterstücke
können
beispielsweise als vom Lendenknochen oder Gürtelträger abstehende im Querschnitt
elastisch verformbare Stifte ausgebildet sein. Die Mutterstücke können Rundbohrungen
sein, durch die die Stifte geführt
sind und die die Rundbohrungen mit einem hakenförmigen Ende hinterschnappen.
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Es
ist grundsätzlich
auch denkbar Vater- und Mutterstücke
in beliebiger Weise auf Lendenknochen, Gürtelträger und Verbindungssehne zu
verteilen. Es braucht nicht nur ein Stücktyp an jeweils nur einem
Skeletteil angeordnet sein. Vater- und Mutterstücke können, z.B. als Rundlöcher, gleich
ausgebildet und über
Verbindungsmittel, z.B. beidendig verdickte Stifte, gekoppelt sein.
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Die
Verbindungssehnen stehen in einem Grundzustand des Gürtelträgers, der
in der üblichen Stehposition
des Benutzers angenommen wird, bevorzugt in einem Winkel von etwa
90° zueinander. Während der
Gehbewegung wird eine Gürtelträgerseite
nach oben gedrückt
und die zugehörige
Verbindungssehne nimmt eine Position in Richtung der Senkrechten
zur Rucksacklängsrichtung
an. Durch die gleichzeitige Vorwärtsbewegung
der Lende entsteht eine dreidimensionale Kreisbewegung, der durch
eine elastische Verbindungssehne besonders gut nachgegangen wird.
Entsprechend nimmt die andere Verbindungssehne eine Position in
Richtung parallel zur Rucksacklängsrichtung
an.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Gürtelträger im wesentlichen
flach und hantelförmig
ausgebildet und die beiden Vaterstücke sind im oberen, zur Rucksacköffnung gerichteten
Bereich des Gürtelträgers angeordnet.
Die Verjüngung
im Hantelmittelbereich ermöglicht
die elastische oder flexible Ausgestaltung der Verbindungssehne.
Die verbreiterten Hantelenden sind zur Auflage im Lendenbereich
des Benutzers flach verbreitert. Der Gürtelträger nimmt durch seine flache
Ausgestaltung die Druckkräfte
aus dem Lendenbereich gleichmäßig auf.
Es entstehen somit kaum Druckstellen beim Benutzer durch das Tragen
des Rucksacks.
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Vorzugsweise
ist der Lendenknochen in einer Frontansicht im wesentlichen brillenförmig ausgeformt
und die Vaterstücke
sind am bodenseitigen Rand und auf gleicher Rucksackhöhe ausgebildet.
In Zusammenwirken mit dem Gürtelträger ist
das Gewicht des Rucksacks über
die Verbindungssehnen am Lendenknochen eingehängt.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform
weist der Rucksack ein Rucksackskelett mit einem Rückenknochen
und einem Schulterknochen auf, die auf die Rückgratstange aufgesteckt und um
diese einzeln drehbar gelagert sind. Der rucksacköffnungsseitig
vom Lendenknochen zunächst angeordnete
Rückenknochen
und nach folgende Schulterknochen ahmen die in diesen Rückenbereichen
vorwiegend auftretenden Drehbewegungen des Benutzers um seine Körperlängsachse
nach.
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Die
Rückgratstange
ist vorzugsweise sanft gebogen und auf ihr rucksackbodenseitiges
Ende ist der Lendenknochen fest montiert. Die Rückgratstangenbiegung ermöglicht eine
bessere Ventilation des Benutzerrückens und eine bessere Krafteinleitung
in die Lenden.
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In
einer kostengünstig
herstellbaren Ausführungsform
sind Lendenknochen, Rückenknochen und
Schulterknochen als auch Gürtelträger jeweils einteilig
spritzgegossen. Sie weisen zur Materialersparnis und zur Unterstützung der
Luftventilation Durchbrüche
auf. Ein besonders bevorzugter Rucksack weist einen außenseitig
gepolsterten Lendenknochen, Schulterknochen und Rückenknochen
auf. Dabei besteht zwischen einem Rückenknochenpolster und einem
Schulterknochenpolster und zwischen dem Rückenknochenpolster und einem
Lendenknochenpolster ein Freiraum und das Lendenknochenpolster ist
zweigeteilt, wobei jeweils ein Polsterteil auf ein Hantelende des
Lendenknochens rückenseitig aufgebracht
ist und dazwischen gleichfalls ein Freiraum ausgebildet ist. Die
Anordnung der Polster ermöglicht
eine verstärkte
Luftzirkulation zwischen dem eigentlichen Rucksack und dem Rücken des
Benutzers. Dadurch ist der Tragekomfort über eine lange Tragedauer erhöht.
