DE10228062A1 - Verfahren und Messeinrichtung zum Erfassen einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem - Google Patents

Verfahren und Messeinrichtung zum Erfassen einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem Download PDF

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Jian Prof. Xie
Andriy Zynovchenko
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XIE, JIAN, PROF.DR.-ING, 89079 ULM, DE
Zynovchenko Andriy 89231 Neu-Ulm De
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Universitaet Ulm
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    • G01MEASURING; TESTING
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Messeinrichtung zur Ermittlung einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem (1). Dabei wird eine elektrische Größe einer ersten Frequenz (omega), nämlich eine Spannung (u¶R¶, u¶S¶, u¶T¶) bzw. ein Strom, für jede der Phasen (R, S, T) des Systems (1) erfasst. Des Weiteren wird ein mehrphasiges Modulationssignal (3; k¶R¶, k¶S¶, k¶T¶) einer zweiten Frequenz (OMEGA) gebildet und werden die elektrischen Größen (u¶R¶, u¶S¶, u¶T¶) und das Modulationssignal (3; k¶R¶, k¶S¶, k¶T¶) phasenweise miteinander multipliziert und die Produkte zu einem von der Gegenspannung bzw. dem Gegenstrom abhängigen Ausgangssignal (5; s) aufsummiert. Aus dem Ausgangssignal (5; s) wird dann die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt. Um bei diesem bekannten Verfahren der mehrphasigen Modulation die Gegenspannung bzw. den Gegenstrom, insbesondere bei einem niedrigen Pegel der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms, möglichst genau erfassen zu können, wird vorgeschlagen, dass in einem Korrekturbetrieb die Amplitude (dU¶m2¶) und der Phasenwinkel (d¶alphas¶) eines Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers ermittelt werden und ein Korrektursignal in Abhängigkeit von der ermittelten Amplitude (dU¶m2¶) und dem ermittelten Phasenwinkel (d¶alpha2¶) bestimmt wird und in einem Normalbetrieb, in dem die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt wird, das Modulationssignal (3) um das Korrektursignal zu einem unsymmetrischen Modulationssignal (3') ...

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem. Dabei wird eine elektrische Größe einer ersten Frequenz, nämlich eine Spannung bzw. ein Strom, für jede der Phasen des betrachteten Systems erfasst. Es wird ein mehrphasiges Modulationssignal einer zweiten Frequenz gebildet. Die elektrischen Größen und das Modulationssignal werden phasenweise miteinander multipliziert und die Produkte zu einem von der Gegenspannung bzw. dem Gegenstrom abhängigen Ausgangssignal aufsummiert. Aus dem Ausgangssignal wird die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt.
  • Die Erfindung betrifft außerdem. ein Computerprogramm, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, einer Messeinrichtung zur Messung einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem ablauffähig ist.
  • Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Steuergerät für eine Messeinrichtung zur Ermittlung einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem. Dabei steuert das Steuergerät das Erfassen einer elektrischen Größe einer ersten Frequenz, nämlich einer Spannung bzw. eines Stroms, für jede der Phasen des betrachteten Systems. Das Steuergerät steuert auch die Bildung eines mehrphasigen Modulationssignals einer zweiten Frequenz, eine phasenweise Multiplikation der elektrischen Größen und des Modulationssignals, das Aufsummieren der Produkte zu einem von der Gegenspannung bzw. dem Gegenstrom abhängigen Ausgangssignal und die Ermittlung der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms aus dem Ausgangssignal.
  • Schließlich betrifft die Erfindung eine Messeinrichtung zum Erfassen einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem. Dabei umfasst die Messeinrichtung Messketten zum Erfassen einer elektrischen Größe einer ersten Frequenz, nämlich einer Spannung bzw. eines Stroms, für jede der Phasen des betrachteten Systems. Die Messeinrichtung umfasst außerdem Mittel zum Bilden eines mehrphasigen Modulationssignals einer zweiten Frequenz, Mittel zur phasenweisen Multiplikation der elektrischen Größen und des Modulationssignals, Mittel zum Aufsummieren der Produkte zu einem von der Gegenspannung bzw. dem Gegenstrom abhängigen Ausgangssignal und Mittel zum Ermitteln der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms aus dem Ausgangssignal.
  • In Drehstromsystemen können sowohl Spannungs- als auch Stromunsymmetrien auftreten. Das Erfassen von Spannungs- und Stromunsymmetrien ist bspw. für die Fehlerdiagnose elektrischer Betriebsmittel erforderlich. Mit Hilfe der Unsymmetriemessungen kann. eine Reihe von Fehlern, z. B. Windungsschlüsse in Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren und ihre Entstehung, frühzeitig online erkannt werden. Die Unsymmetrie ist auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal für elektrische Energie in Drehstromnetzen und wird sowohl von Energieversorgungsunternehmen als auch von Verbrauchern ständig überwacht.
  • Ein unsymmetrisches Spannungs- oder Stromsystem kann in symmetrische Komponenten mit einer Mitsequenz (sog. Mitkomponente), mit einer Gegensequenz (sog. Gegenkomponente) und mit einer Nullsequenz zerlegt werden. Die Gegenkomponente der Spannung, die auch als Gegenspannung bezeichnet wird, oder die Gegenkomponente des Stroms, die auch als Gegenstrom bezeichnet wird, lässt sich am schwierigsten erfassen, da der Pegel der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms nach DIN EN 50160 2% bezogen auf die Mitspannung nicht übersteigen darf. Für manche Verbraucher gilt sogar ein höchstens zulässiger Pegel von 0,7% (vgl. DIN EN 50160: Voltage Characteristics of Electricity Supplied by Public Distribution Systems).
  • Aus dem Stand der Technik sind Messeinrichtungen zum Erfassen der Gegenspannung aus drei verketteten Spannungen oder Phasenspannungen eines unsymmetrischen Systems bekannt (vgl. z.B. US 5,426,590 ). Dabei werden die Amplituden und Phasenlagen der drei Spannungen z. B. mit Hilfe einer Fast Fourier Transformation (FFT) bestimmt. Aus den Amplituden und Phasenlagen wird dann die Gegenspannung ermittelt.
  • Aus dem Stand der Technik sind auch Messeinrichtungen zum Erfassen der Gegenspannung bekannt, die nach dem Prinzip der mehrphasigen Modulation arbeiten (vgl. z.B. DE 37 42 556 A1 ). In 2 ist zur näheren Erläuterung ein Blockdiagramm einer solchen bekannten Messeinrichtung dargestellt. Das bekannte Verfahren dient zum Erfassen von Gegenspannungen in einem dreiphasigen Drehstromsystem 1. Dazu wird für jede Phase des betrachteten Systems 1 mittels einer geeigneten Messkette, die üblicherweise mehrere seriell geschaltete Messwandler umfasst, eine Spannung erfasst. Die phasenweise erfassten Spannungen weisen eine erste Frequenz auf. Des weiteren wird ein mehrphasiges symmetrisches Modulationssignal 3 einer zweiten Frequenz gebildet. In einem Modulator 4 werden, die erfassten Spannungen und das Modulationssignal 3 phasenweise miteinander multipliziert und die Produkte zu einem Ausgangssignal 5 aufsummiert. Das Ausgangssignal 5 ist abhängig von dem Gegenspannungsmessfehler in dem betrachteten Drehstromsystem 1. Das Ausgangssignal 5 wird mittels eines Filters 6 gefiltert, das vorzugsweise als ein Bandpassfilter ausgebildet ist. Das gefilterte Ausgangssignal 5 wird dann als Messsignal 7 einer Analyse oder Weiterverarbeitung unterzogen, um die Gegenspannung bzw. den Gegenstrom des betrachteten Drehstromsystems 1 zu ermitteln. Zum Zwecke einer detailierten Beschreibung des Ablaufs eines nach dem Prinzip der mehrphasigen Modulation arbeitenden bekannten Verfahrens und des Aufbaus und der Funktion einer entsprechenden bekannten Messeinrichtung wird ausdrücklich auf die DE 37 42 556 A1 Bezug genommen.
  • Die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zum Erfassen einer Gegenspannung bzw. eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem haben jedoch den Nachteil, dass sie insbesondere bei kleinen Unsymmetriepegeln eine niedrige Genauigkeit aufweisen. Die Genauigkeit der Verfahren zum Erfassen einer Gegenspannung kann anhand der Gleichung (1) abgeschätzt werden.
  • Figure 00050001
  • In der Gleichung (1) ist mit Θ ein relativer Fehler der Gegenspannungsmessung in Prozent, mit δ ein relativer Spannungsmessfehler in Prozent und mit ε eine auf die Mitspannung bezogene Gegenspannung (sogenannter Unsymmetriefaktor) bezeichnet. Der relative Gegenspannungsmessfehler beträgt beispielsweise 50%, wenn die verketteten Spannungen mit einem Fehler von δ = 0,5% gemessen werden und der Unsymmetriepegel ε = 0,01 ist .
  • Das Auftreten des Gegenspannungsmessfehlers hat seine Ursache vor allem darin, dass beim Erfassen von Unsymmetrien in einem mehrphasigen Spannungs- bzw. Stromsystem eine Messeinrichtung über Messketten an das Spannungs- bzw. Stromnetz angeschlossen wird, die in der Regel mehrere seriell geschaltete Messwandler, wie beispielsweise einen Spannungs- bzw. einen Stromwandler, Spannungsteiler, Parallelwiderstände, Verstärker und einen A/D-Wandler, umfassen. Aufgrund von Bauteilstreuungen und/oder Bauteilalterung sind die komplexen Übertragungsfaktoren der einzelnen Messwandler von Phase zu Phase unterschiedlich. Diese unterschiedlichen Übertragungsfaktoren der einzelnen Phasen führen zu einem zusätzlichen Messfehler der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms. Dieser lässt sich anhand der Gleichung (1) abschätzen ,wobei δ der Genauigkeitsklasse des Messwandlers in % entspricht.
  • Falls der Unsymmetriepegel klein ist, kann der Einfluss der Messwandlerfehler recht groß sein. Wenn beispielsweise ein Spannungsmesswandler eine Genauigkeitsklasse von δ = 0,5 besitzt und die Spannungssymmetrie in dem betrachteten Netz auf dem höchstens zulässigen Pegel ε = 0,02 ist, dann beträgt ein entsprechender relativer zusätzlicher Messfehler Θ = 25%. Ein derart hoher zusätzlicher Messfehler ist für eine Vielzahl von Anwendungen nicht akzeptabel.
  • Falls man berücksichtigt, dass gemäß der DIN EN 50160 die von einzelner Verbrauchern verursachte Spannungsunsymmetrie nicht über 0,7% (ε = 0,007) hinausgehen darf, beträgt der relativer zusätzliche Fehler bei der Messung der Gegenspannung Θ = 71%, und die Messergebnisse sind im Prinzip falsch. Hinzu kommt, dass bei den vorstehenden Ausführungen nur ein einziger Messwandler berücksichtigt wurde. Tatsächlich können in einer Messkette einer jeden Phase mehrere Messwandler seriell geschaltet sein, wobei jeder zu dem relativen zusätzlichen Messfehler beiträgt. Eine Messkette kann beispielsweise einen Spannungsmesswandler, einen Spannungsteiler und einen A/D-Wandler umfassen.
  • Der relative zusätzliche Messfehler lässt sich durch den Einsatz von Messwandler einer höheren Genauigkeitsklasse zwar verringern das hätte jedoch mehrere Nachteile:
    • – Eine Messeinrichtung würde sich deutlich verteuern. So sind gegenwärtig beispielsweise Stromwandler der Genauigkeitsklasse 0,1 etwa 10 bis 15 Mal teurer als Stromwandler der Genauigkeitsklasse 0,5.
    • – Es ist nicht immer möglich, bereits installierte Messwandler der Messketten während der Messung durch Messwandler einer höheren Genauigkeitsklasse zu ersetzen.
    • – Wie bereits erwähnt, können in einer Messkette mehrere Messwandler seriell geschaltet sein. In diesem Fall wird der relative zusätzliche Messfehler von allen Wandlern bestimmt. Aus diesem Grund führt die Erhöhung der Genauigkeit eines Wandlers einer Messkette zu keiner wesentlichen Verbesserung der Messung.
  • Es muss weiter betont werden, dass die Streuungen der Fehler der Messketten eine wesentlich größere Rolle bei der Entstehung der relativen zusätzlichen Messfehler spielen, als die Fehler selbst. Falls die Messketten aller Phasen genau die gleichen Amplituden- und Phasenwinkelfehler hätten, d.h. es lägen keinerlei Streuungen der Fehler der Messketten vor, würden sich sich auf die Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessung in Form eines proportionalen (durch die Genauigkeitsklasse der Wandler bestimmen) zusätzlichen Messfehler auswirken. Falls die Messwandler einer Genauigkeitsklasse von 0, 5 angehörten, wiese das Messgerät einen Fehler von 0,5% auf, was für die meisten Anwendungen durchaus akzeptabel wäre. Aufgrund der Streuung der Fehler der einzelnen Messwandler in einer jeden Messkette wird jedoch ein unsymmetrisches Glied in dem Messkanal gebildet. Dieses bewirkt eine zusätzliche Gegenspannung in dem Messergebnis in Form eines Gegenspannungsmessfehlers. Dieser Messfehler wird nach DIN EN 50160 bestimmt sind kann – wie oben bereits gezeigt – relativ gesehen ziemlich groß sein.
  • Der Messfehler der Gegenspannung hängt nicht nur von dem Asymmetriegrad der Messketten, sondern auch von der Amplitude und der Phasenlage der Mitspannung in dem betrachteten Drehstromsystem ab.
  • Der Amplitudenfehler eines Messwandlers kann aufgrund von Nichtlinearitäten des Übertragungsfaktors von dem Pegel der betrachteten elektrischen Größen abhängig sein. Bei kleinen Unsymmetrien ändert sich die Spannung jeder Phase und die Mitspannung jedoch nur in kleinen Grenzen und die Fehler der Messwandler können deshalb innerhalb dieser Grenzen als konstant angesehen werden.
  • Aus dem oben Gesagten folgt somit für den durch die Messketteunsymmetrien verursachten Messfehler:
    • – Der Phasenwinkel des Messfehlers der Gegenspannung ist proportional zum Phasenwinkel der Mitspannung und der Betrag unabhängig von der Phasenlage der Mitspannung.
    • – Unter der Annahme, dass sich die Mitspannung in kleinen Grenzen ändert (+/-10 bis 15%), ist der Phasenwinkel des Messfehlers der Gegenspannung von dem Betrag der Mitspannung unabhängig, und der Betrag des Messfehlers ist proportional zu dem Mitspannungsbetrag.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Erfassen einer Gegenspannung bzw. eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem die Genauigkeit der Messung zu erhöhen, insbesondere bei Gegenspannungen oder Gegenströmen mit kleinen Pegeln.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art vor, dass in einem Korrekturbetrieb die Amplitude und der Phasenwinkel eines Fehlers beim Erfassen der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms (Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler) ermittelt werden und ein Korrektursignal in Abhängigkeit von der ermittelten Amplitude und dem ermittelten Phasenwinkel bestimmt wird und in einem Normalbetrieb, in dem die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt wird, das Modulationssignal um das Korrektursignal zu einem unsymmetrischen Modulationssignal ergänzt wird.
  • Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, den Betrag und den Phasenwinkel des von den Messwandlern der Messketten verursachten Messfehlers einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einer Messeinrichtung, die nach dem Prinzip der mehrphasigen Modulation arbeitet, in einem Korrekturbetrieb zu messen. Mit Hilfe dieser Messergebnisse werden dann Parameter eines Korrektursignals für die Modulation bestimmt. Das ursprünglich symmetrische Modulationssignal wird um das Korrektursignal ergänzt, so dass sich insgesamt ein neues unsymmetrisches Modulationssignal ergibt. In einem normalen Arbeitsbetrieb, in dem die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom in dem betrachteten Drehstromsystem erfasst wird, wird dann der Messfehler der Gegenspannung durch das Korrektursignal kompensiert. Das erfindungsgemäße Verfahren beruht also darauf, eine interne Unsymmetrie des Modulationssignals mit vorgegebenen Parametern künstlich zu erzeugen und dadurch den Messfehler der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms zu kompensieren.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Genauigkeit einer Gegenspannungs- oder Gegenstrommessung um ein Vielfaches erhöht werden. Es hat sich gezeigt, dass mit Hilfe der vorliegenden Erfindung der Messfehler der Gegenspannung von etwa 50° auf 0,35% verringert, also nahezu kompensiert, werden kann. Das entspricht einer Erhöhung der Genauigkeit der Messung um einen Faktor größer 190. Damit steigt die Empfindlichkeit der Messeinrichtung und die Effektivität der Diagnose der Betriebsmittel in dem betrachteten Drehstromsystem, denn je genauer die Unsymmetriemessungen sind, desto früher lassen sich die Unsymmetrien erkennen und desto effektiver kann eine Online-Diagnose arbeiten.
  • Durch die Genauigkeitserhöhung der Unsymmetriemessungen können beispielsweise Energieversorgungsunternehmen die Netzwirkungen durch Verbraucher viel genauer messen und die Spannungs- und Stromqualität besser überwachen. Die Verbraucher können ihrerseits in eigenen Netzen die Unsymmetrien genau erfassen und in Abhängigkeit von den Messergebnissen entsprechende Gegenmaßnahmen zur Symmetrierung der eigenen Belastung treffen. Außerdem erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren ein derart genaues erfassen von Phasenunsymmetrien, insbesondere eine derart genaue Messung von Spannungs- und Stromunsymmetrien, dass das Verfahren auch für eine Symmetrieprüfung von Drehstrompräzisionsmaschinen geeignet ist.
  • Vorzugsweise werden die Parameter des Modulationssignals im Rahmen des Korrekturbetriebs bestimmt werden.