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Die
Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel
anhand von sechs Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
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1 Perspektivische
Frontansicht des erfindungsgemäßen Rucksackskeletts,
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2 perspektivische
Rückansicht
des Rucksackskeletts,
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3 Explosionsansicht
eines Teiles des Rucksackskelettes,
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4 Verbindungssehne,
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5 Lendenknochen,
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6 Gürtelträger.
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Die
Frontansicht gemäß 1 zeigt
ein Rucksackskelett mit einem Lendenknochen 1, einem Rückenknochen 2 und
einem Schulterknochen 3, die beiden zuletzt genannten Knochen
sind auf einer Rückgratstange 4 drehbar
gelagert. Der an der Rückratstange 4 fest
montierte Lendenknochen 1 ist über zwei Verbindungssehnen 5 mit
einem Gürtelträger 6 drehbar
verbunden. Der Gürtelträger 6 liegt über eine Polsterung
(nicht eingezeichnet) direkt auf den Lenden des Rucksackbenutzers
auf.
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2 zeigt
die Rückansicht
des Rucksackskelettes. Der Lendenknochen 1 als auch die
beiden anderen Knochen 2, 3 sind spritzgegossen
und weisen auf der Rucksackaußenseite,
also der benutzerzugewandte Seite eine dem Benutzerrücken angepaßte anatomische
Form auf. Die Rückgratstange 4 besteht
aus Aluminium und ist sanft gebogen.
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3 zeigt
in einer Explosionsdarstellung den Gürtelträger 6, eine der Verbindungssehnen 5 und
den Lendenknochen 1. Der Lendenknochen 1 weist
in einem Rucksackbodenbereich zwei als Rundlöcher ausgebildete Vaterstücke 7 auf.
Die Rundlöcher
wirken mit jeweils einem gegenüberliegenden
als Rundloch ausgebildeten Mutterstück 8 der einen Verbindungssehne 5 derart
zusammen, daß die
Verbindungssehne 5 drehbar um den Lendenknochen 1 gelagert
ist. Die Verbindungssehne 5 ist länglich ausgeformt. Das Rundloch
ist zentral in einem ihrer Enden eingelassen. Durch die sich gegenüberliegenden
Rundlöcher 7, 8 der
Verbindungssehne und des Lendenknochens ist ein im Querschnitt elastisch
veränderbarer
Zapfen geführt
(nicht eingezeichnet). Der Zapfen weist an beiden Enden eine hackenförmige Verdickung
auf, die hinter die Rückseiten
der Rundlöcher 7, 8 zur
Ausbildung der drehbaren Verbindung schnappt.
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Der
Lendenknochen 1 ist in der Frontansicht im wesentlichen
brillenförmig
ausgebildet. Zur Erlangung der nötigen
Steifigkeit weist er Erhebungen und Einbuchtungen auf.
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Der
Gürtelträger 6 ist
im wesentlichen hantelförmig
ausgebildet und weist an einem oberen, zur Rucksacköffnung gerichteten
Ende etwa in der Mitte einer Hantelseite ein als Rundloch ausgebildetes
Vaterstück 9 auf.
Die beiden Rundlöcher 9 des
Gürtelträgers 6 bilden
mit den beiden Rundlöcher 8 der
Verbindungssehne 5 in gleicher Weise eine drehbare Verbindung
aus.
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Die
beiden Rundlöcher 7 des
Lendenknochens 1 sind in einem Abstand d1 angeordnet. Die Abstände der
Rundlöcher 9 des
Gürtelträgers 6 sind in
einem Abstand d2 angeordnet. Die beiden Rundlöcher 8 einer Verbindungssehne 5 sind
in einem Abstand d3 zueinander angeordnet. Die Summe von d1 und
2 × d3
ist größer als
d2. Dieses wird insbesondere in 1 deutlich.
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4 zeigt
die Verbindungssehne mit zwei Rundlöchern. Die Verbindungssehne 5 ist
zwischen den beiden Rundlöchern 8 hantelförmig gewölbt.
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Der
Lendenknochen 1 gemäß 5 weist die
zwei Rundlöcher 7 im
Rucksackbodenbereich auf. Einbuchtungen und Erhebungen erzeugen
die nötige
Lenden knochensteifigkeit. Auf der Rucksackinnenseite weist der
Lendenknochen 1 Aussparrungen 10 für die Rückgratstange 4 auf.
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6 zeigt
den Gürtelträger 6 mit
Durchbrüchen.
Die beiden Rundlöcher 9 sind
entlang ihres Umfangs verstärkt.