  • Gemäß einer vorteilhafter Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Korrektursignal derart bestimmt wird, dass der Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler verringert, vorzugsweise nahezu kompensiert, wird. Das Korrektursignal wird also derart bestimmt, dass es zum einen qualitativ und zum anderen auch quantitativ eine möglichst große Übereinstimmung mit dem zu kompensierenden Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler aufweist.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Korrektursignal in dem Ausgangssignal einen Summanden erzeugt, durch welchen die Auswirkungen des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers auf das Messergebnis verringert, vorzugsweise nahezu kompensiert, werden. Das unsymmetrische Modulationssignal weist zum einen eine Hauptkomponente und zum anderen eine Hilfskomponente in Form des Korrektursignals auf. Die Hauptkomponente dient zur Ermittlung der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms nach dem sog. Prinzip der mehrphasigen Modulation. Mittels des Korrektursignals bzw. der Hilfskomponente wird bewusst eine Unsymmetrie des neuen Modulationssignals erzeugt. Nach einer phasenweisen Multiplikation des neuen Modulationssignals mit der erfassten elektrischen Größe und einer anschließenden Aufsummation der Produkte erhält man ein Ausgangssignal, das neben einem Nutzsignal und einem Gegenspannungs- oder Gegenstrommessfehler auch den Summanden aufweist, der zur Kompensation des Messfehlers herangezogen wird.
  • Vorzugsweise ist das Modulationssignal eine Summe von symmetrischen Komponenten, wobei eine der symmetrischen Komponenten eine Mitsequenz aufweist und eine Hauptkomponente des Modulationssignals zur Ermittlung der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms darstellt, und die andere symmetrische Komponente eine der Hauptkomponente entgegengerichtete Gegensequenz aufweist und eine dem Korrektursignal entsprechende Hilfskomponente des Modulationssignals mit der Gleichung:
    kR2 = K2 cos(Ωt + β2)
    Figure 00140001
    zur Kompensation des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers darstellt, wobei Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals ist und der Hilfskomponente folgende Parameter vorgegeben werden:
    Figure 00140002
    β2 = π + (dα2 – α1)
    wobei K2 die Amplitude und β2 der Phasenwinkel der Hilfskomponente des Modulationssignals ist und wobei Um1 die Amplitude und α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der erfassten elektrischen Größe und dUm2 die Amplitude und dα2 ein Phasenwinkel des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers ist.
  • Alternativ wird vorgeschlagen, dass das Modulationssignal eine Summe von symmetrischen Komponenten ist, wobei eine der symmetrischen Komponenten eine Gegensequenz aufweist und eine Hauptkomponente des Modulationssignals zur Ermittlung der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms darstellt, und die andere symmetrische Komponente eine der Hauptkomponente entgegengesetzte Mitsequenz aufweist und eine dem Korrektursignal entsprechende Hilfskomponente des Modulationssignals mit der Gleichung:
    kR1 = K1 cos(Ωt + β1)
    Figure 00150001
    zur Kompensation des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers darstellt, wobei Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals ist und der Hilfskomponente folgende Parameter vorgegeben werden:
    Figure 00150002
    β1= π + (dα2 – α1)
    wobei K1 die Amplitude und β1 der Phasenwinkel der Hilfskomponente des Modulationssignals ist und wobei Um1 die Amplitude und α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der erfassten elektrischen Größe und dUm 2 die Amplitude und dα2 ein Phasenwinkel des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers ist.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Modulationssignal die Gleichung:
    kR = kR1 + kR2 = K1 cos(Ωt + β1) + K2 cos(Ωt + β2)
    Figure 00160001
    aufweist.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Summand des Ausgangssignals, welcher durch die Hilfskomponente des Modulationssignals erzeugt wird, eine Gleichung
    1,5Um1K2sin((ω + Ω)t + α1 + β2)
    umfasst, wobei Um1 die Amplitude der Mitsequenz der elektrischen Größe in dem Drehstromsystem, K2 die Amplitude der Gegenkomponente des Modulationssignals, ω die Kreisfrequenz der elektrischen Größe, Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals, t die Zeit, α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der elektrischen Größe und β2 der Phasenwinkel der Gegenkomponente des Modulationssignals ist.
  • Gemäß einer alternativen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Summand des Ausgangssignals, welcher durch die Hilfskomponente des Modulationssignals erzeugt wird, eine Gleichung
    1,5Um1K1 sin((ω – Ω)t + α1 – β1)
    umfasst, wobei Um1 die Amplitude der Mitsequenz der elektrischen Größe in dem Drehstromsystem, K1 die Amplitude der Mitkomponente des Modulationssignals, ω die Kreisfrequenz der elektrischen Größe, Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals, t die Zeit, α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der elektrischen Größe und β1 der Phasenwinkel der Mitkomponente des Modulationssignals ist.
  • Eine Besonderheit der vorliegenden Erfindung stellt der Korrekturbetrieb dar, im Rahmen dessen die Parameter für das Korrektursignal ermittelt werden. Es wird vorgeschlagen, dass während des Korrekturbetriebs eine der elektrischen Größen einer vorgebbaren Phase an Eingangsklemmen von Messketten aller Phasen des betrachteten Drehstromsystems angelegt wird, wobei die Messketten mehrere seriell geschaltete Messwandler umfassen. Zunächst einmal wird also an die Eingangsklemmen der Messketten aller Phasen des betrachteten Systems die gleiche elektrische Größe, nämlich eine Spannung oder ein Strom, angelegt. Zum Umschalten zwischen Korrekturbetrieb und Normalbetrieb sind bspw. in Zuleitungen für die Messketten Umschaltelemente vorgesehen, durch die eine Spannung einer der Phasen auch an die übrigen Phasen angelegt wird.
  • Vorteilhafterweise wird während des Korrekturbetriebs eine an Ausgangsklemmen einer Messkette einer vorgebbaren Phase des betrachteten Drehstromsystems anliegende elektrische Größe von den an Ausgangsklemmen von Messketten der übrigen Phasen anliegenden elektrischen Größen subtrahiert und ein Nullwert, ein erstes Differenzsignal unverzögert und ein zweites Differenzsignal nach einer Verzögerung um 1/3 Periode an einen ersten Eingang eines Modulators angelegt, und liegt an einem zweiten Eingang des Modulators ein weiteres symmetrisches Modulationssignal an, wobei eine Amplitude und ein Phasenwinkel eines Ausgangssignals des Modulators proportional zu der Amplitude und dem Phasenwinkel des Messfehlers der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms sind. Das Ausgangssignal des Modulators wird vorzugsweise über ein Filter geführt.
  • Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Form eines Computerprogramms, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, einer Messeinrichtung zum Ermitteln einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromssystem ablauffähig ist. Dabei ist das erfindungsgemäße Computerprogramm zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet, wenn es auf dem Rechengerät abläuft. In diesem Fall wird also die Erfindung durch ein Computerprogramm realisiert, so dass dieses Computerprogramm in gleicher Weise die Erfindung darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausführung es geeignet ist. Besonders bevorzugt ist dabei, wenn das Computerprogramm auf einem Speicherelement, insbesondere auf einem Read-Only-Memory, einem Random-Access-Memory oder auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
  • Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ausgehend von dem Steuergerät für eine Messeinrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass das Steuergerät die Messeinrichtung in einen Korrekturbetrieb schaltet und die Ermittlung der Amplitude und des Phasenwinkels eines Fehlers beim Erfassen der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms (Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler) und die Bestimmung eines Korrektursignals in Abhängigkeit von der ermittelten Amplitude und dem ermittelten Phasenwinkel steuert, und dass das Steuergerät die Messeinrichtung in einen Normalbetrieb schaltet, in dem die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt wird, und die Ergänzung des Modulationssignals um das Korrektursignal zu einem unsymmetrischen Modulationssignal steuert.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Steuergerät Mittel zur Steuerung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausweist.
  • Als noch eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ausgehend von der Messeinrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass die Messeinrichtung Mittel zum Ermitteln der Amplitude und des Phasenwinkels von Fehlern beim Erfassen der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms (Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler), Mittel zum Bestimmen eines Korrektursignals in Abhängigkeit von der ermittelten Amplitude und dem Phasenwinkel und Mittel zum Ergänzen des Modulationssignals um das Korrektursignal zu einem unsymmetrischen Modulationssignal aufweist.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Messeinrichtung Mittel zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweist.
  • Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in den Zeichnungen. Es zeigen:
    • 1 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Messeinrichtung zur Messung einer Gegenspannung bzw. eines Gegenstroms in einem dreiphasigen Drehstromsystem;
    • 2 eine aus dem Stand der Technik bekannte Messeinrichtung zur Messung einer Gegenspannung bzw. eines Gegenstroms in einem dreiphasigen Drehstromsystem;
    • 3 Blockdiagramm eines Blocks zur Messfehlerkorrektur der erfindungsgemäßen Messeinrichtung aus 1;
    • 4 Zeigerdiagramme von Modulatoreinganasspannungen der erfindungsgemäßen Messeinrichtung aus 1 im Falle eines symmetrischen betrachteten Spannungssystems;
    • 5 Zeigerdiagramme von Messkettenausgangs- und Modulatoreingangsspannungen der erfindungsgemäßen Messeinrichtung aus 1 in einem Korrekturbetrieb;
    • 6 Zeigerdiagramme von Spannungen in einem Kanal zur Messung der Mitspannung des Blocks zur Messfehlerkorrektur aus 3.
  • In 1 ist ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Messeinrichtung zur Messung einer Gegenspannung in einem dreiphasigen Drehstromsystem dargestellt. Das betrachtete Drehstromsystem ist mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren nachfolgend anhand der Ermittlung der Gegenspannung näher beschrieben wird, kann das Verfahren in entsprechender Weise auch zur Ermittlung eines Gegenstroms eingesetzt werden. Die Messeinrichtung kann zum Erfassen von Spannungs- und Stromunsymmetrien eingesetzt werden. Das Erfassen von Spannungs- und Stromunsymmetrien ist bspw. für die Fehlerdiagnose elektrischer Betriebsmittel erforderlich. Mit Hilfe der Unsymmetriemessungen kann eine Reihe von Fehlern, z. B. Windungsschlüsse in Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren und ihre Entstehung, frühzeitig online erkannt werden. Die Unsymmetrie ist auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal für elektrische Energie in Drehstromnetzen und wird sowohl von Energieversorgungsunternehmen als auch von Verbrauchern ständig überwacht.
  • Die Messeinrichtung umfasst Messketten 2 zum phasenweise Erfassen einer elektrischen Größe einer ersten Frequenz. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die Phasenspannungen uR, uS, uT als elektrische Größen erfasst. Die Messketten 2 umfassen jeweils mehrere seriell geschaltete Messwandler (nicht dargestellt), die bspw, als Spannungs- bzw. Stromwandler, Spannungsteiler, Parallelwiderstände, Verstärker oder A/D-Wandler ausgebildet sind. Des weiteren umfasst die Messeinrichtung Mittel 8 zur Bildung eines mehrphasigen unsymmetrischen Modulationssignals 3' einer zweiten Frequenz Ω. Die zweite Frequenz Ω wird üblicherweise von der ersten Frequenz ω abweichen, es ist jedoch durchaus denkbar, dass die beiden Frequenzen ω, Ω gleich sind.
  • Das Modulationssignal 3' umfasst die Summe einer Hauptkomponente und einer Hilfskomponente, die einem Korrektursignal entspricht. Die gemessenen Spannung uR, uS, uT des Systems 1 wird in einem Modulator 4 phasenweise mit dem Modulationssignal 3' multipliziert. Die Produkte werden zu einem von der Gegenspannung abhängigen Ausgangssignal 5 addiert. Das Ausgangssignal 5 umfasst ein ersten Summanden, der ein Nutzsignal zur Ermittlung der Gegenspannung darstellt, einen zweiten Summanden, der aufgrund der Hilfskomponente des Modulationssignals 3' gebildet wird, und einen Gegenspannungsmessfehler. Der zweite Summand vermindert den Gegenspannungsmessfehler, vorzugsweise wird der Messfehler sogar nahezu kompensiert. Außerdem weist die Messeinrichtung ein Filter 6 auf, das vorzugsweise als ein Bandpassfilter ausgebildet ist. Das gefilterte Ausgangssignal 5 wird als Messsignal 7 einer Analyse oder Weiterverarbeitung unterzogen, um die Gegenspannung in dem Drehstromsystem 1 zu ermitteln. Dieses Verfahren ist auch als Verfahren der mehrphasigen Modulation bekannt.
  • Das Auftreten des Gegenspannungsmessfehlers hat seine Ursache vor allem darin, dass beim Erfassen von Unsymmetrien in einem mehrphasigen Spannungssystem 1 die Messeinrichtung über Messketten 2 an das Spannungsnetz 1 angeschlossen wird, die in der Regel mehrere seriell geschaltete Messwandler, wie beispielsweise einen Spannungs- bzw. einen Stromwandler, Spannungsteiler, Parallelwiderstände, Verstärker und einen A/D-Wandler, umfassen. Aufgrund von Bauteilstreuungen und/oder Bauteilalterung sind die komplexen Übertragungsfaktoren der einzelnen Messwandler von Phase zu Phase unterschiedlich. Diese unterschiedlichen Übertragungsfaktoren der einzelnen Phasen führen zu einem Messfehler der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms. Dieser lässt sich anhand der Gleichung (1) abschätzen, wobei δ der Genauigkeitsklasse des Messwandlers in entspricht.
  • Diese sog. Gegenspannungsmessfehler werden erfindungsgemäß durch den zweiten Summanden des Ausgangssignals 5 kompensiert, der durch die Modulation des asymmetrischen Modulationssignals 3' mit der zuvor gemessenen Spannung uR, uS, uT gebildet wird. Insbesondere wird der zweite Summand durch die Hilfskomponente in Form entweder des Korrektursignals kR1, kS1, kT1
    kR1 = K1 cos(Ωt + β1)
    Figure 00240001
    oder des Korrektursignals kR2, kS2, kT2
    kR2 = K2 cos(Ωt + β2)
    Figure 00240002
    des Modulationssignals 3' gebildet, wobei K1 bzw. K2 die Amplitude und β1 bzw. β2 der Phasenwinkel der Hilfskomponente des Modulationssignals 3' ist. Die Parameter K1, β1 bzw. K2, β2 des Korrektursignals kR, kS, kT werden derart vorgegeben, dass der Gegenspannungsmessfehler nahezu vollständig kompensiert wird. In einem Block 9 zur Messfehlerkorrektur werden die Parameter K1, β1 bzw. K2, β2 während eines Korrekturbetriebs ermittelt. Durch die Kompensation der Gegenspannungsmessfehler können in dem betrachteten System 1 Gegenspannungen wesentlich genauer ermittelt werden. Nachfolgend wird die Ermittlung der Parameter K1, β1 bzw. K2, β2 näher erläutert:
    Falls das untersuchte dreiphasige Spannungssystem 1 unsymmetrisch ist, lässt es sich als eine Summe symmetrischer Komponenten mit Mit-, Gegen- und Nullsequenz darstellen:
    Figure 00250001
  • Mit Um1, Um2, Um0 als Amplituden der Mit-, Gegen- und Nullkomponente, mit α1, α2, α0 als Phasenwinkel der entsprechenden symmetrischen Komponenten, mit ω als die Kreisfrequenz und mit t als die Zeit.
  • Zur Messung der symmetrischen Komponenten ist das Verfahren der mehrphasigen Modulation bekannt (vgl. 2). Dabei wird das betrachtete unsymmetrische Spannungssystem 1 mit einem mehrphasigen symmetrischen Modulationssignal 3 einer anderen Frequenz multipliziert. Die phasenweise erhaltenen Produkte werden zu einer Ausgangsgröße 5 addiert, aus der dann das Messsignal 7 herausgefiltert wird.
  • Das im Rahmen des aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrens genutzte symmetrische Modulationssignal 3 hat entweder eine positive oder eine negative Phasenfolge. Zunächst wird von einer positiven Phasenfolge des dreiphasigen Modulationssignals 3 ausgegangen. Das Modulationssignal 3' lässt sich mit nachfolgender Gleichung (3) beschreiben:
    Figure 00260001
  • Mit K1 als die Amplitude, mit Ω als die Kreisfrequenz und mit β1 als der Phasenwinkel des Modulationssignals 3. Bei der Modulation wird das untersuchte unsymmetrische Spannungssystem 1 (vgl. Gleichung (2)) mit dem Modulationssignal 3' (vgl. Gleichung (3)) phasenweise multipliziert und man erhält die nachfolgende Gleichung (4):
    Figure 00270001
  • Dann werden alle drei modulierten Spannungen des untersuchten Systems 1 zu dem Ausgangssignal 5 addiert. Dabei ist zu beachten, dass drei im Betrag gleiche und in der Phasenlage um 2π/3 zueinander verschobene Zeiger in der Summe einen Nullzeiger ergeben. Das Ausgangssignal 5 des Modulators 4 wird nachfolgend als s11 bezeichnet, wobei der erste Index die Phasenfolge des Modulationssignals 3 und der zweite Index die Ordnung der betrachteten Oberschwingung des untersuchten Spannungssystems 1 bezeichnet: s11 = uRmod + uSmod + uTmod = 1,5Um1K1 sin((ω – Ω)t + α1 – β1) + 1,5Um2K1 sin((ω + Ω)t + α2 + β1) (5)
  • Die erhaltene Gleichung (5) für das Ausgangssignal 5 stimmt offensichtlich für beliebige Frequenzen ω und folglich für jede Oberschwingung ν des untersuchten unymmetrischen Systems 1. Daher ist das Ausgangssignal 5 des Modulators 4 im Allgemeinen gleich der Summe der Signale jeder Oberschwingung:
    Figure 00280001
  • Falls davon ausgegangen wird, dass das dreiphasige Modulationssignal 3 eine negative Phasenfolge hat, kann dieses mit der nachfolgenden Gleichung beschrieben werden:
    Figure 00280002
  • Dann ergibt sich in Analogie zu den Gleichungen (4) für das Ausgangssignal 5 des Modulators 4 nach Umformung die nachfolgende Gleichung:
    Figure 00280003
  • Aus den erhaltenen Gleichungen (6) und (8) folgt, dass das Ausgangssignal 5 des Modulators 4 Informationen zu den Beträgen und Argumenten der symmetrischen Komponenten aus dem gesamten harmonischen Spektrum des untersuchten Spannungssystems 1 enthält. Bei der Modulation werden die Frequenzen der Oberschwingungen geändert. Darum lassen sich die Phasenfolge und die Frequenz des Modulationssignals 3 derart wählen, dass das Nutzsignal (Gegenspannung erster Oberschwingung) im Hintergrund anderer Signale am besten herausgefiltert werden kann.
  • Nachfolgend wird die Ermittlung der Parameter K1, β1 bzw. K2, β2 eines den Gegenspannungsmessfehler kompensierenden Korrektursignals 10 in dem Block 9 zur Messfehlerkorrektur und die Kompensation des Messfehlers näher beschrieben. Das Verfahren der mehrphasigen Modulation ermöglicht es, eine interne Unsymmetrie des Modulationssignals 3 mit vorgegebenen Parametern künstlich zu erzeugen und dadurch den Messfehler zu kompensieren. Erfindungsgemäß wird also das ursprünglich symmetrische Modulationssignal 3 durch das Korrektursignal 10 zu einem unsymmetrischen Modulationssignal 3' ergänzt. Dies wird durch die Vorgabe des Modulationssignals 3' als Summe von den Signalen mit Mitsequenz (vgl. Gleichung (3)) und Gegensequenz (vgl. Gleichung (7)) erreicht: kR = kR1 + kR2 kS = kS1 + kS2 kT = kT1 + kT2 (9)
  • Das Modul ationssignal 3' ist also eine Summe von symmetrischen Komponenten k1, k2. Eine der symmetrischen Komponenten k1, k2 weist eine Mitsequenz auf und stellt eine Hauptkomponente des Modulationssignals 3' dar. Die Hauptkomponente wird zur Ermittlung der Gegenspannung herangezogen. Die andere symmetrische Komponente weist eine der Hauptkomponente entgegengerichtete Gegensequenz auf und stellt eine dem Korrektursignal entsprechende Hilfskomponente des Modulationssignals 3' dar. Die Hilfskomponente dient zur Kompensation des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers.
  • In einer ersten Ausführungsform ist die Hauptkomponente mit k1 und die Hilfskomponente mit k2 bezeichnet und hat die Gleichung:
    kR2 = K2 cos(Ωt + β2)
    Figure 00300001
    wobei Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals 3' ist und in dem Block 9 zur Messfehlerkorrektur für die Hilfskomponente k2 folgende Parameter ermittelt werden:
    Figure 00300002
    β2 = π + (dα2 – α1)
    wobei K2 die Amplitude und β2 der Phasenwinkel der Hilfskomponente des Modulationssignals 3' ist und wobei Um1 die Amplitude und α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der erfassten Spannung uR, uS, uT und dUm2 die Amplitude und dα2 ein Phasenwinkel des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers ist.
  • In einer zweiten Ausführungsform ist die Hauptkomponente mit k2 und die Hilfskomponente mit k1 bezeichnet und hat die Gleichung:
    kR1 = K1 cos(Ωt + β1)
    Figure 00310001
    wobei in dem Block 9 zur Messfehlerkorrektur für die Hilfskomponente k1 folgende Parameter ermittelt werden:
    Figure 00310002
    β1 = π + (dα2 – α1)
  • Im weiteren wird die erste Ausführungsform näher erläutert. Das beschriebene Verfahren kann jedoch ohne weiteres auch mit einem Modulationssignal 3' gemäß der zweiten Ausführungsform ausgeführt werden. Mit dem Modulationssignal 3' aus Gleichung (9) ergibt sich für das Ausgangssignal 5 des Modulators 4: s = s1 + s2 (10)
  • Als Nutzsignal wird dasjenige Signal des Spektrums des Ausgangssignals 5 bezeichnet, welches die Informationen über die Gegenspannung erster Oberschwingung (ν = 1) enthält. Zum Herausfiltern des Nutzsignals (Messergebnis 7) dient ein Filter 6, welches alle übrigen Signale praktisch zu Null unterdrückt.
  • Unter der Annahme, dass die Frequenz des Nutzsignals ω + Ω sei ergibt und K1 = 1 und β1 = 0, ergibt sich für das Nutzsignal dann am Filterausgang unter Berücksichtigung der Gleichungen (6) und (8) die Gleichung:
    Figure 00320001
  • Dabei enthält der erste Summand die vollständigen Informationen zur Gegenspannung, nämlich den Betrag Um2 und das Argument α2. Der zweite Summand hat die gleich Frequenz wie das Nutzsignal, enthält aber keine Informationen über die Gegenspannung. Der zweite Summand ist durch künstliche Verzerrung des Modulationssignals 3' entstanden.
  • Der zweite Summand wird einerseits durch die Parameter K2 und β2 des Modulationssignals 3 bestimmt. Andererseits wird er durch die Amplitude Um1 und die Phasenlage α1 der Mitspannung bestimmt. Auch der Messfehler der Gegenspannung, welcher durch die Asymmetrie der Messketten 2 in den Messkanälen auftritt, wird durch die Amplitude Um1 und die Phasenlage α1 der Mitspannung bestimmt. Daraus folgt, dass der zweite Summand als Korrektursignal zum Kompensieren dieses Messfehlers ausgenutzt werden kann.
  • Unter der Annahme, dass das betrachtete Spannungssystem 1 absolut symmetrisch sei und die Parameter des Modulationssignals 3' K2 = 0 und β2 = 0 seien, ergibt sich am Filterausgang ein Nutzsignal sf = 1,5dUm2 sin((ω + Ω)t + dα2) (12)
  • Es zeigt sich deutlich, dass dieses Nutzsignal durch die Asymmetrie der Messketten 2 in den Messkanälen verursacht wird und einen Messfehler der Gegenspannung von sich darstellt. Damit dieser Fehler durch das Korrektursignal kompensiert werden kann, müssen dem Modulationssignal 3' folgende Parameter vorgegeben werden:
    Figure 00330001
  • Wie sich aus Gleichung (11) ergibt, ist das Filterausgangssignal unter diesen Bedingungen gleich Null. Zur Kompensation des Messfehlers der Gegenspannung sind also die Parameter des Filterausgangssignals im Falle eines absolut symmetrischen Systems 1 erforderlich, um die Parameter K2 und β2 zu bestimmen, die das Modulationssignal 3' vorgeben (vgl. Gleichung (13)).
  • Nachfolgend wird der Block 9 zur Messfehlerkorrektur näher beschrieben. Für die Bestimmung der Parameter dUm2 und dα2 des Messfehlers der Gegenspannung und der Parameter K2 und β2, die für die spätere Kompensation des Messfehlers erforderlich sind, ist der Block 9 zur Messfehlerkorrektur vorgesehen. Der Block 9 zur Messfehlerkorrektur ist in 3 im Detail dargestellt. Gemäß Gleichung (13) sind zur Berechnung der Parameter K2 und β2 zunächst die Beträge und die Argumente sowohl des Gegenspannungsmessfehlers dUm2 als auch der Mitspannung Um1 zu bestimmen. In dem Block 9 zur Messfehlerkorrektur wird diese Aufgabe in einem Kanal 11 zur Messung des Gegenspannungsmessfehlers und entsprechend in einem Kanal 12 zur Messung der Mitspannung erfüllt.
  • Nachfolgend wird der Kanal 11 zur Messung des Gegenspannungsfehlers näher erläutert. Zunächst wird von den folgenden zwei Voraussetzungen ausgegangen:
    • 1. Das untersuchte Spannungssystem 1 ist symmetrisch; und
    • 2. der Winkel- und Amplitudenfehler der Messketten 2 in den S- und T-Phasen sind dem Winkel- und Amplitudenfehlern in der R-Phase gleich.
  • Daraus ergibt sich, dass die Messwandlerfehler in allen drei Phasen gleich sind. Unter diesen Voraussetzungen ist das Spannungssystem 1' am Ausgang der Messketten 2, d.h. am Eingang des Modulators 4', ebenso symmetrisch. Dies kann dem in 4 dargestellten Spannungssystem 1 entnommen werden. Dort ist der Spannungszeiger der R-Phase als U bezeichnet, und a = exp(j2π/3) stellt einen Zeigerdrehoperator dar.
  • Falls die zweite Voraussetzung nicht erfüllt ist, entstehen zusätzliche Spannungen dU S und dU T die durch Abweichung der Übertragungsfaktoren der Messketten 2 in den S- und T-Phasen relativ zu dem Übertragungsfaktor in der R-Phase verursacht werden. Diese Spannungen bilden ein in 9 dargestelltes Spannungssystem 2. Das bedeutet, dass ein in 4 dargestelltes Spannungssystem 3 an dem Modulatoreingang die Summe der zwei in der 4 dargestellten Spannungssysteme 1 und 2 ist. Das resultierende Spannungssystem 3 aus 4 ist unsymmetrisch: U R = U U S = a*2 U + dU S U T = a* U + dU T (14)
  • Ein Messfehler der Gegenspannung ist offensichtlich eine Gegenkomponente des unsymmetrischen Spannungssystems 2 aus 4. Der Messfehler kann wie folgt erfasst werden.
  • In dem Gleichungssystem (14) wird die zweite Gleichung mit a, die dritte Gleichung mit a2 multipliziert. Unter Beachtung, dass a3 = 1 ist, ergibt sich: U R = U a* U S = U' S = U + a* dU S a* U T = U' T = U + a*2 dU T (15)
  • Der physikalische Sinn dieser Umformung besteht darin, dass das untersuchte Spannungssystem 1 zu einem Nullsystem wird. Tatsächlich bedeutet dies, dass alle drei Eingangsklemmen der Messketten 2 zusammengeschaltet werden und nur eine Spannung an sie angelegt wird. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird diejenige Spannung angelegt, die vorher an der R-Phase angelegt war. Zu diesem Zweck sind Kontaktsätze 20 zur Umschaltung der Eingangsklemmen der Messeinrichtung vorgesehen (vgl. 1). Aufgrund der in Folge von Unsymmetrien von Phase zu Phase abweichenden Übertragungsfaktoren der Messketten 2 sind die Spannungen an den einzelnen Phasen des Modulatoreingangs unterschiedlich. Sie sind als ein Spannungssystem 4 in 5 dargestellt. Die Zeiger des Spannungssystems 2 aus 4 erhält man, indem man in einem Funktionsblock 14 folgende Subtraktion ausführt: a* dU S = U' SU R a*2 dU T = U' TU R (16)
  • Das resultierende Spannungssystem 5 ist in 5 dargestellt. Um das gewünschte Spannungssystem 2 aus 4 zu erzeugen, muss der Zeiger a2dU T des Spannungssystems 5 aus 5 mit a–1 multipliziert, d.h. um den Winkel 2π/3 (1/3 der Periode) in die Nacheilrichtung gedreht werden. Ein dadurch erhaltenes Spannungssystem 6 aus 5 unterscheidet sich von dem Spannungssystem 2 aus 4 lediglich in seiner Lage auf einer komplexen Ebene. Das wird dadurch berücksichtigt, dass der Winkel β2 aus der Gleichung (13) um 2π/3 korrigiert wird. Bei einer mikroprozessorgesteuerten Messeinrichtung wird die Drehung eines Zeigers um den Winkel 2π/3 mit Hilfe eines FIRST IN FIRST OUT (FIFO) Stack-Speichers als Verzögerungselement 13 mit einer Verzögerungszeit von 1/3-Periode (τ/3) durchgeführt.
  • In 3 ist ein Blockdiagramm zur Ausführung des erläuterten Algorithmus dargestellt. Zu Beginn des Korrekturbetriebs wird die an einer Eingangsklemme R einer Messkette anliegende Spannung uR an die Eingangsklemmen S, T aller Messketten angelegt. Nun werden in einem Funktionsblock 14 Augenblickswerte der das Spannungssystem 6 aus 5 bildenden Signale anhand der Gleichung (16) erzeugt: dur = 0 dus = us – ur dut = ut – ur (17 )
  • Dabei ist das Signal dut an dem Modulatoreingang durch die Verzögerungseinheit 13 um 1/3 der Periode verzögert bezüglich des Signal dus. Aus dem somit gebildeten unsymmetrischen Spannungssystem 6 aus 5 wird die Gegenkomponente erfasst. Das erfolgt nach dem oben beschriebenen Verfahren der mehrphasigen Modulation mittels eines Modulators 8 (K2 = 0, β2 = 0) und eines Filters 6'. Der Modulator 8 erzeugt ein symmetrisches Modulationssignal 3. Das auf diese Weise am Ausgang des Filters 6' erhaltene Signal entspricht dem Messfehler der Gegenspannung. Die Parameter des Signals dUm2 und dα'2 werden gemessen. Die gemessene Phasenlage ist:
    Figure 00380001
    da das künstlich erzeugte unsymmetrische Spannungssystem 6 aus 5 zu dem natürlichen System 2 aus 4 um 2π/3 gedreht worden ist.
  • Nachfolgend wird der Kanal 12 zur Messung der Mitspannung näher erläutert. Um die Parameter K2 und β2 aus Gleichung (13) des Modulationssignal 3' zu gewinnen sind die Parameter Um1 und α1 der Mitsequenz der Spannung erforderlich, welche den Messfehler der Gegenspannung bestimmt. Diese Spannung entspricht dem Spannungssystem 1 aus 4. Die Erfassung der Parameter Um1 und α1 der Spannung erfolgt in dem Kanal 12 zur Messung der Mitspannung des Blocks 9 für die Messfehlerkorrektur. Um die Phasenlage der Mitspannung und die Phasenlage des Messfehlers der Gegenspannung in dem gleichen Maßstab zu messen und die Anwendung von gleichartigen Filtern zu ermöglichen, werden die Parameter Um1 und α1 der Mitspannung aus einem Hilfssystem errechnet, wobei das Hilfssystem eine Gegensequenz hat.
  • An dem Eingang des Kanals 12 zur Messung der Mitspannung wird aus der Spannung der R-Phase ein künstliches unsymmetrisches Spannungssystem 7, das in 6 dargestellt ist, erzeugt:
    Figure 00390001
  • Dieses Spannungssystem 7 lässt sich in symmetrische Komponenten zerlegen, in eine Mitkomponente (vgl. Spannungssystem 8 aus 6) und eine Gegenkomponente (vgl. Spannungssystem 9 aus 6). Bei der letzteren handelt es sich tatsächlich um ein Hilfssystem. Das Parameterverhältnis des gesuchten Spannungssystems 1 aus 4 (Um1, α1) und des Hilfssystems 9 aus 6 (Um2a, α2a) ist: Um1 = 2Um2a α1 = α2a (20)
  • Ferner wird das die Gegensequenz umfassende Hilfssystem 9 aus 6 mit Hilfe der bereits erläuterten Modulation und Filterung gewonnen. Durch einfache Umrechnung nach Gleichung (20) erhält man am Kanalausgang die benötigten Parameter Um1 und α1 der Mitspannung.
  • Beim Messen der Phasenwinkel α1 und dα'2 wird ein Nulldurchgang des Arguments des Modulationssignals Ωt = ν⋅n; n∈Ζ als ein Anzeigeanfang angenommen. Dabei spielt es keine Rolle, was als Anzeigeanfang genommen wird, da nicht die Phasenlage selbst wichtig ist, sondern ihre Differenz (vgl. Gleichung (13)) und diese ist unabhängig von dem Anzeigeanfang.
  • Die Ergebnisse an den Ausgängen der beiden Kanäle 11 und 12 werden schließlich gemäß Gleichung (13) verarbeitet. Die sich daraus ergebenden Parameter K2 und β2 des Modulationssignals 3' sind tatsächlich die Ausgangssignale 10 des Blocks 9 zur Messfehlerkorrektur. Der Block 9 zur Messfehlerkorrektur arbeitet schleifenweise während mehrerer Perioden des untersuchten Spannungssystems 1. Die Zahl der Schleifen wird durch die Dauer von Übergangsvorgängen der Filter 6', 6'' beider Kanäle 11, 12 bestimmt. Als Ausgangsergebnisse K2 und β2 werden die Werte genommen, die nach der Beendigung der Übergangsvorgänge der Filter 6', 6'' vorliegen.
  • In dem Kanal 11 zur Messung des Gegenspannungsmessfehlers wird das Signal der T-Phase mit einer Zeitverzögerung bearbeitet, die 1/3 der Periode des untersuchten Spannungssystems 1 entspricht. Die Verzögerung erfolgt mit Hilfe der Verzögerungseinheit 13, die in einer mikroprozessorgestützten Messeinrichtung als ein FIFO-Stack-Speicher ausgebildet sein kann. Da die Frequenz des untersuchten Systems 1 variieren kann, muss die Tiefe des Stacks angepasst werden, um die Verzögerung des Signals um 1/3-Periode gewährleisten zu können.
  • Wenn man die Periode des untersuchten Systems 1 als τ, die Periode des Modulationssignals 3'', welche auch der Periode des Modulationssignals 3' gleich sein kann, als N und die Periode des Gegenspannungssignals am Filterausgang als T bezeichnet, ergeben sich die nachfolgenden Gleichungen:
    Figure 00410001
  • Gemäß der Gleichung: ω = (ω + Ω) – Ω (22) und unter Berücksichtigung der Gleichung (21) erhält man:
    Figure 00410002
  • Somit ergibt sich für die Tiefe des Verzögerungsstacks 13:
    Figure 00420001
  • Hierbei ist N eine Konstante. Die Periode T des Gegenspannungssignals lässt sich am Filterausgang des Mitspannungskanals 12 erfassen, wo das Gegenspannungssignal stark und stabil ist.
  • In dem Mitspannungskanal 12 müsste eigentlich kein Spannungssystem 1 aus 4 als Mitsystem angenommen werden, sondern eine Summe des Spannungssystems 1 aus 4 und der Mitkomponente des unsymmetrischen Spannungssystems 2 aus 4. Die Mitkomponente des unsymmetrischen Spannungssystems 2 übersteigt jedoch im Betrag 1% des Spannungssystems 1 nicht und kann deshalb vernachlässigt werden. Das ist auch deshalb möglich, da ein Messwandlerfehler üblicherweise unter 1% liegt.
  • Eine auf die Spannung des Spannungssystems 1 aus 4 bezogene Mitkomponente γ der Spannung des Spannungssystems 2 aus 4 sei γ < 0,01 und übersteige die Messfehler der Messwandler nicht. Dann gehen die Fehler in der Bestimmung von α1 (im ungünstigsten Fall bei α1 ≈ ±π/2) und Um1 (im ungünstigsten Fall bei α1 ≈ 0; π) nicht über folgende Werte hinaus: Δα ≈ arctan γ ≈ γ(rad) ΔU ≈ γ (Bezugsgröße) (25)
  • Diese Fehler verursachen geringfügige Ungenauigkeiten bei der Erfassung der Vorgabeparameter des Modulationssystems gemäß Gleichung (13). Das hat eine ungenaue Erzeugung des Korrektursignals und somit des zweiten Summanden der Gleichung (11) zur Folge. Da dieser Summand den Messfehler kompensiert, bedeutet dies, dass der Messfehler nicht vollständig kompensiert wird.
  • Die nicht ausgeglichenen Bestandteile des Gegenspannungsmessfehlers gehen gemäß Gleichung (25) nicht über folgende Werte (in Bezugsgrößen) hinaus: ΔU ≈ Δα ≈ γ ΔU2U = γ (26)
  • Ein nicht ausgeglichener Messfehler der Gegenspannung (in Bezugsgrößen) kann im Allgemeinen den folgenden Wert nicht überschreiten: ΔU2 = √(ΔU ) 2 + (ΔU 2U ) 2 = γ√2 (27)
  • Der Grad der Senkung des Messfehlers in Folge einer unvollständigen Kompensation soll nicht kleiner sein als:
    Figure 00440001
    oder bei γ dargestellt in Prozent:
    Figure 00440002
  • Da üblicherweise γ ≤ δ < 1% zutrifft, ist KΔ > 71. Somit ergibt sich für das oben angeführte Beispiel, bei dem der Unsymmetriepegel der Spannung 0,01 betrug und Messwandler der Genauigkeitsklasse 0,5 (γ = 0,5%) verwendet wurden, dass der Messfehler der Gegenspannung in Folge einer unvollständigen Kompensation, um den Faktor 142 von etwa 50% auf etwa 0,35% sinkt.
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 1 noch einmal die Messeinrichtung zur Messung der Gegenspannung mit einer Messfehlerkorrektur näher beschrieben. In 1 ist ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Messeinrichtung dargestellt. Die Messeinrichtung kann in zwei Betriebsarten betrieben werden, in einem Arbeitsbetrieb, in dem die Gegenspannung (oder der Gegenstrom) in dem betrachteten System 1 ermittelt wird, und in einem Korrekturbetrieb. Die Messeinrichtung wird an das betrachtete Spannungssystem 1 angeschlossen und umfasst die nachfolgenden Einheiten:
    • – Kontaktsätze 20 zur Umschaltung der Eingangsklemmen der Messeinrichtung entsprechend der jeweiligen Betriebsart, Arbeitsbetrieb oder Korrekturbetrieb. In 1 sind die Kontaktsätze 20 in Stellung für den Arbeitsbetrieb dargestellt.
    • – Die Messketten 2, die als ein Bestandteil des Messgerätes betrachtet werden. Die Messketten 2 können Messtransformatoren, Spannungsteiler, Verstärker, A/D-Wandler und andere Komponenten umfassen.
    • – Den Modulator 4.
    • – Das Modul 8 zur Erzeugung des Modulationssignals 3'.
    • – Das Filter 6 zum Herausfiltern des Nutzsignals (Messergebnis 7) aus dem Ausgangssignal 5 des Modulators 4. Die Durchlassfrequenz des Filters 6 ist gleich der Summe der Frequenzen des betrachteten Systems 1 und des Modulationssignals 3' (ω + Ω).
    • – Den Block 9 zur Messfehlerkorrektur, dessen Ausgangsparameter die Vorgabeparameter K2 und β2 für das Modulationssignal 3' sind.
  • Die erfindungsgemäße Messeinrichtung arbeitet wie folgt. Vor Durchführung einer Messung wird die Messeinrichtung in den Korrekturbetrieb geschaltet. In dieser Betriebsart schalten die Kontakte die Eingangsklemmen zusammen und legen eine der Spannungen des untersuchten Spannungssystems 1 an diese an. In dieser Betriebsart wird in dem Block 9 zur Messfehlerkorrektur der Betrag und das Argument des durch die Messwandlerfehler verursachten Gegenspannungsfehlers erfasst. Anhand dieser Daten können die Vorgabeparameter K2 und β2 des Modulationssignals 3' berechnet werden. Im Anschluss daran werden die erfassten Parameter K2 und β2 in das Modul 8 zur Erzeugung des Modulationssignals 3' übergeben. Damit ist der Korrekturbetrieb beendet und die Messeinrichtung wird in den Arbeitsbetrieb umgeschaltet.
  • Zum Umschalten der Messeinrichtung in den Arbeitsbetrieb schalten die Kontakte 20 die Eingangsklemmen um, so dass jede Eingangsklemme der Messeinrichtung an einer entsprechenden Spannung des betrachteten Spannungssystems 1 angeschlossen ist (vgl. Stellung der Kontakte 20 in 1). In dem Arbeitsbetrieb liegt das beurteilte Spannungssystem 1 über die Messketten 2 an einem ersten Modulatoreingang 4a des Modulators 4 an. Die Messwandlerfehler und dadurch entstandene Unsymmetrien der Messketten 2 führen zur Verfälschung des betrachteten Systems 1. Dies äußert sich insbesondere darin, dass dem tatsächlichen Wert der zu messenden Gegenspannung ein Gegenspannungsmessfehler aufaddiert ist.
  • An einem zweiten Modulatoreingang 4b des Modulators 4 liegt das Modulationssignal 3' mit der Frequenz Ω an. Das Modulationssignal 3' stellt die Summe der Signale des Mitsystems (Hauptmodulationssignal) mit den Parametern K1 = 1; β1 = 0 und des Gegensystems (Korrektursignal) dar (vgl. Gleichungen (3), (7) und (9)). Die Parameter K2; β2 des Gegensystems sind bereits in dem Korrekturbetrieb mit Hilfe des Blocks 9 zur Fehlerkorrektur ermittelt worden.
  • Die Gegenkomponente des Modulationssystems stellt ein Korrektursignal von sich dar und dient zur Erzeugung des zweiten Summanden aus Gleichung (11) aus der Mitspannung des betrachteten Systems 1. Dank vorgegebener Parameter K2 und β2 hat der zweite Summand den gleichen Betrag wie der Gegenspannungsmessfehler und ist gegenphasig zu diesem. Somit wird der Messfehler der Gegenspannung durch den zweiten Summanden kompensiert.
  • Die Mitkomponente des Modulationssignals 3' dient zur Frequenzwandlung von harmonischen und symmetrischen Komponenten des untersuchten Spannungssystems 1 zwecks effektiver Herausfilterung des Nutzsignals aus der Spannung der Grundfrequenz. Ein zu der beurteilten Gegenspannung proportionaler Teil des Ausgangssignal 5 des Modulators 4 weist die Frequenz ω – Ω auf.
  • Dieser Teil des Signals 5 wird durch das Filter E, welches aus dem gesamten Frequenzspektrum lediglich das Nutzsignal (Messergebnis 7) mit der Frequenz ω + Ω herausfiltert und alle anderen Signale unterdrückt, vorzugsweise zu Null.
  • Das Filterausgangssignal (Messergebnis 7) trägt die Nutzinformation und seine Parameter werden gemessen. Seine Amplitude ist proportional zu der Amplitude der beurteilten Gegenspannung, und seine Phasenlage ist gleich der Phasenlage der beurteilten Gegenspannung.

Claims (18)

  1. Verfahren zur Ermittlung einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem (1), bei dem eine elektrische Größe einer ersten Frequenz (ω), nämlich eine Spannung (uR, uS, uT) bzw. ein Strom, für jede der Phasen (R, S, T) des Systems (1) erfasst wird, ein mehrphasiges Modulationssignal (3; kR, kS, kT) einer zweiten Frequenz ((Z) gebildet wird, und die elektrischen Größen (uR, uS, uT) und das Modulationssignal (3; kR, kS, kT) phasenweise miteinander multipliziert und die Produkte zu einem von der Gegenspannung bzw. dem Gegenstrom abhängigen Ausgangssignal (5; s) aufsummiert werden und aus dem Ausgangssignal (5; s) die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Korrekturbetrieb die Amplitude (dUm2) und der Phasenwinkel (dα2) eines Fehlers beim Erfassen der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms (Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler) ermittelt werden und ein Korrektursignal in Abhängigkeit von der ermittelten Amplitude (dUm2) und dem ermittelten Phasenwinkel (dα2) bestimmt wird und in einem Normalbetrieb, in dem die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt wird, das Modulationssignal (3) um das Korrektursignal zu einem unsymmetrischen Modulationssignal (3') ergänzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Korrektursignal derart bestimmt wird, dass der Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler verringert, vorzugsweise nahezu kompensiert, wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Korrektursignal in dem Ausgangssignal (5; s) einen Summanden erzeugt, durch welchen die Auswirkungen des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers auf das Messergebnis verringert, vorzugsweise nahezu kompensiert, werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Modulationssignal (3') eine Summe von symmetrischen Komponenten (k1, k2) ist, wobei eine der symmetrischen Komponenten (k1, k2) eine Mitsequenz aufweist und eine Hauptkomponente (k1) des Modulationssignals (3') zur Ermittlung der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms darstellt, und die andere symmetrische Komponente eine der Hauptkomponente (k1) entgegengerichtete Gegensequenz aufweist und eine dem Korrektursignal entsprechende Hilfskomponente (k2) des Modulationssignals (3') mit der Gleichung: kR2 = K2 cos(Ωt + β2)
    Figure 00500001
    zur Kompensation des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers darstellt, wobei Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals (3') ist und der Hilfskomponente (k2) folgende Parameter vorgegeben werden
    Figure 00510001
    β2 = π +(dα2 – α1) wobei K2 die Amplitude und β2 der Phasenwinkel der Hilfskomponente des Modulationssignals (3') ist und wobei Um1 die Amplitude und α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der erfassten elektrischen Größe (uR, uS, uT) und dUm2 die Amplitude und dα 2 ein Phasenwinkel des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Modulationssignal (3') eine Summe von symmetrischen Komponenten (k1, k2) ist, wobei eine der symmetrischen Komponenten (k1, k2) eine Gegensequenz aufweist und eine Hauptkomponente (k2) des Modulationssignals (3') zur Ermittlung der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms darstellt, und die andere symmetrische Komponente eine der Hauptkomponente (k2) entgegengesetzte Mitsequenz aufweist und eine dem Korrektursignal entsprechende Hilfskomponente (k1) des Modulationssignals (3') mit der Gleichung: kR1 = K1 cos(Ωt + β1)
    Figure 00520001
    zur Kompensation des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers darstellt, wobei Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals (3') ist und der Hilfskomponente (k1) folgende Parameter vorgegeben werden:
    Figure 00520002
    β1 = π +(dα2 – α1) wobei K1 die Amplitude und β1 der Phasenwinkel der Hilfskomponente des Modulationssignals (3') ist und wobei Um1 die Amplitude und α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der erfassten elektrischen Größe (uR, uS, uT) und dUm2 die Amplitude und dα2 ein Phasenwinkel des Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehlers ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Modulationssignal (3'; kR, kS, kT) die Gleichung: kR = kR1 + kR2 = K1 cos(Ωt + β1) + K2 cos(Ωt + β2)
    Figure 00520003
  7. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Summand des Ausgangssignals (5; s), welcher durch die Hilfskomponente (k2) des Modulationssignals (3') erzeugt wird, eine Gleichung 1,5Um1K2 sin((ω + Ω)t + α1 + β2) umfasst, wobei Um1 die Amplitude der Mitsequenz der elektrischen Größe (uR, uS, uT) in dem Drehstromsystem (1), K2 die Amplitude der Gegenkomponente des Modulationssignals (3'; kR, kS; kT), ω die Kreisfrequenz der elektrischen Größe (uR, uS, uT), Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals (3' ; kR, kS; kT), t die Zeit, α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der elektrischen Größe (uR, uS, uT) und β2 der Phasenwinkel der Gegenkomponente des Modulationssignals (3'; kR, kS; kT) ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Summand des Ausgangssignals (5; s), welcher durch die Hilfskomponente (k1) des Modulationssignals (3') erzeugt wird, eine Gleichung 1,5Um1K1 sin((ω – Ω)t + α1 – β1 umfasst, wobei Um1 die Amplitude der Mitsequenz der elektrischen Größe (uR, uS, uT) in dem Drehstromsystem (1), K1 die Amplitude der Mitkomponente des Modulationssignals (3'; kR, kS; kT), ω die Kreisfrequenz der elektrischen Größe (uR, uS, uT), Ω die Kreisfrequenz des Modulationssignals (3'; kR, kS; kT) , t die Zeit, α1 der Phasenwinkel der Mitkomponente der elektrischen Größe (uR, uS, uT) und β1 der Phasenwinkel der Mitkomponente des Modulationssignals (3'; kR, kS; kT) ist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Parameter (K2, β2 bzw. K1, β1) des Modulationssignals (3') im Rahmen des Korrekturbetriebs bestimmt werden.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass während des Korrekturbetriebs eine der elektrischen Größen (uR, uS, uT) einer vorgebbaren Phase an Eingangsklemmen (20) von Messketten aller Phasen des betrachteten Drehstromsystems (1) angelegt wird, wobei die Messketten mehrere seriell geschaltete Messwandler umfassen.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass während des Korrekturbetriebs eine an Ausgangsklemmen einer Messkette einer vorgebbaren Phase des betrachteten Drehstromsystems (1) anliegende elektrische Größe (uR) von den an Ausgangsklemmen von Messketten der übrigen Phasen anliegenden elektrischen Größen (uS, uT) subtrahiert und ein Nullwert, ein erstes Differenzsignal (duS = uS – uR ) unverzögert und ein zweites Differenzsignal (duT = uT – uR ) nach einer Verzögerung (13) um 1/3 Periode an einen ersten Eingang eines Modulators (4') angelegt wird, und dass in einen zweiten Eingang des Modulators (4') ein weiteres symmetrisches Modulationssignal (3'') anliegt, wobei eine Amplitude und ein Phasenwinkel eines Ausgangssignals des Modulators (4') proportional zu der Amplitude und dem Phasenwinkel des Messfehlers der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms sind.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal des Modulators (4') über ein Filter (6') geführt wird.
  13. Computerprogramm, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, einer Messeinrichtung zur Messung einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem ablauffähig ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12 geeignet ist.
  14. Computerprogramm nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm auf einem Speicherelement, insbesondere auf einem Read-Only-Memory, einem Random-Access-Memory oder auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
  15. Steuergerät für eine Messeinrichtung zum Ermitteln einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem (1), wobei das Steuergerät das Erfassen einer elektrischen Größe einer ersten Frequenz (ω), nämlich einer Spannung (uR, uS, uT) bzw. eines Stroms, für jede der Phasen (R, S, T) des Systems (1), die Bildung eines mehrphasigen Modulationssignals (3; kR, kS, kT) einer zweiten Frequenz ((Z) , eine phasenweise Multiplikation der elektrischen Größen (uR, uS, uT) und des Modulationssignals (3; kR, kS, kT) , das Aufsummieren der Produkte zu einem von der Gegenspannung bzw. dem Gegenstrom abhängigen Ausgangssignal (5; s) und die Ermittlung der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms aus dem Ausgangssignal (5; s) steuert, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät die Messeinrichtung in einen Korrekturbetrieb schaltet und die Ermittlung der Amplitude (dUm2) und des Phasenwinkels (dα 2) eines Fehlers beim Erfassen der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms (Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler) und die Bestimmung eines Korrektursignals in Abhängigkeit von der ermittelten Amplitude (dUm2) und dem ermittelten Phasenwinkel (dα 2) steuert, und dass das Steuergerät die Messeinrichtung in einen Normalbetrieb schaltet, in dem die Gegenspannung bzw. der Gegenstrom ermittelt wird, und die Ergänzung des Modulationssignals (3) um das Korrektursignal zu einem unsymmetrischen Modulationssignal (3') steuert.
  16. Steuergerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät Mittel zur Steuerung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 12 aufweist.
  17. Messeinrichtung zum Ermitteln einer Gegenspannung oder eines Gegenstroms in einem mehrphasigen Drehstromsystem (1), wobei die Messeinrichtung Messketten zum Erfassen einer elektrischen Größe einer ersten Frequenz (ω), nämlich einer Spannung (uR, uS, uT) bzw. eines Stroms, für jede der Phasen (R, S, T) des Systems (1), Mittel zum Bilden eines mehrphasigen Modulationssignals (3; kR, kS, kT) einer zweiten Frequenz (Ω), Mittel zur phasenweisen Multiplikation der elektrischen Größen (uR, uS, uT) und des Modulationssignals (3; kR, kS, kT) , Mittel zum Aufsummieren der Produkte zu einem von der Gegenspannung bzw. dem Gegenstrom abhängigen Ausgangssignal (5; s) und Mittel zum Ermitteln der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms aus dem Ausgangssignal (5; s) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung Mittel zum Ermitteln der Amplitude (dUm2) und des Phasenwinkels (dα2) von Fehlern beim Erfassen der Gegenspannung bzw. des Gegenstroms (Gegenspannungs- bzw. Gegenstrommessfehler), Mittel zum Bestimmen eines Korrektursignals in Abhängigkeit von der ermittelten Amplitude (dUm2) und dem Phasenwinkel (dα2) und Mittel zum Ergänzen des Modulationssignals (3) um das Korrektursignal zu einem unsymmetrischen Modulationssignal (3') aufweist.
  18. Messeinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung Mittel zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 12 aufweist.
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